Ein Portrait des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport Rund ums Pferd

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1 Ein Portrait des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport Rund ums Pferd

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3 Die Faszination Pferd CHARLES F. TROLLIET, PRÄSIDENT SVPS «Ob es die erzielten Erfolge an grossen Turnieren sind oder ein schöner Ausritt in der Natur, wir erfahren durch das Pferd einzigartige Momente in unserem Leben. Dafür sollten wir ihm unsere Dankbarkeit zeigen!» Ob gross oder klein, mit eindrucksvoller Abstammung oder von unbekannten Eltern, im Spitzensport oder als Freizeitpartner: Das Pferd übt eine unbestrittene Faszination auf uns aus. Nachdem das Pferd die menschliche Entwicklung als Transportmittel, Zugkraft oder im Militär stetig begleitet hat, ist es nun vor allem ein Partner für sportliche Aktivitäten, Erlebnisse in der Natur und ein treuer Begleiter, der uns erlaubt, an unsere Geschichte anzuknüpfen. Über Personen in der Schweiz üben regelmässig pferdesportliche Aktivitäten aus und die Anzahl an Pferden nimmt laufend zu. Dies belegen die Faszination für das Pferd und alle «pferdigen» Aktivitäten. Aber die Ausübung eines Sports in Partnerschaft mit einem Lebewesen verlangt auch nach entsprechender Ausbildung: Kenntnisse über den Partner Pferd und der Respekt ihm gegenüber sind ausschlaggebende Punkte. Der SVPS und seine Mitgliederverbände setzen sich für eine solche Ausbildung ein und für eine gesunde, ethische und verantwortungsbewusste Ausübung aller Pferdesport-Disziplinen, sei es in der Freizeit oder im Sport. Pferdesport verbindet Unter Pferdesport ist im Sinne des Leitbildes des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport SVPS die Summe jeglicher körperlicher Aktivitäten mit dem Partner Pferd mit und ohne Wettkampfgedanke zu verstehen. Der Pferdesport fördert jedoch nicht nur den sozialen Kontakt zum Lebewesen Pferd, sondern verbindet auch gleichgesinnte Menschen, wie die zahlreichen Vereine, Verbände und Institutionen rund um das Pferd und den Pferdesport in der Schweiz eindrücklich zeigen. Fotos: Archiv IOC, Dreamstime, Fotolia, Laurent Gillieron/Keystone, Tomas Holcbecher, Daniel Kaiser, Angelika Nido, Julia Rau, Valeria Streun 01

4 Der SVPS ein Verband nicht nur für Sportreiter Im Jahre 1900 gegründet, ist der Schweizerische Verband für Pferdesport SVPS die Dachorganisation aller Verbände, Vereinigungen und Vereine, die sich in der Schweiz mit dem Pferdesport und dem Pferd im weitesten Sinne befassen. Der SVPS arbeitet mit einem ehren amtlichen Vorstand, Leitungsteams in den Disziplinen, Kommissionen sowie einer Vielzahl von engagierten Offiziellen und einer professionellen Geschäftsstelle mit 12,5 Vollzeitstellen. Der Schweizerische Verband für Pferdesport SVPS ist der nationale Dachverband der Pferdesportler, Züchter, Berufsleute und aller anderen am Pferd interessierten Personen. Er versteht sich als Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum für das gesamte Pferdewesen und ist gesamtschweizerisch als Verein im Sinne des Wohles des Pferdes tätig. Der SVPS engagiert sich für «sauberen» Pferdesport und dessen positives Image in der Öffentlichkeit. Mit rund pferdebegeisterten Aktiven darunter rund 9000 lizenzierte und über brevetierte Pferdesportler, die aktiv Wettkampfsport betreiben zählt der SVPS zu den zehn grössten Sport verbänden der Schweiz. Er fördert und unterstützt den wettkampfmässigen Pferdesport in allen Disziplinen und auf allen Stufen vom Breiten- bis zum Spitzensport und trifft Massnahmen für eine einheitliche, sportlich einwandfreie Organisation und Durchführung von Turnieren. Der SVPS koordiniert und fördert die Aus-, Weiter- und Fortbildung aller Pferdesporttreibenden im Reiten, Fahren und im korrekten Umgang mit dem Pferd. Die Nachwuchsförderung nimmt einen besonders hohen Stellenwert ein. Ausserdem setzt sich der SVPS dafür ein, dass den Belangen des Tierschutzes im Pferdesport und in der Pferdehaltung die nötige Beachtung zukommt. Der Verband ist föderalistisch organisiert: Die Aktiven sind nicht direkt in den SVPS eingebunden, sondern über ihre lokalen Vereine, die einem der fünf grossen Regionalverbände, einem Fach- oder Zuchtverband angehören, der seinerseits Mitglied beim SVPS ist. Zurzeit umfasst der SVPS 18 Voll- und 15 Teilmitglieder. Der SVPS unterstützt und koordiniert gesamtschweizerisch die Interessen seiner Voll- und Teilmitglieder und vertritt diese in der Öffentlichkeit, in der Politik, bei den Behörden, bei Swiss Olympic, bei der Fédération Equestre Internationale FEI sowie in anderen nationalen und internationalen Organisationen. Entwicklung des Pferdesports in der Schweiz Eingelöste LIZENZEN und Brevets Lizenzen Brevets Neueintragungen SPORTPFERDE in der SCHWEIZ

5 Eingetragene Aktive SPORTPFERDE in der SCHWEIZ PferdesportVerAnstaltungen in der SCHWEIZ

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7 Das Rückgrat des Pferdesports Der Schweizerische Verband für Pferdesport ist das Rückgrat der verschiedenen Disziplinen und der vielen Verbände im Pferdesport. Er bildet aus, reglementiert, koordiniert, fördert und unterstützt und setzt sich politisch für die Anliegen von Pferd und Pferdesportler ein. Insgesamt neun Disziplinen und 33 Mitgliederverbände bringt der Schweizerische Verband für Pferdesport SVPS unter einen Hut. Der Verband versteht sich denn auch als Dienstleister: Er unterstützt die Verbände, vertritt ihre Interessen sowohl in der Schweiz wie auch international und sorgt für einen starken Nachwuchs und gut ausgebildete Offizielle. Das Ziel des SVPS ist es, den Pferdesport zu fördern und zwar nicht nur bei der Elite, sondern auch im Breiten- und Freizeitsport und in der Zucht. Fairen Umgang mit dem Pferd fördern So unterschiedlich die Disziplinen und Verbände im Pferdesport auch sind eines haben sie gemeinsam: die Pferde. Das Pferd steht deshalb im Zentrum des Pferdesportverbandes: «Wir wollen das Kulturgut Pferd fördern und die traditionellen Werte im Umgang mit dem Pferd weitergeben», sagt Charles Trolliet, Präsident des SVPS. Denn ein achtsamer und verantwortungsbewusster Umgang mit dem Pferd ist die Grundlage für einen erfolgreichen Pferdesport. Dazu gehört auch, dass die natürliche Leistungsfähigkeit des Pferdes auf faire und gerechte Art gefördert wird. Die Ausbildung und die Nachwuchsförderung geniessen deshalb im SVPS oberste Priorität. Der Verband will den Nachwuchs motivieren: für das Pferd, für einen respektvollen Umgang mit dem Pferd und für einen fairen Sport mit dem Pferd. Lobby für Pferd und Pferdesportler Auch politisch setzt sich der Verband für Pferd und Pferdesportler ein. Mit dem Ziel, den Lebens- und Bewegungsraum des Pferdes zu erhalten, den Tierschutz zu verbessern und das Interesse am Pferd zu steigern. Die Aufgaben des SVPS Der Schweizerische Verband für Pferdesport bietet Mitgliederverbänden Dienstleistungen an. unterstützt die Disziplinen Nachwuchsförderung, Breiten- und Spitzensport sowie Ausbildung der Offiziellen. vertritt die Interessen von Pferd und Reiter in der Politik. vertritt die Schweizer Pferdesportler gegenüber dem internationalen Verband FEI. arbeitet eng mit Swiss Olympic und dem Bundesamt für Sport sowie den internationalen Verbänden zusammen. sorgt mit Reglementen für faire Wettkämpfe. fördert die Beziehung zwischen Mensch, Pferd und Natur. setzt sich in der Unfallverhütung ein. 05

8 Neun Pferdesportdisziplinen unter einem Dach Der Schweizerische Verband für Pferdesport SVPS vereinigt unter seinem Dach die drei olympischen Disziplinen Springen, Dressur, Concours Complet und als para lympische Disziplin Para-Equestrian Dressage, sowie als weitere Disziplinen Fahren, Endurance, Voltige, Reining und Vierkampf. Springen Beim Springreiten überwindet der Reiter zusammen mit seinem Pferd möglichst fehlerfrei und schnell einen Parcours aus verschiedenen Hindernissen in einer vorgeschriebenen Reihenfolge. In den einzelnen Kategorien sind die Hindernishöhen vorgegeben, wobei mit steigendem Schwierigkeitsgrad nicht nur die Sprünge höher werden, sondern auch die Linienführung schwieriger, was zunehmende Anforderungen an die Rittigkeit des Pferdes und die taktische Übersicht des Reiters stellt. Para-Equestrian Dressage In der Disziplin Para-Equestrian, die seit 2011 eine eigenständige Disziplin im SVPS ist, betreiben Menschen mit einer angeborenen oder unfallbedingten Körperoder Sinnesbehinderung Leistungssport zu Pferd. Dabei dürfen die Athleten aufgrund ihrer Handicaps Hilfsmittel wie umgebaute Sättel oder spezielle Zügel verwenden. Für die Wettkämpfe werden die Para-Reiter je nach Schwere ihrer Behinderung in die Grade I bis IV eingeteilt. Dressur Unter Dressur versteht man die Aus- und Weiterbildung des Pferdes und seiner natürlichen Bewegungsabläufe sie ist deshalb die Basis für alle anderen Pferdesportdisziplinen. Die Dressur hat zum Ziel, das Pferd mit unsichtbaren Schenkel-, Gewichts- und Zügelhilfen harmonisch zum Ausführen der gewünschten Lektionen zu veranlassen. An Turnieren werden Programme unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen ge ritten. Die einzelnen Aufgaben werden von Richtern mit Noten von 0 bis 10 bewertet. Concours Complet Die Disziplin Concours Complet wird auch als Krone der Reiterei bezeichnet und setzt sich aus den drei Teildisziplinen Dressur, Springen und Geländereiten zusammen. In einem Concours-Complet-Wettbewerb, dessen Herz stück ein mehrere Kilometer langes Cross mit festen Hindernissen ist, werden von Pferd und Reiter Vielseitigkeit, Flexibilität, gegenseitiges Vertrauen, Mut und Ausdauer gefordert. Fahren Das Fahren mit Pferd und Wagen hat eine lange Tradition. Auf Fahrturnieren wird heute ein-, zwei- oder vierspännig gefahren. Dabei kennt man die Teildisziplinen Dressur, Gelände- und Hindernisfahren, die einzeln oder in Kombination gewertet werden. In der Dressur sind Lektionen zu fahren, die durch Richter benotet werden. Im Hindernisfahren ist ein Kegelparcours ohne Abwurf der auf den Kegeln liegenden Bälle zu absolvieren, während der spektakuläre Marathon der Höhepunkt eines Fahrturniers ist. 06

9 Endurance Die Endurance- oder Distanzreiter und ihre Pferde sind die Ausdauerathleten unter den Pferdesportlern. Sie legen gemeinsam eine vorgegebene Strecke in schnellstmöglicher Zeit zurück, wobei die Königsdistanz über 100 Meilen (160 Kilometer) führt. Unterwegs werden die Pferde regelmässig in sogenannten Vet Gates tierärztlichen Kontrollen unterzogen nur wenn der Gesundheitszustand des Pferdes zufriedenstellend ist, dürfen die Reiter das Rennen fortsetzen. Reining Reining, die Westernpferde-Dressur, ist eine aus Amerika stammende Reitweise, die sich an die Erfordernisse der Arbeit zu Pferde anlehnt. Die vorgeschriebenen Patters sind eine Abfolge von mehreren Manövern wie fliegenden Galoppwechseln, Spins, Sliding Stops oder Rollbacks und werden fast ausschliesslich im Galopp geritten. Dabei ist die exakte Kontrolle des Pferdes am losen, meist einhändig geführten Zügel durch minimale Schenkel-, Gewichts- und Zügelhilfen gefragt. Freizeit Der Freizeit- oder Breitensport mit dem Pferd umfasst sämtliche sportlichen Aktivitäten ohne Leistungsgedanken. Sie finden meist in der freien Natur statt und dienen den Ausübenden in erster Linie der Erholung, der Erhaltung der Gesundheit und dem Spass am Zusammensein mit dem vierbeinigen Partner Pferd. Freizeitreiter zeichnen sich nicht selten durch eine spezifische Haltung dem Pferd gegenüber aus: Charakteristisch ist der Anspruch, möglichst pferdegerecht zu reiten und die Pferde artgerecht zu halten und zu versorgen. Voltige Voltige ist akrobatische Turnkunst hoch zu Pferd. Auf dem galoppierenden Pferd, das vom Longenführer auf einer Volte longiert wird, zeigen die Voltigiererinnen und Voltigierer gymnastische Übungen im Einklang mit den Bewegungen des Pferdes und der gewählten Musik. Die Gruppenwettbewerbe bestehen aus Pflicht und Kür, während bei den Einzelwettbewerben (Damen und Herren) noch ein Technikprogramm hinzukommen kann. Wer von den Richtern die höchsten Noten bekommt, ist Sieger. Vierkampf Bei sport- und pferdebegeisterten Mädchen und Knaben im Alter von 10 bis 20 Jahren ist der Junioren-Vierkampf eine beliebte Mannschaftssportart. Dabei wird nicht nur die wettkampforientierte Ausbildung in den Reitsportdisziplinen Dressur und Springen gefördert, sondern im Sinne einer polysportiven Entwicklung auch das Laufen und Schwimmen trainiert. Eine Mannschaft besteht aus jeweils 4 Teilnehmern. Ein Grossteil der Freizeitsportler sind auch ohne sportliche Ambitionen Mitglied in einem Reit- oder Fahrverein der Schweizerische Verband für Pferdesport hat sich die Betreuung dieser Breitensportler zur Aufgabe gemacht und bietet zum Beispiel mit den Brevetkursen eine Grundausbildung im Breitensport an. 07

10 Der Reitsport im Wandel der Zeit Von der militärischen Reiterei zum professionellen Hochleistungssport: Der Pferdesport wurde wie keine andere Sportart von den Entwicklungen des 20. Jahrhunderts geprägt. Seine Geschichte ist auch jene des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport SVPS. Oberleutnant Alphonse Gemuseus gewann mit Lucette an den Olympischen Spielen 1924 in Paris Gold im Einzelspringen. Vor rund 6000 Jahren machte der Mensch das Pferd zum Haustier und seither verbindet beide eine enge Beziehung. Früher wurden Pferde als Arbeitstiere, Zugkraft und Transportmittel eingesetzt und zogen an der Seite des Menschen in Kriege und Schlachten. Immer wieder hat sich das Pferd im Laufe der Geschichte den veränderten Bedürfnissen der Menschheit angepasst. Doch nie hat es eine so wechselvolle Zeit erlebt wie in den letzten 100 Jahren, in denen es sich vom Nutztier zum Freizeitund Sportpartner des Menschen wandelte. Die ersten Wettkämpfe mit Pferden hatten in der Schweiz den Sinn, die Kavalleristen und ihre Pferde in ausserdienstlichen Zeiten in guter Verfassung zu halten. Zu Beginn wurden vorwiegend Galopprennen, Reiterspiele, Distanz- und Geländeritte ausgetragen, später kamen Vielseitigkeits- und Springprüfungen dazu. Die Schweiz entwickelte sich zur Reitsportnation 1900 wurde in Yverdon der erste Concours Hippique der Schweiz ausgetragen. Im gleichen Jahr wurde der Verband der Schweizerischen Renngesellschaften gegründet, aus dem nach einer Namensän derung im Jahr 1933 der Schweizerische Verband für Pferdesport hervorging. Der neue Verband kümmerte sich um einheitliche Rennreglemente, Jahresrennlisten und ein Schiedsgericht. Der Erste Weltkrieg legte den Pferdesport weitgehend lahm, doch bereits 1919 kehrten die Reiter auf die Rennbahn zurück und auch das Interesse am Springsport begann zu wachsen trat der Verband der kurz zuvor gegründeten Fédération Internationale Equestre bei, dem heutigen Weltverband FEI folgte der Beitritt zum Schweizerischen Landesverband für Sport, womit der Grundstein für eine erfolgreiche Verbandsgeschichte gelegt war. Im Jahre 1924 waren dem Verband bereits 21 Vereine mit 5886 Mitgliedern angeschlossen und die Schweiz entwickelte sich zu einer der führenden Reitsportnationen. Viele internationale Turniere und Meisterschaften wurden in unserem Land ausgetragen. In der Eidgenössischen Pferderegieanstalt in Thun sowie im Kavallerie-Remontendepot in Bern wurden international gefragte Reitlehrer ausgebildet und die Pferde nicht mehr nur ausschliesslich für den Einsatz in der Kavallerie trainiert. Die erste Teilnahme von Schweizer Reitern an Olympischen Spielen 1924 in Paris war eine von Erfolg gekrönte militärische Expedition: Im Springen holte sich Leutnant Alphonse Gemuseus mit Lucette die Goldmedaille, das Team gewann Silber. In allen drei Disziplinen stellte die Schweiz volle Equipen. Reiten war nun endgültig eine Sportart geworden. Ab den Dreissigerjahren nahmen die Lizenzen der zivilen Herrenreiter zu und in der Schweiz kam auch die Dressur auf. Die Schweizer nutzten den Aktivdienst 08

11 zum Trainieren und nach dem Zweiten Weltkrieg knüpften die Dressurreiter an die Erfolge der Springreiter in den Zwanzigerjahren an. An den Olympischen Spielen in London 1948 gewann Hauptmann Hans Moser mit Hummer Einzelgold und leitete damit einen Medaillensegen für den Schweizer Dressursport ein, der rund 40 Jahre lang andauerte. Das Kriegsende läutete den Rückgang des Pferdes in der Armee ein. Ab den Fünfzigerjahren wurde das Pferd auch in der Landwirtschaft und im Transportwesen immer mehr durch Motoren ersetzt. Der SVPS kämpfte für den Erhalt der Kavallerie, doch 1972 wurden die berittenen Kampftruppen endgültig abgeschafft beschloss der Bundesrat die Aufhebung der Eidgenössischen Militärpferdeanstalt EMPFA in Bern. Mit der Gründung der Genossenschaft Nationales Pferdezentrum Bern, an welcher der SVPS wesentlich beteiligt war, nicht zuletzt indem er dort seine Geschäftsstelle einrichtete, konnte der Weiterbestand der Anlage gesichert werden. Hauptmann Hans Moser und Hummer siegten 1948 in der olympischen Einzeldressur in London. Das umfangreiche Schweizer Team, das an den Weltreiterspielen 2010 in Kentucky in fünf Disziplinen an den Start ging. Neue Aufgaben für das Pferd und den Verband In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ermöglichte die aufkommende Nachfrage nach Freizeitbeschäftigung breiteren Bevölkerungsschichten den Zugang zum Pferd. Und so wie sich das Pferd vom Nutztier zum Begleiter in Sport und Freizeit wandelte, veränderten sich auch die Aufgaben des SVPS: Bisher auf militärische Bedingungen beschränkt, öffnete sich der Verband nach und nach auch für die verschiedenen Reitstile wie das Gangpferde- oder das Westernreiten, den Freizeitbereich sowie allen am Pferd interessierten Kreise. Der Verband übernahm die Federführung in der Grundausbildung, u.a. mit den ab 1990 eingeführten Brevets. Seit der Integration des Pferdesports in das Förderprogramm Jugend+Sport des Bundes im Jahre 1998 verfügt der SVPS über ein in die Breite gehendes Nachwuchsförderungsprogramm für Kinder und Jugendliche. In unserer stark technisierten Welt finden immer mehr Menschen über das Pferd zurück zur Natur die Anzahl an Pferden in der Schweiz nimmt stetig zu. Der Pferdesport erfreut sich nicht zuletzt auch wegen der zahlreichen internationalen Erfolge von Schweizer Athleten grosser Beliebtheit. Unvergessen ist die landesweite Euphorie, als Steve Guerdat mit Nino des Buissonnets bei den Olympischen Spielen 2012 in London die Goldmedaille im Springen gewann es war die 23. olympische Medaille für Schweizer Pferdesportler seit

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13 Einer für alle: unsere Leistungen Der Schweizerische Verband für Pferdesport ist ganz darauf ausgerichtet, seine Mitgliederverbände zu unterstützen. Hier seine Serviceleistungen im Überblick. Der SVPS ist die Drehscheibe des Schweizer Pferdesports. Er gibt die Richtung an, in die sich der Pferdesport entwickeln soll. Er erstellt die Reglemente, nach denen Veranstaltungen und Turniere ausgetragen werden. Er bildet Richter aus und koordiniert Lizenzen und Brevetprüfungen. Und er bietet den Mitgliederverbänden auf seiner Website viele Informationen und Dokumente an. News Im 16-mal jährlich erscheinenden Bulletin berichtet der SVPS über aktuelle Ereignisse in der Pferdesportwelt. Auf seiner Website schaltet er ausserdem Verbandsnews, Resultate von den nationalen Meisterschaften sowie aktuelle Topresultate von internationalen Veranstaltungen auf. Disziplinen Der SVPS koordiniert und unterstützt alle neun Disziplinen im Breiten- und Spitzensport sowie in der Ausbildung und der Nachwuchsförderung. Auf seiner Website bietet er Informationen und Dokumente zu jeder Disziplin an. Verbände finden hier Reglemente, Statuten, Formulare, Ausschreibungen, Konzepte, Tests, Mitteilungen, Medaillenspiegel, Links und Organigramme. Auch zum Thema Antidoping werden die Verbände umfassend informiert. Ausbildung Der Pferdesportverband bildet offizielle Richter, Parcoursbauer und Jurymitglieder aus und koordiniert Lizenz- und Brevetprüfungen. Auf seiner Website bietet er neben dem Ausbildungskalender und den Prüfungsdaten Informationen sowie Formulare für Gesuche und Anmeldungen an. Pferdesportveranstaltungen Unzählige Reitturniere und Pferdesportveranstaltungen werden jährlich in der Schweiz und im Ausland organisiert. Der SVPS sorgt für faire Wettkämpfe und eine gute Kommunikation: Er führt einen Veranstaltungskalender und schaltet Ausschreibungen, Wettkampfpläne und Informationen zu einzelnen Pferdesportveranstaltungen sowie Dokumente für Organisatoren auf. Auch Resultate, Gewinnpunkte und Details zu lizenzierten Reitern und ihren Pferden sind in der umfassenden Datenbank zu finden. Pferderegister Im Pferderegister des SVPS registrieren Pferdehalter ihre Sportpferde. Hier finden sie die nötigen Infor mationen, um einen Pferdepass zu beantragen, einen Besitzerwechsel vorzunehmen oder zur Impfung ihrer Pferde. Ausserdem stellt der SVPS ein aktuelles Verzeichnis der lizenzierten Veterinäre zur Verfügung. Online-Jahrbuch Der SVPS ist das Gedächtnis des Schweizer Pferdesports: Pferderegister, Veranstaltungen, Prüfungen, Statistiken und Resultate der vergangenen Jahre finden sich im Online-Jahrbuch. 11

14 Organe und Funktionen des SVPS Ein Vorstand, eine Geschäftsstelle, vier Kommissionen und 33 Mitgliederverbände so ist der SVPS organisiert. Veterinärkommission VETKO Medizinische Kommission MEDKO Reglementskommission REGLKO Kommission Ausbildung und Nachwuchsförderung KOAN Mitgliederverbände, Mitgliederversammlung Details siehe Kasten rechte Seite >> Vorstand Präsident Vizepräsident Verantwortlicher Ausbildung und Nachwuchsförderung Verantwortlicher Wettkampfsport Verantwortlicher Internationales Verantwortlicher Finanzen Verbandsgerichtsbarkeit Verbandsgericht Sanktionskommission (SAKO) Revisionsstelle Geschäftsstelle Funktionen siehe Kasten unten Dressur Springen Concours Complet Fahren Endurance Reining Voltige Vierkampf Para- Equestrian Aufgaben der Geschäftsstelle Ausbildung der Offiziellen Auslandstarts Brevets / Lizenzen Buchhaltung Bulletin / Kommunikation Drucksachen Generalsekretariat IT-Services Leistungssport / Disziplinen Nachwuchsförderung Pferderegister Reglemente Veranstaltungen 12

15 Mitgliederverbände 18 Vollmitglieder Fédération Equestre Romande (FER) Federazione Ticinese Sport Equestri (FTSE) Islandpferde-Vereinigung Schweiz (IPV-CH) National Reining Horse Association Switzerland (NRHA) Pferdesport mit Handicap.ch (pfh-seh.ch) Pferdesportverband Nordwest (PNW) Schweizerischer Verband für Wanderreiter (SVWR) Schweizerischer Voltige-Verband (SVV) Senioren-Vereinigung Schweizer Concoursreiter (SVSCR) Swiss Endurance Swiss Horse Professionals (SHP) Swiss Polo Association (SPA) Swiss Quarter Horse Association (SQHA) Swiss Western Riding Association (SWRA) Verband Ostschweizerischer Kavallerieund Reitvereine (OKV) Verband Schweizer Concoursreiter (VSCR) Zentralschweizerischer Kavallerieund Pferdesportverband (ZKV) Zuchtverband CH-Sportpferde (ZVCH) 15 Teilmitglieder Appaloosa Horse Club (ApHCS) Association du Cheval Baroque (ACB) Cavalo Lusitano Switzerland (CSL) Damensattel-Verein Schweiz (DSVS) Fédération d élevage Cheval Suisse (CHS) Paso Club International (PCI) Schweizerischer Friesenpferde-Verband (SFV) Schweizerische Zuchtgenossenschaft für Arabische Pferde (SZAP) Schweizerischer Pferderennsport-Verband (SPV) Schweizerische Vereinigung für Pferdemedizin (SVPM) Schweizerischer Freibergerzuchtverband (SFZV) Schweizerischer Verband für Ponys und Kleinpferde (SVPK) Swiss Paint Horse Association (SPHA) Swiss Pony Mounted Games (SPMG) Verband Schweizerischer Pferdezuchtorganisationen (VSP)

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