Schaltgerätekombinationen in öffentlichen Energieverteilungsnetzen

Transkript

1 Schaltgerätekombinationen in öffentlichen Energieverteilungsnetzen SNMV Verbandstagung, 19. September 2017, Rathausen Erläuterung und Umgang mit der Norm Guido Galliker

2 Inhalt Anwendungsbereich der EN Bauartnachweis nach Teil 5 versus Teil 2 Stücknachweis mögliche Auswirkungen auf Schaltanlagenhersteller und Nutzen für den Netzbetreiber

3 EN Quelle: Electrosuisse/CES

4 EN Die technischen Komitees stellen die Einflussnahme der Schweizer Industrie, der Dienstleistungsbranche und weiteren Interessengruppen in der elektrotechnischen Normung auf internationaler (IEC), europäischer (CENELEC) und nationaler Ebene (Electrosuisse) sicher. Im Jahresbericht des technischen Komitees TK 121B wurde kommuniziert, dass Schaltgerätekombinationen in öffentlichen Energieverteilnetzen dem Teil 5 der EN unterliegen und somit den «Stand der Technik und des Wissens definiert»

5 EN Normen Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen Teil 1: Allgemeine Festlegungen «Grundnorm» Teil 2: Energie-Schaltgerätekombinationen «Produktenorm» Teil 5: Schaltgerätekombinationen in öffentlichen Energieverteilungsnetzen «Produktenorm»

6 EN :2011 Im Teil 1 werden untenstehende Normenteile ausgewiesen. - Teil 5: Von Kabelverteilerschränke zu SK in öffentlichen Energieverteilungsnetzen - Teil 7 (Entwurf): SK für bestimmte Anwendungen wie Marinas, Camping- und Marktplätze, Ladestationen für Elektrofahrzeuge

7 PENDA-O - Kabelverteilkabinen - EN Abbildung aus Teil 5 PENDA-I - Fabrikfertige Stationen nach EN verweist auf EN Starkstromanlagen > 1 kv nach EN

8 Nachstehende Daten wurden festgelegt: Die darf und kann angewendet werden seit dem Die muss spätestens ab angewendet werden. Ab diesem Datum werden ältere Normen nicht mehr als anerkannte Regeln der Technik angesehen

9 Inhalt Anwendungsbereich der EN Bauartnachweis nach Teil 5 versus Teil 2 Stücknachweis mögliche Auswirkungen auf Schaltanlagenhersteller und Nutzen für den Netzbetreiber

10 Beispiele von zusätzlichen Anforderungen gegenüber Teil 2: Bauartnachweise dürfen nur durch Prüfung erlangt werden. Alternative Nachweisverfahren durch Begutachtung oder Vergleich mit einer Referenzkonstruktion dürfen nicht angewendet werden. Trockene Wärme (Komplette SK muss in einen Wärmeschrank eingebracht werden, 100 C) Entflammbarkeitsklasse (Repräsentative Proben von jedem Werkstoff müssen einer Prüfung auf Entzündbarkeit - horizontale Brandprüfung - unterzogen werden)

11 Nachweise der Erwärmungsgrenzen Inc Inc = zulässige Strombelastung eines Stromkreises innerhalb der SK Inc Angabe Nennstrom auf dem Gerät. Gerät wird nach EN frei in Luft geprüft

12 Nachweise der Erwärmungsgrenzen RDF I nc x RDF = max. Belastung Existiert zwischen Hersteller und Anwender keine Vereinbarung, gilt untenstehende Tabelle aus dem Teil 5

13 Identische Prüfungen für PENDA-O bezüglich Erwärmung (im geschlossenen System)

14 Zusätzliche Anforderungen für PENDA-O Schlagprüfung mit 2kg Stahlkugel und halbkugelförmiger Spitze / -25 C bis 40 C Stossfestigkeit mit Sandsack 15 kg

15 Zusätzliche Anforderungen für PENDA-O Mech. Festigkeit mittels Zug- Druck-Kraftsensor 2kN Nach jeder mech. Prüfung muss die Schutzart bestand halten (mind. IP34D)

16 Prüfung Kurzschlussfestigkeit

17 Bauartnachweis Der Hersteller dokumentiert und verantwortet sämtliche Bauarten inkl. technischen Unterlagen mittels Bauartnachweis. Dieser wird vom Hersteller nicht zur Verfügung gestellt. Info 3055 von Electrosuisse vom Dezember 2016

18 Umsetzung bis

19 Inhalt Anwendungsbereich der EN Bauartnachweis nach Teil 5 versus Teil 2 Stücknachweis mögliche Auswirkungen auf Schaltanlagenhersteller und Nutzen für den Netzbetreiber

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22 Reparatur, Erweiterung oder Änderung Info 3053 von Electrosuisse von Dezember 2014

23 Beispiel eines Nischeneinbaus

24 Inhalt Anwendungsbereich der EN Bauartnachweis nach Teil 5 versus Teil 2 Stücknachweis mögliche Auswirkungen auf Schaltanlagenhersteller und Nutzen für den Netzbetreiber

25 Auswirkungen Gewisse Eingrenzungen im Produktsortiment und in den Bauarten. Nicht geprüfte Bauarten dürfen nicht nach Teil 5 ausgewiesen werden, somit werden Bauarten mit kleinen Stückzahlen «uninteressant». Komplexe Zusammenhänge und Schnittstellen zwischen verschiedenen Normen und Produkten (bspw. EN und EN ) und somit grösserer Prüfaufwand. Umfangreiche «interne» Dokumentationen für die Erstellung der Bauartnachweise und Sicherstellung der Bauarten. Erhöhter Informationsbedarf aller Anspruchsgruppen ist zu bewerkstelligen (TK, ESTI, Hersteller, Netzbetreiber).

26 Nutzen für den Netzbetreiber Die Norm EN für Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen dient dem Zweck, durch die Harmonisierung aller Regeln und Anforderungen allgemeiner Art einheitliche Anforderungen und Nachweise zu erreichen. Eine SK, hergestellt nach EN entspricht dem aktuellen Stand der Technik und es müssen keine weiteren Nachweise erbracht werden. Die Hersteller erlangen durch zusätzliche Prüfungen grosses Knowhow, das in die Weiterentwicklung der Produkte einfliesst. Die erhöhten Anforderungen bezüglich Erwärmung auf SK bspw. wegen dezentralen Einspeisungen werden erfüllt.

27 Nutzen für den Netzbetreiber Mehrwerte an SK in Bezug auf Entwärmung, Angaben von max. Belastung (Inc x RDF), Bauarten sind auf den schlechtesten Fall geprüft Ist die SK mit einer Norm deklariert, so trägt der Hersteller die Verantwortung betreffend deren Einhaltung. SK muss bei Inbetriebsetzung nicht mehr geprüft und dokumentiert werden (Erzeugnis).

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