Seminararbeit. Einführung in Wissenschaftliches Arbeiten. Fabian Lang. Frühjahrstrimester Wirtschaftsinformatik: Softwareentwicklung

Transkript

1 Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Professur für BWL, insbes. Wirtschaftsinformatik Holstenhofweg Hamburg Wirtschaftsinformatik: Softwareentwicklung Seminararbeit Frühjahrstrimester 2011 Einführung in Wissenschaftliches Arbeiten Fabian Lang

2 Seminar Anforderungen an eine Seminararbeit Ausführliche Tipps und Tricks, zusammengestellt von Professor Fink 7-2

3 Seminar Softwareentwicklung VORWORT 2-3

4 Seminar Wissenschaftliches Arbeiten Ziel: Gewinnung und Verbreitung von Erkenntnissen Basis ist der aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisstand Klare Beschreibung von Ausgangsbasis, Problemstellung und Zweck der Arbeit Begriffsdefinitionen, ggf. Formalisierung Konsistente und nachvollziehbare Aussagen bzw. Argumentationen axiomatisch-deduktiv: logische Schlussfolgerungen auf der Basis von Annahmen empirisch-induktiv: Hypothesenbildung auf der Basis von empirischen Untersuchungen bzw. Experimenten Falsifizierbarkeit von Aussagen bzw. Theorien 4

5 Seminar Anforderungen an eine Seminararbeit Kritische und selbstständige Auseinandersetzung mit einem Thema Logischer Aufbau der Arbeit bzw. der Gliederung ( roter Faden ) Klare Begriffsdefinitionen Abwägung zwischen der Breite und Tiefe der Darstellung Stringente Argumentation Kein Gesinnungsaufsatz Belege / Zitieren (Verzeichnis verwendeter Literatur) vorzugsweise wissenschaftliche Literatur Ordnungsmäßige formale Gestaltung Orthografie, Grammatik, Interpunktion, Konsistenz Einhalten von Gestaltungsregeln, angemessenes Layout 5

6 Seminar Anforderungen an eine Seminararbeit Eigenleistung? systematische Aufbereitung eines klar abgegrenzten Themengebiets unter engen Restriktionen hinsichtlich Bearbeitungszeit und Umfang je nach Aufgabenstellung ggf. spezielle Leistungen (z.b. Implementierung) Beschaffung und Beurteilung von wissenschaftlicher Originalliteratur nicht verlangt sind: eigenständige Problemlösung ( Abschlussarbeit) wissenschaftlicher Fortschritt ( Dissertation) Einhalten von Terminen und Vorgaben! 6

7 Seminar Ablauf Literatur im Themenfeld beschaffen und erarbeiten Thema strukturieren und in eigenen Worten wiedergeben Thema kritisch beurteilen Gegenstand / Problemstellung / Zielsetzung Argumentation / Annahmen Schlussfolgerungen / Ausblick Theorie vs. Praxis Zwischenbesprechung mit dem Betreuer (spätestens Mitte Mai) Gliederung, verarbeitete Literatur, offene Punkte Fertigstellung Seminararbeit Abgabe bis 16. Juni 2011, Empfehlungen für die formale Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten ( Vortrag Ende Juni

8 Seminar Softwareentwicklung FORMAT 2-8

9 Seminararbeit Format Empfehlungen (mehr unter ): DIN A4 Serifenlose Schriftart (z.b. Times New Roman) Schriftgröße 11pt Zeilenabstand 1,5 Abgabe als pdf Gliederung Titelblatt Inhaltsverzeichnis Textteil evtl. Anhang (z. B. Ergebnisse, Programmcode) Literaturverzeichnis Eidesstattliche Erklärung evtl. Anlagen (z. B. geeignet befestigte Datenträger) 7-9

10 Seminar Softwareentwicklung PRÄSENTIEREN 2-10

11 Präsentieren Seminarvortrag und Diskussion Kurzpräsentation der Themenstellung wesentliche Inhalte Zeitvorgabe (etwa 20 Minuten Vortrag, 10 Minuten Diskussion) Adressaten: Seminarteilnehmer Rezeptionsniveau Beginn: Thema, Name des bzw. der Vortragenden, Gliederung Kritische Distanz, ggf. eigene Thesen / Beurteilungen Visuelle Unterstützung Folien, Online-Präsentation, SmartBoard, Handouts,... Diskussion der eigenen Themenstellung Moderation, Beantwortung von Fragen, Kritikfähigkeit Beteiligung an der Diskussion anderer Themenstellungen 11

12 Präsentieren Empfehlungen insb. für Powerpoint Vortrag insb. durch Stichworte und Diagramme unterstützen volle Sätze bzw. Texte nur als Ausnahmen (wichtige Definitionen, Zitate) ausreichende Schriftgröße (niemals unter 16 pt) dezente Farben, seriöses Layout, keine Animationsschlacht eventuell Seitenzahlen, Kopf- oder Fußzeile einheitliches Design mit Hilfe des Folienmasters (spart Zeit) 7-12

13 Seminar Softwareentwicklung RICHTIG ZITIEREN 2-13

14 Zitieren Die unterschiedlichen Zitatsformen Direktes Zitat (auch: wörtliches Zitat) 1-zu-1-Übernahme einer Textstelle. Direkte Zitate müssen als solche kenntlich gemacht werden (durch Anführungszeichen oder kursiver Schrift). Bsp.: The principle of adverse selection is potentially present in all lines of insurance. (Akerlof 1970, S. 493) 7-14

15 Zitieren Die unterschiedlichen Zitatsformen Indirektes Zitat (auch: sinngemäßes Zitat) Eine Idee wird aus der Literaturstelle übernommen. Bsp.: Insbesondere bei Versicherungen stellt sich das Problem der Adversen Selektion (Akerlof 1970, S. 493). 7-15

16 Zitieren Die unterschiedlichen Zitatsformen Vergleiche (vgl.) Auf eine Literaturstelle wird verwiesen, jedoch nicht zitiert. Bsp.: Es existieren bereits eine Vielzahl an wissenschaftlichen Arbeiten, die Informationsasymmetrien in Versicherungen untersuchen (vgl. Akerlof 1970, S. 493). 7-16

17 Zitieren Die unterschiedlichen Zitatsformen Gegenüberstellung: Indirektes Zitat und Vergleiche Es existieren bereits wissenschaftliche Arbeiten, die Informationsasymmetrien in Versicherungen untersuchen (vgl. Akerlof 1970, S. 493). Hier wird lediglich auf Akerlof als eine derartige Arbeit verwiesen. Es existieren bereits wissenschaftliche Arbeiten, die Informationsasymmetrien in Versicherungen untersuchen (Akerlof 1970, S. 493). Hier wird vermittelt, dass diese Meinung in Akerlofs Aufsatz steht. 7-17

18 Zitieren Ein Zitat vergessen? Wer fremde Textpassagen oder fremde Gedanken übernimmt, ohne dies deutlich kenntlich zu machen, setzt sich dem Vorwurf des Plagiats aus (Webseite des Prüfungsausschuss WiSo). Zwei Todsünden der Wissenschaft: Plagiat (Abschreiben) und Datenfälschung (frei erfinden) Ephorus Plagiatserkennung (Campuslizenz) Seminararbeiten werden von uns geprüft Zusätzlich zu prüfungsrechtlichen Maßnahmen können Plagiate auch disziplinarrechtlich geahndet werden (siehe das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom , Az.: 2 WD 30/01). (Webseite des Prüfungsausschuss WiSo). 7-18

19 Zitieren Die unterschiedlichen Zitierstile zwei verbreitete Gruppen, mit vielen unterschiedlichen Stilen: 1. In-Text Beispiele [Text] (Akerlof 70, S. 493). [Text] [Text] (Akerlof 1970). [Text] [Text] [Ak70, 493f.]. [Text] [Text] [8]. [Text] mit oder ohne Seitenzahl bzw.? Eckige oder runde Klammer? Komma? 1970 oder 70? Webseite oder Blog? usw. 7-19

20 Zitieren Die unterschiedlichen Zitierstile zwei verbreitete Gruppen, mit vielen unterschiedlichen Stilen: 2. Fußnote Beispiele [Text] ³. ³ Akerlof, G.A. : The Market for "Lemons": Quality Uncertainty and the Market Mechanism, The Quarterly Journal of Economics, 1970 ³ Akerlof, The Market for "Lemons": Quality Uncertainty and the Market Mechanism, S. 493, 1970 ³ 8, S. 493 ³ Akerlof, George A. (The Market for "Lemons ) 1970 Name? Seitenzahl? Titel? Form? 7-20

21 Zitieren Die unterschiedlichen Zitierstile zwei verbreitete Gruppen, mit vielen unterschiedlichen Stilen: Wichtig: Entscheidung für ein Zitierstil Konsistenz Eindeutigkeit möglicherweise hilfreich Bekannter Stil mit Dokumentation Eine Übersicht:

22 Zitieren Literaturverzeichnis ein Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit enthält alle relevanten bzw. zitierten Quellen. auch hier gibt es verschiedene Stile Grundprinzipien Leichte Auffindbarkeit Lesbarkeit Vollständigkeit Eindeutigkeit 7-22

23 Zitieren Beispiele für standardisierte Zitierstile APA (American Psychological Association) Fink, A., & Voß, S. (1999). Applications of modern heuristic search methods to pattern sequencing problems. Computers & Operations Research, 26(1), Chicago Fink, A., and Voß, S. Applications of modern heuristic search methods to pattern sequencing problems. Computers & Operations Research 26, no. 1 (January 1999): DIN Fink, A.; Voß, S.: Applications of modern heuristic search methods to pattern sequencing problems. In: Computers & Operations Research 26 (1999), Nr. 1, S MISQ (Management Information Systems Quarterly) Fink, A. and Voß, S Applications of modern heuristic search methods to pattern sequencing problems, Computers & Operations Research (26:1), January, pp

24 Seminar Softwareentwicklung LITERATUR 2-24

25 Literaturrecherche Angebote der UB Das klassische Buch Suche im Katalog der HSU der Bibliotheken Hamburgs der Bibliotheken des Gemeinsamen Bibliotheksverbund GBV (Fernleihe)

26 Literaturrecherche Angebote der UB Elektronische Zeitschriftbibliothek (EZB) über Zeitschrift online als pdf lesbar (CampusNetz oder VPN)

27 Literaturrecherche Angebote der UB Weitere Service-Angebote (Auswahl) RENT A LIBRARIAN Personal Training in Sachen Informationskompetenz Anne Ianigro, Geb. H 1, R. 2002, Tel.: 3281 EINFÜHRUNG IN LITERATURVERWALTUNG MIT CITAVI Dr. Frank Josef Nober, Geb.H 1, R. 616, Tel.: 2714 ZITIEREN UND BELEGEN Werner Tannhof, Geb. H 1, R. 617, Tel.: 2715 DIVERSE ONLINE TUTORIALS

28 Literaturrecherche Citavi Literatur- und Wissensverwaltung mit Citavi Literaturverwaltung Quellenimport direkt aus dem Browser, Acrobat. Automatische Verzeichniserstellung Einheitliches Zitieren Wissensorganisation Abstracts, Gliederungen Einzelne Fundstellen Notizen pdf als Campuslizenz für 2 PCs erhältlich

29 Literaturrecherche Literatur- und Wissensverwaltung mit Mendeley Literaturverwaltung Quellenimport durch Einlesen aus pdfs oder DOI Plugin für Zitate in Word / Openoffice Wissensorganisation Abstracts, Key Words Markieren von Textstellen Notizen pdf-einbettung Dateiverwaltung Open Source (Registrierung im Social Network notwendig)

30 Literaturrecherche Google Scholar Suchmaschine für wissenschaftliche Arbeiten zuerst nach dem Aufsatz suchen und dann nach der Zeitschrift in der Elektronischen Zeitschriftbibliothek (EZB) suchen oftmals auch direkt als pdf aufrufbar zeigt auch zitierende Arbeiten an ( zitiert durch ) Übersicht über wissenschaftliche Suchmaschinen und Datenbanken:

31 Literaturrecherche Das Literaturverzeichnis Wissenschaft als Netzwerk Zitate und Quellen als Kanten Quellen meistens auch thematische Nähe und Relevanz Wissenschaft beginnt nicht auf einem Stück weißem Papier 7-31