Carmen, Pablo und Paffi. Neue Schulwege. Begleitunterlagen für den Projektunterricht



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Transkript:

Carmen, Pablo und Paffi Neue Schulwege Begleitunterlagen für den Projektunterricht

Neue Schulwege Die Volksschulzeit neigt sich jetzt allmählich seinem Ende zu! Aufbruchstimmung macht sich breit. Manche Kinder haben sich bereits ihre neue Schule, die sie ab Herbst besuchen werden, angesehen. Vieles ist neu, ungewohnt und wird mit gemischten Gefühlen betrachtet. Neue Lehrkräfte, neue Freunde und neue Schulwege erwarten jeden Einzelnen. Und da schließt sich wieder der Kreis! Auch zu Beginn der 1. Volksschulklasse gab es da diese Gefühle, diese unbekannten Situationen. Alles Unbekannte macht die meisten von uns unsicher, daher will sich das Projekt mit den neuen Schulwegen auseinander setzen, damit der Start im Herbst gut über die Bühne gehen kann. Lernziele Die Kinder sollen auf Plänen ihre neuen Schulen und die Wege dort hin lokalisieren die Verkehrsmittel, die sie auf dem Weg zur neuen Schule benützen, auf dem Plan ausfindig machen Gefahrenstellen auf den neuen Schulwegen erkennen über das richtige Verhalten und Benehmen in öffentlichen Verkehrsmitteln Bescheid wissen Not- und Warneinrichtungen bei öffentlichen Verkehrsmitteln kennen lernen lernen, Fahrplanauskünfte über das Medium Internet zu bekommen eine Fotosafari zum Thema Neuer Schulweg ab Herbst durchführen ihr Wissen über Verkehrserziehung an die zukünftigen Erstklässler weitergeben. ( Verkehrstrainings-Camp ) sich auch mit den Schulwegen der Schulneulinge auseinander setzen Sicherheitsmode in einfacher Form präsentieren und auf die Wichtigkeit gut sichtbarer Kleidung hinweisen Material p Stadtpläne oder Landkarten p Packpapier und bunte Wortkärtchen (mit Namen der neuen Schulen) p Arbeitsauftragskarten p PC Internet: Fahrplanauskunft p Stecknadeln, bunte Wollreste p Fotoapparate p Medien Sicherheit in und um den Schulbus. Infos unter www.auva.at/sicherlernen 2

Möglicher Projektverlauf VORBEREITUNG Auf einem Bogen Packpapier sind die Namen der weiterführenden Schulen kunterbunt aufgeklebt. Alle Kinder tragen sich entsprechend ihrer Schulanmeldung ein. Das anschließende Unterrichtsgespräch könnte folgende Fragen klären: 3 Wer wird weiterhin gemeinsam in die nächste Schule gehen? 3 Gibt es schon eine Klassenliste für das neue Schuljahr? 3 Wer kann zu Fuß zur neuen Schule gehen? 3 Wer mit dem Rad fahren? 3 Wer muss erstmalig mit einem öffentlichen Verkehrsmittel fahren? Planarbeit: Kinder, die dieselbe weiterführende Schule besuchen werden, arbeiten zusammen. Folgende Arbeitsaufträge bieten sich an: 3 Kennzeichnet auf dem Plan zuerst die Lage eurer Wohnhäuser und die der zukünftigen Schule! 3 Findet gemeinsam die Verkehrsmittel, die ihr auf eurem neuen Schulweg benützen werdet! 3 Notiert euch die Einstiegs- sowie die Ausstiegsstelle! 3 Notiert alle Haltestellen auf dem Weg zur Schule! 3 Sucht im Internet die Fahrplanauskunft und recherchiert die Intervalle der zu benützenden Verkehrsmittel! 3 Lasst euch die Anfahrtszeit berechnen! 3 Findet die für euch günstigste bzw. die spätmöglichste Abfahrtszeit heraus! 3 Gibt es besondere Gefahrenstellen auf dem künftigen Schulweg? 3 Welches ist die sicherste Strecke? (Dies muss nicht immer die kürzeste sein) Danach gestaltet jede Gruppe ihr persönliches Infoplakat. Die Pläne werden aufkaschiert und mit Stecknadeln und Wollfäden die Schulwege nachgezeichnet. Beim Wohnhaus steckt das jeweilige Namenskärtchen des Kindes, sodass sich jeder auf dem Plan wieder finden kann. Die Verkehrsmittel-Recherchen werden dazu geklebt. Anschließend werden die Ergebnisse der einzelnen Gruppen präsentiert. Gemeinsame Verkehrsverbindungen werden besprochen. Richtiges Verhalten in öffentlichen Verkehrsmitteln: Das richtige Verhalten in öffentlichen Verkehrsmitteln wird wiederholt und nochmals in Plakatform festgehalten. Regeln für die Benutzung von Öffis können gemeinsam besprochen und in ein Merkheft eingetragen werden. Auch die Funktionen der Not- und Warneinrichtungen werden besprochen, diese wären zum Beispiel: SOS-Notrufeinrichtungen in Verkehrsmitteln und bei Haltestellen

Notbremsen in Verkehrsmitteln, bei Haltestellen und Rolltreppen etc. 1 Nothammer, um festgeklemmte Fenster einzuschlagen Feuermelder Feuerlöscher Lautsprecher bei Haltestellen Bildüberwachung in U-Bahnstationen Auch auf die Folgen einer missbräuchlichen Verwendung muss natürlich in diesem Zusammenhang hingewiesen werden! In kurzen Rollenspielen üben die Kinder das richtige Verhalten in Notsituationen. Folgende Themenstellungen wären möglich: p Ein Mistkübel in einem Haltestellenbereich brennt! p Ein großer Gegenstand ist auf die U-Bahngleise gefallen! p Ein Fahrgast erleidet einen Schwächeanfall! p Jemand ist mit der Jacke in der Bahntür eingeklemmt! p Du findest einen Schulrucksack im Bus! Lokalaugenschein Auf Basis dieser Vorarbeit werden gemeinsam in Form eines Lehrausganges (ev. in Gruppen mit Assistenz von TeamlehrerInnen) die zukünftigen Schulen angesteuert und etwaige Not- und Warneinrichtungen gesucht. Die Kinder haben Fotoapparate dabei und bekommen folgende Fotoaufträge: 3 Fotografiere deine zukünftige Einstiegs- und Ausstiegsstelle ins Verkehrsmittel! 3 Fotografiere und halte etwaige Gefahrenstellen deines künftigen Schulwegs fest! (Bsp.: stark befahrene Kreuzung, Bahnüberquerung, unübersichtliche Stellen, überwachsene Verkehrszeichen, fehlende Gehsteige, fehlende Querungshilfen, Sichthindernisse etc.) 3 Suche Einrichtungen im Haltestellenbereich oder im Verkehrsmittel, die dir in Notsituationen helfen können! 3 Finde den sichersten Schulweg! (Dieser muss nicht der kürzeste sein!) Die ausgearbeiteten Fotos und die Infoplakate stellt die Klasse zu einer Ausstellung zusammen. Gemeinsam aktiv Im Anschluss daran machen die Kinder die zuständigen Behörden auf die von ihnen entdeckten Gefahrenstellen aufmerksam! Sie können Briefe an den Bürgermeister oder die zuständige Behörde sowie den Bürgerdienst verfassen. Auch über E-Mail kann man mit den entsprechenden Behörden in Verbindung treten oder ganz einfach ein Telefonat führen. Sehr hilfreich erweisen sich auch Lokalzeitungen, die gerne einen Artikel samt Foto veröffentlichen. 4

Folgende Fragen sollten im Vorfeld geklärt werden: p Wie wollen wir gemeinsam vorgehen? Machen wir alles gemeinsam oder teilen wir in Gruppen ein? p Welches Problem möchten wir gelöst haben, welche Gefahrenstellen entschärft? p Briefe, E-Mails schreiben, in denen auf das Problem aufmerksam gemacht wird. p Zuständigkeiten finden: Wer kann uns helfen? (Gemeinde, Behörden, Bürgermeister, Polizei, Presse etc.) p Sammeln von Unterschriften bei Eltern und Anrainern p Gibt es gesetzliche Vorschriften oder Sondergenehmigungen, die das Problem entschärfen könnten? p Kurzfristige Aktionstage organisieren (z.b. Fahrbahnblockade mit Hilfe der Polizei und Schülern, die auf das Problem hinweisen etc.) p Interviews und Gespräche mit PR-Vertretern etc. Und das soll etwas nützen? Ja! An der Volksschule Lavantgasse in Wien 21 wurde auf diesem Wege schon Folgendes erreicht: p die Errichtung von Wartehäuschen bei der Bushaltestelle p ein vorgezogener Gehsteig, um die Überquerung der Fahrbahn zu erleichtern p eine Schwelle im Bereich des Schnellbahnzuganges p ein durchgehender Gehweg im Schulbereich p ein Zebrastreifen vor der Schule p die Errichtung von sehr gut sichtbaren und speziell leuchtenden Verkehrszeichen Achtung Kinder! 5

Schulweghelfer für die Kleinen Um den Schulneulingen den Schulstart auch etwas leichter zu gestalten, setzen sich die Schüler und Schülerinnen der 3. und 4. Schulstufe mit den zukünftigen Schulwegen der kommenden Erstklässler ebenso auseinander. Wie bei der ersten Planarbeit, markieren sie die Lage der Wohnhäuser und die Wege zur Schule. Aus Datenschutzgründen werden zu den Häusern nur symbolisch rote (Mädchen) und blaue (Buben) Stecknadeln gesteckt. Eventuelle Gefahrenstellen, die noch nicht entschärft wurden, werden auf dem Plan gekennzeichnet. Auch Horte und andere Betreuungseinrichtungen werden hervorgehoben, denn das sind die Ziele auf den Heimwegen, die manche Kinder dann täglich anpeilen. Gestaltung einer Info-Wand für Erstklassler Anschließend gestaltet die Klasse eine Willkommen Schulkind! -Infowand. Sie gibt Auskunft über p Fahrzeiten von Verkehrsmitteln (Hin- und Rückfahrt) p Schülerlotsendienste p Nützliche Verkehrstipps: 1Querungshilfen, wie Zebrastreifen, Ampeln etc. benützen! (Hinweis: längeren, aber sicheren Schulweg wählen!) 1Das Kind immer gehsteigseitig aus dem Auto aussteigen lassen! 1Komm möglichst zu Fuß zur Schule! 1Kinder sollen niemals allein mit dem Rad/Scooter/etc. zur Schule fahren! 1Kinder stets direkt vorm Schultor abholen und niemals von der gegenüberliegenden Straßenseite herbei winken! Die Infowand kann in Form von Zeichnungen, Bildern, Fotos und Kurztexten gestaltet werden. Schulwegfibel für die Erstklassler Gemeinsam werden Schulwegerkundungsgänge durchgeführt und dabei alle Besonderheiten und vor allem Gefahrenstellen aus dem Blickwinkel der Erstklassler festgehalten. Das kann in Form von Fotos gemacht werden, die Kinder können die Ergebnisse auch zeichnerisch darstellen oder Stichworte notieren. Im Bastelunterricht wird dann eine Schulwegfibel für die Kleinen erstellt z.b. in Form eines Heftchens. Die Fotos mit den Gefahrenstellen werden eingeklebt (oder zeichnerisch festgehalten). Als Hilfestellung dient das Arbeitsblatt A1 (Kopiervorlage), auf denen einfache Abbildungen von Verkehrsmitteln, Verkehrszeichen sowie Symbolen rund um den Schulweg abgebildet sind. Diese können von den Kindern ausgeschnitten und an entsprechender Stelle der Fibel eingeklebt werden. Mit kurzen einfachen Texten wird das richtige Verhalten skizziert. In einfachen Merksätzen (Schulwegtipps) werden den Kleinen die richtigen Verhaltensregeln vermittelt. Folgende Checkliste kann bei der Erstellung der Fibel hilfreich sein: p Infos über die kommenden Erstklassler (Welche Kinder sind Schulanfänger, Wohnorte der Kinder) p Stadtpläne organisieren p Jeder Schüler sucht sich einen Erstklassler, für den er die Schulwegfibel gestaltet (auf Wohnnähe achten), eventuell Gruppen bilden nach Wohnorten der Erstklassler p Festlegen des sichersten Schulwegs für die Kleinen (mithilfe des Stadtplans, Plan kopieren, Weg einzeichnen) 6

p Gefahrenstellen des Schulwegs fotografieren oder zeichnerisch darstellen (stark befahrene Straßen, Übergänge ohne Querungshilfen, Baustellen, unübersichtliche Stellen, Kreuzungen, gemeinsame Fuß- und Radwege etc.) p Querungshilfen festhalten (Fotos, Zeichnungen), welche die Erstklassler nutzen sollten (Ampeln, Schülerlotsen, Unter- oder Überführungen, Zebrastreifen etc.) p Heftchen gestalten mit Gefahrenstellen und Querungshilfen (Einfache Merksätze zu den einzelnen Stellen notieren) p Schulwegtipps ergänzen (Wann muss das Kind weggehen, wie verhält es sich bei Querungen, was soll es bei schlechter Sicht anziehen etc.) p Heftchen endfertigen und dem Erstklassler übergeben etc. Das Verkehrstrainings-Camp für Minis" Wenn diese Vorarbeit abgeschlossen ist, können die Klassenkinder die zukünftigen Schulkinder zu einem Besuch in ihre Klasse einladen. Zur Einstimmung singen und tanzen alle gemeinsam den Kinder-Boogie (siehe 1. Klasse/3. Kapitel). Danach wird eine kurze Sicherheits-Modenschau (siehe Projekt Mach dich sichtbar ) präsentiert, um den Kindern die Wichtigkeit gut sichtbarer Kleidung zu zeigen. Jeder Erstklassler erhält seine eigene Schulwegfibel. Diese wird den Kleinen erklärt. Dann geht es ans Üben vor das Schulhaus! Übernahme einer Patenschaft: Jedes Kind der 4. Klasse ist Patenkind für einen Schulneuling. Gemeinsam üben sie das geordnete Anstellen und das ruhige Verlassen des Schulhauses. Das sichere Überqueren der Fahrbahn wird ebenso gemeinsam trainiert. Je nach Schulumfeld sollte auch bei der Haltestelle geübt und auf das richtige Verhalten hingewiesen werden. Ideal wäre es, wenn gemeinsam mit den Eltern der künftige Schulweg der Erstklassler abgegangen wird. Hilfestellung zum richtigen Verhalten bietet die Schulwegfibel. Vielleicht lässt sich auch ein Treffen mit Schülerlotsen arrangieren, so dass die Kinder die entsprechenden Personen kennen lernen können. Nach diesem Lokalaugenschein geht es wieder in die Klasse zurück. Gemeinsam wird noch ein kleines Geschenk (Leuchtsticker: siehe auch Projekt Mach dich sichtbar!") gebastelt, das jeder Schulneuling natürlich gleich mit nach Hause nehmen darf. Nun haben die zukünftigen Schüler und Schülerinnen eigentlich bereits ihre erste Unterrichtsstunde bezüglich Verkehrserziehung hinter sich und somit ganz nebenbei etwas gelernt, obwohl sie noch gar nicht offiziell in die Schule gehen. Vielleicht konnten auf diesem Wege auch einige Ängste und Sorgen ausgeräumt werden, sodass der Schulstart im Herbst gut gelingen wird. Das Verkehrstrainings-Camp für Minis" macht es möglich! Ein Vormittag, den die Noch-Kindergartenkinder sicherlich nicht so schnell vergessen werden! 7

Gestaltung eines Elternabends Beim ersten Elternabend sollte dann den Erziehungsberechtigten auch die Fülle von Leistungen, die den Schulneulingen oft seitens des Elternhauses abverlangt wird, vor Augen geführt werden.was ist alles neu bzw. schwierig für den kleinen Schulzwerg"? 3 Neuen Schulweg bewältigen! 3 Zeitgerechtes, pünktliches Aufstehen! 3 Schulsachen nicht vergessen! 3 Richtige Richtung einschlagen! 3 Ausstiegsstelle nicht verpassen! 3 Sich nicht ablenken lassen! 3 Pünktlich in der Schule sein etc. Obwohl das Kind keinen Buchstaben lesen, sich also nicht ganz einfach an Beschriftungen und Hinweisen orientieren kann und auch nicht imstande ist, die Uhrzeit abzulesen! Dass dabei zumindest in der ersten Zeit Hilfe nötig ist, versteht sich doch von selbst! Die Tipps zur Vorbereitung auf den Schulweg sowie Checklisten" über den Schwierigkeitsgrad des Schulwegs sowie die sichere Bewältigung des Schulwegs kann für die Eltern eine Hilfestellung für die ersten Alleingänge ihres Kindes sein (siehe Arbeitsblatt A2 und A3). Aber auch die Willkommen Schulkind -Infowand und die Schulweg-Pläne können einen kleinen Beitrag zur leichteren Bewältigung des Schuleintritts bieten. Begleit- oder Fahrgemeinschaften lassen sich auf diesem Wege leicht initiieren. Auch die Einrichtung eines Schülerlotsendienstes kann vorgestellt und neue Lotsen angeworben werden. Schließlich sollte die Sicherheit der Kinder jedem ein Herzensanliegen sein! So kann gerade die Verkehrserziehung sehr viel zu einer guten, gelebten Schulpartnerschaft beitragen. Kontakte knüpfen, Freundschaften schließen im Sinne der Schulkinder, sich als Gemeinschaft fühlen - was gibt es Schöneres? 8

Arbeitsblatt ZUM GESTALTEN DER SCHULWEGFIBEL A1 KfV Die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch ist gestattet.

Arbeitsblatt A2 Schulwegtest für Eltern und Kinder Liebe Eltern! Ab wann Sie Ihr Kind alleine gehen lassen, müssen Sie selbst entscheiden. Überprüfen Sie mit Hilfe des folgendes Tests, ob Sie Ihrem Kind bereits den ersten Alleingang zu-trauen können: Haben Sie mit Ihrem Kind den Schulweg ausreichend trainiert? Bleibt Ihr Kind immer am Gehsteigrand stehen (auf Freilandstraßen am Fahrbahnrand) und schaut gezielt mehrmals nach beiden Seiten, bevor es die Straße betritt? Überquert Ihr Kind die Straße auf dem kürzesten Weg, also weder schräg bzw. an einer Kreuzung diagonal? Schaut Ihr Kind auch während der Überquerung immer nach beiden Seiten? Falls es unvermeidlich ist zwischen parkenden Fahrzeugen die Straße zu überqueren, bleibt Ihr Kind dann am Gehsteig und an der Sichtlinie der geparkten Fahrzeuge stehen, um sich zu vergewissern, ob die Straße wirklich frei ist? Beobachtet Ihr Kind trotz grüner Verkehrsampel zuerst den Verkehr, bevor es die Straße betritt? Hält sich Ihr Kind von der Gehsteigkante fern? Geht Ihr Kind auf der Freilandstraße auf der linken Seite? Benützt Ihr Kind Hilfseinrichtungen wie Ampel, Über- und Unterführungen, Zebrastreifen etc., auch dann, wenn ein Umweg in Kauf genommen werden muss? Achtet Ihr Kind am Zebrastreifen auch auf den Gegenverkehr und eventuelle Überholer? Nach dem Aussteigen aus dem Bus: Wartet Ihr Kind bis der Bus die Haltestelle verlassen hat und quert erst dann die Straße? Können Sie sicher sein, dass Ihr Kind diese Verhaltensregeln auch dann beherzigt, wenn es mit Freunden unterwegs ist? KfV Die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch ist gestattet.

Arbeitsblatt A3 Checkliste - wie schwierig ist der Schulweg Ihres Kindes? Kreuzen Sie bitte das an, was für den Schulweg Ihres Kindes zutrifft und zählen Sie die entsprechenden Zahlen zusammen. Wie viel Zeit braucht Ihr Kind für den Schulweg? Weniger als 5 Minuten 1 5 bis 20 Minuten 2 Mehr als 20 Minuten 3 Wie gelangt Ihr Kind zur Schule? Den ganzen Weg zu Fuß 3 Teilweise zu Fuß und den Rest mit öffentlichen Verkehrsmitteln 2 Mit dem Bus oder mit dem Pkw 1 Wie oft muss Ihr Kind auf dem Schulweg eine Straße überqueren? Es braucht keine Straße zu überqueren 1 Es muss bis zu fünf Straßen überqueren 2 Es sind mehr als fünf Straßenüberquerungen notwendig 3 Die Überquerung von Straßen wird erschwert durch (mehrfaches Ankreuzen möglich) Keine besonderen Schwierigkeiten 0 Parkende Autos 2 Fehlende Sicht am Zebrastreifen oder Kreuzungen 2 Fehlende Ampel an Kreuzungen 2 Sehr breite Straßen (mehr als 2 Fahrspuren) 2 Hohes Verkehrsaufkommen 3 Hohe Fahrgeschwindigkeit 3 Durchgangsverkehr 3 Welche Besonderheiten hat der Schulweg Ihres Kindes? Nichts Besonderes 0 Da Gehsteige fehlen, muss das Kind die Fahrbahn benützen 3 Die Bushaltestellen liegen ungünstig. 2 Auswertung: 1-5 Punkte: Ihr Kind hat einen verhältnismäßig einfachen Schulweg. 6-15 Punkte: Der Schulweg Ihres Kindes ist zum Teil schwierig. Sie müssen besonders die gefahrvollen Stellen einüben. Über 15 Punkte: Der Schulweg für Ihr Kind ist schwierig. Sie sollten überprüfen, ob besonders schwierige Stellen nicht durch die Wahl eines anderen Weges verringern könnten. Sie sollten sich zusammen mit Elternverein und Direktion Gedanken machen, ob sie besonders schwierige Stellen nicht entschärft werden könnten. (Einrichtung von Schülerlotsen- oder Begleitdiensten, bauliche Maßnahmen etc.) KfV Die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch ist gestattet.

IMPRESSUM: Carmen, Pablo und Paffi Neue Schulwege Begleitunterlagen zur Verkehrs- und Mobilitätserziehungsmappe Carmen, Pablo und Paffi für die verbindliche Übung Verkehrserziehung, Grundschule. Medieninhaber und Herausgeber: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV), 1100 Wien, Schleiergasse 18. www.kfv.at Autorinnen: Brigitte Schmölz, Judith Wölfl (KfV) Graphik und Illustration: Carola Holland Fachliche Konzeption und Beratung: Dr. Mechthild Rotter (AUVA) Kuratorium für Verkehrssicherheit. Alle Rechte sind vorbehalten, jede Verwertung darf nur mit Zustimmung des KfV erfolgen. Die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch ist gestattet. Dieses Lehrmittel wurde durch die Kooperation mit der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) und dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur ermöglicht.