Der englische Originaltitel des Buches



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Transkript:

businessbestsellersummaries Nr. 360 Einzelpreis: 8, /sfr 14,50 Autorisiert von Alexandra Altmann*) Stephen R. Covey Der Weg zum Wesentlichen www.business-bestseller.com Der Weg zum Wesentlichen Der Klassiker des Zeitmanagements von Stephen R. Covey*) Campus Verlag Frankfurt am Main 2007 312 Seiten 24,90/sFr 44, ISBN: 978-3-593-38389-7 Titel der Originalausgabe: First things First *) Stephen R. Covey ist Visionär, Vorreiter und Wegbereiter eines neuen Managementverständnisses sowie Mitbegründer der FranklinCovey Company, die in über 140 Ländern tätig ist. A. Roger und Rebecca R. Merrill sind ebenfalls als Berater und Trainer tätig. Alexandra Altmann ist Geschäftsführerin des Franklin- Covey Leadership Institut für Deutschland, Schweiz und Österreich. Der englische Originaltitel des Buches von Altmeister Stephen R. Covey, das in Zusammen arbeit mit A. Roger Merrill und Rebecca A. Merrill 1994 erstmals erschienen ist, lautet übersetzt: «Das Wichtigste zuerst.» Und genau darum geht es: die eigenen Prioritäten zu erkennen und daraus ein Lebensmodell zu gestalten, das auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Arbeit und Privatleben in Übereinstimmung zu bringen und ein erfülltes Leben zu führen, ist heute noch mindestens so aktuell wie 1994. Coveys Buch ist längst zu einem Klassiker der Managementliteratur avanciert, das die Grundlage für unzählige Werke über die heute so vielzitierte Life-Work-Balance bildet. Im Vorwort des Buches betont Stephen R. Covey, wie sehr sich die Welt in den letzten Jahrzehnten verändert habe. «Mehr als je zuvor sind wir in einem immer undurchdringlicherem Wust von konkurrierenden Anforderungen auf Klarheit angewiesen. Grundlage dieser Klarheit ist, dass wir unsere Werte das heißt das, was für uns am wichtigsten ist kennen und entsprechende Prioritäten setzen. Nur so können wir einschneidende Veränderungen herbeiführen und unsere technologischen Spielzeuge in den Griff bekommen denn die Technik ist ein guter Diener, aber auch ein schrecklicher Herrscher.» Die wesentlichen Dinge des Lebens Um also einen Weg durch diesen undurchdringlichen Dschungel von Herausforderungen zu finden, braucht es einen Kompass, der Kurskorrekturen möglich macht und uns wieder die Richtung weist. Wenn auch Ihnen immer wieder so ähnliche Gedanken wie die folgenden durch den Kopf gehen, ist es an der Zeit, etwas zu ändern, bevor das Gefühl, das Ihnen Ihr Leben über den Kopf wächst, noch stärker wird: Ich brauche mehr Zeit! Ich bin immer gestresst. Nie habe ich genug Zeit für mich. Meine Familie will zu Recht mehr von mir haben, aber wie soll ich das bei meinem dichten Zeitplan anstellen? Ich fühle mich aus dem Gleichgewicht, aber wenn ich mir mehr Freizeit gönne, dann leidet meine Arbeit darunter. Ich habe ein Problem, mich zu entscheiden, aber weil ich immer zögere, habe ich noch mehr Probleme. Es ist einfach alles zuviel. Wie soll ich herausfinden, was wirklich wesentlich für mein Leben ist? Ist noch mehr Kontrolle die Lösung? Die allgemein gültige Annahme des konventionellen Zeitmanagements lautet, dass durch noch lückenlosere Planung der verfügbaren Zeit sowie durch noch größere Effizienz und Kontrolle das Leben wieder seinen geregelten Lauf gehen wird. Bei FranklinCovey, dem Management-, Trainings- und Consulting-Institut, dessen Mitbegründer und Chairman Stephen R. Covey ist, geht man allerdings von einem völlig konträren Ansatz aus: dem so genannten prinzipienorientierten Ansatz. Demnach können wir das Lebensglück auf keinen Fall in einer noch strafferen Kontrolle unseres Daseins finden. Im Gegenteil: Nur dadurch, dass wir unsere Prinzipien einmal genau unter die Lupe nehmen und das gängige Motto des «schneller-härter-besser» hinter uns Impressum: Herausgeber: Alexander Krunic. Medieninhaber, Verleger: business bestseller VerlagsgmbH, Europahaus, 6020 Innsbruck. Deutschland: Yvonne Funcke, Klausstraße 2, 22765 Hamburg, Tel. (040) 4325-3546, Fax (040) 4325-2187. Druck: Ditterich, Innsbruck. 2009 Alle Rechte vorbehalten. P.b.b. 02Z032096M

Lebensqualität ist keine Frage der Geschwindigkeit. Entscheidend ist, was man macht und warum man es macht. Noch höhere Effizienz ist keine Lösung lassen, können wir hoffen, zufriedener zu werden. Ein sinnerfülltes Leben kann keinesfalls durch noch höhere Effizienz geschaffen werden, denn Lebensqualität ist ganz bestimmt keine Frage der Geschwindigkeit. «Entscheidend ist, was man macht und warum man es macht.» Klärung ihrer Werte und Dringlichkeiten. Die kurz-, mittel- oder langfristigen Ziele haben sich nach der Verwirklichung der Werte zu richten, das Tagesgeschäft wird nach den Prioritäten gestaltet. Zeitplansysteme und detaillierte Organisationshilfen kommen dabei ebenfalls zum Einsatz. Mit der falschen Landkarte kann man nicht ans Ziel kommen Flexibilität, wenn sich etwas Wichtigeres ergibt; Anpassung an «Fluss der Dinge» stärkeres Eingehen auf Menschen nicht völlig durchgeplant und überstrukturiert weniger Stress Stärken der 1. Generation zu Erledigendes wird aufgezeichnet keine echte Struktur Menschen lassen sich nicht ohne Weiteres kontrollieren Drei Generationen von Zeitmanagement Es gibt im Großen und Ganzen drei konventionelle Typen von Zeitmanagement, die jeweils aufeinander aufbauen und immer noch größere Kontrolle und Effizienz zum Ziel haben. Covey betont, dass diese Zeitmanagementmodelle selbstverständlich auch einige positive Wirkungen auf unser Leben haben. Aber trotz der höheren Effizienz, die man dadurch tatsächlich erreicht, hat sich dennoch nicht die erwartete Zufriedenheit eingestellt. An dieser Stelle nun eine kurze, schlagwortartige Erläuterung dieser drei Generationen von Zeitmanagement, deren Stärken und Schwächen Sie in den drei farbig unterlegten Kästen detailliert beschrieben vorfinden. Erste Generation: Diese beruht auf so genannten «Gedächtnishilfen», mithilfe von Notizen und Checklisten wird man daran erinnert, was es alles noch wann zu erledigen gilt. Schwächen der 1. Generation manches wird übersehen Verpflichtungen werden ignoriert oder vergessen; Beziehungen leiden relativ wenig wird erledigt Bewegung von Krise zu Krise, da Zeitpläne und Strukturen ignoriert werden «wesentliche Dinge» sind jene, die gerade vor einem liegen Zweite Generation: Hier geht es vor allem um Planung und Vorbereitung. Sie steht völlig im Zeichen des Terminkalenders und legt die Schwerpunkte auf Effizienz, persönliche Verantwortung sowie Zielsetzung. Dritte Generation: Planung, Kontrolle und Prioritätensetzung sind hier die Schlagworte. Den Verfechtern dieser Methode geht es in erster Linie um die Die Paradigmen des traditionellen Zeitmanagements Konventionelles Zeitmanagement beruht so Covey auf Paradigmen, die leider immense Mängel aufweisen, weil die Menschen das Land mit der Landkarte verwechseln. Diese beschreiben das Land nur, sind aber nicht das Land selbst. Daher ist es essenziell, zu wissen, ob man auch die richtige Landkarte hat. Denn was nützt es, wenn man beispielsweise zu einer bestimmten Adresse in Berlin will, aber nur eine Karte von Frankfurt dabei hat? «Wir können rationeller reisen, ein Auto mit niedrigerem Benzinverbrauch benutzen, aufs Tempo drücken, aber damit werden wir nur schneller am falschen Ort ankommen. Wir können uns noch so sehr in das Bemühen hineinsteigern, den besagten Ort zu erreichen, dass es uns nicht einmal mehr etwas ausmacht, wenn wir in einer ganz anderen Gegend herumfahren. Doch das eigentliche Problem hat nichts mit Verhalten und Einstellung zu tun. Das Problem ist die verkehrte Landkarte.» 1. Paradigma Totale Kontrolle: Allen drei genannten Generationen von Zeitmanagement liegen falsche Annahmen zugrunde, die in dieser Weise nie ans Ziel führen werden, meint Covey. Besonders aber die dritte Generation habe diese verinnerlicht. Als Erstes sei hier das Hauptparadigma der Kontrolle genannt. Alle Aktivitäten werden minutiös geplant und konsequent verwaltet. Auch noch das kleinste Detail wird kontrolliert. Tatsache ist aber, dass sich nicht alles kontrollieren lässt. Denn die Konsequenzen, die unsere Entscheidungen nach sich ziehen, können wir nicht genau vorhersehen, wir können nur die Entscheidungen selbst beeinflussen. Wenn wir diesen Faktor vergessen, unterliegen wir einer großen Illusion. Denn menschliche Wesen lassen sich, wie der Alltag zeigt, nicht so ohne Weiteres kontrollieren. Den Großteil unseres Lebens verbringen wir aber nun einmal mit anderen Menschen. 2 businessbestsellersummaries Nr. 360

Kommunikation, Verständnis und Begeisterung machen eine sinnvolle Lebensgestaltung aus. 2. Paradigma Effizienz(wahn): Zugegeben, es klingt sehr vernünftig, wenn jemand von sich sagt, dass er hocheffizient arbeite. Aber bedeutet «mehr in kürzerer Zeit» auch wirklich besser? Die Frage ist doch eher die, ob man bei all den Anstrengungen auch effektiv ist. Denn wie erwähnt, kann man eine beachtliche Strecke zurücklegen und sich gehörig dabei anstrengen, stimmt dabei aber die Richtung der Reise aufgrund der falschen Landkarte nicht, bringt das keinen Effektivitätsgewinn. Kleine Frage am Rande: Mit welchem Ergebnis ist man Menschen gegenüber effizient? Überlegen Sie sich doch einmal, welche Wirkung folgende Worte auf Ihr Gegenüber haben: «Entschuldigung, aber Sie können jetzt nicht Ihre tiefsten Gefühle zum Ausdruck bringen. Mein Terminplan sieht für dieses Gespräch nur zehn Minuten vor.» 3. Paradigma Werte: Unsere gesellschaftlichen und privaten Werte bestimmen unsere Entscheidungen und Handlungen, aber führen sie auch automatisch zu mehr Lebensqualität? Covey meint, dass außer Frage stehe, dass Werte wie Liebe, Sicherheit, Status und Anerkennung oder Ruhm, um nur einige zu nennen, zwar von höchster Bedeutung für unser Leben seien, aber wenn diese im Widerspruch zu den reellen Gegebenheiten stehen, ist es an der Zeit, sie zu hinterfragen. Erst nach eingehender Reflexion ist es möglich zu erkennen, ob die angestrebten Werte auch wirklich den eigenen Bedürfnissen entsprechen oder ob sie uns von außen aufgedrängt wurden, bis wir sie schließlich verinnerlicht hatten. 4. Paradigma Unabhängige Leistung: Das Leistungsdenken, das im traditionellen Zeitmanagement gang und gäbe ist, sieht in Menschen entweder Hindernisse zum Erfolg oder ein Mittel, schneller ans Ziel zu kommen. Wenn man diese Denkweise pflegt, hat man bereits vergessen, dass alle wesentlichen Errungenschaften und Freuden im Leben vor allem durch Beziehungen möglich gemacht werden. Menschen verändern sich durch Interaktion, wodurch wiederum Entwicklung stattfindet. Ganz neue Aspekte, die niemand auch nur ahnen hätte können, entstehen durch solche interdependente Kräfte. Nicht Effizienz, sondern Kommunikation, Verständnis und Begeisterung machen eine sinnvolle Lebensgestaltung aus. Stärken der 2. Generation zeichnet Verpflichtungen und Verabredungen auf durch Ziele und Planung wird viel mehr erledigt effektivere Besprechungen und Präsentationen durch Vorbereitung 5. Paradigma Chronos: Bereits in der Antike wusste man um die Möglichkeiten, die Zeit auf zwei verschiedene Arten wahrzunehmen. Folglich gab es auch zwei Götter, die für den Ablauf der Zeit zuständig waren. Der eine, Chronos, hatte zu gewährleisten, dass die Zeit in einer exakten, linearen Abfolge von Momenten ablief. Kairos hingegen stand für den günstigen Zeitpunkt, der nur persönlich erlebt werden konnte. Diese Zeit ist subjektiv und existenziell; der qualitative Aspekt, nicht die Quantität der Zeit, ist hier wesentlich. Traditionelles Zeitmanagement hat sich, könnte man sagen, Chronos untergeordnet, der Ablauf des Tages wird streng nach dem Diktat der Uhr geregelt. Es gibt auch heutzutage noch zahlreiche ursprüngliche Kulturen, die diesem strengen Zeitgebrauch nichts abgewinnen können und dementsprechend eine andere Vorstellung von Zeit und ein vollständig anderes Zeitgefühl entwickeln als wir. 6. Paradigma Kompetenz über alles: Kompetenzen zu entwickeln, ist eine Vorbedingung für wirksames Zeitmanagement und damit für mehr Lebensqualität. Aber echte persönliche Effektivität entsteht nicht durch endloses Feilen an den eigenen Fähigkeiten, sondern nur aus der Kombination von Können und Charakter. Im Gegensatz zur Managementliteratur, die Zeit und Leben gleichsetzt, findet man in den uralten, zeitlosen Weisheitsbüchern aller Kulturen genau das Gegenteil, nämlich dass Tun und Sein viel eher korrelieren. Charakter- und Persönlichkeitsbildung ist der entscheidende Faktor für ein sinnerfülltes Leben, das zeigt die Erfahrung. 7. Paradigma Management: «Dinge werden gemanagt, Menschen geführt», sagt Covey und betont den Unterschied Bedeutet «mehr in kürzerer Zeit» auch wirklich besser? Schwächen der 2. Generation Terminkalender wird wichtiger als Menschen mehr Erfüllung von Wünschen als von echten Bedürfnissen unabhängiges Denken und Handeln Menschen werden als Mittel oder Hindernisse betrachtet «wesentliche Dinge» sind jene, die im Terminkalender stehen Traditionelles Zeitmanagement hat sich dem Diktat der Uhr untergeordnet Persönliche Effektivität entsteht aus der Kombination von Können und Charakter Nr. 360 businessbestsellersummaries 3

Veränderungen im Verhalten lassen sich nicht einfach einführen, sie müssen organisch wachsen. Machen Sie das Richtige? Unsere Überzeugungen bestimmen größtenteils unser Verhalten übernimmt Verantwortung für Ergebnisse stellt Verbindung zu Werten her setzt Werte in Ziele und Handlungen um erhöht persönliche Produktivität durch Tagesplanung und Prioritätensetzung steigert Effizienz Stärken der 3. Generation gibt dem Leben Struktur und Ordnung stärkt die Fähigkeit zum Management der Zeit und der eigenen Person zwischen Management und Führung. Ersteres agiert innerhalb der gängigen Paradigmen, während Führung neue Richtlinien zu schaffen vermag. Daher ist es von größter Bedeutung für die Lebensqualität, dass die Frage «Mache ich das Richtige?» vor «Mache ich es richtig?» gestellt wird. Nur wenn man dazu bereit ist, erhalten die wichtigen Dinge des Lebens den Raum, der ihnen zusteht. Schwächen der 3. Generation verführt zu dem Glauben, dass man nicht von Prinzipien kontrolliert wird, sondern von sich selbst Werteerklärung steht nicht unbedingt im Einklang mit herrschenden Prinzipien Tagesplanung geht nur selten über eine Prioritätenfindung für dringende Angelegenheiten und Krisenmanagement hinaus kann Terminkalender für wichtiger halten als Menschen und diese als Dinge betrachten Fertigkeiten allein ergeben keine Effektivität und Führungsstärke Vernachlässigung des Charakters «Wesentliche Dinge» werden von Dringlichkeit und Werten bestimmt Eine vierte Generation muss her Wenn man immer das Gleiche tut und dabei neue oder überraschende Ergebnisse erwartet, sei das ein Zeichen von Geisteskrankheit. Covey und sein Team forderten daher schon 1994 ein radikales Umdenken, sogar von einer notwendigen Revolution ist die Rede. «Wir brauchen keine weitere Evolution, sondern eine Revolution. Wir müssen über das Zeitmanagement hinausgehen und zu einer vierten Generation gelangen, deren grundlegende Paradigmen zu einer höheren Lebensqualität führen.» Und das Schöne an dieser Forderung: Covey und seine Mitstreiter haben dieser Revolutionsansage gleich auch Taten folgen lassen und einen, für die damalige Zeit, komplett neuartigen Ansatz entwickelt, der Schule machen sollte. Drei entscheidende Fragen, über die Sie einige Augenblicke nachdenken sollten: 1. Welche Tätigkeit vor allen anderen hätte Ihres Wissens, wenn Sie sie hervorragend und konsequent ausüben würden, bedeutende positive Folgen für Ihr Privatleben? 2. Welche Tätigkeit vor allen anderen hätte Ihres Wissens, wenn Sie sie hervorragend und konsequent ausüben würden, bedeutende positive Folgen für Ihr Berufsleben? 3. Wenn Sie wissen, dass diese Dinge so viel bewirken würden, weshalb tun Sie sie dann nicht schon jetzt? Zweifellos sind das immens wichtige Fragen, die keinen Aufschub dulden. Also während Sie noch ein wenig über die Antworten nachdenken, stellen die Autoren die zwei Faktoren vor, die für den Gebrauch der Zeit ausschlaggebend sind: Dringlichkeit und Wichtigkeit. Wer sich ständig überarbeitet, genießt Ansehen Was wir sehen, ist, was wir bekommen «Das Innen wird unaufhörlich zum Außen. Aus der Herzensverfassung eines Menschen entspringen die Umstände seines Lebens; seine Gedanken erblühen zu Taten, und seine Taten tragen Früchte, die Charakter und Schicksal heißen», zitiert Covey den Schriftsteller James Allen aus seinem Werk «As a Man Thinketh». Unsere Glaubensüberzeugungen und verinnerlichten Paradigmen bestimmen größtenteils unser Verhalten und damit unseren Alltag. Deshalb müsse man genau an diesem Punkt ansetzen, wenn man eine echte Veränderung der Ergebnisse anstrebe. «Wenn wir es mit einer Veränderung des Verhaltens oder der Methode versuchen und das Paradigma unberücksichtigt lassen, wird sich dieses über kurz oder lang immer gegen den vollzogenen Wandel durchsetzen. Aus diesem Grund erweisen sich Anstrengungen zur Einführung eines Total Quality Management oder der Selbstverantwortung in Unternehmen mit schöner Regelmäßigkeit als Schlag ins Wasser. Sie lassen sich nicht einfach einführen; sie müssen organisch wachsen.» Die Dringlichkeitssucht Der hohe Suchtfaktor von Stress ist heutzutage wohlbekannt und gut untersucht. Sicher ist es aufreibend, immer am Rande der Belastbarkeit zu agieren, aber der Rausch des Adrenalins ist zur Droge der Leistungsgesellschaft geworden. Nicht beschäftigt zu sein, bedeutet gleichzeitig, dass man entbehrlich, nicht wichtig ist. Wer hingegen selbstzerstörerisch mit den eigenen Ressourcen umgeht und sich ständig überarbeitet, genießt An sehen als nützlicher Teil der Gesellschaft. Jeden Tag, jede Minute des eigenen Lebens 4 businessbestsellersummaries Nr. 360

Die wesentlichen Dinge im Leben drängen sich uns nicht auf, wir müssen selber die Initiative ergreifen. mit dringenden Angelegenheiten vollzupfropfen, anstatt einmal innezuhalten, um die echten Bedürfnisse zu erspüren, und anschließend auch zu erfüllen, ist ein klares Zeichen von Dringlichkeitssucht. «Unsere Gesellschaft ertrinkt förmlich darin», konstatiert Covey. Analyse des Ist-Zustands Nun, inzwischen haben Sie sicher Antworten auf die drei Fragen gefunden, die vorher gestellt wurden. Meistens sind diese im zweiten Quadranten zu finden. Dringend Halten Sie inne, um Ihre Bedürfnisse zu spüren Nicht dringend Die vier Quadranten Um herauszufinden, ob wir uns hauptsächlich von den dringenden Angelegenheiten in unserem Leben tyrannisieren lassen oder auch Raum lassen, uns wichtigen Dingen zu widmen, gibt es das einfache System der Zeitmanagementmatrix (siehe Kasten rechts). Quadrant I steht für dringende und wichtige Angelegenheiten die keinen Aufschub dulden, es ist der Bereich der Notwendigkeit. Quadrant II steht für Qualität in unserem Leben, denn hier befinden wir uns im Bereich der langfristigen Planung, hier erweitern wir unsere Fähigkeiten auf stetige Weise, haben Zeit für wichtige Beziehungen oder Ähnliches. Wenn man diesen Bereich zu sehr vernachlässigt, führt das zu heftigen Krisen und Erschöpfung der Lebensenergie. Quadrant II fordert nichts von uns, sondern wir müssen uns diesen Bereich schaffen und ausfüllen. Achten wir auf unsere Bedürfnisse, kommt es gar nicht so leicht zu Stress und das wirkt sich wiederum positiv auf Quadrant I aus. Quadrant III ähnelt Quadrant I und ist der «Quadrant der Täuschung». Denn der Anschein der Dringlichkeit täuscht Wichtigkeit vor. Meistens sind Angelegenheiten dieser Art aber nur wichtig für die anderen, nicht jedoch für uns selbst. Unangemeldete Besucher, störende Anrufe, langatmige Besprechungen können zu diesem Quadranten gerechnet werden. Der IV Quadrant ist für die Tätigkeiten reserviert, die weder dringend noch wichtig sind. Was fällt in diese Kategorie? Auf keinen Fall die echte Erholung, denn diese ist wertvoll und gehört zu Quadrant Nummer II. Sehr wohl aber zu erwähnen sind Tätigkeiten wie zum Beispiel: sich stundenlang nervtötende Fernsehsendungen wie Reality-Soaps oder endlose Telenovelas anzusehen, der Konsum von niveauloser Literatur und so manch andere Beschäftigung, von der sich allgemein sagen lässt, dass sie einem eher Energie und Zeit raubt als zuführt. Nicht wichtig Wichtig Im Großen und Ganzen betrifft es Themen aus den folgenden sieben Schlüsselbereichen: 1. Verbesserung der Kommunikation, 2. bessere Vorbereitung, I Krisen drängende Probleme Projekte, Besprechungen, Vorbereitungen mit Zeitlimit III Unterbrechungen, einige Anrufe manche Post, einige Berichte einige Meetings viele anstehende, drängende Angelegenheiten viele beliebte Tätigkeiten 3. bessere Planung und Organisation, 4. mehr Fürsorglichkeit für sich selbst, 5. Ergreifen neuer Chancen, 6. persönliche Entwicklung, 7. Förderung der Selbstverantwortung. Leben, lieben, lernen und ein Lebenswerk schaffen Da die wesentlichen Dinge im Leben sich uns nicht aufdrängen, müssen wir selber die Initiative ergreifen und einen Weg finden, sie in unseren Alltag zu integrieren. Die vier grundlegenden menschlichen Bedürfnisse sind physischer, sozialer, mentaler und spiritueller Art. Wird auch nur einer dieser Bereiche auf lange Zeit vernachlässigt, kann er zu einem sprichwörtlichen «schwarzen Loch II Vorbereitung Vorbeugung Werteklärung Planung Beziehungsarbeit echte Erholung Förderung der Selbstverantwortung IV Triviales, Geschäftigkeit irrelevante Post manche Anrufe zeitverschwendende Beschäftigungen Fluchtaktivitäten übermäßiges Fernsehen 1994 Covey Leadership Center, Inc. Die vier Quadranten der Zeitmanagementmatrix Der Anschein der Dringlichkeit täuscht Wichtigkeit vor Finden Sie einen Weg, die wesentlichen Dinge in Ihr Leben zu integrieren Nr. 360 businessbestsellersummaries 5

Das Gesetz der Ernte gilt für alle Lebensbereiche, sei es Bildung, Gesundheit, Beruf oder Beziehungen. Was man sät, wird man ernten. Unser Dringlichkeitswahn führt nicht zu mehr Lebensqualität Begeisterung, Vision und Abenteuergeist geben dem Leben die nötige Würze Die menschliche Wahlfreiheit ist eine der größten Gaben Gaben lassen sich weiterentwickeln werden, das Kraft und Konzentration verschlingt». Zusätzlich führt dies dazu, dass der Dringlichkeitswahn von uns Besitz ergreift, damit wir unseren Mangel nicht spüren müssen und uns stattdessen wichtig fühlen, weil wir dauernd eingespannt und beschäftigt sind. Zu mehr Lebensqualität werden wir aber durch dieses Verhalten nicht kommen, das ist sicher. Anstatt tiefer Zufriedenheit über unser Tageswerk empfinden wir eine künstlich erzeugte Hochstimmung mit Suchtcharakter. Das innere Feuer nähren Covey vergleicht die vier Bedürfnisse mit einer Verbindung chemischer Elemente. Erst wenn diese grundlegenden Bedürfnisse erfüllt sind, kommt es durch Anhäufung einer «kritischen Masse» zu einer Explosion innerer Synergie, die eine Art inneres Feuer entzündet. Dieses gibt dem Leben erst die nötige Würze in Form von Begeisterung, Vision und Abenteuergeist. Der Wunsch, ein Lebenswerk zu schaffen, das dem Allgemeinwohl dient, ist einer der stärksten Motivatoren, die es gibt. Die Kraft der Prinzipien Wenn im Buch von Prinzipien die Rede ist, meinen die Autoren weder Werte noch praktische Methoden, sondern allgemeingültige, zeitlose Wahrheiten, die nicht dem schnellen Wandel unterworfen sind. «Unsere segmentierte, mechanistische Gesellschaft ist wie ein in ständigem Wandel begriffenes Kaleidoskop, und wir klammern uns an Methoden, Strukturen und Systeme, um unser Leben auf etwas Berechenbares zu stützen. Aber Stück für Stück werden sie von den neuen Herausforderungen hinweggefegt.» Prinzipien können den gesuchten Halt geben, denn sie sind überall und jederzeit anwendbar, wenn andere Methoden versagen. Mit ihrer Hilfe bereitet man sich am besten auf die unbekannten Aufgaben der Zukunft vor. Das Gesetz der Ernte Ein Bauer, der das Land bearbeitet, hat keine Möglichkeit zu schummeln. Denn die Natur kennt ihre eigenen Gesetze und wenn der Landwirt im Frühjahr vergisst, zu säen und den Acker zu bearbeiten, wird im Sommer auch nichts wachsen und im Herbst die Ernte ganz ausfallen. Ganz klar. Aber warum denken manche von uns, dass es auf anderen Gebieten nicht so sei. Stephen R. Covey erzählt aus seiner Anfangszeit als Student und gibt zu, dass er ziemlich oft gemogelt habe indem er bald durchschaute, was seine Lehrer wollten und welcher Stoff geprüft werden würde, widmete er nur mehr diesen kleinen Bereich Aufmerksamkeit. Sehr oft hat er also nur das Nötigste gelernt und trotzdem die Prüfungen bestanden. Bis zur Abschlussprüfung, da ging ihm plötzlich auf, was er vier Jahre lang falsch gemacht hatte. Er musste so viel Stoff nachholen, bis er vor Pauken schließlich krank wurde und ins Kranken haus musste. Vielleicht war es genau diese Erfahrung, die ihm die Bedeutung von Prinzipien klarmachte. Das Gesetz der Ernte gilt für alle Lebensbereiche, sei es Bildung, Gesundheit, Beruf oder Beziehungen. Was man sät, wird man ernten. Wer schummelt und sich nicht wirklich einsetzt, mag zwar kurzfristig Scheinlösungen erzielen, auf lange Sicht aber sicher den Kürzeren ziehen. Einzigartiges Potenzial Eine Erkenntnis von ungeheurer Kraft hatte Covey, als er einmal in der Universitätsbibliothek folgende Sätze las: «Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.» Die menschliche Wahlfreiheit ist neben der Selbstwahrnehmung, dem Gewissen und der Vorstellungskraft eine der größten Gaben, derer wir uns bedienen können, um zu einem Leben zu finden, das sich an wahren Prinzipien ausrichtet. Um diese Gaben zu entwickeln, gibt es verschiedene Wege: Eine Methode zur Förderung der Selbstwahrnehmung stellt das konsequente Führen eines Tagebuches dar. Dadurch wird das Bewusstsein für die eigenen Gewohnheiten und Denkweisen geschärft, und wer sich selber beobachtet, lernt sich und seine Bedürfnisse gleich viel besser kennen. Auch andere Gaben lassen sich lebenslang weiterentwickeln. Nehmen wir zum Beispiel das Gewissen. Es lässt sich durch folgende Herangehensweisen positiv beeinflussen: Lesen Sie Weisheitsbücher aus allen möglichen Kulturkreisen, um sich die zu allen Zeiten gültigen Prinzipien bewusst zu machen. 6 businessbestsellersummaries Nr. 360

Das Wochen-Arbeitsblatt Lückenlose Tagungsplanung begrenzt häufig unsere Sicht auf das Ganze. Im Buch finden Sie daher ein Formblatt, das einen Ausblick auf die gesamte Woche ermöglicht, wodurch ein ganzheitlicheres Bild der Aktivitäten entsteht. Im Folgenden nun in kurzen Schlagworten die nötigen Schritte des Planungsprozesses: Schritt 1 Die Verbindung zum eigenen Leitbild herstellen: Schaffen Sie Klarheit über diese drei Fragen: Was ist am wichtigsten? Was gibt meinem Leben Sinn? Was will ich in meinem Leben sein und tun? Die Verbindung zur eigenen Vision ist eine Grundvoraussetzung für eine Lebensgestaltung nach dem Wichtigkeitsparadigma und wirkt sich auf alle anderen Bereiche aus. Schritt 2 Die eigenen Ziele definieren: Jeder von uns hat bestimmte Rollen angenommen, die auch bestimmte Fähigkeiten von uns fordern. Mutter, Ehefrau und Mitarbeiterin zum Beispiel. Covey schlägt eine weitere Rolle vor, die er «das Schärfen der Säge» nennt. Damit ist gemeint, dass wir Energie in die Weiterentwicklung unserer Fähigkeiten in die vier fundamentalen Bereiche des Lebens (physischer, sozialer, mentaler und spiritueller Bereich) investieren sollen. Schritt 3 Quadrant-II-Ziele für alle Rollen auswählen: «Was ist das Wichtigste, was ich in dieser Woche für jede meiner Rollen tun könnte, um die beste Wirkung zu erreichen?» Bei der Beantwortung sollten Sie nicht nur Ihren Verstand, sondern auch Ihr Herz fragen. Hören Sie auf die Stimme in Ihrem Inneren! Schritt 4 Einen Entscheidungsrahmen für die Woche schaffen: Es geht hier nicht darum, dass Ihre Aktivitäten alle einen genau eingeteilten Platz in Ihrem Zeitplan haben, sondern darum, dass Sie diese nach Prioritäten einstufen. Oft ist es günstiger, nicht den exakten Zeitpunkt festzulegen, damit noch ein bisschen Platz für Spontaneität bleibt. Schritt 5 Integrität im Augenblick der Wahl ausüben: Integrität zu leben, heißt, dass man das eigene Leitbild gelassen und zuversichtlich auf den Moment überträgt, egal um welche Entscheidung es sich handelt. Taucht etwas Unerwartetes auf, dass sich als wichtiger erweist als Ihre bereits gefassten Pläne, können Sie mit dieser Einstellung schnell auf die neue Situation eingehen vorausgesetzt, dass Sie nach Ihren Prinzipien handeln. Schritt 6 Bewerten: Am Ende der Woche wird jeweils die Ernte geprüft. Stellen Sie sich dazu folgende Fragen: Welche Ziele habe ich erreicht? Welche Herausforderungen sind mir begegnet? Welche Entscheidungen habe ich getroffen? Hatte bei diesen Entscheidungen das Wesentliche Vorrang? Werden Sie ruhig und lernen Sie, auf die innere Stimme zu hören durch das Eingehen auf diese Stimme sowie durch genaues Beobachten der Erfahrungen anderer Menschen. Organisation des Wesentlichen Haben Sie sich erst dem Wichtigkeitsparadigma verschrieben, wird Ihre Lebensqualität merklich gesteigert. Auch wenn Sie nur eine halbe Stunde pro Woche dafür erübrigen können, so ist das doch ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung. Im Kasten oben lernen Sie die einzelnen Schritte des Prozesses kennen, aber vergessen Sie bitte nicht, dass es sich dabei nicht um eine «Wunderwaffe» handelt. Sie können ihre Planung in einem professionellen Timer, auf einem Computer oder auf einer Papierserviette durchführen, wichtig ist nur, dass ihr System mit den festgelegten Zielen übereinstimmt. Im Buch sind zahlreiche Formblätter enthalten, die als Beispiele für Quadrant-II-geeignete Zeitsysteme dienen. Sie können diese in englischer Fassung auch direkt über www. franklincovey.de bestellen. Das Interdependenzparadigma Unsere Welt ist das Ergebnis eines vernetzten und ineinander verwobenen Ökosystems. Jedes einzelne Individuum ist in seiner Weise einzigartig. Egal, ob privat oder öffentlich, jeder von uns trifft Entscheidungen, die immer eine Wirkung auf das Ganze haben. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass auch nur die kleinste Handlung ohne Folgen bleibt. Schon Gandhi betonte die Unteilbarkeit des Lebens: «Ein Mensch kann nicht in einer Abteilung seines Lebens Gutes tun, während er gleichzeitig in einer anderen Schlechtes tut. Das Leben ist ein unteilbares Ganzes.» Vertrauen als Grundprinzip Das Bindemittel, das die Welt im Innersten zusammenhält, ist Vertrauen, meinen die Autoren. Es ist das wesentlichste Element einer funktionierenden Kommunikation. Man kann es nur geschenkt bekommen und muss es sich trotzdem verdienen. Ist es einmal entstanden, kann es nicht so leicht wieder erschüttert werden, denn Vertrauen entsteht aufgrund von Erfahrung. Menschen-Paradigma nennt Covey die Orientierung an den wesentlichen Dingen des Lebens, im Gegensatz zum Dinge-Paradigma, das sich eigentlich nur zum Managen von Dingen eignet, wie der Name schon sagt. Wird es auf Menschen angewendet, versagt es kläglich. Lernen Sie, auf Ihre innere Stimme zu hören Vertrauen hält die Welt im Innersten zusammen Nr. 360 businessbestsellersummaries 7

Schnelligkeit und Ungeduld bringen nur kurzfristige Erfolge, beständige Erfolge wachsen langsam aber stetig. Fragen Sie nach dem Sinn Ohne Passion gibt es kein inneres Feuer Lösen Sie sich von trügerischen Illusionen Eine gemeinsame Vision Covey empfiehlt jedem, einmal genauer bei den Mitarbeitern, Arbeitskollegen oder sogar Familienmitgliedern und Partnern nachzufragen, was diese für den eigentlichen Sinn des Unternehmens halten: «Sagt mir in einem Satz, was ist der Sinn unseres Unternehmens, unserer Ehe, unserer Familie?» FranklinCovey haben diese Gretchenfrage hunderten Managern großer Fortune-100-Unternehmen gestellt. Die meisten waren entweder verärgert oder verblüfft. Heutzutage gehört es zum Allgemeinwissen, dass eine gemeinsame Vision und ein so genanntes Mission Statement das Lebenselixier eines lebendigen Unternehmens ist. Ohne Passion kann es kein inneres Feuer geben. Dabei ist zu beachten, dass damit nicht die von der Führungsebene verordnete Unternehmensphilosophie gemeint ist, sondern eine echte, von allen mitgetragene Vision. Erst diese ist imstande, bei allen Beteiligten ein starkes Gefühl von Einheit zu schaffen, durch welches synergetische Effekte entstehen. Von innen nach außen Leider sieht die Realität immer noch erschreckend anders aus. In vielen Unternehmen bestimmt die Bürokratie und nicht die leidenschaftliche Vision den Arbeitsalltag. «Die Eigeninitiative liegt brach. Die Menschen finden ihre Erfüllung fast ausschließlich außerhalb der Arbeit. Während der Arbeit befinden sie sich oft in Quadrant III und befassen sich mit Intrigen, Klatsch und Schuldzuweisungen.» Selbstverantwortung zu übernehmen, heißt auch, zu erkennen, dass dieses Verhalten eine eklatante Vergeudung bedeutet, wir berauben uns damit der eigenen Handlungsfähigkeit und stecken Energie in die Umstände, denen wir die Schuld an allem geben. Das Wunder des chinesischen Bambus Wussten Sie, dass der chinesische Bambus die ersten vier Jahre nur unter der Erde wächst? Auf der Erdoberfläche sieht man nur einen zarten Trieb. Aber dann, im fünften Jahr, wächst die unscheinbare Pflanze plötzlich ganze 30 Meter. Prinzipienorientierte Führung lässt sich gut mit dieser Metapher vergleichen. Der Zyklus den Boden vorzubereiten, den Acker zu pflügen, zu säen, zu düngen, zu jäten, auch wenn es nicht sofort zu sichtbaren Ergebnissen kommt, Geduld zu haben und auf eine reiche Ernte zu vertrauen ist die Kunst der Befähigung, effektiv zu arbeiten und eine Kultur des Wesentlichen zu leben. Aktiv leben Schnelligkeit und Ungeduld bringen immer nur kurzfristige Erfolge, deshalb wachsen alle wirklich beständigen Erfolge langsam aber stetig. Die Autoren versprechen keine Instantlösungen, sondern gehen von Ihrer aktiven Mitarbeit an der eigenen Lebensgestaltung aus. Ändern wird sich nur etwas, wenn Sie sich von trügerischen Versprechungen und Illusionen lösen und tief ins eigene Herz blicken. Eine letzte Frage wird zum Abschluss noch gestellt: «Gibt es etwas, von dem ich glaube, das ich damit wirklich etwas in der Welt verändern kann?» Wenn Sie diese Frage mit Ja beantwortet haben, setzen Sie sich in Bewegung und fangen am besten gleich damit an, erste Schritte in diese Richtung zu machen. Viel Erfolg! & Wertung Informationswert Neuigkeitswert öööüü Praxisorientierung Gliederung Verständlichkeit Lesefreude Kommentar Es lohnt sich immer wieder, diesen einmaligen Klassiker zur Hand zu nehmen: Nicht nur um das eigene Leben einer genauen Prüfung zu unterziehen, sondern auch um zu honorieren, dass Covey und sein Team sich schon 1994 für eine bessere Lebensqualität in der Leistungsgesellschaft eingesetzt haben. Mithilfe des wirksamen Systems der Zeitmanagementmatrix gewinnen Sie schnell wieder den Überblick und verschaffen sich so Raum für die wesentlichen Dinge in Ihrem Dasein. Kaufempfehlung «Der Weg zum Wesentlichen» ist genauso zutreffend wie eh und je und man hat das Gefühl, dass Covey und seine Mitstreiter ihrer Zeit weit voraus waren. Mit zahlreichen Tests und Fallbeispielen aus der alltäglichen Praxis. 8 businessbestsellersummaries Nr. 360