1. Mai 2010. Rudi Reinhart, Gemeindereferent Betriebsseelsorge. Liedvorschläge: Wenn das Brot, das wir teilen. Kleines Senfkorn Hoffnung



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ist die Vergütung für die leihweise Überlassung von Kapital ist die leihweise überlassenen Geldsumme

Transkript:

Liedvorschläge: Gl 938 Gl 941 Gl 944 Gl 993 Gl 300 Gl 270 Wenn das Brot, das wir teilen Kleines Senfkorn Hoffnung Lass uns in deinem Namen Herr Selig seid ihr Solang es Menschen gibt auf Erden Kommt herbei, singt dem Herrn Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Armen und Bedrängten sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jüngerinnen und der Jünger Christi. Prekäre Beschäftigung 1. Mai 2010 Rudi Reinhart, Gemeindereferent Betriebsseelsorge

Predigtgedanken Was heißt das Prekär beschäftigt zu sein? Hier ein paar Beispiele: Herr K., 47 Jahre, ist froh, nach längerer Krankheit und Arbeitslosigkeit wieder eine Anstellung bei einer Zeitarbeitsfirma gefunden zu haben. Trotz Problemen mit den Bandscheiben wird er am Bau eingesetzt. Da die Zeitarbeitsfirma ihn aber nur tageweise bei besonderen Arbeitsspitzen braucht, hat er zwischendurch immer wieder Zeiten ohne Beschäftigung, in denen er auch wieder von der Leiharbeitsfirma abgemeldet wird. Dadurch hat er ein so geringes Einkommen, dass er mit der Zahlung seiner Miete seit 2 Monaten in Verzug ist - das war früher für ihn undenkbar. Zur Abwendung des drohenden Wohnungsverlustes ist Herr K. auf verschiedene Hilfseinrichtungen angewiesen. Anna, gelernte Verkäuferin, alleinerziehende Mutter eines Kindes mit 3 Jahren erzählt: Sie lebt am Stadtrand und besitzt kein Auto. Der Kindergarten öffnet um 7.00 Uhr. Ein Arbeitsangebot des Arbeitsamtes musste sie ausschlagen, weil der Arbeitsbeginn zwar um 7.30 Uhr gewesen wäre, die Fahrzeit vom Kindergarten zum Arbeitsplatz aber mindestens 50 Minuten gedauert hätte. Dies wurde von der Firma nicht akzepiert. Jetzt wurde ihr eine Teilzeitstelle angeboten, die zeitlich passt. Der Lohn beträgt 380,-- netto im Monat. Davon kann sie nicht leben, sie wird aber zumindest vorübergehend die Arbeit annehmen, weil sie derzeit keine andere Möglichkeit sieht. Elisabeth studiert an einer Fachhochschule. Im Rahmen ihrer Ausbildung hat sie bisher 4 Pflichtpraktika absolviert, in der Summe waren es 6 Monate. Ein dreimonatiges Praktikum steht ihr noch bevor. Die Arbeitszeit lag jeweils zwischen 40 und 45 Wochenstunden. Bisher war sie nur während eines Praktikums geringfügig angestellt, bei den anderen gar nicht. Dementsprechend hat sie auch nur das eine Mal eine geringfügige Bezahlung erhalten. Für die Verpflegung während der Praktika musste sie mit einer Ausnahme selbst aufkommen, Dienstfahrten, die bei einem Praktikum notwendig waren, wurden ihr nicht ersetzt. Auf der fachlichen Ebene fühlte sie sich ernst genommen. Prekär beschäftigt heißt für die Betroffenen flexibel einsetzbar zu sein - wenig planbare Zeit ungewisse Dauer der Beschäftigung nicht existenzsicherndes und/oder unregelmäßiges Einkommen kein bzw. nicht ausreichender sozialrechtlicher Schutz keine arbeitsrechtliche Absicherung Was kann uns die Geschichte von den Arbeitern im Weinberg dazu sagen? Zuerst strapaziert die Geschichte von den Arbeitern im Weinberg ganz schön unser Gerechtigkeitsgefühl. Es ist schon fast gemein, wenn Arbeiter acht bis zehn Stunden gearbeitet haben - die anderen zwei Stunden und erhalten den gleichen Lohn. Und doch kann diese Geschichte, die Jesus erzählt hat, helfen, eine christliche Antwort auf prekäre Beschäftigung zu geben. Die Erzählung von den Arbeitern im Weinberg hat eine spannende Botschaft: Im Reich Gottes geht es zu wie in einer intakten Arbeitswelt, in der alle Arbeit und Einkommen finden können. Der Weinbergsbesitzer - der Arbeitgeber - will am Ende des Tages ein gutes Betriebsergebnis. Er sucht Arbeiter und vereinbart den damals üblichen Tageslohn. Er geht mehrmals am Tag auf den Marktplatz und sucht Arbeiter. Es geht dem Weinbergsbesitzer anscheinend nicht nur um Leistung und Produktivität, sondern auch um die Beschäftigung für die Menschen und er will, dass möglichst

viele ihr Existenzminimum durch Arbeit sichern können. So haben alle eine Chance, ihr Notwendiges zum Leben zu verdienen. Und: statt Lohndumping schlägt Jesus vor, jedem ein angemessenes Einkommen zu geben, von dem er leben kann. Hier muss sich Politik und Wirtschaft schon fragen lassen: Was ist euch eine gerechte Bezahlung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wirklich wert? Und: Was zählt mehr, Produktivität, Rendite, Aktiengewinne oder die gerechte Bezahlung von Menschen? Im Unterschied zum Verhalten des Arbeitgebers im Gleichnis wurden und werden hierzulande millionenfach die Löhne gedrückt - siehe Schlecker mit der Einführung der Schlecker XL und Beschäftigung ihrer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über Meniar, einer Zeitarbeitsfirma -, um noch höhere Gewinne erzielen zu können. Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg vermittelt eindringlich: Éine gute Bezahlung ist um der Menschen willen notwendig. Das ist nur möglich, wenn Politik und Wirtschaft das wollen und wir alle uns daran orientieren: Der Mensch ist schließlich wichtiger als Gewinne und Aktienkapital! Wir fordern für prekär Beschäftigte nicht nur, eine faire und angemessene Entlohnung für ein selbsbestimmtes Leben, sondern auch: gut kalkulierbare, zusammenhängende Arbeitszeiten, um allen Lebensbereichen ihre Zeit geben zu können, soziale Absicherung, um auch in schwierigen Situationen angstfrei leben zu können. Als Christinnen und Christen sind wir aufgefordert, immer wieder unsere Finger auf diese Wunde zu legen. Hinführung: Rund um den 1. Mai, den Tag der Arbeit, hält uns die Finanzund Wirtschaftskrise weiter in Atem, wie wir an den Schlagzeilen der Zeitungen ablesen können: Krise bei den Banken überwunden, Arbeitslosigkeit steigt, Angst um den Arbeitsplatz nach Auslaufen der Kurzarbeit, Zunahme prekärer Beschäftigung. Prekäre Beschäftigung betrifft mittlerweile viele Menschen. Prekäre Beschäftigung - d.h. rechtlich ungeschützte, schlecht entlohnte, sozial ungesicherte und daher menschenunwürdige - Arbeit. Es gibt sie in verschiedenen Formen: Leih- bzw. Zeitarbeit, befristete Arbeitsverträge, Minijobs, unbezahlte Praktika. Während alle Welt über die Finanzkrise spricht und wir darüber rätseln, wie die Krise sich auf den Arbeitsmarkt auswirkt, müssen wir feststellen: Die Krise war schon vorher da bei den Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmern und anderen prekär Beschäftigten und sie verschärft deren Situation weiter. Sie sind diejenigen, welche die gepriesene Flexibilisierung des Arbeitsmarktes erleiden. Unsere Gesellschaft hat sich unter der Hand eine Verfügungsmasse von Arbeitskräften verschafft, die anzutreten haben, wenn sie gebraucht werden, und lautlos verschwinden, wenn sie überflüssig sind. Als Christinnen und Christen kann und darf uns diese Entwicklung nicht gleichgültig sein. Für uns gilt: Nicht der Mensch ist für die Arbeit da, sondern die Arbeit für den Menschen. Der Mensch darf durch die Bedingungen der Arbeit nicht erniedrigt werden. Der arbeitende Mensch ist keine frei verfügbare Masse. Seine Würde gilt es zu achten.

Kyrie: Guter Gott, wir leben in einer verrückten Welt: Während ein Teil der Menschen bis zur Erschöpfung arbeitet und verdienen gutes Geld, stehen die anderen in prekären Arbeitsverhältnissen und verdienen nicht genügend, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Herr, erbarme Dich Guter Gott, der Druck in der Arbeitswelt wird immer größer, die Angst nimmt zu. Damit wächst das Misstrauen unter den Arbeitskolleginnen und Kollegen. Das Konkurrenz-denken verschärft sich. Auch wir sind davon nicht ausgenommen. Christus, erbarme Dich Guter Gott, du hast uns die Welt als ein Lebenshaus für alle Menschen gemacht. Doch wir bringen es nicht fertig, für alle Menschen eine solide Lebensgrundlage zu schaffen. Herr, erbarme Dich Gebet: Guter Gott, du hast uns Menschen deine Schöpfung anvertraut, damit wir sie bebauen und behüten. Du willst auch, dass der Mensch durch seine Arbeit sein Leben sichert, dass er sich und seine Familie ernähren kann. Daher treten wir Christinnen und Christen für einen gerechten Lohn und menschenwürdige Arbeitsbedingungen ein. Hilf uns, dass wir den Menschen heute mutig und glaubwürdig deine Botschaft bezeugen, dass die Arbeit keine Ware ist, sondern dem Wohle der Menschen dient, durch die der Mensch sich selbst nach deinem Willen in Würde verwirklicht. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen. Lesung: Am 8,4-7 Ausbeutung Gottes Mahnung gegen die Evangelium: Mt 20,1-16 Lohnes Auszahlung eines gerechten

Fürbitten: Menschenfreundlicher Gott! Du hast uns zu guter Arbeit berufen, die unserer Menschenwürde entspricht. Darum rufen wir nun zu Dir: 1. Für die Kirchenleitungen und für alle Christinnen und Christen: Schenke ihnen Kraft und Mut, für Gerechtigkeit und Menschenwürde in Gesellschaft und Arbeitswelt einzutreten. 7. Für uns selbst, für unsere Gemeinde und für alle Christeninnen und Christen: Schenke uns Mut und Ausdauer, durch Wort und Tat Anwälte einer guten, menschwürdigen Arbeit in Gesellschaft und Kirche zu sein. Gerechter Gott! Erhöre unsere Bitten und lass uns glaubwürdige Zeugen deiner Solidariät und Gerechtigkeit sein. Durch Jeus Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen. 2. Für die politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen in unserem Land: Dränge sie dazu, für gerecht entlohnte und sozial abgesicherte Arbeitsplätze zu sorgen. 3. Für alle Betriebsräte und Gewerkschaftsverantwortliche: Gib ihnen die Kraft, sich mutig und beharrlich für menschwürdige Arbeitsbedingungen sowohl für die Stammbelegschaft als auch für die Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter einzusetzen. 4. Für alle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber: Lass sie stets daran denken, dass Eigentum und Kapital zur sozialen Verantwortung verpflichten, dass sie dem Wohl der Beschäftigten den Vorrang vor größtmöglichen Profit einräumen. 5. Für die Frauen und Männer, die unter den Bedingungen von prekärer Arbeit schwr leiden: Lass sie Menschen finden, die sich mit ihnen solidarisieren und dadurch ihre Notlage lindern. 6. Für die zahlreichen Menschen, die trotz Erwerbsarbeit ihre Existenz nicht sichern können: Lass sie durch eine gerechte Politik und durch unsere Solidarität aus ihrer Armutsfalle befreit werden.

Zum Vaterunser: Zum Vaterunser, das uns Jesus gelehrt hat und uns zu Brüdern und Schwestern macht, lade ich euch ein, euch die Hände zu reichen und sich mit den Menschen hier im Gottesdienst zu verbinden - aber auch mit den Menschen zu verbinden, die arbeitslos sind, die in prekären Arbeitsverhältnissen arbeiten die Angst um ihren Arbeitsplatz haben evtl. Firmen nennen, die Stellen streichen Und so wollen wir gemeinsam beten: Vater unser Segensgebet: Wenn ihr jetzt aufbrecht: Geht mit der Ansage, dass Gott uns wichtig nimmt und deshalb sein Tun mit unserem Tun verbindet. Geht mit der Absage an alle Feigheit, die uns daran hindert, den Mund aufzutun für die Stummen und Schwachen, an alle Ungerechtigkeit im Kleinen und Großen, die wir oft als unabänderlich hinnehmen. Geht mit der Zusage, dass Gott bei uns und mit uns ist, wenn wir in seinem Namen hinausgehen und handeln. (nach: Kurt Rommel)