Klasse-II-Korrekturen mit Invisalign.

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1 Wertvolle Tipps von Ihren Fachkollegen um Sie darin zu bestärken, Ihre Behandlungen voller Vertrauen und Zuversicht durchzuführen. Klasse-II-Korrekturen mit Invisalign. Berücksichtigung der Klasse-II-Korrektur- Simulation im ClinCheck -Behandlungsplan. Dr. Willy Dayan.

2 Klasse-II-Korrekturen mit Invisalign. Berücksichtigung der Klasse-II-Korrektur- Simulation im ClinCheck - Behandlungsplan. Es gibt viele verschiedene Verfahren zum kieferorthopädischen Korrigieren von Klasse- II-Malokklusionen. Der erste Schritt zur Entscheidung darüber, welches Verfahren bei einem bestimmten Patienten geeignet ist, besteht im Erfassen und Diagnostizieren der Malokklusion. Bei Klasse-II-Malokklusionen mit sagittaler Diskrepanz bis etwa 3,5 Millimeter (Abbildung 1) ist Invisalign für mich das System der Wahl. Ich entscheide mich außerdem dafür, die Diskrepanz komplett zu korrigieren und dafür eine Bewegung des maxillären Zahnbogens nach distal und/ oder eine Bewegung des mandibulären Zahnbogens nach mesial durchzuführen, unterstützt von Klasse-II-Elastics. Invisalign bietet den Vorteil einer besseren vertikalen Kontrolle im Seitenzahnbereich und einer Vermeidung von unerwünschten Extrusionen bei den mandibulären Seitenzähnen. Derartige Extrusionen können eine nach unten und hinten gerichtete Rotation der Mandibula zur Folge haben und dadurch die Klasse- II-Diskrepanz verstärken. Im Folgenden beschreibe ich meine Vorgehensweise bei der Klasse-II-Korrektur mit Invisalign unter Verwendung der Klasse-II- Elastics-Simulation (auch als Bissverschiebung bezeichnet) im ClinCheck- Behandlungsplan. Die sagittale Korrektur wird damit simuliert. Abbildung 1: Bukkale Segmente mit Klasse-II- Malokklusion; erforderlich ist eine Korrektur um circa 3,5 Millimeter.

3 Tipp 1: Führen Sie beim oberen und unteren Zahnbogen eine Ausrichtung und Nivellierung durch. Das Behandlungsziel besteht in der Ausrichtung und Nivellierung des oberen und unteren Zahnbogens. Je nach Stärke von Rotationen, Engstand bzw. Lückenstand, Spee-Kurve, Frontzahntorque und anderen individuellen Merkmalen der Malokklusion können im ClinCheck- Behandlungsplan viele verschiedene Funktionen vermerkt werden, unter anderem Optimized Attachments. Jeder Zahnbogen wird während der anfänglichen Ausrichtungsphase im Rahmen des ClinCheck- Behandlungsplans einzeln ausgerichtet. Bei diesem Verfahren mit der ClinCheck-Einrichtung ist während der Ausrichtungsphase im ClinCheck- Behandlungsplan keine erhebliche Distalisation der oberen Seitenzähne und keine Mesialisierung der unteren Seitenzähne erforderlich. Vorteilhaft ist die Aktivierung der Wurzelhaut an den oberen Molaren durch die mesio-bukkale Rotation der oberen ersten Molaren sowie durch die minimale Bewegung der oberen zweiten Molaren. Die oberen Molaren können dadurch um die große palatinale Wurzel nach distal rotieren (Abbildungen 2 und 3). Die Aktivierung dieser Wurzelhaut unterstützt die klinische Bewegung der oberen Molaren nach distal, die von den nach distal gerichteten Kräften der Klasse- II-Elastics an den oberen Alignern ausgelöst wird. Die Klasse-II-Relationen bleiben während dieser Phase im ClinCheck-Behandlungsplan bestehen; sie werden jedoch durch Molarenrotationen verbessert (Abbildungen 4 und 5). Abbildungen 2 und 3: Ausrichtung und Koordinierung des oberen und unteren Zahnbogens einschließlich einer Rotation nach mesial/bukkal zur Korrektur der oberen Molaren. Abbildungen 4 und 5: Situation vor und nach der Ausrichtung; der Klasse-II-Korrektur- Simulation vorausgehend.

4 Tipp 2: Fügen Sie Precision Cuts als Klasse-II-Elastics- Funktion in den ClinCheck- Behandlungsplan ein. Während der Ausrichtungsphase werden bei der kieferorthopädischen Behandlung Klasse- II-Elastics benötigt ich bevorzuge dabei über den oberen Eckzähnen platzierte Haken für Klasse-II-Elastics an den Alignern sowie Precision Cuts (also Ausschnitte für Buttons) an den mandibulären zweiten Molaren (Abbildung 6). Aligner ermöglichen eine hervorragende Kontrolle im Seitenzahnbereich, die einer Extrusion von Seitenzähnen entgegenwirkt. Ein weiterer Vorteil besteht in den Klasse- II-Elastics von den oberen Eckzähnen zu den unteren zweiten Molaren. Dadurch ist ein stärkerer horizontaler Vektor der Elastics-Kraft möglich ohne den Nachteil einer Extrusion der unteren zweiten Molaren. Diese vertikale Kontrolle, die bei Invisalign zur Verfügung steht, führt oft zu einer kürzeren Behandlungsdauer mit Elastics. Da die am Aligner angebrachten Elastics im oberen Frontzahnbereich tendenziell eine Ablösung des Aligners hervorrufen, sollten vorbeugend Attachments platziert werden (an den ersten Prämolaren, den Eckzähnen oder den seitlichen Schneidezähnen), um den Aligner im Bereich der oberen Eckzähne in Position zu halten. Mit dem Precision Cut- Protokoll für Molaren wird ein solches Retentionsattachment standardmäßig am Zahn mesial des Hakens angebracht, sofern sich dort nicht bereits ein Attachment für eine andere Bewegung (Prämolarenrotation) befindet. Abbildung 6: Klasse-II-Elastics an Aligner- Haken bei den Eckzähnen und an Buttons bei den Molaren.

5 Tipp 3: Fügen Sie die Klasse- II-Elastics-Simulation in den ClinCheck-Behandlungsplan ein und führen Sie eine klinische Beurteilung zur Effektivität der Klasse-II- Korrektur durch. Zum Ende der Zahnbogenausrichtung wird im Invisalign- Behandlungsformular die Simulation einer Korrektur der Klasse II mit Elastics festgelegt, damit die Umpositionierung zu einer idealen Klasse-I-Relation im Seitenzahnbereich sichtbar wird (Abbildungen 7 und 8). Diese Bissverschiebung in sagittaler Richtung stellt die klinischen Auswirkungen des Tragens von Elastics zur Klasse-II-Korrektur dar. Wie bei jeder kieferorthopädischen Korrektur mithilfe von Elastics stellt sich die korrigierende Veränderung im Laufe der Behandlung ein. Der Patient verwendet Elastics während der gesamten Behandlung. Mit fortschreitender Ausrichtung durch die anfangs eingesetzten Aligner kontrolliert der Arzt die Molarenrelationen, um sicherzugehen, dass sich eine Klasse-I-Relation einstellt. Die sagittale Korrektur der Molarenrelationen ist häufig lange vor dem Ende der Behandlung mit Alignern abgeschlossen der Patient kann das Tragen von Elastics dann reduzieren. Wie bei jeder kieferorthopädischen Behandlung wird der Behandlungsfortschritt vom Arzt überwacht. Während der gesamten Behandlungsdauer entscheidet immer der Kieferorthopäde, ob mehr oder weniger Elastics getragen werden sollen. Beachten Sie, dass die Anzahl der Aligner von den vorgesehenen Zahnbewegungen bestimmt wird, nicht von der erwarteten Dauer der A-P-Korrektur durch die Elastics. Abbildung 7 und 8: Abgeschlossene Ausrichtung vor und nach der Klasse-II- Korrektur-Simulation.

6 Tipp 4: Führen Sie per Refinement eine Feinabstimmung der Okklusion durch. Die Ergebnisse von kieferorthopädischen Behandlungen sind seit jeher maßgeblich abhängig von der Kooperation des Patienten und von der Fähigkeit des Arztes zum Beurteilen des Verlaufs und entsprechenden Anpassen der orthodontischen Kräfte, damit eine Feinabstimmung für den einzelnen Patienten erreicht wird. Die Refinement- Stufe der Invisalign-Behandlung bietet dem Kieferorthopäden entsprechende Möglichkeiten. Je nach der Patientenmitarbeit und der klinischen Reaktion auf das Tragen von Klasse-II-Elastics und Alignern kann beim Patienten am Ende eine okklusale Relation vorliegen, die genau mit dem ClinCheck- Behandlungsplan übereinstimmt. Einige kleine Abweichungen sind allerdings genau wie bei jedem anderen kieferorthopädischen Behandlungsplan zu erwarten. Der Behandler kann dann ein Refinement in Auftrag geben, um die Feinabstimmung der Okklusion durchzuführen. Fazit. Ich verwende die beschriebene Vorgehensweise bei mehreren Patienten mit Klasse-II-Malokklusion; die Hauptkorrektur der sagittalen Diskrepanz erfolgt dabei durch Klasse-II-Elastics. Wenn Sie diese vier Tipps für das Aufstellen des ClinCheck- Behandlungsplans beachten, können Sie den Vorteil der verbesserten vertikalen Kontrolle im Seitenzahnbereich nutzen und gleichzeitig das Risiko einer Extrusion von Seitenzähnen minimieren. Die Patienten profitieren nicht nur von einer Verbesserung ihres Bisses und einer Verschönerung ihres Lächelns, sondern auch von allen Vorteilen, die Invisalign bietet.

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