P A T Supplement heu A Zertifizierte Fortbildung

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1 A der P A Supplement TAheute AS Su AP Pflanzensaftwerk GmbH & Co. KG AZertifizierte Fortbildung Walther Schoenenberger Mit naturreinen Heilpflanzensäften gut durch die Erkältungszeit

2 2 Wenn die Nase tropft und der Hals kratzt Es ist wieder soweit: Die kalte Jahreszeit hat begonnen und in der Apotheke mehren sich wie jedes Jahr schniefende und hustende Kunden. Erkältungen sind die häufigsten Erkrankungen überhaupt und auch wenn sie harmlos sind und nur wenige Tage dauern, sind sie für Betroffenen belastend. Zu Ihnen in die Apotheke kommen Erkältungspatienten auf der Suche nach etwas, das sie zuverlässig von ihren Beschwerden befreit. Es sollte möglichst verträglich sein, lautet dabei ein häufig geäußerter Wunsch. Hier kommt die Natur ins Spiel. Sie bietet eine breite Palette an effektiven und verträglichen Substanzen gegen Husten, Schnupfen und Co. Eine der ursprünglichsten Darreichungsformen dieser Substanzen sind reine Presssäfte aus frischen Pflanzen. Für die Indikation Erkältung stehen Ihnen verschiedene naturreine Heilpflanzensäfte zur Verfügung, die Sie Ihren Kunden empfehlen können. Welche dies sind, was sie leisten und wie Sie Ihre Kunden kompetent dazu beraten, erfahren Sie auf den folgenden Seiten. Eine Erkältung macht früher oder später jeder einmal durch egal wie gesund er ansonsten ist. Im Schnitt kämpft ein Erwachsener zwei- bis dreimal pro Jahr einige Tage mit Erkältungssymptomen, bei Kindern sind bis zu zehn Erkältungs- Episoden jährlich normal. Besonders häufig treten Erkältungen in den kalten Jahreszeiten auf. Daraus könnte man den Schluss ziehen, dass die Ursache einer Erkältung Kälte ist der Name legt es ja schon nahe. Doch ganz so einfach ist es nicht. Zwar begünstigt kaltes Wetter die Entstehung von Erkältungen, doch die eigentlichen Übeltäter sind Viren. Sie haben leichtes Spiel, wenn draußen Schmuddelwetter herrscht und drinnen die Heizungen aufgedreht werden, denn das bedeutet Stress für die Atemwege. Allerdings sind die Viren durchaus in der Lage, auch bei schönstem Sommerwetter zuzuschlagen. Rhinoviren die erfolgreichsten Viren überhaupt Mehr als 200 Virentypen sind derzeit als potenzielle Erkältungserreger identifiziert und immer wieder werden neue Stämme entdeckt. Die größte Bedeutung haben dabei Rhinoviren. Fast die Hälfte aller Erkältungen geht auf ihr Konto. Rhinoviren gehören zur Familie der Picornaviren und treten in mehr als 100 genetischen Varianten auf. Weitere Erkältungsviren sind Parainfluenza-, Corona-, Respiratory-syncytial-, Adeno-, Entero- und Rheoviren. Bakterien als Ursache für Erkältungen sind selten. Sie schleichen sich aber gerne ein, wenn die Viren erst einmal die Abwehrkräfte geschwächt haben und besiedeln dann die Schleimhäute. Von Mensch zu Mensch Erkältungsviren wandern von Mensch zu Mensch. Durch Sprechen, Niesen, Ausatmen oder einen Händedruck gelangen sie von einem zum nächsten. Transportiert werden sie dabei in feinen Tröpfchen aus Nasensekret und Atemluft, weshalb man auch von einer Tröpfcheninfektion spricht. Für ihr Überleben sind die Erkältungsviren auf die Feuchtigkeit in den Tröpfchen angewiesen. Allerdings sind sie durchaus in der Lage, auch eine Zeitlang auf dem Trockenen auszuharren. Gelangen sie z. B. über die Luft auf Gegenstände wie Türklinken, Computertastaturen, Haltegriffe oder ähnliches, können sie dort mehrere Stunden lang auf ihr nächstes Opfer warten, bevor sie absterben. Einfaches Berühren reicht dann aus, um die Viren von der Oberfläche zu lösen und in die Hand zu nehmen. Wird diese anschließend an Mund, Nase oder Augen geführt, haben die Viren ihr Ziel erreicht und dringen in den Körper ein. Die Bedeutung dieses Übertragungswegs wurde lange unterschätzt. Inzwischen weiß man jedoch, dass die Ansteckung in der überwiegenden Zahl der Fälle auf sein Konto geht. Einmal in Nase oder Rachen gelangt, docken Erkältungsviren an das ICAM- 1 (Inter Cellular Adhesion Molecule) Oberflächenprotein der Schleimhaut an und dringen in die Zellen ein, wo sie sich vermehren. Dem Immunsystem bleibt dies natürlich nicht lange verborgen. Sobald es die Eindringlinge registriert, sendet es Abwehrzellen wie Lymphozyten und Makrophagen aus, um die ungebetenen Gäste zu eliminieren. Diese Abwehrzellen produzieren verschiedene Entzündungsmediatoren wie Leukotriene und Prostaglandine und lösen damit lokale Entzündungsreaktionen aus, die der Erkältungspatient als Schnupfen, Husten, Heiserkeit, Halsschmerzen und Fieber zu spüren bekommt.

3 3 Typisch für Erkältungen l Überträger: in rund 40 Prozent der Fälle Rhinoviren, verschiedene andere Viren, selten Bakterien l Übertragungsweg: Tröpfcheninfektion, Infektion durch Berühren kontaminierter Gegenstände l Inkubationszeit: 48 bis 72 Stunden l Dauer: 7 bis 9 Tage l Symptome: Die meisten Patienten klagen über Nasensymptome wie Niesen, Kribbeln, laufende oder verstopfte Nase, viele leiden zudem unter Husten und Schmerzsymptomen wie Hals und Kopfschmerzen. Fieber ist bei Erwachsenen eher selten, meist ist die Temperatur nur leicht erhöht. Die Symptome überlappen sich und treten teilweise parallel auf. Erkältungen werden daher auch als Multisymptomkomplexe bezeichnet. Erst läuft die Nase, später quält einen der Husten In der Regel macht sich eine Erkältung zunächst als Schnupfen bemerkbar. Die Nase kribbelt und bildet vermehrt glasiges Sekret. Zusätzlich können die Augen tränen und Kopfschmerzen auftreten. Auch Heiserkeit und Schluckbeschwerden sind im Anfangsstadium einer Erkältung häufige Symptome. Nach wenigen Tagen verändert sich das Nasensekret und nimmt an Viskosität zu. Die Nase ist verstopft und die Atmung beeinträchtigt. Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit und teilweise auch Fieber sind in dieser Phase der Erkältung häufige Beschwerden. Im weiteren Verlauf kommt meist Husten dazu nämlich dann, wenn die Erkältungserreger in die Bronchien einwandern. Dort lösen sie zunächst einen trockenen Reizhusten aus, der vor allem nachts sehr belastend sein kann. Breitet sich die Entzündung in den Bronchien aus, verändert sich das Bronchialsekret. Es wird zäher und der Selbstreinigungsmechanismus der Bronchien, die mukoziliäre Clearance, wird beeinträchtigt. Aus Reizhusten wird dann produktiver Husten, der dem Auswurf von Schleim und darin enthaltenen Krankheitserregern dient. Eine Erkältung ist keine Grippe Ich habe eine Grippe hört man in der Apotheke derzeit wieder häufig. Durch Nachfragen stellt sich dann meist heraus, dass eigentlich eine Erkältung gemeint ist. Nach wie vor kursiert für Erkältungskrankheiten leider der Begriff grippaler Infekt. Dabei gibt es zwischen Erkältung und echter Grippe, der Influenza, deutliche Unterschiede. So wird die Influenza ausschließlich von Influenza-Viren ausgelöst. Die Symptome treten bei einer echten Grippe schneller auf als bei einer Erkältung und sind deutlich schwerer. Anhaltendes hohes Fieber, Schüttelfrost, starke Kopf- und Gliederschmerzen und ein heftiger trockener Husten kennzeichnen die Influenza. Häufig dauert es Wochen, bis Grippe-Kranke sich wieder vollständig fit fühlen und nicht selten treten Komplikationen auf. Während eine Erkältung in den meisten Fällen in Selbstmedikation behandelt werden kann, gehört ein Grippepatient daher unbedingt in ärztliche Behandlung. Die Empfehlung hierfür bzw. die Einschätzung, ob eine Selbstmedikation möglich ist oder nicht, ist eine der wichtigsten Aufgaben bei der Beratung in der Apotheke! Pflanzliches steht bei Erkältung hoch im Kurs Die Palette der für die Behandlung der verschiedenen Erkältungssymptome zur Verfügung stehenden Präparate ist riesig. Sie haben dadurch die Möglichkeit, auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Kunden einzugehen und ihnen für alle Beschwerden etwas Passgenaues anzubieten. Einen hohen Stellenwert haben bei Erkältungskrankheiten pflanzliche Präparate, da sie in der Regel Effektivität mit einer hohen Verträglichkeit verbinden. In der Regel enthalten die auf dem Markt befindlichen pflanzlichen Tabletten, Kapseln, Tropfen oder Säfte Pflanzenauszüge in Form von Trocken- oder Flüssigextrakten. Die ursprünglichste Darreichungsform sind jedoch Frischpflanzen-Presssäfte die wir Ihnen hier als gute Alternative für Ihre Erkältungspatienten vorstellen möchten. Frischpflanzen-Presssäfte: Traditionell Das Pressen von Pflanzen zu medizinischen Zwecken hat eine jahrtausendelange Tradition und war sowohl in der Antike als auch im Mittelalter von hoher Bedeutung. Mit dem Aufkommen synthetischer Arzneimittel änderte sich dies und die Säfte gerieten immer mehr in Vergessenheit. Im Jahr 1920 erinnerte sich jedoch der Schweizer Apotheker Walther Schoenenberger an die bewährte Methode des Pflanzen- Pressens. Er erkannte, dass der durch Pressen gewonnene Saft Wirkstoffe in hoher Konzentration enthält und entwickelte ausgehend von dieser Erkenntnis die Schoenenberger Frischpflanzen-Presssäfte als Alternative zu den bis dahin üblichen Trockenextraktzubereitungen.

4 4 aber nach aktuellen Qualitätsansprüchen produziert Heute bereichern Frischpflanzen das pharmazeutische Repertoire und werden für ein breites Anwendungsspektrum nach aktuellen Qualitätsansprüchen industriell hergestellt. Im Jahr 1961 wurden Presssäfte aus frischen Pflanzen aufgrund ihres wiedergewonnenen hohen Stellenwerts sogar als eigenständige Arzneimittelgruppe in das Arzneimittelgesetz (AMG) aufgenommen. Die im Folgenden beschriebenen naturreinen Heilpflanzensäfte für die Anwendung bei Erkältungspatienten besitzen eine Zulassung gemäß 105 AMG oder eine Registrierung gemäß 39a AMG. Aufwändiger Herstellungsprozess Um eine solche Zulassung bzw. Registrierung zu erhalten, müssen bei der Herstellung von Frischpflanzen- Presssäften verschiedene Vorgaben erfüllt werden. So gilt in der Regel, dass Ernte und Pressung am selben Tag erfolgen sollten. Um hochwertiges und möglichst unbelastetes Pflanzenmaterial als Ausgangsstoff für die Säfte zu erhalten, wird auf streng kontrollierten ökologischen Anbau geachtet. Je nach Pflanzenart Darauf sollten Sie hinweisen Frischpflanzen Presssäfte können prinzipiell unverdünnt eingenommen werden. Allerdings ist das nicht jedermanns Sache, da die Säfte teilweise recht streng schmecken. Vor allem bei kleinen Kindern kann dies Probleme bereiten. Alternativ zur puren Einnahme können die Säfte daher auch mit Früchteoder Kräutertee oder mit Fruchtsaft gemischt werden. erfolgt die Ernte per Hand, auf größeren Kräuterfeldern wird maschinell geerntet. Grundsätzlich sollte die Ernte im Morgengrauen stattfinden, da die Pflanzen dann noch taufrisch und ihre Heilkräfte am größten sind. Das geerntete Pflanzenmaterial wird zunächst gereinigt und zerkleinert und vor der eigentlichen Pressung noch für wenige Sekunden mit Wasserdampf behandelt. Letzterer Schritt verhindert enzymatische Vorgänge in den Pflanzen, die dazu führen würden, dass polare in weniger polare Verbindungen umgewandelt werden, die im Presssaft dann nicht mehr ausreichend löslich wären. So wird mithilfe der Dampfbehandlung z. B. der Hydrolysation bzw. Oxidation von Flavonoid- und Saponin-Glykosiden vorgebeugt. Auch werden durch die Dampfbehandlung die Zellwände aufgeschlossen, was das Auswaschen der pharmakologisch aktiven sekundären Pflanzeninhaltsstoffe unterstützt. Und schließlich werden mithilfe des Dampfs Eiweiße denaturiert und darüber eine bessere Klärung des Safts nach der Pressung erreicht. Direkt an die Dampfbehandlung schließt sich die eigentliche Pressung an. Mit einem Druck von bis zu 300 bar wird die Flüssigkeit aus dem Pflanzenmaterial gepresst, aufgefangen und sofort der Klärung zuge- um Schwebstoffe zu führt, entfernen. Anschließend wird der Saft in einem keimfreien geschlossenen System zur Abfüllanlage befördert. Vor der eigent- Abfüllung steht als lichen letzter Schritt des Herstel- noch eine lungsprozesses Ultrakurzeiterhitzung bei 130 C (Uperisation). Dank dieses Schrittes können Frischpflanzen- Presssäfte ohne Zusatz von Ethanol oder anderen Konservierungsstoffen abgefüllt werden und sind dennoch lange haltbar ungeöffnet in der Regel zwischen drei und fünf Jahren. Nach dem Öffnen sollten die Säfte im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von zwei bis drei Wochen verbraucht werden. Vorteil Frischpflanzen- Presssaft Frischpflanzen-Presssäfte zeichnen sich gegenüber pflanzlichen Präparaten auf der Basis von Trocken- oder Flüssigextrakten dadurch aus, dass sie die Inhaltsstoffe der verschiedenen Heilpflanzen in ihrer natürlichen Struktur enthalten. Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Polysaccharide, Gerbund Bitterstoffe, Flavonoide, ätherische Öle und andere wertvolle Pflanzeninhaltsstoffe werden nicht durch Verdünnen, Trocknen, Alkoholextraktion oder Mischung mit Zusatzstoffen verändert und stehen dem Organismus daher in optimaler Weise zur Verfügung. Im Wesentlichen entsprechen die Verhältnisse der verschiedenen Wirkstoffe im Frischpflanzen-Presssaft denen der ursprünglichen Pflanze. Die Bestandteile können dabei jeder für sich Effekte vermitteln als auch sich gegenseitig positiv beeinflussen. Schoenenberger sagte dazu einmal: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Zu den Pflanzen, die sich für Erkältungspatienten eignen, und die in Form von naturreinen Heilpflanzensäften zur Verfügung stehen, gehören Andorn, Huflattich, Salbei, Sonnenhut (Echinacea), Spitzwegerich und Thymian.

5 5 Ernte des frischen Sonnenhutkrautes mit dem Mählader. Andorn löst zähen Schleim Andorn (Marrubium vulgare) zählt zu den ältesten bekannten Heilpflanzen. Bereits in der altägyptischen Medizin spielte die Pflanze, von der alle Bestandteile außer der Wurzel arzneilich genutzt werden, eine Rolle und auch Schriften aus der Antike und des Mittelalters zeugen von der medizinischen Bedeutung des Andorns. Botanisch betrachtet gehört der Andorn zur Familie der Lippenblütler. Er ist im Mittelmeerraum und in Mittelasien verbreitet, als Pflanzendroge wird er z. B. aus Marokko und Südosteuropa importiert. Andornkraut ist reich an Diterpenlacton-Bitterstoffen, vor allem an Marrubiin. Daneben finden sich Schleimstoffe, Gerbstoffe und ätherisches Öl in der Pflanze. Anwendung findet Andorn zum einen bei Verdauungsbeschwerden. Dank der Bitterstoffe wirkt die Pflanze stimulierend auf die Motorik des Magen- Darm-Traktes und auf die Produktion von Galle- und Pankreassekret. Zum anderen ist Andorn bei Erkältungserkrankungen hilfreich, da er expektorierend wirkt und in der Lage ist, festsitzenden, zähen Schleim zu lösen und darüber quälende Hustenanfälle zu lindern. Frischpflanzen-Presssäfte richtig einnehmen Für Frischpflanzen Presssäfte gelten in der Regel folgende Einnahmeempfehlungen (Besonderheiten sind den speziellen Packungsbeilagen zu entnehmen): l zwei bis dreimal täglich einnehmen l 10 bis 15 Minuten vor den Mahlzeiten einnehmen. Dadurch soll eine optimale Resorption durch die Darmschleimhaut gewährleistet und eine eventuelle Wirkungsverminderung durch das Zusammentreffen mit Nahrungsbestandteilen verhindert werden. Das übliche Einnahmeschema für Frischpflanzen Presssäfte lautet morgens mittags abends. Es kann für Berufstätige oder bei Reisen aber in den meisten Fällen problemlos geändert werden in morgens am Feierabend vor dem Schlafengehen. Huflattich hilft den Bronchien Huflattich (Tussilago farfara) gehört zur Familie der Korbblütler. Er ist in Europa, Afrika und in Asien heimisch. In Deutschland wurde er im Jahr 1994 zur Heilpflanze des Jahres ernannt. Als Hauptinhaltsstoffe der arzneilich genutzten Huflattichblätter gelten Schleimstoffe, Gerbstoffe und Flavonoide. Vor allem ersteren verdankt Huflattich seine medizinische Anwendung bei Erkältungskrankheiten. Er hat sich bei Heiserkeit, Rachenkatarrh und Bronchitis bewährt, denn die Schleimstoffe bilden einen Schutzfilm auf der gereizten Bronchialschleimhaut. Darüber ist Huflattich in der Lage, trockenen Reizhusten zu mildern. Da sich die entzündete Schleimhaut dank des Schutzfilms regenerieren kann, normalisiert sich zudem das Bronchialsekret und zäher Schleim kann sich lösen und abgehustet werden. Zu Diskussionen hat in der Vergangenheit der Umstand geführt, dass Huflattich neben den bereits genannten Inhaltsstoffen auch Pyrrolizidinalkaloide (PA) enthält. Diese Verbindungen sind toxisch und Zubereitungen mit Huflattich galten daher als problematisch. Um die positiven Eigenschaften der Heilpflanze wieder nutzen zu können und gleichzeitig die von ihr ausgehende Gefahr zu bannen, wurde in den 1990er-Jahren ein umfangreiches Forschungsprogramm gestartet. Durch Selektion und den Einsatz moderner In-vitro-Methoden gelang es, eine PA-arme Huflattich- Sorte für den kontrollierten Feldanbau zu züchten. Ausschließlich diese Sorte wird für die Herstellung von Huflattich Frischpflanzen-Presssaft verwendet.

6 6 Echinaceakraut auf dem Weg zur Zerkleinerung. Salbei für den entzündeten Rachen Der Name Salbei geht auf den lateinischen Namen der Pflanze Salvia zurück und steht damit für salvere = gesund sein bzw. heilen. Damit wird bereits die Wertschätzung deutlich, die Salbei traditionell in der Medizin genießt. Echter Salbei (Salvia officinalis) ist ein aromatisch riechender Halbstrauch, der im Mittelmeerraum heimisch ist. Er gehört zur Familie der Lippenblütler. Arzneilich wirksam sind Naturreine Heilpflanzensäfte bei Erkältung die Blätter des Salbeis. Sie sind reich an ätherischem Öl, vor allem an Thujon und Kampfer. Weiterhin enthält Salbei Gerbstoffe, Bit terstoffe und Flavonoide. Im Rahmen einer Erkältung kann Salbei zum Spülen oder Gurgeln bei Entzündungen im Hals- und Rachenraum empfohlen werden. Er vermittelt sowohl antiphlogistische als auch adstringierende Effekte. Die Schleimhaut im Rachenraum wird für Viren und Bakterien undurchlässig und kann sich regenerieren. Der Saft aus frischem Salbeikraut hilft zudem bei übermäßiger Schweißabsonderung. Spitzwegerich: antibakteriell, krampflösend und antientzündlich Spitzwegerich wurde von den Ärzten der Antike zur Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen genutzt. Andorn Huflattich Salbei Spitzwegerich Thymian trockener Reizhusten, ll l ll Heiserkeit festsitzender, ll l l ll zäher Schleim Husten, Krämpfe, l l Atemnot Entzündung, l l l l Bronchitis Bakterien, l ll l Viren Das vorbereitete Pflanzenmaterial wird von Hand auf die Pressböden verteilt. Heute wird die Pflanze vor allem bei Katarrhen der Luftwege sowie Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut eingesetzt. Der zur Familie der Wegerichgewächse gehörende Spitzwegerich (Plantago lanceolata) ist in Europa und Asien heimisch. Sein Kraut enthält Iridoidglycoside, Phenylethanoide, Schleim- und Gerbstoffe sowie Flavonoide. In Laborversuchen konnte bei Spitzwegerich-Presssäften ein breites antibakterielles Spektrum beobachtet werden, wofür vor allem die Iridoidglycoside verantwortlich zeichnen. Weiterhin sind für Spitzwegerich krampflösende, antientzündliche und immunstimulierende Effekte bekannt. Die Schleimstoffe wirken reizmildernd auf die Schleimhäute, die Gerbstoffe adstringierend. Sie fördern damit die Ausbildung einer schützenden Membran und tragen zum Abklingen von Entzündungen bei. Dank der krampflösenden Wirkung eignet sich Spitzwegerich Frischpflanzen-Presssaft gut zur Linderung von Reizhusten. Da er das Abhusten von Bronchialsekret nicht behindert, sondern vielmehr fördert, ist er aber auch bei festsit-

7 7 Unter hohem Druck wird der Heilpflanzensaft frei. zendem Husten geeignet bzw. kann in allen Erkältungsphasen eingesetzt werden. Durch Spülen oder Gugeln mit Spitzwegerich Frischpflanzen- Presssaft können zudem Schleimhautentzündungen im Mund und Rachen gelindert werden. Thymian befreit die Atemwege Der echte Thymian (Thymus vulgaris) gehört wie Andorn und Salbei zur Familie der Lippenblütler und erfreut sich sowohl in der Küche als auch bei Medizinern großer Beliebtheit. Der in Mittel- und Südeuropa beheimatet Halbstrauch wird als ganzes Kraut arzneilich genutzt. Es enthält vor allem ätherisches Öl, insbesondere Thymol und Carvacrol. Daneben finden sich Gerbstoffe und Flavonoide. Thymian wirkt schleimlösend, entkrampfend auf die glatte Muskulatur der Bronchien, entzündungshemmend und antimikrobiell. Er hat sich insbesondere bei festsitzendem zähem Schleim bewährt und damit eine gute Empfehlung bei einer akuten Bronchitis. Wirkstoffkontrolle per HPLC Echinacea für ein starkes Immunsystem Mit Frischpflanzen-Presssäften aus Andorn, Huflattich, Salbei, Spitzwegerich und Thymian haben Sie bereits ein gutes Repertoire für Ihre Erkältungspatienten. Eine sinnvolle Ergänzung ist Frischpflanzen-Presssaft aus dem Purpursonnenhutkraut (Echinacea purpurea). Die zur Familie der Korbblütler gehörende Pflanze kräftigt die körpereigene Abwehr, insbesondere in den oberen Atemwegen, dank der darin enthaltenen Kaffeesäurederivate, Alkamide, Flavonoide, Polyacetylene, Polysaccharide und ätherischem Öl. Ursprünglich stammt die Gattung Sonnenhut aus Nordamerika. Von den dortigen Ureinwohnern wurde sie traditionell zur Behandlung von schlecht heilenden Wunden genutzt. Die amerikanischen Siedler übernahmen dies und die Pflanze fand von ihnen ihren Weg nach Europa, wo sie Gegenstand der medizinischen Forschung wurde. In einer Vielzahl von In-vitro- und Tiermodellen wurden mittlerweile stimulierende Effekte von Echinacea -Zubereitungen auf das Immunsystem gezeigt. Frischpflanzen-Presssaft aus Echinacea ist damit vor allem für Kunden, die über wiederkehrende Atemwegsinfekte klagen, eine gute Empfehlung. Naturreiner Heilpflanzensaft Andorn Wirkstoff: Andornkraut- Presssaft Zus.: 100 ml enthalten: Wirkstoff: 100 ml Presssaft aus frischem Andornkraut (Marrubium vulgare L.) (1 : 0,70-0,90). Anw.: Traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur unterstützenden Behandlung von Erkältungskrankheiten (z.b. zur Schleimlösung) und bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Völlegefühl ausschließlich aufgrund langjähriger Anwendung. Gegenanz.: Allergie gegen Andornkraut. Verschluss der Gallenwege, bei Entzündung der Gallenwege bzw. der Gallenblase, bei Lebererkrankungen und Darmverschluss. Nebenw.: Bisher keine bekannt. Naturreiner Heilpflanzensaft Sonnenhut (Echinacea) Wirkstoff: Purpursonnenhutkraut-Presssaft Zus.: 100 ml enthalten: Wirkstoff: 100 ml Presssaft aus frischem, blühendem Purpursonnenhutkraut (Echinacea purpurea (L.) MOENCH) (1 : 0,65 0,85). Anw.: Unterstützende Behandlung häufig wiederkehrender (rezidivierender) Infekte im Bereich der Atemwege und der ableitenden Harnwege. Gegenanz.: Allergie gegen den Wirkstoff oder gegen Korbblütler. Aus grundsätzlichen Erwägungen darf Naturreiner Heilpflanzensaft Sonnenhut nicht eingenommen werden bei fortschreitenden Systemerkrankungen wie Tuberkulose, Leukämie bzw. Leukämie-ähnlichen Erkrankungen, entzündlichen Erkrankungen des Bindegewebes (Kollagenosen), multipler Sklerose, AIDS-Infektionen, chronischen Viruserkrankungen und anderen Autoimmunerkrankungen. Nebenw.: In Einzelfällen können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Für Arzneimittel mit Zubereitungen aus Sonnenhut wurden Hautausschlag, Juckreiz, selten Gesichtsschwellung, Atemnot, Schwindel und Blutdruckabfall beobachtet. Schoenenberger naturreiner Heilpflanzensaft Huflattich Wirkstoff: Huflattichblätter-Presssaft Zus.: 100 ml enthalten: Wirkstoff: 100 ml Presssaft aus frischen Huflattichblättern (Tussilago farfara L.) (1 : 0,68 0,95). Anw.: Bronchialkatarrhe mit Husten und Heiserkeit, leichte Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Gegenanz.: Nicht anzuwenden in Schwangerschaft und Stillzeit. Nebenw.: Sind keine bekannt. Schoenenberger naturreiner Heilpflanzensaft Salbei Wirkstoff: Salbeikraut-Presssaft Zus.: 100 ml enthalten: Wirkstoff: 100 ml Presssaft aus frischem Salbeikraut (Salvia officinalis L.) (1 : 0,55 0,85). Anw.: Zur Einnahme bei vermehrter Schweißsekretion. Zur Spülung bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Gegenanz.: Allergie gegen Salbei. Nebenw.: Sehr selten sind Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschläge, Hautjucken, Nesselsucht, Schwellungen) aufgetreten. Naturreiner Heilpflanzensaft Spitzwegerich Wirkstoff: Spitzwegerichkraut-Presssaft Zus.: 100 ml enthalten: Wirkstoff: 100 ml Presssaft aus frischem Spitzwegerichkraut (Plantago lanceolata L.) (1 : 0,60-0,90). Anw.: Traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Linderung und symptomatischen Behandlung von Husten aufgrund von Reizung/Irritationen der Mund- und Rachenschleimhaut ausschließlich aufgrund langjähriger Anwendung. Gegenanz.: Allergie gegen Spitzwegerich. Nebenw.: Sind keine bekannt. Naturreiner Heilpflanzensaft Thymian Wirkstoff: Thymiankraut-Presssaft Zus.: 100 ml enthalten: Wirkstoff: 100 ml Presssaft aus frischem Thymiankraut (Thymus vulg. L., Thymus zygis L.) (1 : 1,5 2,4). Anw.: Zur Besserung der Beschwerden bei Erkältungskrankheiten der Atemwege mit zähflüssigem Schleim und zur Besserung der Beschwerden bei akuter Bronchitis. Gegenanz.: Allergie gegen Thymian oder anderen Lamiaceen (Lippenblütler), Birke, Beifuß oder Sellerie. Nebenw.: Sehr selten können Überempfindlichkeitsreaktionen wie z.b. Luftnot, Hautausschläge, Nesselsucht sowie Schwellungen in Gesicht, Mund und/oder Rachenraum auftreten. Sehr selten kann es auch zu Magenbeschwerden wie Krämpfen, Übelkeit, Erbrechen kommen. Walther Schoenenberger Pflanzensaftwerk GmbH & Co. KG Magstadt Supplement der Walther Schoenenberger Pflanzensaftwerk GmbH & Co. KG zur PTAheute 22/2014 Text (verantwortlich): Dr. Beatrice Rall in Zusammenarbeit mit Walther Schoenenberger Pflanzensaftwerk GmbH & Co. KG, Magstadt Deutscher Apotheker Verlag, Birkenwaldstr. 44, Stuttgart Gestaltung: Udo Schrenk, Sprockhövel Abbildungen: Walther Schoenenberger Pflanzensaftwerk GmbH & Co. KG Druck und buchbinderische Verarbeitung: Druckerei Kohlhammer GmbH + Co. KG, Stuttgart

8 8 Sammeln Sie Punkte für Ihre Kompetenz Zertifizierte Fortbildung auch online Wenn Sie die vorherigen Seiten aufmerksam gelesen haben, können Sie nun einen Punkt im Rahmen der zertifizierten Fortbildung erlangen. Sie wurde von der Bundesapothekerkammer unter der Veranstaltungsnummer BAK 2014/3444 anerkannt. Bei erfolgreicher Teilnahme akkreditiert die Kammer einen Punkt für die Kategorie 7 Tele-Lernen mit Erfolgskontrolle. Und so geht s: Fragen richtig beantworten, Fragebogen vollständig und leserlich ausfüllen (Absender nicht vergessen!) und mit einem ausreichend frankierten Rückumschlag an folgende Adresse senden: Deutscher Apotheker Verlag, Anzeigenabteilung, Stichwort: Erkältung, Postfach , Stuttgart Wie werden Erkältungsviren in der überwiegenden Zahl der Fälle übertragen? durch Berühren kontaminierter Oberflächen durch Tröpfcheninfektion über die Luft durch Kontakt mit offenen Wunden Durch welches Symptom macht sich eine Erkältung in der Regel zuerst bemerkbar? Reizhusten hohes Fieber Schnupfen Wie oft ist ein Erwachsener durchschnittlich pro Jahr erkältet? zwei- bis dreimal vier- bis fünfmal neun- bis zehnmal Was wird durch die Dampfbehandlung bei der Herstellung von Frischpflanzen-Presssäften erreicht? Enzymatische Vorgänge in den Pflanzen werden verhindert. Der Aufschluss der Zellwände wird verhindert, damit Pflanzeninhaltsstoffe nicht ausgewaschen werden. Die Denaturierung von Eiweiß wird verhindert. Welche Aussage zu Frischpflanzen- Presssäften ist falsch? Sie enthalten die Inhaltsstoffe der verschiedenen Heilpflanzen in ihrer natürlichen Struktur. Sie sind dank dem Zusatz von Alkohol ungeöffnet bis zu fünf Jahre haltbar. Ernte und Abfüllung erfolgen in der Regel am selben Tag. Welcher Verbindung verdankt Andorn seinen wissenschaftlichen Namen? dem Kaffeesäurederivat Cichoriensäure dem Diterpenlacton-Bitterstoff Marrubiin dem Iridoidglykosid Harpagosid Welche Aussage zu Huflattich Frischpflanzen-Presssaft ist richtig? Das darin enthaltene ätherische Öl vermittelt spasmolytische Effekte. Die darin enthaltenen Flavonoide wirken antiviral und somit Erkältungsviren entgegen. Die darin enthaltenen Schleimstoffe bilden einen Schutzfilm auf der gereizten Bronchialschleimhaut. Spitzwegerich enthält Iridoidglycoside, Phenylethanoide, Schleim- und Gerbstoffe sowie Flavonoide. Iridoidglycoside, Phenylethanoide, Schleim- und Gerbstoffe sowie ätherisches Öl, insbesondere Thymol. Iridoidglycoside, Kaffeesäurederivate, Alkamide und Flavonoide. Salbei kann im Rahmen einer Erkältung zum Lösen von festsitzendem zähem Schleim empfohlen werden. zur Linderung von Reizhusten empfohlen worden. zum Spülen oder Gurgeln bei Entzündungen im Hals- und Rachenraum empfohlen werden. Welche der nachfolgenden Wirkungen kann durch Thymian nicht erreicht werden? Diurese Spasmolyse Entzündungshemmung Einsendeschluss Wir kontrollieren den Fragebogen. Sind mindestens 7 Fragen richtig beantwortet, bestätigen wir Ihnen schriftlich die erfolgreiche Teilnahme. (Bitte gut leserlich in Druckbuchstaben ausfüllen) Name/ Vorname Straße PLZ, Ort Der/die Teilnehmer/in erklärt sich mit der Absendung des Fragebogens einverstanden, dass seine/ihre Angaben und die angegebene Adresse elektronisch erfasst und gespeichert werden. Eine Weitergabe der Daten an Dritte erfolgt nicht. Der/die Teilnehmer/in kann sein/ihr Einverständnis jederzeit widerrufen.