Abrechnung Gas Die Grundlagen für das Ermitteln der energetischen Menge in kwh

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Jakob Kerner
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1 Abrechnung Gas Die Grundlagen für das Ermitteln der energetischen Menge in kwh

2 Inhaltsverzeichnis 1. Grundlagen der Abrechnung Gas 2. Vertriebsabrechnung Gas 2.1 Begrifflichkeiten 2.2 die Anwendung in Ihrer Abrechnung 2.3 Hinweise zu Brennwert, Luftdruck und Gastemperatur Hinweise zum Brennwert Luftdruck / Effektivdruck Gastemperatur

3 1. Grundlagen der Abrechnung Gas Erdgas ist ein Naturprodukt und unterliegt aufgrund verschiedener Einflussfaktoren wie z. B. der Gastemperatur und des Gasdrucks im Gegensatz zu Strom hinsichtlich des Energiegehalts natürlichen Schwankungen. Daher erfolgen Messung und Abrechnung auf Grundlage einheitlich vorgeschriebener und von den Eichbehörden überwachter Vorschriften, die in diesem Dokument erläutert werden. Vorgaben zur Ermittlung des Brennwerts und der Zustandszahl sind im Arbeitsblatt G685 vom DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. technisch wissenschaftlicher Verein) in Abstimmung mit den Eichbehörden der Physikalischen Bundesanstalt sowie dem BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.v.) festgelegt. 2. Vertriebsabrechnung Gas Auf einer Abrechnung werden die Zählernummer, der Abrechnungszeitraum, der alte Zählerstand, der neue Zählerstand sowie der Verbrauch in m³ und in kwh ausgewiesen. Zusätzlich finden Sie noch die Angaben für den Brennwert und die Zustandszahl, welche für die Umrechnung des Verbrauches von m³ in kwh erforderlich sind. In folgender Abbildung sind einige Daten gekennzeichnet, welche für die Erdgasabrechnung relevant sind und dann auf den nachfolgenden Seiten beschrieben. 1

Daher erfolgen Messung und Abrechnung auf Grundlage einheitlich vorgeschriebener und von den Eichbehörden überwachter Vorschriften, die in diesem Dokument erläutert werden.

4 2.1 Begrifflichkeiten 1 Zählernummer: Weist den Zähler für den die Abrechnung erstellt wurde aus. Die Zählernummer finden Sie für Vergleichszwecke auf dem Typenschild Ihres Gaszählers wieder. 2 Ablesezeitraum: Ein Ablesezeitraum ist die Zeitspanne zwischen zwei Ableseterminen 3 Zählerstände: Anfangs - und Endzählerstand des jeweiligen Ablesezeitraumes 4 Differenz in m³ Differenz der Zählerstände. Dies ist gleichzeitig auch der Verbrauch zwischen dem Anfangs- und Endzählerstand, ausgewiesen in m³. 5 Brennwert Der Brennwert beschreibt den Energiegehalt, den ein m³ Gas im Normzustand enthält. Bei der kundenindividuellen Berechnung des Brennwerts werden die natürlichen Schwankungen des Energiegehaltes im Erdgas berücksichtigt. Bei jeder Ablesung wird ein neuer Brennwert ermittelt, innerhalb eines Abrechnungszeitraums sind mehrere Ablesungen möglich. (siehe auch DVGW- Arbeitsblatt G685 Bbl. 1). Der Brennwert für einen Ablesezeitraum wird als gewichtetes Mittel über die Einspeisemengen und jeweiligen Einspeisebrennwerte an allen Netzkopplungspunkten errechnet. Der Brennwert des Monats in dem eine Ablesung stattfindet, wird nicht berücksichtigt. Dafür findet der Brennwert des Monats der letzten Ablesung Anwendung.

Zählerstände. Dies ist gleichzeitig auch der Verbrauch zwischen dem Anfangs- und Endzählerstand, ausgewiesen in m³.

5 6 Zustandszahl Die Zustandszahl z berücksichtigt die physikalischen Eigenschaften des Gases und ist von verschiedenen Parametern wie dem Effektivdruck, der Gastemperatur und dem Luftdruck abhängig. Sie wird für jede Messstelle ermittelt und auf der Abrechnung vermerkt. Die Zustandszahl wird nach folgender Formel errechnet: Dabei bedeutet: Tn = 273,15 Kelvin (gleich 0 Celsius) Normtemperatur Teff = Tn + t mittlere Gastemperatur in Kelvin 288, 15 Kelvin ( gleich 15 Celsius) T = mittlere Gastemperatur in Celsius, sind 15 (gleich 288,15 Kelvin) pn = 1.013,25 hpa (= 1,01325 bar) Normluftdruck pamb = Luftdruck in der jeweiligen geodätischen Höhe (Luftdruck) der Messstelle pe = Effektivdruck ist gleich dem Ausgangsdruck am Gas-Druckregelgerät, z.b. 23 mbar (Messdruck) φ * ps = Wasserdampfpartialdruck des Gases (bei Erdgas = 0) K = Kompressibilitätszahl (bei pe < mbar ist K = 1) 7 Verbrauch in kwh: Um eine einheitliche Berechnungsgrundlage zu schaffen wird der Gasverbrauch immer in kwh umgerechnet. Hierzu wird der Verbrauch in m³ mit dem Brennwert und mit der Zustandszahl multipliziert. Beispiel: 676 m³ * ( 11,244 * 0,8804 ) kwh/m³ = kwh

Die Zustandszahl wird nach folgender Formel errechnet: Dabei bedeutet: Tn = 273,15 Kelvin (gleich 0 Celsius) Normtemperatur Teff = Tn + t mittlere Gastemperatur in Kelvin 288, 15 Kelvin ( gleich 15

6 2.2 Die Anwendung in Ihrer Abrechnung Der Verbrauch eines Ablesezeitraumes welcher in m³ ermittelt wurde, wird mit dem Brennwert und der Zustandszahl multipliziert und ergibt die bezogene thermische Energie, also den Erdgasverbrauch in Kilowattstunden (kwh). Liegen mehrere Ablesezeiträume in einem Abrechnungszeitraum, wird der jeweilige Verbrauch im Normzustand mit dem ermittelten Brennwert multipliziert. Die Summe der einzelnen Werte ist das Ergebnis aller Ablesezeiträume und ergibt den gesamten Erdgasverbrauch in Kilowattstunden (kwh). 2.3 Hinweise zu Brennwert, Luftdruck und Gastemperatur Hinweise zum Brennwert Erdgas ist ein Naturprodukt, dessen Zusammensetzung sich ständig ändert. Außerdem wird in den Erdgasnetzen Erdgas aus unterschiedlichen Quellen transportiert. Daher unterliegt der Brennwert ständigen Schwankungen innerhalb geregelter Grenzen. In Ihrer Abrechnung wird der Brennwert über den Ablesezeitraum entsprechend der in diesem Zeitraum in unser Netz eingespeisten Gasqualität mengengewichtet berechnet. Sobald uns ein Zählerstand mitgeteilt wird, erfolgt eine mengengewichtete Brennwertermittlung für jeden Zeitraum zwischen zwei Zählerstandablesungen. Einspeisemenge und Brennwert beziehen sich hierbei auf das an Netzkopplungspunkten eingespeiste Gas. Der Abrechnungsbrennwert wird monatlich auf der Homepage der Erdgas Südwest Netz unter veröffentlicht Luftdruck / Effektivdruck Der Luftdruck entspricht dem atmosphärischen Druck der zugeordneten geodätischen Höhe (Höhenzone) der Messstelle. Die Höhenzonen der Erdgas Südwest Netz GmbH sind in Abstände von 8,33 m (0,12 mbar/m) eingeteilt. Der Effektivdruck (Messdruck) ist der Überdruck am Gaszähler gegenüber dem Luftdruck der geodätischen Höhe (Höhenzone) der Messstelle Gastemperatur Die zur Abrechnung zugrunde gelegte mittlere Temperatur bei der Gasmessung. Diese beträgt 15 C und wird auch Abrechnungstemperatur genannt.

Liegen mehrere Ablesezeiträume in einem Abrechnungszeitraum, wird der jeweilige Verbrauch im Normzustand mit dem ermittelten Brennwert multipliziert.

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