Einleitung Organisatorisches

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1 Einleitung Vom absolvierte ich mein Praxissemster bei der RWE Transgas Net in Prag. Das Unternehmen gehört zur deutschen RWE Energy Gruppe und betreibt die Tschechien Ferngasleitung. Hierzu gehört die Wartung und Erweiterung des Gasnetzes und die Bereitstellung des, im Rahmen der EU geforderten, diskreminierungsfreien Netzzuganges für Lieferanten und Abnehmer. RWE zählt zu den fünf größten Versorgungsunternehmen in Europa. Die Aktivitäten umfassen die Erzeugung, den Transport sowie den Handel und Vertrieb von Strom und Gas. Zurzeit beschäftigt die RWE AG Mitarbeiter. Die RWE Trangas Net beschäftigt ca. 700 Mitarbeiter. Durch vorangegangene Werksstudenten Jobs und Praktika bei der RWE AG in Deutschland gab es bereits eine Verbindung zum Unternehemen und so eröffnete sich mir die Gelegenheit eines Auslandsaufenthaltes in Prag. Die schriftliche Bewerbung erfolgte in deutsch und englisch und führte nach einigen Wochen zu einer Zusage. Die Idee eines Auslandsaufenthaltes kam bei mir recht kurzfristig und war von daher nicht Monate lang vorbereitet, was mit Sicherheit kein gutes Beispiel ist und nur funktioniert wenn schon Verbindungen zum Unternehmen bestehen und das Unternehmen den Großteil der Organistaion übernimmt. Organisatorisches Nach der Zusage gab es einige organisatorische Dinge zu erledigen. Im Rahmen der EU Osterweiterung gehört Tschechien seit dem zur EU, trotzdem ist es ratsam für evtl. Krankheiten oder Unfälle eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abzuschließen, zumal sie durchaus bezahlbar ist, ca. 150,- für den gesamten Zeitraum. Ausserdem musste mit der FH Rücksprache gehalten werden. Dort wurde der Praktikumsplatz anerkannt und es erfolgte eine Freistellung der Studiengebühren aufgrund des Praxissemester. Im Verlauf dessen wurde mir dann die Möglichkeit einer Förderung genannt und nach einem Termin beim Akademischen Auslands Amt erfolgte die Beantragung des Erasmus Stipendiums. Die Beantragung erfolgte, nachdem man sich durch alle Formular gewühlt hatte, problemlos und zügig. Billigfluglinien sei Dank, war die Anreise nach Prag überhaupt kein Problem. So konnte ich zwischen Dortumund (easyjet), Köln/Bonn (germanwings) und sogar Düsseldorf (Lufthansa) wählen. Bei den gennanten Fluglinien wurden Hin- und Rückflüge für zusammen 60,- bis 100,- angeboten, Voraussetzung ist eine gewisse Flexibilität in den Flugtagen und eine frühzeitige Buchung. Eine Vorbereitung auf die tschechische Sprache fand nicht statt, da ich in dieser Hinsicht keinerlei Vorkenntnisse hatte. Die Kommunikation während meines Praktimkums erfolgte größtenteils auf englisch und mit einigen wenigen Ausnahmen auf Deutsch. Tschechien ist zwar in der EU, hat jedoch noch keinen Euro, zur Geldbeschaffung habe ich mein deutsches Konto genutzt, die Gebühren bei Seite 1 von 5

2 Auslandsabhebungen sind relativ gering, bei der Sparkasse 3, dabei spielt die abgehobene Menge keine Rolle. Bei Zahlung mit EC Karte fallen ca. 1 Gebühren an. So ist es ratsam größerer Summe abzuheben, dann bleiben die Gebühren im Rahmen. Unterkunft Die Wohnung wurde mir durch das Unternehmen gestellt, somit brauchte ich mich selber glücklicherweise nicht auf die Suche begeben. Zumal die Prager Innenstadtbezirke nicht gerade zu den billigsten gehören. Die Wohnung war sehr großzügig und zentral in Prag gelegen. Zum Stadtzentrum waren es nur wenige Metro Stationen. Die Ausstattung war sehr gut und ließ keine Wünsche offen, es war von einer vollausgestatteten Küche, über Sat TV, bis hin zum Internetanschluss alles vorhanden. Praktikum Mein Praktikum absolvierte ich im Netzvertrieb der RWE Transgas Net. Dort beschäftigte ich mich hauptsächlich mit Regulierungsthemen und den Systemen der verschiedenen EU Länder zur Abrechnung und Buchung von Erdgaskapazitäten, insbesondere im Bezug auf den Gastransit. Die Themenstellungen waren sehr vielfältig und es gab immer wieder neue Aufgaben zur Bearbeitung. Hierbei kamen mir die strukturierte Arbeitsweise, die wir auch während des Studiums angewendet haben und Erfahrungen in der Erfassung und Analyse von komplexen Geschäftsprozessen, zu Gute. Das Büro teilte ich mir zeitweise mit einem internationalen Studenten der TU Clausthal, der glücklicherweise nur englisch sprach, so kam ich gar nicht erst in die Versuchung deutsch zu sprechen. Der Arbeitsplatz war sehr gut ausgestattet, PC, Drucker, Telefon und genug Ablagefläche machten das Arbeiten angenehm. Die Kollegen waren allesamt sehr nett und unterstützten einen bei Problemen oder Fragen tatkräftig. Alltag und Freizeit Prag ist eine bei Touristen sehr beliebte und vor allen Dingen sehr alte Stadt. So muss man sich daran gewöhnen, dass die Innenstadt das ganze Jahr über mit Touristen überfüllt ist. Egal wo man hinschaut, Deutsche, Engländer, Chinesen, Japaner etc., wen man in der Altstadt weniger trifft sind Tschechen. Dort waren zu jeder Tag-, Nacht- und Jahreszeit Menschenmassen unterwegs. So war ich ganz froh, dass ich nicht zu zentral wohnte, sondern schon ein paar Minuten vom Zentrum entfernt. Auch wenn Prag erst seit 2004 Mitglied der EU ist, ist die Stadt vom Entwicklungsstand nicht von anderen europäischen Großstädten zu unterscheiden. Es gibt ein relativ modernes öffentliches Transportnetz. Die Stadt ist sehr sauber und es gibt zumindest in der Innenstadt und den direkt angrenzenden Stadtteilen keine Orte an denen man sich nachts besser nicht blicken lassen sollte. Die Einkaufsmöglichkeiten sind umfangreich, es gibt viele moderne Einkaufszentren, die den Vergleich mit Deutschland auf keinen Fall scheuen brauchen. Die Fortbewegung in Prag erfolgt am besten, einfachsten und schnellsten mit öffentlichen Verkehrsmittel, da die Straßen der Innenstadt aufgrund Ihres Alters Seite 2 von 5

3 nicht wirklich für die hohe Verkehrsdichte konzipiert wurden. Die Taktung im ÖVN ist ziemlich niedrig, länger als sieben Minuten muss man an keiner Haltestelle warten. Die U-Bahnen fahren natürlich zu den Stoßzeiten in noch geringeren Abständen. Das U-Bahn, Straßenbahn und Busnetz ist hervorragend ausgebaut und die Kosten für ein Monatsticket belaufen sich auf ca. 20,-. Prag hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, die große Burg, eine wunderschöne Altstadt und auch die Neustadt, die immerhin auch 600 Jahre alt ist, sind einen Besuch wert. Ansonsten gibt es eine Vielzahl von Theatern, eine Oper und einige Museen. Restaurants und Kneipen findet man an jeder Ecke und auch an Festivals oder Live Acts mangelt es nicht. Es gibt kaum eine Woche in der nicht irgendein Weltstar in Prag einen Auftritt hat. Discotheken und Clubs gibt es auch einige, wobei diese oftmals nicht mit Deutschland vergleichbar sind, die Meisten sind relativ klein, haben aber eine ganz eigene angenehme Atmosphäre. Die Preise für Lebensmittel und Kosmetikartikel sind vergleichbar zu Deutschland, teilweise etwas günstiger. Technikartikel hingegen sind meistens sogar teurer. Ein weiterer Vorteil der Stadt, die Geschäfte in den Einkaufszentren haben sieben Tage die Woche auf, einige Supermärkte sogar 24 Stunden. Das Sortiment der Lebensmittelläden ist umfangreich und in großen Teilen identisch mit dem deutschen. Das Tschechische Essen an sich ist etwas gewöhnungsbedürftig, meistens ist es relativ fettig und Gemüse oder Salat sind eher selten anzutreffen. Es gibt aber in Prag genug Möglichkeiten auch internationale Küche zu bekommen. Zur Verständigung mit den Einheimischen sei gesagt, Deutsch geht hin und wieder und Englisch meist nur bei den jüngeren Tschechen. Ansonsten sind Hände und Füße gefragt, aber irgendwie klappts meistens schon. Die Tschechen an sich habe ich als sehr freundlich und bemüht kennen gelernt. Fazit Ich kann eine durchweg positive Bilanz zu meinem Praxissemester ziehen, die gemachten Erfahrungen im Unternehmen und die Erfahrung im Ausland zu leben sind unersetzbar. Auch wenn es für mich nicht Priorität hat später im Ausland zu arbeiten, so schwinden die Bedenken und es gibt einem ein neues Selbstbewusstsein zu wissen, dass man auch fernab der Heimat seinen Weg findet. Die sprachlichen Hindernisse stellen sich im Nachhinein als relativ gering dar, zumindest in Ballungsräumen wie Prag sind Kenntnisse der Landessprache nicht unbedingt erforderlich. An das Leben in einer Millionenstadt und noch dazu einer solch geschichtsträchtigen, ist eine Lebenserfahrung die man nicht mehr vergisst und an die man sich sehr schnell gewöhnen kann! Abschließend sei gesagt, ich freue mich natürlich auf zu Hause, bin mir aber sicher, in dieser Stadt nicht das letzte Mal gewesen zu sein. Seite 3 von 5

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5 Vorbereitung Versicherung Die deutsche Versicherung bei der Krankenkasse blieb auch während des Auslandsaufenthaltes weiter gültig. Voraussetzung dafür ist die Immatrikulation an einer deutschen Hochschule. Trotzdem wird einem geraten eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Dazu einfach die Krankenversicherung kontaktieren, entweder sie bieten solche Versicherungen selber an oder verfügen über Kooperationspartner, in meinem Fall die LVM Versicherung. Formalitäten vor Ort Aufenthaltsgenehmigung Verweilt man länger als 90 Tage in der Tschechischen Republik muss eine erweiterte Aufenthaltsgenehmigung eingeholt werde. Das ist relativ unproblematisch und kann in den lokalen Polizeistationen gemacht werden. In meinem Fall übernahm das der Arbeitgeber. Bank / Kontoeröffnung Ich habe mein deutsches Konto verwendet, da die Gebühren minimal waren. Alltag / Freizeit Ausgehmöglichkeiten Es gibt an jeder Ecke Kneipen und unzählige kleine Clubs. Je näher man zum Stadtzentrum kommt, desto teurer das Bier und je internationaler das Publikum. Ansonsten schadet ein bisschen Interesse an Geschichte und Kultur nicht, die Stadt ist ein einziges Freilichtmuseum mit Sehenswürdigkeiten an jeder Ecke und es gibt auch nach langem Aufenthalt immer wieder neue Dinge und Straßen zu entdecken. Restaurants Aufgrund der großen Touristendichte gibt es an jeder Ecke Restaurants, es ist allerdings in dem meisten Fällen davon abzuraten im dichtesten Touristentrubel Essen zu gehen. Nicht, weil das Essen unbedingt schlecht ist, sondern eher weil die Preise natürlich um einiges höher sind. Es ist zu empfehlen auf Seitenstraßen auszuweichen oder ausserhalb des Zentrums Essen zu gehen. Denn ist das Preisniveau im Zentrum wie in Deutschland, so kann man doch ausserhalb für ca. 10,- mit Getränken gut essen. Seite 5 von 5