Medien-Information. Trendbericht zur JAGD & HUND 2016 Von Umweltschutz bis zu neuer Ausrüstung für Dianas. Medien-In. Information.

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1 Medien-In Information 185 / Trendbericht zur JAGD & HUND 2016 Von Umweltschutz bis zu neuer Ausrüstung für Dianas Dortmund (MSDW ( MSDW/ / Kh) Die JAGD & HUND als Europas größte Jagdmesse ist ein Spiegel der Branche und der aktuellen Situation der Jägerschaft. Die Szene diskutiert zurzeit über Ausrüstung für die wachsende Zahl an Jägerinnen, aber auch über die Ausbildung von Jagdgebrauchshunden sowie neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Jagdmunition sowie der Optik. Die vielerorts geforderten Schießnachweise und der damit verbundene Bedarf an Übungsmunition haben den Absatz der Hersteller verstärkt. Auch der Umweltschutz bleibt ein Thema unter den Jägern. Netzwerke von Experten zeigen auf der JAGD & HUND zum Beispiel ökologische Alternativen zum Energiemaisanbau auf. Einmal mehr erwartet Jäger, Hundeführer und sonstige Naturfreunde in Dortmund eine große Einkaufs- und Erlebniswelt. Jägerinnen seien nicht vergessen, denn nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes (DJV) vom Dezember 2015 gibt es in Deutschland bereits Bei Anfang 2016 registrierten rund Jagdscheininhabern sind das bereits zehn Prozent Jägerinnen. Die Hersteller reagieren darauf: Leichtere, schlankere Jagdwaffen oder auch Bekleidung für alle jagdlichen Einsätze sind auf die Ansprüche der passionierten Dianas zugeschnitten. Mit rund gelösten Jagdscheinen waren im vergangenen Jagdjahr mehr Deutsche als je zuvor auf der Pirsch. Das sind knapp Jagdscheine mehr als im Jahr der Wiedervereinigung vor 25 Jahren, was einem Zuwachs von 20 Prozentpunkten entspricht. Auch gibt es mehr jagdlichen Nachwuchs, wie die Anmeldungen bei den Jagdkursen und Jagdschulen zeigen, teilt der DJV mit. Das durchschnittliche Alter der Azubis liegt bei jungen 35 Jahren. Von der gesamten Jägerschaft sind 77 Prozent in einem Landesjagdverband (LJV) organisiert. Die meisten Jägerinnen und Jäger gab es im Frühjahr 2015 mit in Nordrhein-Westfalen und mit rund in Niedersachsen. Medien-Information

2 DJV: aktuelle Herausforderungen DJV-Pressesprecher Torsten Reinwald benennt einige aktuelle Baustellen des Verbandes. Dazu gehören Themen wie die Ausbildung von Jagdgebrauchshunden und die Jagdmunition. Zu letzterer müssten zeitnah technische Richtlinien in die Praxis umgesetzt werden. Das solle für alle Hersteller verpflichtend werden. Jäger müssten erkennen können und erfahren, welche Munition sie nutzen und wie diese wirkt. Die Diskussion führe weg vom Material und hin zur Wirksamkeit. Als weitere große Herausforderung sieht Reinwald die Ausbreitung von Wolf und Biber. Ein flexibleres, praxisgerechtes EU-Naturschutzrecht sei gefordert. Nachwachsende Rohstoffe: Ökologische Alternativen Durch die nationale und internationale Energiepolitik ist es für Landwirte weiterhin attraktiv, Biomasse für die Energieerzeugung anzubauen. Das berichtet der Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen (LJV NRW) als ideeller Träger der JAGD & HUND. Auf jedem fünften Hektar der landwirtschaftlichen Fläche werden inzwischen nachwachsende Rohstoffe angebaut hauptsächlich zur Energieproduktion. Ein wesentlicher Anteil dient der Energiegewinnung durch Biomasse. Dies führt regional zu einer Verengung der Fruchtfolge und zu massiven Nachteilen für die Artenvielfalt in den ländlichen Räumen. Daher wird das Netzwerk Lebensraum Feldflur auch in diesem Jahr den Messebesuchern viele Infos über die ökologischeren Alternativen zum Energiemaisanbau geben. Klein, wendig und sehr geländegängig Nahezu alle Jäger benötigen einen fahrbaren Untersatz. Denn wie sonst sollen sie mit Sack und Pack und vielleicht noch dem Hund ihrer Passion im mehr oder weniger weit entfernt gelegenen Revier frönen. Weiterhin beliebt für Fahrten in der Stadt und dem (gemäßigten) Reviereinsatz sind Allrounder unter den Geländelimousinen, den SUVs (Sport Utility Vehicles). Wenn auch eher professionell genutzt, sind die im harten Einsatz und als Lastesel bewährten Pick-ups zunehmend gefragt. Zunehmend im Trend sind so genannte ATVs (All Terrain Vehicles). Deren Prädikate: Klein, wendig und sehr geländegängig. Fachhandel: steigende Umsätze Die bundesweit rund 1500 Jagdfachhändler und Büchsenmacher halten in ihren Geschäften ein umfangreiches Angebot an Ausrüstung, Bekleidung und praxisgerechtem Zubehör bereit. Roland Zobel von der Pressestelle des Verbands Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler e.v. (VDB) berichtet von steigenden Umsätzen im Jagdfachhandel. Jungjäger, aber auch - 2 -

3 langjährige Waidgenossen, würden im Fachhandel vermehrt modernes Equipment in den Bereichen Zieloptik, Waffen, GPS und Wildbeobachtung nachfragen. VDB-Mitgliedsbetriebe böten der Jägerschaft fachlich fundierte Beratung sowie Testmöglichkeiten. Vermeintliche Internet- Schnäppchen ließe der fehlende Vor-Ort-Service dagegen im Nachgang oft teurer werden. Frankonia-Mitarbeiter Sebastian Mühlon teilt mit, dass man eine steigende Nachfrage nach bleifreier Munition aufgrund bundeslandspezifischer Anforderungen verzeichne und das auch für die Zukunft erwarte. Allgemein gebe es eine gute Entwicklung bezüglich steigender Absatzzahlen im Bereich Munition, nicht zuletzt auch wegen der zur Teilnahme an Bewegungsjagden vielerorts geforderten Schießnachweise. Inzwischen fordern nämlich bundesweit zahlreiche staatliche wie private Jagdbetriebe vor der Teilnahme an Bewegungs- bzw. Drückjagden einen solchen Schießnachweis. Daher trainiert die Jägerschaft in Schießkinos und auf zahlreichen Kugelschießanlagen den Umgang mit ihren Jagdbüchsen und absolviert den Nachweis. Zudem möchte man gut auf die Jagden vorbereitet sein. Mühlon ergänzt, dass die Möglichkeit, in Bayern einen Schalldämpfer bei der Unteren Jagdbehörde zu beantragen, unter anderem dafür sorge, dass Frankonia ein steigendes Interesse zum Thema Schalldämpfer verzeichne. Bleifreie Munition und optimierte Außenballistik Das große Thema bei Jagdmunition wird auch im Jahr 2016 bleifrei bleiben. Das Angebot verschiedener namhafter Munitionshersteller ist nach Informationen von Grube zunehmend gefragt. In diesem Segment rechnet die RUAG Ammotec als führender Hersteller von Jagdmunition weiterhin mit hohen Zuwächsen. Im Bereich bleihaltiger Munition erwartet die RUAG stabile Verkaufszahlen auf etwa gleichem Niveau wie Darüber hinaus sei ein Trend zu Geschossen mit optimierter Außenballistik zu verzeichnen. Dieser Trend lässt sich auf die neuen Entwicklungen im Optik- und Waffenbereich, aber auch auf die veränderten jagdlichen Anforderungen zurückführen. Wegen der politischen Situation in Russland und der Ukraine verbietet sich derzeit der Vertrieb jeglicher Schusswaffen in dieser Region. Da davon auch die Jagdwaffen betroffen sind, hat die internationale Politik hier Einfluss auf die Absatzzahlen der Jagd- und Sportwaffenbranche. Nach Auskunft von Grube Kettner und Alljagd lassen sich nach wie vor Wärmebildgeräte, Wildkameras und hochwertige Taschenlampen gut verkaufen. Zur Optimierung des Jagderfolgs auf Wildschweine und Füchse - 3 -

4 greifen Jäger vermehrt zu Lockmitteln. Begehrt ist Ausrüstungsmaterial zur Lockjagd auf Tauben, Enten und Gänse. Wilhelm Goddek, Geschäftsführer von Alljagd, freut sich über den derzeit sehr guten Umsatz im Textilbereich: Im Gegensatz zum Vorjahr gibt es seit Beginn des Herbstes eine hohe Nachfrage nach qualitativ hochwertiger Marken- Winterbekleidung. Jagdgebrauchshunde: aktuelle Lage Die Lage für das Jagdgebrauchshundewesen könnte derzeit kaum schwieriger sein, berichtet Jan Schafberg, Geschäftsführer des Jagdgebrauchshundverbands (JGHV), ebenfalls Ideeller Träger der JAGD & HUND. Dem Verband gehören zur Zeit 319 Vereine bzw. Verbände an, in denen zirka Jagdhunde führender Jäger organisiert sind. Der Forderung des Gesetzgebers nach jagdlich brauchbaren Hunden für die Jägerschaft stünden immer mehr Einschränkungen entgegen, vor allem in Bezug auf die Ausbildung und Prüfung der Jagdgebrauchshunde am lebenden Wild, kritisiert der Geschäftsführer des JGHV. Aber gerade das seien elementare Bestandteile, um den jagdlich brauchbaren Hund herauszustellen und eine zielführende Zuchtauslese betreiben zu können. Wie hoch die internationale Anerkennung der Jagdgebrauchshundezucht in Deutschland sei, ließe sich am jährlich steigenden Interesse ausländischer Jäger an heimischem Hundenachwuchs und an ausgebildeten Hunden feststellen. Um auch auf internationaler Ebene die im Standard der einzelnen deutschen Rassen festgeschriebenen Zuchtvoraussetzungen durchzusetzen, so Schafberg, habe der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) in Abstimmung mit dem JGHV und dessen Zuchtvereinen ein Qualitäts-Logo Jagdhund entwickelt, welches die Weltverbände an ihre ausländischen Mitgliedsvereine vergeben können. Vorausgesetzt wird, dass diese die Rasse nach den Vorgaben des Mutterlandes züchten. Netzwerke bilden, lautet eine Kernforderung der heutigen Zeit, um auch weiterhin die Basis für erfolgreiche Jagdhundezucht zu schaffen sowie deren Ausbildung und Prüfung zu gewährleisten. Dafür arbeiten der JGHV, der Deutsche Jagdverband (DJV) und der VDH vertrauensvoll zusammen. Gut ausgebildete Jagdhunde werden immer wichtiger für die Jagd auf Schwarzwild. Jährlich wächst dessen Bestand um bis zu 300 Prozent. Die Wildschweine profitieren europaweit von den immer milderen Wintern und dem vermehrten Anbau von Energiepflanzen. Schäden auf - 4 -

5 landwirtschaftlichen Flächen, in städtischen Vorgärten oder in Naturschutzgebieten sind die Folge. Jagdreviere: Verpachtung zunehmend schwierig Bundesweit kommen zum 1. April 2016 zahlreiche Jagdreviere zur Verpachtung. Pachtinteressenten sind heute noch mehr als früher bereit, in Naturschutzmaßnahmen, Lebensraumverbesserung oder auch Reviergestaltung zu investieren. Zahlreiche Förderprogramme wirken unterstützend. Das in Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen seit Ende Mai 2015 verankerte neue Jagdgesetz lässt aber mehr und mehr Jäger zweifeln, ob sie noch ein Revier pachten. Hinzu kommen schwierige Pachtverträge und nicht kalkulierbare Ersatzleistungen für Wildschäden, so dass manche Reviere schon gar nicht mehr zu verpachten sind. Medienkontakt: Westfalenhallen Dortmund GmbH Marketing- und Unternehmenskommunikation Karolin Heinrigs Tel.: 0231 / ; Fax: karolin.heinrigs@westfalenhallen.de - 5 -