Wintermärchen Sankt Petersburg

Transkript

1 Vorankündigung im September/Oktober 2013 erscheint die Reise mit Preisen Wintermärchen Sankt Petersburg Eremitage und Bernsteinzimmer ohne Gedränge Mit der Troika durch den Schlosspark Pawlowsk 5 Tage vom 9. bis 13. Februar So schau doch nur hinaus: Die Welt ertrinkt in Wonne. Ein weißer Teppich liegt jetzt aus. Es strahlt und lacht die Sonne. Wohin du siehst: Ganz puderweiß geschmückt sind alle Felder. Der Bach rauscht lustig unterm Eis. Nur finster stehn die Wälder. (Alexander Puschkin) Die ehemalige Zarenstadt bezaubert und fasziniert im Winter auf eine besondere, märchenhafte Weise. Auf den goldenen Kirchenkuppeln liegt eine Haube aus Schnee, die Lichter strahlen noch heller als sonst. Sankt Petersburg scheint unter der weißen Decke zu schlummern, und die Kunstwerke der Eremitage sind nicht mehr umlagert. Hier herrscht kein sibirischer Winter. Die Klimatabelle zeigt für die Stadt am Finnischen Meerbusen im Februar gleiche Temperaturen an wie für München. Abends ist Gelegenheit zu Ballett und Oper und Folklore in einem Zarenpalast. Wir besichtigen das NEWSKIJ-KLOSTER mit den Prominentenfriedhöfen berühmter Dichter, Komponisten, Wissenschaftler: Dostojewskij, Mussorgskij, Glinka, Tschaikowski, Rimski-Korsakow, Lomonossow Das Kloster besitzt den Rang eines Lawra, den höchsten Rang, den ein Kloster einnehmen kann. In der russisch-orthodoxen Kirche gibt es nur vier dieses Ranges. Das Newskij-Kloster ist der Sitz des Metropoliten. Historisches Zentrum der Stadt ist die PETER UND PAUL FESTUNG. In ihrer Kathedrale wurden fast alle russischen Zaren seit dem 18. Jh. bestattet. Peter der Große verfügte, dass der über einhundert Meter hohe Turm mit dem sieben Meter hohen vergoldeten Engel auf der Spitze das höchste Gebäude der Stadt sein soll.

2 2 Die EREMITAGE, an der Newa gelegen, ist eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt, und von den fast 250 Museen der Stadt mit fast 4 Millionen Besuchern im Jahr das international bedeutendste. Sie umfasst einen Komplex aus Alte Eremitage, Neue Eremitage, Kleine Eremitage, Eremitage-Theater und den Winterpalast, die ehemalige Hauptresidenz der russischen Zaren. In mehr als Sälen werden über Exponate präsentiert, und im Depot befinden sich weitere fast drei Millionen Objekte. Unter den ausgestellten Bildern sind Meisterwerke von Rembrandt, Rubens, Matisse und vielen anderen. Besonders herausragend sind zwei Gemälde von Leonardo da Vinci (Madonna mit einer Blume und Madonna Litta), Raffaels Heilige Familie, Tizians Danae, und 31 Gemälde von Picasso. Weitere Schätze sind das Gold der Skythen, eine umfangreiche Sammlung römischer und etruskischer Kunst, über plastische Objekte unter anderem von Michelangelo und Rodin und vor allem die bedeutenden russischen Ikonen seit dem 11. Jahrhundert. Aber auch die Moderne ist eindrucksvoll vertreten mit einem umfassenden Einblick in die Entwicklung der modernen Malerei und Werken von Monet, Manet, Renoir, Cézanne, Gauguin und anderen. Die ISAAK-KATHEDRALE zählt mit ihren überdimensionalen Ausmaßen zu den größten sakralen Kuppelbauten der Welt; Menschen finden in ihr Platz. Der Außenbau wird durch 112 Granitsäulen gegliedert, der Durchmesser der vergoldeten Hauptkuppel beträgt 26 Meter. Weil der Gedenktag des hl. Isaak von Dalmatien mit dem Geburtstag von Peter dem Großen zusammenfiel, befahl der Zar schon kurz nach der Gründung der Stadt den Bau einer gewaltigen hölzernen Kathedrale. Zehn Jahre später wurde der Holzbau durch einen Steinbau ersetzt. Katharina die Große begann nach einer Brandkatastrophe den dritten Bau, der nicht vollendet wurde. Nach dem Sieg über Napoleon gestaltete Alexander I. die Isaak-Kathedrale zum Nationaldenkmal. Er brach den Vorgängerbau teilweise ab, nur der Altarraum blieb bestehen. In den nächsten Jahren wurde der sumpfige Bauplatz mit etwa Baumstämmen befestigt. Bei der Weihe der Kathedrale trug sie die erste große Kuppel in Metallbauweise weltweit.

3 3 Das RUSSISCHE MUSEUM im heutigen Michajlow-Palast besitzt neben der Moskauer Tretjakow-Galerie die umfassendste Sammlung russischer Kunst: es sind über Exponate aus den Bereichen Malerei, Skulpturen, Graphik, Kunsthandwerk und Volkskunst. Die Zaren Alexander III. und Nikolaus II. gründeten das Museum und nach der Oktoberrevolution wuchs der Bestand beträchtlich durch die Enteignung des russischen Adels. Heute gehören zur Sammlung die bedeutendsten Werke der Ikonografie seit dem 12. Jahrhundert bis hin zum sozialistischen Realismus und zu der zur Sowjetzeit nicht öffentlich gezeigten Moderne aus dem 20. Jahrhundert. Das Museum schmückt als Hauptfassade den Platz der Künste. Er wird gesäumt vom Mussorgskij-Theater (Sankt Petersburgs zweitem Oper- und Ballett-Theater), dem Operettentheater und der Philharmonie, die mit dem Wiener Musikvereinssaal und dem Bayreuther Festspielhaus zu den akustischen Wundern zählt. In der Mitte des Platzes steht, von einem kleinen Park umgeben, das Denkmal des Dichters, der wie kein anderer die Seele Russlands verkörpert: Alexander Puschkin. Der JUSSUPOW-PALAST im klassizistischen Stil konkurriert im Prunk mit dem Winterpalast. Die Adelsfamilie zählte einst zu den reichsten Familien Russlands. Sie nutzte den Plast als Galerie für ihre berühmte Gemäldesammlung. Die Innenarchitektur strahlt immensen Reichtum aus. Der Palast besitzt ein kleines Theater für 180 Personen im neobarocken Stil, wo sogar Opern aufgeführt werden können. Hier sang auch Fjodor Schaljapin. Der mysteriöse Mord an dem Zarengünstling Rasputin und die prächtige Innenarchitektur machen den Palast zu einem der spektakulärsten Orte von St. Petersburg.

4 4 Ein Ausflug bringt uns zur SOMMERRESIDENZ der Zaren nach Zarskoje Selo ( Zarendorf ), die heute nach dem bekanntesten Schüler des als Eliteschule im Palast gegründeten Lyzeums Puschkin heißt und besonders berühmt ist durch das Bernsteinzimmer im KATHARINENPALAST. Der Ort mit dem heute so spektakulären Schloss war ein kleines russisches Landgut und wurde von finnischen Bauern besiedelt. Zar Peter der Große verteilte das Land in der Nähe seiner neuen Hauptstadt an Verwandte und verdiente Günstlinge, um die Erschließung zu fördern, und seine Frau Katharina I. ließ hier ein kleines, zweigeschossiges Schlösschen errichten. Die entscheidenden Baumaßnahmen zur Um- und Ausgestaltung der Gebäude und des Parks traf dann Katharina die Große. Die Zarin wurde hier geboren und starb ebenfalls hier 3 Jahre vor der Geburt Puschkins, der heute dem Ort den Namen gibt. Auch Nikolaus I. und Nikolaus II. wurden in Zarskoje Selo geboren. Schmuckstück des Palastes ist das BERNSTEINZIMMER. Es wurde für Friedrich I. von Preußen im Berliner Schloss Charlottenburg geschaffen. Nach dessen Tod verschenkte es sein Sohn, Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., an den russischen Zaren Peter den Großen, und nach Peters Tod wurde es in der Sommerresidenz eingebaut demontierten deutsche Truppen die Verkleidung und transportierten das berühmte Werk in das preußische Königsberg (heute Kaliningrad), wo es im Schloss untergebracht und in einer Ausstellung gezeigt wurde. Seit 1945 ist es verschollen. In fast 20-jähriger Arbeit wurde das einzigartige barocke Raumensemble bis zur 300- Jahrfeier aus einer halben Million Bernsteinteilchen nach alten Fotografien rekonstruiert. Man glaubt, im Glanz der Sonne zu stehen.

5 5 Ein weiterer Ausflug bringt uns zu der Zarenresidenz PAWLOWSK. Katharina II. schenkte das Gelände ihrem Sohn, dem späteren Zar Paul I., zur Geburt seines ersten Sohnes und Thronfolgers, Alexander. Im Gegensatz zu den anderen Zaren-Residenzen steht hier der Park im Vordergrund. Die Gärten von Pawlowsk werden zu den schönsten ihrer Art gezählt. Die berühmtesten Architekten der Zeit schufen mit Schloss und Garten ein einzigartiges Ensemble, das in einem über 600 ha großen Landschaftspark noch eine unberührte Naturlandschaft vorspiegelt. Nach der Schlossbesichtigung wollen wir in einer FAHRT MIT DER TROIKA die Schönheiten des großen Parks genießen. Literarischer Mittelpunkt ist die Seele Russlands ALEXANDER PUSCHKIN sein abenteuerliches Leben und Werk. Puschkin gilt als Begründer der russischen Literatursprache. Seine Tragödie Boris Godunow, das Märchenepos Ruslan und Ludmila, der Versroman Eugen Onegin, die Erzählung Pique Dame waren für die russische Literatur richtungweisend; sie gaben ihr zum ersten Mal eine eigenständige, die typisch slawische Form. Wie die Deutschen den Bibelübersetzer Luther, so betrachten die Russen Puschkin als Schöpfer ihrer Sprachkultur. Väterlicherseits stammte Puschkin aus 600 Jahre altem Erbadel, mütterlicherseits hatte er afrikanisches Blut in den Adern: er war Urenkel des vom abessinischen Fürstenhof entführten Hannibal, Mohr von Zar Peter dem Großen. Seine aristokratische Verantwortung für sein Volk und sein wildes aufrührerisches Blut prägten den Charakter des Mannes, der in mehr Duelle verwickelt war als jemals ein anderer Künstler. Er starb mit 38 Jahren in Sankt Petersburg an den Folgen eines Duells um die Ehre seiner Frau Natalja, der jahrelangen Favoritin des Zaren, die als blutjunge bildhübsche, Lilie, Psyche, Göttin ganz Sankt Petersburg verzauberte. Wir werden das Literaturcafé besuchen, wo er vor dem Duell stundenlang regungslos saß, und wir werden den Palast sehen, wo ein geheimnisvolles Treffen seiner Frau das verhängnisvolle Duell heraufbeschwor. Vielleicht können wir auch in seinem Sterbezimmer stehen. Überall in St. Petersburg werden wir seinen Schicksalsspuren begegnen und das Werk der Seele Russlands kennenlernen. Hanskarl Kölsch Quellennachweis der Bilder: Wikimedia.de. Eremitage (Palatina), Newskij Kloster (Michael Hoffmann), P&P Festung (GerardM), Schlossplatz (Leonard G.), Isaak Kathedrale (Ratigan), Russ. Museum (Alexei Troshin), Puschkin (Markus Bernet), Jussupow Palast (Martin Putz), Rasputin (George Shuklin), Bernsteinzimmer (Jeanyfan), Pawlowsk (Martin Putz), Troika (Lena), Puschkin (Tretjakow Galerie).