Zwischenbericht 2012 / 2013 #XII.3. Realschulzeig Haupt- und RealSchule Königslutter
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- Kristina Walter
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1 Zwischenbericht 2012 / 2013 #XII.3 Realschulzeig Haupt- und RealSchule Königslutter Zwischenbericht zum Projekt: Spuren des Mittelalters in Königslutter Einführung in die Themen Denkmalschutz und Denkmalpflege mit Herrn Dittmann Kaiserdom Königslutter. 15 Schüler/innen der 7. Klassen der Realschule nehmen an dem Projekt teil. Im Kaiserdom von Königslutter erhielten sie erste Informationen zum Denkmalschutz von Herrn Dittmann, dem Leiter der der Steinmetzschule, einem der Kooperationspartner im Verbund von Steinmetzschule, BBS Helmstedt und HRS Königslutter. Der Schwerpunkt wurde auf die handwerkliche Gebäudekonstruktion und Restauration gesetzt. Die Schüler bewundern die genaue Passform der Elmkalksteinquader, finden den größten Stein Im Jagdfries, machen sich Gedanken über Gewicht, Transport und Einbau der schweren Steine, erfahren viel über den Bau von Gewölben und die Arbeit der Steinmetze bei der Restaurierung defekter Steine. Anschaulich wird uns erklärt, wie Steinmaterial angetragen wird, Vierungen gesetzt werden, um Lücken im Gemäuer zu füllen oder zerstörte Schmuckelemente wie z.b. die Löwen des Portals rekonstruiert werden können. Anschließend besuchten wir das angrenzende Dom- und Steinmetzmuseum, indem wir die Restaurationsarbeiten anschaulich dargestellt fanden.
2 Exkursion durch die Stadt der Geschichte historischer Gebäude auf der Spur Im Vorfeld hatten die Schüler sich in Gruppen zusammengefunden und sich historische Gebäude der Stadt ausgewählt, über die sie recherchieren wollten. Das Rathaus, die Ratsapotheke, historische Brauhäuser, die Herrenmühle, die alte Seilerei, der historische Gasthof Landsknecht wurden ausgesucht. Über die Gebäude selbst und deren frühere Nutzung wollten sie etwas herausfinden. Vor allem in der alten Seilerei und den Brauhäusern hofften wir noch etwas über altes Handwerk zu erfahren. Interview im historischen Rathaus: Wie lässt sich die Verwaltung in historische Gebäude integrieren? Wie wurden die Gebäude früher genutzt? Im Rathaus erfahren wir, dass des älteste Gebäude die Praxis vom Arzt Samuel Hahnemann war, der als Begründer der Homöopathie gilt. Das neuere Verwaltungsgebäude war früher Gaststätte und Hotel.
3 Wir fragen in der Stadtverwaltung nach, ob es schwierig ist eine Verwaltung in historische Gebäude zu integrieren, die unter Denkmalschutz stehen. Wir erfahren von Platzmangel und den Problemen eine moderne Heizung einzubauen und den wärmegedämmte Fenster in historische Fassaden zu integrieren. Trotzdem ist eine sinnvolle Nutzung der Gebäude heute gelungen. Sogar für einen Sitzungssaal, der mit den Wappen der zu Königslutter gehörigen Gemeinden geschmückt ist, konnte Platz gefunden werden. In der alten Ratsapotheke Nachforschung über die Ratsapotheke in Königslutter am Elm von Franziska Knodel (7a) Die Ratsapotheke in Königslutter ist ca. 400 Jahre alt. Am 18. April 1654 erteilt der regierende Herzog August dem Apothekergesellen Alexander Albrecht das Privileg eine Apotheke einzurichten in einem dazu diensamen und bequemen Haus mit allerhand Gewürz und Spezereien. Um 1585 erhielt Königslutter ein ausführliches Stadtrecht mit Wappen, Fahne und eigener Gerichtsbarkeit. Das neue Apothekenwahrzeichen ist seit 1978 vorhanden. Die Schlangen an der Fassade sind Jahre alt. Da die Apotheke in einem ehemaligen Brauhaus ist, ist sie denkmalgeschützt. Victor Kwasniewski schreibt 1963 die Geschichte der Ratsapotheke auf, seit mehr als 200 Jahren befindet sich die Apotheke jetzt im Besitz seiner Familie, begründet durch Johann Krukenberg. Der Sohn von V. Krasniewski führt heute die Apotheke und schenkt uns bei unserer Recherche ein Buch über die Geschichte der Apotheke. Wir stellen ihm Fragen über den Beruf des Apothekers und die Geschichte des Hauses:
4 Franziska: Können sie uns etwas über die Geschichte des Hauses sagen? Mein Vater hat über die Geschichte der Ratsapotheke nachgeforscht und sie in einem Buch aufgeschrieben, ich schenke euch ein Exemplar. Das Gebäude war früher ein Brauhaus. Man erkennt es noch am Kellergewölbe, wo die Fässer gelagert wurden. Gibt es Probleme, wenn man eine Apotheke in einem denkmalgeschützten Haus betreibt? Gibt es. Laut den neuen Vorschriften muss der Zugang zu einer Apotheke ebenerdig sein, damit auch Rollstuhlfahrer ohne Probleme in die Apotheke kommen können. Dies ist in der Apotheke am Marktplatz nicht möglich, weil es ein historisches Kellergewölbe gibt. Weitere Auflagen, wie das Gebäude noch sein muss, gibt es nicht. Man sieht hier noch so schöne alte Gefäße, eine Waage und sonstige Geräte. Können Sie uns sagen, wie man die benutzt hat? Früher wurden Medikamente erst dann hergestellt, nachdem sie bestellt wurden. Es gab einen Warteraum, wo die Menschen so lange warteten, bis ihre Pillen, Tabletten, Säfte (z. B. der Hustensaft) fertig war. Doch wenn es auf den Winter zu ging, wurden von einigen Medikamenten schon mehr hergestellt, damit es Vorrat gab. Früher wurde noch alles per Hand hergestellt und man musste jede Tablette einzeln pressen. Das dauerte sehr lange, wenn man mehrere machte. Dies geht heute natürlich maschinell schneller. Herr Krasniewski erklärt uns ein Gerät, mit dem man Tabletten pressen konnte und zeigt uns ein Rührgerät mit dem man Emulsionen herstellen konnte, die die Grundlage für Salben bildeten. Man hat dafür Walfett benutzt. Heute müssen keine Wale mehr für Cremes sterben, da es nun künstliche Fette dafür gibt. Einige Andenken, Dosen, Gläser und anderes stehen heute noch in der Apotheke, andere stehen im Museum am Dom. Damals war die Apotheke nur halb so groß. Im alten Teil ist der heutige Laden. Der hintere entstand erst später. Die Gruppen, die über die historische Gaststätte Landsknecht, die Herrenmühle und die alte Seilerei recherchieren, sind weniger erfolgreich: Geschlossen, keiner da, der etwas weiß, heute ein Geschäft für Kaffeemaschinen. Es werden einige Fotos gemacht, und wir beschließen im Stadtarchiv weiter zu forschen
5 Stöbern im Stadtarchiv mit Herrn Kraus Herr Kraus erklärt uns, dass die Einführung der Feuerversicherung durch Herzog Anton Ulrich ein Meilenstein für die Absicherung der Bürger bei Bränden und das Wissen über die Gebäude und Bewohner von Königslutter war. Die bedeutende Urkunde wird uns gezeigt. Jetzt können die Schüler nach ihren ausgewählten Häusern suchen. Cagla (Bild rechts) entdeckt, dass ihr Wohnhaus schon 1683 erbaut wurde und u.a. eine Putzmacherin in diesem Haus ein Geschäft führte. Sie beginnt über ihr eigenes Wohnhaus zu recherchieren. Marvin entdeckt das Hochzeitsfoto seiner Großeltern im Archiv, er hat über seinen Namen recherchiert und erfährt, dass seine Vorfahren wichtige Positionen im öffentlichen Leben der Stadt Königslutter eingenommen haben. Jeremy, Önder, Lukas (von links) suchen nach dem Landsknecht. wieder nichts.. aber das Gebäude des Stadtarchivs selbst finden sie sehr vielversprechend. Sie wählen sich dieses Thema, im Anschluss ihr Bericht. Pia und Kira werden auch über die Seilerei fündig, Tom und Mirko über die Herrenmühle. Ein hoch interessanter Vormittag geht zu Ende über altes Handwerk wissen wir noch nicht so viel, aber Herr Kraus will uns weiter bei der Recherche unterstützen.
6 Besuch im Stadtarchiv von Önder Saka, Jeremy Jockwer, Lukas Stark Am Dienstag den , war unsere Denkmalaktiv Gruppe der Haupt- und Realschule Königslutter im Stadtarchiv. Dort besuchten wir den pensionierten Lehrer Herrn Kraus. Heute arbeitet er ehrenamtlich als Stadtarchivar. In der Vorarbeit bildeten sich Kleingruppen, die sich ein denkmalgeschütztes Haus zum Thema machten. Unsere Gruppe suchte sich den Landsknecht (Gasthaus) aus. Also machten wir uns auf den Weg in das Stadtarchiv (Marktstraße 1). Dort suchten wir vergebens nach Infos zum Landsknecht. Also suchten wir uns ein anderes denkmalgeschütztes Haus in Königslutter aus und fanden das alte Brauhaus (heute Stadtarchiv). Über das konnten wir eine ganze Menge heraus finden, zum Beispiel die Haussage: Vor dem Hause stand vor Jahren eine alte, dicke Kastanie und die Alten wussten folgendes von diesem Gebäude zu erzählen. Hier hatte in alter Zeit ein reicher und geiziger Mann gelebt, der, wenn ein armer Handwerksbursche oder ein bedürftiger Mensch an seine Haustür klopfte, um eine milde Gabe zu erbitten, diese stets mit bösen Scheltworten und viel Geschrei, ja nicht selten mit seinem großen Hund fortjagen ließ. Ein solcher armer Mensch soll den hartherzigen Mann dann einmal verwünscht haben, dass er nach seinem Tode im Grabe keine Ruhe finden und in dem großen Hause umgehen solle. Nachdem der geizige Hauswirt gestorben und ein neuer Besitzer eingezogen war, ergab es sich nun, dass ein ruheloser Poltergeist in den Kammern und Stuben, den Gängen und Böden, sein Unwesen trieb. Oft hörte man, dass des Nachts auf den Treppen ein Klirren und Poltern war, als ob jemand mit Ketten beladen die Stufen langschlurfte. Es war dieses aber der böse Geist des alten Brenners, der durch sein schlechtes Leben und weil sein Reichtum auf Betrug und Geiz aufgebaut war, keine Ruhe im Grabe finden konnte. Von 1965 bis heute gehört das Haus der Stadt Königslutter am Elm. Außerdem fanden wir heraus, dass das Gebäude um 1700 erbaut wurde und die Assekuranznummer 9 trägt. Aus dem Assekuranzverzeichnis lassen sich alle Vorbesitzer ermitteln. Über die frühere Nutzung des Hauses wollen wir noch mehr herausfinden. Als Archiv besteht es seit Damals begann der Mittelschulkonrektor Heinz Röhr die auf dem Dachboden des Rathauses lagernden städtischen Akten zu sichten und zu ordnen. Das geschah unter schwierigsten Bedingungen, denn erst 1969 bekam er eigene Archivräume auf dem Dachboden des Stadt- und Jugendhauses Marktstraße 1. Dort befindet sich das Archiv noch heute. Es wird seit 1985 von Wilfried Kraus geleitet, für das Bildarchiv ist seit 2002 Jörg Günsche zuständig.
7 Wir beschließen neben der Recherchearbeit mit einer praktischen Arbeit zu beginnen. Die Schüler haben ihre Wunschgebäude fotografiert und Abzüge in Postkartengröße hergestellt, die die Basis für Radierungen bilden. Sie fertigen zunächst möglichst detailgetreue Zeichnungen an, dabei stoßen einige durchaus an ihre Grenzen. Kunst ist nicht so mein Fall.. kommentiert Mirko und etliche stimmen zu. Andere Jasmin, Cagla, Kira, Lukas freuen sich gerade darauf. Wir beginnen noch vor den Weihnachtsferien mit dem Gravieren der Platten. Wir schauen uns alte Kupferstiche an und machen uns Gedanken über die Bedeutung dieser Technik für alte Buchillustrationen. Krankheitsbedingt und durch diverse Schulveranstaltungen (Weihnachtsfeier, Sportturnier) kommt unser Zeitplan etwas ins Hintertreffen, aktuell beginnen die ersten Schüler mit dem Drucken. Weitere alte Handwerkstechniken stehen als Nächstes auf dem Programm. Radierungen zum Thema: Historische Gebäude in Königslutter Mirko: Kunst ist nicht so mein Ding Franziska: Graviert die Ratsapotheke. Einfärben der Platten
8 Aylin präsentiert ihren ersten Druck, Altes Brauhaus Jasmin hat das alte Rathaus gewählt: Foto Druckplatte erster Druck Dr. Thekla Pfeiffer-Deml
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