Aktionärsnachrichten. April bis Juni Blick auf den historischen Eingang der renovierten Affenpforte

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1 Aktionärsnachrichten April bis Juni 2018 Aktuelle Bauprojekte Die Bauarbeiten an dem historischen Eingang zur ehemals modernsten Affenanlage der Welt wurden beendet. Als die Affenanlage 1936 eröffnet wurde, musste ein zusätzlicher Eintritt bezahlt werden. Bei den Renovierungsarbeiten wurde die ehemalige Preistafel freigelegt. Heutzutage können Besucher das historische Tor selbstverständlich kostenlos passieren oder auch auf dem neu geschaffenen Holzsteg zu den Anlagen der Primaten gelangen, um sich anschließend im modernisierten Café Pongo zu stärken. Auch die Außenanlage der Orang-Utans wurde modernisiert. Hier wurden neue Beschäftigungselemente geschaffen, und in Kürze folgen weitere Rückzugsmöglichkeiten. Vor gut einem Jahr kam der Elefantenbulle Gajendra aus Hamburg zurück nach München. Allerdings konnte er nicht auf alle Außenanlagen, denn die südliche musste erst noch bullensicher gemacht werden. Anfang Mai wurden dazu die Baumaßnahmen beendet und Gajendra konnte zum ersten Mal diese Außenanlage betreten und seine Kraft erproben. Neben der Bullensicherung wurden zusätzlich in allen Anlagen Beschäftigungsmöglichkeiten erneuert und neu eingebaut. Die meiste Zeit verbringen Elefanten mit der Suche nach Nahrung. Da sie nur Pflanzen fressen, brauchen sie davon umso mehr: Gut 100 kg Futter fressen sie pro Tag. Um die Tiere zu fordern, kann ein Teil ihrer Nahrung nun an vielen neuen Orten versteckt werden. Es ist faszinierend, den Elefanten bei der Nahrungssuche zuzuschauen, indem sie zum Beispiel einen Ball hin und her rollen, um an herausfallendes Futter zu gelangen oder mit ihren Rüssel feinfühlig Heu aus einem netzumspannten Ballen zupfen. Blick auf den historischen Eingang der renovierten Affenpforte Elefantenbulle Gajendra testet die neuen Beschäftigungsmöglichkeiten

2 Tierische Nachrichten Von April bis Juni freute sich der Tierpark Hellabrunn erneut über Nachwuchs. Folgende Jungtiere sind seit dem 1. April 2018 in Hellabrunn geboren: 16 Flamingos 2 Humboldtpinguine 2 Haus-Yaks 1 Alpensteinbock 1 Pinselohrschwein 1 Roter Vari 1 Auerochsen-Rückzüchtung 1 Mishmi-Takin 2 Elche 5 Wasserschweine 1 Waldbison 4 Azara-Agutis 6 Bulgaren-Ziegen 1 Katta 6 Leopold-Stechrochen 3 Mhorrgazellen 12 Zwergziegen 1 Zweifinger-Faultier Neben den vielen erfreulichen Geburten ist der Tierpark besonders begeistert über den Zugang eines Pantherchamäleons, denn durch seine einzigartige Erscheinung zeigt es, wie vielfältig das Leben sein kann. Die Haut der Pantherchamäleons reagiert auf Umweltreize und ändert ihre Farbe innerhalb weniger Minuten. Mit einer Körper-Schwanz-Länge von knapp 30 Zentimetern zählen sie zu den größten Chamäleon-Arten der Welt. Das Tier ist in einem Terrarium mit tropischen Klimabedingungen im Urwaldhaus zu betrachten. Auf der ehemaligen Puma-Anlage gibt es seit Mai gleich vier neuzugezogene Bewohner: zwei weibliche und zwei männliche Waschbären. Die Geschwister wurden im Frühjahr 2017 im Alter von etwa zwölf Wochen in der Münchner Reptilienauffangstation untergebracht. Im Mai 2018 entschied sich der Tierpark Hellabrunn dazu, den vier Waisen in der ehemaligen Puma-Anlage ein längerfristiges Zuhause zu geben. Trotz ihres niedlichen Aussehens eilt den Kleinbären ein nicht allzu guter Ruf voraus. Durch ihre hohe Anpassungsfähigkeit können sich die ursprünglich aus Nordamerika stammenden Waschbären nahezu überall ausbreiten. Auch ein Besuch bei den Giraffen lohnt sich: Seit April komplettiert die fast zweijährige Netzgiraffen-Dame Zawadi aus dem Kölner Zoo die Hellabrunner Junggesellinnengruppe und leistet so ihrer Halbschwester Baridi Gesellschaft. Den Namen der Netzgiraffe hat diese ihrer creme- bis dunkelbraunen Fellmusterung zu verdanken, welche stark an ein Netz erinnert. Für das Kennenlernen geben die Tierpfleger Zawadi und den anderen Tieren so viel Zeit, wie sie brauchen und achten auf eine besonders behutsame Eingewöhnung des Neuzugangs. Durch die Bildung der Hellabrunner Weibchengruppe bietet es sich an, Nachzuchten wie Zawadi aus anderen europäischen Zoos aufzunehmen. Es gehört zum natürlichen Verhalten von Giraffen, Gruppen ohne Giraffenbullen zu bilden. Da der Giraffenbestand in Afrika immer weiter zurückgeht, ist diese Tierart seit Ende 2016 laut Roter Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN als gefährdet eingestuft. Als Highlight bei den vielen Geburten sind besonders die 16 Flamingoküken hervorzuheben. Pünktlich zum Sommeranfang wird bei den Flamingos fleißig gebrütet und geschlüpft. Im Tierpark Hellabrunn leben derzeit mehr als 100 Rote und Rosa Flamingos, die beiden größten Flamingo-Arten. Die Küken schlüpfen nach rund 30 Tagen und werden von beiden Elternteilen versorgt. Schon nach einem halben Jahr sind sie ausgewachsen. Ihr Gefieder wird sich allerdings erst im Alter von zwei bis drei Jahren rosa oder rot färben. Leider musste sich der Tierpark Ende Juni erneut von einer langjährigen Mitbewohnerin verabschieden. Am 26. Juni ist Braunbärin Olga im hohen Alter von 41 Jahren verstorben. Auch wenn es Olga in den letzten Wochen ihrem Alter entsprechend gut ging, erlitt sie bereits wenige Tage vor ihrem Tod einen Schwächeanfall. Der Gesundheitszustand der Braunbärin verschlechterte sich daraufhin stetig, woraufhin eine interne

3 Kommission beschloss, die Bärin von ihrem Leiden zu erlösen. Sie kam bereits im Herbst 1977 nach Hellabrunn und wurde mit über 41 Jahren eine der ältesten Braunbären, die jemals weltweit in menschlicher Obhut gepflegt wurde. In Hellabrunn geht mit dem Tod von Olga die Haltung des Europäischen Braunbären zu Ende. Bunter Neuzugang im Urwaldhaus Zwei der vier Neuzugänge auf der ehemaligen Puma- Anlage Braunbärin Olga Ein erstes Kennenlernen zwischen Zawadi und der Hellabrunner Junggesellinnengruppe Sonstige Ereignisse Bereits ab Sommer 2018 werden Besucherinnen und Besucher den 1. Teil des neuen Mühlendorfs mit dem Dorfladen, der Mühle am Auer Mühlbach, einem Fischbruthaus sowie den Stallungen für Murnau-Werdenfelser Rinder, Shetlandponys, Bulgarenziegen entdecken können. In einem 2. Bauabschnitt entsteht inmitten des Hellabrunner Mühlendorfs die künftige Tierparkschule. Am 13. Juni feierte Hellabrunn die Grundsteinlegung des neuen Naturerlebnis- und Bildungszentrums für Schülerinnen und Schüler. Bereits 1987 entstand die erste Zooschule im Tierpark Hellabrunn und bot seit jeher einen besonderen außerschulischen Lernort mit tiefen Einblicken in die Lebenswelt und Biologie von einheimischen als auch exotischen Tieren. Die neue Tierparkschule wird unter anderem Kapazität für mehr Klassen als auch nähere Begegnungen mit Bauernhof-Tieren bieten, zum Beispiel durch ein Klassenzimmer, welches einen direkten Einblick in die Stallungen ermöglicht. Auch werden die Räumlichkeiten Platz für Veranstaltungen im Bereich der Erwachsenenbildung sowie Ausstellungen und eine Vielzahl von Lernangeboten bieten. Das Gebäude der neuen Tierparkschule wird von der Landeshauptstadt München finanziert und im Sommer 2019 eröffnet werden. Auch im Frühling wurden im Tierpark Hellabrunn diverse Aktionstage veranstaltet. Unter anderem soll dadurch das Bewusstsein für bedrohte Tierarten nachhaltig gesteigert werden. Am 1. Mai feierte der Tierpark den Wolf, der seit einigen Jahren wieder in unseren Wäldern lebt und ein wichtiger Bestandteil eines gesunden Ökosystems ist. Durch

4 intensive Schutzmaßnahmen konnten sich Wölfe wieder in deutschen Wäldern ansiedeln. Die Gregor Louisoder Umweltstiftung hat im Tierpark mit einem Info-Stand wichtige Aufklärungsarbeit geleistet. Zusätzlich erfuhren die Besucher und Besucherinnen bei zwei Tierpfleger-Treffpunkten viel Spannendes über den Wolf allgemein und über die Hellabrunner Wölfe. Bei einem Quiz über Wölfe gab es vor Ort tolle Preise zu gewinnen. Aber auch kleinen Tieren wie zum Beispiel den Wildbienen wird in Hellabrunn Beachtung geschenkt: Am 27. Mai konnten die Besucher alles über die bedrohten Insekten erfahren. Alleine in Deutschland gibt es 585 verschiedene Arten von Wildbienen, die meisten sind im Vergleich zu Honigbienen Einzelgänger. Die Deutsche Wildtier Stiftung engagiert sich seit vielen Jahren für den Schutz und Erhalt der Lebensräume für Wildbienen in urbaner Umgebung. Mit der praktischen Anleitung unserer Artenschutzbotschafter erfuhren große und kleine Besucher und Besucherinnen, wie sie den Wildbienen im eigenen Garten helfen können. Und für alle, deren Wissensdurst noch nicht erschöpft war, gab es abends noch einen abschließenden Vortrag im Artenschutzzentrum. Bereits zum vierten Mal feierte der Tierpark den von der Giraffe Conservation Foundation (GCF) ins Leben gerufenen Weltgiraffentag. In diesem Jahr liegt der Fokus auf dem Gemeinschaftsprojekt der GCF und der Ugandischen Naturschutzbehörde Operation Twiga. Dabei soll den stark bedrohten Nubischen Giraffen in Uganda ein größerer Lebensraum geschaffen werden, sodass sich die Populationen wieder ausbreiten können. Der Tierpark sammelte hierfür Spenden, bot an einem Infostand viele faszinierende Fakten zu den großen Tieren und bei einer spannenden Quizrallye konnte man eine exklusive Führung durch den Tierpark gewinnen. Auch der Muttertag wurde gebührend im Tierpark Hellabrunn gefeiert: Am 13. Mai standen tierische Informationen über Mütter im Fokus. Hierzu gab es Tierpfleger-Treffpunkte bei den Orang-Utans und den Takinen. Bei der diesjährigen Muttertags-Rallye gab es als Hauptpreis eine einjährige Tierpatenschaft für Takin-Mama Kim zu gewinnen, die im April ihr Junges gebar. Der zweite und dritte Platz waren jeweils eine Familien-Jahreskarte. Über das lange Pfingstwochenende konnten sich Besucherkinder in farbenfrohe und phantasievolle Tiere verwandeln. Das Kinderschminken organisierte der Hellabrunner Förderkreis, der zugleich am Pfingstmontag erstmalig den internationalen Tag der Zooförderer feierte. Zu diesem Anlass informierte der Förderkreis an Infoständen vor dem Elefantenhaus über sein Engagement für den Tierpark und das vielseitige Aktionsprogramm für Förderer und alle, die es werden wollen.

5 Am Tag des Wolfes wurde versucht, Vorurteile gegenüber Wölfen abzubauen. Schützenswert im eigenen Garten: die Wildbiene Fleißige Helferinnen und Helfer bei der Grundsteinlegung der neuen Tierparkschule