Modul-System mit hoher Flexibilität

Transkript

1 Modul-System mit hoher Flexibilität Das LASCO KS-Sägenkonzept Dipl.-Ing (FH) Corinna Czaplinski Lasco Umformtechnik GmbH, Coburg Auf den wachsenden Kostendruck im Bauhauptgewerbe reagieren Architekten, Baustofflieferanten und Bauherren mit unterschiedlichen Ansätzen zur Elementarisierung von Gebäudeteilen. Im Baustoff-Wettbewerb soll der Kalksandstein auch dann seine Vorzüge ausspielen können, wenn großformatige Steintypen oder Plan- und Wandelemente gefordert sind. Die Produktion von individuellen, großformatigen Spezialteilen stellt viele KS-Produzenten vor neue Herausforderungen. Bedarf an Werkzeugmaschinen zum Konfektionieren von KS-Elementen Im Prinzip ist der KS-Stein aufgrund seiner Vielzahl von Vorteilen als Baustoff ebenso wie in der Produktion gut geeignet, um vom Trend zu großformatigen Bauelementen überproportional zu profitieren. Die KS-Hersteller haben mit der Einführung großformatiger Steintypen erfolgreich auf die Marktentwicklung reagiert. Sie lassen sich mit Versetzgeräten und teils schon von Robotern kostengünstig, schnell und sauber vermauern. Zunehmend werden auch massive KS-Systemsteine eingesetzt. Die Bauträger können das Kostenpotential aber erst dann voll ausreizen, wenn auch für die verbleibenden Restsegmente - Ecken, Schrägen, Türrahmen, Fensternischen etc. - Elementlösungen verfügbar sind. Eine Marktanforderung, die die KS-Hersteller mit verschiedenen Verfahren zum Sägen von KS-Steinen beantworten. Für die verschiedenen Anforderungen an Schnitten und Profilen - Kappschnitt, Höhenschnitt, Giebelund Grundrißschrägen sowie Schlitze - werden im wesentlichen vier Typen von Sägen in der Praxis eingesetzt: Plattenband-, Universal-, Nachschnitt- und Kappschnittsäge. Indessen ist jedes Verfahren mit Handicaps verbunden. Insbesondere hinsichtlich Paßgenauigkeit, Flexibilität und nicht zuletzt bei der jeweiligen Abfallmenge lassen viele Lösungen seitens der Anwender recht viele Wünsche offen. Gesamtkonzept für individuelles Konfektionieren von KS-Blöcken durch Sägeverfahren LASCO hat als ein führender Anbieter maschineller Lösungen für die KS-Produktion diese Aufgabenstellung mit einem innovativen Gesamtkonzept für das individuelle Konfektionieren von KS-Blöcken durch Sägeverfahren beantwortet. Speziell für die Anforderungen der KS-Industrie wurden robuste und leistungsfähige Einzelsägen mit abgestufter Leistung und hoher Genauigkeit der Paßstücke entwickelt, die für den jeweiligen Einzelschnitt optimiert sind. Diese lassen sich einzeln oder gekoppelt betreiben und durch Handlingssysteme bis hin zu einer automatisierten Sägeanlage zusammenführen (Bild 1). Einzigartig ist die Integration von Software zur Elementierung und für die Disposition von Elementen, während die Elektronik dafür sorgt, dass die Menge des Schnittabfalls auf ein Minimum reduziert wird. 1

2 Umsetzer vor der Universalsäge Universalsäge Kappsäge (Seitenansicht) Kappsäge (Aufsicht) Schlitz- und Kappsäge in Reihe Bild 1: Eine komplette LASCO KS-Sägenanlage im grafischen Modell. Durch die modulare Bauweise kann die Anlage Stück für Stück verwirklicht werden. So ist in der Konfektionierung von KS-Planelementen eine flexible Reaktion auf die Marktentwicklung möglich. Flexibilität der Generalisten und Produktivität der Spezialisten Gemeinsam haben alle Einzelsägen das Verfahren "Sägen gegen Festanschlag". Dieses Prozessmerkmal gewährleistet die herausragende Paßstückgenauigkeit und ermöglicht gleichzeitig eine hohe Sägeleistung. Mit einer Gesamttaktzeit von 30s bei einer Wandstärke von 100 mm und einer Elementhöhe von 623 mm ist die LASCO-Kappsäge (Bild 2) die derzeit leistungsfähigste KS-Säge am Markt. Ihre robuste Bauweise macht sie dabei zu einem echten "Arbeitspferd" und zum unentbehrlichen Werkzeug in der KS-Konfektionierung. 80 % der in der Praxis benötigten Schnitte lassen sich auf ihr realisieren. Die Sägeleistung reicht bis zu 10 qm Schnittfläche in der Stunde. Die LASCO-Schlitzsäge (Bild 3) arbeitet parallel mit zwei, drei oder fünf Sägeblättern und ist deshalb besonders produktiv. Von 50 bis 200 mm sind die Schnittbreiten im Raster von 50 mm variabel einstellbar. Realisiert werden können mit der leistungsstarken Maschine Schlitztiefen bis 150 mm. Alle in der Praxis benötigten Schnitte lassen sich mittels der LASCO-Universalsäge realisieren. Die hohe Produktivität der Spezialisten ersetzt sie durch die Flexibilität eines Generalisten. Besondere Vorteile bietet sie durch die mögliche automatische Beladung mit ganzen Planelementen oder bereits geschnittenen Paßstücken, die aus der Kappsäge kommen. 2

3 Bild 2: LASCO-Kappsäge Bild 3: LASCO-Schlitzsäge im Einsatz Nahtlos integriert sich die Nachschnittsäge (Bild 4) in das Gesamtkonzept. Die einfache und robuste, gegen Anschlag arbeitende Säge besticht durch Sauberkeit und Paßgenauigkeit der Schnitte. Bild 4: LASCO-Nachschnittsäge 3

4 Die optional nachrüstbare Dübeleinrichtung ergänzt die Sägeanlage in optimaler Weise. Durch den gut geführten Kernlochbohrer mit großem Durchmesser erreicht sie eine hohe Genauigkeit. Eingesetzt werden einfache, kostengünstige Dübel mit hoher axialer Belastbarkeit. Technik und Verfahren sind LASCO-Patente. Reibungsloser Produktionsfluß Für den reibungslosen Produktionsfluß in einer integrierten LASCO-KS-Sägeanlage sorgt das weitgehend automatisierte Transportsystem der Planelemente und Paßstücke (Bild 5). Im einzelnen gehören dazu folgende Komponenten: Zufuhrbänder zur Beladung mit Stapler (Bild 6) Portal mit Greifer zur Versorgung der Sägen (Bild 7) Positionierer für Kapp-, Schlitz- und Universalsäge mit CNC-gesteuerten Servoantrieben. Bild 5: Zuführungs- und Transportsystem für Planelemente und Paßstücke Bild 6: Zuverläsige Rol lenbahnzuführung Bild 7: Greifer mit drehbarem Schwenkkopf Hochintegrierte Software für Elementierung, Disposition und Prozesssteuerung Das LASCO-Sägekonzept für die KS-Konfektionierung setzt auch steuerungstechnisch einen neuen Maßstab: durch integrierte Software für die Elementierung und Disposition. Die Software für die Elementierung vereint Funktionalität, Geschwindigkeit und Bedienkomfort. Die Bauobjekte werden im Kalksandsteinwerk mit einem EDV-System in einzelne Wände zerlegt. In diesen Wänden sind Fenster, Türen, Schlitze, Anschlüsse zu anderen Wänden etc. eingezeichnet. Die Elementierungssoftware zerlegt die Wände in Planelemente und Paßstücke. Automatisch wird dabei hinsichtlich der Verringerung von Abfall und Schnittlänge optimiert. Die Dispositionssoftware errechnet aus diesen Daten die Steuerungsprogramme für die Sägen. 4

5 Anlage aus der Sicht des Maschinenführers Grafische Darstellung der Produktionsparameter Nahtlose Integration in Office-Standardsoftware Bild 8: Prozessvisualisierung unter Windows und MS-Office Ebenso benutzerfreundlich ist die Steuerung der Anlage selbst. Unter dem Standardbetriebssystem Windows wird der Prozess grafisch visualisiert. Aktive Schnittstellen ermöglichen die Verwaltung und Bearbeitung von Produktionsdaten mit Office-Standardsoftware (Bild 8). Quellen Bilder: Lasco Umformtechnik GmbH Autor Dipl.-Ing.(FH) Corinna Czaplinski Marketing Lasco Umformtechnik GmbH Hahnweg 139, D Coburg Tel.: +49 (0) 9561/642-0 Fax: +49 (0) 9561/ Internet: 5