Traditionelles Curry-Essen am

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1 Foto: Dr. Jens Kohfahl Traditionelles Curry-Essen am Als Gastredner konnte Dr. Jens Kohfahl gewonnen werden, der sich der Historie der Edinburgh-Regatta widmen wollte. Und so konnte nach einstimmender Musik vom Dudelsackspieler Klaus Plate - der 1. Vorsitzende, Dr. Jan Bühner, 208 Gäste zum diesjährigen Curry-Essen im Kuppel-Saal der Hapag-Halle begrüßen, dessen Ambiente vom Team des Hotel Kamps in den Farben Schottlands hergerichtet worden war (von karierten Tischläufern mit entsprechenden Servietten bis hin zum schottischen Bier in der Bar Zum Nothafen u.v.a.m.). Er erinnert an das erste sog. Herrenessen im Oktober 1926, bei dem noch Eisbein bzw. Labskaus gereicht wurde, und freute sich, nun auch die zwischenzeitlich zugelassene Damenwelt begrüßen zu können. Er begrüßte weiter die Bürgermeister Erika Fischer, Uwe Santjer und Thimo Röhler, die Vertreter der befreundeten Segelvereine, den 1. Vorsitzenden des Nautischen Vereins Ralf Gütlein und Detlef Lohse vom Regionalverband. Er hob hervor, dass die SVC ein komplexes Gebilde sei, in dem viel bewegt wird und dankte den vielen ehrenamtlichen Helfern, ohne die die Umsetzung vieler Vorhaben und somit die Weiterentwicklung des Vereins nicht möglich sei. Die SVC habe die vorrangige Aufgabe Lebensfreude zu vermitteln und den Zusammenhalt zu stärken; diese historische Veranstaltung sei dazu ein wichtiger Bestandteil. Er freue sich auf den Vortrag von Dr. Jens Kohlfahl und seinem Team mit Peter Stührck, Reinhard Diekhoff und Jan Schoepe und wünschte den Gästen einen schönen Abend. Bürgermeister Uwe Santjer stellte in seiner Ansprache fest, dass alle bisherigen Oberbürgermeister Segler gewesen sind, schmunzelnd fügte er hin zu: Wenn ich dann auch noch mal Oberbürgermeister werden will, muß ich wohl erst einmal segeln lernen. Er betonte, dass das Curry-Essen der SVC ein fester Bestandteil der Cuxhavener Veranstaltungen und nicht mehr wegzudenken sei. Über Geld wollte er an diesem schönen Abend nicht sprechen, sondern vielmehr hervorheben, was die Stadt in letzter Zeit geschaffen hat wie z. B. die neue Strandpromenade, das Museum Windstärke 10, das Wattzentrum u.v.a.m. Es gäbe noch viel zu tun, um Tourismus und Wirtschaft weiter voranzutreiben; wünschenswert wäre natürlich auch die Wiederaufnahme einer Fährlinie zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven. In beiden Städten würden aktuell Gespräche mit den Spediteuren geführt. Er wünschte allen Teilnehmern einen schönen Abend. Der 1. Vorsitzende räumte ein, so ein Curry-Essen mit seiner etwas umfangreichen und langen Vorbereitungszeit nicht zu kennen. Dieses Essen stamme aus der Kolonialzeit der britischen Marine vor dem 1. Weltkrieg und habe sich danach mehr und mehr verbreitet. Er wünschte allen Gästen einen guten Appetit. Nachdem der Dudelsackspieler Klaus Plate mit seinem Trommler noch einmal aufgespielt hatte, wurde das schmackhafte Essen serviert.

2 2 Die Edinburgh-Regatta: Dr. Jens Kohfahl berichtete, dass er seit 1976 inzwischen 17 mal teilgenommen habe. Er führte weiter aus: Vor allem die frühen Jahre, denn kaum einer kenne noch die kleinen Schiffe der damaligen Zeit, stellten die Crews vor große Herausforderungen (hinsichtlich der ungenauen Hilfsmittel der Navigation und z.b. der Bekleidung; es war noch nasser für die Besatzungen als heute!). Nach Schottland zu segeln bedeute Segeln über See, und der Seemann schlechthin in der SVC war damals der Fischdampferkapitän Erich Böhm, Lehrmeister u.a. unseres Vaters, Meinhard Kohfahl segelten die beiden mit Böhm s Yacht Gabi, ein 7,20m langer, ketschgetakelter Spitzgatter, erstmalig von Cuxhaven nach Edinburgh. Es gab aber auch einige Vorläufer -Regatten nach England: 1. Von Burnham-Rennen : amüsant zu hören in heutiger Zeit, dass bei Regattabesprechung in Hamburg 1935 allen Ernstes erwogen wurde (wegen der vorherrschenden westlichen Winde auf der Nordsee), die Boote per Dampfer nach England zu verladen, um dann mit Wind von hinten zurück zu segeln. 2. Das Bell-Rock -Rennen (1954 und 1966), Non-Stop um einen Leuchtturm am Eingang zum Moray Firth, an dem Meinhard Kohfahl mit seiner SY Hering teilnahm. Helgoland-Schottland-Helgoland, das waren mal eben 800 sm! Peter Stührck berichtete in humorvoller Weise von seiner Regatta nach Edinburgh in 1968, begleitet von viel Fotomaterial und reichlich Döntjes, was die Gäste mit viel Applaus honorierten. Dr. Jens Kohfahl führte weiter aus: Die Edinburgh-Regatta habe ihren Ursprung in der SVC und der geistige Vater sei Meinhard Kohfahl. Alle zwei Jahre, bis 1986 zeitgleich, ab 1989 immer im Wechsel mit der Skagen-Regatta, finde die Edinburgh-Regatta nun im Rahmen der NORDSEEWOCHE statt. Start ist immer Pfingstmontag von Helgoland aus. Auf seine Frage Wer hat eine Edinburgh Regatta mitgesegelt? erhoben sich erstaunlich viele Herren im Saal und sogar auch ein paar Damen. Der Referent meinte: - Wer mehr als 3 x teilgenommen hat, ist ein Wiederholungstäter, - Wer mehr als 5 x teilgenommen hat, entwickelt Zeichen der Abhängigkeit - Wer mehr als 10 x teilgenommen hat, ist wahrscheinlich unheilbar krank, ein Masochist 1968, anlässlich des 100 jährigen Bestehens der RFYC, fand die 1. Regatta mit 6 Schiffen statt, von denen 5 ankamen. In Edinburgh lernten die deutschen Segler Pearl Walker kennen, die sich fortan immer um die deutschen Segler kümmerte ( Liaison Officer ). Als sie etwas Deutsch gelernt hatte, wollte sie wissen, wie man denn die Deutschen begrüßen könnte und bekam zur Antwort von Reiner Persch: War das Wetter nicht eine schöne Scheiße? Der Hafen wurde von nun an Pearl Habour genannt. Ein besonderes Ereignis war die Sturmregatta 1970, bei der das Regattafeld von Helgoland bis Edinburgh vom Retter Arwed Emminghaus begleitet wurde. Die SY Jan van Gent war damals als einziges Schiff der SVC erstmalig mit UKW-Funkgerät (groß, schwer, 6 Kanäle) ausgestattet. Reinhard Dieckhoff berichtet in beeindruckender Weise und sehr humorig über weitere Details. Als Anfang der 80er Jahre der AP-Navigator (Decca-Funkwellen, kontinuierliche Position bis unter die Küste) aufkam, erlebte die Edinburgh-Regatta einen sprunghaften Anstieg der Teilnehmerzahlen.

3 3 In den 70er Jahren gab es noch keine moderne Segelkleidung z. B. aus Goretex usw., man trug Ölhemd (aus der Fischerei), Fischermannshosen und Handschuhe Wanten (aus Wolle). Sah alles ziemlich einfach aus, war aber trotzdem sehr effektiv. Zu den Geschwindigkeiten: Die beiden Schiffe von Dr. Meinhard Kohfahl, die Hering (7,64 LÜA) benötigte 6 Tage nach Edinburgh, die Jan van Gent (8,50 ÜA) 5 Tage, unsere SY Tramontane (9,32 LÜA) benötigte 4 Tage. Zum Vergleich: 2003: Norbert Plambeck mit seiner alten Hexe war in Rekordzeit von 1Tag und 23h in Edinburgh, in 2009: in 1 Tag 3 Stunden, unsere Tramontane: 3 Tage und 3 Stunden Im Jahre 1987 wurde Meinhard zum 14. Ehrenmitglied (nach dem Duke von Edinburgh) des Royal Forth Yacht Club in Granton ernannt feierte unser Klaus Plate (Mann der 1. Stunde) sein 20 jähriges Jubiläum, natürlich mit Dudelsack und großer Bordparty! Es folgte noch ein Auftritt in den City Chambers. Jan Schoepe berichtete von seiner Edinburgh-Regatta in 2009 mit der HEXE (Maxi Racer, 24 m LÜA), die die 400 sm in der Rekordzeit von 1 Tag und 3 Stunden bewältigte. Die Übersicht über die 23 Besatzungsmitglieder zu behalten gelang nur, wenn Kojen, Taschen, Kleidungsstücke mit der jeweils zugehörigen Nummer versehen werden. Das Publikum bedankte sich mit viel Beifall für den eindrucksvollen Vortrag. Jens Kohfahl erklärte, dass auch das Sightseeing in Schottland nicht vergessen wurde. Man habe sich Land und Leute sehr wohl angeschaut. Zum Schluss stellte er die Frage Was ist das Besondere? Die Wettfahrt sei mehr als nur eine Regatta, es sei das Zusammengehörigkeitsgefühl der Edinburgh-Segler, die gemeinsame Tage am Ziel verbringen und nicht gleich auseinanderlaufen. Es ist die Herzlichkeit der Schotten, und es sind Freundschaften, die entstehen. Das alles verbindet! Es sind viele Reiseberichte und auch Gedichte geschrieben. Wir segeln in endlose Weiten, das Ziel ist der Horizont. Ihn zu überschreiten hat noch keiner gekonnt. Wir segeln in endlose Fernen ruhelos über das Meer. Wir richten den Kurs nach den Sternen. Sie bleiben uns fern wie bisher. Wir suchen die letzten Küsten, getrieben von Freud und Weh, obgleich wir wissen müßten um die Unendlichkeit der See. Wir wollen die Meere durchstreifen, getrieben von Strom und Wind. Wir wollen Dinge begreifen, die unbegreiflich sind. Wir suchen das Ende der Erde, wir suchen den Anfang der Zeit, damit uns verständlich werde unsere Vergänglichkeit. Dr. Meinhard Kohfahl, S.Y. "Jan Van Gent" Mehr unter

4 4 Die Anwesenden honorierten die mit viel Witz und Humor vorgetragenen Referate von Jens Kohfahl und seinem Team mit nicht enden wollendem Applaus. Und noch einmal erschien Klaus Plate mit seinem Kollegen unter dem Portrait des verstorbenen Dr. Meinhard Kohfahl mit seinem Dudelsack, um ihm so eine letzte Ehre zu erweisen. Der 1. Vorsitzende gab bekannt, dass die zwischenzeitlich durchgeführte Sammlung der Jugendlichen 1.280,- ergeben hat. Die Summe werde aufgeteilt zu je ½ an die DGzRS und die Jugendgruppe der SVC. Er schloss die Veranstaltung mit großem Dank an das Referenten-Team, an das Team des Hotels Kamps für den guten Service und an die Organisatoren Angela und Thomas Cords für die gelungene Veranstaltung! Er wünschte allen einen guten Heimweg oder noch ein paar nette Gespräche in der Bar ZUM NOTHAFEN (es sollen um 01:30 Uhr noch Gäste dort gesichtet worden sein ) Margit Erkner

5 Fotos: Margrit Erkner 5