Wettkampfregeln für den Bereich Bodenkampf GELTUNGSBEREICH DAKO/ IMAF KOKUSAI BUDOIN DEUTSCHLAND

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1 2018 Wettkampfregeln für den Bereich Bodenkampf GELTUNGSBEREICH DAKO/ IMAF KOKUSAI BUDOIN DEUTSCHLAND

2 Bodenkampf Dieses Regelwerk findet Anwendung im Geltungsbereich der DAKO/IMAF Kokusai Budoin Deutschland für die ODM 2018 sowie Gruppen-, Landes- und Vereinsmeisterschaften ab 2018 in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. 1. Allgemeines 1.1. Gesundheit/Allgemeines Alle Teilnehmer müssen gesund und so trainiert sein, dass eine Eigen- und Fremdverletzung weitgehend ausgeschlossen ist. Die Teilnahme unter Einfluss von Alkohol, Betäubungsmittel oder das bewusstseinsverändernder Substanzen (u.a. Medikamente) ist ausgeschlossen. Krankheiten, welche weder ansteckend noch eine Gefahr/Behinderung beim Bodenkampf darstellen, können unberücksichtigt bleiben. Im Zweifel ist ein Arzt eigenverantwortlich zu kontaktieren. Die Teilnehmer müssen über eine Graduierung in asiatischen Kampfkünsten verfügen. Aggressionen oder wütendes Kämpfen sind unzulässig Kampffläche Die Kampffläche beträgt mind. 6x6m mit zusätzlichen 2m Sicherheitsabstand und muss mit Tatami ausgelegt sein Kampfkleidung/Haare/Hygiene Beim Bodenkampf ist ein Gi mit mindestens 12 oz zu tragen. Dieser darf schwarz, weiß oder blau sein. Das Tragen von Tief- und/oder Brustschutz ist ausgeschlossen. Tapes müssen so angebracht sein, dass sie fest am Körper halten. Das Zusammentapen von Fingern sowie das Tragen von Mundschutz sind möglich. Lange Haare (bei geradem Kopfstand berühren diese die Schultern) sind so zusammen zu binden, dass eine Behinderung beim Kampf vermieden wird. Die Teilnehmer sind gepflegt. Fingernägel sind so kurz geschnitten, dass sie beim Blick auf die Innenhand nicht gesehen werden. Im Zweifel entscheidet der Hauptkampfrichter über die Zulassung zum Wettkampf Werbung An der Kampfhose kann Werbung angebracht sein. Diese muss so beschaffen sein, dass die Grundfarbe der Hose dominiert. An der Kampfjacke kann Werbung angebracht sein, diese darf nicht größer als 30x30 cm auf dem Rücken oder 20x20cm an sonstigen Bereichen sein. An der Jacke ist das Anbringen nur einer Werbung zulässig. Als Werbung zählen nicht das Logo des Vereins, Verbandsabzeichen, 1

3 Trainerabzeichen sowie eingestickte Namen und lateinische oder japanische Schreibweisen der trainierten Disziplin. Ebenfalls nicht als Werbung gilt ist das Logo des Herstellers des Kampfanzuges, wenn dieses beim Kauf so aufgebracht war. Werbung für Alkohol, Tabakwaren, Betäubungsmittel sowie mit sexuellem Bezug sind unzulässig Teilnahme am Wettkampf, Gewichtsklassen, Kampfzeit Die Teilnehmer werden vor dem Wettkampf gewogen. Hierzu tragen sie ein T-Shirt sowie eine Gi- Hose. Kämpfe finden nur mit dem eigenen Geschlecht statt. Eine Einteilung erfolgt mittels Gewichtsklassen ungeachtet der Graduierung. Bis 50 Kg Körpergewicht werden die Kämpfer jeweils in 5-kg-Gewichtsklassen (z. B. >30-35 kg, >35-40 kg, >40-45 kg) eingeteilt. Ab 50 kg Körpergewicht erfolgt die Einteilung in 10-Kg-Gewichtsklassen. Sollte ein Starterpool eine Teilnehmerzahl weniger als 3 Teilnehmer aufweisen, so kann der Ausrichter die Teilnehmer benachbarter Gewichtklassen zu einem Starterpool zusammenfassen. Bei einem Gewichtsunterschied von mehr als 20% des eigenen Gewichts findet der Pool nur nach Absprache mit den Teilnehmern und Betreuern statt. Bis 17 Jahre beträgt die Kampfzeit 2 Minuten. Ab 18 Jahre beträgt die Kampfzeit 3 Minuten Kampfrichter Kampfrichter haben eine angemessene Kleidung zu tragen. Als angemessen gilt eine einfarbige, dunkle Hose und helles Hemd mit oder ohne Binder. Es kann ein Jackett getragen werden. Mattenschuhe sind statthaft. Ein Gi (oder andere Kampfkleidung) ist als Kampfrichterkleidung ausgeschlossen. Um Fairness zu demonstrieren sind Vereinsaufnäher, Logos oder Werbung auf der Kleidung von Kampfrichtern nicht zugelassen. Das Verbandslogo ist zulässig Verstöße/Strafe a) Teilnehmer mit Bedenken der Gesundheit, des Trainingszustandes oder des körperlichen Zustandes sind vom Kampf auszuschließen. Die Entscheidung trifft der Hauptkampfrichter nach Beratung mit den Nebenkampfrichtern und/ oder Betreuern in eigener Zuständigkeit. b) Aggressive Teilnehmer sind vom Kampf auszuschließen. Ein Ausschluss wegen aggressiven Verhalten bedeutet Disqualifikation. c) Bei fehlender Hygiene, falscher Bekleidung und/oder unzulässiger Werbung ist dem Teilnehmer eine Zeit von 2 min einzuräumen, die Missstände zu beseitigen. Kann der Teilnehmer dem nicht nachkommen, wird der erste Kampf als verloren gewertet. Konnte der Missstand bis zum nächsten Kampf nicht beseitigt werden, ist der Teilnehmer zu disqualifizieren. 2

4 2. Begrifflichkeiten Ha-jime : Mate : Sono-mama : Yoshi : Kampfbeginn Kampf wird sofort gestoppt Nicht bewegen, verbleiben in der Haltung (hierbei muss der Hauptkampfrichter beide Kämpfer mit der Hand berühren; Dauer: max. 5 sek.) Kampf weiterführen (Hände werden von den Kämpfern genommen, danach wird der Kampf fortgesetzt) Osae-komi : Festhalte zählt und wird gewertet (Dabei hat der Kampfrichter die Hand flach über den Kämpfern zu halten) Toketa : Festhalte wurde gelöst und zählt nicht mehr 3. Kampfregeln 3.1. Erlaubte Techniken Grundsätzlich sind keine Schläge, Tritte und Handhebeltechniken in allen Altersklassen erlaubt. bis 13 Jahre: Festlegetechniken auf der Rücken-, Bauch- oder Seitenlage des Gegners Jahre: zusätzlich Hebel, welche am gestreckten Arm oder gestreckten Bein angesetzt werden. Hier ist nur der Ansatz erlaubt! ab 18 Jahren: zusätzlich Würgen, wobei mit mindestens einer Hand am Revers des Gegners gegriffen werden muss. Nicht zulässig sind Würgen auf den Kehlkopf sowie Würgen mit gleichzeitigem Genickhebel Wertung Haltezeit (Osae-Komi) Definition Osae-komi: Der haltende Wettkämpfer muss den Gegner kontrollieren und Kontakt mit der Tatami haben, wobei der Kontrollierende der den Haltegriff ausführt nicht von einem bzw. zwei Beinen des Gegners kontrolliert werden darf. Ein Wechsel der Haltegriffe ist zulässig, die Osaekomi- Zeit läuft weiter solange der Gegner dauerhaft gehalten wird. Bei Festlegetechniken auf dem Bauch müssen beide Arme, sowie Beine kontrolliert werden. Sollte eine Haltetechnik die reguläre Kampfzeit überschreiten, so wird diese bis zum Ende (20 Sekunden Haltezeit oder Lösen des zu Haltenden) ausgekämpft. 3

5 3.3. Punktevergabe bei Festlegetechniken Ippon : Waza-ari : Ganzer Punkt bei einer Festlegetechnik von 20 Sekunden Halber Punkt bei einer Haltezeit von Sekunden Den Kampf gewinnt der Kämpfer, welcher zuerst zwei Ippon erlangt, oder nach Ablauf der Zeit die meisten Ippon/ Waza-ari gesammelt hat. Zudem können auch Siege außerhalb der Punktwertung erreicht werden. Bei Punktgleichheit wird eine Kampfverlängerung um 1min gewährt. Nach Ablauf der Verlängerung gilt der Kämpfer als Sieger mit den meisten Punkten bei dessen Gleichstand derjenige mit den wenigsten Strafen oder bei dessen Gleichstand derjenige, welcher die meisten Vorteile erlangt hat Sieg außerhalb der Punktwertung a) Aufgabe des Gegners (Kiken-gachi), außer diese wurde wegen einer verbotenen Technik zum Schutz der eigenen Gesundheit durchgeführt. b) Disqualifikation des Gegners (Hansoku-make ) c) Nichtantreten des Gegners (Fusen-gachi) nach z.b. dreimaligem Aufrufen innerhalb 1 Minute 3.5. Vorteilsvergabe Der Hauptkampfrichter kann innerhalb eines Kampfes für besonders dominierende Kämpfer Vorteile vergeben, die nach Ablauf der Kampfzeit in die Bewertung einfließen. Diese werden vom Kampfrichter gesondert vergeben und am Wettkampftisch angezeigt Leichte Regelverstöße (Shido) Kampffläche absichtlich verlassen oder Aufstehen Passivität eines Teilnehmers von mind. 20 Sekunden (bspw. einigeln ) Griff ins Gesicht Anwendung von unerlaubten Techniken, bei welchen keine erhöhte Gesundheitsgefahr verursacht wird Reden auf der Matte 3.7. Schwere Regelverstöße (Hansoku-make) Absichtlich Gegner verletzen (auch der Versuch wird gezählt) Schlag-, Stoß- und Tritttechniken Würfe, bei denen der Kopf, Hals oder Genick überstreckt oder festgehalten wird Anwendung von unerlaubten Techniken, insbesondere bei o Genickdrehhebeln o Geschlossene Genickhebel, (Genick durch Gegner komplett umfasst) o Beinschere, welche oberhalb der Schultern angesetzt wird. 4

6 3.8. Kampfunterbrechungen Ein Wettkampf kann aufgrund einer Verletzung zeitweise unterbrochen werden. Eine Unterbrechung darf bis zu 2 min dauern um leichte Verletzungen zu behandeln. Ist nach den 2 min der Kämpfer nicht ausreichend versorgt und/oder einsatzfähig, wird der Kampf abgebrochen und muss als Kiken-gachi gewertet werden. Bei schweren Verletzungen (Übelkeit, Erbrechen, Wirbelsäulenverletzung ) entscheidet der anwesende Arzt (kein anderer!) über die Fortführung des Kampfes. Die Wertung erfolgt Kiken-gachi zu Gunsten des unverletzten Kämpfers, sofern die Verletzung nicht durch einen Regelverstoß verursacht wurde. 4. Allgemeines 4.1. Modus Der Kampf beginnt und endet im Seiza, wobei die Teilnehmer einen Abstand von 2 m haben sollen Sonstige Situationen Situationen die von dem Regelwerk nicht erfasst wurden, werden nach einer Beratung der Kampfrichter, der Wettkampfleitung/Ausrichters und den jeweiligen Betreuern/ Dojoleitern beraten und abschließend festgelegt. Im Original gezeichnet Raimo Ermler Regionaldirektor IMAF Kokusai Budoin Stand: 18. August