Zwei-Draht-Beverage Antenne

Transkript

1 Zwei-Draht-Beverage Antenne Zum Fieldday von U13 (OV Regensburg) und U29 (OV Regenstauf) vom 18. bis steuerte U29 eine nicht alltägliche Empfangs-Antenne bei, für die das Gelände am Adlersberg geradezu ideal ist. Bild 1: Blickfang des Fielddays 2014 war die vielen OMs noch unbekannte Zwei-Draht-Beverage Antenne vom U29. (Bilder: S.Best) Als Ergebnis einer OV-Diskussion sollte eine 178 m lange 2- Draht Beverage* aufgebaut werden. Ein Kernteam mit Hans, DJ8UL; Franz, DF6RS; Georg, DL3RBY und Siegfried, DO5SBA machte sich an die Planungs- und Ausführungsarbeiten.

2 In echter Gemeinschaftsarbeit wurde das Projekt verwirklicht: Hans berechnete und wickelte die notwendigen drei Übertrager für unsere Antennenversion (Bilder 1 bis 4). Bild 2: Schaltbild der Antenne mit den Übertragern an beiden Enden. Die Übertrager arbeiten als Reflexions- Transformatoren und sorgen gleichzeitig für die Anpassung. Die 50-Ohm-Widerstände fungieren als Schluckwiderstand. (Quelle: Das Antennen-Lexikon, Karl H. Hille, A. Krischke, Vth 1988) Siegfried steuerte die als Abstandshalter fungierenden Kleiderbügel bei. Die Erdabstandshalter brachte Tobias, DC3TC (U13) bei (Elektroweidezaunstäbe von der Fa. Kaiser). Kreuzerder und Quertraversen zur Lastaufnahme der beiden Drähte besorgte bzw. bastelte Hans. Außerdem flossen die praktischen Erfahrungen einer 1-Draht Beverage von Siegfried und Hans mit in das Projekt ein. Die technischen Daten der Beverage sahen so aus: Länge: 119 m (leider konnte die nach (1) optimale Länge von 178 m nicht realisiert werden, da das dazu nötige Feld noch nicht abgeerntet war).20 m am Anfang und Ende der Antenne verliefen schräg zum Erdboden, um die vertikale Komponente des einfallenden Signals zu minimieren. Abstand der beiden Antennendrähte: 37 cm Höhe über Erdboden: 140 cm Drahtdurchmesser: ca. 1,2 mm (Feldkabel)

3 Bild 3: Übertrager und Erdpfähle am empfängerseitigen Ende. Die eingebauten Übertrager 1 und 2 entsprechen den Übertragern B links und A in Bild 2. Bild 4: Übertrager Erdpfähle am anderen Ende. Der eingebaute Übertrager 3 entspricht dem Übertrager B rechts in Bild 2.

4 Der Aufbau erfolgte am Freitagnachmittag bei "echtem" Sommerwetter (es herrschte eine Bullenhitze!).Glücklicherweise bot der Kühlschrank von U13 genügend kühle Getränke. Erste SWR Messungen nach Fertigstellung der Antenne erfolgten noch am Freitagnachmittag: wir waren sehr zufrieden mit den Meßdaten. (Bilder 5 bis 7). Theorie und Meßkurven sind die eine Sache, praktische Erfahrung die entscheidend andere. Hier verblüffte (nicht nur uns, sondern auch zahlreiche Besucher) der große Signal/Störabstand, für den die Beverage ja "berühmt" ist. Wir konnten Baken auf 160 m,80 m und 40 m aufnehmen, die mit Referenzantennen (u.a. eine W3DZZ) nicht oder kaum hörbar waren. Bild 5: Screenshot der SWR-Werte; Antenne Richtung Norden (305 ) aufgenommen von dem FA-VA Antennenanalysator des OV U29. (bei einer aperiodischen Antenne wie die Beverage eine ist sollen die SWR Werte über den gewünschten Frequenzbereich (bei uns 1,5 bis 7 MHz) möglichst niedrig sein.

5 Auch die bidirektionale Wirkung der nach 305/125 Grad ausgerichteten 2-Draht Beverage war beeindruckend. Bild 6: Screenshot der SWR-Werte; Antenne Richtung Süden (125 ). Wir hatten am Samstagabend die Möglichkeit, an der Station von Karl, DJ5RQ (IC 7000,W3DZZ) vom Dipol direkt auf die 2- Draht Beverage umzuschalten. Die Ergebnisse waren wirklich verblüffend. Gerade auf 40 m konnten Stationen - besonders solche, die in der Hauptkeule der Beverage lagen - nahezu störungsfrei empfangen werden, während der Dipol erwartungsgemäß ein viel größeres Störsignal "servierte".

6 Bild 7: Screenshot der SWR-Werte; Antenne Richtung Norden. Hier die Beverage als Eindrahtantenne geschaltet (305 ). Leider konnten wir die DX-Eigenschaften auf 160 m und 80 m nicht richtig testen, da die dazu geeigneten späten Abendund Nachtstunden keinen Operator "gefunden" haben... aber für die nächsten Fielddays muss ja auch noch was bleiben - hi! Pläne dazu gibt es bereits genug: von einem Goniometer- Peiler (Siegfried) bis zu einer DJ4VM-Quad (Hans) reichen die bereits in den Köpfen existierenden nächsten Antennenprojekte auf dem Adlersberg. Übereinstimmender Eindruck: ein gelungenes Gemeinschaftswerk, das viel Spaß gemacht hat... und nach mehr ruft...! Hier sind auch Eure Ideen und Vorschläge gefragt...!! Autoren: Siegfried, DO5SBA und Hans, DJ8UL Literatur: (1) Low-Band DXing von John D. Devoldere ON4UN 3. Edition Table 7-2 *benannt nach dem Erfinder Herold Beverage, Patent erteilt in 1922.