NORWEGEN. Köhler im Fokus. So fängt man Kapitale. Heilbutt total. Hechte obenauf Action in der Glomma. Parasiten im Filet Wie gefährlich sind sie?

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1 Deutschland 9,90 Österreich 10,90 Schweiz 19,70 sfr BeNeLux 11,90 Italien 12,80 Ausgabe 3 NORWEGEN DAS MAGAZIN FÜR ANGELN UND MEER Hechte obenauf Action in der Glomma Parasiten im Filet Wie gefährlich sind sie? Köhler im Fokus So fängt man Kapitale Heilbutt total Lande-Gerät, Köder- Check, Top-Revier

2 Wirhaben für jeden Nordfahrer das richtige Ziel. VonKristiansand im Süden bis nach Sarnes auf der Nordkap-Insel. VonLengfischen vor Hitrabis Heilbutt-Jiggen am Øksfjord. VonFähranreise und Ferienhaus bis Hubschrauber-Transfer und Anglerhotel. Norwegen Skottevik Trysnes Marina Farsund Region Stavanger Region Selbjørn Tysnes Hardanger Fjord Schärenkette Bergen Romsdalsfjord Hitra/Frøya/Fjellværøya Flatanger Skjerstadfjord Røst Værøy Å Nusfjord Nappstraumen Ringstad Sørreisa Sommarøy Langsund Finnkroken Nord-Lenangen Spåkenes Lauksund Skjervøy Øksfjord Sørøya Havøysund Sarnes Zielgebiet-DVDsvon unserenreisezielen gibt es bei: Pastor-Klein-Strasse 17 Haus A Koblenz Tel / Fax 02 61/ info@kingfisher.de Fordern Sie jetzt unseren kostenlosen Katalog an!

3 editorial Liebe Leserin, lieber Leser, selten habe ich so viel positive Resonanz erhalten wie auf den Leka-Film der vergangenen Ausgabe. Grund war ein großer Heilbutt, der mir leider bei der Landung verloren ging, weil er das Flying Gaff abschüttelte und auf Nimmerwiedersehen verschwand. Kopf hoch!, Super, dass Ihr auch mal so was zeigt oder Wir haben mit Dir mitgefiebert, lauteten die vielen aufbauenden Worte, die mich erreichten. Dafür nochmals ganz herzlichen Dank! So viel sei an dieser Stelle verraten: Die anfänglich ziemlich große Enttäuschung habe ich natürlich mittlerweile verarbeitet, denn die Zeit heilt ja bekanntlich alle Wunden. Ich weiß gar nicht, wie oft ich zusammen mit meinen damaligen Mitstreitern Horst Hennings und Sven Gust das Szenario noch einmal Revue passieren ließ und nach möglichen Fehlern suchte. Gerade Sven, der das Flying Gaff setzte, machte sich selbst die meisten Vorwürfe. Aber völlig zu Unrecht, denn er hat wirklich alles richtig gemacht. Es lag wohl letztlich unter anderem an der nicht ganz optimalen Bauart des Gaffs, wodurch es der Butt aushebeln konnte. Hinzu kam ne ganze Menge Pech. Eines steht fest: Es wird immer wieder passieren, dass große Fische verloren gehen. Das gehört - auch wenn s schmerzt - beim Angeln leider dazu. Da kann man sich noch so akribisch vorbereiten, wie in unserem Fall. Gerade der Heilbutt ist in der letzten Phase des Drills unberechenbar. Davon kön- nen viele Angler ein Lied singen. Aus diesem Grund widmen wir uns in dieser Ausgabe auch dem Thema, wie man Heilbutts sicher landet (Seite 28 ff.). Unsere Norwegen-Experten berichten von spektakulären Szenen, die sie an Bord miterleben konnten. Sie stellen Ihnen aber vor allem die WENN DER FISCH SIEGER BLEIBT verschiedenen Landetechniken vor, denen sie aufgrund ihrer jahrelangen Erfahrung am meisten vertrauen. So sollten Sie Ihrem Traum vom großen Heilbutt ein ganzes Stück näher kommen. Und wenn Sie einen tollen Fang gelandet haben, schicken Sie uns doch einfach ein schönes Foto - egal ob Heilbutt, Dorsch oder eine originelle Aufnahme. Denn die schönsten Bilder werden veröffentlicht und prämiert (s. Seite 62). Ich wünsche Ihnen viel Petri Heil! Herzlichst, Ihr Christian Hoch Herausgeber FISCH & FANG - NORWEGEN 3

4 6 Köhler im Fokus Thesen auf dem Prüfstand und Masterplan für Kapitale: Enrico Wyrwa und Mathias Fuhrmann packen aus Der Fotoreport Von Makrele bis Pollack: Küstenspinnfischen mit Spaßfaktor. Top-Reviere im Check Tolle Aussichten: Drei echte Traumziele warten auf Sie - das Heilbutt-Mekka Vesterålen, die Schärenkette Bergen sowie die Glomma mit Hecht-Garantie. 4 FISCH & FANG - NORWEGEN

5 So landet man Heilbutts Von Harpune bis Flying Gaff: Unsere Experten stellen die besten Methoden vor. 28 INHALT Ausgabe 3 schwerpunkt 6 Köhler-Kunde 8 Das Jahr der Kapitalen Masterplan für Seelachse Thesen auf dem Prüfstand f Theorie und Wirklichkeit praxis 28 Wenn die Sache einen Haken hat So landet man Heilbutts 34 Fange fünf Arten in fünf Tagen! Auf die Probe gestellt in Mittelnorwegen 42 Parasiten im Filet Experten klären auf 48 Bootlose Kunst Uferangeln auf Makrele und Co. 52 Keine Angst vor großen Ködern XXL-Happen für Heilbutt land & leute 66 Methusalem aus der Tiefe Der Rotbarsch im Blickpunkt 70 Der Norwegen-Knigge Benimmregeln à la Klavinius 74 Der Letzte seiner Art f Ein Wildlachs-Fischer im Porträt ausrüstung 20 Produkt-Tipps Neues und Bewährtes 22 Dauertest Crazy Daisy 23 Lesertest Cutbait Herring und 3D Herring Big Shad 24 Gerät im Test Von Rolle bis Rute Lesertest-Auswertung 26 Sportex Magnus Boat 27 Balzer Mad Shad rubriken 3 Editorial 58 Magazin 63 Leserbriefe 96 Fischküche f 98 Vorschau/Impressum reviere 80 Mission Heilbutt f Platte vor den Vesterålen 86 Nervenkitzel an der Glomma f Hechte mit Oberflächenködern 92 Revier mit zwei Gesichtern f Schärenkette Bergen f Filme auf der DVD Titel: Heilbutt-Freuden Foto: Christian Hoch FISCH & FANG - NORWEGEN 5

6 schwerpunkt Mehr geht nicht: Kaiserwetter und Traum-Köhler! Die kapitalen Exemplare lassen sich mit großen Gummifischen (hier ein Whip-it-Eel von Al Gag s) gezielt herauspicken.

7 KÖHLER-KUNDE In diesem Heft-Schwerpunkt verraten Ihnen unsere Norwegen-Spezis, was Sie schon immer über den Seelachs wissen wollten. ENRICO WYRWA weist Ihnen den Weg zu den Kapitalen im Jahresverlauf. MATHIAS FUHRMANN wirft einen kritischen Blick auf Thesen und Mythen. Foto: S. Gust

8 schwerpunkt Wo steht der Seelachs im Winter? Wann ist die beste Zeit für Kapitale? Die Antworten liefert ENRICO WYRWA in seinem Streifzug durch die Jahreszeiten an der norwegischen Küste. Große Seelachse auf Raubzug vor der Küste. Diese Aufnahme entstand im Winter in Nordnorwegen. Er ist zweifelsohne einer der beliebtesten Sportfische Norwegens. Seine rasanten Fluchten machen süchtig, gerade an leichtem Gerät. Der Köhler, auch Seelachs genannt, fasziniert. Kapitale Exemplare jenseits der 10-Kilo-Marke gelten seit der Light-Tackle-Welle längst nicht mehr als Ausnahme. Dennoch bleibt der Fang solcher Kampfmaschinen eine echte Herausforderung. Großköhler sind extrem effiziente Jäger mit teilweise nur sehr kurzen Fressphasen, ähnlich dem Heilbutt. Das unterscheidet sie meiner Meinung nach deutlich von Dorsch, Pollack und Co. Während ihrer Fressphase geben sie sich meist recht brutal und gierig. Hinzu kommt, dass Großköhler sowohl in kleineren Jagdtrupps in sehr flachen Gefilden, als auch in Riesenschwärmen über tieferem Wasser anzutreffen sind. Die deutlich interessanteren Fische hierbei sind die Jagdtrupps, denn diesen kann man mit deutlich leichterem Geschirr nachstellen. 8 FISCH & FANG - NORWEGEN

9 Das GROSSKÖHLER- JAHR Als Freiwasserjäger patrouillieren die Köhler entlang der gesamten norwegischen Küste. Sie lassen sich meist im Gefolge ihrer Beutefische aufspüren. Dazu zählen neben Hering, Lodde und Sandaal auch die eigenen kleineren Artgenossen. Genau diese Beute gilt es zu finden und die Köderwahl entsprechend abzustimmen. Beim Köhler ist nicht unbedingt ein jahreszyklisches Beuteschema auszumachen. Die jeweilige Angelmethode zu unterschiedlichen Jahreszeiten begründet sich vielmehr auf die Lebensweise der Räuber. Der Köhler ist ein Massenfisch mit vielen lokalen Stämmen, die prinzipiell ganzjährig befischt werden können. Für den überwiegenden Teil des norwegischen Bestands lassen sich dennoch gewisse, jahreszeitentypische Faustregeln festlegen. Januar/Februar: Bis auf die regionalen Bestände sind jetzt kaum mehr Großköhler in Küstennähe anzutreffen. Unvor- stellbar riesige Schwärme sammeln sich auf den weit vor der Küste liegenden Bänken, beispielsweise Haltenbanken oder Frøyabanken, in Tiefen von rund 200 Metern (siehe Grafik S. 11). Ganz im Norden kann die Laichzeit durchaus auch bis zum Frühjahr andauern. Neben den allgemein bekannten und kartierten Laichplätzen gibt es aber auch eine ganze Reihe Nebenplätze, beispielsweise von diversen fjordeigenen Köhler-Stämmen. Auch direkt vor der Küste gibt es mit dem Boot erreichbare, kleine Bereiche, die den Berufsfischern gelegentlich bekannt sind. Die Angelei auf richtig große Köhler jenseits der 20 Pfund ist jetzt dennoch nahezu aussichtslos und beschränkt sich auf die in der Regel kleineren lokalen Stämme. Infolge der großen Tiefe und dem damit zwangsläufig benötigten Gerät ist das Ganze nicht die spannendste Angelei. Allerdings sind genau jetzt Rekordgewichte möglich (siehe Kasten Fakten und Rekorde ). FISCH & FANG - NORWEGEN 9

10 schwerpunkt März bis Mai: Die abgelaichten und ausgehungerten Köhler drücken jetzt massiv vor die Küste in flachere Gefilde und folgen beispielsweise den Heringsschwärmen. Die Behauptung, dass zu gewissen Zeiten fast der komplette norwegische Köhlerbestand in nur einer Region anzutreffen ist, gehört schlichtweg in die Welt der Märchen. Richtig ist, dass sich im zeitigen Frühjahr ausschließlich die äußersten Küstenabschnitte, vor allem in Mittelnorwegen, als Erfolg versprechend erweisen. Denn im hohen Norden zieht sich die Laichzeit bis in den April hinein, somit kommen die Köhler hier deutlich später in die erreichbaren Küstengewässer. Attackiert wird jetzt alles, was geschluckt werden kann. Ködergröße und -farbe spielen eher eine untergeordnete Rolle. Sowohl Pilker, Gummi-Makks als auch die unterschiedlichsten Gummifische fangen. In dieser Zeit ist die Chance auf einen der sonst zumeist im Offshore-Bereich lebenden, so genannten Havsei (ähnlich dem Skrei beim Dorsch) am größten. Meine bisher längsten Fische von 136 und 138 Zentimetern habe ich in diesen Monaten gefangen. Allerdings sind die Köhler jetzt schlank und die 15-Kilo-Marke ungleich schwerer zu toppen als in den Sommer- und Herbstmonaten. Die Räuber patrouillieren nun teilweise in Traum-Köhler: Eisele-Teamangler Enrico Wyrwa mit einem Havsei von 1,32 Metern und 19,2 Kilo! Fakten und Rekorde Thor-Magnus Lekang und sein (noch) offizieller Rekord-Köhler: 22,7 Kilo schwer. Die breite Masse der kapitalen Köhler stammt aus Mittel- und Nordnorwegen. Dennoch werden auch in Südnorwegen hin und wieder große Exemplare gelandet. Der offizielle Rekord liegt bei 22,7 Kilo, die magische Grenze bei 15 Kilo. Im Januar 2006 konnte ich den größten Köhler bestaunen, den ich bislang zu Gesicht bekam: 1,34 Meter lang und 28 Kilo schwer! Gefangen wurde der Gigant von einem Berufsfischer. Mein Persönlicher Rekord liegt bei 19,8 Kilo gab s einen von 19,2 Kilo. Längenmäßig liegt meine Bestmarke bei 138 Zentimetern. Dieser Köhler wog aber nur 17 Kilo. 10 FISCH & FANG - NORWEGEN