Clr 11-:)1-' DIE ROLLE DER RITTERORDEN IN DER CHRISTIANISIERUNG UND 'KOLONISIERUNG DES OSTSEEGEBIETES. . herausgegeben von Zenon Hubert Nowak



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Transkript:

.... z-:. UNIVERSITAS NICOLAI COPERNICI,, 'Ordines militares Colloquia ToiWiensia Histori~a I '- ' ". \. DIE ROLLE DER RITTERORDEN IN DER CHRISTIANISIERUNG UND 'KOLONISIERUNG DES OSTSEEGEBIETES /-,,,. herausgegeben von Zenon Hubert Nowak,., I / TORUN" ',1983., Clr 11-:)1-'. I../

I',I /., ZENON HUBERT NOWAK (Torufl), Der Anteil der Ritterorden an der preußischen Mission (mit Ausnahme des Deutschen Ordens), I I Dieses Thema ist nicht neu und, wurde schon mehrmals in der polnisehen, und deutschen Historiegraphie behandelt.' Doch im Kontext der in dieser Konferenz erörterten Problematik scheint es unentbehrlich zu { fein, diesem Thema einige Betrachtungen zu widmen, denn erst auf diese Weiseerhalten wir eine berufdene Vorstellung von der preußischen,' Mission.. "i '.., Zunächst sollte die Frage nach dem Verhältnis Polens zu den Kreuzzügen gestellt werden 1. Vor einer Antwort, wärees jedoch ratsam; die Ansichten zweier älterer polnischer Historiker anzuführen. Die erste, ausdem Jahre 1908stammende Meinung des hervorragenden Historikers aus Lemberg, Stanislaw Z a k r z e rw ski 2, lautet:,.. Wir haben-an großen Gemeinschaftszügen des ganzen Europas fast überhaupt nicht teilgenommen. Den ganzen Kreuzzugsgedanken haben wir einiftch verstellt. Anstatt, Heiden eigene Sarazenen erfunden. Mit Eifer haben wir eigene' Stammverwandten, wie die Liutizen und Pommern verfolgt, die Fahne mit dem Kreuz bis an die stillen, inmitten. der Wildnis gelegenen preußischen Seen knatternd getragen. Die territoriale Politik Polens hat sich in die Tracht des westeuropäischen Kreuzfahrers gekleidet. Nur die Losung hat sich geändert, aber das politische Ziel der christlichen Piasten des XII. Jahrhunderts blieb dasselbe, das sich gewiß noch der heidnische Siemomysl gestellt hatte.. I ~ 1 \', Zur Quintessenz der Ansicht von Zakrzewski wirdalso, die Identifizierung'der Kämpfe der Plasten-Herrscher im XII. Jahrhundert gegen Pommern und Prussen mit Kriegen, die sie geführt haben, als sie noch, selbst Heiden waren t,,. ' \:. Die andere Ansicht vertrat 1923de'r.bekannte Krakauer Historiker, Ro- ', 1 Dazu letzter~ bes. A. F. G r a"b ski, Polsk~' wobec idei' wvpra,l,,krzllzowt/ch 71a' przelomie XI i XII wieku. "Duch krzllzowll" Anonima Galla,Zap. hist., Bd. 26, 1961,H. 4, S. 37-64..-,. S. Z a k r z e w ski, Zach6d.i Wsch6d w historii Polski. Zagaanienia histot1/cz. ne, Lw6w 1908, S. 137. I Vg!. A. F. G r a b ski, op. elt., S. 38, 62. "

80 I Zenon Huberl Nowak, " man G rod eck i t. Er hat festgestellt: daß das Fehlen Polens in den Kreuzzügensich am leichtesten ~amit erklären läßt,...daß es in Polen keine' derartigen wirtschaftlichen und 'sozialen Gründe gab, die in westlichen Gesellschaften die eigentliche causa efficiens der Massenkreuzfahr-' ten-erscheinung bildeten, als auch "durch den Umstand, daß unsere Gesellschaft an der Wende des XI. zum XII. Jahrhundert innerlich nicht völlig 'cbrtsttanislert war und sich in ihrer Masse in gefühlsmässiger Hinsicht in den neuen Glauben nicht bis i ' zu diesem Grad hineingelebt hatte, um fanatisch zu werden," oder von der Begeiste-,rung ergrlffen zu sein, in weiten Fahrten und blutigen Kämpfen in der Fremde für das Kreuz zu fechten, eventuell neue Gläubige zu gewinnen. ', Wenn es um Kreuzzüge gegen die heidnischen Nachbarn geht, stellt Grodecki fest: I I,,. Es scheint, daß Sarazenen in unseren Stammverwandten nicht von uns erfunden worden sind, man hat eher unsere Aufmerksamkeit auf sie gelenkt; die Idee der Kreuzfahrten wurde von uns nicht aufgegriffen, sie wurde uns aufgezwungen, und I, wenn wir schon angefangen haben" sie zu gebrauchen, haben wir sie wenigstens' nicht unehrlich mißbraucht Und uns auch nicht' mit fremden Kreuzritterbannem' ge~chmückt, um heuchlerisch eg~i~tische Zielezu erlangen', _.,', 'J' I..~.. I ' ) Die angeführten' Positionen unterscheiden sich voneinander '. Obwohl, beide Ansichten - sagen wir - ein deutliches Gepräge jener Zeit tragen, j \ in der formuliert worden sind, berühren.sie Probleme, die für die Sache von wesent1ich~~ Bedeutung sind. Als Tatsache muß anerkannt werden, /daß der direkte Anteil Polens 'an den Kreuzzügen ins Heilige.Land be-. scheiden war Bekannt ist der bewaffnete-anteil der 'Polnischen Teilfürsten,Wladislaus des 11.,1147 und vermutlich Kasimirs,von Oppeln " 1217 7 Andere Kreuzfahrten, wie die des Fürsten von Sandomierz; Hein-.'.\ ; rich, 1154, und des kleinpolnischen Machthabers, Jaxa, 1163, 'waren Pil- ',, ' gerfahrten 8., I" Es fehlte vor allem on Beweggründen. Zugrunde lag auch - im Gegen- ' satz zum Westen -:- eineandere soziale Lage des Rittertums, das haupt- ~äch1ich an diesen Zügen teilnahm, was.~ Polen mit der Verzögerung des I '. 4 R. G rod eck i, Polska wobec idei wlipraw ~I krzlizow'jich, Przeglad Wsp6lc~esny,,. Bd. 2, 1923,Nr; 18, S. 108. ", ",. ',', ',, Jbid., S. 109.. ". Vgl. auch T. T y c, Anonim - biograf trzeciego Boleslawa, Przeglad Warszaw- " ski, Bd. 4, 1924, S. 75; der s., Z dzie;6w kulturll w Polsee redniowiecznej, 2. Uwa- " gi nad Gallem Anonimem, Poznan 1924, S. 81 ff., Tyc behauptet, daß die Gesellschaft in Polen ganz von der Kreuzzugsidee entrernt gewesen wäre. ',: ' ',', M. Men d y 5,' Udzial Wladllslawa 11 w krucjacie 1147r., [in:] Rocznik Zakladu Naukowego Im. Ossoli6sIdch, Bd. 1, Lw6w 1927,gedruekt auch als Sonderdruck, S. 1-39; W. D z 1e w u 1ski, Bulgarka ksi~znq opolskq, Sobötka, Bd, 24, 1969, S. 167 ff.; vgl. auch B. W Iod ars k i, 0 /udziale Polski to W'J/prawie krz'l/zcn.oe; Andrze;a 11w 1211T., Kwart. hist., Bd. 38, 1924, H. 1-2, S. 29-36.' ', Siehe Anm. 19 und 38. I '

. : Der Anteil derritterorden... 81 I, r. I. Feudalisierungsprozesses verbunden war:es 'mangelte auch nicht ~n Boden, den das Rittertum von den polnischen Herrschern' erhalten' konnte. Keine geringe Rolle spielte auchdie periphere Lage Polens im Verhältnis,I,zu westlichen Zentren.' _. I '. ",, Das soll aber nicht bedeuten,daß Polen von der Ideol0r,e der Krel!z-" züge nicht,befallen wurde. Eben Polen, das seit langem 'Kriege gegen. heidnische. Nachbarngeführt hatte, begann diese -Ideologie für eigene: ' " Zwecke auszunutzen. Ein Beispiel dafür liefert die Chronik des Anonimus sog. 'Gall us,.die - wie es AndrzejF. G r-a b ski 1961- nachgewiesen' hat 9_ die Haltung der polnischengesellschaftzu.den pommerseben Kriegen zu Beginn des XII. Jahrhunderts wiederspiegelt. Die Heidenvölker, Pommern und Prussen; die' an Polen grenzen, charakterisiert artge-' borener Haß ~ prima perfidia,naturalis' perjid,ia '-:- gegen das Christentum. Gallus mißt diesenvölkern jene Charakterzügebel, die im.westen' stereotyp den Sarazenen zugeschrieben warem.jnämlich: traditio et superbia, perfidia; 'sie werden bruta animalia genannt, auchsicut lupi"imwian- res ovibus 10. Solche Charakterzüge solltenden Kampf gegen die. Heiden', " rechtfertigen. So 'preist Gallus die Rittertaten,im Krieg gegen die. -Pommern, Das Kriegsziel war letzten Endes die' Verbreitung des christ-: lichen Glaubens -:- coneersio in fidem. Die Kriege wurden pro iustitiaef 'victoria geführt. Diese Kriege sind im augtistuti'schen Shin bellc;t iusta,, wenn sich auch Gallus dieses Terminus nicht bedient. Ohne ausführlicher auf Gallus' Werk einzugehen, kann man nach A. F. Grabski sagen, daß..."......es den Zusammephang Polens Zielen mit Jenen Zielen darstellte, die sich das, westeuropäische Christentum in der 'Periode der Kre;uzfahrten stellte. Es scheint, daß Gallus di'e Frage beantwortet hat, warum sich Polen außerhalb 'der Kreuzzugs-' bewegung 'stellte: es kämpfte doch seit Jahren gegennichtwenlger gefährdehe Heiden, die' seine ~achbarn waren..dleser im Interesse der Großen geführte, eroberungssüchtige Kampf fand im Werk des Gallus' seinen.'ideologischen Ausdruck. ~ " wurde in den Rahmen eines ~ampfes gegerrungläublge gesetzt. also eines' solchen, Kampfes, den die' Christen vom Westen im Südenund Osten ausgetragen haben 11. ', ', " I,." ',,,. _,, ',Zum Schluß soll hier gesagt werden, daß Gallus' Werk ein AusdruCk" der Einstellung des Fürsten Boleslaus Schiefrnunds, derweltl'iclien und ' geistlichen Machthaber, als auch des um sie gescharten Rittertums war. ~. Polen galt in' der Meinung des Westens seit dem XII. Jahrhundertr-und 'besonders seit der zw~iten Hälfte des XII. Jahrhunderts als ein Land, das" ',unter den benachbarten Heiden' eine Missionstätigkeit führte"'.' Das, -'-' " ' I ' ', A. F. G r a b ski (wie,anm. I), ~. 46 ff.; der s., GaU Anonim 0 S'eZencji i Pru:' sach, Rocznik Olsztynski, Bd. 2, 1959, bes. i5 ft. \' " 1. Anonim tzw. Gall, [in:) Monumenta PoZoniaeHistorica. Nova Series, Bd.' 2,:.hrsg. K.. M III e c z y n ski, Kx:ak6w ~952, hierzu A. F, q ra b ski (wie Anm. 1). 11 A. F; G r a b ski (wie Anm.. 1), S. 61 UIld 62., la Der s., Polska W opiniach obcllch X;_XlII 'wo, Warszawa,.... ~, 1964, siehe Kap. VII.::,

Heiden sie... 82. Zenon Hubert Nowak <, \ entsprach den polnischen Fürsten sehr, weil i - indem sie an' den I Landesgrenzen-gegen die Heiden kämpften':' :'von.der Pflicht, sich im Kreuzzug nach Palästina zu begeben, wozu sie von den Päpsten aufgerufen worden waren, entbunden waren. Gleichzeitig ließ sich an der Wende'.,.' des XII. zum XIII. Jahrhundert 'ein steigendes Interesse des Papsttums 'für die heidnischen Prussen bemerken 13. 'Inder Propaganda der Kurte galten Prussen. als besonders gefährliche, angriffslustige Heiden. Auch diese Propaganda entsprach den Vorstellungen der polnischen Fürsten )._. übrigens hat sich eine solche Vorstellung über die Zustände dank ihren Informationen gerestigt, Diese Propaganda fand in.den 80er Jahren des XII. Jahrhunderts auch ihren Ausdruck an den Domtüren von Gnesen (Gniezno), was so eingehend von Alexander Gi e y s z tot erörtet wurde 14. In der. Konzeption der.kreuzzugsid~ wurden nämlich-die Kämpfe gegen 'die t immer als' Verteidigungskämpfe- gedeutet. Die. Uber-.. zeugurig von der schrecklichen Bedrohung des polnischen Landes - Wie das richtiga, F. Grabski 15bemerkt hat -:- rechtfertigte also die Prussen-. züge. /. In der Chronikdes Vinzenz Kadlubek, welche die Kriege der polnischen Fürsten gegen Prussen und Jatwinger schildert, kommt diese An--. sieht ebenfallszum Ausdruck 16.... '. In meinen bisherigen BetrachtungenHeß Ich gänzlich. außer ~cht die Frage der Niederlassung der Ritterorden in polen im XII. undzu Beginn des XIII. Jahrhunderts, die ich als das nächste, mit unserem Thema ver-: bundene Problem, betrachte. Die Berufung der. Ritterorden nach Polen stellt selbstverständlich einen weiteren Beweis des dortigen Interessesfür.' die Kreuzzugsidee dar. Im Zusammenhang damitdrängt sich gleich die. Frage auf, welche Aufgaben diesen Orden in Polen zugeteilt wurden.. Bevordch diese Frage' erläutere, ist es nötig, 'sich zunächst' mit der' Entstehung Und Lozierung dieser Orden in Polen zu befassen. Es kommen hier,in Frage: die Johanniter und die Templer und auch der Orden vom Heiligen prab 17. Ung~mei;l schwerig ist es, die Stiftung der einzelnen. ~ 1. Siehe Preußisches Urkundenbuch, Bd.. 1,. hrsg, von R. Phi 11p pi und le. B. WoeIky, Königsberg 1882 (weiter zitiert als Pr. UB)...'. -' u A. Oie y s z tor, Drzwi gnieznienskie jako W1/raz polskiej. ~wiadomo ci Mrodowo ciowe; 1.1.> XII wieku, [in:] Drzwi gnietnienskie, hrsg.. von M. Wal i c k I, Bel. 1,' Wroclaw i956, S. 12 ff.; früher der s., Problematyka ideologiczna dr~wi gnieimenakich, Kwart. hist., Bd. 62, 1955, H. 1, S. 142 ff. 11 A..F. Or a bs k i (wie Anm. 1), S. 54. 1. V~1. Mistrza Wincentego kronika polska, übers. von K.'A b gar 0 wie z und B. Kür bis,.einleitung und Kommentar voa B. Kür bis, Warszawa 1974,-vgl. Kap. BeUum: 'Kreuzzug oder Krieg?, S. 49..-' 1f Siehe. bes. A. M ale c k i, Klas%to", w Polsce, [in:] Z dziej6w i literafutl/,. Lw6w i Petersburg 1896, S. 333 ff.; J. Klo c Z 0 ws k ~ ~akony na ziemiach polskich '.'

, / Der Anteil derritterorden... '/ 83 'I ',, \ 'Ordenshäuser genau zu 'datieren," obwohl sichpolnische lti~toriker seit, langen mitder diplomatischen Verif~kation, der sich auf, ihre, Anfänge - beziehenden Urkunden befassen 18. \, ', Die Niederlassung der Johanniter in' Polen ist mit der Pilgerfahrt des, erwähnten Herzogs Heinrich, von Sandomierz nach Palästina verbunden. Vor seinem Prussenzug 1166 überreichte er ihnen eine Urkundein Testa-,,mentform, die den Ordensbrüdern den Sitz; in Zagosö an.der Nida in., Kleinpolen stiftete 19. Von hier aus ließen 'sich die Johanniter in ganz' Polen nieder. Zuerst begaben sie sich nach Schlesien, obwohles sich nicht, ausschließen läßt, daß sie dorthin aus Böhmen gekommen waren 20. Hier -siedelte sie der Bischof von Breslau, Siroslaus, nach 1170 in Groß-Tinz, (Tyniec) und im Jahre 1189 in Wartha (Bardo) an 21 Zur selben Zeit - wurde ihnenvom Kastellan: Hermeran Striegau (Strzegom) geschenkt, was von Heinrich dem Bärtigen, und dem Breslauer ' Bischof, Ziprian, "bestätigt wurde 22. Zu dieser Zeit enstanden auch die Sitze in Breslau,,(Wroclaw). und Gröbnig (Grobniki), Dagegen die Stiftung in Großpolen '.... ~.,'. \ /,," w wiekach trednich, [in:] Kotci6l w Polsce, Bd. 1,' Srednf0wiecze, Krak6w' 1966" S. 436 ff." 451 ff.; A. G Il s i 0 r 0 vis k i, Joannici' naziemiach slowiafiskich, [in:] Slownik starozytno ci slowianskich, Bd. 2{ Wroclaw U.S.w. 1964, S. 338-339; J. S z s- m ans k I, Templariusze, [in:] ebd. 6, 1977, S. 48-49; A. Win te r f e l d, Geschichte, des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem,' mit be-' senderer Berücksichtigung I der Ballei' Brandenburg, oder des Herrenmeisterth ums Sonnenburg, Berlin 1859;, M. Sf. h Ü P' fer 11n s. Der,Temp~lherren-Orden\ in, Deutschland, Diss., Freiburg in der Schweiz, Bamberg 1915.. - " " 18'vgL, Z. Ko z low Sk 1- Bud k 0 w a; Repertorium polskich dokument6w dobll piastowskiei,t. I, Krak6w 1937 (weiter zitiert als Repertorium) und auch A. G Ilsi 0 row s ki, Ndfstarsze dokumenty pozna'liskiego domu ;oannit6w, Studi~ 2r6dloznawcze, Bd. 8-9, 196~1964, S. 83-113, 47-60; F. Si kor a" Najstarsze dokumentll,i dzie;e klasztotu bozogrobowc6w' w, Gnietnie, Studia Zr6dloznawcze, Bd. 19, 1974, S.47-73. I' Kodeks dtjplomatyczny Polski, hrsg. von A. Bar tos z e w i c z, Bd. 3, Warszawa 1858, Nr. 4 (fehlhafte Datierung ca. 1153); Repertorium, Nr. 62. Vg!. K. T y- ml e nie c k 1, Maj~tno c ksiqz~ca, w Zago ciui pierwotne uposazenie, kzasztoru joannit6w na tie osadnictwadorzecza dolne; Nidy: Studium z dzie;6w gospotjarczlich XII w., [in:] Pisma WlIbrane, Warszawa 1956, S:.41 ff. (dasselbe früher gedruckt in Rozprawy Akademii Umiej~tnosci Wydz. hist.:"filoz.,bd. 55,' 1912). vgt~ auch) über Heinrich von Sandomir, [in:] Polski slownik biogra/icznll, Bd. 9,1960(J. Mit k 0 w- \ ski); Slownik starozlltnosci slowianskich, Bd. 2,1964 (A. W ~ dz k i). to T. S i1nie k i, Historia SZqska, Krak6w 1939, S. 114. 1-!~Codex!liplomaticus, nec, non 'epistölaris, Silesiae,ed. C. M ale c z y n ski; Bd. 1, Wratislaviae 1956,Nr.,55,66 und 67; Bd. 2, ed. C. M a I e c z y n ski et A. S k 0- w r 0 n s k a, Wratis1aviae 1959,Nr. 151; vgl. A. L'e r ci h e, Die terrttorialeentwickluna der schlesischen Johanniter-KOTjtmenden Groß-Tinz, Beilau, Lossen und Alt-Ziilz bis zum Jahre,1333, Diss~ Breslau 1912.'. ' '" Ibid., Bd. 2, Nr. 121 und 126; vgl T. Si 1n ic k 1 (wie Anm. 20), S. 114.

., ' 84 "Zenon Hubert. Nowak ( wurde von Mieszko dem Alten gegründet. Er überwies ihnen 1187 das' Heilige Michael-Spital in Posen (Poznan) 23. ',Auch in Pommern" tauchten sie ziemlich' früh auf. Wenn, man der, Bulle Gregors IX. vom Jahre 1238 Glauben schenken kann, haben sie der, Fürst Ratibor Lmit Alt-Schlawe (Slawsko) und Moitzlin (Myslno)und'. Jestin bei Kolberg (Kolobrzeg) und Bogislav I, (gest. 1187) mit Stargard (Pommern) :beschenkt 2t~, Dagegen' erhielten' sie in Pommerellen- vom' princeps Grimislaus von Sehwetz (Swiecie) im Jahre 1198 die Burg Stargard (Starogard) mit 5 Dörfern und Kirche in Liebschau (Lubiszewo) mit einigen Dörferri 25. In derersten Hälfte des XIII. Jahrhunderts haben sich zwar die Be~ sitzurigen des schlesischen und großpolnischen Johanniter weiter vergrößert, sie erhielten auch kleinere Schenkungen in' Kujawien, aber vor,, allem erhielten sie große Güter in der polnisch-brandenburgischen und 'polnisch-pommerschen Grenzmark vom Fluß Obra die Oder entlang und' nördlich der Netze, insbesondere vom Fürsten Wladislaus Odonic 28. In dieser Zeit erst tauchten in Polen die Templar auf, übrigens, wie überall östlich vom' Rhein ~ von wenigen Ausnahmen abgesehen - nach, 1200 27 In Schlesien erhielten sie von Heinrich dem Bärtigen das Haus ' Klein-Oels (Olesnica Mala) südlich Ohlau (Olawa), das in diesem Teil-' fürstentum die wichtigste Kommende bildete 28 Daneben entstand.die Kommende in. Liegnitz (Legnica) 29. Darüber, hinaus' beschenkte dieser' Fürst die Templer' mit Gütern im Lande Leubus und im schlesich-lausi-: 'tzisch' Grenzgebiet 30. In Großpolen erhielten die Tempelherren von Wla-' dislaus Odenie 1332 ein Spital bei.gnesen, das aber bereits 11' jahre, später in die Hände dar Kanoniker vom Heiligen Grab überging 31. Derselbe, Fürst beschenkte sie mit großen Ländereien im erwähnten Grenz- ",streifen, wie.auch Joh~nniter,. nämlich m.it Quartsehen (Charszczany) und ---'--', ',.,'~,, la Repertorium, Nr.. 121 und 126. Siehe auch A. G Il s i 0 row ski (wie Anm. 18). U PommeTsches UTkundenbuch(weiter zitiert als Pomm. UB), Bd I, neu bearb, von K. Conrad, Köln-Wien 1970,.Nr. 215, 257, 354, 355; vgl. H. Ho 0 g ewe g, Die Stifter und KZöster der Provinz Po~m~Tn, Bd. 2, Stettin 1925,~S. 870. " ',,IS Siehe Anm, 52. ", '. \', 18 Vgl. bes W. K u h n,' Kirchliche,Siedlung als Grenzschutz 1200 bis 1250 (am Beispiel des.mittleren Oderraumes), Ostdeutsche wissenschaft" Jahrbuch des Ostdeutschen Kulturrates, Bd. 9, 1962, S. 16 ff.. auch die Karte. n M.Schilpferling, op. cit., passim., la Ibid., S. 156-157; T. S iin i c k i (wie' Anm, 20), S. 115., ' ' ' It T. Silnickl (wie Anm. 20), S. 115. ;,,',Regesten zur schlesischen Gesc1iicht~, hrsg, von C. G r il n' hag e D, Br~lal1._ 1879, Nr. 345/1 346a; vg!. B. Z i e n tar a, Hen.7'1IkBrodatll' i ;ego ezas1l,,warszawa 1975, siehe bes. Kap. Die böhmische Frage, Land Leubus und das Geheimnis Tempelhof. ",, It Kodeks dypzomatllczn1l Wielkopolski, Bd. 1, Poznafl 1877, Nr. 141.,, \ ',,, " \.'

, ;,. ' Der Anteil der Ritterorden... 85 -,, Crossen (Krosno) östlich der Oder 32. Großen Anteil an den Schenkungen, zugunsten der Tempelherren,' besonders an der polnisch-pommerscheu, Grenzmark, hatte Herzog Bamim.von Pommern-s. \' '. ' Aus diesen Schenkungen geht hervor,' daß sich' die Häuser; dieser ' 'Orden mit A~snahme des erwähnten=johanniter-besitzos In Pömmerellen,'. fern von der preußischen Grenze, befande~. I'll den Schenkungsurkunden '" ' erhielten sie Immunitäten, die sie von der Beteiligung in expeditio entbanden, Sie wurden' also nach Polen' nicht im Zusammenhang mit even-: " tuellen Prussenzügen der polnischen Herzöge geführt.~zwa~ nahmen die ' Templet an der Schlacht bei Liegnitz '1241' teil; von ihnen sind sechs' gefallen,und drei.haben sich retten, können, doch beweist diese Tatsache deutlich, daß sie keine größere militärische Macht darstellten 34; 'Johanniter haben sicher, an dieser Schlacht überhaupt nicht teilgenommen. Zu ihren Aufgaben gehörte vor allem dieleitung der Spitäler und Herbergen. Die letzgenannten lagen an den Haupthandelsstrec'ken, die vom Westen und Süden durch Polen führten und in denen sich auch :_ wie es scheint ~" Kreuifahrer,die nach Preußen zogen, aufhalten konnten. Nicht ausgeschlossen ist es; daß diese Spitäler und Herbergen absichtlich 'derartig angeordnet worden sind.'. Darüber hinaus beweisen' die ge-'. schenkten großen Ländereien, daß die Orden SIch mit der Landwirtschaft. ' befaßt haben 35. Die Einkünfte haben siegrößtenteils an die Zentrale und' die Großmeister, zwecks Unterstützung des Kampfes gegen die Ungläubigen im Heiligen Land, überwiesen. Aus diesem Grunde scheint es, daß die zahlreichen Schenkungen - wie Gerard L ab u da 36 bemerkt hart _' ', eine Form des Loskaufes von persönlicher Teilnahme an den Kreuzzügen', bildeten. Es lohnt sich auch" hier die Ansicht -Walter Ku h n ' anzuführen, daß die großen Schenkungen iq:t den Grenzgebieten das Land vor -' feindlichen Einfällen sichern sollten, denn in dieser Situation verletzten diese nicht nur Staatsgebiet, sondern auch geistliche Besitzungen, wofür bereits kirchliche Strafen drohten 3T. Besonders müßte das Interesse der.' Päpste vom Ende..des XII. Jahrhunderts an: diesen Stiftungen fürdie ', Ritterorden unterstrichen werden. Sieverfolgten aufmerksam alle Schen-:. " " '. '.,12 Ibid... Pomm. UB, I, Nr. 308; vgl. H. H 0,0 g ewe g, op.. elt., S. 857. N B. Ulan ow S kl,o wsp6ludziale TemplaTiuszlI,w bitwie pod Legnicq; [in:], ' Rozprawy Akademii Umlej~tno~ci Wydz. hist.-filoz., Bd. '17, Krak6w 1884.. S: 275 ff;, vgi. dazuj. Kw a k,' Bitwa pod Legmcq w 1241 'T.,w,twietle niemieckiej i polskiej historiogtafii ~lqskiei, Zeszyty Nauk'owe Wy:iszej Szkoly Pedagoglczne] im. Po~tan-,c6w SlllSkich ~ Opolu, Historia 18"Opole 1981, S. 5-31. i " IS VgI. G~slorowskl (wie Anm. i7).'.;, HiltOTia PomoTza;Bd.' I, hrsg. von G. Lab ud a, Poznari 1969, S. 397. " 11 VgI. W. ~ u 11 n, op. elt., S. 14 f. ".', ' i' " I

86 Zenon Hubert Nowak /, -- kungen',die dochfinanziell die Kreuzfahrtenbewegung in Richtung Osten.stärken sollten. ".' ', " Wasich zum Tjlema der ~eiden gesagt babe, bezieht sich auch auf die " Kanoniker vom Heiligen Grab. Ihre Niederlassung steht im Zusammenhang mit der Pilgerfahrt des erwähnten Machthabers, Jaxa aus Miech6w _ ins HeiligeLand, woher er 'einen Kanoniker vom Heiligen Grab mitgebracht hat 38 Die Gründung des Klosters in Miech6w erfolgte 1163.. Die Entwicklung,dieser Stiftung in den nächsten Jahrzehnten verlief günstig. Bis 1198 gelang es den Kanonikern, zahlreiche Schenkungen zu sammeln c--,64 Dörfer von vielen Spendern 39. Die, Klosterausstattung kennen ~ir'_ aus dieser Zeit genau dank der Urkunde des Patriarchen Monachus aus ', der Grabes-Kirche zu Jerusalem 40. Er hat die Kanöniker aus Miech6w in die Kongregation, der Grabes-Kirche aufgenommen, an deren Spitze er selbst stand. Die \besten Schenker waren vor' allem' diejenigen, die sich von der persönlichen Beteiligung an' den Kreuzzügen loskaufen wollten.' ' r' " Nach diesen Bemerkungenkann nun die Frage stellen, welche Begebenheitenes bewirkt haben, daß mail in Polen die Aufmersamkeit auf die. Konzeption, die Ritterorden '.in der preußischen Mission einzusetzen, gelenkt hatt Folglich: welche Rolle spielten sie im Kampf gegen die Prussen?' '. I _ ', "Es ist eine Tatsache, daß vom Beginn des XIII. Jahrhunderts an das Interesse für die preußische Mission wuchs, nicht ohne Unterstützung des' Papstes, Innozenz Ill. Eine_bedeutende Rolle 'spielte der Erfolg der, Zisterziensermission zuerst aus Lekno, dann ab 1209 von Christian fl.an,, die Spitze dieser Vorhaben versuchte sich der Erzbi~chof von' Gnesen Heinrich Kietlicz durchzusetzen, der durch die Verwirklichung des Kreuz-, zugs-programms um seine Person nicht nur den Klerus, sondern ~uch die.. Herzöge scharen wollte. 1210in Borzykowound 12121 Mqk~lno traf er Monumenta P_otoniae, HistoTica, 'Bd. 2, Lw6w 1872, S. 798 und 882. M. T o- b ia s z, Bozogrobowcli W Miechowie, NaszaPrzeszlosc, Bd, 17, 1963, S.' 5-60;. ~ Z. ' P ~ e k 0 w ski, MiecMw., Studia z, dziej6w miasta. i ziemi, miechowskiej do, r, 1914" Krak6w,19,67, S. 348-354; vg!.' auch G. Lab u d a, Polski sloumik biogra-' liczn1l, Bd. 10, Wroclaw u.s.w. 1962, S. 340-341; A. W ~ d z k i, Slownik starozytn6ici ", ~.- I.Zowianskich, Bd. 2, Wroclaw u.s.w. 1964, S. 30~310. '\, "', '. ' Z. P ~ c how ski; op: cit. S. 355, hierzu die Karte, S. 353: ', " Kodeks dyplomatyczny Wielkopolski (vgl.anrn. 31), Nr. 34; Kodeks dyplomatl/cznll Ma!opoIski, hrsg. von F. Pie k 0 sin sk i, Bd. '2, Krak6w 1886 (= Monumenta '., medü aevi historica, Bd. 9), Nr. 375; RepertOTium, Ni. 143 und 144..,, 41 Pr. UB. I; Nr. 4; vg!. vor allem T. M ant eu ff el, Papiestwo i ct/stersi ze szczeg61nt/m uwzl}l~dnieniem ich, Toli w PoIsce na przelomie 'XII i XIII 'W., Warsza~ wa 1955, bes. Kap.V; J. Pow i e r ski, Stosuitki pol.sko-pruskie do 1230,.. ze.zeug61n,lim uwzgl~dnieniem Toli' Pomorza Gdanskiego, Roc~. TNT, Bd. 74, H.,I, Torun " ff >\ - 1968, S. 124. '". '. " '

Der Anteil der Ritterorden:.. 87, sich' in Synoden mit polnischen Fürsten, um das Grundthema der 'preußiscpen Mission zu erörtern 42. Die Interessen des Erzbischofs und der polnischen Teilfürsten waren - wie es letztens von Benedykt Z i e n t a-,r a 43 nachgewiesen wurde - nicht dieselben. Papst Innozenz In. hat, den Fürsten 1212 verboten, die Prussen zu bedrängen, um die Mission nicht zu behindern. Die Bestrebungen des Papsttums wichen auch von den polnischen ab. Der im Lateran-Konzil 1215 zum preußischen Bischof, 'geweihte Christian stärkte seine kirchliche und politische Stellung. Außerdem hatte Honorius Ill. den cruciferi, darin den polnischen Fürsten verboten, die Gebiete der bekehrten Prussen ohne Genehmigung des preußischen Bischofs zu.betreten 44. Christian hat wohl in dieser Lage über-.iegen können, einen eigenen Kirchenstaat zu bilden 45. ET schützte auch Prussen vor polnischer Expansion. Das rief wiederum Unzufriedenheit bei den polnischen Herzögen hervor und führte zu einem Konflikt zwischen ihnen und dem preußischen Bischof. ' Dem Erzbischof von Gnesen, Kietlicz, gelang es doch nicht, das erwähnte Programm zu verwirkliche;n;aber die Teilfürsten - Leszek der Weiße, Heinrich der Bärtige und Wladislaus der Beinstockige - kehren, nachdem lsie im Jahre 1217 ein Bündnis geschlossen hatten, zu den Plänen, Preußen zu erobern; zurück. Anreger' soll - wie R Z i en tar a 4e vermutet, - der schlesische Fürst gewesen sein, der, die. Eroberung Preußens zur I gemeinpolnischen Frage zu machen bestrebt war. " I, Im Jahre 1219 näherte sich Christian der polnischen Seite, nachdem er sich gezeigt hatte, daß er auf den König von Dänemark in der Sache Preußens nicht rechnen konnte 47. 'Nun wurde mit, seiner Zustimmung 1222 und 1223 ein Prussenzug unternommen, an dem' Heinrich der Bärtige, Leszek der, Weiße, Konrad von Masowien und die Fürsten von Pommerellen - Svantopolk mit seinem Sohn Wladislaus - teilgenommen haben 48. Diese Prussenzüge brachten keinen größeren Erfolg.:im Gegenteil, sie,verursachten gefährliche Vergeltungseinfälle der 'Prussen. U S. Ku jot: Dzie;e 'Prus Kr6lewskich, T. 1,' Rocz. TNT,Bd. 20, Torun 1913, S.389; S. Lag una, Wiece 'W Mqkolnie; [in:] der s.,'pisma, Warszawa 1915, S. 321 L; B. W Iod a r s k i, Politllczne planll Konrada I ksi~cia mazowieckiego, Roez. TNT, Bd. 76, H. 1, Toruil 1971, S. 17 ~nd 18; J. Pow i er ski, op. eit., S. 135 und,144. 4J B. Z i e n tar, a, H enrllk Brodaty (wie Anm. 30), S. 202. " Pr. UB, I, Nr. 16. " T. M ant eu f fe 1, Pr6ba stworzenia cysterskiego panstwa biskupiego w Prosach, Zap. TNT, Bd. 18, Torun 1953, S. 53 ff.; der 5., Papiestwo i cllstersi (wie Anm. 41), S. 104 f., ',.. B. ~ le n tar a, Henrllk Brodatll (wie Anm. 30), S. 202. 47 S. M. S z a c h e r s k a, Opactwo oliwskie a proba ek$pansji dunskie; w P,usach, Kwart. hist., Bd. 74, 1967, z, 4, S. 941. I ' 41 :J. Pow ie r ski (wie Anm. 41), S. 153 ff.;. B. Z,l e n tar a, (wie Anm. 30), S. 206 ft. '

88.Zenon Hubert No\Vak. i,,.., I Und die aus demtüttertum der einzelnen polnischen Landesteile an' Preußens Grenze gebildete. Wacht (ströza) erwies sich als unbeholfen,.. ' \ 4 \ ~ Sicherlich mußte zu dieser Zeit im polnischen Lager die Konzeptioneiner ständigen Abwehr. der Prussen, aber auch ihrer Unterwerfung mit Hilfe \. der Ritterorden aufkeimen. Heinrich der Bärtige 'soll - den.iüngsten ' I, 'Ansichten von Ho Z'i e n t'a r ~ 49 und Tomasz Jas ins k i 50, nach - der Autor der Konzeption zur Berufung" des Deutschen Ordens sein. Es' wäre möglich. Anderseits aber bezog sich die Konzeption, imkampf gegen die.. Prussen Ritterordeneinzusetzen, nicht nutauf einen Ordensden Deutschen <,.Orden. Bedeutungrund Wert' der Ritterorden waren - wie ich bereits nachgewiesen habe ~ inpolen allgemeinbekannt. Man ~ollte aber festhalten, daß die Ausnutzung der, Ritterorden in der preußischen Mission eine Änderung inder bisherigen Konzeption, das preußische Problem zu lösen, bedeutete. und.deshalb in 'übereinstinlmung' mit dein preußischen' Bischof. erfolgen mußte. Es scheint,'. daß ',die Verhandlungen' über die Berufung der einzelnen Ritterorden etwa in derselben Zeit liefen, die durch Mißerfolge der 'Polnischen Kriegszüge und. den 'Anstieg der, prussischen Einfälle gekennzeichnet war:. also nach 1223, sicherer aber um,1225. Abgeschlossen 'wurden sie zweifellos aber um 1228. _Ich, bin der Meinung, daß die Berufurig der Ritterorden kein Ergebnis einer Kon-, kurrenz war, wie man bisher meistens urteilt. DieMachthaber, welche' die Ritterorden berufen haben, nahmen an, daß diese in ihren Händen nur.. zu willfährigen Werkzeugen würden. So hat auchkonrad von Masowien.. : über den Deutschen O~den gedacht 5(. '. ', Darf man 'daher von einer Konzeption des entlang der W~ichsel"~' der Grenze zwischen Pommerellen und Preußen, im Kulmerland urid an " dermasowisch-preußischen Grenze' erbauten Verteidigungssystems 'reden? Und darüber hinaus - konnte die Bildung eines solchen Systems nach, einem festgelegten Plan verlaufen, der-mittels einer- Verständigung zwi-: ' sehen den interessierten Fürsten und dem preußischen Bischof koordiniert ~..wurde?.. ' '.' '. ' '", '.' ~..'~. ' " '., '.'.,,' ImPommerellen '(im Land Stargard) wurden bereits 1198 ::_wie 'bekannt I die Johanniter angesiedelt 52.DerVersuch, sie im,kampf gegen. ( -. 4f B. Z i ~nt a r a, Henrllk Brodatll (wie Atün. 30'), S. '207 f.;. de r s., Spra~' pruskie. w politllce H~nrllkaBrodatego_Zap. bist., Bd, 41, Tcirun 1976, z, 4, S. 27 ff. 10 T. 'J a sin ski,' Stosunki slqsko-pruskie i slqsko-krzllzackie. w pierwsze;, polowie XIII W., [in:) Ars histof'i,ca. Prace z dzie;6w powszechnllch'i polskich, Poznan " '. 1976" S. 393..' I',' I ", 11 Vgl. / letztens H. B,0 CIc k m ann, Der Deutsche Orden. Zwölf' Kapitel au, seiner Geschichte, Müncheri 1981, S. 92.. " ' _ It Pommeretltsches Urkundenbuch (weiter zitiert als PUB), bearb. von M. Per 1- ba ch,' Danzig 1882, Nr.' 9 und 10; vg!. E. Was chi n Ei k i, Geschichte der Johanniter- komturei und Stadt SChö7ieck Westpr. mit einem Anhang von Urkunden,' Danzic.,, \

Der Anteil der Ritterorden..: 89, " I. die Prussen auszunutzen, ist heute nur eine, Vermutung. Esgibt dazu keine Quellenangaben. Zwar hörte man nichts davon, daß die Johanniter I, aus Polen und, Pommern. in die preußische Mission hineingezogen worden sind; doch ist das noch immer kein Beweis dafür, daß'sich die Stargarder, Johanniter daran nicht beteiligt haben. Sie unterstanden dem Präzepter von Mähren 53. Sie konnten aber keine größere militärische Macht ver- ' treten haben, denn sonst würden in Tyrnau (Tymawa) nicht die Calatra-'., venser (Orden von Calatrava) angesiedelt worden sein, deren Besitzungen, an die des Johanniter grenzten 54. Die Ansiedlung des Ordens in Tymau f '",. an der Weichsel kann mit dem dortigen Eindringen' der 'Prassen nach. I, Pommerellen in Zusammenhang gebracht werden: Die Calatravenserisind ' '1187 mit den Zisterziensern.integriert und der Visitation von Monmond. 'direkt unterstellt wolfden's5.,ihlre'berufung von. Svantopolk scheint dank, der Vermittlung Christians erfolgt zu haben. Als' direkten Grund der Berufung von Calatravensern nach Tymau betrachtet man inder Lite- -ratur die Verwüstung des Klosters Oliva (12~6) durch. die Prussen 58. Zum \",,erstenmal tauchten sie in einer Urkunde - 'wie G. Lab 11 d a festgestellt hat - im Jahre 1229 auf; und zwat,als Zeugen in Sambors Schenkung für Oliva,' zum zweiten Mal ebenfalls als Zeugen zusammen mit dem Orden von Dobrin (Dobrzyn) in der Vereinbarung zwischen Christian und dem'deutschen Orden 1230 15 (. Bekanntsind Meister FlorEmtirus' und '4 Ordensbrüder (Conradus, Herbordus, Magnus und' Gerhardus). Sie vertraten also schwache militärische Macht und konnten nicht die ihnen zugeteilte Rolle spielen ~ übrigens hinterließensie nach'1230 keine Spuren. mehr 58. Nachdem 15 Jahre vergangen waren, beabsichtigten großpolnische "Herzöge, Przemysl und Boleslaus, die Söhne von Wladislaus Odonic, die',, Calatravenser wieder nach Polen zu berufen und wandten sich mit dieser', Bitte an das Zisterzienser-Generalkapitel, das aber die Bitte an 'den Abt'.' '. I~, ". "', 1904, S.' 5 f.' Außerdem.vgl, Repe1't01'ium,' Nr. 141 und 142. Dazu, siehe auch, S. K uj 0 t, Ope eit., S: 305.,» " I A Vgl. PUB, Nr. 64. " U,Ibid., Nr. 42. " / " q Vgl. B. Se h we n k, AlL.! der Frühzeit " der., geistlichen Ritterorden Spaniens,, (ip:] Die geistlichen Ritterorden Europas, Vorträge und Fosehungen 26, hrsg. von, J. Fle,ckens'tein, ~ Hellmann, Sigmaringen 1980, S. 136 f.' M Vgl. G. Lab u d a, Ze studi6w nad na;starszllmi.. dokumentami.po7norz4, Gda'liskiego, Zap. TNT, Bd. 18,' Torun 1953, S~ 121, 133_:'134; der s., [in:) Historla Pomorza, Bd. I, I, S. 428';J. Pow i er s It I, op. elt., S. 161 und 167:" 11 G. Lab u d a, Ze'studi6w, S. 132 ff.; vgl, auch R. Fr y dr y c h 0 wi c z, Der Ritterorden von Calatravain TlI~U be~ Mewe, Altpreußische Monatsschrift, Bd: 27, 1890, S., 3115 ft. '. ",,;,., '/ _ ','. 'M PUB, Nr. 28 und43.'. '-f.;.. I,!,I,, \

r,., 90 Zenon Hubert Nowak,.' ". 'I.. von Morimond weiterleitete, Seine Antwortwar zweifellos negativ 59. Der Wunsch nach Sicherung der masowisch-preußlschen Grenze.verleitete Konrad von Masowien dazu, im Dobriner Land diemili~es Christi anzusiedeln: Diesen Orden habe ich unlängst charakterisiert und möchte deshalb von Einzelheiten absehen w, Die,el'stoo Schenkungsurkunden Konrads von Masowien und de's Bischofs von -Plock, sowie die päpstliche Bulle, über die Stiftung "'de~ Ordens stammen erst aus dem Jahre,1228, aber es unterliegt keinem Zwieifel, daß die Verhandlungen, den Orden zu berufen, bereits früher, sogar einige Jahre früher, geführt worden sind. Der Charakter-dieses mit der Zisterziensermission verbundenen Ordens" sowie der Herkunftsraum 'des Meisters und der'15 Ritter, die ihren Namen nach aus dem Nordelbeland, Mecklenburg und Pommern' stammten, also aus Gebieten, mit denen Christian in engen KOntakten stand, 'sind ein-beweis dafür;' 'daß die Anregung zur Berufung dieses. Ordens gewiß mit seiner' Person 'i~ Zusammenhang stand. Eine unmittelbare' Beteiligung der Dobriner am bewaffnetenkampf gegen dieprussen scheint nut eine Vermutung zu sein. Die Zahl der Ritter war zu klein, um eine größere milfiärische Rolle zu spielen. Ihre volle Tätigkeit fiel bereits in die-zeit der ersten militärischen Erfolge des Deutschen Ordens im Kulmeiland und in Pomesanien, deshalb verlor der' Orden 'sozusagen seine Daseinsberechtigung im Dobriner Land und vereinigte sich mit dem Deutschen Orden. Der Ietztgenannts. Orden zog in Betracht.xdas Dobriner Territorium, das.die milites christi vom masowischen Herzog erhalten hatten, zu erben. Konrad von Ma':.sowien war aber.der Meinung, daß die. ganze Ausstattung der _milites' Christi als Eigentumdes Herzogs nach der Auflösung des Ordens wieder, sein Eigentum werden sollte. ALs dann ein Teil der milites Chris'ti quondam Dobrinen.sis aus dem Deutschen Orden ausgetreten war, wurden sie 1237 von. Konrad auf der Burg zu Drohiczyn angesiedelt und dabei reich ausgestattet zwecks Verteidigung' vor 'den heidnischen.jatwingern und' dem ruthenischen Herzog von Halicz-Wladimif.rAueh hier erwiesen sie - sich als zu schwach 'und wurden vom Herzog von. Halicz und. Wladimir, Daniel, nach einem Jahre vertrieben. Das' war schon der Epilog die~es kleinen Ordens. in Diensten des Herzogs von Masowien. "~. Aus dieser-kurzen Übersicht geht hervor, daß die erörterten' Ritterorden vor allem nicht darauf vorbereitet 'waren, eine militärische teis~.-tung gegen -die Prussen nach.den Plänen' der Herzöge zu erbringen. Es \. /., \, (...",. " F~ G'u t ton, La chevalerie 'militaire en Espagne L'ordre de Calatrava, Paris, 1955, S. 230.. '; ". Z. Now a k,' Milites,Christi de Prussia. Der Orden von Dobrin und seine Stellung 'in \d~r preußischen Mission~ [in:] Die geistlichen,ritterorden Europas (wie Anm, 55), S. 339-352. I,.. \"..\

,, Der Anteil der Ritterorden... scheint, daß die Hauptrolle in dieser Hinsicht eine zu kleine Rekrutierugsbasis der Ordensritter gespielt hat, wasdeutlich am Beispiel der milites' Christi, aber auch natürlich der Calatravenser, zum Vorschein kommt.! über die Herkunft der. Calatravenser wissen wir nichts :- den Namennach könnten sie' außer "dem Meister aus Deutschland stammen. Die : Tätigkeit dieser Orden fiel in einenzeitraum, als die' Zisterziensermisslon an Bedeutung undchristian an Autorität verloren. Vom Bischof konnten siekeine Unterstützung mehr erwarten, denn sein.ansehen Wurden nach 1230 deutlich geschwächt.' In der Person des ersten preußischen Bischofs Sollte man gerade den Anreger der Berufung der mit der Zisterziensermission verbundenen Ritterorden und.den Vermittler 'zwischen ihnen und,,.den Herzögen bei ihrer Ansetzung an der preußischen Grenze sehen. Nach Christians Absicht ahelr sollten - wie mari meinen kann - (lie, an der preußischen Mission beteiligten Ritterorden klein sein, denn indem er bei der Heidenbekehrung das Prinzip absque gladio vertrat 81, vertrat 'er auch die Ansicht, daß die Orden Verteidigungscharakter haben sollten.. In diesem Punkt gingendie Wege Christians und der polnischen Herzöge' 'in Sache Ritterordenstätigkeit.auseinander. Christian widersetzte sich, oder vermied wenigstens die Verbindung von Heidenkrieg und Mission, 'I.denn - indem wir. hier die 'aus einem anderen Anlaß zu diesem Thema geäußerte Ansicht von Helmut B eu.m a q 62 anführen, -die hierzu auße-, ordentlich gut paßt - sie brachten eine doppelte Gefahr mit sich,','. " " daß entweder die Mission hinter die staatlichen und wirtschaftllchee Interessen der Fürsten zurücktrat, ja, mit ihnen in Konflikt geriet, oder - umgekehrt - die auf kriegerische Erfolge gegründete Mission zur Zwangstaufe wurde.,.1 Vgl. M. L. Col k er, America rediscovered in the thirteenth Cen.turyr Spe- I, culum, vol. XLV, nr.' 4, S. 721; vgl. auch dazu K.' G 6 r ski, Descriptio terrarum.. NoWe zr6dlodo dzie;6w Pros w XIII w., Zapiski Historyczne,.Bd, 46, 1981,'H. 1, S. 7-16. ' fo. et H. Be u m ann, Kreuzzugsgedanke und Ostpolitik in hohen'mittelalter, [in:] Heidenmission ~nd Kreuzzugsgedanke in der deutschen Ostpolitik des Mittelalters,. Wege der Forschung, Bd. 7, hrsg, von H; Be u m ann, Darmstadt 1963, S. 127, dasselbefrüher gedruckt in Hist. Jahrbuch, 72, 1953..',, ". I.,.,/! /