HERMANN NITSCH 1938 DEUTSCH / ENGLISH BIO DEUTSCH

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1 DEUTSCH / ENGLISH HERMANN NITSCH 1938 galerie artziwna gmbh herrengasse 17, 1010 wien mobil: tel.: fax: mail: gallery@artziwna.com BIO DEUTSCH Hermann Nitsch wird am 29. August 1938 in Wien geboren. Nach einer diplomierten Ausbildung an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien ( ) übernimmt Nitsch 1957 eine Stelle als Gebrauchsgrafiker am technischen Museum der Stadt. Privat orientiert sich Nitsch zunächst am Expressionismus, den er mit Großteils religiösen Figurenszenen verbindet. Ab 1960, nach einer Zeit der Hinwendung Nitschs zur Literatur, kehrt er mit Werken, die dem Informel verpflichtet sind, zur Malerei zurück. Die ersten Schüttbilder entstehen zu dieser Zeit und es finden auch seine erste Malaktionen statt, die die Idee des Orgien Mysterien Theaters umzusetzen versuchen. Die Aktionen, bei denen es um das intensive sinnliche Erleben verschiedenster Substanzen und Flüssigkeiten geht, werden in den folgenden Jahren immer provokativer. Nach Schrei- und Lärmaktionen als Abreaktionsspiele realisiert Nitsch Lammzerreissungen, die zu weiteren Aktionen mit Fleisch führen. Seine Aktivitäten führen ab 1963 zu ständigen Konfrontationen mit den Behörden und mehrwöchigen Gefängnisaufenthalten, die den Künstler 1968 veranlassen, nach Deutschland zu übersiedeln. Nach großen Erfolgen des Orgien Mysterien Theaters Ende der 60er Jahre in den USA und Deutschland führt Nitsch während der 70er Jahre in vielen europäischen und nordamerikanischen Städten Aktionen durch gelingt der Ankauf des niederösterreichischen Schlosses Prinzendorf aus dem Besitz der Kirche, wo Nitsch im Zuge größer angelegter Aktionen auch seine Vorstellungen von der Musik zu seinem Theater verwirklicht. Bei den Aktionen werden Lärmorchester, Schreichöre und elektronisch verstärkte Instrumente eingesetzt. Nitsch deutet das Leben als Passion, den Malprozess als verdichtetes Leben und damit als Inbegriff der Passion. Der Künstler selbst bleibt durch seine an zentraler Stelle im Bild eingefügten Malhemden, die er während der Arbeit trägt, anwesend und animiert den Betrachter, sich mit dem Malvorgang zu identifizieren und mit ihm ins Bild einzutreten. Höhepunkte von Hermann Nitschs Projekten sind das "drei Tage Spiel" 1984 in Prinzendorf oder der Zyklus von Schüttbildern, die er 1987 in der Wiener Secession herstellen kann. Das Ideal des "6 Tage Spiels" verwirklicht Nitsch Seit den 1990er Jahren wird seine Kunst auch immer häufiger in Ausstellungen gewürdigt, die häufig von Aktionen des Künstlers begleitet werden. In einer veränderten politisch-gesellschaftliche Situation kann Nitsch sich als anerkannter Kunstschaffender etablieren. Nach Gastprofessuren an der Frankfurter Hochschule für bildende Kunst und an der Kunstakademie Hamburg unterrichtet Nitsch seit 1989 in Frankfurt am Main eine Klasse für Interdisziplinäre Kunst. Zuletzt übernimmt er 2004 eine Gastprofessur an der Universität Wien am Institut für Theaterwissenschaften. Sogar offizielle Aufträge erreichen Hermann

2 Nitsch - etwa für die Ausstattung des Stücks "Le Renard" an der Wiener Staatsoper Nitsch lebt und arbeitet auf seinem Schloss in Prinzendorf, Niederösterreich. LITERATURVERZEICHNISSE Orgien-Mysterien-Theater. Orgies Mysteries Theatre, Darmstadt, März-Verlag 1969, 342 S. Sophie Cieslar: Wer das Sein liebt, muss dem Tod, dem Tragischen ins Auge schauen, in: Parnass, 24 (2004), H. 3, S , farb. Ill. König Oedipus. Eine spielbare Theorie des Dramas, Berlin, Knoblauch/Edt. Kalter Schweiss '86, 165 S. + Beil. Das Orgien-Mysterien-Theater. Manifeste, Aufsätze, Vorträge, Salzburg, Residenz-Verlag 1990, 168 S. Pabellón de las Artes, Sevilla, , Pabellón de las Artes, Sevilla 1992, 120 S., überwiegend Ill. Komposition für Orgel, Verlag Extraplatte, 1 Audio-CD, 74 Min., ISBN Dieter Schrage: Hermann Nitsch, 6-Tage-Spiel in Prinzendorf Relikte und Reliktinstallationen, Aktionsmalerei, Fotos und Video; Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig im Palais Liechtenstein, 27. März Mai 1999, 1999, 144 S., zahlr. Ill. Michael Hüttler: Hermann Nitsch. Wiener Vorlesungen, Internationale Beiträge zur Theaterwissenschaft an der Universität Wien, Wien, Böhlau 2005, 248 S., ISBN ÖFFENTLICHE SAMMLUNGEN Belgien S.M.A.K. - Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, Gent Deutschland Städel, Frankfurt/Main Museum Ludwig, Köln Staatsgalerie Stuttgart, Stuttgart Pinakothek der Moderne, München (Sammlung Stoffel) Dänemark ARKEN Museum for Moderne Kunst, Kopenhagen Museet for Samtidskunst, Roskilde Frankreich Centre Pompidou - Musée National d Art Moderne, Paris Italien MUSEION - Museion - Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, Bozen Museo di arte moderna e contemporanea di Trento e Rovereto, Rovereto Kanada National Gallery of Canada - Musée des beaux-arts du Canada, Ottawa, ON The Morris and Helen Belkin Art Gallery, Vancouver, BC USA Museum of Contemporary Art (Los Angeles), Los Angeles, CA Walker Art Center, Minneapolis, MN Museum of Modern Art, New York, NY National Gallery of Art, Washington, DC Vereinigtes Königreich Tate Liverpool, Liverpool (England) Tate Britain, London (England) Österreich Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz Museum Moderner Kunst Kärnten, Klagenfurt Sammlung Essl - Kunsthaus, Klosterneuburg Lentos Kunstmuseum Linz, Linz Hermann Nitsch Museum, Mistelbach Museum der Moderne Salzburg, Salzburg Niederösterreichisches Landesmuseum, St. Pölten MUMOK Museum Moderner Kunst - Stiftung Ludwig im Museumsquartier, Wien

3 FILME nachtstudio: Ekel und Lust. Große Gefühle. Diskussionssendung, 60 Min., mit Hermann Nitsch, Winfried Menninghaus, Hannelore Schlaffer, Slavoj Žižek, Leitung der Sendung: Volker Panzer, Produktion: ZDF, 2000 Kaisermühlen-Blues - Die Quereinsteigerin: Nebenrolle als er selbst.commons: Hermann Nitsch Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien Literatur von und über Hermann Nitsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek - Offizielle Homepage Biografie Hermann Nitsch auf sammlung-essl.at Hermann Nitsch: the artist as a high priest auf d-sites.net Hermann Nitsch auf SAST REPORT Culture Die Musik der Unbefugten. Hermann Nitsch im Gespräch mit dem Komponisten Karlheinz Essl Hermann Nitsch - Orgien-Mysterien-Theater. Retrospektive, Ausstellung im Martin-Gropius-Bau, Berlin, 30. November Januar 2007 Erinnerungen von Nitschs Verleger Jörg Schröder, taz, 29. November 2006 Hermann Nitsch Museum, Museumszentrum Mistelbach, Eröffnung 24. Mai 2007 Hermann Nitsch bei Paul Renner, Doku im Videoblog rebell.tv, Aktion am Kunstmuseum Bregenz, Museo Archivio Laboratorio per le Arti Contemporanee Hermann Nitsch, Neapel, Eröffnung Hermann Nitsch im Videoportrait von CastYourArt, 2010 Materialien von und über Hermann Nitsch im documenta-archiv BIO ENGLISH Hermann Nitsch was born on 29th August 1938 in Vienna, Austria. After he graduated Graphic Arts Education and Research Institute in Vienna ( ) he takes a job as a commercial artist at the Technical Museum of the City in Privately Nitsch is focused on expressionism combined with religious figure scenes. In 1960, after a period of Nitsch's turn to literature, he returns with works that are committed to the informal, to painting. The first paintings were created at this time and it also held its first painting actions and try the idea of Orgies Mysteries Theatre. The actions which are about the intense sensual experience of various substances and liquids in the following years are always provocative. After scream and noise actions Nitsch realizes lamb ruptures, and it leads him to the other actions with meat. His activities lead him to permanent confrontation with the authorities and in 1963 to multi-week stay in prison what was the reason of his move to Germany in After great success of the Theatre of Orgies and Mysteries in the end of the 60s in the U.S. and Germany, Nitsch performs actions during the 1970s in many European and North American cities. In 1971 Hermann Nitsch manages the purchase of the lower Austrian palace Prinzendorf owned by the church where he later realized large actions and his ideas of music in his theater. Noise Orchestra, African choirs and electronically amplified instruments are used in his actions. Nitsch interprets life as passion, the painting process as compressed life and thus the epitome of the passion. The artist himself is present by his painting shirts which he wears while working inserted in a central location of the image and animated the viewer to identify with the painting process and to enter with him into the image. Highlights of Hermann Nitsch projects are the "three days game" (drei Tage Spiel) 1984 in Prinzendorf or the cycle of bulk images which he could produce in the Vienna secession in Nitsch realized the idea of the "6 days game" (6 Tage Spiels) in Since the 1990s, his art is increasingly appreciated in exhibitions which are often accompanied by artist's actions. In a changed of the political and social situation Nitsch can be

4 established as a recognized and creative artist. After visiting professorships at the Frankfurt Academy of Fine Arts and at the Art Academy in Hamburg, Nitsch teaches a class for Interdisciplinary Art since 1989 in Frankfurt am Main. He recently (2004) takes a visiting professorship at the University of Vienna, Institute for Theatre Studies and also official orders for the Equipment of "Le Renard" in the Vienna Opera Nitsch lives and works in his castle in Prinzendorf, Niederösterreich. READING LISTS Orgien-Mysterien-Theater. Orgies Mysteries Theatre, Darmstadt, März Publisher 1969, 342 S./ Who loves to be, also must the death, look into the eye of the tragic Sophie Cieslar: Wer das Sein liebt, muss dem Tod, dem Tragischen ins Auge schauen (Who loves the being, must the death, look into the eye of the tragic), in: Parnass, 24 (2004), H. 3, S , farb. Ill. King Oedipus. A playable theory of dramaberlin, Knoblauch/Edt. Kalter Schweiss '86, 165 S. + Beil. Orgies Mysteries Theatre. Manifestos, essays, lectures, Salzburg, Residenz Publisher 1990, 168 S. Pabellón de las Artes, Sevilla, , Pabellón de las Artes, Sevilla 1992, 120 S., predominantly Ill. Organ composition, publishing Extraplatte, 1 Audio-CD, 74 Min., ISBN Dieter Schrage: Hermann Nitsch, 6 days game in Prinzendorf Relics and Relic installations, action painting, photos and video; Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig im Palais Liechtenstein, 27. March May 1999, 1999, 144 S., zahlr. Ill. Michael Hüttler: Hermann Nitsch. Vienna Lectures, International contributions to the theater studies at the University of Vienna, Wien, Böhlau 2005, 248 S., ISBN PUBLIC COLLECTIONS: Belgium S.M.A.K. - Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, Gent Germany Städel, Frankfurt/Main Museum Ludwig, Köln Staatsgalerie Stuttgart, Stuttgart Pinakothek der Moderne, München (Sammlung Stoffel) Denmark ARKEN Museum for Moderne Kunst, Kopenhagen Museet for Samtidskunst, Roskilde France Centre Pompidou - Musée National d Art Moderne, Paris Italy MUSEION - Museion - Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, Bozen Museo di arte moderna e contemporanea di Trento e Rovereto, Rovereto Canada National Gallery of Canada - Musée des beaux-arts du Canada, Ottawa, ON The Morris and Helen Belkin Art Gallery, Vancouver, BC USA Museum of Contemporary Art (Los Angeles), Los Angeles, CA Walker Art Center, Minneapolis, MN Museum of Modern Art, New York, NY National Gallery of Art, Washington, DC United Kingdom Tate Liverpool, Liverpool (England) Tate Britain, London (England) Austria Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz Museum Moderner Kunst Kärnten, Klagenfurt Sammlung Essl - Kunsthaus, Klosterneuburg Lentos Kunstmuseum Linz, Linz Hermann Nitsch Museum, Mistelbach Museum der Moderne Salzburg, Salzburg Niederösterreichisches Landesmuseum, St. Pölten MUMOK Museum Moderner Kunst - Stiftung Ludwig im Museumsquartier, Vienna

5 MOVIES nachtstudio: Disgust and desire. Strong emotions. Discussion program, 60 Min., with Hermann Nitsch, Winfried Menninghaus, Hannelore Schlaffer, Slavoj Žižek, Head of mission: Volker Panzer, Production: ZDF, 2000 Kaisermühlen-Blues - The newcomer: his role as himself. Commons: Hermann Nitsch - collection of images, videos and audio files Literature by and about Hermann Nitsch in the catalog of the German National Library - official homepage Biography Hermann Nitsch on collection-essl.at Hermann Nitsch: the artist as a high priest on d- sites.net Hermann Nitsch on SAST REPORT Culture The music of unauthorized persons" Hermann Nitsch in conversation with composer Karlheinz Essl Hermann Nitsch - Orgies Mysteries Theatre. Retrospective" exhibition in the Martin-Gropius- Bau, Berlin, 30. November January 2007 Memories of Nitsch publisher Jörg Schröder, taz, 29. November 2006 Hermann Nitsch Museum, Museumszentrum Mistelbach, opening 24. May 2007 Hermann Nitsch to Paul Renner, the documentary video blog rebell.tv, action at the Art Museum Bregenz, Museo Archivio Laboratorio per le Arti Contemporanee Hermann Nitsch, Neapel, opening Hermann Nitsch in video portrait of CastYourArt, 2010 materials by and about Hermann Nitsch in the documenta-archiv