Urgeschichtliches Museum Blaubeuren. Wo der Mensch wurde!

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Carin Mathilde Rothbauer
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1 Urgeschichtliches Museum Blaubeuren Wo der Mensch wurde!

2 Jahre vor heute Jungsteinzeit (Neolithikum) Steinzeit Eiszeit Schätze der Menschheit Klänge Mittelsteinzeit (Mesolithikum) KULTURSPRUNG Die Höhlen am Südrand der Schwäbischen Alb gehören zu den wichtigsten altsteinzeitlichen Fundstellen der Welt. Neandertaler und frühe moderne Menschen lebten hier während der letzten Eiszeit. In den Tälern der drei Flüsse Ach, Blau und Lone liegen die kulturellen Wurzeln der Jüngeren Altsteinzeit Europas. Jüngere Altsteinzeit (Jungpaläolithikum) Mittlere Altsteinzeit (Mittelpaläolithikum) Altsteinzeit

3 Mammutelfenbein Faustkeil Neandertaler Jäger und Sammler SCHATZKAMMERN DER EISZEIT Hier entwickelten vor Jahren die frühen modernen Menschen nicht nur neue Werkzeugtechniken, sondern schufen Tier- und Menschenfiguren aus Mammutelfenbein, die zu den ältesten bekannten Kunstwerken der Menschheit gehören. Neben der Eiszeitkunst belegen auch die ältesten Funde von Musikinstrumenten und eine große Fülle an eiszeitlichem Schmuck das neue Selbstbewusstsein des modernen Menschen. Das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren»urmu«ist das zentrale Museum für diese bedeutende Fundregion. Die weltweit einmaligen Kunstwerke werden im Original in Schatzkammern thematisch vorgestellt. Sie eröffnen einen ganz neuartigen Zugang zur geheimnisvollen Eiszeitkunst.

4 Neben dem Museumsbesuch können Sie die Höhlenfundstellen in der einmalig schönen Landschaft der Schwäbischen Alb besuchen. Erwandern Sie die Altsteinzeit und stellen Sie sich das Leben vor bis Jahren vor. Informationen zu den Wanderwegen erhalten Sie bei der Tourist-Info Blaubeuren. Die Albhochfläche war eine weite, fruchtbare Gras steppe, die Wildpferd, Wisent und Mammut aus reichend Nahrung bot. In den Felshängen lebten Steinböcke, Gämsen und Murmel tiere. Dort liegen auch die Höhlen, die hauptsächlich im Winter und Frühjahr den Menschen als Unterschlupf dienten. Die Talaue bot mit kleinen Wäldchen und Gebüschen den Tieren Schutz, außerdem fanden die großen Tierherden freie Wasserstellen, wie es sie oben auf der Alb nicht gab. Diese drei Lebensräume boten den Menschen ideale Lebensbedingungen. Landschaft Große Grotte Die Große Grotte diente ausschließlich den Neandertalern als Unterkunft. Insgesamt wurden elf Fundschichten dokumentiert, die zwischen und Jahre alt sind. Sie gehören zu den ältesten Neandertalerbelegen der Schwäbischen Alb. Von großer Bedeutung ist der Fund einer Geschoss spitze aus Knochen. Werkzeuge aus tierischen Materialien kommen bei Neandertalern ausgesprochen selten vor. Die Gründe für die Vorliebe der Neandertaler für die Große Grotte liegen nahe. Der Ausblick auf das Tal und damit die Jagdbeute ist hervorragend. Neben Rentier, Wildpferd, Rothirsch und Wisent, gehörte vor allem der Steinbock zur Lieblings speise der Neandertaler. Geißenklösterle Das Geißenklösterle gehört zu den wichtigsten altsteinzeitlichen Fundstellen der Welt. Unter Forschern gilt die Höhle als Referenzfundstelle für die Altsteinzeit Europas und ist daher sehr gut erforscht. Berühmt wurde das Geißenklösterle durch die frühen figürlichen Kunstwerke aus Mammutelfenbein. Dargestellt wurden sowohl Tiere (Mammut, Wisent, Bär) als auch ein Mischwesen aus Mensch und Tier (Adorant). Mit einem Alter von bis Jahren gehören sie zu den ältesten bekannten figürlichen Kunstwerken der Menschheit. Auch die Musikinstrumente, insgesamt drei Flöten, gehören zu den ältesten Belegen ihrer Art weltweit. Fundstellen Wasservogel, Hohle Fels Adorant, Geißenklösterle

5 Brillenhöhle Hohle Fels Sirgenstein Kogelstein Vor bis Jahren bewohnten Menschen wiederholt die Brillenhöhle und hinterließen zahlreiche Werk zeuge, Schmuckstücke und Reste der Jagdbeute. Es wird von einer Nutzung im Winter und Frühjahr ausgegangen. Große Feuerstellen zeigen, dass die Höhle intensiv genutzt wurde. Zum Schutz vor der Kälte wurde einst ein Wall aus Steinen aufgebaut, der vermutlich als Begrenzung für einen Zelteinbau in der Höhle diente. Den Forschern ist es außerdem gelungen, Steinwerkzeuge aus der Brillenhöhle und dem Geißenklösterle zusammenzusetzen. Beide Höhlen wurden also zeitgleich genutzt. Der Hohle Fels ist eine große Hallenhöhle, die aus einem Felskopf des früheren Jurameers herausgelöst wurde. Die archä o- lo gischen Fundschichten reichen von der Jüngeren Altsteinzeit bis zur Zeit der Neandertaler vor über Jahren. Im Hohle Fels finden nach wie vor Ausgrabungen statt. Wie auch das Geißenklösterle ist er sehr gut erforscht. Neben wichtigen Hinweisen auf das tägliche Leben der Eiszeitmenschen wurden auch meh rere Elfenbeinfiguren (Venus, Wasservogel, Pferdekopf, kleiner Löwenmensch) mit einem Alter von bis Jahren gefunden. Der Hohle Fels ist vom 1. Mai bis 31. Oktober sonntagnachmittags zur Besichtigung geöffnet ( Die Sirgensteinhöhle ergab bei der Ausgrabung eine vollständige Schichtenfolge für die jüngere und mittlere Altsteinzeit. Damit haben Neandertaler und der anatomisch moderne Mensch nacheinander an dieser Stelle gelebt. Mit der vollständigen Schichtenfolge gelang 1906 auch erstmals ein Abgleich mit französischen Fundstellen. Für die damalige Zeit auch kulturpolitisch ein großer Schritt. Wie beim Hohle Fels, lebten die Menschen überwiegend im Eingangsbereich der Höhle. Dort lagen die Feuerstellen, arbeiteten und schliefen die Menschen. Der Zustand der Steinwerkzeuge zeigt, dass die Aufenthalte am Sirgenstein länger dauerten und dazu dienten, eine Grundausstattung an Werkzeugen aus dem örtlichen Steinmaterial herzustellen. Der Kogelstein lag an einer für die Jagd strategisch wichtigen Stelle. Von dort aus konnte man weit in verschiedene Täler blicken und herannahende Tierherden wie Wildpferde oder Mammuts beobachten. Die Neandertaler nutzten diesen Platz für ihre Jagdaufenthalte. Leider wurde der Kogelstein fast vollständig bei den Arbeiten für den Eisenbahnbau zerstört. So konnten nur noch wenige Werkzeuge der Neandertaler geborgen werden. Das steinerne Rohmaterial für diese Werkzeuge stammte teilweise aus über 100 Kilometer Entfernung. Venus, Hohle Fels Elfenbeinflöte, Geißenklösterle Knochenflöte, Hohle Fels Mammut, Geißenklösterle

6 S c h w ä b i s c h e A l b DONAU Heidenheim Lonetal Lone Niederstotzingen DONAU BLAUBEUREN Blau ULM Ach Schelklingen Achtal Urspring Schelklingen Schmiech Schmiechen Kogelstein

7 Blautopf Bad Urach Kloster Blau Weiler Schneckenfels Günzelburg Felsenlabyrinth Brillenhöhle Barmen BLAUBEU REN Ried Rusenschloss Große Grotte Tiefental Geißenklösterle Gerhausen Ulm Ach Sirgenstein Ehingen Riedental Hohle Fels / Helga Abri

8 Öffnungszeiten 15. März November Di - So Uhr 1. Dezember März Di + Sa Uhr, So Uhr Zusätzlich geöffnet Heilige-3-Könige, Ostermontag und Pfingstmontag Geschlossen Montags, Karfreitag, Weihnachtsfeiertage, Silvester und Neujahr Eintrittspreise (Stand 2015) Einzelkarte 5 ermäßigt 3 Jugendliche (7-17 Jahre) 3 Kinder bis 6 Jahre frei Familienkarte 12 Gruppen ab 12 Personen 3 / Person Bei Sonderausstellungen können geänderte Eintrittspreise gelten. Aktuelle Preise und Gruppentarife siehe Mit allen Sinnen Ob Mammutelfenbein in der Hand, Rentierfleisch auf der Zunge oder Schwanenflügelknochenklang im Ohr - im»urmu«ist die Steinzeit mit allen Sinnen erlebbar. Das Jahresprogramm mit Führungen, sonntäglicher Stein zeitwerkstatt, Vorträgen, Festen, Fundstellenbesuchen und Ferienprogramm finden Sie auf unserer Homepage. Programme für Gruppen aller Altersstufen bringen die Urgeschichte näher. Gemeinsam macht es mehr Spaß Die Gesellschaft für Urgeschichte e.v. informiert ihre Mitglieder über die aktuelle Forschung in der Region und bietet exklusive Exkursionen und Grabungsbesuche an. Weitere Informationen unter Unsere Partner A8 / Merklingen Bad Urach Rathaus Blautopf Kloster Stadtkirche straße Karl- Das Museum unterstützen Als Mitglied des Förderkreises pro.urmu sind Sie Teil einer Gemeinschaft, die sich für das Museum stark macht und mit finanzieller Unterstützung Projekte im Museum ermöglicht. Auch schon ein kleiner Beitrag hilft. Informationen erhalten Sie im Museum. Ehingen Bahnhof Ulm

9 Urgeschichtliches Museum Kirchplatz 10 l Blaubeuren Telefon Telefax info@urmu.de Internet burkert gestaltung l ulm.söflingen

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