Infobrief. Rückkehrberatungsstellen. für Flüchtlinge in Bayern. Nr. 3 / Dezember Allgemeines. Allgemeines 1. rn,

Transkript

1 Infobrief der Rückkehrberatungsstellen für Flüchtlinge in Bayern Nr. 3 / Dezember 2016 Coming Coming Home Home Inhalt Allgemeines 1 Coming Home 2 ZRB Süd 6 ZRB Süd-Ost Allgemeines Nützliche Webseiten zum Thema Integration Mediathek für Asyl und Integration: Broschüre Mal ehrlich! Flucht und Asyl in Bayern : kel/pdf_dokus/br_asyl_bayern_web2.pdf ZRB Nord 10 ZRB West 12 Allen Kolleginnen und Kollegen, Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern, rn, wünschen wir friedli liche und harmonische Festtage sowie Gesundheit und Lebensfreude für das kommende Jahr Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der bayerischen Rückkehrberatungsstellen Impressum: Landeshauptstadt München Sozialreferat Amt für Wohnen und Migration Büro für Rückkehrhilfen Coming Home Werinherstraße 87 Haus 24a / 1. Stock München Tel.: (089) reintegration@muenchen.de

2 Aktuelles Erinnerung - Neue Adresse Landeshauptstadt München Sozialreferat Amt für Wohnen und Migration Büro für Rückkehrhilfen Coming Home Werinherstraße 87 Haus 24a / 1. Stock München Tel.: (089) Fax: (089) reintegration@muenchen.de Werinherstraße 87 Haus 24a / 1. Stock München S3 / S7, Haltestelle: St.-Martin-Str. Zugang über St.-Martin-Str. 76 Weitere Anfahrtsmöglichkeiten: U2 Haltestelle: Giesing Bus 54, Haltestelle: Ungsteiner Str. Die Postadresse bleibt vorläufig: Franziskanerstr. 8, München Weitere Kontaktdaten unter: Zuständigkeitsbereich Landeshauptstadt München Landkreise: Bad Tölz-Wolfratshausen Dachau Ebersberg Erding Freising Fürstenfeldbruck Garmisch-Partenkirchen Miesbach München Starnberg Weilheim-Schongau Neue Mitarbeiterinnen Ab sofort verstärken Angela Parvanta und Anne Leitenbacher das Coming Home Team. Am verlässt Diem-Tu Tran, Beraterin für Afrika, Südamerika und Irak das Büro für Rückkehrhilfen. Ihre Vertretung übernehmen bis zur Nachbesetzung ihrer Stelle Frau Leitenbacher für Afrika, Frau Tiefengruber für Südamerika und Herr Avdyli für den Irak. Die aktuellen Kontaktdaten aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden Sie unter: Neue Coming Home Flyer und Plakate Das Büro für Rückkehrhilfen, Coming Home, hat seine Plakate und Informationsflyer aktualisiert. Der Flyer informiert über die allgemeinen Angebote unseres Büros, in zwölf verschiedenen Sprachen. Bei Bedarf kontaktieren Sie uns bitte per , wir senden Ihnen gerne Exemplare zu: reintegration@muenchen.de 2

3 Zukunftskongress Migration & Integration Am 21. und 22. September fand im Bundespresseamt, Berlin, der Zukunftskongress Migration & Integration statt. 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft tauschten sich über verschiedene Aspekte der Integration und Reintegration von geflüchteten Menschen aus. Marion Lich, Leiterin des Büros für Rückkehrhilfen, war als Referentin eingeladen und nutzte die Gelegenheit zu einem deutlichen Statement für den Ausbau der Rückkehrberatungsstrukturen in Deutschland. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion betonte sie, dass die freiwillige Rückkehr Vorrang vor der Rückführung hat, was Politiker bei ihrer Wortwahl zu dem Thema jedoch meist ignorieren. Am Rande der zahlreichen Workshops und Foren bot sich Gelegenheit, mit Vertreterinnen und Vertretern der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ins Gespräch zu kommen. Die GIZ handelt im Auftrag des Entwicklungsministeriums und soll sich künftig intensiver um die Reintegration von Flüchtlingen kümmern. Es besteht großes Interesse an einem Erfahrungsaustausch und ggf. einer Kooperation mit den Institutionen der Rückkehrhilfe. Maria Prsa, im Büro für Rückkehrhilfen u. a. zuständig für das Thema Entwicklungszusammenarbeit, nahm ebenfalls am Kongress teil. Ihr kommen die neu geknüpften Kontakte mit der GIZ besonders gelegen, sie bereitet eine Fachkonferenz zum Thema Kooperation zwischen Rückkehrhilfe und Entwicklungszusammenarbeit vor, die im Frühjahr 2017 stattfinden wird. Kommune bewegt Welt - München erhält Auszeichnung Das Büro für Rückkehrhilfen hat bei dem bundesweiten Wettbewerb Kommune bewegt Welt den zweiten Platz belegt, der mit dotiert ist. Mit dem Preis werden herausragende kommunale Beispiele zu Migration und Entwicklung ausgezeichnet, bei denen Kommunen mit zivilgesellschaftlichen, insbesondere mit migrantischen Akteuren zusammenarbeiten. Ein Beispiel des Büros für Rückkehrhilfen ist die Kooperation mit dem Verein Empor - Aufbauhilfe für Afghanistan. Der Gründer des Vereins, Abdul Wali Nawabi, flüchtete als Jugendlicher nach Deutschland. Nach über 20 Jahren im Exil kehrte der ausgebildete Orthopädietechniker nach Afghanistan zurück, um sich am zivilen Wiederaufbau zu beteiligen. Er baut orthopädische Werkstätten auf, versorgt mittellose Patientinnen und Patienten und bildet lokale Fachkräfte aus. Mit der Förderung solcher Hilfsprojekte in Herkunftsländern von Flüchtlingen leistet das Büro für Rückkehrhilfen einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung sowie zur Verbesserung der Infrastruktur und der Lebensbedingungen vor Ort. Der Wettbewerb Kommune bewegt Welt steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für wirtschaftliche 3

4 Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller. Der Wettbewerb wird alle zwei Jahre von Engagement Global ausgelobt und von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt durchgeführt. Weitere Informationen unter: Fachkräfteaustausch Bayern - Kosovo Die AWO Nürnberg hat im Rahmen ihres Reintegrationsprojektes im Kosovo einen Fachkräfteaustausch organisiert. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bayerischen Sozialministeriums, des Sozialamtes der Stadt Nürnberg, der Landesaufnahmestelle der Regierung von Mittelfranken, der AWO Nürnberg, der Ausländerbehörde München und der Rückkehrberatungsstelle Coming Home reisten im Juni in den Kosovo, um sich über staatliche Unterstützungsmöglichkeiten für Rückkehrerinnen und Rückkehrer sowie die allgemeine politische und soziale Lage zu informieren. Anlass für die Reise war die große Zahl der Flüchtlinge, die im Zeitraum Herbst 2015 bis Frühjahr 2016 nach Deutschland kamen, allerdings mehrheitlich keine längerfristige Bleibeperspektive erhielten. Ein Großteil dieser Menschen kehrte freiwillig in den Kosovo zurück. Aufgrund der hohen Zahl der Rückkehrenden wurden Projekte und Hilfen vor Ort aufgestockt und erweitert. Die AWO erhielt vom Auswärtigen Amt zusätzliche Fördergelder und konnte so vor allem Familien unterstützen und Nothilfe leisten. Auch das Reintegrationsprojekt der kosovarischen Regierung änderte seine Voraussetzungen. So können seit März 2016 alle Rückkehrerinnen und Rückkehrer, unabhängig davon wann sie das Land verlassen haben, beim kosovarischen Innenministerium einen Antrag für eine Existenzgründungsförderung stellen. Personen, die eine Ausbildung absolviert oder einen Beruf erlernt haben und einen Businessplan vorlegen, können an einem Existenzgründungskurs teilnehmen und bei einer Geschäftsgründung mit einem Betrag von bis zu gefördert werden. Heimkehrer, die in das Reintegrationsprojekt der kosovarischen Regierung aufgenommen werden möchten, sollten sich direkt nach der Ankunft am Flughafen in Prishtina registrieren lassen. Weiterhin fand ein Besuch im DIMAK-Büro (Deutscher Informationspunkt für Migration, Ausbildung und Karriere) statt, in dem über Möglichkeiten der Arbeitsaufnahme in Deutschland informiert wird. Es wurden fünf Familien besucht, die bei der Rückkehr von den bayerischen Rückkehrberatungsstellen unterstützt und an das AWO-Projekt vermittelt wurden. Alle Familien erhielten von der AWO Unterstützung, z. B. Arbeitsvermittlung, Baumaterial, Haushaltsgeräte, Lebensmittel oder Schuldbedarf. Drei Familienväter haben eine dauerhafte Arbeitsstelle gefunden, ein 4

5 weiterer ist als Tagelöhner tätig. Eine Familie hat große Schwierigkeiten eine geeignete Unterkunft zu finden, sie wurde vorübergehend von Verwandten aufgenommen. Eine alleinstehende Frau lebt bei ihrem Bruder, wo sie vor der Flucht gewohnt hat. Ein Problem für die besuchten Familien ist vor allem der geringe Arbeitslohn, der Durchschnittsverdienst der besuchten Personen liegt bei 230. Problematisch ist auch die schlechte medizinische Versorgung, beispielsweise müssen Patienten Medikamente und Therapien selbst finanzieren. Chronische Krankheiten können nur bedingt behandelt werden. Für Angehörige der Minderheit der Roma ist die Situation oft besonders schwierig. Sie leben meist am Rand der Städte. Die besuchten Familien haben zwar ein kleines Haus, aber keiner der Familienmitgliedern hat eine dauerhafte Arbeit. Zwei Familien erhalten Sozialhilfe in Höhe von 75 pro Familie. Dieser Betrag reicht allerdings nicht aus, um Strom und Wasser zu bezahlen. Oft bestreiten die Familien ihren Lebensunterhalt durch den Verkauf von Eisen und Dosen, die sie im Müll sammeln. Die Familien klagten darüber, dass sie seitens des kosovarischen Staates oder anderer Organisation keine Hilfe erhalten. Die AWO versucht die Familien beispielsweise mit Lebensmitteln zu unterstützen, eine langfristige Hilfe kann allerdings nicht gewährleistet werden. Im Oktober fand der Gegenbesuch der kosovarischen Delegation in Nürnberg und München statt. Die Vertreterinnen und Vertreter der kosovarischen Behörden erhielten einen Einblick in die Rückkehrberatung in Bayern, die Angebote der AWO Nürnberg im Bereich Altenhilfe und Kindertagesstätten,Qualifizierungsangebote für Migrantinnen und Migranten, Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen, soziale Versorgung und Betreuung durch städtische Behörden sowie Betreuung von traumatisierten Flüchtlingen. Die AWO plant ihre Angebote im Kosovo in Kooperation mit den kosovarischen Institutionen in den Bereichen der beruflichen Qualifizierung von Jugendlichen und Betreuung von älteren Menschen weiter zu entwickeln. 5

6 Aktuelles Schließzeiten Zentrale Rückkehrberatung Südbayern & Süd- Ostbayern Lange Gasse Augsburg Tel.: (0821) Fax: (0821) info@zrb-suedbayern.de Vom bis einschließlich ist die ZRB Süd- Ost an den Standorten Deggendorf und Mühldorf geschlossen. Die ZRB Süd in Augsburg ist zwischen den Feiertagen geöffnet. In dringenden Fällen bitten wir Sie, sich mit der ZRB Süd unter der oder per in Verbindung zu setzen: info@zrb-suedbayern.de Die ZRB Süd ist ebenso bemüht ihren Service Online- Beratung zwischen den Feiertagen gemäß unserer Bestimmungen aufrecht zu erhalten ( Online- Beratung-Button oberhalb der Kontaktbox anklicken). Kirchenplatz Mühldorf Tel.: (08631) Tel.: (0821) beratung.ost@zrb-suedbayern. de Metzgergasse Deggendorf Tel.: (0991) beratung.ost@zrb-suedbayern. de Weitere Kontaktdaten unter: Zuständigkeitsbereich ZRB Süd in Augsburg Schwaben, gesamt Landkreise: Eichstätt Ingolstadt Landsberg am Lech Neuburg-Schrobenhausen Pfaffenhofen an der Ilm ZRB Süd-Ostbayern in Mühldorf Landkreise: Altötting Berchtesgadener Land Mühldorf am Inn Rosenheim Traunstein ZRB Süd-Ostbayern in Deggendorf Niederbayern Ab Montag, den , sind die ZRB Süd und Süd-Ost an allen Außenstellen gerne wieder für Sie da. Bitte beachten Sie, dass voraussichtlich Anfang Januar 2017 noch keine Flüge über IOM buchbar sein werden, da das Programm REAG&GARP neu aufgelegt wird. Neue Mitarbeiter Das Team der ZRB Süd- und Süd-Ost freut sich, neue Berater begrüßen zu dürfen: In Augsburg: Hr. Ernest Carlos Foutsop / Bayerische Rote Kreuz, seit , Schwerpunkt Afrika Tel.: (0821) Fax: (0821) Mail: e.foutsop@zrb-suedbayern.de info@zrb-suedbayern.de 6

7 In Mühldorf: Hr. Markus Fiebiger / Caritasverband f. d. Erzdiözese, seit Tel: (08631) Fax: (0821) Mail: m.fiebiger@zrb-suedbayern.de beratung.ost@zrb-suedbayern.de Ausbau und Erweiterung Der Ausbau der ZRB Süd und Süd-Ost mit ihren Außenstandorten in Deggendorf, Mühldorf und Kempten hat begonnen. Es finden bereits erste Vorstellungsgespräche an den verschiedensten Standorten statt. Interessierte können sich gerne bei der ZRB Süd über das Stellenangebot an den einzelnen Standorten informieren. Die ZRB freut sich, dass an dem neuen Außenstandort in Kempten passende Räumlichkeiten gefunden werden konnten. Die Eröffnung des Standortes findet voraussichtlich im Frühjahr 2017 statt. Bei Rückfragen steht Ihnen das Team der ZRB Süd am Standort Augsburg gerne zur Verfügung. Der Standort Deggendorf ist zum 15. Dezember 2016 in das Haupthaus des Caritasverbandes umgezogen. Aktuelle Informationen und Kontaktdaten zu den o.g. Standorten werden über die Homepage der ZRB Süd kommuniziert: Die Schwerpunkt-Länderanfragen bezüglich eines Beratungstermins in den letzten 3 Monaten bei der ZRB Süd und Süd-Ost kamen aus den Ländern Afghanistan, Pakistan, Senegal und Nigeria. Außentermine der ZRB Süd und Süd-Ost Das Team der ZRB veranstaltete in den letzten Monaten mehrere Informationsveranstaltungen in Helferkreisen und bei anderen Kooperationspartnern im Einzugsgebiet: Helferkreis in Kaufbeuren Informationsveranstaltung in Neu-Ulm, Landratsamt Informationsveranstaltung in Deggendorf, Caritashaus Informationsveranstaltung zum Thema freiwillige Rückkehr in Pfronten Informationsveranstaltung zum Tätigkeitsfeld der ZRB Süd in der FAKS Augsburg Helferkreis zum Thema freiwillige Rückkehr in Sonthofen Wenn Sie Interesse an einer Informationsveranstaltung der ZRB Süd- und Ost haben, setzen Sie sich bitte zur Terminabsprache mit uns in Verbindung unter der oder per info@zrb-suedbayern.de 7

8 Besuch der Fachtagung Transnationaler Austausch III in Augsburg Im Rahmen des Projekts Transnationaler Austausch III trafen sich 82 Akteure der Freiwilligen Rückkehr aus 16 Ländern vom bis zum zu einer Fachtagung im Tagungshotel Haus Sankt Ulrich in Augsburg, um sich zu Fragen der Rückkehr von besonders Schutzbedürftigen auszutauschen. Unter den Teilnehmenden befanden sich nicht nur Rückkehrberaterinnen und Rückkehrberater, sondern auch Netzwerk-Koordinatoren sowie Regierungsvertreter. Neben der Vorstellung von unterschiedlichen nationalen Rückkehrberatungssystemen und der Arbeit der Reintegrationspartner im Rückkehrland fand ein intensives Training von Psychotherapeuten zum Umgang mit traumatisierten und psychisch kranken Personen in der Beratung statt. Der Fokus des dritten Tages lag auf der Erarbeitung von allgemeinen Standards der Rückkehrberatung, welche unter anderem mit den Regierungsvertretern diskutiert wurden. Während der Tagung gab es ausreichend Gelegenheiten für den informellen Austausch, wovon die Teilnehmenden im hohen Maße profitierten. Für die anstehenden Veranstaltungen des Projekts Transnationalen Austauschs III soll der Fokus weiterhin auf die gemeinsame Abstimmung von Standards wie auch auf den Umgang mit weiteren schutzbedürftigen Gruppen wie z.b. Kinder gelegt werden. Qualifizierungsmaßnahmen Häufig haben Asylsuchende in Deutschland keine Perspektiven. Sie sind in Gemeinschaftsunterkünften oder dezentral untergebracht und müssen oft länger auf eine Entscheidung ihres eingereichten Asylantrages warten. Während dieser Zeit ist es ihnen nahezu unmöglich, eine Arbeit zu finden. Deshalb ist es nicht sehr verwunderlich, wenn sie in Perspektivlosigkeit verfallen. Hinzu kommt, dass die Mehrzahl aller eingereichten Anträge abgelehnt wird und den Asylsuchenden damit eine Abschiebung droht. An der freiwilligen Rückkehr hindert sie oft die Angst des Gesichtsverlustes. Sie haben es meist nach jahrelanger Flucht 8

9 geschafft, nach Europa zu gelangen. Nicht selten setzt die Familie ihre ganze Hoffnung in das eine Familienmitglied. Wenn sie dann mit leeren Händen zurückkehren, sehen sie sich mit dem Vorwurf konfrontiert, ein Versager zu sein. So lastet ein großer Druck auf den Schultern der Asylsuchenden. Die ZRB Süd will mit ihren Qualifizierungsmaßnahmen den Menschen mit Rückkehrwunsch daher neues Know-how mitgeben, mit dem sie ggf. ihren Lebensunterhalt im Herkunftsland bestreiten können. Ziel ist es, Perspektiven für die Rückkehr sowie fundierte Grundkenntnisse über verschiedene Fachbereiche zu vermitteln und dadurch eine Rückkehr in Würde zu ermöglichen. Folgende Qualifizierungsmaßnahmen sind demnächst geplant: Deggendorf: Kontakt über Fr. Weigert unter Nähkurs in Deggendorf, ggf. Frühjahr 2017 Nähkurs in Kelheim, ggf. Herbst 2017 Mühldorf: Kontakt über Hr. Fiebiger unter KFZ-Kurs in Kolbermoor, Frühjahr 2017 Diverse andere Qualifizierungsmaßnahmen Augsburg / Kempten: Kontakt über Fr. Förg unter Workshop: Bau von Lastenfahrrädern in Kempten bis Anmeldung bitte per s.foerg@zrb-suebayern.de Nähkurs in Augsburg Ein Ersatztermin stand leider bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Bitte nehmen Sie Kontakt mit der ZRB Süd in Augsburg auf. Bei Interesse an weiteren Qualifizierungsmaßnahmen setzen Sie sich bitte mit uns direkt in Verbindung: 9

10 Mitarbeiterinnen der ZRB Nordbayern besuchen im Rahmen einer Projektreise Rückkehrerinnen und Rückkehrer im Kosovo Zentrale Rückkehrberatung Nordbayern Marienstraße Nürnberg Tel.: (0911) Fax: (0911) Weitere Kontaktdaten unter: Zuständigkeitsbereich Mittelfranken Oberfranken Oberpfalz Während einer fünftägigen Projektreise ( ) trafen Frau Meißner und Frau Brookman-Amissah, zwei Beraterinnen der ZRB Nord, die Kolleginnen und Kollegen des Kosovo- Projektes der AWO Nürnberg. Gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen im Kosovo besuchten sie freiwillig zurückgekehrte Familien. Die Projektreise diente neben dem Besuch und der Befragung von Rückkehrerinnen und Rückkehrern u.a. dazu, sich einen Eindruck über den erfolgten Reintegrationsprozess vor Ort zu verschaffen und bei Bedarf im Sinne der Nachhaltigkeit weitere Unterstützung für die berufliche und soziale Reintegration zu ermöglichen. Die ZRB Mitarbeiterinnen konnten außerdem einen aktuellen Einblick in die vorhandene Infrastruktur sowie die soziokulturellen Gegebenheiten im Kosovo erhalten. Während der Projektreise wurden insgesamt elf Familien im Großraum Prishtina und Mitrovica besucht. Der erste Weg führte die ZRB Mitarbeiterinnen nach Prishtina in das Büro des Kosovo-Projektes der AWO Nürnberg. Nach der Besichtigung der Räumlichkeiten und einer ausführlichen Erläuterung der aktuellen Schwerpunkte des Kosovo-Projektes fuhren zwei der kosovarischen Kolleginnen und Kollegen mit den ZRB Mitarbeiterinnen zu der ersten Familie nach Ferizaj. Über die Lebensumstände dieser Familie soll hier näher berichtet werden: Familie I. ist im Oktober 2014 nach Deutschland geflohen. Herr I. hoffte in Deutschland eine feste Arbeitsstelle zu finden und für sich und seine Familie ein Leben aufbauen zu können erhielt die Familie die Ablehnung ihres Asylantrages. Die Töchter hatten sich zu diesem Zeitpunkt in Deutschland bereits gut integriert, auch in der Schule. Da die Familie trotzdem für sich keine aufenthaltsrechtliche und berufliche Zukunft in Deutschland sah, entschloss sie im Februar 2016, freiwillig in den Kosovo zurückzukehren. Das Ehepaar I. war bereits vor der Flucht nach Deutschland arbeitssuchend und auch nach der Rückkehr in den Kosovo bot sich ihnen keine Verdienstmöglichkeit, um ihre Familie zu versorgen. Frau I. und eine ihrer Töchter warteten an einer Tankstelle in Ferizaj, um gemeinsam mit den ZRB Mitarbeiterinnen zu ihrem Haus zu fahren. Die fünfköpfige Familie bewohnt zusammen mit deren Großmutter ein stark renovierungsbedürftiges Haus. Herr I. versucht derzeit als Tagelöhner und mit Flaschensammeln seine Familie zu ernähren. Er hat mit Hilfe der finanziellen Unterstützung, die er von der ZRB erhalten hatte, bereits den Fußboden im Wohnzimmer erneuert. An das Wohnzimmer ist eine Küche angegliedert. In allen Räumen fehlen Sitz-und Schlafmöglichkeiten für Eltern und Großmutter, alle schlafen derzeit auf dem Fußboden. In der Küche fehlen sowohl Kühlschrank als auch Waschmaschine. Im ersten Stock befindet sich ein Kinderzimmer, das sich die drei Töchter teilen. Auch hier fehlen ein Ofen, Schlafmöglichkeiten, Schreibtische und Aufbewahrungsmöglichkeiten für 10

11 Wäsche. Die älteste Tochter wird ab September 2016 ein Gymnasium besuchen. Dafür finanziert die ZRB Nord die Schulbücher und -materialien. Die mittlere Tochter hat im September 2016 an der Friedensflotte Besuch bei Familie I. in Ferizaj (ZRB Beraterinnen 3. U. 4. v. l.) nommen. Mirno Mirno More teilge- More ist ein jährlich stattfindendes Segelprojekt, bei dem sich Kinder und Jugendliche aus mehreren europäischen Ländern treffen, um durch die Inselwelt Dalmatiens zu segeln. Ziel des Segelprojektes ist es, Freundschaften über ethnische und soziale Grenzen hinweg aufzubauen und die gegenseitige Toleranz zu fördern. Die ZRB unterstützte die Familie finanziell bei der Anschaffung dringend benötigter Gegenstände, wie z. B. Rucksack, Reisetasche, Badeanzug und Schwimmflügel. Die Quittungen der getätigten Ausgaben für die Familie wurden über das Büro im Kosovo an die ZRB in Nürnberg gesandt. Nach Erhalt der ersten Quittungen wurde der Familie über das Kosovo Projekt Geld für den Kauf eines Ofens für das Kinderzimmer, eine Waschmaschine und einen Kühlschrank ausbezahlt. Am letzten Tag der Projektreise kam die Familie nach Prishtina in das AWO Büro, um sich bei den ZRB Mitarbeiterinnen zu bedanken und zu verabschieden. Außerdem überreichte die elfjährige Tochter, die auch nach ihrer Rückkehr regelmäßig in telefonischem Kontakt mit der ZRB Beraterin stand, einen persönlich an die Beraterin gerichteten Brief, der nach Rücksprache mit dem Mädchen hier veröffentlicht werden darf: 11

12 Zentrale Rückkehrberatung Westbayern Röntgenring Würzburg Tel.: (0931) Fax: (0931) info@zrb-westbayern.de Zuständigkeitsbereich Unterfranken Stadt und Landkreis Coburg 12