Praktikumsbericht Südafrika

Transkript

1 Praktikumsbericht Südafrika

2 1. Vorbereitung Über eine Studentin der Ruhr-Universität Bochum habe ich von einem Research Camp in Südafrika erfahren, da sie selbst schon einmal dort war. Ich habe mich per Mail beworben und direkt eine Antwort bekommen, dass ich gerne mein Praktikum dort absolvieren kann. Ich wurde dann gefragt, ob ich gerne ein eigenes Projekt machen möchte, oder an anderen Projekten mitarbeiten möchte. Ich habe mich dann für ein eigenes Projekt entschieden. Von dem Vorschlag meiner Praktikumsbetreuerin, etwas mit den Vervet Monkeys zu machen, war ich direkt begeistert. Ich habe mich im Folgenden auf das Praktikum vorbereitet, indem ich mehrere wissenschaftliche Artikel und Doktorarbeiten zu Affen allgemein und den Vervet Monkeys im Speziellen gelesen und mir einen Plan gemacht habe, wie ich welche Daten aufnehmen kann. Zudem musste ich mich für Südafrika impfen lassen sowie eine Malaria Prophylaxe besorgen. 2. Unterkunft Das Camp bietet Übernachtungsmöglichkeiten für bis zu zehn Personen in drei Hütten. Ich habe die erste Woche alleine in einer Hütte mit zwei Zimmern für je zwei Personen geschlafen, danach ist eine andere Studentin in das Zimmer nebenan gezogen. Die Hütte beinhaltete zusätzlich ein Bad und eine Terrasse. Der Ausblick aus meinem Zimmer und von der Terrasse war grandios, da man auf den Berg schauen konnte und vom Zimmer aus unter anderem Paviane, Antilopen und Dassies sehen konnte. Strom gab es in der Hütte nicht, sondern nur in der Lodge, in der man abends gemütlich zusammensitzen und etwas kochen konnte. Allerdings gab es Probleme mit dem Strom und daher hatte ich insgesamt nur an fünf Tagen Licht und die Möglichkeit, meine elektrischen Geräte aufzuladen.

3 Fließendes Wasser kam aus dem Fluss und musste mit einem Feuer aufgeheizt werden, daher gab es nur zu bestimmten Tageszeiten heißes Wasser. Die Unterkunft war insgesamt alles andere als luxuriös, aber dafür wunderschön gelegen und man hat sich schnell an die Umstände dort gewöhnen können. Am Ende war es sogar ganz normal, im Dunkeln zu duschen und zu kochen. 3. Ablauf und Wert des Praktikums Meine Aufgabe während des Praktikums bestand darin, einer Gruppe von Vervet Monkeys zu folgen, GPS - Daten für den Homerange zu nehmen und Daten vom Verhalten aufzunehmen. In den ersten Tagen habe ich zunächst versucht, mich auf dem Gelände zu orientieren und die Affen zu finden. Zudem habe ich geschaut, ob meine Idee der Datenaufnahme umsetzbar ist. Nach ein paar Tagen Eingewöhnungszeit war ich für einen Tag in einem benachbarten Research Camp, wo ich mit jemandem mitgelaufen bin, der Samangos verfolgt. Dabei konnte ich mir noch ein paar Tipps holen. Zurück habe ich dann mit meiner Praktikumsbetreuerin meine Ideen besprochen und dann ab dem nächsten Tag die richtige Datenaufnahme gestartet. Ich habe alle zwei Minuten notiert, wie viele Affen ich sehe, welches Geschlecht sie haben, was sie tun (Fressen [Art des Futters], Bewegung, Ruhe, Sozial [Art der Sozialen Aktivität]) und wo sie lokalisiert sind. Ausgenommen von den Einkaufstagen und den Tagen, die ich auf Ausflug war, habe ich jeden Tag Daten aufgenommen, ein wirkliches Wochenende gab es nicht. Die Arbeitszeit war jedoch auch immer davon abhängig, ob ich die Affen gefunden habe und wie lange ich ihnen folgen konnte.

4 Am Ende des Praktikums habe ich die Daten dann auf den Laptop übertragen, analysiert, und aus den Ergebnissen eine Präsentation erstellt. Neben meinem eigenen Projekt hatte ich zudem die Möglichkeit, Einblick in andere Projekte zu gewinnen. So habe ich beispielsweise unter anderem mitgeholfen, Fledermäuse zu fangen. 4. Alltag und Freizeit Im Grunde bestand ein Tag aus aufstehen, frühstücken, die Affen finden und ihnen folgen, duschen und zu Abend essen. Je nachdem, wann ich die Affen gefunden habe und wie lange ich ihnen folgen konnte, bot sich tagsüber manchmal Zeit für Pausen oder für Wäsche waschen. Wenn immer ich Zeit hatte, habe ich zudem Fotos und Videos gemacht. Manchmal bin ich alleine oder mit anderen Studenten auf kleine und größere Wanderungen auf dem riesigen Gelände gegangen, wo man schon sehr weit laufen musste, um auf einen Zaun zu treffen. Gekocht haben wir abends meist gemeinsam, was viel mehr Spaß gemacht hat als alleine. Ungefähr einmal in der Woche sind wir Einkaufen gefahren. Der nächste Ort war etwa eine Stunde Fahrzeit entfernt, wir sind jedoch auch manchmal in größere, weiter entfernte Städte gefahren, was dann ein Tagesausflug war. Mit meiner Mitbewohnerin habe ich in meiner Freizeit einen Ausflug in den Krüger Nationalpark und zum Blyde River Canyon gemacht. Die Erlebnisse auf dem Ausflug werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Der Ausblick am Blyde River Canyon ist atemberaubend und im Krüger Nationalpark haben wir unglaublich viele Tiere gesehen.

5 5. Fazit Insgesamt kann ich nur ein absolut positives Fazit ziehen. Mein Praktikum verlief in etwa so, wie ich es mir vorgestellt hatte, die Menschen im Camp waren alle sehr nett und meine Betreuung war gut. Wenn nach der besten und schlechtesten Erfahrung gefragt wird, so habe ich etwas Probleme mit einer Antwort. Eine wirklich schlechte Erfahrung habe ich nicht gemacht. Natürlich war die fehlende Elektrizität gewöhnungsbedürftig und wenn ich mal auf eine Schlange getroffen bin, war ich alles andere als begeistert, aber ich wusste ja vorher, worauf ich mich einlasse. Bei der besten Erfahrung tue ich mich sehr schwer, nur eine Erfahrung zu nennen, denn es gab sehr viele schöne. Ich möchte an dieser Stelle vielleicht den Umstand nennen, dass man auf seinen Spaziergängen auf dem Praktikumsgelände auf Antilopen, Zebras und Giraffen gestoßen ist. Dies werde ich in Deutschland definitiv vermissen.