Anforderungen an den wissenschaftlichen Aufsatz (Seminararbeit, Diplomarbeit)

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1 Anforderungen an den wissenschaftlichen Aufsatz (Seminararbeit, Diplomarbeit) 1 Formelle Anforderungen an das wissenschaftliche Referat Wissenschaftliche Arbeiten haben sich an bestimmten formalen Anforderungen zu orientieren. Dennoch darf nicht der Eindruck entstehen, dass "die Form Alles und der Inhalt Nichts wäre". Aber auch bei wissenschaftlichen Arbeiten ist eine "anspruchsvolle Verpackung" nicht unwesentlich. 1.1 Bestandteile einer wissenschaftlichen Arbeit Bei einer wissenschaftlichen Arbeit unterscheidet man zwischen zwingenden und fakultativen (freiwilligen) Bestandteilen: zwingende Bestandteile: Titelblatt Bsp. s. Anlage 1 Inhaltsverzeichnis wesentlicher Bestandteil ist die Gliederung mit Seitenangaben, Bsp. s. Anlage 2 Text Einleitung Zusammenfassung/ Fazit/Ausblick Literaturverzeichnis Abbildungsverzeichnis Anhangsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis Erklärung regelmäßige Bestandteile: Einleitung, Hauptteil, Zusammenfassung das Ziel der Arbeit (was soll der Leser am Ende verstanden haben, was soll das Unternehmen tun), die Begriffsbestimmung (falls notwendig), die Problemstellung und der Verlauf (methodische Aufbau) der Arbeit sollen hervorgehen Schlussteil: Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und kurzer Ausblick umfasst sämtliche in der Arbeit direkt oder indirekt zitierte Literatur soweit in der Arbeit Abbildungen/Anlagen existieren oder Abkürzungen verwendet werden (Regelfall) Erklärung, dass die Arbeit selbständig erstellt wurde; Bsp. s. Anlage 3 fakultativer Bestandteil: Vorwort Danksagung für besondere Unterstützung bei der Erstellung der Arbeit, z.b. dem betreuenden Unternehmen

2 Abbildungen Grafiken und Abbildungen bilden eine wesentliche Grundlage zur Veranschaulichung und Auflockerung einer wissenschaftlichen Arbeit und sind daher in den Text einzubinden. Der Text muss Bezüge zu den Abbildungen besitzen. Aufbau der Arbeit Das Inhaltsverzeichnis sowie ein eventuell vorhandenes Abkürzungsverzeichnis werden vor, das Abbildungsverzeichnis, das Literaturverzeichnis, der Anhang (mit Verzeichnis) und die Erklärung werden hinter den Textteil geheftet. Alle Seiten, ausgenommen die Titelseite, sind fortlaufend zu nummerieren. 1.2 Schreibtechnische Anforderungen Die schreibtechnischen Anforderungen orientieren sich daran, dass Seminar- und Diplomarbeiten in der Regel mit Hilfe eines Textverarbeitungsprogramms erstellt werden. Es gelten die folgenden formalen Anforderungen, wobei diese nicht sklavisch zu übernehmen sind, sondern eher eine Orientierungsrichtlinie darstellen. weißes Schreibpapier, Typ DIN A 4 Schriftgröße: 10 pt (bei Times New Roman 11 pt) Abstand eineinhalbzeilig Randbreiten einer Seite: oben 2,5 cm links 3,5 cm Text rechts 2 cm unten 2 cm Bitte beachten Sie, dass Texte, die in Serifenschrift geschrieben sind (d.h. mit Häkchen, wie z.b. Times New Roman), in einem Fließtext wesentlich besser lesbar sind, als serifenlose Schriften (z.b. Arial). Die serifenlosen Schriften eignen sich demgegenüber besonders für Überschriften und Folien. Absätze sind mit einer Leerzeile zu kennzeichnen. Moderne Textverarbeitungssysteme ermöglichen eine Fülle von Formatierungen, z.b. Kursiv- oder Fettschrift. Sie sollten damit sehr sparsam und einheitlich in der gesamten Arbeit umgehen. Für die Erstellung von Schaubildern in PowerPoint-Folien sollten Sie in jedem Fall eine größere Schrifttype (mind. 14 pt, besser 16 pt) wählen. 2

3 1.3 Gliederung des Inhaltsverzeichnisses Gliederungspunkte des Inhaltsverzeichnisses müssen wortgetreu als Überschriften der Kapitel erscheinen. Untergliederungen müssen einen übergeordneten Punkt erklären; z.b. erklären den Punkt 3.1. Aus der Logik des Gliederungssystems ist es unzulässig, einem Gliederungspunkt nur einen Unterpunkt zuzuordnen (d.h. wenn es einen Gliederungspunkt 3.1 gibt, muss es auch 3.2 geben!) 2 Die Zitierweise in wissenschaftlichen Arbeiten 2.1 Die Bedeutung und Form des Zitats Alle Gedanken einer Arbeit, die einer Literaturstelle wörtlich oder aber auch nur sinngemäß entnommen worden sind, sind mit einer Literaturangabe zu versehen (Bsp. bei allen Zahlenangaben in wissenschaftlichen Arbeiten muss erkennbar sein, woher diese Zahl stammt und aus welchem Jahr diese ist). Die wissenschaftliche Zitierweise ist Ausdruck der wissenschaftlichen Ehrlichkeit und damit handwerkliche Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit. Niemand soll fremde Gedanken als seine eigenen ausgeben. Alle Gedanken einer Arbeit, die einer Literaturstellewörtlich oder aber auch nur sinngemäß entnommen worden sind, sind mit einer Literaturangabe zu versehen. Die wörtliche Übernahme ( Abschreiben, Abkupfern ) von ganzen Blöcken oder Kapiteln aus Büchern oder anderen Arbeiten ist formal korrekt, wenn die Literaturquelle eindeutig angegeben ist, und wenn sinnfällige Zusammenhänge unter Berücksichtigung der vorliegenden Aufgabenstellung dargelegt werden. Es besteht dabei jedoch die Gefahr, dass die fundierte inhaltlicheaufarbeitung der wissenschaftlich technischen Zusammenhänge und damit das Verständnis dafür leidet. Als eigenständige wissenschaftlich technische Leistung kann dies zudem nur begrenzt gewertet werden. Es ist daher Wert auf eigenständige Formulierungen und auch auf darauf aufbauende Folgerungen zu legen. Um nicht das Lesen der Arbeit durch umfangreiche Einschübe zu behindern, werden die zitierten Literaturstellen durchnummeriert und es wird jeweils nur die betreffende Ziffer eingeschoben., z.b.: Die Zugfestigkeit des Werkstoffes beträgt nach [7] σ = 400MPa. Im Literaturverzeichnis werden sie zusammengefasst dargestellt. Der Zitierpflicht unterliegen: Gesetzestexte, wissenschaftliche Literatur, Verordnungen, Richtlinien, Kommentare, Statistiken und Berichte, Daten aus Unternehmen (z.b. Geschäftsbericht..., interne Anweisung xy...s. 7). 3

4 Die Literaturangabe muss eindeutig sein, d.h., anhand der Angabe muss es dem Leser möglich sein, das zitierte Buch, die zitierte Fachzeitschrift usw. bei Bedarf zu beschaffen. Darüber hinaus können Fußnoten verwendet werden. Diese verweisen auf wörtliche Zitate und können auch Randbemerkungen des Verfassers, die sonst den gedanklichen Fluss der Arbeit stören würden, widergeben. Fußnoten können durch einen waagerechten Strich unterhalb des letzten Satzes der schriftlichen Ausführung gekennzeichnet werden. Wörtliche Zitate werden am Anfang und Ende durch doppelte Anführungszeichen hervorgehoben. Eine hochgestellte Zahl, weist auf die Quelle in der Fußnote hin. Bsp.: Aufgabe der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre ist die Beschreibung und Erklärung der betrieblichen Erscheinungen und Probleme 1. In der Fußnote oder dem Literaturverzeichnis stehen dann: 1. Name des Verfassers, 2. Vorname (Anfangsbuchstabe) des Verfassers, 3. Titel, 4. Auflage, 5. Verlag, 6. Erscheinungsort, 7. Erscheinungsjahr 8. Seitenangabe Literatur, die den Prüfern nicht zugänglich ist, wie z.b. Firmenbroschüren, muss der Arbeit beigefügt werden. Besonderheit bei Internet-Angaben: Angabe der Adresse (URL), wenn vorhanden Titel der Seite, Datum des Zugriffs (Download). Arbeiten ohne Zitate und ohne Verwendung von Fachliteratur führen dazu, dass die Arbeit nicht anerkannt (= mit mangelhaft bewertet) wird! 1 Wöhe, G., Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 17. Aufl., Verlag Vahlen, München 1990, S. 19 4

5 2.2 Das Literaturverzeichnis An dieser Stelle müssen alle Titel und Verfasser aufgeführt werden, die auch im Textteil der Arbeit zitiert wurden. Beispiel: Textausschnitt aus einem Fachaufsatz und Literaturliste zu dem Aufsatz 5

6 Literaturempfehlung Poenicke, K./Wodke-Repplinger, I. (1977): Wie verfaßt man wissenschaftliche Arbeiten?, Bibliogr. Inst. Mannheim, Mannheim/Wien/Zürich Rückriem, G./Strary, J./Franck, D. (1989): Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens, Schöningh UTB, München Keller, G. (1989): Lern- und Arbeitstechniken für Studierende, Verlag K.-H. Bock, Bad Honnef Anhangsverzeichnis Anlage 1: Beispiel für das Deckblatt Anlage 2: Beispiel für das Inhaltsverzeichnis Anlage 3: Beispiel für eine Erklärung (Die Anlagen sind gestalterisch natürlich nur Beispiele für ein mögliches Deckblatt oder ein Inhaltsverzeichnis, dies kann bei Ihnen ganz anders aussehen) 6

7 Anlage 1 Formelle Anforderungen an das wissenschaftliche Arbeiten Referat im Rahmen des Seminars "Betriebliche Grundfunktionen" WS 1998/99 Verbundstudiengang Technische Betriebswirtschaft Prof. Dr. Gerd Uhe Erwin Mustermann Matrikelnummer: Musterstr Musterstadt Tel.-Nr / Hagen, den

8 Anlage 2 Inhaltsverzeichnis Seite 1. Formelle Anforderungen an das wissenschaftliche Referat Bestandteile einer wissenschaftlichen Arbeit Schreibtechnische Anforderungen Gliederung des Inhaltsverzeichnisses 3 2. Die Zitierweise in wissenschaftlichen Arbeiten Die Bedeutung und Form des Zitats Das Literaturverzeichnis 5 3. Allgemeine Hinweise 6 Literaturempfehlung 6 Anhangsverzeichnis 6 8

9 Anlage 3: Muster einer Erklärung Erklärung Ich versichere, dass ich diese Arbeit selbständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe. Die den benutzten Hilfsmitteln wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen habe ich unter Quellenangaben kenntlich gemacht. Die Arbeit hat in gleicher oder ähnlicher Form noch keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegen. (Ort), den (Unterschrift) 9