Ngonye Falls, Zambia

Transkript

1 Ngonye Falls, Zambia Wir geniessen noch einen entspannten Vormittag auf dem Campingplatz der Kabule Lodge, bevor wir uns auf den Weg machen. Unser Ziel sind die Ngonye Falls, bekannt auch als Sioma Falls, da sie sich in der Nähe des Dorfes Sioma befinden. Dieser Wasserfall ist geformt wie ein Hufeisen und liegt ca. 250km oberhalb der berühmten Victoria Fälle. Auf der geteerten Strasse ist wenig los, aufmerksam beobachten wir die Landschaft, wie sieht Sambia wohl aus... Entlang der Strasse gibt es viele Dörfer mit den typischen grasgedeckten Rundhütten. Wir vertun uns und fahren zuerst zum Ngonye Falls Park, wo man die Fälle von oben aus sehen kann. Dann fahren wir zum eigentlichen Ngonye Falls Camp. 1

2 Um zum Oberlauf der Wasserfälle zu gelangen, müssen wir auf der Sioma Brücke den Zambezi überqueren. Hinter der Brücke wartet eine Strassenkontrolle auf uns, wir führen ein sehr differenziertes Gespräch mit dem Wächter. Der Wächter fragt mit Blick auf unsere Wohnkabine: What you carry? Wir antworten: No carry, sleep. Der Wächter: Ah, I see. Bye bye. Um auf dem Ngonye Falls Community Camp zu campen, muss man sich am Visitor Center anmelden. 20EUR insgesamt zahlen wir für Camping, Auto und Eintritt für eine Nacht; das ist nicht günstig für dieses rustikale und etwas baufällige Camp, aber wir unterstützen die Community, die sich alle Einnahmen teilt so ist jedenfalls die offizielle Ansage und wir hoffen sie tun es wirklich. Die Anfahrt zum Camp ist noch abenteuerlicher als gestern. Dieses mal versperren uns einige sehr niedrige Bäume und tiefhängende Äste mehrmals den Weg. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als Säge und Axt zu holen und dem Aufpasser mitzuteilen, dass Feuerholz bereit liegt. 2

3 Wir bleiben zwei Nächte hier, erleben Camping Alltag, kühlen uns mit der Eimer- Dusche ab und bewundern die Ngonye Fälle, die ca 1.5km vom Camp entfernt liegen, im Abendlicht. Sie sind sehr breit gefächert und man sieht eigentlich viele einzelne Wasserfälle anstelle eines grossen. Jetzt, wo das Wasser nicht so hoch ist, hat man den besten Ausblick, in der Regenzeit würde man nur ein paar Stromschnellen sehen. Der Fluss sieht so einladend aus, dass Werner nach den berühmten Tigerfischen angelt. Sie beissen und ziehen wie ein Tiger, dass sogar seine Angelspitze abbricht... 3

4 Ngonye River Camp Der Zambezi Fluss hat hier weisse Sandstrände wie am Meer. Bei den hohen Temperaturen würde man sich nur zu gerne im Fluss abkühlen. Leider verhindern dies die hier residierenden Krokodile und Hippos. Heute ziehen wir um zum Ngonye River Camp, das sehr idyllisch am Zambezi Fluss gelegen ist. Sogar die Braai-Stellen haben Flussblick. Am Morgen nach dem Aufstehen kriegen wir sogar ein Tablett mit Kaffee, Milch, Zucker und Rusks an den Unimog geliefert! Wir dachten zuerst, die Dame hätte sich mit ihrem Tablett verirrt und wolle zu den Gästen im Chalet... Ein bisschen Wartung am Unimog das hintere Vorgelege verliert nach wie vor Öl, einige Fenster-Fliegengitter sind eingerissen, es gibt immer etwas zu tun und die Tage vergehen wieder schnell... 4

5 Sesheke Unser Besuch in Zambia ist wie gesagt nur kurz, aber der erste Eindruck ist positiv. Heute fahren wir zurück Richtung Grenze, am Grenzort Sesheke wollen wir bei Brenda s Best Baobab Campsite übernachten, um am nächsten Morgen früh über die Grenze fahren zu können. Diesmal ist mehr Verkehr, viele Laster transportieren viereckige Scheiben, die sehr schwer sein müssen, da auf einem ganzen LKW- Anhänger immer nur 2-4 Platten liegen. Wir erfahren, dass es Kupfer ist, der hier abgebaut wird. Die Mehrheit des Central African Copperbelt liegt in Zambia, in den 1950er Jahren war dies eine der grössten Kupferproduktionsstätten der Welt. Unterwegs gibt es wieder mehrere Strassensperren. Ein Typ an der Strassensperre, der sogar nur in Zivil dort rumsteht, verlangt eine willkürliche Gemeinde Gebühr. Aber wir haben davon gelesen, dass so was passiert, und stellen uns stur. Wir fahren auch nicht zur Seite, wie verlangt, sondern blockieren lieber den Weg. Unsere Strategie geht auf; wir zeigen alle Papiere vor über die Gebühren, die wir bei Einreise bezahlt haben, und als auch noch Gegenverkehr kommt, der nicht durch kommt, weil wir im Weg stehen, gibt er auf und winkt uns durch. 5

6 Wenela Border Crossing, Mobola Lodge Wir stehen früh auf und sind um 8:00 Uhr wieder am Sesheke Wenela Grenzübergang zu Namibia. Diesmal geht alles zügiger als bei der Hinfahrt, insgesamt brauchen wir für alle Formalitäten nur eine knappe Stunde. Nun heisst es, die ganze Strecke wieder zurückfahren zu müssen, den ganzen Caprivi Streifen entlang gen Westen bis Rundu, dann gen Süden bis Windhoek. Schon auf der Hinfahrt haben wir viel verbrannte und verkohlte Erde gesehen. Auf der Rückfahrt sehen wir nun viele Buschfeuer, immer wieder steigen Rauchschwaden in den Himmel auf. An einem Brand direkt an der Strasse kommen wir ganz nah vorbei, man merkt die Hitze des Feuers sogar im Vorbeifahren im Auto. 6

7 Am Nachmittag sind wir kurz hinter Divundu und entdecken den tollen Campingplatz der Mobola Island Lodge mit schattigem Pool und Campsites direkt am Fluss. Die Sunset Bar befindet sich auf einer kleinen Insel, die per schmaler Hängefussbrücke zu erreichen ist. Zwar wird auf Schildern vor Hippos und Krokodilen gewarnt, aber leider kriegen wir keins zu Gesicht. 7

8 Roy s Camp Gut, dass der Unimog einen Tempomat hat! Heute heisst es wieder nur Fahren und die Strasse führt einfach immer nur stur geradeaus. Wir fahren via Rundu bis Roy s Camp, kurz vor Grootfontein. Da wir auf der Herfahrt schon hier waren kennen wir uns aus, können zügig Camp beziehen und hüpfen schnell in den kleinen Pool, um uns abzukühlen. Das lange Sitzen im heissen Auto bei 40C Grad plus Motorabwärme kann ganz schön anstrengend sein. Natürlich sind wir zum Sonnenuntergang am Wasserloch vom Roy s Camp, wo sich ein paar Duiker Antilopes, Warzenschweine und zwei Elands zeigen, die sich aber schnell wieder verziehen. Die Tiere sind sehr scheu hier... Vor dem Schlafengehen schauen wir noch einmal am Wasserloch vorbei und haben Glück. Es ist fast wie eine Tierdokumentation im Fernsehen zu schauen. Wir sehen eine grosse Gruppe Elands mit zwei Giraffen, später kommen noch Gnus, Zebras, Oryx und Schakale. Eine ganze Stunde lang wechseln sich die Tiergruppen ab, die einen gehen, die anderen kommen... Toll! 8

9 Otjiwarongo Am Morgen schauen wir nochmal am Wasserloch vobei, bevor wir auf Wanderung gehen. Das schöne an Roy s Camp ist, dass man zwei Wanderungen machen kann. Bei der Hinreise haben wir die 4km Wanderung gemacht, heute machen wir die 10km Wanderung. Dafür stehen wir früh auf, sonst wird es zu heiss werden. Wir sehen viele Tierspuren, eine afrikanische Kirrung, eine Gruppe Eland und einen Oryx. Am späten Vormittag sind wir unterwegs nach Otjiwarongo, wir wollen wieder zu Patrick s Bar und zu unserer Pferdekoppel. In Otjiwarongo sehen wir grosse 9

10 Jacaranda Bäume in voller Blüte. Jetzt müsste man in Johannesburg sein, dort gibt es ganze Alleen dieser schönen Bäume Gross Barmen Nach dem Frühstück mit Pferdeausblick rollen wir weiter in Richtung Windhoek. Beim Zwischenstop in der Heissen Quelle Gross Barmen können wir uns im warmen Wasser aalen und den Staub der letzten Tage abwaschen. Hier kommen wir gerne her. Diesmal weht ein sehr starker frischer Wind, da macht das heisse Becken noch mehr Spass. 10

11 Mit einem letzten Stop in Elisenheim kommen wir schliesslich in Windhoek an. Die letzten Tage sind immer viel Arbeit, um den Unimog abstellbereit zu machen. Wir müssen wieder alle Sachen zusammen suchen, die wir vorher sorgfältig verstaut haben, müssen aufräumen, packen, sauber machen. Alles Wasser entleeren, Wasserfilter und Reifendruckregelanlage ausbauen, Batterien abklemmen und so weiter und so fort. Dieses Mal haben wir den Unimog auch noch aufgebockt, falls die Reifen wieder Luft verlieren sollten. Die Zeit in Afrika war diesmal relativ kurz, wir sind ca. 3500km gefahren (und haben die Kilometer Marke auf unserem Tacho überschritten). Nun muss unser Unimog brav neben seinen Spielkameraden auf uns warten bis wir ihn wieder ausführen können... 11