Wie es weiterging - die Fortsetzung des Rückblicks auf die Geschichte der Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor

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1 Wie es weiterging - die Fortsetzung des Rückblicks auf die Geschichte der Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor Zeitraum Auf der Jahreshauptversammlung 1997 wird der Kamerad Thorsten Düring im Alter von nur 35 Jahren bereits für 25jährige "Verdienste im Feuerlöschwesen" ausgezeichnet, denn er war bereits als Zehnjähriger in die Jugendfeuerwehr Dibbersen (LK Harburg) eingetreten. Anfang Mai 1997 unterstützt die Ortswehr gemeinsam mit den anderen Ortswehren der Stadt den NDR-Wandertag in Schneverdingen, zu dem zahlreiche Teilnehmer angereist sind. Ansonsten steht das Jahr 1997 aber ganz im Zeichen des 50jährigen Jubiläums der Ortswehr. Am findet ein nur mäßig besuchter Feuerwehrball im Dorfgemeinschaftshaus statt, an den sich dann am Sonntag, , eine Feierstunde anschließt. Neben Abordnungen der Stadtwehr und der Nachbarwehren nehmen Kreisbrandmeister Hermann Völker, Brandschutzabschnittsleiter Manfred Czudnochowski, Vertreter aus Politik und Verwaltung von Stadt und Landkreis, sowie Vertreter der Schützenvereine "Gut Ziel" und "Erika", der Spielgemeinschaft Wintermoor 68 e.v und des Tanzclubs "Wintermoorer Moorkluten" an der Feierstunde teil. Nach einleitenden Worten des Ortsbrandmeisters Horst Weseloh trägt Schriftführer Norbert Benthaus in unterhaltsamer Weise einen Rückblick über 50 Jahre Feuerwehr Ehrhorn/Wintermoor vor, den er gemeinsam mit Wolfgang Weseloh erarbeitet hatte. Mit Freude werden anschließend die Gründungsmitglieder Heinrich Bleeken, Wilhelm Bleeken, Ewald Riebesell und Heinrich Weseloh sen. für 50jährige "Verdienste im Feuerlöschwesen" geehrt. Die Jubilare (v.l.): Heinrich Bleeken, Ewald Riebesell, Heinrich Weseloh und Wilhelm Bleeken mit Ortsbrandmeister Horst Weseloh Mit Grußworten und Präsenten der Gäste endet die Feierstunde. Am Nachmittag starten dann 17 Gruppen bei schönstem Wetter zum Jubiläumswettkampf, den schließlich die Gruppe der Ortswehr Zahrensen für sich entscheiden kann. (c) Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor 2003 (1 von 16)

2 Sieger: Gruppe Zahrensen mit ihrem Ortsbrandmeister Friedrich Baden Überhaupt ist 1997 ein Jahr der Jubiläumsfeiern, denn am 16./ wird das 200jährige Bestehen der Ortschaft Wintermoor-Geversdorf gefeiert - natürlich darf die Ortswehr da nicht fehlen, ist sie doch das wichtigste Bindeglied zwischen den Ortschaften. 22 Jahre nachdem die ENDO-Klinik das damalige Hamburgische Krankenhaus Wintermoor übernommen hatte, zeichnet sich nun das Ende dieser Einrichtung ab. Trotz einer Unterschriftenaktion, bei der 5000 Unterschriften für den Erhalt der ENDO-Klinik gesammelt und dem Ministerpräsidenten von Niedersachsen, Gerhard Schröder, übergeben werden, ist die Schließung des Standortes Wintermoor nicht mehr abzuwenden. Am wird erstmalig der Wettkampf um den Pokal des Bürgermeisters nach den "Bestimmungen für die Durchführung von Leistungswettbewerben der Feuerwehren im Lande Niedersachsen" in Wintermoor ausgetragen. Dabei unterstützt Petrus die Löschangriffe der Wettkampfgruppen mit reichlich Löschwasser von oben! Das Gerätehaus erhält eine moderne Gasheizung, was neben den Kameraden der Ortswehr besonders den Stadtbrandmeister Salewski in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer der Stadtwerke freut. Am Vormittag des ertönen die Sirenen und rufen die Feuerwehrmänner zu einer Alarmübung mit den nördlichen Nachbarwehren Welle, Kampen und Todtshorn zum Hof von Hannes Rahmel in der Kamper Heide. Am startet ein Bus mit zahlreichen Feuerwehrmännern und ihren Frauen zu einem Ausflug in die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns. In Schwerin wird das Schloß besichtigt, eine Stadtrundfahrt gemacht und bei einer Bootsfahrt die Größe des Schweriner Sees bestaunt. Am Ende dieses Tages sind sich alle Teilnehmer einig - so etwas sollte wiederholt werden. Im Oktober 1998 zieht Schneverdingen weltweites Medieninteresse auf sich, denn der 14. Dalai-Lama hat sich angekündigt. (c) Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor 2003 (2 von 16)

3 S.H., der XIV. Dalai Lama Tibetisches Zentrum e.v., Hamburg Im früheren britischen Militärstützpunkt "Camp Reinsehlen" entsteht in kürzester Zeit eine riesige Zeltstadt, die in der Zeit vom bis zum Tausende von Anhängern des Buddhismus anzieht, die den Vorträgen seiner Heiligkeit, des 14. Dalai-Lama andächtig, lauschen. Im Großen Versammlungszelt Tibetisches Zentrum e.v., Hamburg Für die Feuerwehren der Stadt Schneverdingen stellt diese Großveranstaltung eine besondere Herausforderung dar, muss sie doch den Brandschutz für diese Veranstaltungswoche gewährleisten. Die Ortswehr ist an zwei Tagen für den Brandschutz eingeteilt und stellt an weiteren zwei Tagen einen (c) Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor 2003 (3 von 16)

4 Kameraden für die Technische Einsatzleitung (»TEL NeuSchne«) ab. Insgesamt verläuft diese Veranstaltung ohne größere Probleme und bleibt den beteiligten Kameraden als eindrucksvolles Erlebnis noch lange in Erinnerung. Das positive Bild, das die Feuerwehr im Rahmen der Dalai-Lama-Veranstaltungswoche in der Öffentlichkeit geboten hat, ist dann auch ein Hauptthema bei der Jahreshauptversammlung des Jahres Doch auch ein Novum ist von dieser Versammlung dokumentiert - erstmalig kommt es zur Wahl des Stellvertretenden Ortsbrandmeisters in dessen Abwesenheit. Ortsbrandmeister Weseloh hatte sich aber zuvor "höheren Ortes" versichert, dass solch ein Vorgehen rechtlich zulässig ist. So wird Hans-Heinrich Meyer in Abwesenheit mit 25 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung für weitere sechs Jahre im Amt des Stellvertretenden Ortsbrandmeisters bestätigt. Der langjährige Sicherheitsbeauftragte Helmut Bleeken gibt nach über 24 Jahren sein Amt ab und Wolfgang Weseloh wird einstimmig zu seinem Nachfolger gewählt. Unter den Einsätzen des Jahres 1999 sind leider auch wieder schwere Verkehrsunfälle zu verzeichnen. So werden die Aktiven nach einer gerade beendeten Alarmübung in der Waldsiedlung am zu einem Verkehrsunfall auf dem Ehrhorner Heuweg gerufen - dort war ein Opel seitlich gegen eine Birke geprallt. Die Ortswehr Schneverdingen unterstützt die Rettungsarbeiten mit dem Rüstwagen und der Drehleiter zum Ausleuchten der Einsatzstelle. In den frühen Morgenstunden des Folgetages wird die Ortswehr zu einem vermeintlichen Kellerbrand in das Alten- und Pflegezentrum Wintermoor, wie die frühere ENDO-Klinik inzwischen heisst, gerufen. Aber hier ist es zum Glück nur Wasserdampf, der aus einer defekten Leitung ausströmt. Seit November 1999 arbeitet mit Christian Schmalenberg ein zweiter Kamerad neben Norbert Benthaus in der Technischen Einsatzleitung Neuenkirchen-Schneverdingen -»TEL NeuSchne«- mit. Große Sorge bereitet allen Verantwortlichen der bevorstehende Jahrtausendwechsel - keiner weiß zu diesem Zeitpunkt, ob alle Systeme den Wechsel von 1999 nach 2000 problemlos überstehen. So erhält auch die Ortswehr die Aufforderung, gewisse Vorkehrungen zu treffen, wie das Aufladen sämtlicher Geräteakkus, Festlegen alternativer Alarmierungswege (bei möglichem Totalausfall der Funkverbindungen) bis hin zur Einrichtung einer Bereitschaft. Aber am atmen alle erleichtert auf, denn alles funktioniert wie immer! Nach sechs Jahren Amtszeit steht die Wahl des Ortsbrandmeisters wieder auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung. Mit 23 Ja-, einer Nein-Stimme sowie einer Enthaltung wird Ortsbrandmeister Horst Weseloh für weitere sechs Jahre in seinem Amt bestätigt. Das inzwischen 23 Jahre alt werdende Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 erhält praktisch eine "Verjüngungskur", in dem sogenannter innenliegender Atemschutz eingebaut wird. In der Staffelkabine werden zwei Halterungen für Atemschutzgeräte installiert, die es ermöglichen, dass sich der Angriffstrupp bereits auf der Anfahrt zum Einsatzort vollständig mit umluftunabhängigem Atemschutz ausrüsten kann. (c) Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor 2003 (4 von 16)

5 Innenliegender Atemschutz Dies ist ein nicht zu unterschätzender Zeitgewinn im Falle der Menschenrettung. Da im November 1999 bekannt geworden war, dass die bisherigen Einsatzjacken (Baumwolljacke und Wettermantel) nicht mehr für Brandeinsätze zugelassen sind, werden ab 2000 neue Einsatzjacken beschafft. Zunächst werden 14 dieser Jacken an die Ortswehr ausgegeben und nach einem Ortskommandobeschluss vorrangig an die Atemschutzgeräteträger ausgehändigt. Die Beteiligung am Kameradschaftsabend hat in den letzten Jahren immer stärker nachgelassen. Da dies aber nicht nur "bei Feuerwehrens" so ist, sondern die Schützenvereine ein ähnliches Lied singen können, wird beschlossen den Kameradschaftsabend 2000 zugunsten eines gemeinsamen Feuerwehr- und Schützenballs im Jahre 2001 ausfallen zu lassen. Am Pfingstmontag, kommt es aufgrund eines technischen Defektes zu einem Großbrand im Schneverdinger Schuhhaus Dehning, zu dem auch die Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor gerufen wird. Im Juli 2000 übernimmt Norbert Benthaus zusätzlich das Amt des Protokollführers im Stadtkommando Schneverdingen. Nachdem der Ausflug der Feuerwehr im Jahre 1998 sehr guten Anklang gefunden hatte, starten die Feuerwehrmänner mit ihren Frauen am zu einem weiteren Ausflug, der sie diesmal in die Kaiserstadt Goslar und ins dortige Bergwerksmuseum Rammelsberg führt. Mit Grubenbahn oder zu Fuß geht es für die Heidjer in die Tiefen des Berges und alle sind später froh, als sie wieder Tageslicht erblicken - dennoch kommt auch dieser Ausflug wieder bestens bei allen Teilnehmern an. Nach einem Verkehrsunfall auf der L 171 am muss eine junge Kraftfahrerin von den Einsatzkräften versorgt werden. Dass die Kameraden ihre Sache gut gemacht haben, wird daran deutlich, dass die junge Frau sich in einem Brief bei der Ortswehr für die Hilfe bedankt - ein seltener Vorgang, aber umso mehr Wert haben diese Zeilen für die Feuerwehrmänner. Im Jahres 2001 bricht auch für die Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor das Internet-Zeitalter an - seit dem (c) Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor 2003 (5 von 16)

6 ist die "Homepage" der Ortswehr unter der Internet-Adresse " weltweit erreichbar! Am wird erstmalig gemeinsam mit dem Schützenverein "Gut Ziel" ein Feuerwehr- und Schützenball im Dorfgemeinschaftshaus gefeiert. Zu einer Durchsage der besonderen Art wird die Feuerwehreinsatzleitstelle Soltau am Abend des gebeten: Nach Auslösen der Alarmschleife der Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor kommt statt der üblichen Einsatzmeldung die Gratulation zum 50. Geburtstag von Ortsbrandmeister Horst Weseloh. Gleich darauf rücken die Kameraden mit Blaulicht und Martinhorn bei ihrem Ortsbrandmeister an. Nachdem ein "Geburtstagsbäumchen" gepflanzt ist, wird dies mit genügend Bier begossen. Ein kleiner Junge sorgt in den Morgenstunden des für ein Großaufgebot von Feuerwehr und Polizei im 'Kiefernbusch'. Die Vermisstenanzeige der Eltern führt zur Alarmierung der Wehren Ehrhorn/Wintermoor, Schneverdingen, Wesseloh und Insel, sowie etlicher Polizeibeamter aus der Umgebung. Selbst ein Polizeihubschrauber ist bereits im Anflug auf Wintermoor, als der kleine Knirps, sich den Schlaf aus den Augen wischend, von der Terrasse der Nachbarin kommt. Alle Beteiligten sind sichtlich erleichtert über das glückliche Ende dieses Einsatzes. Am präsentiert sich die Ortswehr bei einem Tag der Offenen Tür der Dorfbevölkerung. Einige Schauübungen mit Unterstützung der Ortswehr Schneverdingen sowie Vorführungen zu Fettbränden und der richtige Einsatz von Pulverlöschern treffen auf reges Interesse bei den Besuchern. Menschenrettung mithilfe der Drehleiter (c) Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor 2003 (6 von 16)

7 Einsatz mit der Rettungsschere Bekämpfung eines Fettbrandes mit der Löschdecke Und schließlich findet die gute alte Kübelspritze und das D-Strahlrohr unter den jüngsten Besuchern viele Fans. (c) Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor 2003 (7 von 16)

8 Alle Mann am Strahlrohr... Und das größte Erlebnis sind die Rundfahrten mit den Feuerwehrfahrzeugen. Der "Renner" - das Einsatzfahrzeug! Rundherum also eine gelungene Veranstaltung, die der Wehr sogar Zuwachs auf aktiver wie passiver Seite beschert. Beim Bürgermeisterpokalwettkampf am in Heber stellt sich für die Wettkampfgruppe unter Führung von Christian Schmalenberg angesichts des Wetters die Frage: "Kämpfen wir mit der, oder gegen die Strömung?" In einer wahren Wasserschlacht erringt die Gruppe trotzdem noch den 4. Platz und muss nach einem Wechsel der Einsatzjacken noch zur Bekämpfung eines Feuers auf die Mülldeponie Hillern abrücken. 14 Tage später zieht ein schweres Gewitter über Wintermoor und beschert der Ortswehr einen Einsatz, den (c) Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor 2003 (8 von 16)

9 bis dahin niemand für möglich gehalten hatte. Im Laufe des Gewitters schlägt ein Blitz an der L 171 in eine Eiche, läuft am Stamm hinab bis zu den Wurzeln und trifft dann auf ein Steuerkabel der Erdgasleitung. In Folge des Blitzeinschlages wird die Erdgasleitung beschädigt und das ausströmende Gas entzündet. Beim Eintreffen der Feuerwehr brennt das Erdgas mit einer mehrere Meter hohen Flamme. Die Feuerwehr muss sich auf den Schutz der Umgebung beschränken, bis es den Mitarbeitern der Stadtwerke schließlich gelingt, die beschädigte Gasleitung abzuschiebern und dann das Feuer zu löschen. Baum mit Blitzschaden und brennendes Erdgas Am erhält die Ortswehr eine neue Tragkraftspritze vom Typ TS 8/8 Ziegler ultralight. Dabei handelt es sich um einen 2-Takter-Motor mit Elektrostarter. (c) Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor 2003 (9 von 16)

10 Tragkraftspritze TS 8/8 Ziegler ultralight Die neue Pumpe ist durch den 2-Takter-Motor nicht nur leichter als die in die Jahre gekommene Pumpe mit dem VW-Industriemotor ("der Käfer des Feuerwehrmannes"), sondern durch den Elektrostarter nun auch von jedermann zum Leben zu erwecken. Am wird gemeinsam mit der Ortswehr Behringen eine Übung auf dem Stimbeckhof in Niederhaverbeck durchgeführt, die insbesondere auch der Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg dient. In den Abendstunden des fordert die Ortswehr Schneverdingen die Kameraden aus Ehrhorn/Wintermoor zur Unterstützung bei einer Personensuche nach einem schweren Verkehrsunfall auf der B 3 an. Noch während die Suche nach weiteren Unfallopfern im Wald neben der Unfallstelle läuft, stellt sich jedoch heraus, dass es keine weiteren Unfallbeteiligten gibt. Bereits 2 ½ Wochen später wird die Ortswehr erneut zu einem Verkehrsunfall, diesmal auf der L 171, gerufen. Leider müssen die Kameraden dabei die Erfahrung machen, dass selbst große Feuerwehrfahrzeuge mit Blaulicht und Feuerwehrmänner mit roten Winkerkellen längst nicht für jeden Autofahrer von Bedeutung sind und sie an dem Umfahren von Straßensperren hindern können. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 25jährigen Stadtjubiläum veranstalten die Ortswehren der Freiwilligen Feuerwehr Schneverdingen am einen öffentlichen Feuerwehrball in der Festhalle in Schneverdingen, an dem auch zahlreiche Kameraden aus Ehrhorn/Wintermoor mit ihren Frauen teilnehmen. Bevor das Feuerwehrjahr 2002 mit der Jahreshauptversammlung beginnt, müssen bereits die ersten Einsätze absolviert werden. Am wird eine Technische Hilfeleistung auf dem Reiterhof Wäger benötigt - eine trächtige Stute hatte sich unter einer mobilen Boxentrennwand eingeklemmt. Um die übrigen Pferde im (c) Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor 2003 (10 von 16)

11 Stall nicht unnötig nervös zu machen, heißt es zunächst die reflektierenden Schutzjacken vor dem Betreten des Pferdestalls ablegen und anschließend ist Funkstille' unter den sonst so mitteilsamen Feuerwehrmännern angesagt. Nachdem die betroffene Stute von der herbeigeeilten Tierärztin mittels Spritze ruhiggestellt ist, gelingt es mithilfe der Lufthebekissen des Rüstwagens der Schneverdinger Ortswehr die Trennwand soweit anzuheben, dass die Stute mit vereinten Kräften befreit werden kann. Eine Woche später lautet die Einsatzmeldung "Gebäudebrand, Eichenstrücken" - um an die letzten Brandnester zu gelangen, muss bei diesem ansonsten erfolgreich verlaufenen Einsatz leider die Giebelwand eines Holzhauses mit der Kettensäge geöffnet werden. Auf der Jahreshauptversammlung werden die Kameraden Günter Meyer und Arnold Jancsik für 25 Jahre, Heinz Gellersen für 40 Jahre und Friedo Meyer für 50 Jahre "Verdienste im Feuerlöschwesen" geehrt. Im März 2002 erhalten die beiden - 24 bzw. 25 Jahre alt werdenden - Einsatzfahrzeuge eine einheitliche Frontbeschriftung. In großen weißen Buchstaben prangt nun der Schriftzug "FEUERWEHR" unterhalb der Frontscheibe auf den Fahrzeugen.... denn nur wo»feuerwehr«draufsteht, ist auch Feuerwehr drin... Am nimmt eine Fahrzeugbesatzung unter Führung von Christian Schmalenberg an einer Übung der Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord in Wilsede teil, die gleichzeitig der Verabschiedung des langjährigen Brandschutzabschnittsleiters Manfred Czudnochowski dient. Sein Nachfolger als Brandschutzabschnittsleiter Nord wird der Wietzendorfer Rolf Bade, dem künftig der Soltauer Ortsbrandmeister Uwe Quante als Stellvertreter zur Seite steht. Einsatzmäßig geht das Jahr 2002 als das "Jahr des Wassers" in die Statistik ein. Nach den ersten Frühjahrsstürmen mit entsprechenden Niederschlägen müssen mehrfach Keller leergepumpt werden, da zeitweilig die öffentliche Stromversorgung zusammenbricht und die Tauchpumpen der Hauseigentümer still stehen. Aber so richtig nass wird es dann im Sommer am muss nicht nur im eigenen Einsatzgebiet Wasser gepumpt werden, sondern es wird auch gemeinsam mit der Ortswehr Heber das Regenrückhaltebecken auf der Deponie Hillern abgepumpt und das Tanklöschfahrzeug wird im Verband der Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord beim Böhme-Hochwasser in Soltau eingesetzt. Dort lernen die auf trockenem Heideboden groß gewordenen Feuerwehrmänner etwas Neues: Sandsäcke füllen und verbauen - so etwas kannte man bisher nur von Fernsehbildern aus Fluss- und Küstenregionen. Wie nützlich diese Erfahrung ist, sollte sich schon bald zeigen. Drei Wochen später meldet dann die Straße 'Schulweg' "Land unter" - die Vorfluter schaffen die enormen Wassermengen nicht mehr weg. So wird zunächst der Schulweg in Richtung B 3 entwässert und anschließend mit Unterstützung der Ortswehr Schneverdingen nach Vollsperrung der Bundesstraße das (c) Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor 2003 (11 von 16)

12 Wasser mit bis zu fünf Pumpen gleichzeitig auf landwirtschaftliche Flächen auf der anderen Straßenseite gepumpt. Die Straße 'Schulweg' wird wieder trockengelegt B3 voll gesperrt - mit vereinten Kräften wird gepumpt Verglichen jedoch mit den Aufnahmen, die täglich vom Fernsehen in die trockenen Stuben geliefert werden, sind die Niederschläge in Wintermoor eher eine Lappalie - denn an Elbe, Weißeritz, Mulde und Elster kämpfen in diesen Tagen Menschen um ihre Existenz und verlieren oftmals den Kampf gegen die Wassermassen. Am heißt es dann auch für die Kameraden Horst Weseloh, Heinrich Weseloh jun., Norbert (c) Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor 2003 (12 von 16)

13 Benthaus, Andreas Bleeken, Manfred Bleeken und Klaus-Peter Schmidt den Schlafsack und das Mückenschutzmittel packen, denn das TLF 16/25 fährt im Verband der Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord in Richtung des niedersächsischen Hochwassergebietes an der Elbe. Das erste Ziel des Verbandes ist das kleine Dörfchen Nienwalde in der Gemeinde Gartow im Wendland. Dort gilt es den ansonsten kleinen Elbe-Nebenfluss Seege, der inzwischen beachtliche Ausmaße angenommen hat, vor dem Eindringen in das Dorf abzuhalten. Am SEEGE-Deich in Nienwalde/Nds. Hier heißt es nun wieder Sandsäcke füllen, und das rund um die Uhr in Schichtarbeit. Das THW liefert Nachschub an leeren Sandsäcken (c) Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor 2003 (13 von 16)

14 Auch eine Pause muss manchmal sein Am Abend des zweiten Tages scheint die Gefahr für Nienwalde gebannt und die Kreisfeuerwehrbereitschaft wird in den Abendstunden ins rechtselbische Amt Neuhaus verlegt - hier erfolgt das Sandsackfüllen beinahe schon in Großproduktion. Im Laufe des dritten Tages erfolgt dann ein Mannschaftsaustausch - die Kameraden Christian Schmalenberg, Andreas Lührs, Thorsten Düring, Ekkart Meyer, Torsten Lührs und Armin Schneider lösen ab und verbleiben für weitere 1 ½ Tage im Amt Neuhaus zur Sicherung der alten Elbdeiche, die noch aus Zeiten der DDR stammen. Letztendlich kommen die niedersächsischen Elbanrainer im wesentlichen mit dem Schrecken davon. Zum Dank für den Einsatz erhält später jeder der Beteiligten die sog. Hochwassermedaille und eine Urkunde. Vorweg bekommt jede eingesetzte Wehr zunächst eine Urkunde von Bundesinnenminister Otto Schily. (c) Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor 2003 (14 von 16)

15 Per Urkunde bedankt sich Bundesinnenminister Otto Schily Seit September 2002 arbeitet Henrik John in der Funktion Melder/Sichter nun als dritter Kamerad der Ortswehr neben Christian Schmalenberg und Norbert Benthaus in der Technischen Einsatzleitung Neuenkirchen-Schneverdingen -»TEL NeuSchne«- mit. Das Einsatzjahr geht mit einer neuerlichen Personensuche nach Verkehrsunfall seinem Ende entgegen. In den frühen Morgenstunden des wird der Notarzt zu einem Unfall auf der Behringer Straße gerufen, kann aber kein Unfallopfer im Fahrzeug entdecken. Daraufhin wird die Ortswehr zur Personensuche alarmiert. Aber selbst mit Unterstützung durch die Ortswehr Schneverdingen bleibt der Fahrer des total zerstörten Unfallwagens unauffindbar. Schließlich stellt die Polizei fest, dass der Fahrer zu Fuß Unfallflucht begangen hat. Am Heiligabend 2002 wird die Ortswehr zu einer Technischen Hilfeleistung ins Pflegezentrum Wintermoor gerufen - dies ist der 29. Einsatz dieses Jahres. Nach Eisregen kommt ein Rettungswagen im Pflegezentrum nicht mehr von der Stelle - mit Unterstützung der TLF-Besatzung gelingt es jedoch, die Retter wieder flott zu machen. Im Jahre 2002 tut sich aber auch etwas Entscheidendes zum Wohle der Feuerwehrmänner - auf Anforderung der Feuerwehr-Unfallkasse Hannover wird eine Abgasabsauganlage in der Fahrzeughalle installiert. Dadurch verbessert sich die Luft in der Fahrzeughalle beim Anlassen der Dieselmotoren deutlich. (c) Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor 2003 (15 von 16)

16 Abgasabsauganlage am TLF 16/25 aufgesteckt Zum Ende des Jahres 2002 zählt die Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor 47 Aktive Mitglieder. Fortsetzung folgt... (c) Ortswehr Ehrhorn/Wintermoor 2003 (16 von 16)