LEITWOLF. Der neue. Wolfsburg: Magath-Nachfolger Veh im Interview. MATTHÄUS & CO. Weltmeister ohne Job

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1 Schweiz 4,10 sfr, Österreich e 2,30, Benelux e 2,40, Frankreich e 2,80, Italien e 2,80, Portugal e 2,80, Spanien e 2,80, Kanaren (Luftfracht) e 2,95, Ungarn Ft 855, Griechenland e 3,20, England 2,10, Slowenien e 2,80/SIT 670,99 Fotos: Dahmen, Rose/Bongarts/Getty Images Report Mit Babbel auf der Schulbank Serie Der Kampf gegen unseriöse Berater Zu Gast beim kicker Fandel: Ein Schiri in der Offensive Der neue 1. bis 3. Liga Die neuen Spielpläne Andreas Beck Fazit eines Europameisters Edson Braafheid Verdrängt er Lucio? Nr. 56 / 28. Woche 6. Juli 2009 LEITWOLF Wolfsburg: Magath-Nachfolger Veh im Interview 5 2,10 Deutschland MATTHÄUS & CO. Weltmeister ohne Job Sebastian Vettel Vor dem Heim-Grand-Prix

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3 4 INHALT kicker, 6. Juli 2009 Nah dran an Babbel, am Rennsport und an Schiri Fandel Wir sind immer bestrebt, nah dran zu sein, um Ihnen informative und spannende Geschichten zu liefern. Nah dran war unser Kollege George Moissidis in der vergangenen Woche an Markus Babbel. Gemeinsam mit dem Stuttgarter Coach besuchte er zwei Tage den Trainerlehrgang in Köln. Nach freundlicher Genehmigung von DFB-Chefausbilder Frank Wormuth durfte unser Mann an allen Unterrichtseinheiten teilnehmen. Die Reportage ( Brauche ich das wirklich? ) beginnt auf Seite 8. Nah dran war auch Martin Gruener. Nachdem er die A-Lizenz erworben hatte, startete unser Mann im VW Polo Cup auf dem Norisring. Sein unvergessliches Rennfahrer-Wochenende schildert er ab Seite 72 ( Mein Polo-Spiel ). Nah dran waren wir auch an Herbert Fandel. Der Spitzen-Schiedsrichter, der kürzlich seine Laufbahn beendet hat, weilte als Gast in der kicker-zentrale in Nürnberg. Fandel zeigte sich offen und offensiv, ein äußerst interessanter und sympathischer Gesprächspartner. Das Interview mit ihm beginnt auf Seite 36. Bleiben Sie nah dran am kicker! Ihr Klaus Smentek (Chefredaktion) INHALT REPORT Brauche ich das wirklich? 8 Stuttgarts Trainer Markus Babbel büffelt für die Lizenz der kicker hat ihn besucht Weltmeister ohne Job 66 Matthäus und Co.: Wenn der Ruhm der Karriere nicht förderlich ist Gefangen im System 68 Die Probleme des Verbands mit nicht lizenzierten Spielervermittlern BUNDESLIGA Ich weiß nicht, 12 wie Magath gearbeitet hat Interview mit Wolfsburgs Trainer Armin Veh Verdrängt er Lucio? 14 Bayern Münchens neuer Abwehrspieler Edson Braafheid im Porträt Berichte, Analysen, Hintergründe BUNDESLIGA Berichte, Analysen, Hintergründe 49 INTERNATIONAL Aktuelles aus aller Welt 42 DFB-POKAL Hurra, die Bayern kommen! 16 Neues aus Neckarelz: Der Sechstligist freut sich auf den großen Knüller 3. LIGA Berichte, Analysen, Hintergründe 55 RUBRIKEN Anstoß u. a. mit Alexander Madlung 4 vom VfL Wolfsburg kicker-top-thema 17 Meinungen, kicker-kolumnistenkreis 38 Leserforum 75 Nachspielzeit mit Guido Buchwald 78 Abpfiff mit Django Asül 79 SPORTMAGAZIN Aktuelles 62 u. a. von der Leichtathletik-DM, vom Tour-Start und vom Wimbledon-Finale Start beim Rekordmeister München: Edson Braafheid aus Holland Seite 14. Fotos: imago/beil, picture-alliance/dpa Start beim Deutschland-GP: Sebastian Vettel fährt auf dem Nürburgring Seite 70. So sehen Sieger aus 70 Sebastian Vettel vor dem Deutschland-GP Mein Polo-Spiel 72 kicker-redakteur am Start im Polo-Cup Sturm-Angriff 74 Der WM-Boxkampf am Nürburgring KICKER EXTRA Der neue Toyota Prius III ist da 76 Volvo bringt eine Riege 77 von Sparmodellen kicker-sportmagazin ist Mitglied im Verbund EUROPEAN SPORTS MEDIA Dazu gehören: Don Balon (Spanien), A Bola (Portugal), Voetbal International (Holland), World Soccer (England), La Gazzetta dello Sport (Italien), Foot Magazin (Belgien), Sport-Express (Russland), Fanatik (Türkei), Tipsbladet (Dänemark).

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5 6 kicker, 6. Juli 2009 Wenn du gehen kannst, kannst du auch spielen. Wenn du nicht gehen kannst, kannst du gehen. ALEKSANDAR RISTIC (1990, zu seinem Spieler Antoine Hey) Foto: imago/werek BAU DIR DEINE VUVUZELA! So kommt die südafrikanische Tröte auch nach Deutschland. Seit dem Confed-Cup weiß man: Die Vuvuzela (manche sagen auch Uwe Seeler ) ist kein Land in Südamerika, sondern ein Objekt der südafrikanischen Fankultur. Ein lautes, zugegebenermaßen. Nach einem afrikanischen Sprichwort ( Der Affe wird durch viel Krach erlegt ) soll der Gegner eingeschüchtert werden. Dass der weniger eingeschüchtert als taub wird, ist die Kehrseite der lauten Medaille. Damit der deutsche Fan aber auch das kommende WM- Feeling erleben kann, hier eine Anleitung für den Bau einer Vuvuzela, in bewegten Bildern auch auf zu sehen. Gebraucht werden eine leere Plastikflasche, eine Pappröhre, Frischhaltefolie, Messer, Schere, Isolierband und Gummibänder. Schritt 1: Die Plastikflasche in der Mitte durchschneiden. Schritt 2: Die Pappröhre von außen auf den Boden der unteren Hälfte setzen und mit einem Filzstift die Position der Röhre markieren. Schritt 3: Den markierten Kreis mit dem Messer ausschneiden. Schritt 4: Die Pappröhre durch die entstandene Öffnung in das Innere WER, WIE, WAS DEUTSCHLANDS WM-ENDSPIELE IM JULI. Erinnern Sie sich? 1. Am 4. Juli 1954 schaffte Deutschland das Wunder von Bern. Wann fiel das 3:2-Siegtor gegen Ungarn? a) 20. Minute b) 47. Minute c) 84. Minute d) 90. Minute 2. Am 7. Juli 1974 schlug das DFB- Team Holland 2:1. Wer bereitete Gerd Müllers Siegtor (Foto) vor? a) Wolfgang Overath b) Paul Breitner c) Rainer Bonhof d) Bernd Hölzenbein Foto: imago/ulmer/debiky der Flasche stecken. Sie muss mit der anderen Öffnung abschließen. Die Stelle der Pappröhre an der kreisrunden Öffnung markieren und wieder herausnehmen. Schritt 5: Mit Isolierband die markierte Stelle an der Pappröhre großzügig überkleben, da die Öffnung luftdicht abgeklebt sein muss. Schritt 6: Die Röhre wieder durch die kleine Öffnung an die für sie vorgesehene Stelle stecken und auch von außen noch einige Lagen Isolierband über die kleine Öffnung kleben. Schritt 7: An einer beliebigen Stelle der Flasche ein kleines Loch hineinschneiden. Schritt 8: Frischhaltefolie über das herausstehende Ende der Röhre festziehen. Schritt 9: Die Folie mit Gummibändern befestigen. Schritt 10: Kräftig durch das Loch pusten und es trötet! Ein Hingucker: die gebastelte Tröte. 3. Am 8. Juli 1990 besiegte die deutsche Elf die Argentinier 1:0. Wer wurde vor dem Elfmeterpfiff gefoult? a) Klaus Augenthaler b) Rudi Völler c) Jürgen Klinsmann d) Pierre Littbarski 4. Am 11. Juli 1982 klappte es nicht, Deutschland unterlag Italien 1:3. Wo fand das Endspiel statt? a) Madrid b) Barcelona c) Sevilla d) Gijon Die richtigen Antworten: 1c, 2c, 3b, 4a 11 FRAGEN AN ALEXANDER MADLUNG (26, VFL WOLFSBURG) 1 Welche Fußballregel würden Sie einführen? Ich bin für die Torkamera. 2 3 Was wollten Sie als Kind werden? Stuntman. Sie unternehmen eine Zeitreise. Wohin und warum? Zu unserem 5:1-Meister-Sieg gegen Werder. Ein unvergessliches Erlebnis. 4 Welches ist für Sie das schönste Stadion der Welt? Die Anfield Road in Liverpool. Hoffentlich spielen wir in diesem Jahr dort Wer ist berühmter, als er es verdient hat? Franjo Pooth. Was würden Sie nie essen? Fischaugen. Mit wem würden Sie gern zu Abend essen? Mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel. 8 Welche drei Dinge würden Sie mit auf eine einsame Insel nehmen? Laptop, Handy und einen Grill In welchem Film wären Sie gerne Star? Terminator. Wem würden Sie gern mal einen Beinschuss verpassen? Sascha Riether hätte es wirklich verdient. 11 Bei welchem Ereignis wären Sie gern dabei gewesen? Beim WM-Sieg Ich saß damals als fast Achtjähriger vor dem Fernseher.

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7 8 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli Seit 1. Juni büffelt VfB-Teamchef MARKUS BABBEL (36) in Köln für seine Fußballlehrer-Lizenz. Der kicker saß mit dem Europameister im Unterricht. Fotos: Rainer Dahmen Brauche ich das wirklich? Nicht für das Leben, sondern für die Prüfung lernen wir: Markus Babbel mit Ausbildungsleiter Frank Wormuth an der Taktiktafel, mit Dirk Lottner (Mi.) und Matthias Mink (re.) am Laptop, vor der Klasse und bei der Analyse von EM-Teilnehmer Finnland. Die Tische kleben an den Unterarmen wie lästige Gegenspieler in Manndeckung. Die Luft steht wie eine Mauer ohne Abstand. Die schwüle Hitze spielt Pressing, drückt in den Unterrichtsraum und den darin sitzenden angehenden Fußballlehrern die Schweißperlen aus jeder Pore ihrer Körper. Da hilft auch keine Kontertaktik. Wie die offene Tür, die nur für wenig Entlastung, für ein kleines bisschen Durchzug sorgt. 24 Mann (siehe Teilnehmerliste auf Seite 11) sitzen im 1. Stock der Hennes-Weisweiler-Akademie an der Kölner Sporthochschule. Mittendrin: Markus Babbel (36) und der kicker, der den Europameister von 1996 in der vergangenen Unterrichtswoche begleiten durfte. Am 1. Juni startete der Teamchef des VfB Stuttgart mit seinen Mitstreitern ins Abenteuer Fußballlehrer-Lizenz. Nachdem er im Vorjahr die Schwaben nach 14 Spieltagen von Armin Veh übernommen und von Platz 11 auf Rang 3 geführt hatte. Eine Leistung, mit der es der 36-Jährige in die Annalen des VfB geschafft hat. Aber ohne die nötige Lizenz, die der frühere Nationalspieler jetzt erwerben muss. Jede Woche von Montag bis Mittwoch. Von 8 bis 19 Uhr. Und manchmal auch darüber hinaus. Bis Ende März Ein Mammutprogramm, das Sitzfleisch und Geduld strapaziert. Ohne das es aber keine Arbeitsberechtigung für einen Job im Profibereich gibt. Das Ziel eines jeden, der Montagmorgen vor 8 Uhr das Klassenzimmer betritt. Frank Wormuth ist immer der Erste. Der DFB-Chefausbilder sitzt seit 7.30 Uhr in seinem Büro, an dem jeder Einzelne seiner Schüler vorbeikommt und ein teils Trapattoni hat gesagt: Mach Fehler mit Überzeugung. MARKUS BABBEL müdes Guten Morgen wünscht. Wie alle ist auch Markus Babbel (36) pünktlich. Klar, sonst kostet s. In die obligatorische Mannschaftskasse, die sie für die große Sause nach der Prüfung angelegt haben. Zu spät kommen, ein klingelndes Handy im Unterricht oder die falschen Trainingsklamotten beim Praxisunterricht auf dem Rasen, und 5 bis 10 Euro sind futsch. Für einen guten Zweck, für die Abschlussfeier. Der VfB-Teamchef ist wie gewohnt am Abend zuvor aus Stuttgart angereist, hat die Nacht im Hotel verbracht und setzt sich jetzt auf seinen Stammplatz in der zweiten Reihe am Fenster. Neben den früheren Kölner Mittelfeld-Star Dirk Lottner, der heute die U 17 des FC trainiert, und Jörg Jakobs, der zuletzt als Co-Trainer von Alemannia Aachen tätig war. Ganz hinten sitzt Christian Ziege. Der frühere Nationalspieler, der 1996 mit Babbel Europameister wurde, hatte den letzten Lehrgang abgebrochen. Ich hatte keine andere Wahl, dem Verein ging s schlecht, sagt der 37-Jährige, der im Vorjahr als Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach in der Verantwortung stand und später als Co-Trainer aus dem Verein schied. Vieles, was der Unterricht in diesen Tagen bringt, kennt Ziege schon. Für andere ist es Neuland. Den Schwerpunkt dieser Woche bilden die Ergebnisse des zehntägigen Aufenthalts der künftigen Trainer bei der U-21-EM in Schweden. In Gruppen aufgeteilt mussten die Trainer in spe alle Mannschaften analysieren. Babbel nahm zusammen mit Torsten Lieberknecht und Matthias Mink die Finnen unter die Lupe. Nach einer kurzen Einleitung von Lieberknecht, einst Profi beim 1. FC Kaiserslautern, muss der Stuttgarter seine Qualitäten als Chefanalytiker beweisen. Er Erfolg kann man nicht lernen. FRANK WORMUTH, DFB-Chefausbilder tut dies locker, ruhig und mit einer Portion Witz. Wenn er die finnische Mannschaft als kampfstark und robust beschreibt, die Namen der Spieler überzeichnend deutlich auszusprechen versucht. Bei der Erkenntnis, bei den Suomi müsse man auf alles gefasst sein und mit allem rechnen, sprintet ein Flitzer über den Bildschirm der Powerpoint-Präsentation. Ein Extrapunkt für die Lacher, die die Atmosphäre auflockern, aber wieder verstummen, als Babbel sachlich fachlich über die finnische Spielphilosophie, das Aufwärmen, die Schwächen z. B. bei Standards und Stärken z. B. die hohe Lauf- und Einsatzbereitschaft des Teams referiert. Jeder Satz, jede Handbewegung, alles wird genau beobachtet und per Camcorder aufgezeichnet. Frank Wormuth sitzt in der ersten Reihe, macht sich Notizen. Für die Manöverkritik, die eine Woche später abgehalten werden soll. Dann haben sich die Eindrücke gesetzt, erklärt der Chef-Coach, der die künftigen Trainer abschließend bittet, am Abend noch mal ihre auf DVD gebannte Darbietung selbstkritisch zu analysieren. Was könnt ihr besser machen, woran müsst ihr arbeiten? ist die Frage, die sich alle stellen müssen. Überstunden nach einem so schon langen Tag. Erkenntnisse, um den Erwartungen gerecht zu werden, mit denen sie in der Zukunft als Trainer konfrontiert werden. Ein Thema, mit dem sich das Fach Psychologie und Pädagogik beschäftigt. Stammdozent Werner Mickler lässt den angehenden Lizenzinhabern, die die Fünfminuten-Pause vor allem damit verbringen, die Kaffeemaschine auszubeuten, keine Ruhe. Mitarbeit ist gefragt, offene Konversation, an der sich Babbel anders als manch anderer wie selbstverständlich beteiligt. Die er mit seinem eigenen Erfahrungsschatz als Profi u. a. beim FC Bayern und FC Liverpool bereichert. Zum Beispiel mit einer Weisheit seines früheren Trainers Giovanni Trapattoni. Wenn du Fehler Lesen Sie weiter auf Seite 11 Immer schön fleißig: Markus Babbel und kicker-redakteur George Moissidis.

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9 kicker, 6. Juli 2009 BUNDESLIGA 11 ANZEIGE Fortsetzung von Seite 9 machst, dann mit Überzeugung, sagt Babbel und sorgt erneut für Erheiterung. Spanien, Schweden, Serbien, Weißrussland, Italien, England und schließlich Deutschland alle EM-Teilnehmer werden in dieser Woche präsentiert. Dazwischen müssen sich Babbel und Co. auf Trainingswissenschaft, Ernährungslehre und Sportmedizin konzentrieren. Den Abschluss bildet die Praxis. Das Lieblingsfach aller. Raus auf den Rasen. Wo sie vor der Trainingseinheit um die Wette schießen, sich gegenseitig frotzeln und Spaß haben. Die Innenverteidiger haben Schnelligkeitsdefizite, ruft Tomislav Maric Richtung Babbel. Ein verunglückter Pass des einstigen Liverpool-Stars landet weit weg und wird mit den Worten typisch englisch kommentiert. Lachen und Johlen überall. In diesen Momenten sind sie alle wieder Spieler. Das, was sie sowieso am liebsten waren. Dann müssen sie wieder Trainer sein. Babbel, Lieberknecht und Mink, die Finnland-Scouts, die eine Trainingswoche planen mussten mit dem Ziel, am Ende eine fiktive Partie gegen ebendiese Finnen zu bestreiten und zu gewinnen. Dazu gilt es, die passenden Trainingsinhalte einzubauen und zu üben. Zum Beispiel Standardsituationen, eine Schwäche der Finnen. Alles mit Amateurspielern aus der Umgebung, die sich als Mannschaft zur Verfügung stellen. Wieder unter den aufmerksamen Augen von Frank Wormuth, der sich fleißig Notizen macht. Der mit der einen oder anderen Bemerkung zuweilen obendrein für Verunsicherung sorgt. Wenn er zum Beispiel fragt, warum man Pressing im Mittelfeld übt, wenn der Gegner so das Ergebnis der vorherigen Beobachtung doch mit langen Bällen agiert? In diesen Momenten sehen die Fast-Trainer, dass sie noch viel lernen müssen. Die Unterrichtstage sind sehr interessant, aber auch sehr lang und sehr intensiv, erklärt Babbel. Vor allem nachmittags ist es besonders schwer, zu 100 Prozent konzentriert und aufnahmefähig zu sein. Der Wust an Informationen, die auf die Kursteilnehmer zukommt, bringt sie an ihre Grenzen. In einer Zeit, in der jeder Bundesligist für jeden Bereich einen Die Teilnehmer: Von Babbel bis Ziege Markus Babbel (VfB Stuttgart), Jens Rasiejewski (zuletzt Sportkoordinator Hannover 96), Matthias Mink (Trainer Fortuna Köln), Tomas Oral (Trainer FSV Frankfurt), Torsten Lieberknecht (Trainer Eintracht Braunschweig), Arie van Lent (zuletzt Trainer 1. FC Kleve), Tomislav Maric (Co- Trainer TSG 1899 Hoffenheim), Oliver Schäfer (Co-Trainer 1. FC Kaiserslautern), Heiko Weber (Sportlicher Leiter Carl Zeiss Jena), Jörg Jakobs (zuletzt Co-Trainer Alemannia Aachen), Ralf Santelli (Scout VfB Stuttgart), Dirk Lottner (Trainer U FC Köln), Tomasz Waldoch (Co-Trainer U 17 FC Schalke), Mario Himsl (Bundeswehr-Nationaltrainer), Ronald Becht (Jugendkoordinator FC Ingolstadt 04) Kyle Berger (Koordinator für Mädchen- und Frauenfußball Bor. M gladbach), Mike Barten (zuletzt Co-Trainer Hansa Rostock), Konrad Fünfstück (Jugendkoordinator SpVgg Greuther Fürth), Marco Grote (Trainer U 17 Werder Bremen), Thomas Krücken (Trainer U 17 und Pädagogik- Leiter Hertha BSC), Roland Vrabec (Trainer U FSV Mainz 05), Stefan Ruthenbeck (TuS Mayen), Deniz Bakir (zuletzt bei Frauen-Bundesligist SC Bad Neuenahr), Christian Ziege (zuletzt Co-Trainer Bor. M gladbach). Spezialisten im Team hat, stellt sich für den Stuttgarter Teamchef eine elementare Frage: So sehr da alles interessant ist es gibt auch Dinge, bei denen ich mich frage: Brauche ich das wirklich? Für Frank Wormuth gibt es daran keinen Zweifel. Für alle gilt es, die Mammut-Herausforderung der Doppelbelastung Trainerjob und Trainerausbildung zu meistern. Dass sie mit der Lizenz in Händen auch entsprechend erfolgreich sein werden, kann niemand versprechen. Erfolg kann man nicht lernen, sagt der Chefausbilder. Im Fußball gibt es keine klare Weisheit. Alles hängt vom Kontext zur Situation ab. Zum Beispiel, ob ein Schuss in der 88. Spielminute an die Latte klatscht oder ins Tor geht. Wir können den Trainern nur die Wege zum Ziel aufzeigen. Ob diese das Gelernte bzw Gelehrte auch wirklich nutzen, ist eine andere Frage. Das muss jeder für sich entscheiden. Bei Markus Babbel wird das die kommende Bundesliga zeigen. Wenn er zwischen Schul- und Trainerbank pendelt. GEORGE MOISSIDIS Der Trainer des FC St. Pauli über die hohe Doppelbelastung Stanislawski: Da kommt vieles zu kurz Holger Stanislawski (39, FC St. Pauli) absolvierte in der Vorsaison den Lehrgang in Köln und spricht über seine Erfahrungen. kicker: Herr Stanislawski, anders als der Lehrgang des Kollegen Babbel dauerte Ihrer nicht zehn, sondern elf Monate wie war die Zeit der Doppelbelastung im Rückblick? Holger Stanislawski: Es waren elf intensive Monate, mit guten Phasen, aber auch mit schlechten. Wenn Sonntag ein Heimspiel 0:3 verloren geht, will man als Trainer bei seiner Mannschaft sein. Ich aber musste Montag um vier Uhr früh auf die Autobahn Richtung Köln. Da kommt vieles zu kurz. Vor allem die Familie. Sie ist das Wichtigste im Leben, muss aber am meisten entbehren. kicker: Wie ist die Aufgabe zu bewältigen? Stanislawski: Privat ist Rückhalt in der Familie entscheidend, sportlich das Team und zwar sowohl die Spieler als auch das Trainerteam. Ich muss Vertrauen haben, wenn ich von Montag bis Donnerstag weg bin. Und der Verein muss vorher wissen, worauf er sich einlässt. Ich habe St. Pauli im Vorfeld angeboten, eine andere Lösung zu suchen, wenn es ihnen mit mir zu risikoreich ist. Der Klub hat sich zu mir bekannt. Drei Kollegen aus dem Lehrgang, Henning Bürger in Jena, Christian Hock in Wehen und Christian Wück in Ahlen, wurden in der Zeit entlassen das waren die schlimmsten Momente des Lehrgangs, wenn plötzlich ein Banknachbar den Job verliert. kicker: Gibt es ein Erfolgsgeheimnis? Stanislawski: Ich denke, man muss die Aufgabe innerlich einfach annehmen und offen dafür sein. Die elf Monate waren hart, aber die Ausbildung eben auch sehr fundiert. INTERVIEW: SEBASTIAN WOLFF

10 12 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli Armin Veh Ich weiß nicht, wie Magath gearbeitet hat Er trat ein schweres Erbe an, übernahm beim Meister VfL Wolfsburg alle Aufgaben von Vorgänger Felix Magath. ARMIN VEH (48) beschreibt seine Aufgaben sowie die Ziele in der Liga und der Champions League. Fotos: imago/exspo, Getty Images/Franklin Geboren am in Augsburg. Seine Vereine als Spieler: 1979 FC Augsburg B. Mönchengladbach FC St. Gallen B. Mönchengladbach FC Augsburg /87 Schwaben Augsburg 11/ SpVgg Bayreuth SC Biberbach Seine Einsätze/seine Tore: 65 Bundesligaspiele 3 60 Zweitligaspiele 1 47 Amateur-Oberligaspiele Landesligaspiele 1 18 Erstligaspiele in der Schweiz 5 Europapokalspiele Seine Vereine als Trainer: 1990 bis 1995 FC Augsburg, 1996 bis SpVgg Greuther Fürth, 1998 bis SSV Reutlingen, bis Hansa Rostock, bis FC Augsburg, bis VfB Stuttgart und seit VfL Wolfsburg Seine Erfolge als Trainer: Deutscher Meister 2007, Aufstieg in die 2. Bundesliga 1997 und 2000 kicker: Das Eröffnungsspiel der neuen Saison lautet VfL Wolfsburg gegen den VfB Stuttgart. Als hätte die DFL an Sie gedacht... Armin Veh: Ja, das ist etwas Besonderes für mich. Ich habe einige Zeit in Stuttgart gearbeitet, bin dort Meister geworden. Deswegen ist das bestimmt kein Spiel wie jedes andere für mich. kicker: In Stuttgart war im vergangenen November nach einem 1:4 in Wolfsburg Schluss. Nun sind Sie beim VfL gelandet. Veh: Und das freut mich sehr. Ich bin zwar erst kurze Zeit hier, kann aber jetzt schon sagen, dass ich mich unheimlich wohlfühle. Die Mannschaft macht einen guten Eindruck, alles andere auch. Es fühlt sich an, als wäre ich schon viel länger hier. kicker: Sie haben nicht nur den VfL, sondern auch das Haus von Felix Magath übernommen. Veh: Das stimmt. Das ist wunderbar an einem Wald gelegen, da freut sich mein Hund George schon drauf. kicker: Wie lange wollen Sie in Wolfsburg bleiben? Veh: Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Fakt ist, dass ich einen Zweijahresvertrag unterschrieben habe. Und den halte ich ein. kicker: Zwei Jahre sind bei Ihnen ungewöhnlich. Bislang hatten Sie nur für ein Jahr unterschrieben. Der Meistercoach: Trainer Armin Veh holte in der Saison 2006/07 mit dem VfB Stuttgart überraschend die Schale nach Schwaben. Veh: Das finde ich grundsätzlich auch vernünftiger. Aber in Wolfsburg kann ich in der Funktion als Trainer und Manager nicht nur für ein Jahr unterschreiben. Das geht nicht. kicker: Hinzu kommt die Aufgabe des Geschäftsführers. Die Dreifachrolle beim Deutschen Meister haben Sie sich Ihren Traumjob geangelt? Veh: Traumjob? Bei solchen Begriffen bin ich ein bisschen defensiver. Für mich ist das auch nicht ganz neu, als Trainer habe ich immer auch schon Management-Aufgaben übernommen. Der Zeitaufwand ist jetzt natürlich ein anderer. kicker: Ein Modell mit Zukunft? Veh: In England wird das so schon praktiziert, bei uns noch nicht so häufig. Es gibt bei diesem Modell Vor- und Nachteile. Für mich überwiegen die Vorteile, deswegen habe ich diese Aufgabe angenommen. kicker: Sie haben exakt die Rolle von Vorgänger Felix Magath übernommen, Vergleiche werden unweigerlich kommen. Empfinden Sie das als störend? Veh: Die Vergangenheit interessiert mich nicht. Ich kann auch gar keine Vergleiche ziehen, weil ich nicht weiß, wie Felix Magath hier gearbeitet hat. kicker: Auf jeden Fall erfolgreich. Die Gefahr, als Magath-Nachfolger zu scheitern, ist groß. Veh: Natürlich wird es schwer, weil ein Trainer da war, der Erfolg hatte. Daran werde ich gemessen, die Erwartungshaltung ist hoch. kicker: Ein Problem für Sie? Veh: Das belastet mich in keinster Weise, im Gegenteil: es macht auch den Reiz dieser Aufgabe aus. Ich mache meinen Job, so gut ich kann. kicker: Wie realistisch ist die Titelverteidigung? Veh: Wir haben ein Ziel, das wir ausgeben: Wir wollen den VfL in der Bundesliga-Spitze etablieren. Aber die Konkurrenz ist groß. Der FC Bayern München ist der Top- Favorit auf den Titel, dahinter sehe ich einige Klubs auf Augenhöhe, und dazu zähle ich auch den VfL Wolfsburg. kicker: Sie haben die Erfahrung in Stuttgart bereits gemacht: Wie schwer ist es, eine Mannschaft im Jahr nach dem Titelgewinn zu trainieren? Veh: Die Gefahr, dass sich Spieler dann zurücklehnen, ist natürlich gegeben. Aber in Wolfsburg habe ich nicht den Eindruck. kicker: Wie war es in Stuttgart? Veh: Beim VfB hatten wir große Verletzungssorgen. Aber eins zu eins kann man so etwas sowieso nicht vergleichen. Für mich ist es gut, dass ich diese Erfahrungen beim VfB gemacht habe. kicker: Magaths Hinterlassenschaft ist eine starke Mannschaft, aber auch ein sehr großer Kader mit rund 40 Spielern. Veh: Das ist richtig, aber dazu gehören auch Leute wie beispielsweise Schäfer, Dzeko oder Grafite. Es gibt bei solch einem Umbruch, wie er beim VfL vollzogen wurde, immer auch Spieler, die nicht einschlagen. Fest steht: Wir werden nicht mit einem Kader dieser Größenordnung in die Saison gehen. kicker: Magath hat den VfL in den zwei Jahren nahezu komplett umgekrempelt. Nach Ihren Vorstellungen? Veh: Die Mannschaft macht einen richtig guten Eindruck, da stimmt es auch zwischenmenschlich. Und auch die Trainingsmöglichkeiten, der neue Platz, der Hügel, das kann man gut nutzen. Es wird nur Kleinigkeiten geben, die ich verändern werde. kicker: Wie sehr wird sich die Champions League auf die Mannschaft auswirken? Veh: Klar ist: Die Champions League ist nicht wie die Europa League. Die Gegner sind wesentlich stärker, die mentale Belastung ist höher. Wir werden nicht viele Spieler neu dazuholen. Aber die, die kommen, müssen passen, damit wir auch mal adäquat wechseln können. kicker: Sind Sie ein Freund der Rotation? Veh: Wenn die Notwendigkeit da ist, dann bin ich ein Freund davon. Aber man muss die Leute dazu haben. kicker: Mit welchen Erwartungen starten Sie in die Champions League? Veh: Natürlich sind wir Außenseiter, aber das bedeutet nicht, dass wir in Edin Dzeko ist sportlich und menschlich erstklassig. der Vorrunde ausscheiden müssen. Ich möchte mich nicht sang- und klanglos verabschieden. kicker: Also ab ins Achtelfinale? Veh: Ich sehe eine Riesenchance für uns. Mein Ziel ist es, die nächste Runde zu erreichen. kicker: Keine Angst vor den großen Gegnern, die schon in der Gruppe drohen? Veh: Angst wäre der falsche Ansatz. Jeder Gegner ist eine Herausforderung für die Mannschaft. Wir spielen nicht in der Champions League, um Trikots zu tauschen. Ich kann es nicht leiden, wenn Spieler eine Minute nach Abpfiff ihren Gegenspielern hinterher rennen, um das Hemd zu tauschen. Das kann auch nicht unser Anspruch sein. kicker: Um Ihre Ziele zu erreichen, haben Sie die Meistermannschaft zusammengehalten. War das im Fall Edin Dzeko, der vom AC Mailand umworben wurde, Ihre bislang größte Herausforderung? Veh: Wir mussten klare Zeichen setzen. Wir haben uns früh entschieden, dass wir ihn behalten wollen. Und was wir sagen, das tun wir auch. Edin hat das verstanden, er ist sportlich und menschlich erstklassig. Und auch die Gespräche mit seinen beiden Beratern liefen absolut korrekt ab. kicker: Der VfL hat beim großen Millionenspiel nicht mitgemacht. Wie bewerten Sie Transfers wie die von Cristiano Ronaldo und Kaka zu Real Madrid? Veh: Das sind andere Dimensionen. In der Bundesliga ist es so, dass man in der Regel versucht, nicht wesentlich mehr auszugeben, als man einnimmt. Natürlich sind wir beim VfL bereit, zu investieren, aber wir werden keine astronomischen Summen zahlen. Wir sind uns aber auch im Klaren: Wenn wir an der Spitze bleiben wollen, müssen wir auch etwas dafür tun. kicker: Drohen da Konflikte zwischen dem Trainer und dem Manager Veh? Veh: Nein, die beiden können sich gut leiden. kicker: In der vergangenen Saison wurden Marcel Schäfer und Christian Gentner zu Nationalspielern. Kommt da noch mehr? Veh: Das will ich hoffen. Ich denke da an Sascha Riether, wir haben auch noch Alexander Madlung oder Ashkan Dejagah. kicker: Magath hat aus dem einstigen Plastikklub einen Deutschen Meister gemacht. Ist damit der Graue- Maus-Anzug endgültig abgelegt? Veh: Als Deutscher Meister bist du bestimmt keine graue Maus mehr. Von solch einem Erfolg zehrt mancher Verein seit 40 Jahren. Aber wir werden hier auch weiter Bescheidenheit an den Tag legen. Mein Ziel ist es, attraktiven Fußball spielen zu lassen. kicker: Felix Magath ging, weil er seine Mission als erfüllt angesehen hat. Wann wäre Ihre Mission erfüllt? Veh: Das weiß ich nicht, das kann ich jetzt noch nicht sagen. kicker: Würden Sie bei einer Titelverteidigung gleich wieder den Abflug machen? Veh: Das geht nicht. Ich habe einen Zweijahresvertrag. Ohne Klausel. INTERVIEW: THOMAS HIETE

11 14 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli 2009 Verdrängt ER Lucio? Unter den Neuzugängen des FC Bayern München ist EDSON BRAAFHEID (26) der große Unbekannte. Wer ist der Mann, der sich mit einem Weltmeister misst? Franck Ribery hatte seine Lehren gezogen. Damals, Ende April, beim ersten Training unter Jupp Heynckes, war es der freche Franzose, der sich vom neuen Chefcoach des FC Bayern den ersten Rüffel eingefangen hatte, als er statt aufmerksam zuzuhören mit Luca Toni wie zwei Lausbuben in der letzten Reihe getuschelt hatte. Am vergangenen Mittwoch nun bat Louis van Gaal (mit Trillerpfeife) zum lockeren Aufgalopp. Toni war nicht da, Ribery schon, aber der passte diesmal genau auf. So richtig kapiert hatte jedoch keiner der Münchner Profis, was ihr neuer Boss mit der ersten Aufgabe, einer Passform mit vier Akteuren, da wohl von ihnen verlangte. Auch Edson Braafheid nicht. Doch er war es, der nach einem Missverständnis mit Christian Lell des Trainers Zorn auf sich zog. Den Anpfiff (ohne Trillerpfeife) seines Landsmanns steckte der Niederländer trotzdem locker weg. Überhaupt war es Braafheid, der Neuzugang aus Enschede, der an diesem Tag an der Säbener Straße größte Lockerheit versprühte. Aber wer ist dieser Edson Braafheid, den sie für zwei Millionen Euro aus dem Nachbarland geholt und mit einem Vierjahresvertrag ausgestattet haben? An dem auch Tottenham, ebenso Ajax und die PSV Eindhoven interessiert waren. Braafheid definiert sich gut über Verneinungen. Nein, er ist kein Lautsprecher. Nein, er gibt fast nie Interviews. Und nein, er klopft keine großen Sprüche. Nein, er ist kein Typ für den Boulevard. Nein, der Familienvater importiert keine Glamour- Frau wie Rafael van der Vaart mit seiner Sylvie in die Bundesliga. Von all dem verkörpert der Bayern-Profi mit der Nummer 4 das Gegenteil. Apropos Gegenteil: In diversen Wunschformationen des FC Bayern taucht Braafheid in der Innenverteidigung auf. Das allein ist schon bemerkenswert, da er bislang meistens in der Viererkette im linken Außen-Dienst eingeteilt war. Doch nun könnte Edson Braafheid in der Zentrale spielen neben Martin Demichelis. Denn mit Lucio waren die Bayern-Oberen nicht mehr so zufrieden, wie man es von einem Weltmeister und Kapitän der Selecao erwarten darf. Sollte er wirklich den Brasilianer verdrängen, müssen Locker und ruhig: Edson Braafheid, Bayerns Neuzugang. sich Philipp Lahm und Co. auf einen fast komplett anderen Nebenmann einstellen. Braafheid muss nicht per Dekret verordnet werden, die Mittellinie nicht zu übertreten. Braafheid rennt nicht mit dem Ball am Fuß und dem Kopf nach unten einfach los. Braafheid weist keine taktischen Defizite auf, wie sie bei Lucio immer wieder aufflackern. Braafheid ist einer, der seine Arbeit sachlich und solide verrichtet. Wutausbrüche à la Lucio sind ihm fremd. Selten kickt er überragend, und Torgefahr versprüht er in geringen Dosen. Doch auch Momente, in denen er sich wegen eines groben Patzers auf dem Platz am liebsten eine Falltür gewünscht hätte, sind nicht überliefert. Wenn es nötig ist, greife Foto: Witters/Hoogdalem ich ein. Ich bin schnell genug, um etwas zu reparieren, sagt Braafheid über sich. Zwei weitere Pluspunkte sind seine Zweikampfstärke und -führung (er muss selten grätschen) sowie seine Technik. Auch wenn die sicher nicht so ausgefeilt ist wie bei einem anderen Edson (Arantes do Nascimento). Bekannter als: Pelé. Alles gut also? Immer langsam. Wo Lucio ist und was er ist da muss und will Braafheid erst hinkommen. Die Gefahr, dass er beim Rekordmeister ein zweiter Breno werden kann, der hoch gepriesen tief fiel respektive sitzt (auf der Bank), ist eher gering. Aber auszuschließen ist es nicht. Denn: All die positiven Aspekte sind Eindrücke aus der Ehrendivision. Nicht jeder, der Hollands Eliteklasse verließ, packte es auch in der Bundesliga. Und verteidigt er innen, könnte seine geringe Körpergröße (1,76 Meter) bei Kopfballduellen problematisch werden außen ist jedoch keine Schwäche in der Luft aufgefallen. Braafheid, in der einstigen niederländischen Kolonie Surinam geboren, siedelte früh über, wuchs in Amsterdam auf. Seinen Durchbruch schaffte er in Utrecht, den Höhepunkt seiner Karriere bildete der Gewinn des U-21-EM-Titels Für die WM 2010 hat Bert van Marwijk, der Bondscoach, ihn auf dem Zettel, sowohl links als auch innen in der Abwehr. Nach Braafheids Debüt in der Nationalelf (bisher zwei Länderspiele) attestierte ihm der Trainer: Er hat sich gut auf den Beinen gehalten. Keine schlechte Basis für die bekannten stürmischen Zeiten in München und einen, der Lucio verdrängen soll. THOMAS BÖKER/JAN LEERKES Edson Braafheid Geb. am in Paramaribo/ Surinam, Nationalität: Niederlande, Größe 1,76 m, Gewicht 73 kg Seine Vereine: JOS Amsterdam FC Amstelland FC Abcoude 2006 FC Utrecht 01/ FC Twente seit Bayern München Seine Einsätze/seine Tore: 157 Erstligaspiele Niederlande 3 15 Europapokalspiele 0 2 A-Länderspiele Niederlande 0 1 B-Länderspiel 0 15 U-21-Länderspiele 0 Seine Erfolge: U-21-Europameister 2006 Seine Turniere: U-21-EM

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13 16 DFB-POKAL kicker, 6. Juli 2009 Ein Los macht völlig losgelöst: Co-Trainer Stefan Strerath, Präsident Dr. Thomas Ulmer, der stellvertretende Abteilungsleiter Jürgen Unzeitig und Trainer Peter Hogen (von links). Hurra, die Bayern kommen Zusammen mit seinem Schwager und seinem Neffen betreibt Matthias Piringer eine Tankstelle mit Kfz-Reparaturwerkstatt. Seit neun Tagen muss er seine Arbeit öfter mal unterbrechen. Denn Piringer ist nebenbei Abteilungsleiter. Genauer gesagt: Abteilungsleiter Fußball. Bei der Spielvereinigung Neckarelz, aus jenem Teil des Städtchens Mosbach, wo die Elz in den Neckar fließt. 28 Kilometer sind s bis zur A 6 bei Heilbronn, etwa 40 bis Heidelberg. Piringer macht das, was im Profilager Manager oder Geschäftsführer machen. Nur wird er nicht dafür bezahlt. Klar, es kostet ja auch nicht ganz so viel Aufwand, einen Verbandsligisten zu managen. Normalerweise. Piringer ist einer der zahllosen Ehrenamtlichen, ohne die unterhalb der Profiligen nichts geht. Wie schon sein Opa, der in seiner Freizeit Platzwart im Elzstadion war. Seit zwölf Jahren ist der 44-Jährige (verheiratet, eine Tochter) im Amt, 2004 hat seine Abteilung ein U-18-Länderspiel gegen Frankreich organisiert und durchgeführt. Und vor wenigen Wochen erst das Halbfinale des nordbadischen Verbandspokals gegen den SV Waldhof: Wer Rekordmeister München in der 1. Pokalrunde erwischt, hat das große Los gezogen. Diesmal gab es bei Sechstligist NECKARELZ in Nordbaden Jubel Zuschauer, ein sogenanntes Hochsicherheitsspiel das hatte es bis dahin nicht gegeben im lieblichen Neckartal. Weil dieses Spiel gewonnen wurde (3:2 n. V.) und auch das nächste bei Sandhausen II (1:0), landete der Sechstligist als klassentiefster Verein in dem Lostopf, aus dem die erste Pokalrunde gezogen wurde. Was dabei Neues aus Neckarelz Kleinste Pokalstadt Noch 30 Tage bis zum Bayern-Spiel herauskam, wird in Mosbach wahlweise ein Märchen (Piringer) oder ein Sechser im Lotto (Präsident Dr. Thomas Ulmer) genannt: Neckarelz gegen die Bayern! Und seitdem ist nichts mehr normal. Knapp Klicks auf die Vereinshomepage innerhalb einer Woche. Dauerstress am Telefon, abends ist der Akku im Handy des Abteilungsleiters erschöpft. Tausende Kartenvorbestellungen, die jedoch nicht bearbeitet werden können. Eine Mail, in der steht: Ich bestelle hiermit 20 Karten, ist nicht sehr aussagekräftig, sagt Piringer. Zunächst musste das Rhein-Neckar-Stadion in Sinsheim gebongt werden, dann wurden die Ticketpreise in Abstimmung mit dem FC Bayern (Piringer) festgelegt. Erst wenn am morgigen Dienstag eine der vier interessierten Ticketing-Agenturen den Zuschlag bekommen hat, naht der Vorverkaufsstart. Die Spielvereinigung rechnet mit einem ausverkauften Haus, mit Zuschauern also. Mosbach hat Einwohner. Schon am Tag nach der Auslosung hatte Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp signalisiert, dass die Partie im 30 Kilometer entfernten Rhein-Neckar-Stadion ausgetragen werden könne. Am Mittwoch dann empfing Jochen A. Rotthaus Piringer in seinem Büro im Bauch der Arena. Ich fühlte mich schnell sehr wohl, berichtet der Neckarelzer Abteilungsleiter, es ist wirklich sensationell: Hier bekommen wir für unser Riesenprojekt Unterstützung auf allen Ebenen. Sehr schnell einigte man sich per Handschlag auf ein Rundum-Sorglos-Paket (Piringer). Ordner, Sicherheitsleute, VIP- und Medienbetreuung, Stadionsprecher alles organisiert Hoffenheim. Nur den Kartenverkauf, den muss Neckarelz selbst abwickeln. Denn die TSG hat mit ihrem eigenen Ticketing genug zu tun. Eine Woche nach dem Pokalspiel gastieren die Bayern schon wieder in Sinsheim beim Bundesligaauftakt gegen Hoffenheim. Piringer weiter: Ich habe nun persönlich erlebt, dass Hoffenheim wirklich ein Verein aus der Region und vor allem einer für die Region ist. Am Tag nach der Auslosung war auch die komplette Mannschaft in die SWR-Livesendung Sport im Dritten eingeladen, wofür der neue Ausstatter Sport Freppan (ein Intersport-Shop aus dem benachbarten Bad Rappenau) über Nacht noch rasch ein einheitliches Outfit bedruckte. Trainer Peter Hogen kam im Interview sympathisch und souverän rüber. Das fanden wohl auch zahlreiche Radiostationen, vom Norddeutschen Rundfunk über den Bayrischen bis hin zu Radio Brandenburg: Alle fragten nach Präsident, Trainer oder Abteilungsleiter. Klubchef Dr. Thomas Ulmer wurde sogar aus einer Fraktionssitzung in Athen herausgeklingelt der Allgemein- und Sportmediziner, den im Verein alle nur Doc nennen, ist auch Abgeordneter im Europaparlament für die CDU. Das Rhein-Neckar Fernsehen (RNF) hat angekündigt, ein Vereinsporträt zu produzieren und den Spieltag komplett zu dokumentieren beginnend mit der Abfahrt in Neckarelz, während Zeugwart Heinz-Peter Heinrich in Sinsheim bereits die Trikots richtet. Wie es mit der SpVgg Neckarelz weitergeht, welche Herausforderungen noch zu bewältigen sind, das können Sie in den kommenden kicker-ausgaben lesen. Wir schauen dem Verbandsligisten bei seinen Vorbereitungen auf das Spiel gegen den Rekordmeister über die Schulter. PETER NICKEL Im Stress: Matthias Piringer, der Abteilungsleiter der SpVgg. Fotos: Florian Huber, SpVgg Neckarelz

14 64 LEICHTATHLETIK kicker, 6. Juli Juli 2009 kicker-top-thema 17 Weitspringer Bayer und Hürden-Ass Nytra glänzen bei der DM in Ulm Als glückliches Meister-Paar zur WM 1Es ist fast zu schön, um wahr zu sein. Innerhalb von nur zwei Minuten erfüllen sich Sebastian Bayer (23) und seine Freundin Carolin Nytra (24) an diesem Samstag bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Ulm ihren großen Traum vom Start bei der Heim-WM in Berlin ( August). Ende der Jagd nach der WM-Norm, Ende der Diskussionen zu Hause, die zuletzt oft ins Privatleben hineingetragen wurden, Ende der Leidenszeit, geprägt von Krankheit, Verletzung, psychischer Belastung. Das war wie ein Befreiungsschlag für mich, erinnert sich Bayer später an den Moment, in dem er im Donaustadion an der Weitsprunganlage steht, erlebt, wie Caro über 100 Meter Hürden in der persönlichen Bestzeit von 12,78 Sekunden auf Rang neun der Weltjahresbestenliste stürmt und nebenbei den 22 Jahre alten Meisterschaftsrekord von Claudia Zaczkiewicz löscht. Während Nytra eine Ehrenrunde dreht, segelt Bayer wie beflügelt auf 8,49 Meter fünf Zentimeter fehlen zum deutschen Rekord von Lutz Dombrowski (1980). Damit hat der Hallen-Europameister seinen Riesensatz von Turin bestätigen können, wo er im März mit der Europarekord-Weite von 8,71 Metern für Wirbel gesorgt hatte. Spontan gibt s ein Küsschen von der heranstürmenden Carolin, Rückschritt für die Diskus-Weltmeisterin auf dem Weg nach Berlin Dietzsch: Ich muss mich jetzt einfach quälen Jubelstimmung: Carolin Nytra und Freund Sebastian Bayer strahlen als Deutsche Meister und WM-Fahrer in die Kameras. gemeinsam strahlt das neue Traumpaar der deutschen Leichtathletik in die Kameras. Da wirkt die akustische Untermalung durch One moment in time, den Olympiasong von 1988, fast kitschig. Doch es bleibt nicht viel Zeit zum Genießen. Die nächsten Wochen gehören der WM-Vorbereitung. Dabei pushen sich die Bremer gegenseitig. Wenn wir zusammen im Kraftraum arbeiten, will man schon zeigen, was man draufhat, erzählt Nytra. Und nicht nur da. Die Ziele für die WM sind klar: Ich will ins Finale, sagt Bayer, jetzt auf Rang vier der Weltjahresbestenliste. Für eine Medaille brauche man ab 8,40 1Unruhig tigert sie über die Anlage, macht am Boden ein paar Dehnübungen und schüttelt dabei immer wieder den Kopf. Die Körpersprache von Franka Dietzsch (41, Foto) signalisiert Unmut und Unsicherheit. Am Ende des Wettkampfes muss die Diskus-Weltmeisterin den DM-Titel Nadine Müller (Halle, 59,98 Meter) überlassen und steht als Zweite mit 59,09 Metern da, einer Weite, für die sie sich früher nicht mal richtig warmgemacht hätte. Ich habe keine Ahnung, manchmal kann man es nicht erklären, kommentiert Dietzsch wenig später den Rückschlag auf dem Weg zur WM in Berlin ( August). Sie habe normal trainiert, ihre gesundheitlichen Probleme aus der Welt geschafft. Vielleicht ist die Handbremse angezogen in Erinnerung an 2008, spekuliert sie. Schon damals fehlte die Neubrandenburgerin mangels Gesundheit und Form bei den Olympischen Spielen in Peking. Und auch der Start in diese Saison verlief keineswegs sorglos. Doch noch will sich Dietzsch mit Blick auf Berlin nicht verrückt machen lassen. Als Titelverteidigerin ist sie ohnehin gesetzt. In sechs Wochen kann noch einiges passieren, sagt die erfahrene Athletin, ich muss mich jetzt einfach quälen. Als Jahresbestleistung stehen für Dietzsch 62,50 Meter zu Buche. Mit 64 Metern kann man eine Medaille holen. Das Niveau ist weltweit nicht hoch, das freut mich, weil ich nicht Meter, glaubt er und die traue ich rund zehn Springern zu. Dann blitzt für einen Augenblick Bayers wiedergewonnenes Selbstbewusstsein auf. Die Frage, wer denn nicht zu schlagen sei, kontert er trocken: Niemand! Nytra zügelt ihre Euphorie. Das Halbfinale gibt sie als Marschroute für Berlin aus, alles Weitere wäre ein Traum. Traumhaft fänden die beiden auch, wenn die Leichtathleten im August Fans hätten wie die Fußball-WM Dazu wollen wir mit unseren Leistungen beitragen, kündigt Nytra an. Ihr Auftritt in Ulm lässt hoffen, dass es kein leeres Versprechen ist. SABINE VÖGELE weit weg bin ärgert mich aber auch, weil ich nicht dabei bin, schildert Dietzsch ihre Gefühle. Gedanken, die WM abzusagen? Wenn das einer schreibt ich habe das nicht gesagt, gibt sich Dietzsch angriffslustig. Für die Titelträgerin von 1999, 2005 und 2007 wäre es ihre zehnte WM-Teilnahme eine besondere Marke. Aber ob nur das Franka Dietzsch reichen würde? sav Foto: Hassenstein/Getty Images DM-NOTIZEN Nerius vor Obergföll Bei der Leichtathletik-DM am Wochenende in Ulm hat Christina Obergföll (27, Offenburg), Weltranglisten-Erste im Speerwerfen, mit 62,09 Metern den Titel-Hattrick verpasst und musste Steffi Nerius (37, Leverkusen/62,47) den Vortritt lassen. Starke Sprint-Sieger Tobias Unger (29) und Verena Sailer (23) lösten als starke 100- Meter-Sieger das WM-Ticket. Die Mannheimerin sprintete in 11,18 Sekunden Europa-Jahresbestzeit, der Kornwestheimer (10,18) zur deutschen Jahresbestzeit. Harting feiert Titel-Hattrick Vize-Weltmeister Robert Harting (24, Berlin) hat mit 67,69 Metern seinen Titel-Hattrick im Diskusring vollendet. NACHRICHTEN WM-Gold für Brink/Reckermann Beachvolleyball: Julius Brink und Jonas Reckermann haben als erstes europäisches Team WM-Gold gewonnen. Das erst seit diesem Jahr gemeinsam antretende Duo aus Leverkusen und Köln besiegte im Endspiel von Stavanger die Weltranglistenersten Harley/Alison aus Brasilien völlig unerwartet mit 2:0 (21:16, 21:19). Bracht gewinnt in Frankfurt Triathlon: Timo Bracht (Eberbach) hat den Frankfurt Ironman gewonnen. Nach 3,8 km Schwimmen, 180 km Rad und dem Lauf- Marathon siegte er mit dem Streckenrekord von 7:59:16 Stunden. Bei den Frauen gewann nach 8:58:09 Stunden die Hannoveranerin Sandra Wallenhorst. Rekordsumme für Kaymer Golf: Martin Kaymer aus Mettmann hat die Open de France gewonnen und damit seinen dritten Sieg auf der Europa-Tour gefeiert. Der 24-Jährige sicherte sich damit Euro, sein bisher höchstes Preisgeld. AM DONNERSTAG IM KICKER Schalke: Erster Test und Trainingslager Magaths Prüfstand Wie lange noch mit Ribery? LOUIS VAN GAAL (57) will diese Frage schnellstens klären: Bayern oder Real? Weil der Star sonst den Frieden arg stört. Am Sonntag war er wieder aktiv dabei. Franck Ribery (26), zuvor wegen entzündeter Achillessehnen und Blasen am Fuß dienstunfähig, hat ehe es zum kollektiven Brunch ging das volle Trainingsprogramm mitgemacht, im Spiel wirkte er in der A-Elf hinter den Spitzen und wurde später von den rund 1000 Zuschauern gefeiert. Wie lange wird es noch so sein? Am Donnerstag hatte es der Franzose in L Equipe als beschlossen bezeichnet: Er will gehen, nach Madrid, es ist Real oder nichts. Möglichst bald wolle er mit den Bayern-Bossen darüber sprechen. Akuten Handlungsbedarf sieht auch der neue Trainer in München, Louis van Gaal, in der Bild am Sonntag gab er zu, dass ihn dieses Dauerthema nerve, weil es Spieler, Mannschaft und ihn, den Trainer, behindere. Anders als die Vorstände Karl- Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß vermittelt der Chefcoach nicht den Eindruck, dass er den höchst begabten, zuweilen aber eigenwilligen Individualisten mit der Nummer 7 in jedem Fall behalten wolle. Denn für van Gaal ist der Fußball nicht die große Show des Einzeldarstellers, sondern ein Gesamtwerk, zu dem jeder beizutragen hat, absolut diszipliniert und dem Kollektiv verpflichtet. Da geht s lang: Chef Louis van Gaal zeigt seinem am Sonntag wieder diensttauglichen Star Franck Ribery die Richtung an. Lucio muss van Gaals neue Doktrin schon erfahren. Der taktisch nicht immer folgsame, dennoch bislang unumstrittene Lucio (31) muss diese neue Doktrin erfahren, der Fußballlehrer aus Holland sieht in Holger Badstuber (20) oder Edson Braafheid (26) in der Innenverteidigung eine echte Alternative zum Kapitän des 2009er Confed-Cup-Siegers Brasilien. Auszeiten, wie sie der in der Offensive so exzellente Ribery in der Defensive spontan einzulegen pflegt, passen nicht in dieses Gesamtkonzept van Gaal scher Prägung. Und wie wird Ribery reagieren, wenn er nicht mehr auf seiner geliebten linken Seite losjagen darf, sondern als mittige Spitze der Mittelfeldraute positioniert wird? Und wenn ihm sein kongenialer und von ihm hochgeschätzter Partner Philipp Lahm fehlt? Ohnehin ist es jammerschade um dieses tolle Trio, das Lahm, Zé Roberto (jetzt Hamburger SV) und Ribery zwei Jahre lang bildeten. Womöglich bleibt von dieser famosen Flanke nichts mehr übrig, denn Lahm übt zurzeit als Rechtsverteidiger, Braafheid gegenüber als linker. LIGA total! Das neue Bundesliga-Fernsehen in HD 1! Foto: GES/Kuberski Das künftige Gefüge des FC Bayern steht also längst nicht, am spannendsten bleibt freilich die Frage nach der Zukunft Riberys, dessen Karriere sowieso sehr sprunghaft verlief. Länger als ein Jahr blieb er allein in Marseille (2005 bis 2007), wo er aber ebenfalls schon nach einem Jahr vom Abschied nach Lyon erzählte. Auch damals ging schon die bedenkliche Rede, wie schwer es doch sei, einen Spieler gegen dessen Willen zu halten. Darin liegt das große Problem für den FC Bayern. Wenn sich Ribery unbedingt zu den Königlichen verändern will, wird der Vorstand in München diesen Wunsch über eine entsprechende Entschädigung regeln (müssen). Sonst würde, wie van Gaal schon jetzt sagt, die innerbetriebliche Unruhe unerträglich belastet. Aber hat Real, nach der Wahnsinnsinvestition von schon 220 Millionen, weitere 70 plus x Millionen Euro für Ribery? Vielleicht liegt in einem Nein noch die Hoffnung für den FC Bayern. KARLHEINZ WILD? FRAGE DER WOCHE Kann Bayern auf Ribery verzichten? Sagen Sie uns Ihre Meinung online. Bis Mittwoch, 12 Uhr, haben Sie Gelegenheit dazu. Die Adresse: 3Monate kostenlos: Entertain und LIGA total! 2 Jetzt einsteigen! Auf kostenlos unter , im Telekom Shop oder im Fachhandel. 1) LIGA total! HD kostet ab dem 4. Monat 19,95 /Monat. Angebot gültig zwischen und Angebot startet mit dem Beginn der Hinrunde ( ). Mindestvertragslaufzeit 12 Monate. Voraussetzung für die Nutzung von LIGA total! HD ist die Buchung und Bereitstellung eines VDSL-Entertain-Pakets, ab monatlich 54,95. Einmaliger Bereitstellungspreis für neuen Telefonanschluss 59,95 (kostenloser Wechsel innerhalb Standard oder Universal). Mindestvertragslaufzeit Entertain Comfort-Paket 24 Monate; Paketangebot ist in einigen Anschlussbereichen verfügbar. Voraussetzung für die Nutzung eines VDSL-Entertain-Pakets sind der Festplattenrekorder (für max. 4,95 monatlich als Endgeräte- Servicepaket, ggf. zzgl. Versandkosten in Höhe von 6,99 ; Rabattstaffelung: 10 % nach 12 Monaten, 20 % nach 24 Monaten, 40 % nach 36 Monaten und 80 % nach 48 Monaten. Kündigungsfrist 6 Werktage; Verpflichtung zur Rückgabe des Gerätes!) sowie ein IPTV-fähiger VDSL-Router. 2) Angebot gilt beim Wechsel Ihres DSL-Anschlusses und/oder Ihres Telefonanschlusses zur Deutschen Telekom und bei Beauftragung eines Entertain Comfort- und LIGA total!-pakets. Aktionszeitraum für die Beauftragung der Pakete ist der bis , weitere Infos siehe Fußnote 1. Sie erhalten den Betrag für Entertain Comfort als Gutschriften auf den nächsten Telefonrechnungen. ANZEIGE

15 18 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli 2009 kicker, 6. Juli 2009 SPORTMAGAZIN 63 Der Transfermarkt Alle Wechsel in diesem Sommer auf einen Blick VFL WOLFSBURG Thomas Kahlenberg (AJ Auxerre) Daniel Baier (FC Augsburg)* Alexander Laas (Arminia Bielefeld)* Sergiu Radu (1. FC Köln)* Mahir Saglik (Karlsruher SC)* Jonathan Santana (San Lorenzo/ARG)* Vlad Munteanu (Arminia Bielefeld)* Cedrick Makiadi (MSV Duisburg)* Yoshito Okubo (Vissel Kobe) Cedrick Makiadi (SC Freiburg) Kamani Hill (Vitoria Guimaraes/POR) Alex (noch ohne Verein) Patrick Platins (noch ohne Verein) FC BAYERN MÜNCHEN Danijel Pranjic (SC Heerenveen) Edson Braafheid (Twente Enschede) Mario Gomez (VfB Stuttgart) Ivica Olic (Hamburger SV) Alexander Baumjohann (M gladbach) Anatoliy Tymoshchuk (St. Petersburg) Andreas Görlitz (Karlsruher SC)* Lukas Podolski (1. FC Köln) Massimo Oddo (AC Mailand) Zé Roberto (Hamburger SV) Willy Sagnol (Sportinvalide) VFB STUTTGART Stefano Celozzi (Karlsruher SC) Matthias Schwarz (FC Ingolstadt) Manuel Fischer (TuS Koblenz)* Mario Gomez (Bayern München) Danijel Ljuboja (noch ohne Verein) HERTHA BSC Artur Wichniarek (Arminia Bielefeld) Christoph Janker (1899 Hoffenheim) Josip Simunic (1899 Hoffenheim) Andrey Voronin (FC Liverpool) Marko Pantelic (noch ohne Verein) Sofi an Chahed (noch ohne Verein) Marko Babic (noch ohne Verein) Leandro Cufré (noch ohne Verein) Christian Fiedler (Karriereende) HAMBURGER SV Zé Roberto (Bayern München) Eljero Elia (Twente Enschede) Robert Tesche (Arminia Bielefeld) Sascha Kirschstein (Greuther Fürth)* Änis Ben-Hatira (MSV Duisburg)* Ivica Olic (Bayern München) Michael Gravgaard (FC Nantes) Macauley Chrisantus (Karlsruher SC) Marcel Ndjeng (Borussia M gladbach) Albert Streit (Schalke 04) Sascha Kirschstein (RW Ahlen) Thimothée Atouba (noch ohne Verein) Bastian Reinhardt (noch ohne Verein) Khalid Sinouh (noch ohne Verein) BORUSSIA DORTMUND Sven Bender (1860 München) Dimitar Rangelow (Energie Cottbus) Markus Feulner (Mainz 05) Kevin Großkreutz (RW Ahlen)* Giovanni Federico (Karlsruher SC)* Markus Brzenska (MSV Duisburg)* Marcel Höttecke (2. Mannschaft) Marc Hornschuh (eigene A-Junioren) Young-Pyo Lee (Al-Hilal/Saudi-Arabien) Markus Brzenska (Energie Cottbus) Kevin-Prince Boateng (Tottenham) 1899 HOFFENHEIM Josip Simunic (Hertha BSC) Franco Zuculini (RC Avellaneda/ARG) Christian Eichner (Karlsruher SC) Maicosuel (Botafogo/BRA) Prince Tagoe (Al-Ittifaq/Saudi-Arabien) Jens Grahl (SpVgg Greuther Fürth) Christoph Janker (Hertha BSC) Fabricio (Flamengo/BRA) Boubacar Sanogo (Werder Bremen) Selim Teber (Eintracht Frankfurt) FC SCHALKE 04 Vassilios Pliatsikas (AEK Athen) Jan Moravek (Bohemians 1905 Prag) Albert Streit (Hamburger SV)* Orlando Engelaar (PSV Eindhoven) Mladen Krstajic (Partizan Belgrad) Ralf Fährmann (Eintracht Frankfurt) BAYER LEVERKUSEN Sami Hyypiä (FC Liverpool) Daniel Schwaab (SC Freiburg) Eren Derdiyok (FC Basel/CH) Theofanis Gekas (FC Portsmouth)* Stefan Reinartz (1. FC Nürnberg)* Assimiou Touré (VfL Osnabrück)* Pierre de WIt (VfL Osnabrück)* Henrique (FC Barcelona) Angelos Charisteas (1. FC Nürnberg) Karim Haggui (Hannover 96) Constant Djakpa (Hannover 96) Gabor Kiraly (1860 München) Erik Domaschke (SV Wehen Wiesbaden) Vratislav Gresko (noch ohne Verein) Bernd Schneider (Karriereende) WERDER BREMEN Marko Marin (Borussia M gladbach) Marcelo Moreno (Schachtjor Donezk) Boubacar Sanogo (1899 Hoffenheim)* Kevin Schindler (Hansa Rostock)* Torsten Oehrl (2. Mannschaft) José Alex Ikeng (2. Mannschaft) Dominik Schmidt (2. Mannschaft) Diego (Juventus Turin) Caludia Pizarro (FC Chelsea) Nico Pellatz (Apollon Limassol/CYP) Kevin Schindler (FC Augsburg) Max Kruse (FC St. Pauli) Frank Baumann (Karriereende) HANNOVER 96 Karim Haggui (Bayer Leverkusen) Constant Djakpa (Bayer Leverkusen) Valdet Rama (FC Ingolstadt) Sofi en Chahed (2. Mannschaft) Salvatore Zizzo (Fortuna Düsseldorf) Bastian Schulz (1. FC Kaiserslautern) Frank Fahrenhorst (MSV Duisburg) Gaetan Krebs (Karlsruher SC) Chavdar Yankov (MSV Duisburg) Michael Tarnat (Karriereende) Valerien Ismael (Antrag auf Sportinvalidität) 1. FC KÖLN Lukas Podolski (Bayern München) Sebastian Freis (Karlsruher SC) Sergiu Radu (VfL Wolfsburg) Thomas Broich (1. FC Nürnberg) Miro Varvodic (Hajduk Split) Nemanja Vucicevic (noch ohne Verein) Matthias Scherz (Karriereende) EINTRACHT FRANKFURT Selim Teber (1899 Hoffenheim) Ralf Fährmann (Schalke 04) Maik Franz (Karlsruher SC) Marcel Heller (MSV Duisburg)* Michael Fink (Besiktas Istanbul) Leonhard Kweuke (Dunajska Streda, SLK) Kreso Ljubicic (Hajduk Split) Junichi Inamoto (Stade Rennes) BOR. MÖNCHENGLADBACH Raul Marcelo Bobadilla (Grassh. Zürich) Thorben Marx (Arminia Bielefeld) Neu in Mönchengladbach: Marcel Meeuwis, der aus Kerkrade kam. Foto: Pics United Marcel Meeuwis (Roda Kerkrade) Marco Reus (RW Ahlen) Roman Neustädter (Mainz 05) Marcel Ndjeng (Hamburger SV)* Sebastian Svärd (Hansa Rostock)* Marko Marin (Werder Bremen) Alexander Baumjohann (Bayern München) Marcel Ndjeng (FC Augsburg) Sebastian Schachten (SC Paderborn) Johannes van den Bergh (Fort. Düsseldorf) Sharbel Touma (Iraklis Saloniki) Soumaila Coulibaly (noch ohne Verein) Tomas Galasek (Karriereende) VFL BOCHUM Zlatko Dedic (Frosinone Calcio/ITA) Andreas Johansson (Halmstads BK) Andreas Luthe (2. Mannschaft) Ivo Ilicevic (Greuther Fürth)* Marcin Mieciel (Legia Warschau) Ivo Ilicevic (1. FC Kaiserslautern) Oliver Schröder (noch ohne Verein) Andreas Lengsfeld (noch ohne Verein) SC FREIBURG Mensur Mujdza (NK Zagreb) Cedrick Makiadi (VfL Wolfsburg) Stefan Reisinger (Greuther Fürth) Manuel Salz (Stuttgarter Kickers) DuRi Cha (TuS Koblenz) Daniel Schwaab (Bayer Leverkusen) Kevin Schlitte (Hansa Rostock) Michael Müller (1. FC Saarbrücken) Ali Günes (noch ohne Verein) Maximilian Mehring (noch ohne Verein) 1. FSV MAINZ 05 Gamal Hamza (Zamalek Kairo) Filip Trojan (FC St. Pauli) Heinz Müller (FC Barnsley) Eugen Polanski (FC Getafe) André Schürrle (eigene A-Junioren) Jan Kirchhoff (eigene A-Junioren) Markus Feulner (Borussia Dortmund) Roman Neustädter (Bor. M gladbach) Robert Fleßers (FC Ingolstadt) Nejmeddin Daghfous (SC Paderborn) Mario Vrancic (RW Ahlen) Christian Demirtas (noch ohne Verein) Delron Buckley (noch ohne Verein) Daniel Ischdonat (noch ohne Verein) 1. FC NÜRNBERG Thomas Broich (1. FC Köln) Angelos Charisteas (Bayer Leverkusen)* Mario Breska (EN Paralimni/CYP)* Jonathan Kotzke (eigene A-Junioren) Tomasz Welnicki (A-Junioren VfL Bochum) Güngör Kaya (A-Junioren VfL Bochum) Stefan Reinartz (Bayer Leverkusen) José Goncalves (Heart of Midlothian/SCO) Mario Breska (APOEL Nikosia/CYP) Aleksandar Mitreski (FC Sion/CH) * = war ausgeliehen TENNIS: Fünfsatz-Krimi im Wimbledon-Finale Federer: Ein Schweizer allein auf dem Gipfel 1Als er genau um Uhr zum mächtigen Freudensprung in die Luft abhob, im erlösenden Moment des Triumphs, da hatte er der Welt auch schwarz auf weiß den Beweis seiner Einzigartigkeit in einem einzigartigen Duell geliefert. Den offiziellen Beweis, dass er, Roger Federer, der Beste aller Zeiten ist und das Nonplusultra über alle Tennis-Generationen hinweg: Es ist wie ein wunderbarer Traum. Das ist Größter unter den Großen Grand-Slam-Siege Roger Federer (SUI) 15 Pete Sampras (USA) 14 Roy Emerson (AUS) 12 Rod Laver (AUS) 11 Björn Borg (SWE) 11 Bill Tilden (USA) 10 Max Decugis (FRA) 8 Henri Cochet (FRA) 8 Fred Perry (GBR) 8 Ken Rosewall (AUS) 8 Jimmy Connors (USA) 8 Ivan Lendl (CZE) 8 Andre Agassi (USA) 8 1Die Internationale Eislauf-Union (ISU) hat die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein (37) wegen abnormaler Veränderungen ihres Blutbildes für zwei Jahre gesperrt. Eine verbotene Dopingsubstanz wurde nicht gefunden. Pechstein ist damit die erste Sportlerin, die aufgrund von Indizien (Regel 3.2. der Internationalen Antidoping-Agentur WADA) belangt wird. Ihr Berliner Anwalt Simon Bergmann wird beim Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne Einspruch erheben. Ein Fall voller Fragen: Betrügt der internationale Verband? Die ISU soll Pechstein am 6. Februar bei der WM in Hamar vorgeschlagen haben, eine Krankheit vorzutäuschen, anderenfalls werde man ihren Dopingfall veröffentlichen. Pechstein: Ich habe dann entsprechend gelogen. Im Juni soll das Angebot gefolgt sein, die Karriere einer der glücklichsten Augenblicke meiner Karriere, sagte Federer, der mit dem extremen 5:7, 7:6 (8:6), 7:6 (7:5), 3:6, 16:14-Langstreckensieg gegen Andy Roddick (USA) als erster Mensch mindestens 15 Grand- Slam-Titel gesammelt hatte. Mit dem halben Dutzend Wimbledon-Siegen kam Federer jetzt auf einen Major-Triumph mehr als der ehrwürdige Pete Sampras, der aus der Royal Box ohnmächtig mitansehen musste, wie sein scheinbar für alle Ewigkeiten aufgestellter Rekord vom unersättlichen Genie Federer ausgelöscht wurde nur sieben Jahre nach dem Rücktritt des amerikanischen Scharfschützen (The Sun). Die einzige Bestleistung in einem Endspiel mit unfassbarer Intensität und ausdauernder Klasse, das keinen Deut schlechter war als der Federer/Nadal-Zweikampf des Jahres 2008, war das nicht: Denn niemals zuvor hatte es einen fiebrigen Schlussakt mit so vielen Spielen wie an diesem 5. Juli gegeben, mit 30 Spielen am Rande des Wahnsinns und der Erschöpfung. Fest stand dies: Es war eine sportliche vorzeitig zu beenden, um keine Sperre verhängen zu müssen. Die ISU ging nach der Ablehnung in die Öffentlichkeit. Gemauschelt wird dort offenbar gern: Im Hochgebirge erlaubt sie höhere Blutwerte als alle anderen Verbände als Schubkraft für besondere Weltrekorde. Grenzerfahrung und ein Finale der Superlative, das nicht besser zu Federers neuem Rekord hätte passen können. Unter den Augen eines Großaufgebots von Tennis-Granden (Björn Borg, Rod Laver, Guilermo Vilas, Ilie Nastase) und Promis aus Politik, Sport und Show (Russell Crowe, Woody Allen, Henry Kissinger, Alex Ferguson, Ben Stiller, Michael Ballack, David Coulthard) war Federers zweites Rendezvous mit der Unsterblichkeit (The Independent) binnen weniger Wochen erst nach einem neuen Rasen-Klassiker perfekt: Der stolze French- Open-Champion siegte keinesfalls in der Pose des schwerelos leichten Ist Claudia Pechstein unschuldig? Folgt man dem Nürnberger Pharmakologen und Doping-Experten Professor Fritz Sörgel, ist sie es auf keinen Fall. Er verwies im Aktuellen Sportstudio des ZDF darauf, dass der bei ihr festgestellte Wert so hoch gewesen sei, dass es dafür kein natürliches, Künstlers, sondern als unerbittlicher Malocher, der niemals, wirklich niemals aufgab. Der wiederauferstandene und runderneuerte Roddick spielte zwar das Spiel seines Lebens, als Ballermann mit Köpfchen und Raffinesse, aber am Ende des Tages war selbst das nicht gut genug für Federer. Wie schon in den Jahren 2004 und 2005 ging Roddick als zweiter Sieger im Endspiel vom Platz, nur dass er dieses Mal Federer bis ans absolute Limit gefordert und sehr ernsthafte Chancen auf den Sieg besessen hatte auf den dritten Sieg im 21. Match gegen den sympathischen und unerbittlichen Schweizer Spielverderber. JÖRG ALLMEROTH DOPING: Seltsame Angebote, heftige Dementis und klare Vorwürfe im aktuellsten Sportskandal Ist Claudia Pechstein nur die Auslöserin einer Riesenlawine? Fragen: Pechstein und Moderator Steinbrecher im ZDF-Sportstudio. Foto: Witters/Luttiau Ein Schlag auf dem Weg zum größten Tennisspieler aller Zeiten: Roger Federer feuert im Finale gegen Andy Roddick eine Vorhand ab. Foto: imago/hoffmann nicht einmal ein genetisches Argument geben könne. Solche Begründungen würden ohnehin im Sande verlaufen, eine Anomalie hätte schon früher auffallen müssen. Doch vom Internationalen Sportgerichtshof wurde jetzt der russische Radprofi Wladimir Gusew in einem ähnlichen Fall freigesprochen. Ihn hatte sein Team Astana im Juli 2008 entlassen. Was kommt noch auf uns zu? Auch der Internationale Radsport-Verband (UCI), der Internationale Ski-Verband (FIS) und die Internationale Biathlon-Union (IBU) wollen Sportler bei abnormaler Veränderung des Blutbildes sperren. Die IBU, aufgeschreckt durch die Wiener Blutbank-Affäre, verdoppelte am 22. Juni ihr Dopingbudget, um aufgrund von Informationen aus gesammelten Blutdaten ab sofort gezielt und unangekündigt zu testen. DANIEL HAUSER

16 18 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli 2009 SPORTMAGAZIN kicker, 6. Juli Der Transfermarkt Alle Wechsel in diesem Sommer auf einen Blick VFL WOLFSBURG Thomas Kahlenberg (AJ Auxerre) Daniel Baier (FC Augsburg)* Alexander Laas (Arminia Bielefeld)* Sergiu Radu (1. FC Köln)* Mahir Saglik (Karlsruher SC)* Jonathan Santana (San Lorenzo/ARG)* Vlad Munteanu (Arminia Bielefeld)* Cedrick Makiadi (MSV Duisburg)* Yoshito Okubo (Vissel Kobe) Cedrick Makiadi (SC Freiburg) Kamani Hill (Vitoria Guimaraes/POR) Alex (noch ohne Verein) Patrick Platins (noch ohne Verein) FC BAYERN MÜNCHEN Danijel Pranjic (SC Heerenveen) Edson Braafheid (Twente Enschede) Mario Gomez (VfB Stuttgart) Ivica Olic (Hamburger SV) Alexander Baumjohann (M gladbach) Anatoliy Tymoshchuk (St. Petersburg) Andreas Görlitz (Karlsruher SC)* Lukas Podolski (1. FC Köln) Massimo Oddo (AC Mailand) Zé Roberto (Hamburger SV) Willy Sagnol (Sportinvalide) VFB STUTTGART Stefano Celozzi (Karlsruher SC) Matthias Schwarz (FC Ingolstadt) Manuel Fischer (TuS Koblenz)* Mario Gomez (Bayern München) Danijel Ljuboja (noch ohne Verein) HERTHA BSC Artur Wichniarek (Arminia Bielefeld) Christoph Janker (1899 Hoffenheim) Josip Simunic (1899 Hoffenheim) Andrey Voronin (FC Liverpool) Marko Pantelic (noch ohne Verein) Sofi an Chahed (noch ohne Verein) Marko Babic (noch ohne Verein) Leandro Cufré (noch ohne Verein) Christian Fiedler (Karriereende) HAMBURGER SV Zé Roberto (Bayern München) Eljero Elia (Twente Enschede) Robert Tesche (Arminia Bielefeld) Sascha Kirschstein (Greuther Fürth)* Änis Ben-Hatira (MSV Duisburg)* Ivica Olic (Bayern München) Michael Gravgaard (FC Nantes) Macauley Chrisantus (Karlsruher SC) Marcel Ndjeng (Borussia M gladbach) Albert Streit (Schalke 04) Sascha Kirschstein (RW Ahlen) Thimothée Atouba (noch ohne Verein) Bastian Reinhardt (noch ohne Verein) Khalid Sinouh (noch ohne Verein) BORUSSIA DORTMUND Sven Bender (1860 München) Dimitar Rangelow (Energie Cottbus) Markus Feulner (Mainz 05) Kevin Großkreutz (RW Ahlen)* Giovanni Federico (Karlsruher SC)* Markus Brzenska (MSV Duisburg)* Marcel Höttecke (2. Mannschaft) Marc Hornschuh (eigene A-Junioren) Young-Pyo Lee (Al-Hilal/Saudi-Arabien) Markus Brzenska (Energie Cottbus) Kevin-Prince Boateng (Tottenham) 1899 HOFFENHEIM Josip Simunic (Hertha BSC) Franco Zuculini (RC Avellaneda/ARG) Christian Eichner (Karlsruher SC) Maicosuel (Botafogo/BRA) Prince Tagoe (Al-Ittifaq/Saudi-Arabien) Jens Grahl (SpVgg Greuther Fürth) Christoph Janker (Hertha BSC) Fabricio (Flamengo/BRA) Boubacar Sanogo (Werder Bremen) Selim Teber (Eintracht Frankfurt) FC SCHALKE 04 Vassilios Pliatsikas (AEK Athen) Jan Moravek (Bohemians 1905 Prag) Albert Streit (Hamburger SV)* Orlando Engelaar (PSV Eindhoven) Mladen Krstajic (Partizan Belgrad) Ralf Fährmann (Eintracht Frankfurt) BAYER LEVERKUSEN Sami Hyypiä (FC Liverpool) Daniel Schwaab (SC Freiburg) Eren Derdiyok (FC Basel/CH) Theofanis Gekas (FC Portsmouth)* Stefan Reinartz (1. FC Nürnberg)* Assimiou Touré (VfL Osnabrück)* Pierre de WIt (VfL Osnabrück)* Henrique (FC Barcelona) Angelos Charisteas (1. FC Nürnberg) Karim Haggui (Hannover 96) Constant Djakpa (Hannover 96) Gabor Kiraly (1860 München) Erik Domaschke (SV Wehen Wiesbaden) Vratislav Gresko (noch ohne Verein) Bernd Schneider (Karriereende) WERDER BREMEN Marko Marin (Borussia M gladbach) Marcelo Moreno (Schachtjor Donezk) Boubacar Sanogo (1899 Hoffenheim)* Kevin Schindler (Hansa Rostock)* Torsten Oehrl (2. Mannschaft) José Alex Ikeng (2. Mannschaft) Dominik Schmidt (2. Mannschaft) Diego (Juventus Turin) Caludia Pizarro (FC Chelsea) Nico Pellatz (Apollon Limassol/CYP) Kevin Schindler (FC Augsburg) Max Kruse (FC St. Pauli) Frank Baumann (Karriereende) HANNOVER 96 Karim Haggui (Bayer Leverkusen) Constant Djakpa (Bayer Leverkusen) Valdet Rama (FC Ingolstadt) Sofi en Chahed (2. Mannschaft) Salvatore Zizzo (Fortuna Düsseldorf) Bastian Schulz (1. FC Kaiserslautern) Frank Fahrenhorst (MSV Duisburg) Gaetan Krebs (Karlsruher SC) Chavdar Yankov (MSV Duisburg) Michael Tarnat (Karriereende) Valerien Ismael (Antrag auf Sportinvalidität) 1. FC KÖLN Lukas Podolski (Bayern München) Sebastian Freis (Karlsruher SC) Sergiu Radu (VfL Wolfsburg) Thomas Broich (1. FC Nürnberg) Miro Varvodic (Hajduk Split) Nemanja Vucicevic (noch ohne Verein) Matthias Scherz (Karriereende) EINTRACHT FRANKFURT Selim Teber (1899 Hoffenheim) Ralf Fährmann (Schalke 04) Maik Franz (Karlsruher SC) Marcel Heller (MSV Duisburg)* Michael Fink (Besiktas Istanbul) Leonhard Kweuke (Dunajska Streda, SLK) Kreso Ljubicic (Hajduk Split) Junichi Inamoto (Stade Rennes) BOR. MÖNCHENGLADBACH Raul Marcelo Bobadilla (Grassh. Zürich) Thorben Marx (Arminia Bielefeld) Neu in Mönchengladbach: Marcel Meeuwis, der aus Kerkrade kam. Foto: Pics United Marcel Meeuwis (Roda Kerkrade) Marco Reus (RW Ahlen) Roman Neustädter (Mainz 05) Marcel Ndjeng (Hamburger SV)* Sebastian Svärd (Hansa Rostock)* Marko Marin (Werder Bremen) Alexander Baumjohann (Bayern München) Marcel Ndjeng (FC Augsburg) Sebastian Schachten (SC Paderborn) Johannes van den Bergh (Fort. Düsseldorf) Sharbel Touma (Iraklis Saloniki) Soumaila Coulibaly (noch ohne Verein) Tomas Galasek (Karriereende) VFL BOCHUM Zlatko Dedic (Frosinone Calcio/ITA) Andreas Johansson (Halmstads BK) Andreas Luthe (2. Mannschaft) Ivo Ilicevic (Greuther Fürth)* Marcin Mieciel (Legia Warschau) Ivo Ilicevic (1. FC Kaiserslautern) Oliver Schröder (noch ohne Verein) Andreas Lengsfeld (noch ohne Verein) SC FREIBURG Mensur Mujdza (NK Zagreb) Cedrick Makiadi (VfL Wolfsburg) Stefan Reisinger (Greuther Fürth) Manuel Salz (Stuttgarter Kickers) DuRi Cha (TuS Koblenz) Daniel Schwaab (Bayer Leverkusen) Kevin Schlitte (Hansa Rostock) Michael Müller (1. FC Saarbrücken) Ali Günes (noch ohne Verein) Maximilian Mehring (noch ohne Verein) 1. FSV MAINZ 05 Gamal Hamza (Zamalek Kairo) Filip Trojan (FC St. Pauli) Heinz Müller (FC Barnsley) Eugen Polanski (FC Getafe) André Schürrle (eigene A-Junioren) Jan Kirchhoff (eigene A-Junioren) Markus Feulner (Borussia Dortmund) Roman Neustädter (Bor. M gladbach) Robert Fleßers (FC Ingolstadt) Nejmeddin Daghfous (SC Paderborn) Mario Vrancic (RW Ahlen) Christian Demirtas (noch ohne Verein) Delron Buckley (noch ohne Verein) Daniel Ischdonat (noch ohne Verein) 1. FC NÜRNBERG Thomas Broich (1. FC Köln) Angelos Charisteas (Bayer Leverkusen)* Mario Breska (EN Paralimni/CYP)* Jonathan Kotzke (eigene A-Junioren) Tomasz Welnicki (A-Junioren VfL Bochum) Güngör Kaya (A-Junioren VfL Bochum) Stefan Reinartz (Bayer Leverkusen) José Goncalves (Heart of Midlothian/SCO) Mario Breska (APOEL Nikosia/CYP) Aleksandar Mitreski (FC Sion/CH) * = war ausgeliehen WIMBLEDON: Serena Williams bezwingt Schwester Venus Papa Richard klopft flotte Sprüche Sie ist so gemein wie ein Kettenhund 1Die großen Centre-Court-Duelle seiner Töchter hält der schrullige Multimillionär nervlich einfach nicht durch. Und so musste Daddy Richard Williams den Spruch zum finalen Sister Act schon liefern, bevor er Wimbledon verließ und First Class zurück nach Amerika flog, um endlich den Rasen rund um unsere Villa zu mähen. In leiser Vorahnung der Kräfteverhältnisse im letzten Turniermatch beschrieb der Chef der Familiendynastie seine Tochter Serena als ungewöhnlich bissig in diesen Wimbledon-Tagen 2009: Sie ist so gemein wie ein Kettenhund auf dem Platz. Du möchtest ihr lieber nicht begegnen. Und so, wie der Oberhäuptling der Williamses es klammheimlich prophezeit hatte, geschah es denn auch: Nicht die souveräne Regentin der letzten Jahre im grünen Rasenreich, Venus Williams (29), sondern ihre zwei Jahre jüngere Schwester Serena hielt am Samstagnachmittag stolz und vergnügt die Silberschale in den sonnigen englischen Himmel. Ich wollte endlich auch mal wieder meinen Namen auf dem Ding sehen, befand sie nach dem recht einseitigen, schwunglosen 7:6 (7:3), 6:2-Endspielsieg. DOPING: Seltsame Angebote, heftige Dementis und klare Vorwürfe im aktuellsten Sportskandal Ist Claudia Pechstein nur die Auslöserin einer Riesenlawine? 1Die Internationale Eislauf-Union (ISU) hat die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein (37) wegen abnormaler Veränderungen ihres Blutbildes für zwei Jahre gesperrt. Eine verbotene Dopingsubstanz wurde nicht gefunden. Pechstein ist damit die erste Sportlerin, die aufgrund von Indizien (Regel 3.2. der Internationalen Antidoping-Agentur WADA) belangt wird. Ihr Berliner Anwalt Simon Bergmann wird beim Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne Einspruch erheben. Ein Fall voller Fragen: Betrügt der internationale Verband? Die ISU soll Pechstein am 6. Februar bei der WM in Hamar vorgeschlagen haben, eine Krankheit vorzutäuschen, anderenfalls werde man ihren Dopingfall veröffentlichen. Pechstein: Ich habe dann entsprechend gelogen. Im Juni soll das Angebot gefolgt sein, die Karriere Der Moment, in dem alle Spannung weicht: Serena Williams sinkt nach ihrem Endspielsieg über Schwester Venus auf den Wimbledon-Rasen. vorzeitig zu beenden, um keine Sperre verhängen zu müssen. Die ISU ging nach der Ablehnung in die Öffentlichkeit. Gemauschelt wird dort offenbar gern: Im Hochgebirge erlaubt sie höhere Blutwerte als alle anderen Verbände als Schubkraft für besondere Weltrekorde. Ohnehin weit entfernt von allen 126 Mitbewerberinnen um den Höchstpreis im ganzen Wanderzirkus, spielte Little Sister Serena an diesem 4. Juli, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, zum allgemeinen Erstaunen auch in einer anderen Leistungsliga als die abgesetzte Queen Venus (The Mirror). Wenn man eines Tages auf die Karriere von Serena Williams zurückschauen wird, dann bleibt als großes Vermächtnis diese ungeheure Willenskraft, diese Intensität, dieser Ist Claudia Pechstein unschuldig? Folgt man dem Nürnberger Pharmakologen und Doping-Experten Professor Fritz Sörgel, ist sie es auf keinen Fall. Er verwies im Aktuellen Sportstudio des ZDF darauf, dass der bei ihr festgestellte Wert so hoch gewesen sei, dass es dafür kein natürliches, Fragen: Pechstein und Moderator Steinbrecher im ZDF-Sportstudio. Foto: Witters Foto: imago/hoffmann unbedingte Ehrgeiz, sagte US-Tennislegende Billie Jean King, die mit ihren zwölf Grand-Slam-Titeln jetzt nur noch einen Major-Triumph vor der jüngeren Tennisbotschafterin aus dem Hause Williams liegt. Die stärkste und schillerndste Figur im Frauentennis der Gegenwart ist zweifellos diese Serena Williams, eine bullige Fighterin, die bei allem Hang zum Glamour und Glitzer auch ein Gegenentwurf ist ein lebendes Kontra zum schönen, schwachen Schein der Tour. Mag die Russin Dinara Safina dieser Tage auch als offizielle Nummer 1 der Weltrangliste grüßen, die Beste in der umherziehenden Karawane ist nur eine die neue Wimbledon- Championesse, die gleichzeitig auch im Besitz der Grand-Slam-Titel von New York und Melbourne ist. Ich bin lieber die Nummer 2 mit drei Pokalen im Schrank als die Nummer 1 ohne großen Titel, eröffnete die Siegerin der Rasenmeisterschaften am Samstag ihr Presseauditorium, dabei in der Rolle als fröhliche Provokateurin brillierend. Sie gratuliere Safina zum Gewinn der Turniere in Madrid und Rom sprach s und bog sich vor Lachen. JÖRG ALLMEROTH nicht einmal ein genetisches Argument geben könne. Solche Begründungen würden ohnehin im Sande verlaufen, eine Anomalie hätte schon früher auffallen müssen. Doch vom Internationalen Sportgerichtshof wurde jetzt der russische Radprofi Wladimir Gusew in einem ähnlichen Fall freigesprochen. Ihn hatte sein Team Astana im Juli 2008 entlassen. Was kommt noch auf uns zu? Auch der Internationale Radsport-Verband (UCI), der Internationale Ski-Verband (FIS) und die Internationale Biathlon-Union (IBU) wollen Sportler bei abnormaler Veränderung des Blutbildes sperren. Die IBU, aufgeschreckt durch die Wiener Blutbank-Affäre, verdoppelte am 22. Juni ihr Dopingbudget, um aufgrund von Informationen aus gesammelten Blutdaten ab sofort gezielt und unangekündigt zu testen. DANIEL HAUSER

17 62 TOUR DE FRANCE kicker, 6. Juli 2009 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli AS PHANTOM Vierter im Zeitfahren von Monaco stark. Aber ANDREAS KLÖDEN (34) entkommt den vielen Diskussionen um Dopingverwicklungen auch bei dieser Tour nicht. 1Eigentlich ist Tony Martin (Foto) als Königsmacher nach Frankreich gekommen. Dem britischen Sprinter Mark Cavendish soll er zum Grünen, dem Luxemburger Kim Kirchen sogar zum Gelben Trikot verhelfen. Denn es wäre illusorisch zu erwarten, dass ich in der Gesamtwertung vorne sein könnte, sagt der 24-Jährige. Doch beim 15,5-km-Zeitfahren in Monte Carlo war Martin als Achter gleich Bester der amerikanischen Columbia-Crew. Das gepunktete Bergtrikot verpasste er dabei als Sportlich ein Auftakt nach Maß: Mit kraftvoller Eleganz gelingt Andreas Klöden ein vierter Platz beim Auftaktzeitfahren der Tour de France. Der Mann mit Startnummer 23 platzierte sich auf der ersten Etappe, einem bergigen und 15,5 Kilometer langen Einzelzeitfahren in Monte Carlo, als Vierter mit 22 Sekunden Rückstand auf den Schweizer Sieger Fabian Cancellara, den ersten Träger des Gelben Trikots bei der 96. Tour de France. Nicht schlecht für einen, von dem niemand so recht weiß, wie ernsthaft (und lange) er noch seinem Beruf nachgeht. Dieses Phantom, der 34-jährige Andreas Klöden, tritt mit einer Schweizer Lizenz im kasachischen Team Astana an, offiziell allerdings nur als Wasserträger des spanischen Favoriten Alberto Contador, Zweiter zum Auftakt, und von Lance Armstrong, als Zehnter um 18 Sekunden langsamer als der Deutsche. Bleibt er wirklich drei Wochen im Sattel? Immerhin steht er unter dringendem Doping-Verdacht. Sollte die Ex-Verlobte seines früheren T-Mobile-Kollegen Patrik Sinkewitz in diesen Tagen unter Eid wiederholen, dass sie am 2. Juli 2006 die damaligen T-Mobile-Profis Sinkewitz, Matthias Kessler und Andreas Klöden zwecks verbotenen Blutaustausches von Straßburg nach Freiburg chauffiert hat, wäre für ihn die Tour 2009 im Handumdrehen beendet. Dann würde er gesperrt. Hans-Joachim Schäfer, Vorsitzender jener Freiburger Untersuchungskommission, die das systematische Doping bei T-Mobile offengelegt hat: Wäre ich Staatsanwalt, würde ich mir zutrauen, aus unseren Erkenntnissen eine Anklage zu bauen. Zweiter hinter dem Spanier Alberto Contador ebenso knapp wie das weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers. In dieser Wertung blieb er nur eine Sekunde hinter dem Tschechen Roman Kreuziger (Liquigas) zurück. Weil er sich bei der Abfahrt versteuert hat und sogar am Geländer festhalten musste, erklärte Teamchef Rolf Aldag die Platzierung seines Supertalents. Was Martin aber nicht verunsichert hat. Im Gegenteil. Es ist doch schön, dass ich schneller als Lance Armstrong war, aber ich will mich ja auch an den Besten orientieren, juxte er gestern beim Start zur zweiten Etappe, die dann auch tatsächlich Teamkollege Mark Cavendish im Sprint für sich entschied. Wer ist dieser junge Mann, der vor zwei Wochen überraschend Zweiter der anspruchsvollen Tour de Suisse wurde und obendrein die Bergwertung gewann? 1989 flohen seine Eltern mit ihm und seinem Bruder Paul aus der DDR über Ungarn in die Bundesrepublik. Inzwischen von Beruf Polizeimeister, lebt Martin nun in Eschborn bei Frankfurt. Schon als Jugendfahrer glänzte er vor allem am Berg und beim Zeitfahren. Jetzt glaubt Boss Aldag: Von der Kraft her könnte er mal den Eintages-Klassiker Paris- Roubaix gewinnen. Doch auf der Bahnt sich so das Ende einer einst hoffnungsvollen Karriere an? Vor neun Jahren hat Klöden schon die Fernfahrt Paris Nizza gewonnen; bei der Tour de France war er 2004 und 2006 jeweils Zweiter. In all diesen Jahren galt er als Nachfolger Jan Ullrichs, dem er auch privat auf Schritt und Tritt gefolgt ist. Als Ullrich ins badische Merdingen zog, mietete sich Klöden ebenfalls dort ein. Als Ullrich nach Scherzingen in die Schweiz verschwand, folgte ihm Klöden ins idyllische Kreuzlingen. Trotz starker Resultate ist über den Privatmann Klöden nur wenig bekannt. Mit deutschen Medien sprach er seit der Tour 2007 zwei Jahre lang nicht mehr. Erst am Wochenende gab er erstmals wieder ein Interview ( Ich wünsche mir, dass man mich in Deutschland einfach in Ruhe lässt ). Der Neuen Zürcher Zeitung schüttete er jüngst in einem abgelegenen Bergdorf sein Herz aus: Ich habe eine Familie, und für die war es nicht schön, als das Familienoberhaupt dermaßen in der Kritik stand. Das ging an die Psyche. Es schmerzt auch heute, stets auf ungerechtfertigte Vorwürfe angesprochen zu werden. Sogar an Rücktritt habe er gedacht. Kein Wort aber fällt da über sein Team Astana, das 2008 wegen ständiger Doping-Affären nicht in Frankreich starten durfte. Aber Astana wird wohl erst recht zu ihm halten, wenn der wegen Blutdopings gesperrte Kasache Alexander Winokurow am 24. Juli zurückkehrt, während Armstrong und Teamchef Johan Bruyneel dann wohl gehen müssen. Kapitän Contador würde gerne weiter auf seinen alten Kumpel Klöden vertrauen. Falls er weiterfahren darf. KLAUS BLUME Schneller als Lance Armstrong Kurz vor der Wende mit den Eltern über Ungarn geflohen Königsmacher Tony Martin fährt selbst wie ein Kaiser Foto: imago/schulz Tour soll er vor allem für Cavendish den Buckel krumm machen. Aber nicht nur Martin, auch andere deutsche Fahrer wurden als Königsmacher geholt: Der Freiburger Heinrich Haussler, bis Mitte Juni Weltranglisten-Erster, soll beim Team Cervelo den norwegischen Sprinter Thor Hushovd ins Grüne Trikot ziehen, dessen Münchner Teamkollege Andreas Klier tritt als Adjudant von Vorjahressieger Carlos Sastre in die Pedale. Der Erfurter Sebastian Lang wurde vom belgischen Team Silence-Lotto engagiert, um in den Bergen tatkräftig den australischen Tour-Favoriten Cadel Evans zu unterstützen. K. B. Ein Auftakt mit Vollgas BRUNO LABBADIA (43) und der HSV starten spät aber gewaltig Elia ist der dritte Neue. ÜBER HAMBURG BERICHTET SEBASTIAN WOLFF 1Bruno Labbadia und seine Spieler nahmen Samstagvormittag den linken Ausgang aus dem Stadioninneren, Bernd Hoffmann nahm den rechten. Während der neue Coach zum Trainingsauftakt bat, düste der Klubboss gemeinsam mit Clubmanager Bernd Wehmeyer und viel Tempo vom Parkplatz. Ihr Ziel: Enschede. Sonntag präsentierten sie das Ergebnis: Wunschspieler Eljero Elia (21) ist nach Zé Roberto (35) und Robert Tesche (22) der dritte Neue. Nach Wochen des Stillstands in vielerlei Hinsicht ein Auftakt mit Vollgas. Vollgas auf dem Transfermarkt: Labbadia, seit dem Aus von Dietmar Beiersdorfer in einer Doppelrolle, ist zufrieden mit dem Zwischenstand nach turbulenten Tagen und deutet an, dass sein neuer Kader Wunschspieler unterschreibt bis 2014 Labbadia: Pure Freude über Elia 1Der Medizincheck ging am Sonntag über die Bühne, am heutigen Montag fliegt Eljero Elia (21, Foto) mit den neuen Kollegen ins Trainingslager. Der Rechtsfuß von Enschedes linkem Flügel ist nach Zé Roberto und Robert Tesche der dritte Wunschspieler. Ich habe mich mit ihm in Rotterdam getroffen und konnte mich davon überzeugen, dass er unbedingt zum HSV wollte, sagt Bruno Labbadia. Selbst Olympique Lyon hatte am Ende mitgeboten, weil der Spieler aber nicht ins Wanken geriet, bekam Hamburg für 8,5 Millionen Euro den Zuschlag, stattete den 21-Jährigen mit einem Fünfjahres- Vertrag aus. Das Zugeständnis von Bernd Hoffmann an die knallharten Verhandlungspartner von Twente: Qualifiziert sich der HSV für die Champions League, werden bis zu 1,5 Millionen Nachschlag fällig. Da geht s lang: Bruno Labbadia gibt seiner Mannschaft die Richtung vor. Er selbst sorgte mit drei Neuverpflichtungen für klare Signale. auch noch die Handschrift des alten Sportchefs hat. Ich bedauere, dass er nicht mehr hier ist, denn wir haben die ersten zwei Wochen sensationell zusammengearbeitet. Wir waren schnell auf einem Nenner, wen wir holen wollten diese Arbeit führen wir jetzt fort. Nach dem dritten Abschluss seit Donnerstag stellte Labbadia fest: Wir haben Labbadia glaubt an eine sinnvoll investierte Summe, bescheinigt Elia ein ungeheures Potenzial, schränkt aber ein: Wir haben mit ihm ein Talent verpflichtet, denn es muss auch um die Mittelfristigkeit gehen. Exakt jenen Maßstab legt der Coach auch bei Robert Tesche (22, Vertrag bis 2012, eine Million Euro) an. 26 Spiele bestritt der Mittelfeldmann im Vorjahr für Bielefeld (zwei Tore, zwei Assists, kicker-notenschnitt 4,14). Er gehört zu den Spielern, die wir hier weiterentwickeln wollen. Von Elia aber wird auch kurzfristig Hilfe erwartet. Ich sehe ihn als Mittelfeldspieler auf beiden Flügeln, sagt Labbadia, er kann aber auch in der Spitze spielen. Neun Tore erzielte er 2008/09 (34 Einsätze). Er hat in den letzten beiden Jahren richtige Sprünge gemacht, weiß Labbadia und ist sicher: Er wird sich erheblich weiterentwickeln, ich bin sehr froh über diesen Transfer. eine ordentliche Achse. Lücken sieht er noch in der Defensive: In der Innenverteidigung sind wir nach dem Weggang von Bastian Reinhardt noch nicht komplett aufgestellt. Dass Jerome Boateng (20) diese schließen kann, traut Labbadia dem Youngster zu. Ich hoffe, die U-21-EM gibt ihm einen Schub. Aber es ist ein Nachteil, dass Alex Silva will verteidigen und nicht mehr weg Jetzt fängt ein neues Leben an 1Während der Pause äußerte Alex Silva (24) Wechselabsichten, Bruno Labbadia aber plant ihn als Verteidiger ein und sagt: Ein Verkauf ist kein Thema! kicker: Alex Silva, Ihre Zukunft sollte in Brasilien liegen, jetzt sind Sie wieder da. Bleiben Sie auch? Alex Silva: In der letzten Saison sind für mich viele negative Dinge passiert, privat und sportlich. Ich habe nicht auf meiner Position im Abwehrzentrum, sondern im Mittelfeld gespielt, habe dadurch meinen Platz in der Selecao verloren und war einfach unzufrieden. Jetzt fängt beim HSV ein neues Leben an. kicker: Das bedeutet? Alex Silva: Auch ich habe Fehler gemacht. Mein erstes Jahr war aus heutiger Sicht ein Lehrjahr. In Brasilien laufen viele Dinge anders als in Deutschland, das habe ich jetzt gelernt und begriffen. Ich weiß nun, Foto: Getty Images Jerome, Dennis Aogo und Änis Ben- Hatira wichtige Teile der Vorbereitung verpassen. Vollgas auf dem Platz: Samstag und Sonntag bat Labbadia seine Profis zur Doppelschicht, für das bis zum 15. Juli verlängerte Trainingslager kündigte er sehr intensive Tage an. Denn der noch von Vorgänger Martin Jol festgelegte Plan entspricht nicht seinen Vorstellungen. Wir starten am 30. Juli mit der Qualifikation für die Europa League als erstes deutsches Profiteam, sagte Labbadia und verriet: Mit Leverkusen wäre ich eine Woche früher eingestiegen, obwohl wir aufgrund des Pokalfinales eine Woche länger gespielt haben. Das Motto: Nur kein Zeitverlust. Vollgas im Aufsichtsrat: Horst Becker kündigte an, dass der Aufsichtsrat die Suche nach einem Sportchef nun forciere. Wir werden das Thema zügig angehen. Unabhängig davon, welcher der gehandelten Kandidaten Nico Hoogma (40), Thomas von Heesen (47) oder Stefan Kuntz (46) den Zuschlag erhält, stellte der Aufsichtsrat-Boss klar: Er wird wieder einen Sitz im Vorstand erhalten. wie man hier Fuß fasst und bin jetzt eine andere Persönlichkeit. kicker: Hat Ihr Sinneswandel auch mit dem Trainerwechsel zu tun? Alex Silva: Es gab kein direktes Problem mit Martin Jol, ich habe nur auf einer anderen Position gespielt. Mit Bruno Labbadia hatte ich ein sehr gutes erstes Gespräch, habe einen tollen Eindruck eine Garantie für die Innenverteidigung hat aber auch er mir nicht gegeben. kicker: Im Oktober werden Sie Vater, auch die familiäre Situation war ein Grund für Ihren Wechselwunsch wie ist die Situation nun? Alex Silva: Meine Frau ist mit nach Hamburg gekommen, wird unseren Sohn in Brasilien zur Welt bringen und ab Januar wieder hier leben. Es wird hier ein richtiger Neustart. kicker: Mit welchen Zielen? Alex Silva: Wir wollen um alle drei Titel mitspielen. Das Gros der Stammelf ist geblieben, Zé Roberto ist eine großartige Verstärkung. Wir haben eine gute Basis.

18 20 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli 2009 REGIONALLIGA kicker, 6. Juli KICKER-KULISSE NOTIERT VON THIEMO MÜLLER Premiere heißt jetzt Sky und am Samstag punkt 0 Uhr feierte Sender- Chef Mark Williams (48) mit 700 geladenen Gästen die Geburtsstunde seines 60 Kanäle starken Pay-TV- Anbieters. Die Veranstaltung in der Münchner Schrannenhalle geriet zum Stelldichein der Prominenz: Hollywood-Star Samuel L. Jackson (60) stieß ebenso wie Franz Beckenbauer (63, Foto), DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach (58) und Ex- Nationalspieler Thomas Helmer (44) neben etlichen Stars und Sternchen aus dem Showbusiness aufs gute Gelingen der Unternehmung an. 2 Weniger harmonisch verlief am Sonntag für Frankfurts Nikola Petkovic (23) ein Gespräch mit seinen Vorgesetzten Michael Skibbe (43) und Heribert Bruchhagen (60) im schönen Zillertal. Nach seinem EM-Auftritt für Serbiens U 21 hatte der Linksverteidiger entgegen vorheriger Anweisung eigenmächtig Urlaub genommen, musste telefonisch aus Dubai ins Trainingslager beordert werden und schlug dort am Samstag mit viertägiger Verspätung auf. Dass sich Petkovic auf einen angeblich von der UEFA garantierten Urlaubsanspruch berief, beeindruckte wenig. Bruchhagen: Quatsch, so was gibt s nicht. Das Strafmaß wird nun intern festgelegt. Trennen, so Bruchhagen, will sich die Eintracht von Petkovic (Vertrag bis 2012) indes nicht. 2 Immer neue, bemerkenswerte Details sickern aus der Endphase von Bruno Labbadia (43) als Coach in Leverkusen durch. So erfuhr der kicker von einem dringenden Anruf des Co-Trainers Eddy Sözer (40) bei einem Scouting-Mitarbeiter am Vorabend des DFB- Pokalfinales: Sözer wollte wissen, wie eigentlich die über Gegner Werder angelegten Video-Dateien zu öffnen seien. Die freilich hatte Labbadia bereits vier Tage vorher angefordert und erhalten. Doch wie inzwischen bekannt ist, war der Fußballlehrer in der Endspiel- Woche ja auch schon anderweitig beschäftigt mit Verhandlungen über seine Zukunft beim HSV 2 In Hamburg setzt sich derweil nach dem Aus von Sportdirektor Didi Beiersdorfer (45) der Exodus seiner Getreuen fort: Wie Nachwuchschef Jens Todt (39) haben Scouting-Leiter Bernd Legien (38) und Beiersdorfer-Assistent Dieter Gudel ihre Verträge aufgelöst. Nicht auf Druck des Klubs, sondern aus Protest gegen den Kurs von HSV- Boss Bernd Hoffmann (46). Startschuss für die Kampagne zur Frauen-WM 2011: DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger (li.) und Vizepräsident Dr. Rainer Koch (4. v. re.) übergeben an Vertreter des SV Großwallstadt und der Kardinal-Döpfner- Schule die Welcome-Box für die erste Kooperation im Rahmen der DFB- Kampagne TEAM Ziel ist es, noch mehr Mädchen für den Fußball zu begeistern und die Zusammenarbeit von Schule und Verein zu fördern. Foto: DFB Wie beflügelt: Der Brasilianer Caio (links) hat seine Lektion wohl gelernt. Frankfurts Trainer Michael Skibbe jedenfalls lobt den 23-Jährigen. FRANKFURT: Trainingspause für Amanatidis Skibbe spürt Caios Wandel 1Ioannis Amanatidis verletzt? Eine Verhärtung in der rechten Wade brachte den Kapitän um einen Einsatz im ersten Test (1:2 gegen den österreichischen Drittligisten Wattens) und setzt ihn vorerst matt. Nach Martin Fenin (Leisten-OP) der nächste Stürmer im Krankenstand? Amanatidis, der nach einem Knorpelschaden im rechten Knie vorige Saison sechs Monate ausgefallen war, gibt Entwarnung: Die Sache ist nicht schlimm. Ich muss ein paar Tage langsamer tun. Bis Mittwoch, zur Rückfahrt aus dem Vorbereitungscamp im Zillertal, beschränkt sich der Tatendrang des Griechen auf Aquajogging, Behandlungen und Fahrradfahren. Während Amanatidis einen Dämpfer wegstecken muss, erlebt Caio augenblicklich ein völlig neues Gefühl. Das Sorgenkind früherer Tage wirkt wie befreit. Unterstützung vom Trainer, die gab es seit seinem Wechsel von Brasilien nach Frankfurt im Januar 2008 eher selten. Daran hatte der 23-Jährige nicht unwesentlichen Anteil, denn er präsentierte sich selbstverschuldet oft alles andere als in bester körperlicher Verfassung. Die neue, vielleicht letzte Chance bei der Eintracht ergreift der knapp vier Millionen Euro teure Einkauf nun. Übergewicht zu Beginn der Vorbereitung? Davon ist nichts zu sehen. Caio kam mit einem ordentlichen Leistungsstand zurück. Der neue Trainer Michael Skibbe ist zufrieden. Der Ballvirtuose hat seine Lektion wohl begriffen. Diesmal hielt er sich an die Vorgaben, die er vom Verein für die Erholungsphase beim Heimatbesuch in der Sommerpause mit auf den Weg bekommen hatte. Südamerikaner absolvieren im Urlaub nicht gerne Laufprogramm, weiß Skibbe aus Erfahrung mit Dede oder Evanilson einst in Dortmund. Caio hat aus seinen Fehlern offenbar gelernt. Skibbe spürt jedenfalls, dass sein Schützling alles daransetzt, um zukünftig erste Wahl zu sein: Er hat sich viel vorgenommen, war mit seiner Situation selbst nicht glücklich. Nun möchte er eine Menge besser machen. Dabei hilft ihm der Trainer entscheidend: Caio kriegt jede Unterstützung! Rückendeckung durch den Trainer soll ihm nun Rückenwind geben, um mit eineinhalb Jahren Verspätung doch noch den Durchbruch in der Bundesliga zu schaffen. Zeit wird s. Drei Tore in 27 von 51 möglichen Ligaspielen und in der Saison 2008/09 ein kicker-notenschnitt von 3,94 sind bei Weitem nicht das, was sich die Eintracht und Caio versprochen hatten. Zugesagt ist Skibbe noch eine Verstärkung für das defensive Mittelfeld. Vorstandschef Heribert Bruchhagen fordert jedoch Geduld ein: Ich muss 2,5 Millionen im Etat einsparen. Der nächste Transfer wird ein Spieler sein, der von uns weggeht. ULI GERKE Foto: Rhode MÜNSTER Gockel lobt Falls Siegermentalität 1Preußen Münster bläst mit sechs Neuverpflichtungen zum Kampf auf die Tabellenspitze. Nach Marc Lorenz (Schalke 04 II), Wojciech Pollok, Marc-André Nimptsch (beide SV Wilhelmshaven), Sami El Nounou (VfL Bochum II) und Daniel Riemer (Arminia Bielefeld II) sagte auch David Fall zu. Der zweitligaerfahrene Defensiv-Allrounder (RW Erfurt, SC Paderborn) spielte zuletzt beim Schweizer Zweitligisten FC Schaffhausen. Münsters Teammanager Carsten Gockel war hocherfreut, dass der Wechsel in trockenen Tüchern ist, nachdem die Verhandlungen mit Rudi Zedi (Kickers Emden) erfolglos geblieben waren. David Fall hat die Siegermentalität. Er ist in der Defensive variabel einsetzbar, pfeilschnell und kann auf der rechten Bahn spielen oder vor der Abwehr, beschrieb Gockel den Neuen und ließ die endgültige Position des 31-Jährigen offen. Die Personalplanungen für die neue Saison seien mit Falls Verpflichtung nunmehr abgeschlossen, betonte Gockel. JÜRGEN BECKGERD PERSONALIEN SPVGG GREUTHER FÜRTH II Yannick Kakoko (19) ist von der U 19 des FC Bayern München zur SpVgg Greuther Fürth gewechselt. Der Stürmer ist für die U 23 der Fürther eingeplant, traf aber bereits für die Profis beim 5:0 im Testspiel in Ansbach. SC PFULLENDORF Der Wechsel von Torjäger Adem Sari (24) zum türkischen Erstligisten Eskisehirspor geht wohl über die Bühne, es fehlt aber noch die Freigabe, da die finanzielle Transaktion noch nicht abgeschlossen ist Als zweiter Neuzugang wurde Defensiv-Allrounder Sandrino Braun (21) vom Ligakonkurrenten SC Freiburg II verpflichtet. Abwehrspieler Tobias Kunter (23) und Mittelfeldakteur Daniel Hörtkorn (21) rücken von der zweiten Mannschaft auf. SV WEHEN WIESBADEN II Keeper Nico Adami hat seinen Vertrag beim SVWW um ein Jahr verlängert. Der 20-Jährige kam in der abgelaufenen Regionalliga- Spielzeit auf zwei Einsätze im Wehener Tor. AALEN: Coach Scharinger: Benjamin ist ein absoluter Führungsspieler Barg soll auf der Sechs spielen 1Der neu formierte VfR hat seine beiden Testspiele klar gewonnen, doch die Gegner waren bislang kein Maßstab. Das jüngste 5:0 gegen eine Aalener Stadtauswahl hat nach gut einer Woche Training gezeigt, dass wir noch Abstimmungsprobleme haben. Die Laufwege passen einfach noch nicht, gesteht Benjamin Barg, der als Kapitän versucht hat, Ordnung ins Spiel zu bringen. Eine Aufgabe, die dem Defensivakteur Spaß macht. Ich bin nach Aalen gekommen, um Verantwortung zu übernehmen. Mit 24 Jahren bin ich dazu ja fast gezwungen, schließlich gehöre ich zu den reiferen Spielern. Das sieht Trainer Rainer Scharinger genauso: Benjamin ist ein absoluter Führungsspieler. Er strahlt die nötige Ruhe aus. Barg ist sowohl für die Innenverteidigung als auch für die Sechser-Position vorgesehen. Weil Scharinger große Stücke auf sein letztjähriges Hoffenheimer Manndecker-Duo Sulu und Klefenz hält, darf sich Barg aufs Mittelfeld einstellen. Scharinger: Er bringt alles für diese Schlüsselrolle mit, weil er sehr strategisch denkt. Foto: getty images/vogel Neben Barg können auch Thomas Scheuring, Fitim Fazlija und der noch verletzte Andreas Hofmann auf der Sechs spielen. Trotzdem sieht Scharinger noch Handlungsbedarf. Gegen die Stadtauswahl hat er Hasan Morina (zuletzt Ludwigsburg) getestet. Obwohl der 22-Jährige wenig glücklich agierte, will sich Scharinger eine Verpflichtung überlegen: Hasan wäre eine weitere Alternative, dann würde ich mir um diese Position die wenigsten Sorgen machen. ALEXANDER HAAG Will trotz seines jugendlichen Alters schon Verantwortung übernehmen in einem sehr jungen Aalener Team: Neuzugang Benjamin Barg. BAMBERG: Umbaumaßnahmen am Stadion verzögern sich Für Starke hat der Klassenerhalt Priorität Vater des Erfolges: Unter Trainer Christoph Starke ging es in Bamberg stets nach oben. Mit ihm soll der Klassenerhalt erneut gelingen. Foto: imago/arp 1Christoph Starke geht nun in seine fünfte Saison als Trainer von Eintracht Bamberg. Der jüngste Aufschwung in der Basketball- Hochburg ist eng mit seinem Namen verbunden. Nach dem Bayernliga-Aufstieg 2006 und der Qualifikation für die Regionalliga 2008 war das Erreichen des zehnten Tabellenplatzes in der abgelaufenen Saison für die unter Amateurbedingungen arbeitenden Oberfranken eine kleine Sensation. So hat für die kommende Spielzeit der Klassenerhalt erneut oberste Priorität. Starke kann dabei weiter auf Leistungsträger wie Stephan Essig, Christian Hassa sowie das Sturmduo Peter Heyer (17 Saisontreffer) und Alex Deptalla (11 Tore) bauen. Leitwolf Markus Grasser (37) läßt seine Karriere in der Bezirksoberliga in Gaustadt ausklingen. Sein Abgang scheint durch Innenverteidiger André Laurito von Viktoria Aschaffenburg gut kompensiert. Harald Fleischer (Jahn Regensburg), Ertan Sener (TSV Mönchröden) und der 19-jährige Tuncay Önal (Galatasaray Istanbul) sind laut Starke sehr gute Ergänzungen. Sportlich scheint die Eintracht gut gerüstet. Da das Bamberger Stadion trotz des Neubaus einer 3,2 Millionen Euro teuren neuen Tribüne in der vergangenen Saison nicht regionalliga-tauglich war, trug der FCE seine Heimspiele im 45 Kilometer entfernten Weismain aus. In dieser Saison kehren die Bamberger nun zurück. Wegen der notwendigen Koordination mit dem Denkmalschutz haben sich die Umbaumaßnahmen in der historischen Spielstätte aber verzögert. So können laut 2. Vorstand Armin Dussold die ersten vier Heimspiele noch nicht mit der vollen Zuschauerkapazität von 5200 stattfinden. Der finanzielle Schaden soll sich aber in Grenzen halten. SIGGI LANG

19 60 3. LIGA kicker, 6. Juli 2009 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli OSNABRÜCK: Nachwuchsspieler Engel hegt denkt an Abschied Partner für Abwehrmann Barletta gesucht 1Immerhin: Der VfL hat das erste Testspiel ohne Gegentor überstanden, beim 7:0 gegen den Bezirksligisten SV Bad Laer war Trainer Karsten Baumann vor allem mit der zweiten Halbzeit zufrieden. Der ehemalige Bundesligaprofi (1. FC Köln, Borussia Dortmund) geht den Neuaufbau beim Zweitliga-Absteiger mit Ruhe und klarer Linie an. Zu den vier Spielern aus dem alten Kader sind bisher 14 Neuverpflichtungen gekommen, gesucht wird noch ein gestandener Innenverteidiger. Ingo Hertzsch, Marko Kopilas, Thomas Kläsener das waren die Wunschkandidaten, jetzt geht die Suche nach dem Partner von Routinier Angelo Barletta im Abwehrzentrum weiter. HEIDENHEIM Trainer Schmidt: Der Kampf hat begonnen 1In Sachen Stadionumbau sind alle Weichen gestellt, in Heidenheim konzentriert sich jetzt alles auf den sportlichen Bereich. Bei den personellen Planungen setzte der FCH konsequent auf junge, ehrgeizige Spieler. So ist der von Viktoria Aschaffenburg gekommene Stürmer Lucas Oppermann erst 22, noch ein Jahr jünger ist Defensiv-Allrounder Richard Weil von Eintracht Frankfurt II und gar erst 20 Lenze zählen Offensivkraft Faruk Gül vom SC Pfullendorf sowie Innenverteidiger Florian Krebs und Torwart Jens Bodemer vom Karlsruher SC II. Sie sollen den Stamm der recht erfahrenen Aufstiegsmannschaft ergänzen und das große Ziel Klassenerhalt möglich machen. Trainer Frank Schmidt hat seit einer Woche den kompletten Kader im Trainingslager im Wental bei Steinheim versammelt. Für die landschaftlichen Reize dieser Umgebung haben die 25 Spieler aber kaum einen Blick, denn bei drei Einheiten pro Tag geht s ordentlich zur Sache. Das Trainingslager brachte schon einige Erkenntnisse: Die neuen Spieler geben mächtig Gas, der Kampf um die Stammplätze hat bereits begonnen, so Schmidt, dessen Schützlinge bisher vor allem im konditionellen Bereich gefordert waren. Am Montag steht der erste Test an, Heidenheim gastiert beim abgestiegenen Nachbarn Aalen. THOMAS JENTSCHER Für Unruhe sorgte in den letzten Tagen Konstantin Engel (20). Der Nachwuchsmann hatte sich in der Rückrunde der letzten Saison bei 13 Einsätzen in der Startelf als rechter Verteidiger in den Vordergrund gespielt. Ich habe ein Angebot aus der 2. Bundesliga und will unbedingt wechseln. Ich hoffe, dass der VfL mir keine Steine in den Weg legt, sagte Engel und ließ sich auch durch Verweise auf seinen bis 2011 laufenden Vertrag nicht davon abbringen. Bei uns hat sich kein Verein gemeldet, sagt Manager Lothar Gans. Trainer Baumann hat Engel mitgeteilt: Wenn sich bis Montagabend kein Verein gemeldet hat, will ich von dem Thema nichts mehr hören. HARALD PISTORIUS BURGHAUSEN Hängepartie um Manuel Riemann 1 In Burghausen bleibe ich auf keinen Fall. Klare Worte, gesprochen von Torhüter Manuel Riemann, nach dem letzten Spiel der Vorsaison. Seinerzeit war der Abstieg in die Regionalliga Stand der Dinge damit konnte sich der 20-Jährige nicht anfreunden. Doch die Ausgangslage hat sich geändert für den Keeper, der im August 2007 durch seine überragende Leistung im DFB-Pokal gegen den FC Bayern (3:4 i. E.) bundesweit bekannt wurde. Denn nach dem Rückzug von Kickers Emden und Wackers Verbleib in der 3. Liga ist Riemann vertraglich noch für ein Jahr an die Oberbayern gebunden. So stand der Youngster in den ersten drei Testspielen im Burghauser Tor, macht aber weiterhin keinen Hehl daraus, dass er lieber weggehen würde. Zumal Bundesliga-Absteiger Karlsruher SC um ihn buhlt. Der finanziell klamme SV Wacker würde Riemann durchaus ziehen lassen, wenn die Ablöse stimmt. Im Raum steht ein Betrag im unteren sechsstelligen Bereich. Teammanager Jürgen Press bestätigt Kontakt zu Karlsruhe, doch dieser sei momentan nicht so intensiv. Die Hängepartie könnte jetzt wieder Schwung aufnehmen: Am Freitag wurde mit Andreas Michl (29/ zuletzt SCR Altach) ein möglicher Riemann-Nachfolger verpflichtet. Der Österreicher unterschrieb bis OLIVER WAGENKNECHT Hofft auf Verstärkung: Osnabrücks Routinier Angelo Barletta. ERFURT Orlishausen: Nummer 1 auf Trikot und Platz? 1Der aus Tschechien stammende Angreifer Petr Smisek, der zuletzt bei FK Teplice angestellt war, ist der sechste Neuzugang beim FC Rot-Weiß und der vorerst letzte. Wir haben jetzt einen Kader von 24 Akteuren, also jede Position ist doppelt besetzt, so Manager Stephan Beutel. Eine Veränderung werde es höchstens noch im Abwehrbereich geben und nur dann, wenn dort durch den Wechsel eines Spielers wie etwa vom derzeit in Erfurt perspektivlosen Manndecker Norman Loose ein Platz frei würde. Während Petr Smisek die Rückennummer 11 erhält, wird Dirk Orlishausen erstmals die Nummer 1 tragen. Sie war im vergangenen Jahr unbesetzt, zudem hatte der 26-Jährige beim FC Rot-Weiß immer auf die 28 vertraut. Doch es war der Wunsch von Neu-Trainer Rainer Hörgl, dass die 1 vergeben wird. Nach einiger Bedenkzeit stimmte Orlishausen zu. Im sportlichen Zweikampf mit Neuzugang Andreas Sponsel besitzt der bisherige Stammtorwart nach Aussage von Hörgl einen kleinen Vorsprung. Zwar würde der 23- jährige Ex-Nürnberger viel Druck machen, doch ein gewisser Bonus und auch die Leistungen in den letzten Tagen unter anderem beim mit 3:2 gewonnenen Testvergleich mit St. Pauli würden laut Trainer derzeit für Orlishausen sprechen. GERALD MÜLLER Foto: imago/harder PERSONALIEN ERZGEBIRGE AUE Sven Müller (29, Mittelfeld) fällt nach Nasennebenhöhlen-Operation drei Wochen aus Jörn Wemmer (25, Mittelfeld) kommt vom Regionalligisten FC Oberneuland und unterschrieb bis WERDER BREMEN II Dominic Schmidt (22, Abwehr) sowie Thorsten Oehrl (23, Mittelfeld) und Jose-Alex Ikeng (21, Mittelfeld) haben Profiverträge bis 2011 unterschrieben. WACKER BURGHAUSEN Frank Thömmes (41) kommt als Co- Trainer bis Der Diplom- Sportlehrer war unter anderem Leiter des Nachwuchsleistungszentrums beim 1. FC Nürnberg Wacker testet für die Abwehr Benjamin Gorka (25/zuletzt HSV II) und den Italiener Fabio Calendrelli (27/Viterbese Calcio/4. Liga). FC INGOLSTADT Robert Braber verstärkt den FCI. Der 26-jährige Stürmer vom niederländischen Zweitligisten Excelsior Rotterdam unterschrieb bis HOLSTEIN KIEL Torsten Fröhling (42), vorher Altona 93, löst Michael Bauer als Chefcoach des U-23-Teams ab und ergänzt den Trainerstab um Falko Götz. KICKERS OFFENBACH Vom 1. FC Köln (U 23) wurde Marius Laux (23/Offensive) verpflichtet. JAHN REGENSBURG Defensivspieler Tim Erfen (26), zuletzt beim Wuppertaler SV, kann sich im Training für den Jahn empfehlen. SV SANDHAUSEN Der SVS gewann ein Testspiel gegen den Oberligisten FC Nöttingen mit 3:1. Es trafen Pokar, Hosiner und Mintzel. VFB STUTTGART II Stürmer Sven Schipplock (20) zog sich im Test beim Oberligisten TSG Balingen, den der VfB II nach Toren von Hindelang (2) und Schipplock 3:0 gewann, eine Knieverletzung zu. SPVGG UNTERHACHING Die SpVgg testete gegen Wacker Innsbruck: 1:1 Torschütze T. Schweinsteiger. Zudem gab es ein 15:0 gegen den TSV Obing. Tore: A. Fink (5), T. Schweinsteiger (4), Heinze (2), Zillner, Schulz, Steegmann und Testspieler Simon Tüting. WOLFSBURG: Um Johnson wird weiter gepokert Fast klar: Dribbler Ziani kommt für vier Jahre 1Noch ist Thomas Kahlenberg (26) der einzige Neuzugang beim VfL Wolfsburg. Drei weitere sollen folgen, dann sähe Trainer Armin Veh (48) seine Mannschaft gerüstet für Meisterschaft und Champions League. Der kicker nennt den Stand der Dinge bei den zwei bekannten Kandidaten und dem unbekannten dritten. Karim Ziani (26, Olympique Marseille): Wenn nichts Überraschendes mehr passiert, unterschreibt der Algerier in dieser Woche beim VfL einen Vierjahresvertrag. Wir sind auf einem guten Weg, aber noch ist der Transfer nicht fertig, bestätigt Veh- Assistent Frank Aehlig (41). Marseille ist bereit, den technisch versierten Mittelfeldspieler, der bevorzugt über die Flügel kommt, ziehen zu lassen. Die Einigung ist nah, das erste VfL- Angebot für den 1,69 Meter kleinen Dribbler (28 Saisoneinsätze, drei Tore) lag bei rund fünf Millionen Euro. Ziani kann, wie auch Kahlenberg und Christian Gentner (23), im offensiven Mittelfeld so ziemlich jede Position bekleiden. Das macht uns schwerer ausrechenbar, erklärt der Trainer. Veh wollte den Algerier MÜNCHEN: Das Duell der Keeper in Zahlen Zwei Wochen für Butt und Rensing 1So ganz sicher sind sie sich noch nicht. Uli Hoeneß glaubt, die Torhüter Jörg Butt (35) und Michael Rensing (25) reichten, um die Ziele in der Saison 2009/10 zu erreichen. Auch Sportdirektor Christian Nerlinger stützt dieses Modell. Trainer Louis van Gaal will dennoch in den ersten zwei Trainingswochen genau begutachten, ob die beiden Keeper gut genug sind für den FC Bayern. Wie stark waren die zwei Konkurrenten in der vorigen Saison, die den spektakulären Wechsel Anfang April brachte, statistisch? Butt hatte in der Liga acht Einsätze, erlaubte dreimal kein Gegentor (alle 120 Minuten eines) und erhielt insgesamt sechs. Rensing musste in 26 Ligaspielen 36 Treffer hinnehmen, alle 65 Minuten einen und in sechs Begegnungen keinen. Vor allem bei Weitschüssen schwächelte er (7 Tore, Butt 0). Bei den Torschüssen auf die eigene (19 Länderspiele, drei Tore) schon nach Stuttgart holen, vor zwei Jahren verhandelte Ziani auch schon mit Felix Magath über einen Wechsel nach Wolfsburg. Nun scheint s zu klappen. Kein Thema ist hingegen Zianis Teamkollege Lorik Cana (25). Der Defensivspieler wurde in französischen Medien ebenfalls mit dem VfL in Verbindung gebracht. Fabian Johnson (21, 1860 München): Der U-21-Europameister soll die Linksverteidiger-Alternative zu Marcel Schäfer (24) werden, kann jedoch auch flexibel auf beiden Außenbahnen eingesetzt werden. Der Spieler, dessen Vertrag in München 2010 endet, hat sich bereits entschieden: Er will nach Wolfsburg. Der Haken ist die Ablöse Euro hat der VfL geboten, den Löwen reicht das jedoch bei weitem nicht (siehe Seite 49). Was die Wolfsburger verwundert: Eine direkte Reaktion auf die erste Offerte kam aus München nicht. Lediglich aus den Medien erfuhr man von der Haltung der Löwen. Viel drauflegen wird der VfL bei diesem Poker gewiss nicht. Wir kennen die Marktwerte, sagt Veh, und die werden wir nicht überbieten. Kiste sieht der Vergleich so aus: Butt erhielt 30, Rensing 92; Butt wehrte 24 (80 Prozent), Rensing 56 (60,9 Prozent) ab. 11 gegnerische Großchancen vereitelte Butt (27,3 Prozent), Rensing 37 (13,5 Prozent). Rensing gestattete sich drei schwere Patzer vor Toren, Butt einen. In sieben internationalen Partien ließ Rensing vier Tore (alle 157,5 Minuten eines) zu, Butt bei drei Champions-League-Auftritten sechs (alle 45 Minuten eines). Rensing wehrte 35 Schüsse ab (89,7 Prozent), Butt 6 (50 Prozent). Rensing entschärfte 12 Großchancen (25 Prozent), Butt 8 (12,5 Prozent). Da im modernen Fußball die Keeper mitspielen müssen, hier ihre Passgenauigkeit: Butt sandte in der Liga 30 Prozent seiner langen Pässe (12) zum Mitspieler (international 7; 31,8 Prozent), Rensing 33 Prozent (32) in der Liga, 30,6 Prozent (11) in der Champions League. K. WILD Foto: pixathlon Adieu la France: Der Algerier Karim Ziani von Olympique Marseille soll in den nächsten Tagen beim VfL Wolfsburg unterschreiben. Mister X: Wir sind auf einem guten Weg. Mehr ist Veh aktuell nicht zu entlocken, wenn es um den neuen Stürmer geht. Ein dritter Hochkaräter soll künftig gemeinsam mit Edin Dzeko (23) und Grafite (30) für Tore sorgen. Doch dieser Transfer ist nicht leicht zu realisieren. Zum einen werden auf dem Markt derzeit aus Dank Lahm: Ruth wird Juniorreporter beim Audi Cup Mein Star beim Audi Cup das war die Aufgabe für alle fußballbegeisterten Mädchen und Jungen. Über 100 haben mitgemacht und witzige, spannende Geschichten eingeschickt. Am Ende hat der Jury, in der Markus Hörwick (Mediendirektor FC Bayern), Toni Melfi (Leiter Kommunikation Audi) und kicker-chefredakteur Rainer Holzschuh saßen, eine Geschichte über Philipp Lahm am besten gefallen. Geschrieben hat sie Ruth Herberg aus Beckingen. Sie ist es, sie wird Juniorreporter beim Audi Cup, dem großen Turnier am 29. und 30. Juli in München, an dem die Bayern, der AC Mailand, Manchester United und die Boca Juniors teilnehmen. Ruth wird den kicker an beiden Tagen begleiten. Sie trifft die Stars und interviewt sie. Aber es gibt auch noch weitere Gewinner: Zwei Tickets für den Finaltag und ein von den Spielern signiertes Bayern-Trikot gehen an Max Weber aus Battenberg. Zwei Tickets für den Finaltag gehen an Lauriene Brose aus Remscheid. Herzlichen Glückwunsch! Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt VfL-Sicht überhöhte Preise aufgerufen. Da machen wir nicht mit, so Veh. Zudem ist es nicht leicht, einen Angreifer zu finden, der den Konkurrenzkampf mit den Meisterhelden Dzeko und Grafite aufnimmt. Wenngleich Veh sagt: Wenn einer richtig gut ist, dann hat er keine Angst vor Konkurrenz. THOMAS HIETE

20 22 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli 2009 kicker, 6. Juli LIGA 59 ARTUR WICHNIAREK (32) ist wieder in Berlin bei jenem Klub, den er 2006 fluchtartig verließ. Ein Transfer, der polarisiert und Fragen aufwirft. Ein Tor war ihm nicht vergönnt, nur ein Lattentreffer. Berlins erstes Testspiel, das 5:2 bei Achtligist Prenzlau am Samstag, war das Comeback von Artur Wichniarek. Der Pole unterschrieb am Freitag bis 2011 (plus Option), Hertha überwies gut Euro Ablöse an Bielefeld den Differenzbetrag von knapp Euro zur festgeschriebenen Ablöse (eine Mio.) zahlte Wichniarek selbst. Ist der Wechsel sinnvoll? Es gibt plausible Gründe für diesen Transfer, dennoch sind Zweifel angebracht. Weil Trainer Lucien Favre fest auf Raffael (24) als hängende Spitze setzt, ist im Sturmzentrum nur ein Platz frei: Die veranlagten Amine Chermiti (21) und Valeri Domovchiyski (22) sollen dort künftig mehr Einsatzzeiten erhalten und mit Routinier Hertha: Zurück in die Zukunft? Wichniarek konkurrieren. Hochpreis-Lösungen waren als Ersatz für Marko Pantelic (30, aussortiert) und Andrey Voronin (29, zu teuer) nicht drin. Zuletzt etwa musste Favre einem Berater absagen, der ihm den argentinischen Nationalspieler Gonzalo Ruben Bergessio (24, San Lorenzo) anbot. Mit Wichniarek kommt jetzt ein 32-Jähriger, der bei seinem ersten Gastspiel in Berlin (Juli 2003 bis Januar 2006; 44 Spiele/4 Tore) grandios scheiterte und der mit seinem unschönen Abgang (Klage auf Zahlung eines angeblich versprochenen Handgeldes) und dem Nachtreten ( Dieter Hoeneß hat mich meine Karriere gekostet ) den Hauptstadtklub zusätzlich verprellte. Bei den Fans ist er umstritten. Warum wollte Favre Wichniarek? Die Auswahl an bezahlbaren Stürmern, die verlässlich treffen und keine Zeit zur Akklimatisierung brauchen, ist begrenzt. Ich kenne Artur seit zwei Jahren, sagt Favre. Artur war immer extrem gefährlich. Und er ist schnell. Willkommen in Berlin: Nach dreieinhalb Jahren kehrte Artur Wichniarek zurück zu Hertha BSC. Da war er immer extrem gefährlich. Und er ist schnell. Wichniareks letzte Torquoten: 10 (2006/07), 10 (07/08), 13 (08/09). Der polnische Ex-Nationalspieler (17 Länderspiele/4 Tore) war der Alleinunterhalter in Bielefelds Offensive. Favre schätzt an ihm auch die Bereitschaft, weite Wege zu gehen für Herthas laufintensives System unabdingbar. Was reizt Wichniarek an Berlin? Auf die 2. Liga hatte er keine Lust, Anfragen von Genclerbirligi (Türkei) und Asteras Tripolis (Griechenland) reizten ihn nicht wirklich. Jetzt ist er nah an seiner Heimat und kann nochmal international spielen (Europa League). Er brennt auf Wiedergutmachung: Ich habe damals die Erwartungen nicht erfüllt, meine zweite Chance will ich nutzen. Woran scheiterte Wichniarek in seiner ersten Zeit bei Hertha? An sich selbst und den Umständen. Mit den ebenfalls neu verpflichteten Fredi Bobic und Niko Kovac sollte er LUCIEN FAVRE, Hertha-Trainer Hertha 2003/04 in die Champions League führen. Stattdessen ging es mit einem Team, dem es sportlich und hierarchisch an der Balance fehlte, in den Abstiegskampf. Unter Huub Stevens musste Wichniarek zeitweilig sogar als Rechtsaußen ran ( Das ist nicht meine Position ). 1Das Ausmaß der Verletzung schockte sogar Herthas medizinische Abteilung: Riss des vorderen Kreuzbandes und des Innenbandes, Riss des Innenmeniskus, Teilabriss der Patellasehne der im September 2007 auf Schalke erlittene Totalschaden im rechten Knie gefährdete die Fortsetzung von Lucios (30, Vertrag bis 2011) Karriere. Auf dem mühsamen Weg zurück setzte der in der Reha überaus emsige Brasilianer am Samstag den nächsten Meilenstein: Beim 5:2-Testspielsieg in Prenzlau bestritt Lucio erstmals wieder volle 90 Minuten die erste Halbzeit in Wen holt Hertha noch? Dass ein weiterer Angreifer kommt, ist keineswegs ausgeschlossen, auch wenn Favre sagt: Normalerweise bleibt es so, wie es ist. Vordringlich gesucht werden nun erstmal ein Mittelfeldspieler und ein Innenverteidiger. STEFFEN ROHR BERLIN: Der Brasilianer kämpft sich zurück Lucio happy: Die Angst ist weg seinem angestammten Revier auf der linken Außenbahn, die zweite Halbzeit als hängende Spitze hinter Raffael. Das war nur ein Experiment, er bleibt auch künftig links, sagt Trainer Lucien Favre, der den Brasilianer weiter testen wird: Er braucht Spielpraxis. Denn Training ist nicht das Gleiche wie Spiele. Lucio, der nach seiner Verpflichtung im Sommer 2007 fulminant losgelegt hatte (ein Tor und drei Assists in acht Bundesliga-Spielen), ist guter Dinge: In der letzten Saison war bei meinen Kurzeinsätzen noch etwas Angst da. Die ist jetzt weg, das Knie ist wieder perfekt. STR Foto:Conrast AUE: Semler soll kommen, wenn andere gehen Braham soll mehr zeigen 1Die Empfehlung für einen Vertrag in Aue ist gut: Mit drei Toren wusste Najeh Braham beim 6:0 im Test beim Sechstligisten Hohenstein- Ernstthal zu überzeugen. Doch Rico Schmitt stimmte in die Lobeshymnen über den Angreifer nicht mit ein. Najeh hatte rund 65 Minuten Einsatzzeit da ist es schwer, etwas Genaueres abzuleiten. Wir werden ihn mit ins Trainingslager nehmen und wollen uns ein Gesamtbild von ihm machen, erklärte der Trainer und ergänzte: Wenn er fit ist, kann er uns durchaus weiterhelfen. Aber Najeh ist auch schon 32 Jahre. Braham steht derzeit beim Regionalligisten 1. FC Magdeburg unter Vertrag, wurde aber aus sportlichwirtschaftlichen Gründen aus dem Kader gestrichen. Überzeugen konnte die Verantwortlichen bereits Nico Klotz (VfB Stuttgart II), der in Hohenstein-Ernstthal zweimal traf und 1Ein Platz ist noch zu haben im Kader des Zweitliga-Absteigers SV Wehen Wiesbaden. Denn mit der Verpflichtung des 26-Jährigen Paderborners Jovan Damjanovic erreicht die Mannschaft von Trainer Hans Werner Moser auch im Angriff allmählich Sollstärke. Einen Mann für die Offensive will Manager Bernhard Raab gerne noch in den Kader einfügen, dann wird unter die Personalplanung ein Strich gemacht. Doch diese letzte Verpflichtung ist knifflig. Denn noch immer ist einen Zweijahresvertrag erhalten soll. Allerdings gab es noch keinen Vollzug, so dass Klotz nicht mit ins Trainingslager ging. Der 22-Jährige wäre der vierte Neuzugang. Dem gegenüber stehen mit Arne Feick (Arminia Bielefeld) und Benjamin Baltes (aussortiert, noch ohne neuen Verein) zwei Abgänge. Der Kader soll weiter abgespeckt werden. Mohamed El Berkani durfte nicht mit ins Trainingslager, damit er die Chance bekommt, sich bei einem anderen Klub vorzustellen, betont Schmitt. Weitere Wackelkandidaten wie Mittelfeldspieler Daniyel Cimen oder Angreifer Sebastian Glasner dürfen sich noch einmal bewähren. Abgereist ist zunächst Borut Semler. Die Auer wollen mit dem Stürmer aus Slowenien in Kontakt bleiben. Eine Verpflichtung hängt aber nicht zuletzt davon ab, ob Spieler mit laufenden Verträgen das Feld räumen. OLAF MORGENSTERN die Zukunft von Marcel Ziemer nicht geklärt. Jenem Angreifer, der in der vergangenen Halbserie auf Leihbasis für den SVWW spielte, dann aber wieder zurück nach Kaiserslautern musste. Er will gerne erneut nach Wiesbaden kommen und Manager Raab und Coach Moser würden ihn liebend gerne wieder nehmen. Doch der Zweitligist 1. FC Kaiserslautern möchte den 23-Jährigen nicht gehen lassen. Zumindest nicht ohne finanzielle Vorteile. Doch Wehen-Wiesbaden- DRESDEN: Stürmer Njock wird weiter getestet Trehkopf schließt die Lücke 1Dynamo hat den Kader komplett. Drei Tage vor dem am heutigen Montag beginnenden Trainingslager am Bodensee verpflichteten die Dresdner noch Abwehrspieler René Trehkopf. Der 29-Jährige wechselte ablösefrei vom VfL Osnabrück an die Elbe und erhielt einen Vertrag bis René ist ein erfahrener Spieler, dessen Qualitäten uns definitiv helfen werden, sagt Cheftrainer Ruud Kaiser. Dynamo hat sich sehr um mich bemüht und war daher die erste Wahl, so Trehkopf, der bis 2003 schon mal in Dresden spielte damals aber für den DSC in der Regionalliga. Trehkopf bestritt 116 Zweitligapartien und spielte fünf Jahre für Erzgebirge Aue. Sein Wechsel nach Osnabrück stand unter keinem guten Stern. Ein Innenbandriss im linken Knie und später ein Muskelbündelriss im Oberschenkel zwangen ihn zu einer langen Pause. WEHEN WIESBADEN: Geschäftsführer Gräf lehnt Ablöse für Stürmer ab Weiteres Ringen um Wunschkandidat Ziemer Genauso konsequent wie Vorgänger Gerland? Mehmet Scholl. Foto: fi ro 1Die Personalplanungen der zweiten Mannschaft des FC Bayern sind abgeschlossen. Mit Torwart Ferdinand Oswald, David Alaba, Taygun Kuru, Mario Erb, Sene Saer und Nazif Hajdarovic haben die Münchner sechs Neuzugänge in ihren Reihen, dazu erhielt der im Winter auf dem Absprung stehende Stefan Rieß einen neuen Vertrag. Trainer Mehmet Scholl hatte sich ausdrücklich gewünscht, dass der Mittelfeldmann dem Klub erhalten bleibt. Geschäftsführer Wolfgang Gräf hat unmissverständlich erklärt, keine Ablöse zahlen zu wollen und auch nicht zu können. Eine vertrackte Situation also, die darin gipfeln könnte, dass nun doch ein ganz anderer Spieler den vierten echten Stürmerplatz im Kader des Neu- Drittligisten bekommen könnte. In diesem Fall wird wohl in der Winterpause der nächste Versuch unternommen, Wunschkandidat Ziemer zurück nach Wiesbaden zu holen. CARSTEN DIETEL Mehmet Scholl wird seine Linie finden, das hat er schon im Frühjahr als Interimslösung bewiesen, sagt Abteilungsleiter Werner Kern über den neuen Coach, der so gar nicht vergleichbar ist mit seinem Vorgänger Hermann Gerland. Die Mannschaft muss sich umstellen, das ist immer so, wenn ein neuer Trainer kommt Louis van Gaal ist auch anders als Jupp Heynckes oder Jürgen Klinsmann, sagt Kern, und Mehmet muss letztlich genauso konsequent wie Hermann sein. Kurzzeitig dachte ich schon ans Aufhören, gibt Trehkopf zu, jetzt aber will ich mich Schritt für Schritt in die neue Mannschaft kämpfen. Mit Freundin Antje und Söhnchen Ole (2) wird er nach Dresden ziehen und in Kürze sein Fernstudium in Sportmanagement beenden. Obwohl mit Trehkopf sowie Ibad Muhamadu, David Solga und Mirko Soltau die vier offenen Personalstellen besetzt wurden, nimmt Kaiser auch Probespieler Jeremie Njock mit ins Trainingslager nach Geisingen. Der 29-jährige Kameruner konnte im Test gegen die Reinickendorfer Füchse (5:0) zwar nicht voll überzeugen, aber der Trainer glaubt an die Stärken des Stürmers: Njock hat durch seinen Kreuzbandriss seit Monaten nicht mehr richtig trainiert. Deshalb fehlt ihm noch die Ausdauer. Eine Entscheidung will der Holländer erst nach der Vorbereitung treffen. JÜRGEN SCHWARZ Kommt er doch noch zum SVWW? Marcel Ziemer vom FCK. BAYERN II: Abteilungsleiter Werner Kern zuversichtlich Der Kader steht Mehmet Scholl wird seine Linie fi nden Foto: imago/harder Ihm zur Seite steht nun Rainer Ullrich, der einst schon beim Karlsruher SC sein Mentor gewesen ist. Im November wird Scholl den A-Schein machen, später die Fußballlehrerlizenz, der DFB ist informiert. Da wird es keine Probleme geben wir schummeln nicht, sagt Kern. Gerland wird als Sportlicher Leiter die Schnittstelle zum Profibereich sein. Diese Lösung ist traumhaft, sagt Kern, das ist sehr positiv für die Entwicklung unserer Spieler. MICHAEL GRUBER

21 3. LIGA 58 kicker, 6. Juli 2009 kicker, 6. Juli 2009 BUNDESLIGA 23 OFFENBACH: Manager Andreas Möller Spannungen? Das Thema langweilt mich 1 Offenbachs Manager Andreas Möller (41) erklärt das Saisonziel. kicker: Herr Möller, wie bewerten Sie das Auftaktprogramm der Kickers: Erfurt, Aue, im Pokal gegen Eintracht Frankfurt, dann Osnabrück. Andreas Möller: Schön, dass wir mit einem Heimspiel starten. Das Programm ist trotzdem nicht einfach. Wir wollen von Anfang oben mitspielen. Die Eintracht ist ein Bonusspiel und kann bei positivem Verlauf eine ganze Saison beeinflussen. kicker: Haben Sie Bedenken, dass Umfeld und Mannschaft sich nur auf das Main-Derby konzentrieren, und darunter der Alltag leidet? Möller: Das Derby ist sicher ein Highlight. Da besteht eine gewisse Gefahr. Aber ich bin sicher, dass unser Trainer dagegensteuern wird. kicker: Haben die Kickers eine Chance gegen die Eintracht? Möller: Die ist minimal. Aber ich sage auch, in solchen Spielen werden Helden geboren. Unsere Jungs können sich mit einem Spiel auf Jahre hinaus in die Herzen spielen. kicker: Sie haben bisher vier Neuzugänge verpflichtet. Was folgt? 1Das Jahn-Ziel bei der Suche nach Verstärkungen war klar: Wir müssen die Lücken schließen, die durch die Abgänge von Bambara, Brysch und Hiemer entstanden sind, sagte Markus Weinzierl. Knapp zwei Wochen nach dem Start in die Saisonvorbereitung ist der Trainer bereits zufrieden mit dem Stand der Kaderplanung. Zumal seit Donnerstag der fünfte Neuzugang feststeht: Marcel Hagmann (FC Ingolstadt) soll die Abwehr der Regensburger verstärken. Der 26-Jährige unterschrieb für ein Jahr. Er ist ein vielseitiger und guter Akteur, weiß Weinzierl. Mit Hagmann fasst das Jahn-Aufgebot nun 22 Mann. Davon fehlen derzeit die Rekonvaleszenten Binder, Schäffer und Selimbegovic, die allesamt Verletzungen aus der abgelaufenen Saison auskurieren. Auf der Ausfallliste steht ebenso Würll, der über Probleme mit der Patellasehne klagt. Das Quartett war auch nicht beim Möller: Wir wollen für Defensive und Offensive noch etwas tun. Wir haben einige Kandidaten im Auge. Jetzt müssen wir schauen, was machbar ist und wer zu uns passt. kicker: Boysen war enttäuscht, dass aus finanziellen Gründen kein Trainingslager möglich ist. Möller: Ich wäre auch gerne ins Trainingslager gefahren. Aber diese Entscheidung hat der Verein getroffen. Und daran haben wir uns zu halten. Aber dass es auch ohne Trainingslager geht, hat Union Berlin bewiesen. Die waren letzte Saison als einzige Mannschaft im Winter nicht weg und sind aufgestiegen. kicker: Wie ist Ihr Verhältnis zu Trainer Boysen, es war von Spannungen zu hören? Möller: Dieses Thema langweilt mich. Wir alle arbeiten für den Erfolg, jeder auf seine Weise. Es ist uninteressant, wer wie tickt oder wer mit wem besser kann. kicker: Was ist das gemeinsame Ziel? Möller: Ich bin es gewohnt, da zu sein, wo oben ist. Das ist sicher das Ziel aller OFC-Verantwortlichen. INTERVIEW: JOCHEN KOCH REGENSBURG: Eberls Nachfolge weiter unklar Marcel Hagmann verstärkt den Jahn Kurztrainingslager vergangene Woche dabei. Im Biathloncamp in Ruhpolding durfte die Mannschaft unter Anleitung von Olympiasieger Fritz Fischer ihre Treffsicherheit im Liegen und im Stehen erproben. Derweil ist die Ära von Präsident Franz Nerb zu Ende gegangen. Weil aber noch immenser Klärungsbedarf herrsche, hat der designierte Nachfolger Manfred Kraml das Amt noch nicht angetreten. Dem Vernehmen nach ist die finanzielle Abwicklung der letzten Saison noch offen, für die Nerb Sorge trägt. Ich fühle mich so lange noch in der Verantwortung, bis die geplante Kapitalgesellschaft und die Ausgliederung der Teams bis hinab zur U 19 von der Mitgliederversammlung bestätigt ist. Zudem ist weiter die Position des zurückgetretenen Sportchefs Horst Eberl vakant, dessen Amt erst mal Geschäftsführer Franz Gerber übernommen hat. HEINZ REICHENWALLNER Verfolgen ein gemeinsames Ziel: Offenbachs Manager Andreas Möller (vorne) und Trainer Hans-Jürgen Boysen wollen mit den Kickers nach oben. UNTERHACHING: Manager Hartmann kämpft Fink: Schmerzgrenze nicht erreicht 1In den Fällen der umworbenen Leistungsträger Anton Fink und Robert Lechleiter hat die SpVgg Unterhaching sich die Haltung des FC Bayern in Sachen Franck Ribery zum Vorbild genommen: Nur wenn jemand bereit ist, viel Geld in die Hand zu nehmen, erwägt man eine Trennung. Wir wollen die beiden nicht verkaufen, also sind andere Vereine am Zug die müssen uns sagen, was ihnen die Dienste unserer Spieler wert sind, sagt Manager Norbert Hartmann, der sich weigert, eine Schmerzgrenze offiziell zu taxieren. Bisher hat auch noch kein Klub diese Schmerzgrenze erreicht, sagt Hartmann, bei allen Angeboten haben wir bis jetzt noch keine Sekunde nachgedacht und sofort abgesagt. Fink soll sich allerdings selbst mit dem Karlsruher SC schon einig sein. Die Hachinger wollen in der nächsten Saison wieder oben mitspielen, sagt Präsident Engelbert Kupka, dafür brauchen wir unsere Besten. Zumal der Markt keinen adäquaten Ersatz hergibt. Hartmann äußert indessen auch Verständnis für die abwanderungswilligen Profis. Die würde eine neue Herausforderung reizen. Aber sie lassen sich nicht hängen, marschieren im Training vorbildlich mit. Dass die Hachinger hart bleiben können, haben sie vor zwei Jahren schon im Fall Robert Lechleiter bewiesen. Fink beendete die letzte Saison als Torschützenkönig, Zillner war zweitbester Torschütze des Klubs und bester Vorbereiter ihn ließ man damals nicht ziehen. Derweil hat Urgestein Ralf Bucher (37) seine Karriere nach 20 Jahren Vereinszugehörigkeit und 18 Jahren im Profifußball beendet und ein neues Betätigungsfeld bei der SpVgg gefunden. Der frühere Kapitän wird im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit arbeiten. MICHAEL GRUBER Foto: Hübner LEVERKUSEN: Kießling fordert Konzentration Genug geredet, jetzt müssen wir handeln! 1Das Inselleben fand am Sonntag endgültig ein Ende für die Bayer- Delegation, Borkum ist Vergangenheit, gestern Abend stand das erste ernstzunehmende Testspiel (bei Druckbeginn noch nicht beendet) auf dem Programm, in Wattenscheid gegen den marokkanischen Rekordmeister Wydad Athletic. Insgesamt drei Testspiele stehen in dieser Woche auf dem Plan, zur Freude der Spieler, die auch im 21. Jahrhundert lieber ein Spiel nach dem anderen absolvieren als eine Trainingseinheit nach der anderen. Obwohl: Borkum war okay, sagt Stefan Kießling (25). Die Intensität sei zwar hoch gewesen, doch wir bekamen immer wieder Phasen der Erholung zugestanden. Außerdem registriert der Nationalspieler entkrampfte Stimmung und einen Trainer, der eine lockere Art hat und bei dem man die große Erfahrung förmlich spürt. Heynckes ließ den Spielern Freiräume. Reglementierungen (etwa bei Essenszeiten) schaffte er ab, Vertrauen ist ihm momentan wichtiger als bedingungslose Kontrolle, er wird spüren, ob es zurückgezahlt oder aber ausgenutzt wird. Kießling: Danach sieht es ganz sicher nicht aus, hier zieht jeder mit. Jeder hat begriffen, auf was es ankommt! Auf eine gute Saison kommt es an, GLADBACH: Arango heute zum Medizincheck Offener Kampf um die rechte Abwehrseite Chance für Tobias Levels verdrängt er Paul Stalteri? 1Das lange Warten hat am heutigen Montag ein Ende. Für den Vormittag ist die Ankunft von Juan Arango (29) vorgesehen. Sollte er den Medizincheck bestehen, unterschreibt der Offensivspieler einen Vertrag bis 2012 und nimmt um 16 Uhr am Mannschaftstraining teil. Mit RCD Mallorca einigten sich die Borussen auf eine Ablösesumme in Höhe von 3,3 Millionen Euro. Mit dem Dienstbeginn des Kapitäns der Nationalmannschaft Venezuelas werden sicherlich wieder die Dolmetscherqualitäten von Tobias Levels (22) gefragt sein. Der Verteidiger spricht hervorragend spanisch, hilft des Öfteren gerne bei Übersetzungen für den Argentinier Raul Bobadilla oder Roberto Colautti, auf viele Siege und jede Menge Tore. Deshalb reagierte Kießling auch regelrecht schockiert, als er einen Tag vor seiner eigenen Hochzeit erfuhr, dass Patrick Helmes, sein sportlicher Partner sich das Kreuzband gerissen hatte: Mal so ganz locker 21 Tore in einer Saison, das schaffen nur ganz wenige in Deutschland. Deshalb sind wir alle gefordert, Patricks Ausfall zu kompensieren. Dass dem Schweizer Neuzugang Eren Derdiyok (21) aktuell die besten Chancen eingeräumt werden, den freien Platz im Angriff neben Kießling einzunehmen, ist kein Geheimnis. Dass beide mit 1,90 Meter Körpergröße zu statisch in der Angriffsmitte verharren, sieht Kießling nicht: Wir sind zwar beide sehr groß, aber trotzdem nicht die gleichen Typen. Ich bin sicher, wir werden uns gegenseitig ergänzen und nicht auf den Füßen herumstehen. Wichtig ist sowieso, dass jeder Spieler dem anderen hilft, dass jeder auch für die Fehler des anderen einsteht. Die vergangene Saison hat tiefe Wunden geschlagen. So etwas, das weiß jeder im Kader, darf nicht mehr passieren. Eitelkeiten und Egoismen sollen keinen Platz mehr haben. Stefan Kießling geht mit gutem Beispiel voran und fängt bei den Argentinier mit israelischem Pass. Für Levels kein Problem. Ich mache das gerne. So bleibe ich in Übung, schmunzelt er über seinen Nebenjob, außerdem lerne ich auf dieser Art unsere neuen Spieler schneller kennen. Levels ist gefragt bei der Borussia. Doch nicht nur wegen seiner Fremdsprachenkenntnisse (neben Stammplatz? Tobias Levels. Foto: Kraft Foto: Imago/Zimmermann Flammender Appell: Leverkusens Stefan Kießling will mit seinen Kollegen die schwache Saison vergessen machen. sich an, sieht keinen Grund, einen Platz im Sturm für sich zu reklamieren: Wenn es der Mannschaft hilft, bin ich für alles offen. Das kann auch im Mittelfeld sein. Eins Spanisch noch Englisch, Französisch, Niederländisch). Auch als Verteidiger spielt das Eigengewächs in den Planungen von Michael Frontzeck eine wichtige Rolle. Der Trainer macht Levels Hoffnungen auf einen Startplatz auf der rechten Abwehrseite. Da Paul Stalteri mit Kanada am Gold Cup teilnimmt und voraussichtlich bis Ende Juli die Vorbereitung im Klub verpasst, kann Levels in dieser Zeit Pluspunkte sammeln. Der Kampf ist absolut offen, betont Frontzeck. Paul besitzt viel Erfahrung und hat in seiner Laufbahn schon große Erfolge gefeiert. Aber Tobias hat jetzt den Vorteil, dass er sich in den nächsten Wochen zeigen und empfehlen kann. Außerdem hat ist klar: Geredet worden ist genug, wir müssen jetzt handeln. Es liegt an uns, Platz neun aus der letzten Saison vergessen zu machen! FRANK LUSSEM er seine Sache in der vergangenen Saison gut gemacht. Vor allem in der Rückrunde setzte Frontzeck-Vorgänger Hans Meyer auf die enormen kämpferischen und läuferischen Stärken von Levels. Die Perspektive auf einen Stammplatz veranlasste den früheren U-21-Nationalspieler zur Verlängerung seines Vertrags bis 2011, obwohl ihm auch andere Angebote vorlagen. Den Kopf über sein Duell mit Stalteri will er sich aber nicht zerbrechen. An den ersten Spieltag denke ich nicht, der ist noch weit weg. Ich bin gesund, fühle mich topfit und gebe jeden Tag Gas. Ich hoffe, ich kann den Trainer von meinen Qualitäten überzeugen, sagt Levels. JAN LUSTIG

22 24 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli LIGA kicker, 6. Juli DRESSLER Damm Hofmann Fischer Lintjens BRAUN Lorenzon FISCHER Didavi Walch Sein Vertrag läuft bis 2014: Abwehrspieler Neven Subotic. kicker: Obwohl Sie stark im Fokus englischer Klubs stehen sollen, verlängerten Sie in Dortmund vorzeitig bis Weil es einfacher ist, gegen Klose, Grafite oder Dzeko zu verteigen als gegen Anelka oder Fernando Torres, Herr Subotic? Neven Subotic: Bevor man nach England geht, sollte man erst einmal einen großen Schritt in seiner eigenen Entwicklung gegangen sein. Erst einmal muss ich so eine Runde wie Simunic spielen. Englische Klubs würden den BVB-Abräumer mit Kusshand nehmen. Doch bei NEVEN SUBOTIC (20) beißen sie auf Granit. Er hat andere Pläne. Diesen Schritt habe ich noch nicht absolviert. Deshalb bleibe ich in Dortmund. Bisher hat es doch gut gepasst hier. kicker: Fürchten Sie, dass die Premier League noch eine Nummer zu groß ist für Sie? Subotic: Wenn ich wechsle, möchte ich nicht auf der Bank sitzen und nur zuschauen. Dann will ich auch eine gute Chance haben, bei dem neuen Klub zu spielen. kicker: Und das trauen Sie sich in England nicht zu? Subotic: Was Athletik und Tempo angeht, halte ich die Premier League für noch stärker als die Bundesliga. Außerdem ist die Premier League sehr hart. Diese Härte bin ich noch nicht gewohnt. kicker: Nemanja Vidic ist mit den zehn Millionen Euro, die Manchester United Ende 2005 an Spartak Moskau zahlte, teuerster serbischer Abwehrspieler aller Zeiten. Ihr aktueller Marktwert wird schon heute auf mindestens zwölf Millionen Euro taxiert. Laufen Sie Vidic den Rang ab? Subotic: Der Vergleich ehrt mich. Ich habe keine Ahnung, wie gut Vidic damals war. Mittlerweile liegt sein Marktwert wesentlich höher. kicker: Everton, Liverpool angeblich standen Sie bei vielen Klubs auf dem Zettel. Wer war wirklich an Ihnen dran? Subotic: Das meiste waren nur Gerüchte. Für immer BVB? Wer weiß? kicker: BVB-Sportdirektor Michael Zorc lässt durchblicken, dass er Sie von einem Tag auf den anderen verkaufen könnte. Subotic: Ja, wenn ich den Kopf aus dem Fenster halten und sagen würde: Ich will weg aus Dortmund. Aber das will ich ja gar nicht. Und bevor ich daran einen Gedanken verschwende, müsste ich erst einmal so eine Runde spielen wie Josip Simunic. kicker: Was imponiert Ihnen an dem Neu-Hoffenheimer? Subotic: In der vorigen Saison hat er auf einem anderen Niveau gespielt als der Rest der Innenverteidiger. Simunic ist der beste von allen. Eine Mauer. Er hat Hertha fast zum Titel geführt. Seine Dribblings vor der Abwehr sind geil zu sehen. Ich würde so etwas nicht machen. kicker: Ihr Markenzeichen sind lange, öffnende Pässe von hinten heraus. Mit den entsprechenden Statistiken bewaffnete Kritiker halten Ihnen vor, dass zu viele dieser langen Bälle beim Gegner landen. Was entgegnen Sie ihnen? Subotic: Wenn man den Fußball in England verfolgt, stellt man fest, dass dort häufig gar nicht durch, sondern hoch über das Mittelfeld gespielt wird. kicker: Klingt nach kick and rush. Subotic: Die Abwehrspieler hauen den Ball lang nach vorn. Ob ihn der Stürmer jetzt verlängert oder ein Verteidiger rausköpft der Ball ist in der Hälfte des Gegners. Und wenn man korrekt angreift, haben wir ihn, ohne im Mittelfeld ein Risiko einzugehen. Für mich ist wichtig, dass der Ball vorne ist. Er muss ja nicht direkt aufs Tor kommen. kicker: Gutes Stichwort. Auf Ihr Konto gingen zuletzt sechs Saisontreffer mehr als mancher Verteidiger in seiner ganzen Karriere schafft. Was war einstudiert an diesen Toren, was Instinkt, was Glück? Subotic: 33,3 Prozent von allem. Wenn der Ball bei einer Ecke gut kommt, ist das schon die halbe Miete. Wenn dann noch ein Spieler Foto: DeFodi.de MURILLO Schäfer Neunaber Neppe Maly Hohe Fluktuation: Trainer Uwe Fuchs steht unter Sparzwang und muss daher viele Abgänge in seinem Kader verkraften. WUPPERTALER SV BORUSSIA Fuchs als Runderneuerer 1Zweimal den Abstieg verhindert. Mehrere Trainerwechsel. Langjährige Mitarbeiter aus der Führungsetage traten zurück. Der 70-jährige Unternehmer Friedhelm Runge hat als Präsident und Hauptsponsor alle überlebt. Sein wichtigster Angestellter heißt Uwe Fuchs und ist als Cheftrainer gefordert. KOMMEN & GEHEN Schon wieder muss die Mannschaft runderneuert werden. Diesmal heißt der Manager, der die Hälfte der 14 Abgänge ersetzen soll, Markus Bayertz. Der neue Sportdirektor, als langjähriger Profi und ehemaliger WSV-Führungsspieler als Verhandlungspartner jetzt auf der anderen Seite, will die Wünsche des Cheftrainers Uwe Fuchs erfüllen. Bisher wurden sieben Neuzugänge vorgestellt. Mit Karsten Fischer aus Paderborn und Mario Neunaber von Ingolstadt wurden zuletzt noch zwei Kicker mit Zweitligaerfahrung verpflichtet. Außerdem kommen Marvin Braun (25) und Edgar Bernhardt vom VfL Osnabrück sowie Romas Dressler von Greuther Fürth II, Ken Aseada von Regensburg und Jose Valencia Murillo vom FC Eindhoven. TESTS & TORE Der WSV absolvierte erst ein Testspiel. Das ging mit 0:2 gegen den russischen Erstligaklub Tom Tomsk verloren, aber die neu zusammengestellte Mannschaft konnte eine Halbzeit überzeugen. STÄRKEN & SCHWÄCHEN Die Abwehr vor den zwei guten Torhütern Christian Maly und Sascha Samulewicz wurde im ersten Halbjahr unter dem neuen Trainer Fuchs zum Prunkstück. Doch Nils Neuzugänge in VERSALIEN Fischer (zurück zu Arminia Bielefeld), Michael Stuckmann (Vaduz) und Michael Lejan (Paderborn) sind nicht so schnell zu ersetzen. Genauso wenig wie Kapitän Tim Jerat (Kiel) im Mittelfeld. Dennoch könnte dies mit Fischer und Braun sowie Freistoßspezialist Sven Lintjens zum stärksten Mannschaftsteil werden. Die Schwächen im Angriff konnten (noch) nicht behoben werden. Tobias Damm ist zwar schnell und kampfstark, aber beim Abschluss oft zu harmlos. SYSTEM & TAKTIK Trainer Fuchs bevorzugt das schnelle Spiel aus einer sicheren Abwehr heraus und setzt auf ein System. TRAINER & UMFELD Uwe Fuchs, der vierte Trainer seit Anfang 2008, ist als engagierter Fachmann der richtige Mann für die notwendige Runderneuerung. Mit seinem Assistenten und Freund Thomas Stickroth will er den Kader auf 18 Spieler verkleinern, aber das Team verstärken und die (wenigen) Fans zurückgewinnen. Im Präsidium hat Friedhelm Runge alleine die Verantwortung. Ein Aufsichtsrat fehlt weiter. Bezeichnend, dass mit Verwaltungsratssprecher Bernd Bigge einer der Sympathieträger sein Amt zur Verfügung gestellt hat. FAZIT & PROGNOSE Von Runges Drohung, die Lizenz für die 3. Liga zurückzugeben, kann keine Rede mehr sein. Obwohl der Etat von 3,6 auf 3,0 Millionen Euro zurückgeschraubt wurde, werden Bayertz und Fuchs zum Start eine kampfstarke Mannschaft präsentieren, die den Klassenerhalt schaffen kann. MANFRED OSENBERG Karikari Enderle Pischorn VIER Feisthammel Ulreich Sehr konstant: Mit Reiner Geyer ist zwar der Trainer neu, aber das Gerüst der Mannschaft blieb zusammen und ist eingespielt. VFB STUTTGART II Vier als neuer Abwehrchef 1Der von Greuther Fürth II gekommene Trainer Reiner Geyer löst zur neuen Saison VfB-Urgestein Rainer Adrion ab, der zum DFB wechselt. Gleich zu Beginn leitete Geyer eine weitere Verjüngung ein. KOMMEN & GEHEN Die externen Neuzugänge Daniel Vier (Eintracht Frankfurt II) und Sebastian Wolf (Wacker Burghausen) verstärken die Defensive. Aus der Jugend von 1899 Hoffenheim kommt Juniorennationalspieler Fabian Broghammer. Zudem stieß der 17-jährige Stürmer Alessandro Riedle, Sohn des Ex-Weltmeisters Karl-Heinz Riedle, vom Schweizer Erstligisten GC Zürich zum VfB. Riedle, der bei den VfB-Profis mittrainiert, soll in der 3. Liga Spielpraxis sammeln. Die aufgerückten A-Junioren Ermin Bicakcic, Sebastian Hertner, Bence Varga und Ali Pala ergänzen den Kader. Von der TuS Koblenz kommt der ausgeliehene Stürmer Manuel Fischer zurück. Gehen mussten die etablierten Spieler Dubravko Kolinger, Johannes Rahn, Joachim Schwabe, David Pisot, Martin Dausch. Marijan Kovacevic wechselte in den Junioren-Trainerstab des VfB. TESTS & TORE In der Vorbereitung geht es nur gegen unterklassige Gegner. Die ersten vier Tests gegen die Landesligisten TSV Münchingen (3:1), SV Nehren (1:0), Verbandsligist VfB Bühl (3:1) und Oberligist TSG Balingen (3:0) verliefen positiv, wobei sich bisher acht Spieler in die Torschützenliste eintrugen. STÄRKEN & SCHWÄCHEN Trotz der Vielzahl an etablierten Abgängen verfügt der VfB II nach Funk Neuzugang in VERSALIEN wie vor über ein eingespieltes drittligaerfahrenes Gerüst an Spielern. Jedoch verlor man vor allem mit Kapitän Kovacevic (Karriereende) seine Führungsfigur und mit Toptalent Sebastian Rudy, der sich nun bei den Profis durchsetzen soll, zwei wichtige Stützen. Offen bleibt, wer die neu zu verteilende Verantwortung tragen wird. Zumindest Zugang Daniel Vier ist zuzutrauen, die ihm zugedachte Rolle des neuen Abwehrchefs auszufüllen. SYSTEM & TAKTIK Trainer Geyer setzt ebenfalls vorrangig auf das beim VfB seit Jahren durchgängige System. Allerdings möchte er, abgesehen von der Viererabwehrkette, sich in Mittelfeld und Angriff nicht auf das gewohnte System versteifen. Abhängig vom jeweiligen Gegner und den eigenen Möglichkeiten kann auch auf das System umgeschaltet werden. TRAINER & UMFELD Mit Geyer holten die Schwaben einen erfahrenen Nachfolger für Adrion. Der frühere Nürnberger Bundesligaprofi, der bereits von 1998 bis 2002 beim SSV Reutlingen (2. Bundesliga) in der Region tätig war, hat in der Vergangenheit viel Erfahrung in der Nachwuchsarbeit sammeln können. Er betreute zuletzt sechs Jahre erfolgreich den Nachwuchs (U 19 und U 23) der Fürther. FAZIT & PROGNOSE Sollte der Umbruch verkraftet und die Hierarchie gefunden werden sowie das Team an Konstanz gewinnen, dürfte der VfB mit den hinteren Tabellenregionen nicht in Kontakt kommen. GERD PIFFATH

23 3.LIGA 56 kicker, 6. Juli 2009 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli DIE 3. LIGA IM KICKER-TEST Mit verschiedenen Zielen gehen INGOLSTADT, WUPPERTAL und STUTTGART in die neue Saison. Der Absteiger will oben mitspielen, die beiden anderen denken an frühzeitigen Klassenerhalt. Konzentriert: Der 200-malige Bundesligaspieler Andreas Zecke Neuendorf soll mit Fabian Gerber den FC Ingolstadt führen. Foto: imago/schiffmann GERBER BRABER RUPRECHT Wenczel PISOT BAMBARA Lutz Karl Rekordverdächtig: Gleich auf sechs Positionen hat Trainer Horst Köppel seine Wunschformation nach dem Abstieg verändert. FC INGOLSTADT Neuendorf als Leitwolf 1Nach dem Abstieg gelang beim FC Ingolstadt der angestrebte personelle Umbruch. Sparzwänge sorgten zudem dafür, dass der aufgeblähte Kader verkleinert wurde. Ein Platz unter den Top fünf ist derzeit das Saisonziel. KOMMEN & GEHEN Zwölf Spieler verließen den Verein, mit Valdet Rama (Hannover) und Matthias Schwarz (Stuttgart) sogar zwei in Richtung 1. Bundesliga. Von den übrigen Akteuren zählten lediglich Mario Neunaber (Wuppertal) und Vratislav Lokvenc zum Stammpersonal. Bei den neun Neuzugängen ragt der bundesligaerfahrene Fabian Gerber (26, Mainz, Freiburg) heraus. Ansonsten setzt man auf junge, hungrige Spieler, wobei mit Robert Fleßers (22, Mainz), David Pisot (22, VfB Stuttgart II), Steven Ruprecht (22, VfR Aalen), Tim Pollmann (19, Jahn Regensburg II) und Moise Bambara (24, Jahn Regensburg) gleich fünf Spieler für den Defensivbereich geholt wurden. Für die Offensive kamen Moritz Hartmann (23, 1. FC Köln II) und während der Vorbereitung mit Robert Braber (26) vom holländischen Zweitligisten Excelsior Rotterdam der gewünschte Knipser. TESTS & TORE Bislang gab es in den Testspielen gegen unterklassige Teams deutliche Kantersiege. Erst im Trainingslager in Bad Wörishofen (5. bis 12. Juli) wartet mit Slovan Liberec der erste Härtetest. Neuendorf HARTMANN Leitl Neuzugänge in VERSALIEN STÄRKEN & SCHWÄCHEN Der große Umbruch macht es notwendig, dass die Mannschaft Zeit braucht, um sich zu finden. Nachdem einige Mitläufer aussortiert sind, deutet sich bereits jetzt an, dass die Hierarchie in der Mannschaft mit zwei Häuptlingen (Fabian Gerber, Andreas Zecke Neuendorf) und zahlreichen erfolgshungrigen Indianern deutlich günstiger ausgeprägt ist als in der Vorsaison. SYSTEM & TAKTIK Cheftrainer Horst Köppel hat sich bereits auf eine Taktik mit Mittelfeldraute und Doppelspitze festgelegt. Da zahlreiche Spieler mehrere Positionen spielen können, wird es aber immer wieder geringfügige Abweichungen geben. TRAINER & UMFELD Der Klub hat aus dem Abstieg gelernt, Sportdirektor Harald Gärtner einen zweiten Geschäftsführer zur Seite gestellt, damit sich dieser stärker um die Mannschaft kümmern kann. Mit Trainer Horst Köppel hat man sehr bewusst den direkten Gegenentwurf zum extrovertierten Vorgänger Thorsten Fink geholt. Durch Köppel, der fünf Spieltage vor dem Ende der vergangenen Saison als Fink-Nachfolger geholt wurde, kehrte eine neue Sachlichkeit ein. Der 61-Jährige genießt aufgrund seiner Ruhe und Erfahrung großes Vertrauen. FAZIT & PROGNOSE Für fast alle Beteiligten, ob Spieler, Trainer oder Verantwortliche, ist die Spielklasse neu. Neben der Aufgabe, ein neues Team zu formen, muss man also auch die Liga annehmen. Je schneller das gelingt, desto günstiger sind die Aussichten auf einen vorderen Tabellenplatz und den Sprung unter die besten Mannschaften der 3. Liga. NORBERT ROTH da ist, musst du ihn eben wegräumen. Das ist deine Sache. kicker: Noch profitieren die Kollegen in Dortmund von dieser außergewöhnlichen Klasse bei Standardsituationen. Nur, wie lange noch? Von Ihnen stammt die Aussage: Ich will, dass in meinem Lebenslauf die Champions League steht. Heißt das, dass Sie den BVB doch über kurz oder lang verlassen? Subotic: Das muss nicht sein. Als Spieler denkt man, es geht immer nur bergauf. Und doch erreicht man irgendwann einen Level, an dem man nicht mehr höher kommt. Wie es mit mir weiter geht, ist doch im Moment gar nicht absehbar. Ich habe kein Problem damit, in Dortmund zu bleiben. Manchmal träume ich sogar von Michael Zorcs ewigem Rekord. kicker: Von 463 Spielen für die Borussia? Subotic: Ich weiß, dafür müsste ich noch 14 Jahre fast alle Spiele bestreiten. Aber in diesem Geschäft kann alles passieren. Für immer BVB? Wer weiß das heute schon? kicker: Zorc vertritt die These, dass Sie nach Ihrer beachtlichen Debüt-Saison noch längst nicht am Ende Ihrer Entwicklung stehen. Hat er recht? Subotic: Diese Meinung teile ich. Ich bin noch kein kompletter Fußballer. Ich kann mich noch in allen Bereichen erbessern. Vom Passspiel bis zum Zweikampfverhalten. Und meine Konzentrationsfehler muss ich abstellen. kicker: Nach starker Hinserie häuften sich schlechte Spiele zu Beginn der Rückrunde. Hatten Sie damals Angst vor einem Absturz? Subotic: Nein. Damals ging ich mal mit dem Bochumer Abwehrspieler Anthar Yahia und einem gemeinsamen Freund Essen. Yahia sagte mir: Du hast doch gezeigt, dass du es kannst. Zeig es wieder! Das habe ich mir gemerkt und die Kurve gekriegt. kicker: In der Rückrunde verteidigten Sie neben dem Brasilianer Felipe Santana. Jetzt kehrt Mats Hummels zurück. Wer von den beiden wird neben Ihnen spielen? Subotic: Das wird bei uns ein Drei-, kein Zweikampf. kicker: Ohne Bonus für Sie? Subotic: Jürgen Klopp hat klipp und klar erklärt, dass niemand eine Stammplatzgarantie bekommt. Das ist auch richtig so. kicker: Hummels wurde vor einer Woche U-21-Europameister. Wie fanden Sie ihn im Finale? Subotic: Um ehrlich zu sein ich konnte es nicht sehen. Aber nach einer halben Stunde erhielt ich von einem Freund eine SMS: Siehst Du, was der Mats alles abräumt? Ich habe viel Gutes von ihm gehört. So eine Leistung nach der Operation im Februar und so ein Comeback nach vier Monaten Pause verdient eine Menge Respekt. kicker: Der Brasilianer Santana wurde anfangs belächelt. Haben Sie ihm die dann folgende Entwicklung zugetraut? Subotic: Er kam aus einem anderem Land, einem anderen Kontinent. Alles war neu für ihn. Die daraus resultierenden Probleme hat er super gemeistert. Und in der Ich kann mich noch in allen Rückrunde einen hervorragenden Bereichen verbessern. Job gemacht. kicker: Im Vorfeld der neuen Saison halten sich die BVB-Bosse auf dem Transfermarkt zurück. Alle vier Zugänge bezeichnet Klopp als Perspektivspieler. Sind die Dortmunder Möglichkeiten mit dem 6. Platz des vergangenen Jahres damit ausgereizt? Subotic: Lassen Sie uns doch erst einmal einsteigen in die neue Saison. Was dabei herauskommt, wird man sehen. kicker: Schon in den ersten Wochen warten mit Hamburg, Stuttgart, Bayern und Schalke vier Hochkaräter. Wird sich danach schon abzeichnen, wohin der Dortmunder Weg führt? Subotic: Darüber wird man frühestens im zweiten Teil der Vorrunde reden können. Bis dahin bleibe ich Optimist: 2008 hatten wir mit Leverkusen, Bayern München, Schalke, Hoffenheim und Stuttgart ein ähnlich schweres Auftaktprogramm, und das haben wir gut gemeistert. INTERVIEW: THOMAS HENNECKE Subotic traf vergangene Saison sechsmal für Borussia ins Tor. Foto: fi ro PERSONALIEN VFL WOLFSBURG Makoto Hasebe (25) hat sich gegen Holstein Kiel (2:1) wohl eine Innenbanddehnung zugezogen. Eine Kernspinuntersuchung soll heute, Montag, für Klarheit sorgen. BAYERN MÜNCHEN Bastian Schweinsteiger (24, nach Knie-OP) kann noch nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. VFB STUTTGART Stefano Celozzi (20) bereitet eine Wadenverhärtung Probleme, Roberto Hilbert (24) kämpft mit leichten Kniebeschwerden. Beide können im Trainingslager in Donaueschingen nur reduziert trainieren Georges Mandjeck (20), der verliehen werden soll, steht in Kontakt mit dem 1. FC Kaiserslautern. Zwischen Januar und Juni 2008 bestritt der Kameruner bereits 10 Zweitligaspiele (kicker-notenschnitt 3,72) für Lautern. Bevor Mandjeck verliehen wird, soll der Mittelfeldspieler, dessen Kontrakt 2010 ausläuft, allerdings noch einen Anschlussvertrag beim VfB unterzeichnen. HERTHA BSC Für André Lima (24), der zuletzt an den FC Sao Paulo ausgeliehen war, interessiert sich neben Sao Paulo jetzt auch Botafogo. Hertha will den Angreifer, der noch einen Vertrag bis 2011 besitzt, verkaufen. HAMBURGER SV Guy Demel (28) startete bereits am Sonntag in die Vorbereitung. Jonathan Pitroipa (23) und Joris Mathijsen (29) starten am heutigen Montag. Zé Roberto (35), der einen Zweijahresvertrag unterschrieb, wird am Mittwoch in Lämgenfeld erwartet. BORUSSIA DORTMUND Außenverteidiger Young-Pyo Lee (32) wechselt zu Al-Hilal in Saudi Arabien. Der Südkoreaner kann ablösefrei gehen: Wie der kicker erfuhr, ist die vom Verein offiziell vermeldete Vertragsverlängerung bis 2010 tatsächlich nie über das Stadium einer Absichtserklärung hinausgekommen HOFFENHEIM Der erste Arbeitstag für Josip Simunic (31) beginnt am heutigen Montag mit der obligatorischen internistischen Untersuchung des Kaders für die DFL Franco Zuculini (18) wird am Donnerstag im Kraichgau erwartet, soll aber erst im Trainingslager in Leogang mittrainieren. SCHALKE 04 Jermaine Jones (27, Haarriss im Schienbein) reiste nach gelungener OP am Sonntag mit ins Trainingslager nach Herzlake, wo er erste Reha-Maßnahmen absolviert. BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH Karim Matmour (24) steigt nach seinem verlängerten Urlaub am heutigen Montag ins Training ein. BAYER LEVERKUSEN Simon Rolfes (27, nach Innenmeniskus-OP) soll kommende Woche mit dem Reha-Training beginnen René Adler (24) fehlte am Sonntag beim Test in Wattenscheid und wird in diesen Tagen in München am Rücken untersuch t. HANNOVER 96 Salvatore Zizzo (22) wurde für ein Jahr an Fortuna Düsseldorf verliehen. EINTRACHT FRANKFURT Jan Zimmermann (29, nach Schambeinentzündung) klagt weiter über starke Probleme im Becken- und Adduktorenbereich und verließ das Trainingslager im Zillertal. Dem Torhüter droht eine längere Pause. SC FREIBURG Pavel Krmas (29, Oberschenkelzerrung) und Johannes Flum (21, Achillessehnenprobleme) absolvierten in Pfullendorf (2:2) ihr erstes Testspiel. Aufgrund ihres Trainingsrückstandes erhalten beide Akteure nicht wie der Rest des Kaders trainingsfrei. 1. FSV MAINZ 05 Chadli Amri (24) wird sich am heutigen Montag in München einem abermaligen Eingriff am rechten Fuß unterziehen. Dem Algerier war nach einem Mittelfußknochenbruch eine Platte eingesetzt worden. Beim Saisonauftakt verletzte sich die Offensivkraft abermals schwer. Erst beim Eingriff soll entschieden werden, ob die Platte möglicherweise entfernt und durch eine Schraube ersetzt werden soll. 1. FC NÜRNBERG Alexander Stephan (22) ist in der neuen Saison die alleinige Nummer 2. Daniel Klewer (32), mit dem Stephan sich zuletzt diese Rolle teilte, trainiert zwar weiter mit, springt aber nur noch im Notfall ein und wird zudem in den Torhüter-Trainerstab der Amateur- und Jugendabteilung eingegliedert Dominic Maroh (22, nach Schulter-OP) trainiert derzeit noch überwiegend separat im Reha-Zentrum.

24 26 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli 2009 kicker, 6. Juli BREMEN: Beim zweiten Anlauf in Europa will der Bolivianer durchstarten Lob von Frings Moreno: Ich bin bereit für den Durchbruch! 1Marko Marin (20) kam Freitag vor der Abfahrt ins Trainingslager nur zur Vertragsunterschrift vorbei und verabschiedete sich als frisch gebackener U-21-Europameister in den Sommerurlaub. Marcelo Moreno (22) ist auf Norderney damit Werders bislang einziger Neuling und kann bereits erste Pluspunkte im Kampf um einen Platz im Sturm sammeln. Torsten Frings jedenfalls konstatiert nach den ersten Einheiten: Er ist ein vernünftiger Typ, der im Training richtig Gas gibt. Ob der Bolivianer (zwölf A-Länderspiele, sieben Tore) um die Nachfolge von Claudio Pizarro (30) ringt, oder um den Platz neben dem Peruaner, der vorerst zurück zum FC Chelsea musste, ist noch immer nicht entschieden und vorerst auch nicht das Thema des Leihstürmers aus Donezk. Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs will in dieser Woche die Gespräche mit den Engländern über eine weitere Ausleihe Pizarros forcieren, Moreno verfolgt bis dahin naheliegende Ziele: Ich will zeigen, was ich kann! NÜRNBERG: Kader ist 8,5 Millionen Euro billiger als der des Abstiegsjahrs Zwei aus fünf der Trumpf des neuen Sturms 1Sie verbietet sich eigentlich, die Frage, welcher Bundesliga-Kader des FCN besser ist, der momentane oder der von 2007/08? Der Etat für Letzteren, der Pokalsieger wurde und als Sechster das internationale Ticket in der Tasche hatte, betrug rund 25 Millionen Euro, der jetzige 16,5 eine klare Antwort. Nur, dass auf dem Papier vorhandene Qualität auf dem Rasen nicht mehr viel wert sein muss, wenn Hierarchie und Balance nicht stimmen, ist der andere, nicht messbare Umstand. Der FCN lernte ihn im Frühjahr 2008 mit dem laut Sportdirektor Martin Bader unnötigsten aller sieben Abstiege kennen. Und somit kann und muss sich der jetzige mit dem alten Kader vergleichen lassen und dabei im Gesamtpaket besser abschneiden. Sonst wäre das Ziel Ligaerhalt Utopie, bevor der erste Ball rollt. Dass und warum dem nicht so ist, lässt sich vor allem an der Abteilung Attacke festmachen. Der damalige erste Sturm mit Angelos Charisteas in der Mitte, links Ivan Saenko und In der Ukraine konnte er das nicht, brachte es nur auf 14 Einsätze und zwei Tore. Dennoch sagt der Angreifer im Rückblick: Ich hatte Anpassungsprobleme und eine schwere Zeit, aber Donezk rechts Robert Vittek war in der Theorie aller Ehren wert, doch er barg auch von Haus aus einen riesigen Nachteil: Die Absicherung für den Fall von Formkrisen oder Verletzungen war schlecht. So standen hinter den Außen Saenko/Vittek, zuvor an rund 70 Prozent der Tore beteiligt, mit Chhunly Pagenburg, Nicky Adler und Leon Benko Nachwuchskräfte, die dem Duo nicht annähernd das Wasser reichen konnten. Ein offensiver Herausforderer, der ernst zu nehmen ist: Dario Vidosic. Foto: Zink war trotz aller Schwierigkeiten eine wichtige Erfahrung. Denn jetzt fühle ich mich bereit, in Europa den Durchbruch zu schaffen. Thomas Schaaf hofft, dass Morenos Integrationsprozess besser und An der Nordseeküste: Marcelo Moreno (links), der von Schachtjor Donezk ausgeliehene Stürmer, und Werder-Trainer Thomas Schaaf. Weitaus stimmiger präsentiert sich da der aktuelle, zudem nur noch mit Spitzen agierende Angriff: Mit Isaac Boakye (27), Christian Eigler (25) und Angelos Charisteas (29) streiten sich zuvorderst drei gestandene Akteure um die besagten zwei Plätze. Dazu gesellen sich mit Albert Bunjaku (25) und Dario Vidosic (22) zwei, die das Trio ernst nehmen muss. Ersterer, im Winter vom Drittligisten Erfurt gekommen, hatte aufgrund diverser Verletzungen stets einen Rückstand in puncto Fitness. Sein Potenzial ließ der Schweizer dennoch aufblitzen, siehe sein Tor beim 2:2 in Duisburg. Und der Australier, einst schlampiges Talent, bekam in der vergangenen Rückserie die Kurve, steuerte drei wichtige Treffer und einen Assist zum Aufstieg bei. Und dass er sich darauf nicht ausruhte, zeigte sich Mitte der vergangenen Woche: Seine Werte beim Laktattest übertraf nur Marek Mintal. Kurzum: Zwei Sturmplätze, fünf Bewerber liest sich zumindest vorab besser als 2007/08. CHRIS BIECHELE Foto: nordphoto zügiger als in der Ukraine erfolgt. Er ist ein Stürmer, der den Ball fordert und hungrig auf Tore ist. Wir hoffen, dass er seine Qualitäten schnell einbringt. Rund zwei Millionen Leihgebühr ist Werder der Torjäger aus Bolivien wert, bei einem Kauf würden weitere 8,8 Millionen Euro fällig Summen, bei denen Argumente in Form von Toren nötig sind. Moreno, für den Fitnesstrainer Benjamin Kugel als Übersetzer fungiert, traut sie sich zu. Der Trainer hat mir das Spielsystem erklärt und aufgezeigt, dass ich bei Werder eine reelle Chance habe. Die will er nutzen. Ich will länger als nur ein Jahr hierbleiben, setzt Moreno auf eine Empfehlung für eine Weiterbeschäftigung. Auf Norderney kann er sich in täglich drei Einheiten zeigen. Um 7.30 Uhr bittet Schaaf zum Strandlauf, zwei weitere Schichten, in denen neben Ballarbeit die Kraft und Ausdauer im Vordergrund steht, folgen. Für Moreno gar kein Problem. Der Trainer hat mir vorher gesagt, dass ich hart arbeiten muss. SEBASTIAN WOLFF NÜRNBERG Wo der Club zweitklassig plant 1Eine Herzensangelegenheit ist es, das geplante neue Funktionsgebäude. Für Ralf Woy und Martin Bader, die hauptamtlichen FCN- Macher. Vehement treiben sie das Projekt voran derzeit vor allem Ersterer, der Geschäftsführer. Klar, denn nun geht es nur noch um die Finanzierung des rund fünf Millionen Euro teuren Traktes, dessen Bauzeit rund sieben Monate betragen wird. Eine Summe, die der Club nicht aus dem Etat abzweigen kann, sondern finanzieren wird. Mit einem Immobilien-Kredit oder Leasing, sagt Woy, der in Sachen Zurückzahlung defensiv denkt. Die Ratenhöhe soll auf einer Zweitliga- Zugehörigkeit basieren. Wenn wir uns, was ich selbstredend hoffe, in der 1. Liga fest etablieren, gibt es ja das Instrument Sondertilgung, so Woy, der inmitten der Verhandlungen mit Banken steckt. Im nächsten Jahr, so sein Ziel, soll der Spatenstich erfolgen: Wenn wir im Herbst 2010 das Funktionsgebäude beziehen könnten, wäre ich sehr zufrieden. 1. Spieltag: Fr. So., Juli R Jahn Regensburg Holstein Kiel ( -, - ) Dynamo Dresden VfB Stuttgart II (1:0, 0:2) Carl Zeiss Jena SV Wehen Wiesbaden ( -, - ) SpVgg Unterhaching SV Sandhausen (2:0, 1:3) Kickers Offenbach Erzgebirge Aue (0:0, 1:2) Werder Bremen II Rot-Weiß Erfurt (2:1, 1:3) Eintracht Braunschweig VfL Osnabrück ( -, - ) Wacker Burghausen Borussia Dortmund II ( -, - ) 1. FC Heidenheim Wuppertaler SV Borussia ( -, - ) FC Ingolstadt 04 Bayern München II ( -, - ) 2. Spieltag: Di./Mi., 28./29. Juli R Borussia Dortmund II Eintracht Braunschweig ( -, - ) VfL Osnabrück Werder Bremen II ( -, - ) Rot-Weiß Erfurt Kickers Offenbach (1:1, 0:0) Erzgebirge Aue FC Ingolstadt 04 ( -, - ) Bayern München II SpVgg Unterhaching (0:0, 1:2) SV Sandhausen Carl Zeiss Jena (2:2, 0:2) SV Wehen Wiesbaden Dynamo Dresden ( -, - ) VfB Stuttgart II 1. FC Heidenheim ( -, - ) Wuppertaler SV Borussia Jahn Regensburg (0:0, 0:2) Holstein Kiel Wacker Burghausen ( -, - ) 3. Spieltag: Fr. So., August R Jahn Regensburg Wacker Burghausen (1:0, 1:0) Dynamo Dresden SV Sandhausen (1:1, 2:2) Carl Zeiss Jena Bayern München II (0:2, 1:2) SpVgg Unterhaching Erzgebirge Aue (1:1, 1:1) FC Ingolstadt 04 Rot-Weiß Erfurt ( -, - ) Kickers Offenbach VfL Osnabrück ( -, - ) Werder Bremen II Borussia Dortmund II ( -, - ) Eintracht Braunschweig Holstein Kiel ( -, - ) Wuppertaler SV Borussia VfB Stuttgart II (2:0, 0:2) 1. FC Heidenheim SV Wehen Wiesbaden ( -, - ) 4. Spieltag: Fr. So., August R Borussia Dortmund II Kickers Offenbach ( -, - ) VfL Osnabrück FC Ingolstadt 04 (1:0, 1:2) Rot-Weiß Erfurt SpVgg Unterhaching (4:1, 0:4) Erzgebirge Aue Carl Zeiss Jena (5:0, 2:3) Bayern München II Dynamo Dresden (1:0, 2:3) SV Sandhausen 1. FC Heidenheim ( -, - ) SV Wehen Wiesbaden Wuppertaler SV Borussia ( -, - ) VfB Stuttgart II Jahn Regensburg (1:2, 1:1) Wacker Burghausen Eintracht Braunschweig (0:2, 0:2) Holstein Kiel Werder Bremen II ( -, - ) 5. Spieltag: Fr. So., August R Jahn Regensburg Eintracht Braunschweig (2:0, 3:0) Dynamo Dresden Erzgebirge Aue (3:1, 1:1) Carl Zeiss Jena Rot-Weiß Erfurt (1:1, 1:2) FC Ingolstadt 04 Borussia Dortmund II ( -, - ) SpVgg Unterhaching VfL Osnabrück ( -, - ) Kickers Offenbach Holstein Kiel ( -, - ) Werder Bremen II Wacker Burghausen (2:2, 2:2) VfB Stuttgart II SV Wehen Wiesbaden ( -, - ) Wuppertaler SV Borussia SV Sandhausen (1:0, 1:1) 1. FC Heidenheim Bayern München II ( -, - ) 6. Spieltag: Fr. So., August R Borussia Dortmund II SpVgg Unterhaching ( -, - ) VfL Osnabrück Carl Zeiss Jena ( -, - ) Rot-Weiß Erfurt Dynamo Dresden (0:1, 1:1) Erzgebirge Aue 1. FC Heidenheim ( -, - ) Bayern München II Wuppertaler SV Borussia (2:0, 2:2) SV Sandhausen VfB Stuttgart II (1:1, 1:1) SV Wehen Wiesbaden Jahn Regensburg ( -, - ) Eintracht Braunschweig Werder Bremen II (1:1, 1:1) Wacker Burghausen Kickers Offenbach (0:0, 0:2) Holstein Kiel FC Ingolstadt 04 ( -, - ) 7. Spieltag: Di./Mi., 1./2. September R Jahn Regensburg Werder Bremen II (1:0, 2:2) Dynamo Dresden VfL Osnabrück ( -, - ) Carl Zeiss Jena Borussia Dortmund II ( -, - ) SpVgg Unterhaching Holstein Kiel ( -, - ) FC Ingolstadt 04 Wacker Burghausen ( -, - ) Kickers Offenbach Eintracht Braunschweig (2:0, 0:4) SV Wehen Wiesbaden SV Sandhausen ( -, - ) VfB Stuttgart II Bayern München II (2:2, 1:1) Wuppertaler SV Borussia Erzgebirge Aue (1:0, 0:1) 1. FC Heidenheim Rot-Weiß Erfurt ( -, - ) Terminplan 3. Liga Saison 2009/2010 (In Klammern Vorjahresergebnisse) 8. Spieltag: Fr. So., September R Borussia Dortmund II Dynamo Dresden ( -, - ) VfL Osnabrück 1. FC Heidenheim ( -, - ) Rot-Weiß Erfurt Wuppertaler SV Borussia (2:2, 2:0) Erzgebirge Aue VfB Stuttgart II (0:3, 0:3) Bayern München II SV Wehen Wiesbaden ( -, - ) SV Sandhausen Jahn Regensburg (3:0, 1:2) Werder Bremen II Kickers Offenbach (3:1, 0:1) Eintracht Braunschweig FC Ingolstadt 04 ( -, - ) Wacker Burghausen SpVgg Unterhaching (5:1, 2:0) Holstein Kiel Carl Zeiss Jena ( -, - ) 9. Spieltag: Fr. So., September R Jahn Regensburg Kickers Offenbach (1:1, 1:1) Dynamo Dresden Holstein Kiel ( -, - ) Carl Zeiss Jena Wacker Burghausen (2:2, 2:0) SpVgg Unterhaching Eintracht Braunschweig (2:0, 0:4) FC Ingolstadt 04 Werder Bremen II ( -, - ) SV Sandhausen Bayern München II (3:3, 1:2) SV Wehen Wiesbaden Erzgebirge Aue ( -, - ) VfB Stuttgart II Rot-Weiß Erfurt (3:1, 0:1) Wuppertaler SV Borussia VfL Osnabrück ( -, - ) 1. FC Heidenheim Borussia Dortmund II ( -, - ) 10. Spieltag: Fr. So., September R Borussia Dortmund II Wuppertaler SV Borussia ( -, - ) VfL Osnabrück VfB Stuttgart II ( -, - ) Rot-Weiß Erfurt SV Wehen Wiesbaden ( -, - ) Erzgebirge Aue SV Sandhausen (2:2, 2:0) Bayern München II Jahn Regensburg (2:2, 2:1) Kickers Offenbach FC Ingolstadt 04 ( -, - ) Werder Bremen II SpVgg Unterhaching (1:0, 0:3) Eintracht Braunschweig Carl Zeiss Jena (1:2, 0:2) Wacker Burghausen Dynamo Dresden (0:3, 1:3) Holstein Kiel 1. FC Heidenheim ( -, - ) 11. Spieltag: Fr. So., September R Jahn Regensburg FC Ingolstadt 04 ( -, - ) Dynamo Dresden Eintracht Braunschweig (1:1, 1:0) Carl Zeiss Jena Werder Bremen II (3:1, 0:0) SpVgg Unterhaching Kickers Offenbach (1:0, 1:3) Bayern München II Erzgebirge Aue (2:3, 1:1) SV Sandhausen Rot-Weiß Erfurt (2:0, 1:1) SV Wehen Wiesbaden VfL Osnabrück (0:1, 1:1) VfB Stuttgart II Borussia Dortmund II ( -, - ) Wuppertaler SV Borussia Holstein Kiel ( -, - ) 1. FC Heidenheim Wacker Burghausen ( -, - ) 12. Spieltag: Fr. So., Oktober R. 30./ Borussia Dortmund II SV Wehen Wiesbaden ( -, - ) VfL Osnabrück SV Sandhausen ( -, - ) Rot-Weiß Erfurt Bayern München II (1:1, 0:1) Erzgebirge Aue Jahn Regensburg (1:0, 4:1) FC Ingolstadt 04 SpVgg Unterhaching ( -, - ) Kickers Offenbach Carl Zeiss Jena (2:1, 2:0) Werder Bremen II Dynamo Dresden (0:1, 1:2) Eintracht Braunschweig 1. FC Heidenheim ( -, - ) Wacker Burghausen Wuppertaler SV Borussia (2:0, 4:2) Holstein Kiel VfB Stuttgart II ( -, - ) 13. Spieltag: Fr. So., Oktober R Jahn Regensburg SpVgg Unterhaching (1:2, 0:1) Dynamo Dresden Kickers Offenbach (1:1, 2:2) Carl Zeiss Jena FC Ingolstadt 04 ( -, - ) Erzgebirge Aue Rot-Weiß Erfurt (1:0, 0:2) Bayern München II VfL Osnabrück ( -, - ) SV Sandhausen Borussia Dortmund II ( -, - ) SV Wehen Wiesbaden Holstein Kiel ( -, - ) VfB Stuttgart II Wacker Burghausen (3:0, 1:2) Wuppertaler SV Borussia Eintracht Braunschweig (1:0, 1:2) 1. FC Heidenheim Werder Bremen II ( -, - ) 14. Spieltag: Fr. So., Oktober R Borussia Dortmund II Bayern München II ( -, - ) VfL Osnabrück Erzgebirge Aue ( -, - ) Rot-Weiß Erfurt Jahn Regensburg (4:1, 0:1) SpVgg Unterhaching Carl Zeiss Jena (1:0, 3:4) FC Ingolstadt 04 Dynamo Dresden ( -, - ) Kickers Offenbach 1. FC Heidenheim ( -, - ) Werder Bremen II Wuppertaler SV Borussia (1:1, 1:2) Eintracht Braunschweig VfB Stuttgart II (2:0, 0:4) Wacker Burghausen SV Wehen Wiesbaden ( -, - ) Holstein Kiel SV Sandhausen ( -, - ) 15. Spieltag: Fr. So., 30. Okt. 1. Nov. R. 13./ Jahn Regensburg Carl Zeiss Jena (2:2, 0:0) Dynamo Dresden SpVgg Unterhaching (1:0, 0:2) Rot-Weiß Erfurt VfL Osnabrück ( -, - ) Erzgebirge Aue Borussia Dortmund II ( -, - ) Bayern München II Holstein Kiel ( -, - ) SV Sandhausen Wacker Burghausen (1:1, 3:2) SV Wehen Wiesbaden Eintracht Braunschweig ( -, - ) VfB Stuttgart II Werder Bremen II (2:0, 5:4) Wuppertaler SV Borussia Kickers Offenbach (2:1, 2:1) 1. FC Heidenheim FC Ingolstadt 04 ( -, - ) 16. Spieltag: Fr. So., November R Borussia Dortmund II Rot-Weiß Erfurt ( -, - ) VfL Osnabrück Jahn Regensburg ( -, - ) Carl Zeiss Jena Dynamo Dresden (0:0, 0:2) SpVgg Unterhaching 1. FC Heidenheim ( -, - ) FC Ingolstadt 04 Wuppertaler SV Borussia ( -, - ) Kickers Offenbach VfB Stuttgart II (2:0, 1:1) Werder Bremen II SV Wehen Wiesbaden ( -, - ) Eintracht Braunschweig SV Sandhausen (3:3, 1:0) Wacker Burghausen Bayern München II (0:0, 1:3) Holstein Kiel Erzgebirge Aue ( -, - ) 17. Spieltag: Fr. So., November R Jahn Regensburg Dynamo Dresden (1:0, 1:3) VfL Osnabrück Borussia Dortmund II ( -, - ) Rot-Weiß Erfurt Holstein Kiel ( -, - ) Erzgebirge Aue Wacker Burghausen (2:0, 4:0) Bayern München II Eintracht Braunschweig (0:1, 1:0) SV Sandhausen Werder Bremen II (3:1, 3:4) SV Wehen Wiesbaden Kickers Offenbach ( -, - ) VfB Stuttgart II FC Ingolstadt 04 ( -, - ) Wuppertaler SV Borussia SpVgg Unterhaching (2:4, 1:1) 1. FC Heidenheim Carl Zeiss Jena ( -, - ) 18. Spieltag: Fr. So., November R Jahn Regensburg Borussia Dortmund II ( -, - ) Dynamo Dresden 1. FC Heidenheim ( -, - ) Carl Zeiss Jena Wuppertaler SV Borussia (0:0, 1:0) SpVgg Unterhaching VfB Stuttgart II (0:2, 3:1) FC Ingolstadt 04 SV Wehen Wiesbaden (0:0, 0:0) Kickers Offenbach SV Sandhausen (0:3, 2:0) Werder Bremen II Bayern München II (0:0, 1:1) Eintracht Braunschweig Erzgebirge Aue (1:1, 2:0) Wacker Burghausen Rot-Weiß Erfurt (1:4, 3:0) Holstein Kiel VfL Osnabrück ( -, - ) 19. Spieltag: Fr. So., Dezember R Borussia Dortmund II Holstein Kiel ( -, - ) VfL Osnabrück Wacker Burghausen ( -, - ) Rot-Weiß Erfurt Eintracht Braunschweig (2:1, 1:1) Erzgebirge Aue Werder Bremen II (0:1, 2:4) Bayern München II Kickers Offenbach (1:1, 0:2) SV Sandhausen FC Ingolstadt 04 ( -, - ) VfB Stuttgart II Carl Zeiss Jena (3:0, 6:0) SV Wehen Wiesbaden SpVgg Unterhaching ( -, - ) Wuppertaler SV Borussia Dynamo Dresden (1:0, 1:1) 1. FC Heidenheim Jahn Regensburg ( -, - )

25 2. BUNDESLIGA 54 kicker, 6. Juli 2009 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli GR. FÜRTH: Diverse Angeschlagene, Christian Rahn verletzt Pechvogel Leo Haas hat s wieder erwischt 1Er war der große Fürther Pechvogel der vergangenen Jahre: Muskuläre Probleme, welche mit den Zehen, ein Virus und zahlreiche Prellungen verhinderten regelmäßig geregelte Saisonvorbereitungen bis Leo Haas im Winter 2008/09 erstmals beschwerdefrei blieb und sich, so Manager Rachid Azzouzi, zu einem sehr wichtigen Spieler entwickelt hat. Der Vertrag mit dem Mittelfeldakteur und Stammspieler wurde im Frühjahr bis 2011 verlängert. Nun das erneute Pech: Es hat Haas wieder erwischt, diesmal am Fuß. Die genaue Untersuchung des lädierten Sprunggelenks hat eine Knorpelabsplitterung ergeben, der 27-Jährige wird am morgigen Dienstag operiert und fällt somit auf unbestimmte Zeit aus. Das wirft uns natürlich zurück, betont Benno Möhlmann, wir haben ja nicht so viele Erfahrene im Kader. Zumal der Trainer derzeit auch auf Christian Rahn verzichten muss. Der 30-jährige linke Defensivmann, im Winter aus Rostock gekommen, hat Knorpelprobleme im Knie über die Schwere wird eine Arthroskopie 1Die ersten Tests zeigten es bereits. In Ahlen ist der Kampf um den Platz in der Sturmzentrale entbrannt. Aushilfskapitän Lars Toborg, Thomas Bröker und Marcel Reichwein heißen die Kandidaten. Die können sich ruhig duellieren, lehnt sich Trainer Stefan Emmerling entspannt zurück. Zwar scheint der erfahrene Toborg (33) nach den starken Leistungen der vergangenen zwei Jahre 1Mit seinem Treffer im Test gegen die Polizei-Nationalmannschaft (2:0, zweites Tor: Musculus) hat Shefki Kuqi die Hoffnung genährt, dass er eine Verstärkung für den in der Vorsaison weithin harmlosen TuS-Angriff sein kann. Der 32-Jährige (zuletzt Crystal Palace) absolvierte in England über 140 Einsätze in der Premier League und der Zweiten Liga (Championship) und soll mit seinem jüngeren Bruder Njazi das neue Angriffs-Duo bilden. Ich hoffe, dass ich auch hier meine Qualitäten unter Beweis stellen kann, sagt der aktuelle finnische Nationalspieler und gibt sich selbstbewusst: Ich würde gerne zweistellig treffen. Einziger Haken an der Sache: Obwohl sich alle Beteiligten einig sind, ist der Vertrag noch nicht unterschrieben. Denn die TuS hat bislang keine Abnehmer für ihre fünf aussortierten Akteure Aufschluss geben. Die Verantwortlichen hoffen, dass zumindest Rahn mit ins Trainingslager (13. bis 20. Juli in Kitzbühel/Österreich) reisen kann, bis dahin werden noch einige Testspieler gesichtet. Das hat aber nichts mit der Verletzung von Haas zu tun, wir wollen im zentralen Mittelfeld sowieso etwas machen, sagt Azzouzi. Und: Mit Stephan Schröck (22, Pferdekuss), Dani Schahin (19, umgeknickt) und Christopher Nöthe (21, Magen-Darm-Probleme) ist der Kader des letztjährigen Tabellenfünften derzeit ohnehin ausgedünnt. AXEL HEIBER Fällt wieder aus: Leo Haas hat eine Sprunggelenkverletzung erlitten und kommt am Dienstag unters Messer. KOBLENZ: Topverdiener blockieren Vertragsabschluss des Stürmers Treffsicherer Kuqi soll kommen Everson bereits da gefunden, von denen Goran Sukalo, Marko Lomic und Branimir Bajic zu den Topverdienern zählen. Zumindest Sukalo wird mit 1860 München in Kontakt gebracht. Ein möglicher Nachfolger für den zentralen Mittelfeldmann ist jedenfalls schon verpflichtet: Der Brasilianer Everson (33), zuletzt beim tunesischen Klub Etoile de Sousse aktiv, unterschrieb für zwei Jahre. SVEN SABOCK AHLEN: Shapourzadeh enttäuscht nicht, doch Emmerling will abwarten Der junge Reichwein heizt Oldie Toborg mächtig ein gesetzt. Doch der junge 23-jährige Reichwein macht ordentlich Dampf und hat in der Vorbereitung schon sieben Tore erzielt. Auf der anderen Seite will Emmerling das nicht überbewerten, schließlich ging es gegen Kreisligist BW Beelen (5:0) und gegen Bezirksligist SV Wilmsberg (11:0). Aber: Das gibt Selbstbewusstsein, sagt der Coach. Und die Konkurrenz könnte größer werden. Mit Amir Shapourzadeh (26, zuletzt beim FSV Frankfurt) wurde gegen Wilmsberg ein gelernter Mittelfeldspieler im Angriff getestet. Amir hat auf keinen Fall enttäuscht, sagt Emmerling. Mit einer endgültigen Entscheidung, ob der Deutsch-Iraner für eine Verpflichtung infrage kommt, will er sich aber Zeit lassen. Ich muss das erst sacken lassen, möchte der Coach einen Schnellschuss vermeiden. CHRISTOPH ACKFELD Foto: Zink PERSONALIEN KARLSRUHER SC Michael Mutzel (29) musste beim Test gegen den Kreisligisten FV Linkenheim passen. Der Mittelfeldmann hatte Probleme nach einem Schlag auf den rechten Knöchel im Training. 1.FC KAISERSLAUTERN Der griechische Linksverteidiger Evangelos Ekonomou (21) wird nicht verpflichtet Beim Test gegen den Bayernligisten Großbardorf (5:1) war auch Marvin Pourie (18) dabei. Der bei 1860 München suspendierte Stürmer hält sich derzeit in Kaiserslautern fit Mittelfeldspieler Ivo Ilicevic (22) absolviert aufgrund der Spätfolgen eines Schlags auf die Hüfte nur ein individuelles Training. HANSA ROSTOCK Wegen Wadenproblemen fehlte Bradley Carnell (32) beim 13:0-Testspielsieg in Lubmin. FC ST. PAULI Premier-League-Klub Blackburn Rovers erhielt die beantragte Sonder-Arbeitserlaubnis für Mittelfeldspieler David Hoilett (19). Die erhoffte Ausdehnung des Leihgeschäfts kann St. Pauli damit endgültig zu den Akten legen. TUS KOBLENZ Innenverteidiger Rico Morack (21, zuletzt Hertha BSC II) wird getestet Dieter Paucken (26, zuletzt 1. FC Köln) soll als dritter Torwart verpflichtet werden. FORTUNA DÜSSELDORF Für die Abwehr wird derzeit der kenianische Nationalspieler George Audi (28) getestet. FSV FRANKFURT Von Eintracht Frankfurt II kommt Torhüter Pablo Alvarez (21). TESTSPIELE FSV Lauchhammer Cottbus 0:13 Tore: Sörensen, Jula, Petersen (je 2), Rost, Angelov, Kurth, Miatke, Straith, Zimmermann, Rivic FV Linkenheim Karlsruher SC 1:12 Tore für den KSC: Chrisantus, Rutz (beide 2), Krebs, Stindl, Cuntz, Zoller, Bieber, Schäfer, Heinrich, Timm SV Sturmvogel Lubmin Rostock 0:13 Tore: Kern, Retov, Fillinger Neitzel, Jänicke (je 2), Schlitte, Schied, Kroos SpVgg Ansbach SpVgg Gr. Fürth 0:5 Tore: Müller (2), Fürstner, Mauersberger, Kakoko SuS Dienslaken MSV Duisburg 1:9 Tore für den MSV: Bodzek, Tararache, Adler (je 2), Kouemaha, Aydilek, Sahan Foto: Witters/Groothuis Kopfschmerz: Der Transfer von Demba Ba ist wieder fraglich. Gefährliches Spiel Alles ist im Laufen. Sowohl die Mannschaft, die sich in Donaueschingen konditionell auf die neue Saison vorbereitet. Als auch die personellen Entscheidungen im VfB-Kader. Wie die Spieler sind aber auch die Transfermodalitäten noch nicht am Ziel angelangt. Die Stuttgarter müssen weiterhin auf ihre Wunschkandidaten warten. Bei Milan Jovanovic fordert Standard Lüttich weiterhin eine überzogene Ablösesumme, die sich noch immer weit über der von den Stuttgartern angepeilten Vier- Millionen-Euro- Der VfB wäre sicher eine reizvolle Herausforderung. Am heutigen Montag wird DEMBA BA (24) noch mal untersucht. Davon hängt ab, ob der Transfer zum VfB klappt. Stuttgart gerät unter Zugzwang. Marke bewegt. Eine Annäherung steht aus, obwohl die Schwaben schon mehrfach vor Ort verhandelt und sich mit dem Offensivmann bereits längst auf einen Dreijahresvertrag verständigt haben. Ähnlich und doch ganz anders liegt der Fall bei Demba Ba. Auch mit dem Hoffenheimer Stürmer soll man sich auf einen Dreijahreskontrakt geeinigt haben. Die Transfermodalitäten eine Basisablöse von 13 Millionen sowie weitere erfolgsabhängige Komponenten, die den Preis auf bis zu 15 Millionen Euro bringen könnten sind offenbar abgesteckt, wenn auch noch nicht von Hoffenheim abgesegnet. Der Grund: Ba, dem im Mai ein nach einem Schien- und Wadenbeinbruch eingesetzter Titannagel entfernt wurde, VAGNER LOVE, Torjäger ZSKA kann wegen der unzureichend verheilten Wunde derzeit nicht trainieren. Der VfB fürchtet Komplikationen und um seine Rekordinvestition. Am heutigen Montag wird der Senegalese nochmals von Professor Dr. Germann in Ludwigshafen untersucht. Dann soll eine Entscheidung her die Nagelprobe für den Transfer. Die Hoffenheimer warten gelassen die Entwicklung ab. Ich gehe davon aus, dass im Laufe der Woche eine Entscheidung fällt so oder so. Es ist für alle Beteiligten gut, wenn man endlich weiß, woran man ist, sagt Trainer Ralf Rangnick, der den Gesundheitszustand des Spielers so beschreibt: Ich denke, dass es noch zwei Wochen dauert, ehe Ba mit Lauftraining beginnen kann, für volles Training drei Wochen. Ein Zeitfenster, das den Stuttgartern eng zu werden droht. Der VfB gerät langsam unter Zugzwang. In vier Wochen startet die Saison mit dem DFB-Pokal, eine Woche später die Bundesliga und in etwas über sechs Wochen kommt es zum ersten der beiden Qualifikationsspiele zur Champions League. Für eine hundertprozentige Fitness von Ba könnte es knapp werden. Also handeln die Schwaben und intensivieren wieder ihre Kontakte zu anderen Kandidaten. Meldungen aus Belgien zufolge sollen die Stuttgarter vor kurzem an Standard Lüttich ein konkretes Angebot für Dieumerci Mbokani (23, Vertrag bis 2013) abgegeben haben: rund 13 Millionen Euro ist ihnen der Torjäger aus dem Kongo (kicker vom 22. Juni) bezeichnenderweise wert. Doch Lüttich verweigert diesbezüglich sogar gänzlich die Freigabe. Sportdirektor Dominique D Onofrio ließ bereits verlauten: Wir lassen auf keinen Fall Jovanovic und Mbokani weg. Darum ist jetzt Vagner Love (25) von ZSKA Moskau in den Fokus gerückt. Es gibt mehrere Interessenten und ich könnte mir auch gut vorstellen in die Bundesliga zu wechseln. Aber ich habe in Moskau einen Vertrag bis Dezember Das respektiere ich, erklärt der Torjäger gegenüber dem kicker und fügt an: Der VfB wäre sicher eine reizvolle Herausforderung. Der brasilianische Nationalspieler, der beim Confed-Cup zwar nicht vertreten war, aber fraglos zu den Topleuten seines Landes gehört (20 Länderspiele, 4 Tore), könnte für rund 15 Millionen wechseln. Sofern die Russen nicht plötzlich die erschwerte Verhandlungsposition der Stuttgarter auszunutzen versuchen und weit mehr verlangen. GEORGE MOISSIDIS/gru

26 28 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli BUNDESLIGA kicker, 6. Juli KÖLN: Meier nimmt Ishiaku in Schutz Problem Bandscheibe: Bangen um Novakovic 1 Am heutigen Montag wird Milivoje Novakovic (30) bei Bayern-Arzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt durchgecheckt. Eine Kontrolluntersuchung nach seiner Leistenoperation im Mai sei dies, heißt es beim FC. Allerdings ist der München-Trip mehr als Routine. Immer wieder schmerzen den slowenischen Nationalspieler die Adduktoren, weshalb er nicht mit dem Team trainieren kann. Und diese Beschwerden haben nichts mit der Leisten-OP zu tun, erklärt FC-Physiotherapeut Dieter Trzolek. Bei den akuten Problemen liegt die Ursache im Rücken. Er wird mal einen kleinen Bandscheibenvorfall gehabt haben, nennt Trzolek den wahrscheinlichen Auslöser für die Beschwerden, die ein irritierter Nerv hervorruft. Trzolek: Wir müssen sehen, ob man das konservativ hinkriegt. Dafür wird Novakovic vorerst bei Reha-Spezialist Klaus Eder in Donaustauf an seinem Comeback arbeiten. Doch wie lange fehlt der Torjäger (16 Treffer)? Das Ziel ist weiterhin, dass er nächste Woche im Trainingslager in Österreich dabei ist, so Trzolek. Entwarnung selbst für den Saisonstart kann er nicht geben, auch wenn er sagt: Die Wahrscheinlichkeit, dass MAINZ: Bogavac wirbt mit Toren für eine neue Chance Neuzugänge mit Startproblemen Jetzt droht auch noch Eugen Polanski eine lange Pause 1Arztbesuche statt Training. Den Start in Mainz hatte sich Eugen Polanski, dessen Entzündung unter dem Großzeh am rechten Fuß mittlerweile bis auf den Knochen reicht, wahrlich anders vorstellt. Und ein Ende der Frustphase ist nicht absehbar. Am heutigen Montag sucht der 23-Jährige in Ludwigshafen einen weiteren Spezialisten auf. Der dritte Arzt, die dritte Meinung? Was man mir sagte, hört sich nicht gut, erklärt der Pechvogel etwas rätselhaft. Nachgefragt, ob ihm möglicherweise sogar eine Operation und damit eine Pause auf unbestimmte Zeit droht, äußert Polanski: Dazu kann ich nichts sagen. Ich bin kein Arzt! Krank beim Neuanfang in Deutschland. Polanski ist genervt: Nova dann dabei ist, ist größer als die, dass er fehlt. Vorerst ist das von Trainer Zvonimir Soldo geplante Sturmduo Novakovic/Lukas Podolski gesprengt. Aus Sicht des ablösefrei vom KSC gekommenen Angreifers Sebastian Freis (24), den Soldo nach eigenen Worten wie Adil Chihi (21) als vorderste Spitze testen will, ein herber Verlust: Es wäre schlimm, wenn Nova längere Zeit ausfallen würde. Er ist nicht nur als Kapitän ein elementarer Bestandteil der Mannschaft. Es wäre schwierig, seinen Ausfall zu kompensieren. Bislang durfte dies Manasseh Ishiaku (26) in den Tests probieren. Den Nigerianer, auch aufgrund einer Sprunggelenkverletzung mit einer schwachen Saison, nimmt Michael Meier in Schutz nach Berichten, Ishiaku sei keine vollwertige Alternative: Da wird ein Feindbild aufgebaut. Aber er trainiert ordentlich, hat noch keine Einheit verpasst. Ich dulde es nicht, dass er als Invalide dargestellt wird. Folglich ist selbst für den Fall einer OP bei Novakovic ein neuer Angreifer kein Thema. Auch dann ist die Rekonvaleszenz prognostizierbar. Wir habe vorne keine Not. Wir holen keine Stürmer mehr, so der Gefrustet: Eugen Polanski. Foto: Ein Kreuz mit dem Kreuz: Kölns Kapitän Milivoje Novakovic (vorn), hier mit Physiotherapeut Dieter Trzolek, hat Rückenbeschwerden. FC-Manager. Angesichts von drei Treffern Ishiakus in den ersten zwei Tests gegen unterklassige Gegner, womit der Mittelstürmer bislang bester FC-Schütze ist, erklärt Meier zudem: Manasseh trifft doch. Ein Ich bin sehr unglücklich. Es hieß, ich müsse mich eine Woche gedulden. Die ist längst vorbei. Da die schmerzhafte Blessur die Folge einer Verletzung ist, die sich Polanski schon Anfang Mai bei seinem letzten Einsatz für Getafe (1:2 bei RCD Mallorca) einhandelte und möglicherweise falsch behandelt wurde, will Manager Christian Heidel nun noch einmal mit den Spaniern über die Höhe der Leihgabe ( Euro) neu verhandeln. Was Mainz kurzfristig nicht hilft. Polanski verletzt, Filip Trojan (Meniskus) operiert, Gamal Hamza mit großem Trainingsrückstand mit seinen Neuzugängen hat der Aufsteiger augenblicklich kein Glück. Dazu passt, dass die angedachte vierte Neuerwerbung weiter auf sich warten lässt. Ob Mister X, mit dem sich Heidel schon zu 99 Prozent einig glaubt, auch tatsächlich kommt oder doch noch abspringt? Lassen wir uns überraschen. Jörn Andersen beunruhigen die Rückschläge in den ersten Tagen der Vorbereitung (noch) nicht. Klar ist: Ein längerfristiger Ausfall auch von Polanski würde Mainz hart treffen. Der Trainer will deshalb Stürmer wird an Toren gemessen. Wäre er auch heute im Test beim Zweitligisten TuS Koblenz erfolgreich, könnte Ishiaku seine Kritiker zumindest vorläufig verstummen lassen. STEPHAN VON NOCKS nichts riskieren: Bei dieser Verletzung warten wir lieber eine Woche länger, als einen Tag zu früh wieder anzufangen. Die Pechsträhne im Personalbereich könnte durchaus Einfluss auf die weiteren Planungen haben. Dragan Bogavac (Vertrag bis 2010), der eigentlich gehen könnte, profitiert derzeit davon, dass Srdjan Baljak (nach Sprunggelenkoperation) und Aristide Bancé (Sonderurlaub bis Mittwoch) noch nicht spielen. Der 29-Jährige erzielte nicht nur 25 Prozent der Mainzer Testspieltore (10:0 in Fußgönheim/10:1 in Bodenheim), sondern geht auch bei der täglichen Arbeit voran. Andersen: Dragan ist sehr motiviert. Ich habe ihn noch nie so hart trainieren sehen. ULI GERKE Foto: Bopp Während auf der Baustelle im Volksbank-Stadion nur noch wenige Handgriffe bis zum Eröffnungsspiel gegen Werder Bremen (23. Juli, Uhr) erledigt werden müssen, wartet auf die Verantwortlichen des FSV Frankfurt noch jede Menge Arbeit am neuen Mannschaftskader. Nach dem großen personellen Umbruch, der auf den Klassenerhalt am 34. Spieltag folgte, sind viele Positionen noch immer vakant. Dass sich der Transfer von Verteidiger Gledson (Hansa Rostock) in die Länge zieht (siehe Artikel unten), ist angesichts der Verpflichtungen der Defensivakteure Dajan Simac, Alexander Voigt und Christian Müller das geringste Problem. Schwerer wiegt, dass die drei offenen Stellen im Mittelfeld (rechts, links und zentral) noch nicht besetzt werden konnten und auch die Suche nach einem weiteren Stürmer bisher erfolglos verlief. Der Transfermarkt ist zurzeit relativ eingeschränkt, erklärt der Sportliche Leiter Uwe Stöver, der mit einem Mini-Etat von 5,1 Millionen Euro auskommen muss. Die große Frage ist, ob ein derart umfassender Umbruch nötig war. Unter den zahlreichen Abgängen sind allein 14 Akteure, die an der erfolgreichen Aufholjagd in der Rückrunde aktiv auf dem Platz beteiligt gewesen sind. Die Mannschaft hat nach der Winterpause das Vertrauen bestätigt, sagt Tomas Oral anerkennend. Der Trainer weiß aber auch, dass es in der Truppe nicht mehr gestimmt hat, und führt aus: In den letzten vier bis fünf Wochen der Saison gab es viele kleine Dinge, die mich gestört haben. Auch in der Liga lief es am 1Beim Testspiel in Lubmin (vgl. S. 54) traf er nur die Latte, das Probetraining in Rostock aber könnte für Oliver Schröder (29) zum Volltreffer werden. Er hat einen ordentlichen Eindruck gemacht, so lautet das Urteil von Andreas Zachhuber (47) über den beim VfL Bochum aussortierten Defensiv-Allrounder. Der Hansa-Coach plädiert deshalb für eine Verpflichtung Schröders, den er in erster Linie als Alternative im bislang dünn besetzten defensiven Mittelfeld sieht. Er ist ein guter Junge, würde menschlich gut reinpassen. Jetzt muss man schauen, ob man zueinanderkommt. Diesen Part wird Manager René Rydlewicz (35), der am Wochenende bei einer Hochzeitsfeier in Bayern Ende der Spielzeit nicht mehr rund. Vom Glanz der zwischenzeitlichen Serie mit sieben Heimsiegen war zum Schluss nicht mehr viel zu sehen. Gerade die beiden indiskutablen Auftritte an den letzten beiden Spieltagen (Ingolstadt, St. Pauli) dürften Oral in seinem Entschluss bestätigt haben, der Mannschaft ein neues Gesicht zu verleihen. Geblieben ist nur das Gerüst in der ROSTOCK: Rydlewicz bleibt bei Gledson hart Schröder überzeugt Zachhuber Foto: imago/pmk Umbruch zum Guten? Beim FSV Frankfurt hat Trainer TOMAS ORAL (36) einen großen personellen Schnitt vollzogen. Und noch immer sind etliche Positionen vakant. Rundumerneuerung: FSV-Trainer Tomas Oral geht mit einem fast komplett neuen Team ins zweite Jahr. weilte, vermutlich schon am heutigen Montag in einem Gespräch mit Schröder erörtern. Keine Zukunft hat der zweite Probespieler bei Hansa. Zachhuber teilte dem brasilianischen Innenverteidiger Fabricio Lopez (25) mit, dass es für eine Verpflichtung nicht ausreicht. Noch immer nicht perfekt ist der Wechsel von Ex-Kapitän Gledson (29/Vertrag bis 2010) zum FSV Frankfurt. Der ausgemusterte Brasilianer, der beim Liga-Konkurrenten Gehaltseinbußen in Kauf nehmen müsste, will von Hansa eine finanzielle Entschädigung. Die lehnt Rydlewicz weiterhin kategorisch ab: Er kann ablösefrei gehen, aber es gibt keinen Cent Abfindung. OLIVER HARTMANN zentralen Defensivabteilung um den starken Keeper Patrick Klandt, die beiden erfahrenen Innenverteidiger Alexander Klitzpera und Markus Husterer sowie Abräumer Sead Mehic vor der Abwehr. Wir wollen charakterlich starke Spieler verpflichten, unterstreicht der Coach, der vor der schwierigen Doppelaufgabe steht, ein neues Team zu formen und zeitgleich 1Der FC Augsburg legt in der Vorbereitung auf die neue Saison ein Höllentempo vor. Das erste Testspiel gewann der Zweitligist am Samstag beim Kreisligisten FC Donauwörth locker mit 20:0. Am gestrigen Sonntag präsentierten die Verantwortlichen beim offiziellen Fototermin der Mannschaft in der Impuls-Arena auch gleich noch den neuen Hauptsponsor. Der Online-Sportshop SC24.com aus dem schwäbischen Krumbach wird in der kommenden Saison auf dem Trikot des Zweitligisten werben. Das vom Sportrechtevermarkter Sportfive vermittelte Sponsoringpaket, über dessen finanzielle Höhe allerseits Stillschweigen vereinbart wurde, ist zunächst auf ein seine Fortbildung zum Fußballlehrer zu absolvieren. Von Montag bis Mittwoch muss Oral bis Ende März 2010 die Schulbank in Köln drücken. Wenn die Hessen am Mittwoch ins Trainingslager nach Miesbach (Bayern) aufbrechen, wird der 36-Jährige aber die vollen zehn Tage bei der Mannschaft sein können, da ihm eine gewisse Anzahl an Fehltagen zusteht. JULIAN FRANZKE AUGSBURG: Neuer Hauptsponsor gefunden Noch ein Neuer? Traore im Test Jahr befristet. Beim Schützenfest in Donauwörth, bei dem sich Thurk (5 Treffer), Kapllani (4), Szabics (3), Ndjeng, Hain, da Costa (je 2), Sinkala und Schindler in die Torschützenliste eintragen durften, waren die Trikots allerdings noch nicht beflockt. Unmittelbar nach dem Fototermin reiste der FCA ins Trainingslager in die Sportschule Oberhaching. Mit dabei ist auch Ibrahima Traore (21) von Hertha BSC Berlin II. Der französische Mittelfeldspieler wird beim Testspiel am Dienstag gegen den Bayernligisten TSV 1860 Rosenheim eingesetzt. Erst nach den daraus gewonnenen Eindrücken wird über eine Verpflichtung entschieden. ROBERT GÖTZ

27 2. BUNDESLIGA 52 kicker, 6. Juli 2009 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli Wir haben eine ordentliche Chance Paderborn schaffte via Relegation den Aufstieg großen Anteil daran hat ANDRE SCHUBERT (40), der nun in der Doppelfunktion als Trainer und Sportlicher Leiter den SC in Liga 2 etablieren möchte. kicker: Herr Schubert, wie schwierig ist die Doppelfunktion als Cheftrainer und Sportlicher Leiter? Andre Schubert: Die ist nicht schwierig. Im Gegenteil: Die Konstellation hat viele Vorteile. Die Wege sind kurz, ich kann vieles zügig umsetzen. Das gelingt mir aber nur, weil Andre Schubert Geboren am in Kassel Seine Vereine als Spieler: bis 1995 TSV Rothwesten FSC Lohfelden TSV Wolfsanger 1999/2000 OSC Vellmar KSV Baunatal Seine Vereine als Trainer: ab 1990 Trainer im Jugendbereich Jugendkoordinator und A-Jugend- Trainer KSV Baunatal DFB-Stützpunkttrainer in Hessen Assistenztrainer der U-15- bis U-17- Nationalmannschaft seit 2006 SC Paderborn 07 bis Leiter Sport- und Nachwuchsförderung, Trainer 2. Mannschaft seit Sportlicher Leiter seit Cheftrainer 1Nicht ganz wie geplant verläuft die Vorbereitung bei den Kleeblättern: Nicht nur, dass der am Freitag geplante Test gegen Union Mülheim einem Unwetter zum Opfer fiel, auch die Verpflichtung des Bukarester Testspielers Vasilica Cristocea zerschlug sich. Sportlich ansprechend, passten die Gehaltsvorstellungen des 28-jährigen Rumänen wohl nicht ins RWO-Gefüge. Trainer Jürgen Luginger bleibt derweil gelassen: Wir werden für die Position offensiv links eben eine kaderinterne Lösung finden. Die könnte dann schneller gefunden werden, wenn Stürmer Felix Luz sich rasch zurückmeldet. Noch ist der Ex-Augsburger zwar nicht hundertprozentig fit, will aber ich einen hervorragenden Trainerstab und eine gut funktionierende Geschäftsstelle im Rücken habe. So kann ich mich auf das Wesentliche konzentrieren. kicker: Sie sind erst 37 Jahre alt und Neuling im Profigeschäft. Fehlt es Ihnen an Erfahrung? Schubert: Ich bin seit meinem 18. Lebensjahr ununterbrochen Trainer. Fast 20 Jahre beschäftige ich mich intensiv mit diesem Sport. Somit habe ich also schon einiges an Routine vorzuweisen. Zudem habe ich bei meiner Arbeit für den DFB viel gelernt und bei manchem Profiklub hospitiert. Das hilft mir jetzt weiter. kicker: Aber der Sprung ist groß? Schubert: Sicher, doch es geht immer um Fußball. Und der wird zunehmend gläsern. Alle Informationen sind verfügbar. Es geht darum, alles fachmännisch und akribisch zu verarbeiten. Leistungsdruck herrscht natürlich auch. Aber wenn ich den nicht aushalten könnte, wäre ich nicht Fußballlehrer geworden. kicker: Die Mannschaft ist weitgehend zusammengeblieben. Nur sechs Neue sind gekommen. Ist das ein Vorteil? Schubert: Sicher. Zunächst muss ich meinem Vorgänger Pavel Dotchev ein Kompliment machen. Er hat im vergangenen Sommer ein tolles Team zusammengestellt. Wir haben OBERHAUSEN: Cristocea wird nicht verpflichtet Reichert erleidet Meniskuseinriss in der nächsten Woche mit ins Trainingslager nach Bitburg reisen. Ich muss bei der Mannschaft sein. Das tut mir gut, so der 27-Jährige. Treffen tut die Verantwortlichen dagegen die Personalie Benjamin Reichert. Beim Abwehrspieler wurde unter der Woche bei einer Arthroskopie ein Meniskuseinriss diagnostiziert, nun droht dem 26-Jährigen eine Pause von sechs Wochen. Somit wird Reichert einmal mehr die komplette Vorbereitung nicht mitmachen können. Beruhigend für Luginger, dass er mit den Neuen Marinko Miletic und Daniel Gordon zwei Spieler hat, die in der zentralen Defensive Reicherts Ausfall kompensieren können. GUSTAV WENTZ jetzt ein halbes Dutzend Neuzugänge dazugeholt, die gut zu dem Gerüst passen. Die Integration klappt. Daran habe beide Seiten ihren Anteil. kicker: Wo liegen die Unterschiede zwischen der 3. und 2. Liga? Schubert: Das Tempo ist höher, die Zweikämpfe sind härter, die Athletik spielt eine größere Rolle. Und viele Partien werden über Standards entschieden. Darauf müssen wir uns einstellen. kicker: Wie geht das? Schubert: Indem wir uns in diesen Bereichen steigern. Und das ist machbar. Zudem können wir auf unser fußballerisches Vermögen bauen, das wir schon unter Beweis gestellt haben. kicker: Wie lautet das Saisonziel? Schubert: Das ist wie für fast jeden Aufsteiger der Klassenerhalt. Besonders dann, wenn man erst in der Relegation aufgestiegen ist. Doch wir haben eine ordentliche Chance und vor niemandem Angst. INTERVIEW: JOCHEM SCHULZE Wir bleiben oben: Andre Schubert, Trainer und Sportlicher Leiter des SC Paderborn, ist vom spielerischen Potenzial seines Teams überzeugt. UNION: Stürmer Joao Paulo darf noch hoffen Ricardinho ist Neuhaus zu harmlos 1Alle fiebern dem Mittwoch entgegen. Dann kommt Lokalrivale Hertha BSC zur Einweihung der sanierten Alten Försterei nach Köpenick (Anpfiff Uhr, live im rbb) es ist das erste Saison- Highlight für den Aufsteiger. Der gestrige Sonntag brachte am Ende der ersten Trainingswoche das erste Testspiel der Vorbereitung. 1:0 gewann Union bei Brandenburg-Ligist Eberswalde (6. Liga), das Siegtor erzielte Torsten Mattuschka per Handelfmeter. Karim Benyamina und Kenan Sahin waren extra zu Hause geblieben, damit im 22er-Kader Platz war für die beiden Brasilianer, an denen der neue Hauptsponsor ISP die Transferrechte hält. Während Ricardinho (19), der seit Montag mittrainiert, als hängende Spitze eher enttäuschte, konnte Stoßstürmer Daniel Joao Paulo (28) zumindest ansatzweise gefallen. Er geht dem Ball gut entgegen und hat einen Riecher, lobt Trainer Uwe Neuhaus. Seit Donnerstag trainiert Joao Paulo mit, zuvor hatten Neuhaus und Sportdirektor Christian Beeck weitere Informationen eingeholt. Ob der Stürmer, dessen Vita 83 Erstliga-Spiele (32 Tore) in der Schweiz aufweist, verpflichtet wird, soll am heutigen Montag entschieden werden. Für Ricardinho sieht s wohl eher schlecht aus. Neuhaus Urteil: Er ist zu wenig torgefährlich und nicht zu 100 Prozent das, was wir benötigen. STEFFEN ROHR Foto: imago/hoch SCHALKE: Magaths Ohrfeige für Rutten Spekulationen um Lincoln und Christian Poulsen Lewis Holtby: Die Einigung steht kurz bevor 1Der SC Freiburg hat mit dem 2:2 beim Regionalligisten SC Pfullendorf (Tore: Bechmann, Flum) die erste, zweiwöchige Vorbereitungsphase beendet. Die Profis bekommen eine Woche frei, bevor es am Sonntag ins Trainingslager nach Schruns (Österreich) geht. Hier erläutert Robin Dutt (44) diese ungewöhnliche Maßnahme. Der Fußballlehrer spricht über 1Äußerlich wirkte Felix Magath (55) ganz gelassen. Doch wie es im Innern des neuen Schalker Trainer-Managers aussah, verriet seine Wortwahl am Samstagnachmittag: Die Mannschaft war es bisher gewohnt, langsam zu spielen. Es wird eine große Aufgabe für uns, das zu ändern. Mit 6:2 (3:2) hatte Magaths Team gerade gegen die Victoria-Nationalelf gewonnen, eine von Olaf Thon (43) zwei Tage lang trainierte, bunt zusammengewürfelte Truppe aus Kreis-, Bezirks- und Oberligakickern um den einzigen Drittliga-Akteur Rodrigo Martins (30, Burghausen). Speziell die ersten 45 Minuten, als die vermeintlich stärkere Schalker Formation auflief (u.a. mit Westermann, Bordon, Rafinha, Rakitic, Farfan und Kuranyi) bewegten sich an der Grenze zur Blamage. Magaths in ruhigem Tonfall verteilten, aber dennoch empfindliche verbale Ohrfeigen trafen anschließend indes weniger seine Profis als Vorgänger Fred Rutten (46): Die Mannschaft habe verinnerlicht, klein-klein zu spielen, also langsam nach vorne. Damit muss man erst mal leben. Aber was vorher war, muss nun aus den Köpfen raus! Gänzlich unbelastet von der Rutten-Ära wäre Lewis Holtby (18), sollte er, wie von Schalker Seite vorgesehen, in dieser Woche seinen Dienst bei den Königsblauen antreten. Am heutigen Montag erwartet Magath nach kicker-informationen die Einigung in den Transferverhandlungen mit Alemannia Aachen. Eine schriftliche Offerte über knapp 2,5 Millionen Euro für seinen bis 2010 am Tivoli gebundenen Wunschspieler hat Magath kürzlich eingereicht (siehe Seite 50). Nebenbei belegt Holtbys kurz bevorstehende Verpflichtung, dass Magath in der Systemfrage flexibel bleibt. Im von ihm ausdrücklich favorisierten mit Raute käme die ersten Testspiele: Die drei Spiele besaßen keinen hohen Stellenwert. Jeder Spieler hat in dieser Woche sehr viele Laufkilometer absolviert. Deshalb sind einzelne Leistungen nicht groß zu bewerten. Die Mannschaft ist sehr fit, weil alle in der Sommerpause gut gearbeitet haben. Dadurch konnten wir im Training ein sehr hohes Tempo gehen. Wir liegen voll im Plan. die Sorgenkinder: Neben Toprak ist es bitter, dass Uzoma wegen seiner Operation einige Wochen fehlt. die Trainingspause: Wir haben den Spielern im letzten Jahr erstmals ein Break von einer Woche gegönnt. Als Profimannschaft hat man unglaublich viele Verpflichtungen: Sponsorentermine, Einladungsspiele gegen unterklassige Klubs der Region und der dribbelstarke Linksfuß allenfalls als Nummer 10 infrage. Prädestiniert wäre Holtby dagegen für eine Formation mit offensiven Außen, etwa ein , wo er mit Jefferson Farfan (24) eine pfeilschnelle Flügelzange bilden könnte. Holtbys Transfer also nimmt konkrete Form an, über zwei weitere Namen wird derweil (vorläufig) nur spekuliert. Die Frage nach Lincoln (30), bei Galatasaray vor dem Aus (s. Seite 45), entlockte Magath am Wochenende gegenüber dem kicker so fort. Die haben wir alle in diese zwei Wochen gepackt. Und trotzdem knallhart trainiert. Jeder ist absolut an seine Grenzen gegangen. Durch die Pause, in der die Spieler individuelle Aufgabenstellungen erhalten, kehrt die Frische zurück. Und dann sind sie im Trainingslager mental und physisch auf Topniveau, diese Erfahrung haben wir im Vorjahr gemacht. Das ist extrem wichtig, denn in dieser Phase arbeiten wir im technischen und taktischen Bereich. Früher war es so, dass sie ausgerechnet in dieser dritten, vierten Woche in ein Loch fielen. die Hausaufgaben: Jeder erhält einen individuellen Trainingsplan. Der Umfang kann täglich bis zu zwei Stunden betragen. Anhand der Pulsuhren lässt sich ablesen, wer an nur ein Schulterzucken. Immerhin: Dass der Fußballlehrer die Qualität dieses Spielmachers schätzt, ist bekannt. Zudem berichtet der Corriere dello Sport vom Interesse an einem weiteren Ex-Schalker: Magath habe Juventus Turin wegen Abräumer Christian Poulsen (29, Vertrag bis 2012) kontaktiert. Sportlich würde das passen. Doch angesichts Turiner Ablösevorstellungen von rund sieben Mio. Euro scheint ein solches Unterfangen zum Scheitern verurteilt. THIEMO MÜLLER FREIBURG: Positive Signale von Young Boys Bern wegen Linksverteidiger Felix Bastians Warum Dutt seinen Spielern eine Woche trainingsfrei gibt Gibt Hausaufgaben: Robin Dutt. Foto: imago/heuberger Foto: fi ro Vor der Verpflichtung: Schalke hat für den Aachener Lewis Holtby eine Millionenofferte abgegeben. welchem Tag in welchem Umfang trainiert hat. Das Vertrauen, das wir den Spielern im vergangenen Jahr entgegenbrachten, wurde zu 100 Prozent gerechtfertigt. Wann der noch fehlende Innensowie Linksverteidiger zum Team stößt, entscheidet sich am Verhandlungstisch von Dirk Dufner, sagt Dutt. Unsere Möglichkeiten sind beschränkt. Finanziell passt es noch nicht. Positive Signale gibt es bei Felix Bastians, der jüngst in Freiburg weilte. Wie der kicker von einem Verantwortlichen von Young Boys Bern erfuhr, rechnet man damit, dass der Linksverteidiger (Vertrag bis 2010) den Klub verlässt. Gegen eine Entschädigung im unteren sechsstelligen Euro-Bereich dürfe er gehen. UWE RÖSER

28 BUNDESLIGA 30 kicker, 6. Juli BUNDESLIGA kicker, 6. Juli HANNOVER: Trainer hofft auf Ruhe Kein Rechtsverteidiger in Sicht, Chance für Schmiedebach? Hecking: Realistisches Denken ist wichtig 1Die vergangene Saison ist abgehakt, im neuen Jahr soll vieles besser werden. 96-Trainer Dieter Hecking (44) wünscht sich weniger Verletzte und mehr Ruhe. kicker: Herr Hecking, in der ersten Vorbereitungswoche gab es keine Verletzten. Ein schönes Gefühl? Dieter Hecking: Natürlich. Auch die in der vergangenen Saison so lange fehlenden Jan Rosenthal, Altin Lala oder Vinicius haben mittrainiert. Das war ein erfreulicher Start. Es wäre schön, wenn es dabei bleibt. kicker: Weniger Verletzte, besserer Fußball? Hecking: So einfach ist es natürlich nicht. Aber klar: Ich bin froh über jeden Tag, an dem die Mannschaft vollständig trainiert. So kann man eine Basis schaffen. Zuletzt fehlte einfach der Rhythmus, weil immer wieder einige gefehlt haben. kicker: Präsident Martin Kind fordert mehr mannschaftliche Geschlossenheit. Wie kriegt man die hin? Hecking: Indem wir Woche für Woche hart arbeiten, so sehen können, was wie am besten zusammenpasst. Und natürlich benötigen wir Erfolgserlebnisse. kicker: Sie standen stark in der Kritik, wurden zur Zielscheibe von Teilen der Fans, die am letzten Spieltag in Bielefeld unmissverständlich Ihren Rücktritt forderten. Ist Ihr Verhältnis zur Anhängerschaft gestört? Hecking: Mit Kritik muss ich und kann ich leben. Auch wenn wir am 1Beim Einchecken am Düsseldorfer Flughafen hatte die Reisegruppe aus Bochum am Sonntagmittag Spaß wie eine Schulklasse vor der Abschlusstour. Als Co-Trainer Frank Heinemann vor dem Abflug nach Zürich am Schalter die Reisepässe inspizierte, konnte er sich erstaunte Blicke in die Runde nicht verkneifen: Wenn ich die Fotos sehe, dann Ende Elfter geworden sind, hatten wir gefühlt eine schlechte Saison. Aber es wurde auch übersehen, dass wir eine sehr ordentliche Rückrunde gespielt haben, unsere Heimbilanz die beste seit dem Aufstieg war. Jetzt starten wir wieder neu, das sehen auch die Fans. Wenn es normal läuft, beruhigt sich das wieder. kicker: Befürchten Sie, dass es bei einem schlechten Start gleich wieder losgeht mit der Unruhe? Hecking: Vielleicht gewinnen wir auch in Berlin und gegen Mainz. Ich weiß, dass wir eine bestimmte Tabellenregion erreichen müssen und auch können. Es waren zuletzt zehn Mannschaften vor uns. Um Neunter oder Achter zu werden, müssen welche von denen nachlassen. Das müssen auch die Fans sehen. Entscheidend ist, dass wir auch noch in der Saison 2010/2011 in der Bundesliga spielen. Realistisches Denken ist für uns ganz wichtig. kicker: Welche Lehren haben Sie für sich gezogen? Hecking: Wichtig ist, dass ich meine Linie beibehalte. Das war meine erste schwierige Saison. Natürlich gab es Dinge, die ich im Nachhinein vielleicht anders machen würde. Ich bin ein junger Trainer, der noch viel lernen muss. kicker: Rama, Djakpa, Haggui, bislang wurden eher unbekannte Spieler verpflichtet. Sind Sie zufrieden? Hecking: Absolut, zumal ich auch die habe ich den Eindruck, als hätten wir jede Menge Neue dabei. Neu dabei auf dem Weg ins zehntägige Trainingslager in St. Gallen sind aber nur zwei Profis: Mittelfeldmann Andreas Johansson (27, Halmstads BK) sowie Angreifer Zlatko Dedic (24), der am Samstag einen Vertrag bis 2012 unterschrieb und rund Euro kostet. Ein Offensivmann, der über große Schnelligkeit und gute Laufwege verfügt, lobt Marcel Koller (48). Er ist pausenlos unterwegs, arbeitet unheimlich für das Team und ist eher ein Vorbereiter als ein Knipser. Mit diesen Qualitäten könnte der slowenische Nationalspieler (16 Einsätze, ein Tor) zum Beispiel in einem als Alternative zu Rückkehrer als Neuzugänge ansehe. Rama macht bislang einen guten Eindruck, auch an Djakpa und Haggui werden wir viel Freude haben. kicker: Kommt noch jemand? Hecking: Momentan nicht. Auch beim rechten Verteidiger haben Stanislav Sestak (26) neben Diego Klimowicz (35) zum Zuge kommen. Dass er aber sogleich den Slowaken verdrängen kann, erscheint eher unwahrscheinlich, auch wenn Dedic als schneller Starter gilt: Bereits mit 16 debütierte er für den FC Koper in der höchsten slowenischen Liga, wechselte mit 17 zum AC Parma, wurde dann aber zweimal ausgeliehen und schoss für Frosinone Calcio (Italiens Serie B) in der abgelaufenen Saison in 31 Spielen sieben Tore. Er ist taktisch gut geschult, kein Mittelstürmer, aber laufstark und ein größer Kämpfer, berichtet der Kölner Verteidiger Miso Brecko, seit Jahren in Junioren- und sonstigen Auswahlmannschaften wir bislang niemanden gefunden, der uns restlos überzeugt. Vielleicht nutzt Manuel Schmiedebach aus unseren eigenen Reihen die Chance. Er hinterlässt bislang einen guten Eindruck. INTERVIEW: THOMAS HIETE BOCHUM: Sinan Kaloglu fliegt nicht mit ins Trainingslager Euro für den Slowenen Eher Vorbereiter als Knipser : Alles klar mit Zlatko Dedic Neu beim VfL: Zlatko Dedic. Foto: imago/hoch Zwei Linientreu und lernwillig: Hannovers Trainer Dieter Hecking, zuletzt bei den Fans in der Kritik, steht vom ersten Spieltag an im Fokus. Dedics Wegbegleiter. Rechtzeitig also zum Trainingslager heuert der Slowene beim VfL an, doch damit sollen die Transferaktivitäten nicht beendet sein. Koller möchte noch einen Stürmer holen, doch zuvor muss Sinan Kaloglu (28) einen neuen Klub finden. Der Türke, in der vorigen Saison nur beim 3:3 in München außergewöhnlich gut, als er ein Tor schoss und zwei vorbereitete, soll trotz Vertrages bis 2010 gehen und flog auch nicht mit in die Schweiz. Dies aber nicht, weil er einen neuen Verein gefunden hätte, sondern wegen starker Rückenbeschwerden. Der geplante Transfer zu Vitesse Arnheim indes geht wohl aus finanziellen Gründen nicht über die Bühne. OLIVER BITTER Foto: imago/rust Achtung, hohe Ansprüche! Die Zielsetzung des MSV DUISBURG ist eindeutig: Rückkehr in die Bundesliga. Doch die Realität sieht anders aus. Leere Kassen lassen eine Qualitätssteigerung der Neururer-Elf zur Vorsaison nicht zu. Die Zusage des Spielers war vorhanden. Ich fühle mich hier sehr wohl und würde gerne in Duisburg bleiben, beteurte Markus Brzenska im Juni, als sich anbahnte, dass der MSV Duisburg den von Borussia Dortmund ausgeliehenen Innenverteidiger kaufen würde. Seit dem 1. Juli steht Brenner nun bei Energie Cottbus unter Vertrag. Weil der MSV, genauer gesagt Präsident Walter Hellmich, nicht bereit war, Euro an den Revier-Nachbarn zu überweisen. Die Duisburger Kasse ist leer. Mal wieder. Deshalb konnte auch Cedrick Makiadi (ausgeliehen vom VfL Wolfsburg) nicht gekauft werden. Der Torschützenkönig der abgelaufenen Zweitliga-Saison wechselte nach Freiburg, obwohl sich der Kongolese nach eigenen Aussagen in Duisburg ebenfalls pudelwohl fühlte. So kam auch der Transfer des Tschechen David Strihavka nicht zustande, da sein Verein Viktoria Pilsen, so MSV-Sportdirektor Bruno Hübner, urplötzlich eine höhere Ablöse verlangte. Die kann und will der MSV nicht zahlen. Fragt sich nur, wie der Verein da seinen eigenen Ansprüchen gerecht werden will. Trainer Peter Neururer hatte bei seinem Dienstantritt im November 2008 kundgetan, dass sowohl er als auch der MSV in die Bundesliga gehöre. Das aktuelle Team dürfte auf Augenhöhe mit dem sein, das den Kampf um den 1Es waren sehr gute Gespräche, wie Ervin Skela (32) betont. Erst mit dem neuen Trainer Claus-Dieter Wollitz, dann mit Manager Steffen Heidrich. Am Ende aber stand für Aufstieg in der vergangenen Saison verpasste. Ob das ausreicht, um die Zweifel zu beseitigen? Das Gerüst der Mannschaft steht, fraglich nur, wie stabil es ist. Mit Makiadi und Brzenska brachen zwei Stützen weg. Verpflichtet wurden im Gegenzug die Hannoveraner Frank Fahrenhorst und Chavdar Yankov. Ex-Nationalspieler Fahrenhorst wird die durch den Weggang Brzenskas entstandene Lücke schließen können. Mit Tom ihn am Sonntag fest, dass er nach zweieinhalb Jahren seine Zelte in der Lausitz abbricht: Ich bin zum Schluss gekommen, dass ich nicht mehr in Cottbus spielen werde. Die im Februar unterzeichnete Vertragsverlängerung galt nur für die 1. Liga, das Energie-Angebot für die 2. Liga lehnte er ab, ist deshalb ablösefrei. Wohin der Albaner wechseln wird, ist offen. Nach eigenen Angaben liegen ihm viele interessante Dinge vor, offenbar auch Anfragen aus der Türkei. Skelas Bestreben ist natürlich die 1. Bundesliga, in der er in der vergangenen Saison (31 Einsätze, 2 Tore, 8 Assists, kicker-notenschnitt 4,0) aber meist recht durchwachsene Auftritte hatte. Auch Gerhard Tremmel (30) hat seinen Spind in Cottbus bereits ausgeräumt. Denkbar aber, dass er seine Sachen am heutigen Montag wieder einsortiert. Denn wie Skela hatte auch der Torhüter, der für festgeschriebene Euro aus dem bis 2010 datierten Vertrag wechseln kann, bis Sonntagabend keine Klarheit über seine Zukunft. Tremmel Starke im Tor ist Duisburg zumindest in der Abwehr gut aufgestellt. Im Mittelfeld gilt Yankov als Wunschspieler von Peter Neururer, war bei 96 allerdings verletzungsanfällig. Sollte der Bulgare nicht gleich einschlagen, fehlt im Mittelfeld ein Strippenzieher, denn die einstigen Stützen Ivica Grlic und Mihai Tararache schwächelten in der vergangen Spielzeit phasenweise. Noch bedenklicher ist die Situation im Sturm. Mit U-21-Europameister Sandro Wagner, Dorge Kouemaha und Nicky Adler stehen aktuell nur drei gelernte Stürmer im Kader. Etwas knapp. Abwehr- Routinier Bernd Korzynietz blickt der Saison trotzdem positiv entgegen: Ich gehe davon aus, dass der Verein in den nächsten Tagen noch einen Spieler für die Offensive präsentieren wird. Ansonsten sehe ich uns gut aufgestellt. Eine Prognose, die der MSV erst noch untermauern muss. TOBIAS KNÜFERMANN COTTBUS: Hängepartie für Torhüter Tremmel: Heute wieder im Training bei Energie? Skelas Entschluss: Ich spiele nicht mehr in Cottbus Verlässt Energie: Ervin Skela. Foto: imago/picture Point Foto: imago/martin Hoffmann Peilen trotz leerer Kassen den Aufstieg an: Präsident Walter Hellmich (links) mit Trainer Peter Neururer. spricht von Komplikationen bei den Verhandlungen mit dem Interessenten, der aus England kommen soll. Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe jedenfalls blieb das erhoffte grüne Signal aus. Sollte sich daran nichts geändert haben, wird Tremmel heute das Training bei Energie, das in Lars Hirschfeld (30) längst einen Nachfolger verpflichtet hat, wieder aufnehmen. Das wäre ein Luxusproblem, so Heidrich: Wir haben anders geplant, aber Fakt ist auch: Er hat einen Vertrag bei uns. OLIVER HARTMANN

29 50 2. BUNDESLIGA kicker, 6. Juli 2009 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli KARLSRUHE: Becker muss aus Quartett wählen Mutzel mit der besten Chance auf die Binde 1Den ersten Test in Linkenheim gewann der KSC mit 12:1. Dabei trug Alexander Iashvili vor der Pause die Kapitänsbinde, Marco Engelhardt übernahm sie nach dem Wechsel. Das könnte, berücksichtig man das Fehlen von Michael Mutzel, ein Hinweis auf die Entscheidung von Edmund Becker sein, wer der Nachfolger von Maik Franz wird. Der Trainer wird aus diesem Quartett auswählen. Godfried Aduobe (33): Für den Ghanaer sprechen seine Erfahrung, sein kollegiales Verhalten neben und seine Leistung auf dem Platz. Gegen Aduobe, dass er verletzungsanfällig ist und die Arbeit mit den Medien scheut. Chance: 10 Prozent. Marco Engelhardt (28): Der Blondschopf war bereits früher KSC-Kapitän, genießt im Verein ein hohes Standing. Gegen ihn sprechen aber die Leistungen der letzten Monate. Er selbst, wie auch die Fans, erwartet mehr. Kapitän? Damit will ich mich nicht beschäftigen. Wir müssen alle Verantwortung übernehmen. Chance: 20 Prozent Alexander Iashvili (31): Für den Georgier spricht, dass er diesen Job einst in Freiburg innehatte und gut erledigte. Der Angreifer ist beliebt und beim Trainer gesetzt. Doch auch er ist einer, der ungerne seine Meinung öffentlich äußert. Kapitän sein heißt für mich Verantwortung tragen und die trage ich gerne. Chance: 30 Prozent Michael Mutzel (29): Einer der Dienstältesten, war schon im Spie-lerrat. Er vertritt seine und die Meinung des Teams gerne auch nach außen. Bekommt er seine Leistungsschwankungen in den Griff, ist er der heißeste Kandidat. Wenn mir das Vertrauen geschenkt wird, würde ich das Amt übernehmen. Chance: 40 Prozent. PETER PUTZING 1Lange sah es so aus, als würde Arminia Bielefeld nach dem Abstieg die Mannschaft bis auf ganz wenige Ausnahmen zusammenhalten können, hatten doch alle interessanten Spieler, bis auf Thorben Marx (jetzt Mönchengladbach), laufende Verträge. Nun sind binnen weniger Tage mit Artur Wichniarek und Robert Tesche zwei Stammspieler der Vorsaison abgesprungen. Wichniareks Rückkehr zu Hertha BSC stellt die Klubführung vor das Problem, nun mindestens zwei neue Angreifer von einer Qualität holen zu müssen, die an unteres Erstliganiveau reicht. Andernfalls ST. PAULI: Alle vier Stürmer fehlen verletzt Boll fordert Ersatz im Angriff 1Die gute Laune ist Holger Stanislawski nicht vergangen. Vieles spricht dafür, dass wir zum Auftakt gegen Ahlen mit dem Duo Schultz/Eger stürmen, sagt St. Paulis Trainer und grinst. Zwar werden weder der Mittelfeldspieler noch der Innenverteidiger als Angreifer in der Startelf stehen, doch die Personallage an vorderster Front ist dramatisch. St. Pauli hat keinen gesunden Angreifer mehr und damit ein veritables Problem. Marius Ebbers zog sich bei einem Zusammenprall mit Fabio Morena im Training einen dreifachen Nasenbruch zu, Morike Sako bewegt sich nach einer Meniskus-OP an Krücken vorwärts. Der Klub rechnet mit mehrwöchigen Pausen. Immerhin können Rouwen Hennings (Sprunggelenksreizung) und Deniz Naki (Adduktorenzerrung) in dieser Woche wieder einsteigen. Trotzdem: Es besteht Handlungsbedarf, sagt Führungsspieler Fabian Boll. Wie der neue Stürmer bezahlt werden soll, ist offen. Wir prüfen alle Möglichkeiten, um noch einmal tätig werden zu können, so Stanislawski, der bis dahin andere Optionen testet: Beim 6:0 über eine Tostedter Auswahl erzielten Co-Trainer André Trulsen und Ersatztorhüter Patrik Borger je ein Tor, gegen den TSV Süstedt (23:1) hatte Team-Manager Christian Bönig getroffen! Den Spaß lassen sich die Hamburger eben nicht verderben. LUTZ WÖCKENER Beste Karten im Poker um die Kapitänsbinde: KSC-Mittelfeldmann Michael Mutzel ist der heißeste Anwärter auf das begehrte Amt. BIELEFELD: Abgänge von Wichniarek und Tesche schmerzen sehr Dammeier geht mit viel Optimismus auf Stürmersuche dürfte das Unternehmen Wiederaufstieg in Gefahr geraten. Sport- Geschäftsführer Detlev Dammeier demonstriert in der Stürmersuche Optimismus: Wir haben in den vergangenen 15 Monaten diverse Stürmer beobachtet, die genügend Qualität haben. Zumindest dürfte der Handlungsspielraum der Arminia größer geworden sein. Wichniarek, bei dem laut Dammeier alle Überzeugungsarbeit nichts mehr genützt habe, bringt rund eine Million Euro. Dieselbe Summe dürfte für Arminias Eigengewächs Robert Tesche vom HSV auf dem Bielefelder Konto eingehen, dessen AACHEN: Der Abschied von Holtby steht bevor Bornemann vor schwerer Suche 1Am gestrigen Sonntagabend trat Aachen zum ersten Testspiel beim Landesligisten Hertha Walheim an. Der Sportdirektor der Alemannia, Andreas Bornemann, hat da schon einen weitaus dickeren Brocken aus dem Weg zu räumen. Auf seinem Schreibtisch liegt eine Offerte für Lewis Holtby. Schalke 04 soll 2,4 Millionen Euro für das 18-jährige Talent geboten haben. Unabhängig von der Summe gilt es, die Entscheidung zwischen der sportlichen und wirtschaftlichen Seite dieses Angebots zu treffen, sagt Bornemann, dem sehr wohl bewusst ist, dass Lewis Holtby trotz seiner Jugend im Spielsystem der Alemannia eine ganz wichtige Rolle einnimmt. Wechsel die Ostwestfalen jedoch mehr schmerzt. Ich verliere ihn ungern, weil er einen guten Charakter hat und von uns ausgebildet wurde, sagt Dammeier. Immerhin reißt Tesche keine so große Lücke in den Kader der Arminen. Im Mittelfeld waren mit Kasper Risgaard und Arne Feick zuletzt zwei Alternativen dazugekommen. Neben der Stürmersuche versucht Detlev Dammeier in Kürze ein anderes Thema abzuschließen. Mit Innenverteidiger Andre Mijatovic, der ebenfalls umworben ist, soll vorzeitig bis 2012 verlängert werden. PETER BURKAMP Aber: Ich muss auch an den Umstand denken, dass wenn wir Lewis jetzt halten, ihn in einem Jahr ohne einen Cent Ablöse ziehen lassen müssten, gibt der Sportdirektor zu bedenken. Wie es nach Informationen des kicker aussieht, hat sich Bornemann für die wirtschaftliche Variante entschieden. Auf Schalke gehen die Verantwortlichen davon aus, dass der Transfer am heutigen Montag über die Bühne geht (siehe auch S. 29). Für Aachen bedeutet dies, dass sie um rund 2,4 Millionen reicher sind, aber dringend einen adäquaten Ersatz brauchen. Dass sich die Suche wegen des ausgedünnten Transfermarktes schwer gestalten wird, ist Bornemann indes klar. HOLGER RICHTER Foto: GES-Sportfoto kicker: Wie sind Ihre ersten Eindrücke von Hoffenheim, Herr Zuculini? Franco Zuculini: Der Verein steckt sich hohe Ziele und hat dafür viel Geld in neue Spieler investiert. Mein Ziel ist es, im kommenden Jahr um die Champions-League-Plätze zu kämpfen, wenigstens aber die Europa League zu erreichen. kicker: Hatten Sie schon Kontakt mit künftigen Teamkameraden? Zuculini: Ja, mit Vedad Ibisevic. Ein Riesenkerl. Neben ihm kam ich mir wie ein Winzling vor. Ich habe Hallo gesagt das erste Wort, das mir meine Deutschlehrerin beigebracht hat. Die Sprache will ich so schnell wie möglich lernen, auch wenn sie mir sehr kompliziert erscheint. Meine Lehrerin hat mich bereits gewarnt, dass es genauso schlimm ist, eine Unterrichtsstunde zu schwänzen, wie nicht zum Training zu erscheinen. kicker: Wie gefällt Ihnen Deutschland? Am meisten haben mich hier die tollen Autos fasziniert. Zuculini: Am meisten haben mich die tollen Autos fasziniert. Ich konnte mich gar nicht satt daran sehen. Hinzu kommt, dass die Straßen sauberer sind als in Argentinien. Polizei sieht man auch kaum, weil alles viel sicherer ist. Vor Taschendieben muss ich mich künftig wohl nicht mehr so stark in Acht nehmen... kicker: Werder Bremen hatte ebenfalls um Sie gebuhlt. Was gab den Ausschlag für Hoffenheim? Zuculini: Mit Bremen hätte ich international spielen können. Aber Hoffenheim hat sich von Beginn an intensiver um mich bemüht. Das imponierte mir sehr. Außerdem überzeugte mich Trainer Ralf Rangnick, weil er immer gewinnen will. kicker: Ihr bisheriger Verein Racing Club zählt in Argentinien zu den großen Traditionsvereinen. Ihr neuer Arbeitgeber spielt dagegen erst seit einem Jahr in der höchsten deutschen Spielklasse. Zuculini: Noch gehört Hoffenheim vielleicht nicht zu den ganz großen Klubs. Aber ich will einen kleinen Teil dazu beisteuern, dass sich das in Zukunft ändert. kicker: Ihr Erstligadebüt in Argentinien liegt gerade einmal ein Jahr zurück. Und nach nur 39 Partien wechseln Sie bereits nach Europa. Sind Sie selbst überrascht, wie steil es für Sie nach oben geht? Zuculini: Zuletzt ging in der Tat alles Schlag auf Schlag. Auch ich war überrascht, wie schnell ich den Sprung ins Ausland geschafft habe.,,maradona ist ein großartiger Motivator Taschendiebe, Blumentöpfe, Ziele Hoffenheims 4,6-Millionen-Mann FRANCO ZUCULINI (18) hat viel zu erzählen. Dem kicker gab er das erste Interview. Wagte den Sprung nach Europa mit der Erfahrung von nur 39 Erstligaspielen in Argentinien: Jung-Nationalspieler Franco Zuculini. Aber so ist es eben: Wer gut spielt, bekommt Angebote. Diesmal war ich an der Reihe. kicker: Wären Sie lieber noch ein Jahr in Ihrer Heimat geblieben? Zuculini: Ich hätte damit zumindest kein Problem gehabt. Racing Club ist mein Zuhause, hier habe ich mich immer absolut wohlgefühlt. Und eines kann ich bereits heute versprechen: Meine Karriere werde ich dort auf jeden Fall eines Tages beenden. Meine Eltern und ich haben lange überlegt. Es war keine Foto: imago/ulmer leichte Entscheidung. Aber letztlich war der Transfer sowohl für Racing Club als auch für mich das Beste. Hinzu kommt, dass ich nach dem Klassenerhalt ruhigen Gewissens eine neue Etappe beginnen kann. Ich freue mich unheimlich auf Hoffenheim und die Bundesliga. kicker: Ende Mai haben Sie Ihr Länderspiel-Debüt gefeiert, Ihr Nationaltrainer Diego Maradona sieht in Ihnen gar schon einen Star der WM 2010 in Südafrika. Viel Druck für einen 18-Jährigen. Zuculini: Nein, im Gegenteil. Für mich ist das Ansporn. Maradona ist ein großartiger Motivator, der weiß, was es bedeutet, das Nationaltrikot mit Stolz zu tragen. Ich bin überglücklich, dass er mir sein Vertrauen geschenkt hat. kicker: Stimmt es, dass Sie in Ihrer Kindheit nach dem Training im Betrieb Ihres Vaters Marcelo mitgeholfen haben? Zuculini: Der Wecker klingelte um 5.30 Uhr, mit U-Bahn und Bus bin ich von unserem Wohnort Escobar nach Avellaneda zum Training gefahren. Pro Strecke waren das rund 50 Kilometer. Manchmal hat auch mein Vater mich und meinen jüngeren Bruder chauffiert. Da Bruno aber schon um sieben Uhr beim Training sein musste, schlief ich noch zwei Stunden im Auto, bevor ich mit der ersten Mannschaft an der Reihe war. Nach der Rückkehr vom Training zog ich nachmittags in der Nachbarschaft von Tür zu Tür und verkaufte die von meinem Vater gefertigten Blumentöpfe. kicker: Ein paar Tage bleiben Ihnen noch, bis Sie Ende der Woche in Hoffenheim erwartet werden. Kribbelt es schon? Zuculini: Die Vorfreude ist riesengroß, im Trainingslager in Österreich werde ich dann das erste Mal mit der Mannschaft trainieren. Ich werde sicherlich einige Zeit brauchen, um mich an die Bundesliga zu gewöhnen. Ich hoffe, die Fans und der Verein haben etwas Geduld mit mir. kicker: Wer begleitet Sie nach Deutschland? Zuculini: Meine Eltern und mein 17- jähriger Bruder Bruno, vielleicht bleibt der ja in Hoffenheim. In den ersten drei Monaten wird außerdem meine Freundin bei mir wohnen. Danach müssen wir schauen. Sie arbeitet in Argentinien als Bühnenbildnerin. Auf jeden Fall bin ich glücklich, am Anfang meine Familie um mich zu haben. Es werden sicher auch noch schwierige Momente kommen und dann ist es schön, nicht alleine zu sein. INTERVIEW: KAI BEHRMANN

30 BUNDESLIGA 32 kicker, 6. Juli 2009 kicker, 6. Juli BUNDESLIGA 49 Starke Partie 2003 gegen Schottland: Tobias Rau als Nationalspieler. SCHLUSS MIT 27! Er spielte für Deutschland und Bayern, jetzt hört TOBIAS RAU (27) einfach auf im besten Profi-Alter. Vor sechs Jahren schien Tobias Rau ganz oben, wechselte als Nationalspieler aus Wolfsburg zum FC Bayern. Nach zuletzt vier Jahren in Bielefeld erklärt Rau seine Karriere nun abrupt für beendet und startet ein Lehramtsstudium. Im kicker nennt er die Gründe. kicker: Herr Rau, warum machen Sie so plötzlich Schluss mit Fußball? Tobias Rau: Für Beobachter kommt es plötzlich. Aber in mir ist der Entschluss lange gereift. Ich konnte mir schon vorstellen, noch mal anzugreifen. Doch der Reiz des Studiums war größer. Ich habe etwas gefunden, das mich glücklich macht. kicker: Ist Fußballprofi etwa gar nicht der Traumberuf schlechthin? Rau: Doch, ist es. Auch für mich. Aber jetzt ist ein idealer Zeitpunkt, etwas anzufangen, was über die Karriere hinaus Bestand hat. Mit 35 wäre es wohl zu spät gewesen. kicker: Und nach dem Studium wollen Sie bis 65 als Lehrer arbeiten? Rau: Ja, genau. kicker: Mal ehrlich liegt s nicht auch an den vielen Verletzungen und mangelnden Angeboten? Rau: Gar nicht. Ich bin seit längerer Zeit topfit, Angebote gab es aus dem Ausland und der 2. Liga. kicker: Wo und was studieren Sie? Rau: In Bielefeld, eine Super-Uni. Sport und Erziehungswissenschaften, dazu wahrscheinlich Chemie. kicker: Welcher Moment Ihrer Karriere war der schönste? Rau: Meine sieben Länderspiele. Besonders das 2:1 gegen Schottland im September 2003 in Dortmund. Es ging um die Quali zur EM 2004, der Druck war extrem, vier Tage nach dem 0:0 in Island und Rudi Völlers Wutausbruch in der ARD. Dann haben wir die Schotten niedergekämpft, und der kicker kürte mich zum Spieler des Spiels. kicker: Mit dem Wechsel zu Bayern begann die Serie Ihrer Muskelverletzungen. Ein Kopfproblem? Rau: Nein, auch wenn es viele dachten. Aber ich habe ein Hüftproblem, das erst der Physiotherapeut in Bielefeld richtig in den Griff bekam. kicker: Der Vorwurf, Ihr Talent zu vergeuden, besteht seit Jahren. Rau: Wer sich näher damit beschäftigt, sieht: Ich musste mich immer wieder nach Verletzungen rankämpfen, habe mir nichts vorzuwerfen. kicker: Allen Skeptikern hätten Sie es jetzt noch mal zeigen können. Rau: So habe ich aber nie gedacht. kicker: Anfang 20 stiegen Sie extrem schnell auf. Waren Nationalelf und Bayern sportlich nicht einfach eine Nummer zu groß für Sie? Rau: Klar ist, ich bin kein überragendes Talent. Ich musste am Limit arbeiten, um so weit zu kommen. Durch die Verletzungspausen wurde das irgendwann unmöglich. kicker: Ihr Karriere-Fazit? Rau: Ich habe so viel erreicht wie die wenigsten. Es war eine super Zeit. kicker: An deren Ende Sie finanziell ausgesorgt haben? Rau: Ich sag s so: Ich bin froh, tun zu können, worauf ich Lust habe. INTERVIEW: THIEMO MÜLLER Foto: imago/ulmer TESTSPIELE FC Zürich Bochum 1:2 Tore: Abdi Epallé, Sestak Eintracht Rheine Dortmund 1:5 Tore für Dortmund: Rangelov, Valdez, Blaszczykowski, Frei, Feulner VfB Friedrichshafen Stuttg. 2:11 Tore für Stuttgart: Schieber (2), Riedle (2), Lanig (2), Simak (2), Elson, Bastürk, Didavi TuS Borkum Leverkusen 0:20 Tore: Kießling (4), Derdiyok (3), Gekas (3), Sukuta-Pasu (3), Kroos (2), Renato Augusto (2), Barnetta, Sarpei und ein Eigentor Holstein Kiel Wolfsburg 1:2 Tore: Hasse Simunek, Saglik FSG Altendiez Hoffenheim 0:24 Tore: Obasi (5), Weis (3), Carlos Eduardo (3), Vukcevic (3), Salihovic (2), Groß (2), Maric, Terrazzino, Wellington, Nilsson, Hildebrand, Maicosuel ASV Fußgönheim Mainz 0:10 Tore: Bogavac (3), Baljak (2), di Maria (2), Grimm, Heller, Tautenhahn FSV RW Prenzlau Hertha 2:5 Tore für Hertha: Raffael (2), Piszczek, Nicu, Hartmann WSG Wattens/A. Frankfurt 2:1 Tor für Frankfurt: Teber SC Pfullendorf Freiburg 2:2 Tore: Muzliukaj, Kiefer Bechmann, Flum Ramlingen/E. Hannover 2:5 Tore für Hannover: Hanke (2), Rama, Vinicius, Schlaudraff SG Schneifel Köln 1:3 Tore für Köln: Ishiaku (2), Chihi Rhein-Erft-Auswahl Köln 0:7 Tore: Chihi (2), Freis, Boateng, Ishiaku, Brosinski, Yalcin Sauerland-Ausw. Dortmund 0:11 Tore: Kullmann (3), Feulner (2), Frei (2), Großkreutz (2), Blaszczykowski, Valdez Victoria-Auswahl Schalke 2:6 Tore für Schalke: Kuranyi, Streit, Asamoah, Yalin, Zambrano und ein Eigentor Hannover Regionalauswahl 8:0 Tore: Schlaudraff (3), Stajner (2), Hanke (2) und ein Eigentor Die Testspiele der Bundesligisten bis zum Mittwoch Montag: TuS Koblenz Köln Dienstag: Dynamo Kiew Frankfurt SpVgg Bayreuth Nürnberg Germania Blumenhagen Wolfsburg HSC Hannover Hannover Rot-Weiß Essen Bremen Nahe-Auswahl Mainz Schalke Twente Enschede Wacker Innsbruck - Hamburger SV Fünf Tore in Altendiez: Stürmer Chinedu Obasi (Hoffenheim) Uhr Uhr in Jenbach/Österreich Uhr Uhr Uhr Uhr auf Norderney Uhr in Guldental Uhr in Meppen, Eurosport Uhr in Längenfeld/Österreich, DSF Mittwoch: TuS Viktoria Birken-Honigsessen Köln Uhr in Wissen FC St. Gallen Bochum Uhr FC 07 Albstadt Stuttgart Uhr Offenburger FV Dortmund Uhr Al Ahly Kairo Leverkusen Uhr in Wattenscheid, Eurosport 2 Union Berlin Hertha BSC Uhr, rbb Foto: Imago/ARP Großer Name, kleiner Etat FORTUNA DÜSSELDORF ein klangvoller Name mit großer Tradition. In der Gegenwart ist Bescheidenheit angesagt, der Aufsteiger kämpft um jeden Cent. Gerhard Schröder könnte Fortune sein. Zumindest, was seine Politik der ruhigen Hand betrifft. Ähnlich wie der Ex-Kanzler setzen auch die Funktionäre des Aufsteigers auf die Strategie, nur nichts zu überstürzen. Etwa in Personalfragen. Als vor einigen Wochen im Vereinsumfeld angesichts fehlender Neuverpflichtungen erste Paniksignale zu vernehmen waren, blieb man in den Führungsgremien ruhig. Und auch als der Geschäftsmann und Matthäus-Freund Daniel Jammer sich jüngst als Sponsor anbot, wirbelte die Fortuna keinen Staub auf. Nichts, das nicht spruchreif ist, soll nach außen dringen. So ärgerlich die Politik der knappen Sätze zuweilen für die Medien ist, so verlockend soll die ruhige Hand auf Sponsoren und solche, die es werden sollen, wirken. Im Hintergrund zieht der neue Aufsichtsratsvorsitzende Dirk Kall die Fäden. Daneben zeigt sich Vorstandsmitglied Hermann Tecklenburg als emsiger Strippenzieher. 1Noch steht der Kader der Löwen nicht. Zwei Mittelfeldspieler und ein Stürmer sollen noch verpflichtet werden. Das ist das Mindeste, was wir brauchen, sagt Trainer Ewald Lienen, der sich wünscht, dass die Neuen bis zur Abfahrt am 13. Juli ins Trainingslager nach St. Johann (Österreich) verpflichtet sind. Heißer Kandidat für das defensive Mittelfeld ist weiter Goran Sukalo (27, TuS Koblenz), der trotz Ablösesumme von etwa Euro nach München kommen soll. Das Geld könnte mit dem Verkauf von U-21-Europameister Fabian Johnson reingeholt werden. Der VfL Wolfsburg will Johnson, der Spieler will zum VfL und 1860 wäre bereit, den Spieler ziehen zu lassen. Über ihn entstanden die Kontakte zum ehemaligen Leverkusener Stürmer Dimitri Bulykin, der jetzt vor einem Wechsel von Anderlecht nach Düsseldorf steht. Und trotzdem: Das Sponsorennetzwerk könnte enger geknüpft sein. Zu festgebacken scheint die Skepsis der Wirtschaft gegenüber dem Verein, dessen Name im vergangenen Jahrzehnt weder für Harmonie noch für Erfolg stand. Immerhin hat nun mit Air Berlin ein namhaftes Unternehmen sein Engagement als Premiumpartner angekündigt. Bei einem Etat von knapp fünf Millionen Euro ist jeder Cent willkommen. Die Einnahmen aus dem Pokalknüller gegen den HSV kommen gerade recht. Insgesamt rechnet Geschäftsführer Paul Jäger mit knapp Euro aus Kartenverkauf und TV-Geldern, denn die ARD würde das Spiel gerne live ausstrahlen. Wir haben diese Einnahmen vor der Saison nicht eingeplant, sagt Jäger. Umso erfrischender sei der Geldregen. 1860: Sukalo weiter ein heißer Kandidat Was passiert mit Beda und di Salvo? Allerdings nur gegen eine entsprechende Geldsumme. Und da liegt der Knackpunkt. Noch streiten beide Klubs um die Ablösesumme, pokern derzeit unablässig, dennoch dürfte der Wechsel in den nächsten 10 Tagen über die Bühne gehen. Wenn drei kommen, müssen auch welche gehen. Wer das ist, darüber schwieg sich Lienen aus. Wenn die Neuen da sind, wird man sehen, wo ein Überangebot herrscht, so Lienen. Es könnte Beda und di Salvo treffen, bei denen die Verantwortlichen ein zu starkes Gefälle zwischen Leistung und Gehalt sehen (Beda) oder nach langer Verletzung das Zutrauen in Top-Leistungen verloren haben (di Salvo). MOUNIR ZITOUNI Foto: Horstmüller Diskussionsbedarf: Weil das Kleingeld fehlt, muss Trainer Norbert Meier (rechts, im Gespräch mit Olivier Caillas) auf Ausleihgeschäfte setzen. Wo das Kleingeld fehlt, können Ausleihgeschäfte etwas bewirken. Wie im Falle Salvatore Zizzo. Der Mittelfeldspieler von Hannover 96 soll bald bei der Fortuna aushelfen. Weil sich der 22-Jährige aber noch mit einer Magenerkrankung herumplagt, sollen erst nach der sportärztlichen Untersuchung Nägel mit Köpfen gemacht werden. Auch ein weiterer Neuer, der Brasilianer 1An einen Urlaub war gar nicht zu denken. Kaum war Tobias Sippel als Europameister von der U-21-EM in Schweden zurückgekehrt, stand er schon wieder in Kaiserslautern auf dem Trainingsplatz. Neben der Goldmedaille brachte der 21-Jährige frischen Mut und Selbstbewusstsein aus Skandinavien mit. Der Spaß ist wieder zurück, beschreibt Sippel, der als dritter Torwart zwar nicht zum Einsatz kam, den Effekt des EM-Titels, aber das Turniererlebnis mit dem DFB-Kader genoss. Es war ein versöhnlicher Abschluss einer schweren Saison. Der junge Torhüter musste nach seinem rasanten Aufstieg zur Nummer 1 die ersten Rückschläge verkraften. Schwankende Leistungen Anderson Soares de Oliveira, kann nicht mit ins Bitburger Trainingslager fahren. Der Innenverteidiger knickte im Training um. Dagegen reiste der Ex-Duisburger Stürmer Abdelaziz Ahanfouf mit. Eine Verpflichtung will Trainer Norbert Meier nicht ausschließen. Wir schauen uns das in Ruhe an, sagt Meier in gewohnter Kanzlermanier. WOLFGANG SCHMITZ LAUTERN: Correia und Pinheiro zurückgestuft Der EM-Titel befl ügelt Keeper Sippel und ein Unterarmbruch kosteten ihn den Stammplatz, um den er mit Konkurrent Luis Robles nicht nur in der vergangenen Rückrunde, sondern auch unter dem neuen Trainer Marco Kurz wieder kämpfen wird. Es ist ein gutes Zeichen, dass er gleich eingestiegen ist und volles Rohr in die neue Gruppe reingeht, registriert Kurz das Engagement mit Wohlwollen, zumal Robles noch bis Ende Juli mit dem US-Nationalteam unterwegs ist. Auf Unverständnis stieß dagegen das Verhalten von Marcel Correia und Ricky Pinheiro (beide 20), die das Vertragsangebot des FCK ablehnten und deswegen in den Kader der 2. Mannschaft zurückgestuft wurden. DOMINIC BOLD

31 INTERNATIONAL 48 kicker, 6. Juli 2009 kicker, 6. Juli 2009 MEINUNGEN 33 FRANKREICH: OM trauert um seinen Besitzer Robert Louis-Dreyfus hinterlässt ein schweres Erbe 1Robert Louis-Dreyfus ist tot. Am Samstag verstarb der Besitzer von Olympique Marseille in Zürich im Alter von 63 Jahren an den Folgen einer Leukämie-Erkrankung. Seit Jahren schon war RLD von der schweren Krankheit gezeichnet. OM verdankt ihm sehr, sehr viel, würdigte Jean-Claude Gaudin die Verdienste von Louis-Dreyfus. Der Bürgermeister von Marseille war es, der RLD 1996 überzeugte, Olympique wieder zu übernehmen. Nicht mal einen Monat ist es her, dass Robert Louis-Dreyfus seinem Klub, der eigentlich wegen der permanent ausufernden Emotionen nicht führbar ist, ein weiteres mal restrukturierte. Beim mit Abstand beliebtesten Verein Frankreichs, der sich in seinen Entscheidungen den Wünschen der einflussreichen Fans nie verschließen darf, war Präsident Pape Diouf auf dem Jahrmarkt von Eitelkeiten im Vorstand zwischen alle Stühle geraten und schmiss die Brocken hin. Zu seinem Nachfolger wurde CHAMPIONS LEAGUE Qualifikation, 1. Runde, Hinspiel: Nachtrag vom Mittwoch: Tre Fiori (SMR) - UE Sant Julia (AND) 1:1 (Rückspiel am 7. Juli) EUROPA LEAGUE 1. Qualifikationsrunde, Hinspiele: Olimpi Rustavi (GEO) - B36 Torshavn (FRO) 2:0 Banants Erewan (ARM) - NK Siroki Brijeg (BIH) 0:2 FC Dinaburg (LVA) - JK Nömme Kalju (EST) 2:1 Simurq Zaqatala (AZE) - Bnei Yehuda Tel Aviv (ISR) 0:1 FC Lahti (FIN) - Dinamo Tirana (ALB) 4:1 FC Valletta (MLT) - IB Kefl avik (ISL) 3:0 Sutjeska Niksic (MNE) - MTZ-RIPO Minsk (BLR) 1:1 Dinamo Minsk (BLR) - Renova Cepciste (MKD) 2:1 Trans Narva (EST) - Rudar Velenje (SVN) 0:3 Zimbru Chisinau (MDA) - Oqjetpes Kokschetau (KAZ) 1:2 Anorthosis Famagusta (CYP) - UN Käerjeng (LUX) 5:0 CS Grevenmacher (LUX) - Vetra Vilnius (LTU) 0:3 Haladas Szombathely (HUN) - Irtysch Pawlodar (KAZ) 1.0 Randers FC (DEN) - FC Linfi eld (NIR) 4:0 Slaven Belupo Koprivnica (CRO) - FC Birkirkara (MLT) 1:0 Spartak Trnava (SVK) - Inter Baku (AZE) 2:1 NSI Runavik (FRO) - Rosenborg Trondheim (NOR) 0:3 Sligo Rovers (IRL) - Vllaznia Shkoder (ALB) 1:2 Buducnost Podgorica (MNE) - Polonia Warschau (POL) 0:2 Helsingborgs IF (SWE) - MIKA Ashtarak (ARM) 3:1 Lisburn Distillery (NIR) - FK Zestafoni (GEO) 1:5 Fram Reykjavik (ISL) - TNS Llansantffraid (WAL) 2:1 FC Motherwell (SCO) - Llanelli AFC (WAL) 0:1 (Rückspiele am 9. Juli) COPA LIBERTADORES Halbfinale, Rückspiele: Nac. Montevideo - Estudiantes (0:1) 1:2 Gremio - Cruzeiro (1:3) 2:2 (Hinspielergebnisse in Klammern) NORWEGEN Sandefjord - Odd Grenland 1:2 Die Sonntagsspiele waren bei Redaktionsschluss noch nicht beendet. Brann Bergen - Fredrikstad FK Mo. Nachtrag vom Mittwoch: Lilleström SK - IK Start 3:2 1. Rosenborg BK 16 33: Molde FK 16 27: Odd Grenland 17 32: Valerenga Oslo (P) 16 28: Start Kristiansand 16 29: Stabaek IF (M) 16 25: Brann Bergen 16 26: Viking Stavanger 16 19: Tromsö IL 16 21: Fredrikstad FK 16 19: Sandefjord Fotball (N) 17 22: Lilleström SK 16 21: Aalesunds FK 16 16: Strömsgodset IF 16 15: FK Bodö/Glimt 16 15: Lyn Oslo 16 14:23 11 SCHWEDEN Brommapojkarna - GAIS 1:0 Hammarby IF - Trelleborgs FF 2:1 Foto: imago Die Sonntagsspiele waren bei Redaktionsschluss noch nicht beendet. IF Elfsborg - Örgryte IS Mo. Malmö FF - Kalmar FF Mo. Halmstads BK - IFK Göteborg Mo. 1. IFK Göteborg (P) 12 24: IF Elfsborg 12 16: Helsingborgs IF 12 19: AIK Solna 12 10: Trelleborgs FF 13 16: Gefl e IF 12 13: Kalmar FF (M) 12 17: Örebro SK 12 12: Malmö FF 12 10: Halmstads BK 12 13: Brommapojkarna (N) 13 14: Hammarby IF 13 12: BK Häcken (N) 12 13: GAIS Göteborg 13 17: Djurgardens IF 12 6: Örgryte IS (N) 12 5:23 2 FINNLAND Kuopio PS - Rovaniemi PS 3:0 Tampere Utd. - JJK Jyväskylä 1:0 Die Sonntagsspiele waren bei Redaktionsschluss noch nicht beendet. Honka Espoo - Turku PS Mo. Nachtrag vom Mittwoch: Rovaniemi PS - JJK Jyväskylä 2:1 Tampere Utd. - Inter Turku 3:2 Vaasa PS - HJK Helsinki 3:4 1. Haka Valkeakoski 12 18: HJK Helsinki (P) 12 21: Turku PS 12 21: IFK Mariehamn 12 13: Honka Espoo 12 26: FF Jaro 12 18: Inter Turku (M) 12 13: Tampere United 13 13: FC Lahti 12 17: Vaasa PS 12 15: Anjalankoski 11 11: Rovaniemi PS 13 10:26 8 Leidenschaft für OM: Mit Robert Louis-Dreyfus verliert Olympique Marseille seinen Besitzer, Gönner und den ruhenden Pol. am 22. Juni (s. kicker vom ) Jean-Claude Dassier (67) berufen. Der ehemalige Informationsdirektor des Privatsenders TF1 musste dann froh sein, dass der zuvor von seinem Vorgänger Diouf verpflichtete neue Trainer Didier Deschamps (40) seinen neuen Job bei jenem Klub antrat, mit dem er 1993 die Champions League gewann der größte internationale Erfolg der Marseillais. Der blieb unter der Ägide des jetzt verstorbenen Robert Louis- Dreyfus aus. Dabei hat der erfolgreiche Geschäftsmann mit der doppelten Staatsbürgerschaft (Frankreich/Schweiz) seit 1996 mehr als 200 Millionen Euro in seine Leidenschaft Olympique gesteckt. Titel konnte er mit seinen Investitionen nicht ernten. Wesentlich erfolgreicher war RLD als Businessman, der als Erbe des Imperiums Louis-Dreyfus (Mischkonzern mit Sitz Paris) in Havard Wirtschaftswissenschaften studierte. Seine ersten Meriten verdiente sich RLD bei der Marktforschungsgruppe IMS in New York, später führte er von März 1993 bis März 2003 als Vorstandsvorsitzender und Hauptaktionär die Adidas- Salomon AG und erwarb zudem im November 2002 die KirchMedia AG, und damit die TV-Rechte für die WM 2006 und die Bundesliga. Seit 13. JJK Jyväskylä (N) 12 10: Kuopio PS 13 8:27 7 IRLAND Bray Wanderers - Bohemians 1:3 FC Dundalk - Derry City 1:0 Galway Utd. - Cork City 0:2 St. Patrick s - Shamrock Rovers 1:2 Sligo Rovers - Drogheda Utd. * 1. Bohemian FC (M, P) 18 30: Derry City 18 25: Shamrock Rovers 18 24: Cork City 18 21: FC Dundalk (N) 18 18: St. Patrick s Athletic 18 16: Galway United 18 15: Sligo Rovers 17 14: Drogheda United 17 10: Bray Wanderers 18 14:27 15 BRASILIEN EC Santo André - Gremio Barueri 1:1 Santos FC - Sport Recife 1:0 Die Sonntagsspiele waren bei Redaktionsschluss noch nicht beendet. 1. Atletico Mineiro 8 19: Internacional 8 10: Vitoria 9 14: Flamengo 9 12: Gremio Barueri (N) 9 18: Santos FC 9 18: Palmeiras SP 8 12: Corinthians (N) 8 8: Goias EC 8 17: EC Santo André (N) 9 14: Cruzeiro 8 9: Sao Paulo FC (M) 8 9: Fluminense 8 6: Gremio 8 10:9 9 dem 1. Januar 2003 heißt die Firma Infront Sports & Media. Mit RLD verlieren der Fußball und Olympique Marseille einen großen Gönner. Wir sind einsam, gesteht Präsident Dassier, aber Olympique wird eine große Saison spielen. Das sind wir ihm schuldig. HARDY HASSELBRUCH 15. Sport Recife (P) 9 13: Atl. Paranaense 8 9:15 8 Clube Nautico 8 9: Coritiba FC 8 12: Avai FC (N) 8 9: Botafogo RJ 8 9:14 6 ARGENTINIEN Arsenal - Independiente 1:1 Racing Club - Newell s 2:1 Banfi eld - CA Tigre 0:3 Colon - Boca Juniors 1:3 Rosario Central - Godoy Cruz 0:1 San Lorenzo - Argentinos Jrs. 3:0 River Plate - Estudiantes 1:2 CA San Martin - Lanus * Gimnasia LP - Gimnasia Jujuy * Velez Sarsfi eld - Huracan * 1. Huracan B. Aires 18 35: Velez Sarsfi eld 18 28: Lanus 18 29: Colon Santa Fé 19 29: Racing Club 19 23: Estudiantes 19 22: River Plate 19 24: CD Godoy Cruz 19 23: Rosario Central 19 23: Gimnasia La Plata 18 21: San Lorenzo 19 27: Banfi eld 19 25: CA Tigre 19 24: Boca Juniors (M) 19 22: Newell s Old Boys 19 21: Independiente 19 22: S. Martin Tucuman 18 18: Arsenal 19 19: Gimnasia Jujuy 18 15: Argentinos Juniors 19 19:32 15 *) Bei Redaktionsschluss nicht beendet Weitere Tabellen fi nden Sie auf unserer Website unter FREDI BOBIC Europameister 1996 Reisende soll man nicht aufhalten, heißt es so schön, und das gilt auch im Fußball. Für die Bundesliga wäre es zwar unheimlich schade, wenn ein Ausnahmespieler wie Franck Ribery von der Bildfläche verschwinden würde. Sein Anliegen, zu Real Madrid wechseln zu wollen, muss man aber verstehen. Dass er sich in dieser hochkarätigen Mannschaft zeigen will, ist nachvollziehbar, wobei sich für mich die große Frage stellt: Kauft sich Real da mit Cristiano Ronaldo, Kaka und Karim Benzema eine Showtruppe zusammen oder eine Mannschaft, die wirklich um Titel spielen kann? Ich tendiere zu Ersterem, denn Real hat nur wenig in die Defensive investiert. Um Meisterschaften zu gewinnen, braucht man aber nicht nur Stars und Sternchen, sondern auch Arbeiter wie Barcelonas Carles Puyol. Zurück zu Ribery: Ich denke, wenn die Bayern 60 Millionen Euro bekommen und obendrein noch aus dem Real-Reservoir einen Spieler wie Arjen Robben abgreifen können, dann haben sie ein gutes Geschäft gemacht. Der Fall Demba Ba zeigt, mit welch harten Bandagen auf einen Noch ein Monat, dann beginnt die Punktejagd der Saison 2009/2010. Gleich mit einem Knaller: Der Meister 2009, der VfL Wolfsburg, spielt gegen den Meister 2007, den VfB Stuttgart. Und: Der neue Trainer in Wolfsburg ist der gleiche, der 2007 den VfB für viele überraschend zum Titelgewinn führte, Armin Veh. Alle drei Aufsteiger (Freiburg, Mainz und Nürnberg) dürfen dieses Mal mit Heimspielen beginnen. Sechs der sieben Klubs, die mit einem neuen Trainer in die Saison gehen, müssen auswärts starten (einzige Ausnahme: Veh in Wolfsburg). Der Grad der Zufriedenheit mit dem neuen Spielplan ist von Klub zu Klub unterschiedlich. Die meisten werden längst gemerkt haben, dass die Spiele, die einem von jetzt aus als besonders schwer erscheinen, dann, wenn sie anstehen, ganz andere Schwierigkeitsgrade KICKER- KOLUMNISTEN- KREIS Der kicker-kolumnistenkreis: Giuseppe Bergomi, Thomas Berthold, Fredi Bobic, Marco Bode, Didier Deschamps, Thomas Helmer, Bernd Heynemann, Morten Olsen, Bernd Schuster, Uli Stielike, Joachim Streich, Olaf Thon, Rudi Völler, Marc Wilmots Ribery und Ba: Lasst sie gehen! Wechsel gedrängt werden kann. Wenn der Gegenwert stimmt, lautet auch hier die Devise: Lasst ihn gehen. Für mich steht aber fest, dass Stuttgart für Ba, sollte es sportmedizinisch keine Bedenken geben, um einiges tiefer in die Tasche greifen muss als die derzeit genannten Summen. 12 Millionen Euro sind deutlich zu niedrig angesetzt. Auf der anderen Seite ist Hoffenheim mit der Verpflichtung von Josip Simunic ein cleverer Schachzug gelungen. Sieben Millionen Euro für den Transfer dieses schon 31 Jahre alten Spielers sind nicht zu viel: Weil Simunic dieser Mannschaft mit seiner Erfahrung jenen Rückhalt geben kann, der in der vergangenen Saison gefehlt hat. Für Hertha ist der Weggang von Simunic in finanzieller Hinsicht die Rettung, sportlich aber ein ganz großer Verlust. Die Verpflichtung von Artur Wichniarek sehe ich positiv. Ich kenne ihn noch aus seiner ersten Berliner Zeit, das waren unglückliche zweieinhalb Jahre. Aber Wichniarek hat bei Bielefeld gezeigt, dass er in der Bundesliga treffen kann. Er hat deshalb in Berlin eine zweite Chance verdient. kicker-herausgeber KARL-HEINZ HEIMANN dreht den SCHEINWERFER Claudia Pechstein wehrt sich haben, weil die aktuelle Situation ganz anders aussieht. Ob eigener Tabellenplatz oder der des Gegners, Zahl und Wichtigkeit verletzter oder gesperrter Spieler um nur drei Beispiele herauszugreifen können für völlig veränderte Voraussetzungen sorgen. Auch hier gilt der Erfahrungssatz: im Laufe einer Saison gleicht sich so was immer aus. Gute Besserung, Demba Ba! kicker- Chefreporter RAINER FRANZKE Dietmar Hopp, der Mäzen der TSG Hoffenheim, wird seiner Worte schneller erinnert, als ihm wohl lieb ist. Jetzt, da der VfB Stuttgart zaudert, Demba Ba unter Vertrag zu nehmen. Hoffenheim war im Sommer 2007 bei der Verpflichtung des Spielers für drei Millionen Euro Ablöse ein Risiko eingegangen. Ba hatte gerade einen Schien- und Wadenbeinbruch auskuriert, bekam bei der TSG eine neue Chance. Das Thema Doping war schon lange für die letzte Woche vorgesehen. Grund: Der Start der Tour de France. Zwei andere Sportarten beherrschten jedoch die Szene: Sperre der fünffachen Olympiasiegerin Isabell Werth, deren Dressurpferd Whisper bei einer Dopingprobe Ende Mai positiv getestet worden war. Und noch eine, die fünf olympische Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung mit Ba, der unbedingt aus seinem bis 2011 datierten Vertrag aussteigen und zum VfB wechseln will, erinnerte Hopp daran und sagte: Das soll jetzt alles vergessen sein? Hätte er versagt, wäre er, vier Jahre die Hand aufhaltend, gerne in Hoffenheim geblieben. Kürzlich wurde der Titannagel entfernt, der Bas Bein zusammenhielt. Noch ist der Spieler nicht fit. Nun zögert der VfB mit dem bis zu 15-Millionen- Euro teuren Transfer. Gute Besserung, Demba Ba! Damit der Transfer klappt. Es wäre die beste Lösung nach dem miesen Wechselpoker. Platzt jedoch der Transfer, wäre künftig jeder Torjubel im TSG-Trikot unglaubwürdig. Goldmedaillen gewonnen hat, wurde gesperrt: Claudia Pechstein. Sie ist aktiv in einer Sportart, die bislang mit Doping wenig zu tun hatte, dem Eisschnelllaufen. Kein positives Testergebnis stützt das Urteil. Sie wurde wegen auffälliger Blutwerte vom internationalen Verband ISU für zwei Jahre gesperrt. Erstmals stützen nicht Beweise ein Urteil,sondern indirekte Untersuchungsergebnisse. Claudia Pechstein, die sich vehement gegen alle Dopingvorwürfe wehrt, und der deutsche Verband DESG wollen den internationalen Sportgerichtshof CAS anrufen. Nun haben Juristen und medizinische Gutachter das Wort. Das kann dauern. Es wird spannend, wie die CAS-Richter den Schritt auf juristisch unsicheres Neuland bewerten, auch wegen der Begleitumstände des bisherigen Verfahrens.

32 ZU GAST BEIM KICKER 34 kicker, 6. Juli 2009 INTERNATIONAL kicker, 6. Juli Ballack ist schwierig Zidane war nie link Nach dem Ende seiner aktiven Karriere wird HERBERT FANDEL (45) bald im Lehrstab tätig werden. Der langjährige Top-Schiedsrichter über Spieler und Spiele, Zukunft und Vergangenheit, Ziele und Pläne. kicker: Herr Fandel, haben Sie eigentlich einmal selbst Fußball gespielt? Herbert Fandel: Ja. Ich war ein eher mittelmäßiger Fußballer, technisch gut, aber nicht sehr zweikampfstark. Mit 21 Jahren habe ich aufgehört. Das ist mir nicht leicht gefallen. kicker: Warum haben Sie so früh aufgehört? Fandel: Ich habe damals schon in der Rheinlandliga gepfiffen und hatte ein eigenes Gespann. Das war gigantisch. Der junge Mann pfeift, hieß es überall. Aber spielen und pfeifen ließ sich nicht mehr unter einen Hut bringen. kicker: Wann haben Sie Ihr erstes Spiel geleitet? Fandel: Offiziell mit 14. Aber als ich 12 war, hat mir mein Vater bei einem Jugendspiel unseres Vereins die Pfeife in die Hand gedrückt. Wir haben 0:1 verloren durch einen Handelfmeter, den ich gegeben hatte. kicker: Wird Ihr Sohn auch einmal Schiedsrichter werden? Fandel: Nein, für einen weiteren Fandel wäre es immer schwierig, eine Karriere als Schiedsrichter zu beginnen. Dafür habe ich zu viele Spuren hinterlassen. Wir waren vier pfeifende Brüder, zwei waren immerhin in der Amateuroberliga aktiv. Aber sie sind alle nicht weitergekommen, auch weil sie meinen Namen trugen. kicker: Können Sie sich noch an Ihr erstes Bundesligaspiel erinnern? Fandel: Stuttgart gegen Frankfurt, 3:2, Beobachter Tritschler, vier Gelbe Karten. Ich hatte unheimlich Fracksausen, das war Emotion pur. kicker: Sind Ihnen in diesem Spiel Fehler unterlaufen? Fandel: Ein völlig fehlerloses Spiel gibt es für einen Schiedsrichter eher selten. Manche Fehler sind leider unumgänglich. Mein Bestreben war immer, keine spielentscheidenden Fehler zu machen, sondern wenn schon, dann eher in einem unbedeutenden Bereich. kicker: Was war Ihr größter Fehler? Fandel: 2003 im Revierderby. Es war 50 Minuten lang überhaupt nichts los. Dann haben sich 40 Meter von mir entfernt und in meinem Rücken Victor Agali und Dede gefetzt. Ich habe Agali vom Platz gestellt, aber ich hätte beide rausschmeißen müssen, auch wenn ich nichts gesehen habe. Das hätte mir meine Erfahrung sagen müssen. Gebt mir alles, was Fehler minimiert. kicker: Ist Ihnen Ihr Job nach 20 Jahren Bundesliga leichter von der Hand gegangen als am Anfang? Fandel: Ich wollte immer Berechenbarkeit vermitteln, auch wenn einem das oft als Arroganz ausgelegt wird. Ich denke, ich habe eine hohe Akzeptanz genossen. Bloße Beliebtheit war nie ein Gradmesser für mein Handeln. Es war ein schönes Zeichen für mich, dass kein Verein oder Verband den Schiedsrichter Herbert Fandel jemals abgelehnt hat. Was sehen Sie in der Zeitlupe? Nichts! kicker: Warum haben Sie vorzeitig aufgehört? Fandel: Ich wollte über den Zeitpunkt selbst bestimmen und nicht gesagt bekommen: Du bist jetzt 47 Jahre alt und wirst entsorgt. kicker: Sie haben die größten Spiele bis hin zum Finale der Champions League geleitet. Sind Sie stolz darauf? Fandel: Ich habe mich immer als Dienstleister des Fußballs gesehen, der Sport musste im Mittelpunkt stehen. Ich kann nicht sagen: Wie toll, hier spielen ein Messi, Ronaldinho oder Zidane auf, aber ich bestimme, was los ist. Das war nicht mein Ding. Aber es hat mich erfreut, solche Leute Fußball spielen zu sehen. Das ist Kunst. kicker: Wie stehen Sie zum Videobeweis? Fandel: Gebt mir alles, was Fehler minimiert. Eine hundertprozentig verlässliche technische Einrichtung, die sagt, ob der Ball im Tor war oder nicht. Es ist doch schrecklich, wenn jeder im Stadion gesehen hat, dass der Ball hinter der Linie war, aber das Schiedsrichterteam hat es nicht erkannt. Aber den Videobeweis sonst? Was sehen Sie denn in der Zeitlupe? Nichts! Zumindest nicht die Realität. Der Schiedsrichter kann am besten in Realgeschwindigkeit eine Szene beurteilen. In der Zeitlupe sieht jeder Soft-Kontakt schwerwiegend aus. Aber nicht jeder Kontakt kann im Fußball zu einem Elfmeter führen. Wo kämen wir denn da hin? kicker: Ist das menschliche Auge überhaupt in der Lage, knappste Abseits-Entscheidungen aufzulösen und korrekt zu entscheiden? Fandel: Nein, aber ich habe auch einen anderen Anspruch, als zu entscheiden, ob einer die Zehenspitze gerade noch vor einem Gegenspieler gehabt hat oder nicht. Das wird im Fernsehen mit den Linien versucht, aber auch das führt zu keinem richtigen Ergebnis. Was die Assistenten leisten, ist sensationell. Klare Fehler sind sehr selten. kicker: Wären Sie gerne Profi- Schiedsrichter gewesen? Fandel: Nein. Ich wollte Geradlinigkeit vermitteln in einem speziellen Metier, das nicht jeder beherrscht. Dazu gehören Passion und Leidenschaft. Schiedsrichter werden in vielen Facetten ausgebildet. Aber es ist unerlässlich, dass man seinen Mann im Leben steht und einen Beruf ausübt. kicker: Sie haben Konzertpianist studiert. Wie waren die genauen Umstände und warum sind Sie nicht mehr hauptberuflich in diesem Bereich tätig? Fandel: Ich habe in Wien, Salzburg und Köln studiert und in Salzburg in einem Saal vor 1000 Leuten gespielt. Ein international sehr renommierter Professor erschien bei mir in der Garderobe und bot mir einen Unterrichtsplatz bei ihm an. Aber diesen Weg weiterzugehen, hätte bedeutet, dass ich weg vom ITALIEN: Ein Verkauf des Vereins lässt weiter auf sich warten Entlastung für Kapitän Totti gesucht 300 Millionen fehlen AS Rom in der Klemme 1Als erstes Team der Serie A startete der AS Rom am Wochenende die Vorbereitung und setzte dabei auf schillernde Erinnerungen. Man wählte das Hotel Royal Hinterhuber in Bruneck nahe Bozen, wo die Gelb- Roten bereits von 1976 bis 1983 Station machten damals unter anderem mit Falcao, Bruno Conti oder Carlo Ancelotti sowie dem legendären Coach Niels Liedholm. Nach 26 Jahren sind die Römer nun wieder im südtiroler Pustertal, wo sie wohl ein wenig dem Dilemma entfliehen, das den Klub seit Wochen nicht zur Ruhe kommen lässt. Zum einen wechseln beinahe täglich die Wasserstandsmeldungen über eine geplante ausländische Übernahme, nebenher ruhen sportliche Planungen still wie ein Bergsee. Um Transfers bemühen wir uns zur rechten Zeit, sagte Trainer Luciano Spalletti, dessen Abgang eigentlich bevorstand, der sich mit der Vereinsführung dann aber noch einmal zusammenraufte. Im Grunde wäre die Zeit aktuell sehr recht, denn Neuzugänge können im Trainingslager nicht schaden, außerdem tritt die zuletzt sechstplatzierte Roma bereits Ende Juli in der Europa League zum ersten Pflichtspiel an. Ohne die Champions-League- Millionen der vergangenen Jahre und mit einem nicht gerade prallen Konto muss der Verein vor dem NEWS Die UEFA hat beschlossen, dass Schiedsrichter auf rassistische Zwischenfälle reagieren sollen. Demnach kann ein Spiel zunächst unterbrochen werden, sollten dann auch Stadiondurchsagen nicht helfen, kann der Referee abbrechen. Die Regelung treten ab sofort in allen UEFA-Wettbewerben in Kraft. Ronaldo (32) hat mit dem Sieg von Corinthians im Pokalfinale gegen Internacional Porto Alegre (2:2 und 2:0) zum ersten Mal einen nationalen Titel in Brasilien gewonnen. Karel Jarolim (52) lehnte das Angebot ab, neuer Nationaltrainer Tschechiens zu werden. Der Vater des Hamburger David Jarolim (30) zieht es vor, weiter bei Slavia Prag zu bleiben, statt die Nachfolge von Frantisek Straka (51) anzutreten. Foto: picture-alliance/dpa Bange Blicke: Francesco Totti will zwar bis 2014 verlängern, doch seine Roma steht vor schweren Zeiten. Shopping aber zunächst Spieler loswerden. Christian Panucci (36) steht vor einem Wechsel zum FC Genua, bringt aber keine Ablöse ein. Im Gegensatz zu David Pizarro (29) und Julio Baptista (27), die man gern verkaufen würde. Insbesondere vom Brasilianer verspricht man sich einige Millionen, die Spalletti wieder investieren will. Ein kopfballstarker Angreifer, der für Totti Entlastung schafft, hat Priorität so Spalletti. Julio Cruz (Inter) ist mit 2,5 Millionen Euro Jahresgehalt noch zu teuer, ebenso Vincenzo Montella (35) hat seine Karriere beendet. Der ehemalige Nationalstürmer vom AS Rom, dessen Vertrag noch bis 2010 gelaufen wäre, wird als Jugendtrainer bei den Römern arbeiten. Beim FC Valencia kündigt sich ein erneuter Wechsel in der Führungsetage an. Ex-Präsident Vicente Soriano ist neuer Mehrheitsaktionär des Klubs und steht vor einer Ablösung des erst seit einem Monat amtierenden Valencia-Chefs Llorente. Josip Tadic (21) wechselt von Dinamo Zagreb zum französischen Erstligisten Grenoble Foot 38. Dort erhält der ehemalige Stürmer von Bayer Leverkusen einen Vierjahresvertrag. Die Ablösesumme beträgt Euro. 1 Anfang Dezember müssen wir eine Entscheidung treffen, weiß Michel Platini (54, Foto), wir haben mit der Zeit gespielt, doch irgendwann werden wir keine Zeit mehr haben. Wir rennen auf eine Wand zu, stellte der UEFA-Präsident nach dem Kongress des Exekutiv-Komitees in der vergangenen Woche im litauischen Vilnius fest. Die EURO 2012 wird langsam aber sicher zur unendlichen Geschichte, weil Co-Gastgeber Ukraine schon seit September 2007 die Ausrichtung der EM-Endrunde nur unter strengen Auflagen hält. Dagegen sind die Vorbereitungen in Polen, dem zweiten Austragungsland, weitgehend auf Stand. wie die geforderte Ablöse für Roman Pavlyuchenko (Tottenham). Nebenher suchen die Römer auch eine gestandene Nummer zwei hinter Stammkeeper Doni. Unterdessen hat Klub-Ikone Totti angekündigt, bald bis 2014 zu verlängern, auch über ein Comeback im Nationalteam denkt er nach. Die Tifosi des AS Rom träumen derweil weiter von frischen Millionen aus einer Vereinsübernahme. Momentan ist die Familie Sensi durch den Erdölkonzern Italpetroli mit 51 Prozent Hauptaktionär der Roma, steht aber mit rund 300 Millionen Euro bei der Bank Unicredit in der Kreide. Vor zwei Wochen scheiterte zunächst der Verkauf an eine Gruppe um FIFA- Spielervermittler Vinicio Fioranelli aus der Schweiz, der aber bald einen neuen Versuch starten will. Zwei weitere Interessenten soll es geben, einer davon stammt angeblich aus Libyen. Das Ende bleibt weiter offen. Denn in der Vergangenheit waren auch schon Käufer aus Russland und den USA ergebnislos in Rom gewesen. OLIVER BIRKNER UEFA: Druck auf die Ukraine wegen EURO 2012 Platini und die Option Deutschland In Anbetracht der misslichen Situation in der Ukraine hat der UEFA-Präsident in einem Interview den Druck auf die Ukraine noch einmal erhöht. Wenn wir nicht in der Ukraine spielen, dann müssen wir zwei andere Stadien finden, meinte Michel Platini unmissverständlich. Ob Leipzig und Berlin eine mögliche Alternative seien, beantwortete der sonst so vorsichtig zurückhaltende Präsident: Das ist eine Option! Seitens des DFB hält man bezüglich der Äußerung Platinis zum Thema einer möglichen Übernahme den Ball flach. Bis zum 30. November haben die Ukrainer jetzt Zeit, die bisher herrschenden Defizite bei den Stadien und der Infrastruktur zu beheben. N. N.

33 46 INTERNATIONAL kicker, 6. Juli 2009 ZU GAST BEIM KICKER kicker, 6. Juli GOLD CUP: Cherundolo feiert sein Comeback im US-Team Aguirre: Wir sind von niemand abhängig 1Fast direkt nach ihrem zweiten Platz beim Confederations Cup in der Vorwoche startete die US-Auswahl als Gastgeber am vergangenen Samstag mit einem lockeren 4:0- Erfolg über Grenada in den Gold Cup. Beim Versuch, den dritten Titel in Serie und den fünften insgesamt zu holen, setzt Coach Bob Bradley allerdings auf einen runderneuerten Kader. Für die Jungs ist das eine große Chance, so Bradley. Es war geplant, eine starke Auswahl nach Südafrika zu schicken und den Gold Cup dazu zu nutzen, uns bestimmte Spieler anzuschauen, die sich für den WM-Kader empfehlen können. Nebenbei feierte Für die Jungs ist das eine große Chance. Hannovers Rechtsverteidiger Steven Cherundolo gegen Grenada sein Comeback im US-Trikot. Beim großen Rivalen Mexiko setzt Trainer Javier Aguirre derweil nur auf wenige Legionäre wie Giovani Dos Santos (Tottenham) oder Carlos Vela (FC Arsenal) und viele Akteure aus der heimischen Liga. Auf Routiniers wie den Ex-Stuttgarter Pavel Pardo, Cuauhtemoc Blanco, Rafael Marquez, Ricardo Osorio (VfB Stuttgart), Oswaldo Sanchez oder Carlos Salcido verzichtete Aguirre gleich ganz. Unser Team ist von niemand abhängig, erklärt der Trainer seine Spielerwahl. Niemand ist gesetzt. Es gibt sicher Leute, die anderer Meinung sind und bestimmte Spieler vorziehen würden. Aber ich habe das Recht, die auszusuchen, die ich will. Aguirre hatte das Amt im April von Sven Göran Eriksson übernommen und versucht nun, die ins Straucheln geratene El Tri wieder auf Kurs zu bringen. In der WM- Qualifikation liegen die Mexikaner in ihrer Gruppe hinter Costa Rica, den USA und Honduras nur auf dem vierten Rang. Um das Ticket für Südafrika direkt zu lösen, müsste aber mindestens der dritte Platz her. Erfolgserlebnisse beim Gold Cup wären da ein willkommener Motivationsschub. Das Turnier selbst wird erstmals in 13 Stadien ausgetragen. Gespielt wird in Boston, Philadelphia, Dallas, San Francisco, Chicago, Washington, Miami, Seattle, Columbus, Houston, Phoenix, Los Angeles und New York. JERRY HAWKINS Wieder an Bord: Kapitän Steven Cherundolo (links, gegen Jason James) feierte gegen Grenada sein Comeback im Trikot der US-Auswahl. Spielplan CONCACAF Gold Cup 2009 in den USA GRUPPE A Samstag, 4. Juli: Kanada Jamaika 1:0 Costa Rica El Salvador 1:2 Mittwoch, 8. Juli: Jamaika Costa Rica El Salvador Kanada Samstag, 11. Juli: Costa Rica Kanada El Salvador Jamaika GRUPPE B Sonntag, 5. Juli: Honduras Haiti 1:0 Grenada USA 0:4 Donnnerstag, 9. Juli: Haiti Grenada USA Honduras Sonntag, 12. Juli: USA Haiti Honduras Grenada GRUPPE C Sonntag/Montag, 5./6. Juli: Panama Guadeloupe * Nicaragua Mexiko * Freitag, 10. Juli: Guadeloupe Nicaragua Mexiko Panama Sonntag/Montag, 12./13 Juli: Panama Nicaragua Mexiko Guadeloupe VIERTELFINALE Samstag/Sonntag, 18./19. Juli: (1) Sieger A Zweiter B (2) Sieger B Dritter A/C (3) Zweiter C Zweiter A (4) Sieger C Dritter A/B HALBFINALE Donnnerstag, 23. Juli: Sieger VF 1 Sieger VF 2 Sieger VF 3 Sieger VF 4 ENDSPIEL Sonntag, 26. Juli, New York: Sieger der Halbfinals *) = Bei Redaktionsschluss nicht beendet. Gruppenspieltage nach MESZ. Die K.-o.-Runde ist noch nicht genau terminiert. Foto: picture-alliance COPA LIBERTADORES Brujita Veron: Auf den Spuren der Hexe 1Man sieht sich ja bekanntlich immer zweimal. Doch die beiden Finalspiele der Copa Libertadores werden für Estudiantes La Plata und Cruzeiro Belo Horizonte bereits die Duelle Nummer drei und vier in der aktuellen südamerikanischen Champions League. Am Mittwoch haben zunächst die Argentinier Heimreicht, das Rückspiel findet eine Woche später in Brasilien statt. Bereits in der Gruppenphase hatten sich beide Teams gekreuzt, Cruzeiro 3:0 gewonnen, Estudiantes 4:0. Ein Favorit ist nicht auszumachen. Allerdings ist bei Estudiantes der Regisseur angeschlagen: Juan Sebastian Veron (34) genannt Brujita, die kleine Hexe. Sein Einsatz ist wegen einer Wadenverletzung unklar. Ansonsten steht das Gerüst: Im Tor der bereits vom italienischen Erstligisten Catania erworbene neue Nationalkeeper Andujar, die Abwehr organisiert Rolando Schiavi, 2003 bereits mit den Boca Juniors Libertadores-Sieger. Vorne soll es vor allem Mauro Boselli richten. Bei Cruzeiro überragen indes die Mittelfeldspieler Wagner und Ramires, der jüngst beim Confed-Cup für Brasilien auftrumpfte und nach den Finals zu Benfica wechseln wird. Der Ex-Hamburger Juan Pablo Sorin (33) ist nur Ersatz, der Ex-Leverkusener Athirson (32) ebenso. Beide Vereine könnten durch einen Erfolg an große alte Zeiten anknüpfen. Die Studenten aus La Plata gewannen von 1968 bis 1970 dreimal in Folge den Pott, 1968 auch den Weltpokal. Mit dabei damals als Abräumer der spätere Weltmeister- Trainer und heutige Nationalelf- Manager Carlos Bilardo. Und Juan Ramon Veron, die Hexe und Vater der aktuellen kleinen Brujita. Für Cruzeiro wäre es der dritte Copa-Titel, womit man zum brasilianischen Rekordsieger Sao Paulo aufschließen würde. Bereits 1976 und 1997 hatte man triumphiert. Danach jedoch gegen Bayern München und Borussia Dortmund jeweils den Weltpokal verpasst. P. GERALDES/C. FREITAS Wadenprobleme: Regisseur Veron. Foto: Imago/Latinpress Fußball muss. Deswegen habe ich nein gesagt. kicker: Was ist Ihr Lieblingsstück? Fandel: Die Ballade f-moll von Frederic Chopin. Die kann ich heute noch aus dem Stegreif spielen und man könnte sie auf CD brennen. kicker: Viele Schiedsrichter nehmen berufliche Einschränkungen in Kauf. Sind 3600 Euro Entlohnung für ein Bundesligaspiel korrekt? Fandel: Es geht ja nicht in erster Linie um das Geld. Ich habe auch noch für 72 Mark Tagesspesen gepfiffen Euro ist eine bestenfalls gerade adäquate Summe, um die beruflichen Nachteile auszugleichen, die auf jeden einzelnen Bundesliga- Schiedsrichter zukommen. Jede Karriere knickt ein wenig ein, weil man zeitlich immer verfügbar sein muss. Und das in einem Alter, in dem die Kollegen die Karriereleiter in ihrem Beruf hochklettern oder die Weichen dafür stellen. kicker: Hat man schon einmal versucht, Sie zu bestechen? Fandel: Ja, das war in meinem fünften Jahr als Schiedsrichter, in der Ich kann nicht sagen, wie toll, ich bestimme: Herbert Fandel über sein Selbstverständnis als Schiedsrichter. Bezirksliga. Ich hatte einen Spieler vom Platz gestellt, und sein Trainer hielt mir nach dem Abpfiff einen 50-Mark-Schein hin, damit ich den Pass wieder herausrücke. Ich habe das natürlich sofort gemeldet, der Trainer wurde lebenslang gesperrt. kicker: Gab es auf internationaler Ebene Bestechungsversuche? Fandel: Ganz ehrlich: Nein! Da ist nie etwas passiert, und ich habe auch nie davon gehört. Auch wenn ich seit Robert Hoyzer nicht mehr die Hand für alle ins Feuer legen würde. Das war sehr schlimm damals, als die ganze Sache öffentlich wurde. Man hat uns von einem Tag auf den anderen mit Kriminellen in einen Topf geworfen. kicker: Markus Merk hat nach dem Ende seiner Karriere gesagt, dass er die größten Kämpfe auf dem Platz mit Luis Figo ausgetragen hat. Gibt es bei Ihnen auch einen speziellen Patienten? Fandel: Figo war wirklich schwierig, und auch Michael Ballack ist kein einfacher Spieler. Vorbildlich Fotos: Dieter Fleischmann fand ich immer Zinedine Zidane. Sehr angenehm im Umgang war auch Gennaro Gattuso, der ja als beinhart gilt. Wir haben uns vor den Spielen freundschaftlich und respektvoll begrüßt und offen miteinander gesprochen. Manchmal musste ich ihn zeitnah verwarnen. Nach dem Abpfiff war er dennoch immer der Erste, der zu mir kam. kicker: Aber Zidane ist sehr häufig vom Platz geflogen, nicht nur im WM-Finale Fandel: Er war nie link. Zidane ist immer mal wieder ausgerastet, aber das war nicht versteckt, sondern gut zu erkennen. Das war Emotion pur bei ihm. kicker: Gibt es Trainer, die den Job schwer machen? Fandel: Ja, es gibt welche, die nur ihren Vorteil suchen. Aber das kann ich nicht mal vorwerfen, da bringe ich durchaus Verständnis für auf. Trainer sind zum Erfolg verdammt, noch mehr als Spieler, und stehen unter einem enormen Druck. kicker: Durfte man zu Ihnen sagen: Ihre Spielleitung ist unter aller Sau? Das hat Felix Magath einmal zum Schiedsrichter gesagt und damit eine Diskussion über die Umgangsformen losgetreten. Fandel: Im Fußball ist der Ton manchmal rau. Unter vier Augen kann man vieles sagen. Bekommen allerdings Dritte das mit, kann ein Schiedsrichter es nicht durchgehen lassen. Das würde zu einem Autoritätsverlust führen. kicker: Sind Sie selbst manchmal auf dem Platz ausfällig geworden? Fandel: Wenn ich ein Ventil gebraucht habe, habe ich mein Eifeler Platt ausgepackt. Da gibt es zwei Sätze, mit denen ich wunderbar fluchen kann, aber es versteht sie keiner. kicker: Gibt es auch Freundschaften auf dem Platz? Fandel: Es gab in der ganzen Zeit nur drei Spieler, mit denen ich mich geduzt habe. Ihre Namen möchte ich nicht nennen. Allgemein sind Ja, man hat versucht, mich zu bestechen. Freundschaften auf dem Platz gefährlich, Nähe blockiert. Es geht darum, klare Entscheidungen zu treffen. Allerdings habe ich am Ende meiner Karriere mehr mit den Spielern gesprochen als am Anfang. kicker: Reißt Ihr vorzeitiger Rücktritt eine große Lücke? Fandel: Nein, Deutschland hat gute junge Schiedsrichter wie Wolfgang Stark, Florian Meyer oder Felix Brych, der jetzt in die Top-Gruppe der FIFA aufgerückt ist. International sehe ich das ein wenig anders. In diesem Bereich haben mit Markus Merk, Anders Frisk, Urs Meier und Pierluigi Collina mehrere herausragende Leute in jüngerer Vergangenheit aufgehört. Vor der Europameisterschaft haben viele auf die Liste der eingesetzten Schiedsrichter geschaut und uns gefragt: Wie soll das gut gehen? kicker: Gibt es Verbesserungsmöglichkeiten im Ausbildungssystem? Fandel: Auch wenn das manche nicht hören wollen: Was Volker Roth, Eugen Strigel und Manfred Amerell in Deutschland in den vergangenen Jahren in dieser Beziehung auf die Beine gestellt haben, ist europa- und weltweit vorbildlich. Die Schiedsrichter werden in ihrer Persönlichkeitsstruktur geschult, es gibt Kurse in Sachen Rhetorik oder Körpersprache. All das gehört zu einem gut funktionierenden Ganzen dazu. kicker: Wie sieht Ihre persönliche Zukunft aus, treten Sie bald in die Fußstapfen des Ausschussvorsitzenden Volker Roth? Fandel: Ich habe gesagt, dass ich nach dem Ende meiner Karriere Verantwortung übernehmen will. Dafür sind die Signale von allen Seiten da. Und es ist doch klar: Wer wie ich jahrelang als aktiver Schiedsrichter mit an der Spitze stand, der will irgendwann eine Führungsaufgabe übernehmen. AUFGEZEICHNET VON THOMAS ROTH Denkanstöße: Herbert Fandel im Kreis der kicker-redaktion mit Klaus Smentek, Thomas Roth und Axel Heiber (von rechts).

34 U kicker, 6. Juli 2009 INTERNATIONAL kicker, 6. Juli ,,Fehler aus Leidenschaft muss man Das Fazit eines Europameisters: ANDREAS BECK (22) aus Hoffenheim holte mit der U 21 den Titel. Hier sagt er, welche neuen Ziele er sich steckt. kicker: Wie fühlt man sich nun, mit ein wenig Abstand zum Ereignis, als U-21-Europameister, Herr Beck? Andreas Beck: Das fühlt sich gut an. Man kann es besser einordnen. Es wird einem bewusst, diese für uns einmalige Chance genutzt zu haben. Das ist ein großer internationaler Titel. Den geholt zu haben, das macht mich stolz. kicker: Sie haben die Juniorenzeit quasi mit einem Meisterstück abgeschlossen. Ist die Ausbildung als Fußballer damit zu Ende? Beck: Ich sehe mich nicht als fertigen Spieler. Ich will mich noch über Jahre hinweg verbessern. Eigentlich solange ich im aktiven Wettkampf stehe. Das ist ein dynamischer Prozess, der geht immer weiter. Umso wichtiger ist es nach so einem Erfolg, auch mal innezuhalten, einfach dankbar zu sein und genießen zu können. kicker: Was hat der Lernprozess in den vergangenen zwölf Monaten bewirkt? Beck: Vielerlei Dinge. Man muss zwei Stränge trennen: Ich habe als Persönlichkeit Fortschritte gemacht mit meinem Wechsel nach Hoffenheim. Ich musste erstmals mein gewohntes und vertrautes Umfeld verlassen, mich neu beweisen. Andererseits habe ich auch sportlich Fortschritte gemacht. kicker: Welche genau? Beck: Ich habe 46 Pflichtspiele absolviert, die meisten komplett. Das hat mich enorm vorangebracht, ich habe jede Menge Erfahrungen gesammelt. kicker: Hat sich konkret auch Ihr Spiel gegenüber Stuttgart verbessert? Beck: Ja, besonders die Arbeit gegen den Ball. Das typische Hoffenheimer Spiel, mit extrem hohem Pressing, also frühzeitig, schon Sieger mit Pokal: Stolz präsentiert Andreas Beck nach dem Finale die Trophäe des U-21-Europameisters. im Mittelfeld den Gegner zu stellen. Und wie man das macht, wie man den Gegner stellt, ohne dass er einem entwischt. Die meisten Fortschritte habe ich in der Defensive gemacht. Und in der Offensive habe ich meine Qualitäten auch gut eingebracht. Ich will eine Saison auf konstant hohem Niveau spielen und mich anbieten. Natürlich ist die WM ein Traum und mein Ziel. kicker: Warum haben Sie den Sprung nicht beim VfB Stuttgart geschafft? Beck: Da habe ich ja auch meine Spiele gemacht. Aber die Chance, Stammspieler zu werden, sah ich nicht so gegeben. kicker: Hat man in Stuttgart Ihre wahren Qualitäten unterschätzt? Beck: Die Phase an der Schnittstelle zu den Profis ist eben eine sehr entbehrungsvolle, lehrreiche und auch harte Zeit. Dazu kam, dass ich in der Meistersaison einen Kahnbeinbruch hatte, sonst hätte ich schon meine Chance bekommen. Aber das Thema ist längst abgehakt. kicker: Sportdirektor Matthias Sammer behauptet, in dieser Übergangsphase würden die Vereine noch viele Fehler machen. Hat er recht? Beck: Wenn man rauskommt, wird man oft schon als fertiger Spieler angesehen. Es herrscht ein hoher Erfolgsdruck. Es fehlt zuweilen einfach die Chance, Fehler machen zu können. Das ist ja nichts grundsätzlich Schlechtes. Es bringt einen ja auch weiter. Sammer bezeichnet es als Fehler aus Leidenschaft. Nicht Fehler aus Bequemlichkeit oder Faulheit. Fehler aus Leidenschaft, das ist eine treffende Umschreibung. Die muss man jungen Spielern auch mal zugestehen. kicker: Wenn nicht, droht gleich die Bank. Beck: Genau. Dann muss man sich erst wieder rankämpfen. Und dann kommt die Komponente Kopf ins Spiel. Wie geht ein Spieler damit um? Wie verkraftet er das? Ich denke, da ist die kommunikative Ebene sehr wichtig. Dass man den Spieler dann nicht alleine lässt. kicker: Ein Vorwurf an Stuttgart? Beck: Nein, überhaupt nicht. Nach Hoffenheim zu gehen war auch keine Entscheidung gegen den VfB. Ich habe Stuttgart viel zu verdanken und dort eine gute Ausbildung erhalten. Aber eine innere Überzeugung hat mir gesagt, dass meine Entwicklung parallel zu der in Hoffenheim stattfindet. kicker: Eine sehr wechselhafte Entwicklung. Beck: Hoffenheims erste Bundesligasaison war ein Wahnsinns-Lehrjahr. Mit der überragenden Hinrunde und der Herbstmeisterschaft. Und dann der schlechten Rückrunde mit zwölf Spielen ohne Sieg. Aber am Ende ist der siebte Platz ein gutes Ergebnis für einen Aufsteiger. kicker: Was ist im zweiten Jahr zu erwarten? Beck: Wir werden die Neuen integrieren müssen, wir haben Qualität dazugewonnen, es wird sich sicher Foto: Ulmer international INTERVIEW SEZER BADUR Sivasspor (Türkei) Mein Cousin ist Co-Trainer von Christoph Daum... 1Vizemeister in der Türkei. Der deutsche Mittelfeldspieler Sezer Badur (25) erklärt, wie er dort hinkam und warum er nicht das Ausländer-Kontingent belastet. kicker: Sivasspor war monatelang Tabellenführer. Was fehlte am Ende zum großen Wurf, Herr Badur? Sezer Badur: Die Präzision, die Effizienz. In den letzten vier Spielen hatten wir je zehn bis zwölf hundertprozentige Chancen, trafen aber nichts. Hinten gab s individuelle Fehler. Nach 30 Spielen hatten wir 21 Gegentore, in den letzten vier allein acht. Wir zeigten Nerven, und die Erfahrung fehlte. kicker: Was war das Erfolgsgeheimnis von Sivasspor? Badur: Unser Spiel war kompakt und auf die Sturmspitze Mehmet Yilmaz zugeschnitten. Wir haben mit langen Bällen operiert, waren stark auf Konter ausgerichtet. kicker: Sie wurden in der Türkei Vizemeister vor Fenerbahce und Galatasaray. Was haben Sie sich für die neue Saison vorgenommen? Badur: Ich muss erst wieder fit werden, weil ich am Ende acht Wochen mit einem Muskelfaserriss gespielt habe und in Behandlung bin. Als Team wollen wir unter die ersten fünf kommen. Wir müssen davon ausgehen, dass Fener und Galatasaray nach der enttäuschenden Saison aufrüsten. Und dann ist da ja noch die Qualifikation für die Champions League. Überstehen wir die erste Runde, hätten wir uns schon für die Europa League qualifiziert. kicker: Hat denn Sivas eigentlich die finanziellen Mittel, um in der Champions League mitzuhalten? Badur: Das kann ich mir nicht vorstellen. Realistisch betrachtet benötigen wir viel Glück, um auf der Ebene mithalten zu können. Unsere Mannschaft hat vielleicht zusammen einen Wert von 10 bis 15 Millionen Euro das kostet bei Fenerbahce allein ein Spieler... kicker: Wie kamen Sie als gebürtiger Berliner nach Anatolien? Badur: Ein weiter Weg! Über Hertha Zehlendorf und TeBe Berlin kam ich 2002 nach Dortmund. Damals habe ich Fehler gemacht. Heimweh, meine Freundin in Berlin und ich war das Nesthäkchen der Familie ich war einsam. Also zurück zu TeBe. Dann ging s zu Manisaspor. Foto: imago Noch mal nach Berlin, dann ein neuer Anlauf bei Karsiyaka in der 2. Liga. Von da an ging s bergauf. Seit 2007 bin ich in Sivas. kicker: Wie lange läuft Ihr Vertrag und wie sieht Ihre Planung aus? Badur: Ich bin Sivasspor dankbar, dass ich eine Chance erhielt. Mein Vertrag läuft bis 2011, mit der Option, 2010 für eine geringe Ablöse gehen zu dürfen. kicker: Sie gelten als vielseitiger Mittelfeldspieler. Ihre Lieblingsrolle? Badur: Ich werde meist im defensiven Mittelfeld eingesetzt, kann aber auch auf der linken Bahn oder hinter den Spitzen spielen. kicker: Könnte Sie eine Rückkehr in den deutschen Profibereich reizen? Badur: Deutschland ist immer ein Ziel. In Anatolien werde ich nicht woanders als bei Sivas spielen. Der Klub zahlt nicht viel, dafür aber pünktlich. Und in Istanbul kommt für mich nur Fenerbahce infrage. Fener wollte mich auch schon, dann kam der Trainerwechsel. Aber jetzt ist mein Cousin Ayhan Tumani Co- Trainer bei Christoph Daum... kicker: Sie gelten in der Süper Lig als Türke, obwohl Sie nur einen deutschen Pass haben. Wie geht das? Badur: Ich bin im Besitz einer so genannten Blue Card, zähle hier als türkischer Fußballer und belaste trotz meines deutschen Passes nicht das Ausländer-Kontingent. INTERVIEW: H. HASSELBRUCH Kampfstark: Der deutsche Profi Sezer Badur (li.) von Sivasspor. GRIECHENLAND: Olympiakos vor der Ablösung? Stürmer Cissé ist da Panathinaikos greift an 1Nicht Meister Olympiakos, sondern Vize Panathinaikos Athen ist in Sachen Transfers die Nummer 1. Die Grün-Weißen haben sich bislang immens verstärkt und dürften dem Abo-Meister (12 der letzten 13 Titel) in der neuen Spielzeit ein heißes Duell liefern. Zuletzt lag das Team von Trainer Henk ten Cate noch klar hinter Olympiakos. Doch nicht wenige prophezeien nun ein Ende der Alleinherrschaft. Sie sind namhaft, die Neuen von Panathinaikos. Allen voran Djibril Cissé (27). Der französische Stürmer, zuletzt leihweise für Sunderland aktiv und für acht Millionen Euro von Marseille verpflichtet, wurde von tausenden Fans bereits wie ein Heilsbringer empfangen. Nach Hellas zurückgeholt wurde für 3,5 Millionen von Benfica Mittelfeldmann Katsouranis (30), einer der EM-Helden von Vom Rivalen Olympiakos konnte man zudem Offensivspieler Leto (22) loseisen. Ein weiteres Plus für Trainer ten Cate: Der Niederländer hat bereits ein eingespieltes Team, nachdem Karagounis und Gilberto Silva (beide 32) gehalten werden. Für die Defensive hätte man zudem noch gerne Spieler wie Valencias Marchena oder Bayerns van Buyten. Doch schon jetzt zog Panathinaikos beim Budget mit 20 Millionen Euro für Spieler- und Trainergehälter mit Olympiakos gleich. Dahinter steckt Präsident Pateras, ein Reeder, der als neuer starker Mann aber nur 1Frank Rijkaard ist gelinde gesagt fassungslos. Vor zwei Wochen schon hat der neue Coach bei Galatasaray das Training aufgenommen, doch auf Lincoln (30) wartet er noch immer. Er könne sich nicht erklären, warum sein Spielmacher nicht hier sei, sagte Rijkaard. Ich habe noch nicht einmal ein einziges Gespräch mit ihm gehabt. Statt mit Galatasaray im Trainingslager, ist der Ex-Schalker angeblich nach wie vor in Brasilien. Schon im Winter hatte Lincoln seinen Heimat-Urlaub überzogen und danach die Rekordstrafe von Foto: imago/ane Edition Großer Empfang in Athen: Der französische Stürmer Djibril Cissé. einer von mehreren Geldgebern ist. Der bisherige Boss Vardinogiannis ist nur noch im Hintergrund aktiv. Aber auch Olympiakos ist aktiv. Antzas, Djordjevic und Kovacevic beendeten zwar ihre Karrieren, doch mit Verteidiger Mellberg (31) von Juve wurde bereits ein erfahrener Mann geholt. Stürmer Derbyshire (23), der zuletzt als Leihspieler auftrumpfte, konnte von Blackburn verpflichtet werden, wie auch Torhüter Pardo (Rapid Bukarest) und Mittelfeldmann Zairi (Asteras Tripolis). Gespannt darf man auf Trainer Ketsbaia sein, der den abgewanderten Valverde ersetzt. Der 41-Jährige, mit Anorthosis erfolgreich, muss beweisen, dass er sich in einem hysterischen Umfeld wie Piräus durchsetzen kann. NIKOS IKONOMU TÜRKEI: Ex-Schalker noch immer in Brasilien Galatasaray-Boss wirft Lincoln raus Euro zu zahlen. Damit gibt sich Vereinspräsident Adnan Polat diesmal nicht zufrieden: Lincoln hat zwar bei uns noch einen Vertrag, aber er wird in der nächsten Saison definitiv nicht mehr für uns spielen. Auch wenn er keinen neuen Verein findet, bei Galatasaray wird er am Training nicht mehr teilnehmen, erklärte Polat in einem Fernsehinterview. Berichten zufolge soll Jungstar Arda Turan ab sofort Lincolns Trikotnummer 10 tragen. Fraglich ist nun nur, ob der Brasilianer überhaupt noch einmal nach Istanbul zurückkommt. HAKAN UZUN

35 44 SPANIEN kicker, 6. Juli 2009 U 21 kicker, 6. Juli Freitag Trainingsauftakt Verkauf der Niederländer für die Königlichen schwierig Huntelaar will kein Wechsel-Geld sein jungen Spielern zugestehen 1An alles hatte man gedacht, nur nicht an den Spieler selbst: Als Real Madrid vergangene Woche Stürmer Karim Benzema (21) von Olympique Lyon verpflichtet hatte, waren sie bei den Königlichen der Ansicht, zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen zu haben. Um den Kaufpreis von zumindest 35 Millionen Euro (der sich je nach Erfolgsfall noch auf 41 Millionen steigern kann) abzusenken, hatten die Madrilenen angedacht, den erst im Januar erworbenen niederländischen Torjäger Klaas-Jan Huntelaar in den Handel einzubinden. Doch der 25-Jährige legte sofort sein Veto ein. Huntelaar wollte nicht als Wechselgeld eingesetzt werden und will vorerst in Madrid bleiben. Ohnehin wollten die Franzosen viel lieber Huntelaars Landsmann Ruud van Nistelrooy. Aber der 33-jährige Stürmer, seit November mit Meniskusproblemen ohne Einsatz, sparte sich selbst das nein. Huntelaar, der nun mit Milan in Verbindung gebracht wird, und van Nistelrooy sind keine Einzelfälle. Real hat zwar Kaka, Albiol, Benzema und Cristiano Ronaldo geholt, der am heutigen Montag um 21 Uhr im Bernabeu vorgestellt wird. Erwartet werden bei freiem Eintritt Fans. Zudem möchte man weiter Ribery. Doch im Gegenzug wurde nicht wie geplant ausgedünnt. Die Operation Adios stockt, obwohl Cannavaro zu Juve, Ersatzkeeper Codina zu Getafe wechselte und Leihspieler Faubert zu West Ham zurückkehrte. Das aber stand lange fest. Mit Drenthe (an Florenz ausgeliehen) ging bis dato nur einer aus dem Niederländer-Sextett. Ein Erfolg ist da der Abgang von Stürmer Javier Saviola ohne Ablöse gekommen, wurde er für fünf Millionen Euro an Benfica Lissabon verkauft, womit sich Real auch vier Millionen Gehalt Bankdrücker spart. Aufgrund des Gehalts hängt auch der Wechsel des abgetakelten Michel Salgado nach Katar. Noch bleibt also schleierhaft, wie die Madrilenen die offiziell angepeilten 100 Millionen Euro aus Verkäufen erlösen wollen. Wenn der neue Coach Manuel Pellegrini am Freitag zum Trainingsauftakt die Arbeit aufnimmt, wird er einen Kader von etwa 30 Spielern haben von denen aber nur 25 für die Liga nominiert werden können. Es muss also dringend entsorgt werden doch Freiwillige bieten sich nicht an. Die Hoffnungen, aus dem Niederländer-Paket neben Huntelaar, van Nistelrooy und Drenthe auch Sneijder, van der Vaart und Robben abzugeben, haben einen Dämpfer erhalten. Alle erklären sie, zumindest nach außen, ihre meist noch lange laufenden Verträge erfüllen zu wollen. Jüngste Spekulation: 17 Millionen Euro plus Sneijder plus Robben für Ribery. Abstoßen möchte Real zudem Mahamadou Diarra sowie Gabriel Heinze. Der wird bei Tottenham und PSG gehandelt, mehr nicht. Klar ist nur eines: Für derlei Akteure wird man wohl nur symbolische Preise erzielen. HARALD IRNBERGER Da kann Real noch so betteln: Klaas-Jan Huntelaar will nicht weg. Foto: pixathlon auch noch etwas tun. Dann geht es darum, Konstanz auf hohem Niveau reinzubekommen. Außerdem sind die Spieler erfahrener geworden. Diese teils spektakulären Resultate waren auch ein Ergebnis unserer Unerfahrenheit. Jetzt wissen wir, wie die Bundesliga funktioniert. kicker: Heißt das, diese mitreißenden und bedingungslos offensiven Spiele der Hoffenheimer haben ein Ende? Beck: Nein, aber wir wollen lieber 4:3 gewinnen als 4:5 verlieren. kicker: Hat es eigentlich keine Versuche gegeben, Sie aus Hoffenheim wegzulocken? Beck: Es hat sicher Anfragen gegeben. Aber ich habe einen Vertrag bis 2012 und sehe meine Zukunft derzeit in Hoffenheim, weil ich mich hier einfach sehr wohlfühle. kicker: Gibt es eigentlich gravierende Unterschiede in der Spielweise in Hoffenheim und in der A-Nationalmannschaft? Beck: Das kann man nicht eins zu eins vergleichen. Ziel ist es schon in beiden Teams, das Spiel zu bestimmen und den Ball möglichst schnell nach vorne zu tragen. Aber in Hoffenheim spielen wir das Forechecking noch aggressiver. kicker: Und wenn Sie das Innenleben der A-Mannschaft mit dem der U 21 vergleichen? Beck: Da wurden die Strukturen nahezu angeglichen. Das hilft einem, sich auch bei der A-Mannschaft gleich zurechtzufinden. Organisatorisch gibt es da kaum Unterschiede. Natürlich ist es etwas anderes, ein Team mit nur Spielern um die 20 zu haben oder eben eins mit vielen gestandenen Spielern. kicker: Ihr Fernziel kann nun nur die WM 2010 heißen. Beck: Ich will eine Saison auf konstant hohem Niveau spielen und mich anbieten. Natürlich ist die WM ein Traum und mein Ziel. Aber dazu muss ich jetzt Kräfte tanken und die Speicher wieder auffüllen. kicker: Befürchten Sie Nachteile durch den verkürzten Urlaub nach der EM? Beck: Nein. Ich habe jetzt bis zum 14. frei. Die Zeit werde ich nutzen, vor allem meinen Körper pflegen. Es ist vieles Kopfsache. Und wenn du mit einem solchen Erfolgserlebnis in die Pause gehst, macht das alles leichter. Für die Engländer ist das nach dem 0:4 im Finale mental sicherlich schwieriger. Aber letztlich gibt es doch nichts Schöneres, als ständig auf hohem Niveau Fußball zu spielen. kicker: Die U 21 bestand gut zur Hälfte aus Spielern mit Migrationshintergrund. Sie selbst stammen aus Sibirien. Können Sie nachvollziehen, dass sich Kollegen spät noch entschließen, für eine andere Nation zu spielen? Beck: Ich habe diese Entscheidung jedenfalls sehr früh getroffen. Wenn man es so weit geschafft hat und in der U 21 für Deutschland spielt, dann sollte jeder die Motivation und auch den Anspruch haben, auch in der A-Mannschaft zu spielen. kicker: Welche Beziehung haben Sie zu Russland? Beck: Wir sind ausgewandert, da war ich drei. Ich verstehe die Sprache, kann aber nur eingeschränkt kommunizieren. Ich bin einerseits froh, dass mich meine Eltern deutsch erzogen haben, das hat die Integration erleichtert. Andererseits wäre ich auch froh gewesen, bewusst zweisprachig aufgewachsen zu sein. kicker: Hat Sie das Leben als Einwandererkind auch als Fußballer geprägt? Beck: Das muss man trennen. Sicher habe ich mir von meinen Eltern viel abgeschaut. Sie mussten kämpfen in einem neuen Land, sich durchbeißen, das ahmt man nach. Aber jeder findet auch seine eigene Entwicklung und Einstellung. INTERVIEW: MICHAEL PFEIFER ANZEIGE Real schreibt den Mittelfeldspieler wegen Herzproblemen nicht für die neue Saison ein Kranker Ruben de la Red: Ich möchte nichts riskieren 1Dass das wirklich Wesentliche auch bei Real Madrid gar nichts mit Millionen und Abermillionen Euros zu tun hat, geht dieser Tage fast unter. Erst recht, wo im Wochenrhythmus Superstars präsentiert werden. So hat Mittelfeldspieler Ruben de la Red (24) dann auch gelassen reagiert auf die jüngste Aussage des neuen Real-Generaldirektors Jorge Valdano: De la Red muss fürs Erste den Fußball verlassen, so Valdano. Es sei eine ebenso medizinische wie traurige Entscheidung, die Real da habe treffen müssen: Nämlich jene, den Europameister von 2008 nicht für die Saison 2009/10 einzuschreiben. Obwohl dieser noch einen Vertrag bis 2013 hat. Doch de la Red hat auch weiter ungeklärte Herzprobleme, zu Tage getreten am 30. Oktober 2008, als er beim Pokalspiel in Irun bewusstlos auf dem Platz zusammenbrach. Dass die exakte Ursache zumindest offiziell noch unklar ist, was im Zeitalter der medizinischen Allround-Betreuung zumindest überrascht, ändert an der Tatsache nichts: Eine Rückkehr erscheint fast ausgeschlossen. So sieht dies auch de la Red: Ich möchte nichts riskieren. An erster Stelle steht die Familie. Mit Partnerin und Söhnchen Oliver besuchte er im letzten Halbjahr so manches Heimspiel Reals. Jüngst schaute de la Red auch bei den Junioren vorbei, wurde wie ein Held empfangen. Doch seine Botschaft an die Kids angesichts des wirbelnden Profigeschäfts im 21. Jahrhundert: Was wirklich zählt, wird uns oft erst bewusst, wenn wir es verlieren. Allein die Tatsache, auf Das letzte Spiel: Real Madrids Ruben de la Red wird am 30. Oktober 2008 mit Herzproblemen vom Platz getragen. Foto: picture-alliance/herrero dem Platz herumzuhüpfen ist ein großes Glück. Da wurde es still. Wie nach jener fatalen 11. Minute am 30. Oktober auch um de la Red. Zwar erwies sich die erste (Medien-) Diagnose zeitweiliger Herzstillstand als übertrieben. Doch trotz Krankenhausaufenthalten, Rehas und Konsultationen bei US-Ärzten, in Barcelona oder London: Für weitere Einsätze wollte niemand die Verantwortung übernehmen. Und so geriet de la Red aus dem Fokus. Er, der 2005 bei Reals 3:1 über Bilbao debütierte. Der als Leihspieler bei Getafe 2007 den Durchbruch schaffte bis in die Nationalelf, mit der er 2008 mit einem Einsatz und einem Tor Europameister wurde. Was bleibt ist Hoffnung. Sein einziger fußballerischer Auftritt seit Oktober war ein Benefizspiel vor ein paar Wochen (kicker berichtete). Doch selbst da trat er nur zu einem Elfer an mehr Bewegung wäre zu gefährlich. Immerhin: Einen großen Coup landete de la Red am Freitag, viel größer als der von Real angestrebte Champions-League-Sieg: Da heiratete er in Salamanca seine Lebensgefährtin Tania. H. I. ESPRIT GRATULIERT DEN EURO HELDEN 2009! DANKE FÜR DIE TOLLEN SPIELE - IHR WARD GROSSARTIG, JUNGS! ESPRIT MEN - PARTNER DER DEUTSCHEN U21 NATIONALMANNSCHAFT. esprit.com

36 38 U 21 kicker, 6. Juli 2009 INTERNATIONAL kicker, 6. Juli Neuer Job: Steffen Freund wird Trainer der U 16. DFB: Neuer Coach Steffen Freund bekommt die U 16 1Marco Pezzaiuoli, der die U 17 zum EM-Titel führte, war in der vergangenen Saison zugleich damit betraut, die neue U-15-Nationalelf zusammenzustellen. Eine Doppelbelastung aus Personalmangel, die der DFB künftig abstellen will. Der freie Trainerposten wird in diesen Tagen vergeben. Wie der kicker erfuhr, handelt es sich bei dem neuen DFB-Coach um Ex-Nationalspieler Steffen Freund. Der 39- Jährige, der seine Ausbildung zum Fußballlehrer kürzlich abgeschlossen hat, wurde bereits als Assistenztrainer bei der U 20 eingesetzt und soll nun die U 16 übernehmen. Mit der neuen Personalie geht eine Änderung des bisherigen Rotationsprinzips unter den DFB- Trainern einher. Bislang begleiteten die Trainer einen Jahrgang von der U 15 bis zur U 17, um unten wieder einzusteigen. Entsprechend drehte sich das Karussell bei der U 18 bis zur U 20. In der kommenden Saison aber wird der bisherige U-18-Coach Frank Engel die U 15 übernehmen, Freund die U 16, Stefan Böger die U 17. Pezzaiuoli rückt mit seinen Europameistern in den oberen Zirkel als U-18-Coach. Heiko Herrlich, der zuletzt mit der U 19 in der EM- Quali an Spanien gescheitert war, übernimmt auch die künftige U 19 und unternimmt einen neuerlichen EM-Anlauf. Und Horst Hrubesch wird nach der U-20-WM in Ägypten eine Verschnaufpause gegönnt mit einer Saison ohne offiziellen Wettbewerb mit der U 20. Danach soll der Doppel-Europameister den Jahrgang von Böger in der zukünftigen U 18 übernehmen. MP Foto: Imago/Revierfoto U-20-WM: Horst Hrubesch will den nächsten Titel Terminkollisionen Der DFB sitzt am längeren Hebel 1Ehe die Talente des Jahrganges 1989 zur U 21 stoßen, steht für die U-19-Europameister von 2008 nun die U-20-Weltmeisterschaft in Ägypten an. Dieser Termin wird zu einem echten Härtetest der Beziehungen zwischen Verband und Vereinen. Denn die WM wird mitten in der laufenden Saison, vom 25. September bis zum 16. Oktober ausgetragen. Inklusive der etwas früheren Anreise wären in der Vorrunde davon eine DFB-Pokalrunde und zwei Bundesligaspieltage betroffen. Stünde die DFB-Auswahl gar im WM-Finale, käme ein weiterer BL- Spieltag hinzu. Zudem fallen die jeweils zweiten Spieltage der Gruppenphase in der Champions League (29./30. 9.) und der Europa League (1. 10.) in diesen Zeitraum. Je nachdem, welchen Stellenwert die einzelnen Akteure zu diesem Zeitpunkt in ihren Klubs besitzen, 1Während sich die U-21-Europameister im Urlaub von den EM- Strapazen erholen, laufen bereits die Vorbereitungen für die Qualifikationsrunde zu den nächsten Titelkämpfen 2011 in Dänemark. Wie geplant, wird ab sofort Rainer Adrion, dessen Vertrag zum Saisonende in Stuttgart auslief, die U 21 übernehmen. Für den 55-Jährigen liegt nun als Titelverteidiger die Messlatte recht hoch. Das ist für mich kein zusätzlicher Druck, versichert Adrion, ich habe bestimmt nicht im Halbfinale gehofft, dass die Jungs ausscheiden. Im Gegenteil, ich freue mich sehr über diesen Erfolg und hoffe, dass ich diesen Weg fortführen kann. Der beginnt bereits Anfang August, wenn die neu formierte U 21 nach dem Bundesligastart vom 10. bis 13. August beim Lobanowski-Cup in Kiew startet (gegen die Türkei und den Sieger der Partie Ukraine Iran). Nach insgesamt sechs Trainingseinheiten und diesen zwei Tests beginnt im September die EM-Quali mit den Spielen gegen San Marino (4. 9. in Aachen) und Tschechien (8. 9. in Wiesbaden). Außerdem spielt die U 21 in diesem Jahr noch in Nordirland ( ) und in San Marino ( ). Zum ersten Heimspiel 2010 empfängt die DFB-Auswahl den vierten Gruppengegner Island (2. 3.). Die kommende U-21-Generation besteht aus Spielern der Jahrgänge 1988 und jünger. Immerhin neun Europameister sind demnach weiterhin für die U 21 spielberechtigt: Torhüter Tobias Sippel (Kaiserslautern), die Abwehrspieler Daniel Schwaab (Leverkusen), Marcel könnte es zu Engpässen und verminderter Abstellungsbereitschaft der Vereine kommen. Schließlich zählen Spieler wie die Nürnberger Diekmeier und Risse, der zwischen Club und Leverkusen schwankende Stefan Reinartz, Stuttgarts Timo Gebhart, Deniz Naki (St. Pauli) oder Bastian Oczipka (Rostock), die Bender-Zwillinge Lars (1860 München) und möglicherweise auch schon Sven bei Borussia Dortmund, Danny Latza (Schalke) oder auch Savio Nsereko von West Ham United zum engeren Kreis. Gesetzt gewesen wäre auch Freiburgs Ömer Toprak (Verbrennungen nach Cart-Unfall), dessen Fortsetzung der Karriere noch ungewiss ist. So eine Weltmeisterschaft ist eine einmalige Sache. Da können die Spieler wertvolle Erfahrungen sammeln und sich mit den weltweit besten Spielern ihres Alters messen, argumentiert Erfolgstrainer Horst Hrubesch, der vor der U 21 auch schon die U 19 zum EM-Titel geführt hatte, man hat ja auch bei diesen Turnieren gesehen, dass es die Spieler weiterbringt. Auch Sportdirektor Matthias Sammer appelliert an die Klubs: Ob ein Spieler sich langfristig im Profibereich durchsetzt, kann nicht von zwei, drei Spielen abhängen. Freilich will keine Seite das derzeit entspannte und kooperative Verhältnis zwischen den Klubs und dem DFB ernsthaft belasten. Deshalb wird es im Einzelfall wohl auch im September Kompromisse geben. Rein sportrechtlich ist die Sachlage allerdings klar: Der Verband sitzt am längeren Hebel. Besteht der DFB auf die Abstellung eines Spielers, besteht Abstellungspflicht. Das bestätigte auf Nachfrage die FIFA dem kicker. MICHAEL PFEIFER U 21: Der neue Coach und die Perspektiven für die EM 2011 Adrion kann auf neun Europameister bauen Neuer Job: Die U 21 wird in Zukunft von Rainer Adrion trainiert. Foto: Imago/Ulmer Schmelzer und Mats Hummels (beide Dortmund), Jerome Boateng (HSV) und Benedikt Höwedes (Schalke) sowie die Offensivkräfte Änis Ben-Hatira (HSV), Mesut Özil und Marko Marin (beide Bremen). Letzterer ist sogar erst Jahrgang Gerade bei Özil und Marin, möglicherweise auch künftig bei Boateng oder Höwedes, muss eine enge Abstimmung mit dem Bundestrainer stattfinden, in welcher Mannschaft die Spieler eingesetzt werden. Gerade für die Spieler, die auf dem Sprung sind, so Adrion, sei es je nach aktueller Situation weiter wichtig, in der U 21 zu spielen. Als Nachrücker aus dem Jahrgang 1988 kommen Spieler wie die Torhüter Ralf Fährmann (Frankfurt) oder Frank Sven Ulreich (Stuttgart), Stefano Celozzi (Stuttgart), Kim Falkenberg (Fürth), Kevin Großkreuz (Dortmund), Daniel Halfar (Bielefeld) oder Kevin Schindler (Augsburg) infrage. Natürlich auch die U-19-Europameister von 2008 (Jahrgang 1989) (siehe weitere Story). Und sogar Vorgriffe auf den Jahrgang 1990 sind denkbar, etwa bei herausragenden Talenten wie Toni Kroos, Richard Sukuta-Pasu (beide Leverkusen), Konstantin Rausch (Hannover) oder Lewis Holtby (Schalke). MP ja ein Trittbrettfahrer, erziele einige Tore und trage so meinen Teil zu weiteren Erfolgen bei. Hört sich ambitioniert an, doch neben Rooney und Berbatov könnte Owen bald noch größere Konkurrenz im Sturm erwachsen: Samuel Eto o. Der ist tatsächlich ein aktueller Weltklassestürmer vom FC Barcelona und wird auch mit Manchester United in Verbindung gebracht. Bei ihm würde sicher niemand auf den Kalender schauen. K. RADNEDGE/T. BÖKER wechselt er gleich weiter nach Kiew? vom Weltstar zur Karikatur besitzt Shevchenko keine wirkliche Zukunft. Der neue Blues -Coach Carlo Ancelotti war im letzten Jahr schon angesäuert, als ihm Berlusconi den Stürmer gegen seinen Willen vorsetzte. Nun treffen sich beide in England wieder. Warum bin ich gescheitert? Wo bin ich falsch abgebogen? Das mag sich Shevchenko in den vergangenen drei Jahren des Öfteren gefragt haben. Die Antwort lautet: London. Doch das weiß er natürlich auch selbst. Bei Milan stieg er zum Idol auf, die Tifosi nannten ihn Wind der Leidenschaft und Zar, dort holte er den Scudetto, eine Champions League, schoss in acht Jahren insgesamt 175 Tore und wurde zum zweitbesten Torjäger der glorreichen Vereinsgeschichte folgte Shevchenko fatalerweise dem Chelsea-Lockruf von Busenfreund Roman Abramovich für rund 50 Millionen Euro Ablöse. Seine amerikanische Frau sowie sein Sohn sollten ein englischsprachiges Umfeld haben. José Mourinho war vom Einkauf allerdings wenig begeistert, Shevchenko verkam in London immer mehr zur Marginalie (2007/08 acht Premier-League-Einsätze von Beginn an) und letztlich gar zur Karikatur. Ein Mitglied von Shevas englischem Golfklub verriet der Boulevardpresse, dass er ihn beim Putten in einem String gesehen habe. Von da an hieß der ehemalige Zar bloß noch Chafechenko (Scheuer-chenko). Auch sein sportlicher Reiz für große Vereine ist längst abgenutzt. Vielleicht heißt für Shevchenko die letzte Ausfahrt nun tatsächlich nur noch Kiew. OLIVER BIRKNER Foto: Getty Images/Peters Foto: picture-alliance/empics ENGLAND: ManCity will Chelseas Kapitän Das Schweigen des John Terry 1Am heutigen Montag tritt Carlos Ancelotti offiziell seinen Dienst an beim FC Chelsea. Ob es ein glücklicher Tag für den neuen Coach wird? Eher nicht, denn der Italiener weiß derzeit nicht, wie lange er noch auf seinen Kapitän setzen kann: Manchester City wirbt heftig um John Terry. Am Wochenende trudelte im Londoner Westen eine zweite Offerte ein: Nachdem Chelsea nicht höflich, sondern verärgert ein 25-Millionen-Euro-Angebot der Citizens bereits abgelehnt hat, legten diese nun mal eben zehn Millionen nach. Dieses ebenfalls abzuschmettern, liegt ganz bei den Blues allein: Vielmehr ärgert Chelsea, dass John Terry zu diesem Thema beharrlich schweigt und so Spekulationen Tür und Tor öffnet. Beide Klubs warten auf ein Signal des Kapitäns. Eines ist klar: Nachdem die wirklich dicken Fische Manchester City durch die Lappen gegangen sind, werden die Scheichs nun mit aller Macht versuchen, nach den Verpflichtungen von Gareth Barry (Aston Villa), Roque Santa Cruz (Blackburn) und wohl auch Carlos Tevez (Manchester United) für einen echten Paukenschlag zu sorgen. Koste es, was es wolle? Vergessen scheinen bereits die Beteuerungen, man werde nicht jeden Preis bezahlen, nur weil die abgebenden Vereine wissen, dass City die finanziellen Möglichkeiten hat. Doch nun bieten sie zwischen und Euro als Gehalt pro Woche. Dass Chelsea wohl erst ab 45 Millionen Euro Ablöse gesprächsbereit scheint, dürfte City ebenso wenig abschrecken. Sollte Terry (29, Vertrag bis 2012) tatsächlich gehen, wäre dies kein normaler Spielerwechsel, sondern ein schwerer Verlust für Chelsea. Der Käpt n ist neben Frank Lampard nicht nur die aktuelle Ikone des Vereins, sondern auch der Topverdiener. Ob Abramovichs Millionen reichen, um ihn neben der sportlich deutlich besseren Perspektive an der Stamford Bridge zu halten? Über alles andere wären die Fans der Blues mächtig sauer, stützten sie ihn doch vor einigen Jahren auch, da er abseits des Platzes Probleme hatte. Und auch 2008, nachdem Terry den Champions- League-Sieg mit seinem Elfmeter- Fehlschuss auf dem Gewissen hatte, hielten sie ihrem John die Treue. Ob ihn das jetzt noch interessiert? Angesichts des Terry-Theaters passt auch der Wechsel von Daniel Sturridge (19, bekommt einen Vertrag bis 2013) von City zu Chelsea ins Bild. Denn wie viel die Londoner zahlen müssen, entscheidet das Sportgericht. KEIR RADNEDGE Geht der Kapitän von Bord? Noch hat sich John Terry nicht geäußert, ob er bei Chelsea bleiben oder zu Manchester City wechseln will.

37 INTERNATIONAL WARUM? Zwei Helden vergangener Tage der eine, MICHAEL OWEN (29), landet plötzlich bei ManUnited. ANDRIY SHEVCHENKO (32) hingegen bleibt wohl nur die Flucht. 42 kicker, 6. Juli 2009 Wäre am vergangenen Freitag der 1. April gewesen, hätte mancher diese Meldung wohl mit einem Schmunzeln registriert und nicht weiter verfolgt. Doch der Kalender wies den 3. Juli aus. Und so stimmte es wirklich: Michael Owen, zuletzt mit Newcastle United abgestiegen und nicht nur deshalb ein gestürzter Star, wechselt zu Manchester United. Blackburn hatte von seiner Verpflichtung zuletzt Abstand genommen, zu groß war Trainer Sam Allardyce das Risiko, Owen komme nach diversen Verletzungen nicht mehr richtig auf die Füße. Und so wurden auf dem Transfermarkt eher Stoke oder Hull als mögliche neue Arbeitgeber des einstigen englischen Wunderkindes gehandelt. Doch, so schnell geht das, auf einmal landet Owen bei ManUnited. Und weil ihn Alex Ferguson verpflichtet hat, wird der Stürmer auf einmal nicht mehr als Loser betrachtet. Denn der Sir wird sich schon etwas bei dieser Maßnahme denken. Dennoch bleibt die Frage: Warum gönnt sich United Michael Owen? Drei Gründe sprechen dafür: Zum einen ist das finanzielle Risiko überschaubar. Zwar wird er nicht zu denen zählen, die am schlechtesten verdienen, doch immerhin wird ihm nicht ständig der Stempel einer Millionen-Ablösesumme verfolgen. Und wie hoch das Handgeld ist, weiß keiner... Zum anderen benötigte United dringend noch einen Stürmer, nachdem Cristiano Ronaldo und Carlos Tevez weg sind, Dimitar Berbatov zu großen Leistungsschwankungen unterlag und Karim Benzema nun doch Real Madrid vorzog. Antonio Valencia (zuletzt Wigan) wäre da als einziger Ersatz zu wenig gewesen. Und schließlich hat Ferguson tatsächlich eine hohe Meinung von Owen. Der Schotte, der es nicht nötig hat, der Öffentlichkeit falsche Ansichten vorzugaukeln, sagt: Er ist ein Weltklassestürmer. Auf der Bank und zwischen allen Stühlen: Weder Milan noch Chelsea wollen Andriy Shevchenko. Was wird aus dem einstigen Superstar? Foto: Liverani Diese Aussage verwundert angesichts der vergangenen Jahre dann doch mindestens genauso wie der Transfer als solcher. Hätte er ist durch war ersetzt, hätten dies mehr Fans verstanden. Denn wo Owen einst 118 Tore in 216 Spielen für Liverpool erzielte und ihm 40 Treffer in 89 Länderspielen gelangen, da ging er bei Real Madrid fast unter, stieg mit Newcastle ab und war gefühlt öfter verletzt außen vor als fit auf dem Platz. Und so kam dem medizinischen Check durch Manchester United größte Bedeutung zu. Doch Owen bestand ihn und will nun beweisen, dass er das Toreschießen nicht verlernt hat. Zuletzt gelang ihm ein Treffer für die Magpies am 10. Januar gegen West Ham, für England spielte Michael Owen seit dem 26. März 2008 nicht mehr. Doch er hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Fabio Capello ihn für die WM 2010 in Südafrika nominiert. Dazu muss 1Mit der Psychologie ist das ja so eine Sache. Vielleicht wäre alles ganz anders gekommen, hätte Andriy Shevchenko (32) gleich bei seinem Comeback getroffen. Doch der Heimkehrer schoss, gerade eingewechselt, aus fünf Metern den Torwart an. Der AC Mailand setzte den Saisonauftakt im Vorjahr gegen den FC Bologna in den Sand und Shevchenko in der Folge zumeist auf die Bank. Vor ein paar Tagen endete das Ausleihgeschäft mit dem FC Chelsea und die Statistiker notierten trübe Zahlen: Zwei Ligapartien von Beginn an, 16-mal eingewechselt, sieben Schüsse, drei davon aufs Tor, null Treffer. Da hat es für Stürmer sicher schon bessere Arbeitsnachweise gegeben. Und für den einstigen Weltstar Sheva in der Vergangenheit allemal. Größter Fan: Michael Owen ist froh, nun bei United zu sein. er fit bleiben und gute Leistungen zeigen. Owen weiß, dass ihm Skepsis entgegenschlägt: Ich bin nicht dumm. Viele meinen, der Trainer hätte mich nicht verpflichten sollen. Aber ich kann auf dem Platz die Antwort geben. Vielleicht werde ich Der Ukrainer kehrt zurück zum FC Chelsea Oder Andriy Shevchenkos Absturz Im April hoffte er noch: Ich wünsche mir, auch im nächsten Jahr wieder bei Milan zu spielen. Der Klub lehnte dankend ab und schickte ihn wieder zurück nach London. Selbst die Gefälligkeiten von Silvio Berlusconi, immerhin Patenonkel von Shevchenkos Junior, haben offensichtlich ihre Grenzen. Für Chelsea und Milan bedeutete Europas Fußballer des Jahres von 2003 zuletzt einfach nur eine Last. Der AS Rom dachte zuletzt kurz an eine Verpflichtung, verwarf sie aber schnell, da man den Fitness- Zustand nach zwei Jahren sporadischer Einsätze als unzulänglich befürchtete. Bei Dynamo Kiew kam er in den 90ern unter Ziehvater Valerij Lobanovski groß raus, nun ist die Rückkehr-Offerte vom ukrainischen Klub seine einzige, allerdings etwas triste Option. Denn bei Chelsea DER SPIELPLAN: Fünf Bundesliga-Zeiten Viele Verlegungen möglich 1Wenn es jetzt von Vereinen wie Fans Kritik gibt, dass der Spielplan (siehe Seiten 40/41) der deutschen Profiligen nicht gerade in ihrem Sinne ausgefallen sei, der Auftakt natürlich viel zu schwer und überhaupt dann empfiehlt sich ein Blick über die Grenzen. Wer meint, dass die Vorstellung der Spielpläne seitens der Deutschen Fußball- Liga (DFL) im Internet doch ein bisschen übertrieben sei, sollte speziell nach Spanien schauen, denn: der erste Spieltag wird dort in einer Fernsehsendung ausgelost und die vier Topteams Real, Barca, Atletico und Valencia dürfen als einzige ihre Duelle untereinander pro Halbserie selbst festlegen. Welch Aufschrei würde durch die Republik gehen, wenn Bayern, Bremen, Schalke oder der HSV solche Privilegien genießen würden. So aber ist in der Bundesliga einiges wie immer und vieles anders. Seit 2002, damals duellierten sich Borussia Dortmund und Hertha BSC, eröffnet der amtierende Meister mit einem Heimspiel. Dementsprechend empfängt Wolfsburg, mittlerweile mit dem Ex-Stuttgarter Armin Veh auf der Bank, den VfB. Am Freitag, den 7. August. Danach aber ist vieles neu. In der Bundesliga gab es bislang drei feste Spielzeiten, ab jetzt rollt der Ball an fünf Terminen (freitags Uhr, samstags Uhr und Uhr, sonntags Uhr und Uhr). ist das Topspiel am Samstagabend neu, das pikanterweise parallel zur ARD-Sportschau laufen wird und nach der Live-Exklusivübertragung bei Sky in Ausschnitten im Aktuellen Sportstudio des ZDF zu sehen sein wird. werden die beiden Sonntagsspiele nicht mehr wie bislang parallel um 17 Uhr ausgetragen, sondern hintereinander. wird nach den Abstellungsperioden der FIFA, also nach Länderspielterminen unter der Woche, das Freitagsspiel bis zu sechsmal pro Saison auf Samstagnachmittag (15.30 Uhr) verlegt. haben auch UEFA-Termine Auswirkungen: Um die Regenerationszeit der Spieler nach Champions League und Europa League zu erhöhen, wird im Bedarfsfall bis zu fünfmal pro Saison das Uhr-Spiel vom Samstagabend auf Sonntag, Uhr verlegt in diesem Fall gibt es an den entsprechenden Spieltagen drei Partien. In der 2. Liga wird der Spieltag nochmals gesplittet, streckt sich jetzt von Freitag bis Montag. gibt es weiter drei Spiele am Freitag, jedoch wird eines der 18-Uhr- Spiele auf Uhr verlegt, wenn (siehe oben) das Spiel der 1. Liga auf Samstag verlegt wird. finden fortan zwei Begegnungen am Samstagmittag (13 Uhr statt), für die verbliebenen drei Sonntagspartien (bislang 14 Uhr) ist nun bereits um Uhr Anpfiff. Es bleibt zudem beim Montagsspiel um Uhr. AXEL HEIBER Wann was gespielt wird: Das neue Fußball-Wochenende Freitag Samstag Sonntag Montag Spiele Spiel 2. BL BL Spiele Spiele Spiel 2. BL BL BL Spiele Spiel Spiel 2. BL Spiel Alle Partien live bei Sky und T-Home, nur das Montagsspiel der 2. Liga auch im DSF. BL BL 2. BL NACHRICHTEN Fritz und Zwayer nun erstklassig Die beiden Schiedsrichter Marco Fritz (Korb) und Felix Zwayer (Berlin) werden in der kommenden Saison erstmals in der Bundesliga pfeifen. Damit und nach dem Rücktritt von Herbert Fandel (Kyllburg) sind vom DFB nun insgesamt 21 Schiedsrichter für die Saison 2009/2010 eingeplant. Für die 2. Liga wurden Patrick Ittrich (Hamburg), Christian Leicher (Weihmichl), Daniel Siebert (Berlin) und Tobias Stieler (Offenbach) neu nominiert. Neuer Hauptsponsor für Mainz Mainz 05 hat den Energieversorger Entega aus Darmstadt als Hauptsponsor gewonnen. Wie der Aufsteiger mitteilte, hat der Vertrag mit dem auf Ökostrom spezialisierten Unternehmen eine Laufzeit von drei Jahren. Die Höhe der Zuwendungen wird auf knapp drei Millionen geschätzt. FUSSBALL LIVE Das komplette Sportprogramm fi nden Sie unter DIENSTAG Uhr Eurosport: Schalke 04 Twente Enschede (Testspiel) Uhr DSF: Wacker Innsbruck Hamburger SV (Testspiel) BUNDESLIGA kicker, 6. Juli kickerinfografik Aufsteiger: Felix Zwayer (oben) und Marco Fritz pfeifen kommende Saison in der Bundesliga. Fotos: Gety Images/Wagner Kuchno in Herthas Trainerteam Henrik Kuchno (35) verstärkt das Trainerteam von Hertha BSC. Der Diplom-Sportwissenschaftler, der sich unter anderem um die Trainingsarbeit im Höhentrainingszentrum kümmern wird, erhält einen Zweijahresvertrag. Unterdessen haben die Berliner ihr Testspielprogramm während des Trainingslagers in Stegersbach/ Österreich ( Juli) komplett: am 11. Juli (16 Uhr) in Ritzing gegen Wiener Neustadt, am 14. Juli (19 Uhr) bei Ferencvaros Budapest und am 17. Juli (18.30 Uhr) in Stegersbach gegen Bursaspor. Mehr als 50 beim VDV-Training Mehr als 50 vereinslose Profis, darunter langjährige Bundesligaprofis wie Stefan Wessels, Thomas Cichon und Filip Tapalovic, haben sich zum siebten Trainingscamp der Vereinigung der Vertragsfußballer (VDV) angemeldet. Unter der Leitung der Fußball-Lehrer Henning Bürger, Christian Hock und Andreas Wessels werden sich die Spieler bis Ende September in der Sportschule Wedau in Duisburg unter professionellen Bedingungen fit halten. Zum Trainerteam gehören ebenfalls die ehemaligen Nationalspieler Karlheinz Pflipsen und Stephan Paßlack. Torwarttrainer ist Thomas Richter. Frauen: Frankfurt holt Thunebro Der 1. FFC Frankfurt hat sich mit der schwedischen Abwehrspielerin Sara Thunebro (43 A-Länderspiele) verstärkt. Die 30-Jährige kommt vom Erstligisten Djurgardens IF und unterschrieb einen Zweijahresvertrag. Da sie noch für zwei Jahre an den Klub aus Stockholm gebunden war, musste Frankfurt eine Ablöse zahlen über deren Höhe jedoch keine Angaben gemacht wurden. U-16-Juniorinnen verlieren 1:2 Die deutschen U-16-Juniorinnen haben das Finale des Nordic Cups in Schweden gegen die Gastgeber mit 1:2 verloren. Das Tor für die Mannschaft von Trainer Ralf Peter schoss Kyra Malinowski (SG Essen- Schönebeck). In den Gruppenspielen hatte es Siege gegen Norwegen (2:1), die Niederlande (3:0) und Island (6:0) gegeben. MITTWOCH Uhr Eurosport 2: Galatasaray Istanbul Wydad AC Casablanca (Testspiel) Uhr Eurosport 2: Bayer Leverkusen Al Ahly Kairo (Testspiel) Uhr rbb: Union Berlin Hertha BSC (Testspiel)

38 40 kicker, 6. Juli 2009 Terminplan Bundesliga kicker, 6. Juli Terminplan 2. Bundesliga 1. Spieltag: Fr. So., August R Spieltag: Fr. So., November R Bayern München FC Schalke 04 (0:1, 2:1) Hertha BSC 1. FC Köln (2:1, 2:1) 1899 Hoffenheim VfL Wolfsburg (3:2, 0:4) Bayer Leverkusen Eintracht Frankfurt (1:1, 2:0) Werder Bremen Borussia Dortmund (3:3, 0:1) Hannover 96 Hamburger SV (3:0, 1:2) VfL Bochum SC Freiburg ( -, - ) Bor. Mönchengladbach VfB Stuttgart (1:3, 0:2) 1. FSV Mainz FC Nürnberg (2:0, 0:0) 1. Spieltag: Fr. Mo., August R Spieltag: Fr. Mo., November R Energie Cottbus TSV München 1860 ( -, - ) Karlsruher SC 1. FC Union Berlin ( -, - ) Alemannia Aachen Hansa Rostock (3:3, 0:1) SpVgg Greuther Fürth FC Augsburg (2:1, 1:1) MSV Duisburg Rot-Weiss Ahlen (0:1, 2:0) 1. FC Kaiserslautern Rot-Weiß Oberhausen (1:1, 1:2) FC St. Pauli Fortuna Düsseldorf ( -, - ) FSV Frankfurt Arminia Bielefeld ( -, - ) SC Paderborn 07 TuS Koblenz ( -, - ) VfL Wolfsburg VfB Stuttgart (Fr.) (4:1, 1:4) Borussia Dortmund 1. FC Köln (3:1, 1:0) 1. FC Nürnberg FC Schalke 04 ( -, - ) SC Freiburg Hamburger SV ( -, - ) Werder Bremen Eintracht Frankfurt (5:0, 5:0) Hertha BSC Hannover 96 (3:0, 0:2) 1. FSV Mainz 05 Bayer Leverkusen ( -, - ) 1899 Hoffenheim Bayern München (2:2, 1:2) VfL Bochum Bor. Mönchengladbach (2:2, 1:0) Saison 2009/2010 (In Klammern Vorjahresergebnisse) 1. FC Kaiserslautern SpVgg Greuther Fürth (1:2, 1:0) FSV Frankfurt MSV Duisburg (0:0, 0:0) Arminia Bielefeld Hansa Rostock ( -, - ) FC St. Pauli Rot-Weiss Ahlen (2:2, 0:1) TSV München 1860 TuS Koblenz (1:0, 2:3) Karlsruher SC Alemannia Aachen ( -, - ) Rot-Weiß Oberhausen 1. FC Union Berlin ( -, - ) Energie Cottbus FC Augsburg ( -, - ) Fortuna Düsseldorf SC Paderborn 07 (1:4, 0:0) Saison 2009/2010 (In Klammern Vorjahresergebnisse) 2. Spieltag: Fr. So., August R Bayern München Werder Bremen (2:5, 0:0) VfB Stuttgart SC Freiburg ( -, - ) Hamburger SV Borussia Dortmund (2:1, 0:2) FC Schalke 04 VfL Bochum (1:0, 1:2) Bayer Leverkusen 1899 Hoffenheim (5:2, 4:1) Hannover FSV Mainz 05 ( -, - ) 1. FC Köln VfL Wolfsburg (1:1, 1:2) Eintracht Frankfurt 1. FC Nürnberg ( -, - ) Bor. Mönchengladbach Hertha BSC (0:1, 1:2) 7. Spieltag: Fr. So., September R VfL Wolfsburg Hannover 96 (2:1, 5:0) Hamburger SV Bayern München (1:0, 2:2) Borussia Dortmund FC Schalke 04 (3:3, 1:1) 1899 Hoffenheim Hertha BSC (0:1, 0:1) Werder Bremen 1. FSV Mainz 05 ( -, - ) 1. FC Köln Bayer Leverkusen (0:2, 0:2) Eintracht Frankfurt VfB Stuttgart (2:2, 0:2) SC Freiburg Bor. Mönchengladbach ( -, - ) 1. FC Nürnberg VfL Bochum ( -, - ) 13. Spieltag: Fr. So., November R VfL Wolfsburg 1. FC Nürnberg ( -, - ) Bayern München Bayer Leverkusen (3:0, 2:0) VfB Stuttgart Hertha BSC (2:0, 1:2) Hamburger SV VfL Bochum (3:1, 1:1) Borussia Dortmund 1. FSV Mainz 05 ( -, - ) FC Schalke 04 Hannover 96 (3:0, 0:1) 1. FC Köln 1899 Hoffenheim (1:3, 0:2) Eintracht Frankfurt Bor. Mönchengladbach (4:1, 2:1) SC Freiburg Werder Bremen ( -, - ) 2. Spieltag: Fr. Mo., August R Alemannia Aachen FC St. Pauli (1:3, 2:3) SpVgg Greuther Fürth FSV Frankfurt (0:0, 1:1) MSV Duisburg Energie Cottbus ( -, - ) Rot-Weiss Ahlen 1. FC Kaiserslautern (0:1, 1:4) FC Augsburg Rot-Weiß Oberhausen (1:2, 1:2) Hansa Rostock TSV München 1860 (0:1, 3:3) TuS Koblenz Arminia Bielefeld ( -, - ) 1. FC Union Berlin Fortuna Düsseldorf (1:0, 1:0) SC Paderborn 07 Karlsruher SC ( -, - ) 7. Spieltag: Fr. Mo., Sept. R Energie Cottbus FSV Frankfurt ( -, - ) Arminia Bielefeld FC St. Pauli ( -, - ) 1. FC Kaiserslautern Karlsruher SC ( -, - ) Rot-Weiß Oberhausen MSV Duisburg (0:3, 1:1) FC Augsburg TuS Koblenz (0:2, 1:2) TSV München 1860 SC Paderborn 07 ( -, - ) Hansa Rostock SpVgg Greuther Fürth (1:2, 1:0) 1. FC Union Berlin Rot-Weiss Ahlen ( -, - ) Fortuna Düsseldorf Alemannia Aachen ( -, - ) 13. Spieltag: Fr. Mo., November R Arminia Bielefeld TSV München 1860 ( -, - ) SpVgg Greuther Fürth MSV Duisburg (4:3, 0:2) Rot-Weiß Oberhausen FSV Frankfurt (2:0, 1:3) Rot-Weiss Ahlen SC Paderborn 07 ( -, - ) FC Augsburg FC St. Pauli (3:2, 1:1) Hansa Rostock Karlsruher SC ( -, - ) TuS Koblenz Alemannia Aachen (0:2, 0:2) 1. FC Union Berlin 1. FC Kaiserslautern ( -, - ) Fortuna Düsseldorf Energie Cottbus ( -, - ) 3. Spieltag: Fr. So., August R VfL Wolfsburg Hamburger SV (3:0, 3:1) Borussia Dortmund VfB Stuttgart (3:0, 1:2) 1899 Hoffenheim FC Schalke 04 (1:1, 3:2) Werder Bremen Bor. Mönchengladbach (1:1, 2:3) 1. FC Köln Eintracht Frankfurt (1:1, 2:2) VfL Bochum Hertha BSC (2:3, 0:2) SC Freiburg Bayer Leverkusen ( -, - ) 1. FSV Mainz 05 Bayern München ( -, - ) 1. FC Nürnberg Hannover 96 ( -, - ) 8. Spieltag: Fr. So., Oktober R Bayern München 1. FC Köln (1:2, 3:0) VfB Stuttgart Werder Bremen (4:1, 0:4) Hertha BSC Hamburger SV (2:1, 1:1) FC Schalke 04 Eintracht Frankfurt (1:0, 2:1) Bayer Leverkusen 1. FC Nürnberg ( -, - ) Hannover 96 SC Freiburg ( -, - ) VfL Bochum VfL Wolfsburg (2:2, 0:2) Bor. Mönchengladbach Borussia Dortmund (1:1, 1:2) 1. FSV Mainz Hoffenheim ( -, - ) 14. Spieltag: Fr. So., November R Hertha BSC Eintracht Frankfurt (2:1, 2:0) 1899 Hoffenheim Borussia Dortmund (4:1, 0:0) Bayer Leverkusen VfB Stuttgart (2:4, 2:0) Werder Bremen VfL Wolfsburg (2:1, 1:5) Hannover 96 Bayern München (1:0, 1:5) VfL Bochum 1. FC Köln (1:2, 1:1) Bor. Mönchengladbach FC Schalke 04 (1:0, 1:3) 1. FSV Mainz 05 Hamburger SV ( -, - ) 1. FC Nürnberg SC Freiburg (2:0, 1:0) 3. Spieltag: Fr. Mo., August R Energie Cottbus SpVgg Greuther Fürth ( -, - ) Arminia Bielefeld FC Augsburg ( -, - ) 1. FC Kaiserslautern Alemannia Aachen (1:1, 0:1) FC St. Pauli MSV Duisburg (2:2, 2:1) Rot-Weiß Oberhausen Rot-Weiss Ahlen (1:3, 3:1) TSV München 1860 Karlsruher SC ( -, - ) FSV Frankfurt SC Paderborn 07 ( -, - ) 1. FC Union Berlin Hansa Rostock ( -, - ) Fortuna Düsseldorf TuS Koblenz ( -, - ) 8. Spieltag: Fr. Mo., Oktober R Karlsruher SC Arminia Bielefeld (0:1, 2:1) Alemannia Aachen Energie Cottbus ( -, - ) SpVgg Greuther Fürth Fortuna Düsseldorf ( -, - ) MSV Duisburg 1. FC Union Berlin ( -, - ) FC St. Pauli TSV München 1860 (1:0, 1:5) Rot-Weiss Ahlen Hansa Rostock (2:2, 0:0) TuS Koblenz Rot-Weiß Oberhausen (3:0, 0:0) FSV Frankfurt 1. FC Kaiserslautern (1:0, 1:2) SC Paderborn 07 FC Augsburg ( -, - ) 14. Spieltag: Fr. Mo., November R Energie Cottbus Rot-Weiß Oberhausen ( -, - ) Karlsruher SC TuS Koblenz ( -, - ) Alemannia Aachen Rot-Weiss Ahlen (0:2, 2:0) MSV Duisburg FC Augsburg (2:0, 1:1) 1. FC Kaiserslautern Arminia Bielefeld ( -, - ) FC St. Pauli 1. FC Union Berlin ( -, - ) TSV München 1860 Fortuna Düsseldorf ( -, - ) FSV Frankfurt Hansa Rostock (0:0, 0:2) SC Paderborn 07 SpVgg Greuther Fürth ( -, - ) 4. Spieltag: Fr. So., August R Bayern München VfL Wolfsburg (4:2, 1:5) VfB Stuttgart 1. FC Nürnberg ( -, - ) Hertha BSC Werder Bremen (2:1, 1:5) Hamburger SV 1. FC Köln (0:1, 2:1) FC Schalke 04 SC Freiburg ( -, - ) Bayer Leverkusen VfL Bochum (1:1, 3:2) Hannover Hoffenheim (2:5, 2:2) Eintracht Frankfurt Borussia Dortmund (0:2, 0:4) Bor. Mönchengladbach 1. FSV Mainz 05 ( -, - ) 9. Spieltag: Fr. So., Oktober R VfL Wolfsburg Bor. Mönchengladbach (3:0, 2:1) VfB Stuttgart FC Schalke 04 (2:0, 2:1) Hamburger SV Bayer Leverkusen (3:2, 2:1) Borussia Dortmund VfL Bochum (1:1, 2:0) Werder Bremen 1899 Hoffenheim (5:4, 0:0) 1. FC Köln 1. FSV Mainz 05 ( -, - ) Eintracht Frankfurt Hannover 96 (4:0, 1:1) SC Freiburg Bayern München ( -, - ) 1. FC Nürnberg Hertha BSC ( -, - ) 15. Spieltag: Fr. So., Dezember R VfL Wolfsburg SC Freiburg ( -, - ) Bayern München Bor. Mönchengladbach (2:1, 2:2) VfB Stuttgart VfL Bochum (2:0, 2:1) Hamburger SV 1899 Hoffenheim (1:0, 0:3) Borussia Dortmund 1. FC Nürnberg ( -, - ) FC Schalke 04 Hertha BSC (1:0, 0:0) Hannover 96 Bayer Leverkusen (1:0, 0:4) 1. FC Köln Werder Bremen (1:0, 1:3) Eintracht Frankfurt 1. FSV Mainz 05 ( -, - ) 4. Spieltag: Fr. Mo., August R Karlsruher SC FC St. Pauli ( -, - ) Alemannia Aachen FSV Frankfurt (2:0, 3:0) SpVgg Greuther Fürth Arminia Bielefeld ( -, - ) MSV Duisburg Fortuna Düsseldorf ( -, - ) Rot-Weiss Ahlen TSV München 1860 (2:1, 1:2) FC Augsburg 1. FC Union Berlin ( -, - ) Hansa Rostock Rot-Weiß Oberhausen (3:1, 0:1) TuS Koblenz Energie Cottbus ( -, - ) SC Paderborn FC Kaiserslautern ( -, - ) 9. Spieltag: Fr. Mo., Oktober R Energie Cottbus 1. FC Kaiserslautern ( -, - ) Arminia Bielefeld Alemannia Aachen ( -, - ) Rot-Weiß Oberhausen FC St. Pauli (3:2, 1:4) FC Augsburg Karlsruher SC ( -, - ) TSV München 1860 MSV Duisburg (2:0, 1:4) Hansa Rostock SC Paderborn 07 ( -, - ) TuS Koblenz Rot-Weiss Ahlen (4:1, 1:1) 1. FC Union Berlin SpVgg Greuther Fürth ( -, - ) Fortuna Düsseldorf FSV Frankfurt ( -, - ) 15. Spieltag: Fr. Mo., Dezember R SpVgg Greuther Fürth Alemannia Aachen (1:1, 0:1) Rot-Weiß Oberhausen TSV München 1860 (1:1, 1:0) Rot-Weiss Ahlen Karlsruher SC ( -, - ) FC Augsburg FSV Frankfurt (2:2, 1:2) Hansa Rostock 1. FC Kaiserslautern (5:1, 0:6) TuS Koblenz FC St. Pauli (2:1, 2:3) 1. FC Union Berlin Energie Cottbus ( -, - ) Fortuna Düsseldorf Arminia Bielefeld ( -, - ) SC Paderborn 07 MSV Duisburg ( -, - ) 5. Spieltag: Fr. So., September R VfL Wolfsburg Bayer Leverkusen (2:1, 0:2) Hamburger SV VfB Stuttgart (2:0, 0:1) Borussia Dortmund Bayern München (1:1, 1:3) 1899 Hoffenheim VfL Bochum (0:3, 3:1) Werder Bremen Hannover 96 (4:1, 1:1) 1. FC Köln FC Schalke 04 (1:0, 0:1) SC Freiburg Eintracht Frankfurt ( -, - ) 1. FSV Mainz 05 Hertha BSC ( -, - ) 1. FC Nürnberg Bor. Mönchengladbach ( -, - ) 10. Spieltag: Fr. So., Oktober R Bayern München Eintracht Frankfurt (4:0, 2:1) Hertha BSC VfL Wolfsburg (2:2, 1:2) 1899 Hoffenheim 1. FC Nürnberg ( -, - ) FC Schalke 04 Hamburger SV (1:2, 1:1) Bayer Leverkusen Borussia Dortmund (2:3, 1:1) Hannover 96 VfB Stuttgart (3:3, 0:2) VfL Bochum Werder Bremen (0:0, 2:3) Bor. Mönchengladbach 1. FC Köln (1:2, 4:2) 1. FSV Mainz 05 SC Freiburg (1:2, 1:0) 16. Spieltag: Fr. So., Dezember R VfL Wolfsburg Borussia Dortmund (3:0, 0:0) Hertha BSC Bayer Leverkusen (1:0, 1:0) 1899 Hoffenheim Eintracht Frankfurt (2:1, 1:1) Werder Bremen FC Schalke 04 (1:1, 0:1) VfL Bochum Bayern München (0:3, 3:3) Bor. Mönchengladbach Hannover 96 (3:2, 1:5) SC Freiburg 1. FC Köln ( -, - ) 1. FSV Mainz 05 VfB Stuttgart ( -, - ) 1. FC Nürnberg Hamburger SV ( -, - ) 5. Spieltag: Fr. Mo., September R Energie Cottbus Karlsruher SC (1:0, 0:0) Arminia Bielefeld Rot-Weiss Ahlen ( -, - ) 1. FC Kaiserslautern MSV Duisburg (3:5, 0:0) Rot-Weiß Oberhausen Alemannia Aachen (1:1, 2:2) TSV München 1860 SpVgg Greuther Fürth (3:1, 0:1) Hansa Rostock TuS Koblenz (9:0, 1:1) FSV Frankfurt FC St. Pauli (1:0, 0:2) 1. FC Union Berlin SC Paderborn 07 (3:2, 0:0) Fortuna Düsseldorf FC Augsburg ( -, - ) 10. Spieltag: Fr. Mo., Oktober R Karlsruher SC Rot-Weiß Oberhausen ( -, - ) Alemannia Aachen 1. FC Union Berlin ( -, - ) SpVgg Greuther Fürth TuS Koblenz (4:3, 0:3) MSV Duisburg Hansa Rostock (2:2, 1:0) 1. FC Kaiserslautern Fortuna Düsseldorf ( -, - ) FC St. Pauli Energie Cottbus ( -, - ) Rot-Weiss Ahlen FC Augsburg (2:1, 0:3) FSV Frankfurt TSV München 1860 (0:3, 1:1) SC Paderborn 07 Arminia Bielefeld ( -, - ) 16. Spieltag: Fr. Mo., Dezember R Energie Cottbus Hansa Rostock ( -, - ) Karlsruher SC MSV Duisburg ( -, - ) Arminia Bielefeld 1. FC Union Berlin ( -, - ) Alemannia Aachen SC Paderborn 07 ( -, - ) 1. FC Kaiserslautern TuS Koblenz (2:1, 0:5) FC St. Pauli SpVgg Greuther Fürth (0:3, 2:5) TSV München 1860 FC Augsburg (0:1, 0:3) FSV Frankfurt Rot-Weiss Ahlen (4:0, 1:2) Fortuna Düsseldorf Rot-Weiß Oberhausen ( -, - ) 6. Spieltag: Fr. So., September R Bayern München 1. FC Nürnberg ( -, - ) VfB Stuttgart 1. FC Köln (1:3, 3:0) Hertha BSC SC Freiburg ( -, - ) FC Schalke 04 VfL Wolfsburg (2:2, 3:4) Bayer Leverkusen Werder Bremen (1:1, 2:0) Hannover 96 Borussia Dortmund (4:4, 1:1) Eintracht Frankfurt Hamburger SV (2:3, 0:1) VfL Bochum 1. FSV Mainz 05 ( -, - ) Bor. Mönchengladbach 1899 Hoffenheim (1:1, 0:1) 11. Spieltag: Fr. So., 30. Okt. 1. Nov. R VfL Wolfsburg 1. FSV Mainz 05 ( -, - ) VfB Stuttgart Bayern München (2:2, 1:2) Hamburger SV Bor. Mönchengladbach (1:0, 1:4) Borussia Dortmund Hertha BSC (1:1, 3:1) FC Schalke 04 Bayer Leverkusen (1:2, 1:2) 1. FC Köln Hannover 96 (2:1, 1:2) Eintracht Frankfurt VfL Bochum (4:0, 0:2) SC Freiburg 1899 Hoffenheim ( -, - ) 1. FC Nürnberg Werder Bremen ( -, - ) 17. Spieltag: Fr. So., Dezember R Bayern München Hertha BSC (4:1, 1:2) VfB Stuttgart 1899 Hoffenheim (3:3, 0:0) Hamburger SV Werder Bremen (2:1, 0:2) Borussia Dortmund SC Freiburg ( -, - ) FC Schalke FSV Mainz 05 ( -, - ) Bayer Leverkusen Bor. Mönchengladbach (5:0, 3:1) Hannover 96 VfL Bochum (1:1, 2:0) 1. FC Köln 1. FC Nürnberg ( -, - ) Eintracht Frankfurt VfL Wolfsburg (0:2, 2:2) 6. Spieltag: Fr. Mo., September R Karlsruher SC FSV Frankfurt ( -, - ) Alemannia Aachen TSV München 1860 (2:0, 1:1) SpVgg Greuther Fürth Rot-Weiß Oberhausen (3:1, 4:0) MSV Duisburg Arminia Bielefeld ( -, - ) FC St. Pauli 1. FC Kaiserslautern (2:0, 1:4) Rot-Weiss Ahlen Fortuna Düsseldorf ( -, - ) FC Augsburg Hansa Rostock (2:0, 3:3) TuS Koblenz 1. FC Union Berlin ( -, - ) SC Paderborn 07 Energie Cottbus ( -, - ) 11. Spieltag: Fr. Mo., 30. Okt. 2. Nov. R Arminia Bielefeld Energie Cottbus (1:1, 1:2) Rot-Weiß Oberhausen SC Paderborn 07 ( -, - ) Rot-Weiss Ahlen SpVgg Greuther Fürth (2:4, 0:3) FC Augsburg Alemannia Aachen (3:1, 0:4) TSV München FC Kaiserslautern (1:1, 0:0) Hansa Rostock FC St. Pauli (3:0, 2:3) TuS Koblenz MSV Duisburg (1:1, 3:2) 1. FC Union Berlin FSV Frankfurt ( -, - ) Fortuna Düsseldorf Karlsruher SC ( -, - ) 17. Spieltag: Fr. Mo., Dezember R SpVgg Greuther Fürth Karlsruher SC ( -, - ) MSV Duisburg Alemannia Aachen (3:2, 2:1) Rot-Weiß Oberhausen Arminia Bielefeld ( -, - ) Rot-Weiss Ahlen Energie Cottbus ( -, - ) FC Augsburg 1. FC Kaiserslautern (1:0, 0:1) Hansa Rostock Fortuna Düsseldorf ( -, - ) TuS Koblenz FSV Frankfurt (1:3, 0:0) 1. FC Union Berlin TSV München 1860 ( -, - ) SC Paderborn 07 FC St. Pauli ( -, - )

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40 66 REPORT kicker, 6. Juli Weltmeister ohne Job Was machen eigentlich die TITELTRÄGER DER WM 1990? Gleich sieben aus der Startelf des Finales sind derzeit ohne feste Anstellung. Ein Beispiel, dass großer Ruhm nicht immer nur förderlich ist. UNTERNEHMER PRIVATIER OHNE JOB OHNE JOB SPORT- DIREKTOR OHNE JOB Am Mittwoch jährt sich zum 19. Mal ihr großer Tag. Der Tag, an dem sie sich im Olympiastadion von Rom in den Armen lagen, an dem sie Fußball-Deutschland in einen Freudentaumel versetzten, an dem sie sich durch das 1:0 gegen Argentinien zum Weltmeister machten. Ein Titel für die Ewigkeit, wie es Rudi Völler formuliert: Weltmeister bleibst du für dein ganzes Leben. Die damit verbundenen Erwartungen, dass der Titel auch zu einer Karriere nach der Karriere verhelfen würde, erfüllte sich nur für wenige. Von den 22 WM-Teilnehmern spielt derzeit allein Völler in der Bundesliga eine tragende Rolle. Dagegen sind sieben aus der Anfangself von Rom ohne festen Job, und einige von ihnen sehen den Titel inzwischen eher als Fluch denn als Segen. Wie der damalige Kapitän Lothar Matthäus, der schon in Österreich, Serbien, Ungarn, Brasilien und zuletzt Israel Trainer war, aber seit acht Jahren vergeblich auf ein Engagement in Deutschland hofft. Der Weltmeister-Titel ist für Trainer eher ein Handicap. Ich glaube, dass wir unter strengerer Beobachtung stehen, meint Mat-thäus und sieht ein Problem bei den Entscheidungsträgern: Es gibt inzwischen eine Generation von Sportdirektoren, die jünger sind als unsere Generation. Ähnlich sieht es auch Guido Buchwald, der als Coach die Urawa Red Diamonds zum japanischen Double führte, hierzulande aber lediglich zu einem fünfmonatigen Zweitliga-Gastspiel in Aachen kam. Der große Name ist in Deutschland gar nicht so hilfreich, denn dadurch fühlen sich die Manager der Vereine ins zweite Glied gedrängt. Buchwald ist seit eineinhalb Jahren auf Jobsuche, Trainer-Kollege Klaus Augenthaler seit zwei und Andreas Brehme, der Siegtorschütze von Rom, gar schon seit vier Jahren. Die Pause hätte kürzer sein können, es juckt wieder, sagt Brehme und ist guter Dinge, dass dieses Jucken bald aufhört: Es kann sein, dass sich schon bald was tut. Augenthaler hat in Graz ( Eine meiner schönsten Zeiten ), Nürnberg (Bundesliga-Aufstieg) und Leverkusen, das er vor dem Abstieg rettete und in die Champions- League führte, bereits beachtliche Trainer-Meriten erworben. Seit dem glück- und erfolglosen Engagement in Wolfsburg aber ist es ruhig geworden um ihn. Was ihm zumindest anfangs gar nicht so ungelegen kam, weil er das im Trainer-Vagabundendasein zu kurz gekommene Familienleben nachholen konnte. Ich genieße meine freie Zeit, sagt er deshalb, und warte, bis das Passende kommt. Das Passende, das muss ein deutschsprachiger Verein sein: Ich bin nicht bereit fürs Ausland, denn ich will mit der Mannschaft kommunizieren. Viele der WM-Helden haben sich während oder nach der aktiven Laufbahn ein zweites Standbein aufgebaut, um materiell abgesichert zu sein. Buchwald etwa besitzt eine Tennishalle und ist Mitgesellschafter eines Unternehmens, das Outputund Dokumenten-Management- Systeme anbietet. Andere haben sich gänzlich aus dem Profifußball zurückgezogen. Zum Beispiel Bodo Illgner, der sich selbst als Privatier bezeichnet und froh darüber ist, mit Ehefrau Bianca und den drei Kindern an der spanischen Mittelmeerküste leben zu können. Wir sehen unsere Hauptaufgabe darin, die drei auf den richtigen Weg zu bringen. Die Älteste steckt mitten im Abitur, will dann in England studieren. Eine Rückkehr in den Profifußball will Illgner nicht ausschließen, aus materiellen Gründen jedenfalls muss er das nicht machen: Ich brauche ja nicht jedes Jahr einen neuen Ferrari. Olaf Thon hingegen zieht es wieder mittenrein ins Geschäft, für die Zeit nach seinem Ausstieg bei Schalke zum Monatsende hat er klare Vorstellungen. Ich werde versuchen, meinen Trainerschein mit Leben zu füllen. Ich will näher am Fußball sein. Wann und wo das sein wird, weiß er ebenso wenig wie Buchwald, Brehme, Augenthaler, Klinsmann, Kohler oder Reuter. OLIVER HARTMANN 22 im 90er Kader das machen sie jetzt Bodo Illgner (42) Privatier, lebt mit seiner Familie bei Alicante in Spanien. Klaus Augenthaler (51) Wurde am 12. Juli 2007 als Trainer des VfL Wolfsburg beurlaubt. Seitdem ohne Job. Thomas Berthold (44) Hat mit Partnern ein Unternehmen gegründet, das exklusive Reiseangebote zur WM 2010 anbieten will. Jürgen Kohler (43) Gab aus Gesundheitsgründen am 15. November 2008 das drei Monate zuvor angetretene Traineramt beim VfR Aalen ab, trat dort am 5. Mai als Sportdirektor zurück. TRAINER Die Startelf im Finale; hintere Reihe von links: Thomas Berthold, Bodo Illgner, Jürgen Kohler, Guido Buchwald, Rudi Völler, Klaus Augenthaler; vorne: Pierre Littbarski, Andreas Brehme, Thomas Häßler, Jürgen Klinsmann und Lothar Matthäus. Manager: Andreas Möller arbeitet bei Kickers Offenbach. Guido Buchwald (48) Am 26. November 2007 als Trainer von Alemannia Aachen entlassen, seitdem ohne Job. Andreas Brehme (48) Ging im Juni 2005 als Co-Trainer von Giovanni Trapattoni zum VfB Stuttgart, knapp acht Monate später wurde der Trainerstab entlassen. Seitdem ohne Job. Fotos: imago (3), GES OHNE JOB Thomas Häßler (43) Seit Oktober 06 im Trainerstab des 1. FC Köln, in dieser Saison als Technik-Trainer für den Nachwuchs. Lothar Matthäus (48) Unterschrieb im Juli 2008 einen Zweijahresvertrag als Trainer bei Maccabi Netanya, der im April vorzeitig aufgelöst wurde. Pierre Littbarski (49) Seit 4. November 2008 Trainer und Teammanager des FC Vaduz in Liechtenstein. Jürgen Klinsmann (45) Wurde am 27. April 2009 nach knapp zehn Monaten als Trainer des FC Bayern suspendiert. Rudi Völler (49) Seit dem 18. Januar 2005 Sportdirektor von Bayer 04 Leverkusen. Stefan Reuter (42) Wurde am 3. Januar als Manager beim TSV München 1860 beurlaubt, der Vertrag lief am Dienstag aus. NACHWUCHS- TRAINER Andreas Möller (41) Seit einem Jahr Manager bei Kickers Offenbach. Karlheinz Riedle (43) Besitzt in Oberstaufen/Allgäu ein 4-Sterne-Hotel und ein Fußballcamp für Kinder. Olaf Thon (43) War bei Schalke von 2005 bis 2008 im Aufsichtsrat, seitdem im Marketing-Bereich tätig. Die Zusammenarbeit endet mit Vertragsablauf am 31. Juli. Uwe Bein (48) Arbeitet für die Sparkassenversicherung an Nachwuchs-Projekten. Hans Pflügler (49) Leitet den Fanartikelverkauf beim FC Bayern und ist Besitzer einer Pension in Freising. Frank Mill (50) Betreibt rund 50 Fußballschulen für Kinder und Jugendliche im Bundesgebiet. OHNE JOB Raimond Aumann (45) Leitet beim FC Bayern die Fan- und Fanklubbetreuung. Paul Steiner (52) Ist seit einem Jahr Scout beim 1. FC Köln, war dies zuvor elf Jahre lang bei Bayer Leverkusen. Hotelier: Karlheinz Riedle besitzt ein 4-Sterne-Haus im Allgäu. OHNE JOB Günter Hermann (48) Trainer des VSK Osterholz-Scharmbeck, betreibt dort auch einen Sportshop. Andreas Köpke (47) Seit Oktober 2004 Torwarttrainer der Nationalmannschaft. Aufsichtsrat bis 2008: Olaf Thon hat auf Schalke keine Zukunft.

41 68 REPORT, 3. TEIL kicker, 6. Juli Gefangen im System Spielervermittler: Das Reglement der FIFA und die Wirklichkeit Der Fall Ashley Cole sorgte vor vier Jahren weltweit für Schlagzeilen. Der englische Nationalspieler, damals in Diensten des FC Arsenal, liebäugelte im Frühjahr 2005 mit einem Wechsel zum FC Chelsea. Der Verteidiger informierte seinen Arbeitgeber über seine Absichten nicht, wie es die Bestimmungen der Football Association (FA) vorsehen. Cole, der sich gemeinsam mit seinem Berater Jonathan Barnett mit Chelsea-Trainer José Mourinho und dem Vorstandschef Peter Keynon getroffen hatte, wurde von der FA zunächst mit einer Geldstrafe in Höhe von umgerechnet Euro belegt. Das Treffen wurde als eine Vertragsverhandlung ausgelegt. In der Berufung wurde die Geldbuße auf Euro reduziert. Der FC Chelsea wurde mit einer Geldstrafe in Höhe von Euro bestraft, Mourinho musste ebenfalls Euro zahlen. Berater Der letzte Teil unserer Serie beschreibt die Probleme des Verbandes, NICHT LIZENZIERTE BERATER und verbotenes Transfergebaren aufzudecken und zu bestrafen. Und welche deutlich strengeren Regeln in England gelten. Barnett wurde die Lizenz für 18 Monate entzogen, daneben eine Geldstrafe über Euro verhängt. Cole verlängerte im Juli 2005 seinen Vertrag mit Arsenal um ein Jahr, erschien aber nicht auf dem offiziellen Mannschaftsposter des Klubs. Im Sommer 2006 wechselte der Spieler zum FC Chelsea. Selten wurden die Bestimmungen der FIFA so konsequent umgesetzt wie in diesem Fall. Aus einem einfachen Grund: Die meisten solcher Treffen werden in der Regel nicht bekannt. Die FIFA plant eine stärkere Überwachung internationaler Transfers. Im Herbst 2010 soll die Teilnahme am Meldesystem TMS (Transfer-Matching-System) weltweit für alle Vereine zur Pflicht werden. Wer TMS nicht bedient, wird keinen Transfer abwickeln können. In das System müssen alle Im Fokus der Fahnder: Der englische Profi Ashley Cole wurde wegen illegaler Transfer-Verhandlungen bestraft, seinem Berater Jonathan Barnett für 18 Monate die Lizenz entzogen. Einer der wenigen geahndeten Fälle. relevanten Daten der Vermittler, der Spieler und des jeweiligen Vertrages eingegeben werden, bevor der Weltverband grünes Licht für einen Transfer gibt. So soll nicht lizenzierten Beratern der Weg schwerer gemacht werden. Beim DFB in Frankfurt ist ein Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Bundesligaspieler Michael Serr, einst Torwart des 1. FC Kaiserslautern, anhängig. Dabei geht es um den im im vergangenen Jahr erfolgten Transfer des U-21-Nationaltorhüter Florian Fromlowitz (23) vom 1. FC Kaiserslautern zu Hannover 96. Serr und Michael Dusek, sein früherer Mannschaftskollege beim 1. FC Kaiserslautern, arbeiten für die Agentur Pro European Sports Management (PESM) in Kaiserslautern. Die beiden früheren Profis sind nicht in Besitz der FIFA-Lizenz für Spielervermittler, arbeiten aber mit einem Steuerberater zusammen. Dusek Kontrollausschuss ohne Kontrolle? DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch. Fotos: Getty Images (2), Imago hatte gegenüber dem DFB-Kontrollausschuss erklärt, den Torhüter auf der Fahrt nach Hannover lediglich begleitet zu haben. Inwieweit Serr in die Vertragsverhandlungen involviert gewesen ist, versucht der Kontrollausschuss momentan zu klären. Für Hannover verhandelte bei diesem Transfer der damalige Sportdirektor Christian Hochstätter. Der frühere Bundesligaprofi Hochstätter wechselte übrigens kürzlilch Seite, arbeitet nun als Spielerberater. Die Lizenz für die Spielervermittlung hat er noch nicht erworben. Erst in diesem Frühjahr befassten sich die Mitglieder des Kontrollausschusses in einer Sitzung mit Dr. Rainer Koch, DFB- Vizepräsident für Rechtsund Satzungsfragen und Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes, wieder mit dem Thema Spielervermittler. Obwohl bei vielen Transfers von der Bundesliga bis in die Amateurklassen der Verdacht besteht, dass nicht lizenzierte Vermittler mit am Werk sind, ist es bis heute zu keiner Verurteilung eines Vermittlers gekommen. Wir sind nicht blauäugig, und die DFL ist es auch nicht. Der Kontrollausschuss hat eine ganze Menge an Vorgängen und Anzeigen überprüft, aber am Ende des Tages nie die notwendigen Beweismittel in die Hand bekommen. Der Fall ist klar: Obwohl die Vereine speziell den nicht lizenzierten Vermittlern den Kampf angesagt haben, legen sie die Fakten nicht auf den Tisch, wenn es zum Schwur kommt. Denn: Auch den Vereinen drohen Sanktionen bei einer Kooperation mit illegalen Vermittlern. Darüber hinaus fürchten sie, von Berater- und Vermittlerkreisen boykottiert zu werden, wenn sie einen Spieler engagieren wollen. Darin liegt die wahre Macht der Branche. Im Gegensatz zu den staatlichen Organen können wir keine Hausdurchsuchungen durchführen oder Telefongespräche abhören, sagt Rainer Koch. Gleichwohl gibt der DFB den Kampf nicht auf. Wir haben uns Gedanken gemacht, wie die Ermittlungsmöglichkeiten des Verbandes zu verbessern sind, meint Koch. Er berichtet, Wir sind nicht blauäugig. Aber der Kontrollausschuss hat nie die notwendigen Beweismittel erhalten. DR. RAINER KOCH, DFB-Vize-Präsident für Rechts- und Satzungsfragen dass die UEFA beim Thema Spielmanipulation schon einmal einen Kriminalbeamten hinzugezogen habe. So weit wird es beim DFB nicht kommen. Koch sieht den Auftrag, bessere Grundlagen für die Ermittlungstätigkeiten des Kontrollausschusses zu schaffen. Da werden wir auf jeden Fall das Personal verstärken. Auch bei der DFL befasst man sich seit geraumer Zeit mit dem Thema Spielervermittler. Sogar eine eigene Kommission wurde vor einigen Jahren gebildet und inzwischen wieder aufgelöst. Momentan stehen die DFL und der DFB in Gesprächen mit dem Verband Deutsche Fußballspieler-Vermittler-Vereinigung (DFVV), in der sich ein hoher Prozentsatz der insgesamt 255 von der FIFA lizenzierten Vermittler aus Deutschland zusammengeschlossen hat. Unter anderem geht es darum, die Honorare der Vermittler auf maximal zehn Prozent des Jahresbruttogehaltes des Spielers festzuschreiben. Auch möchte man die illegalen Vermittler enttarnen und bei Verstößen in Zukunft konsequent Strafen gegen Spieler und Vereine verhängen. Die FA in England ist der DFL in vielen Punkten weit voraus. Dort reicht es nicht mehr aus, dass ein Verein dem Arbeitgeber eines Spielers mitteilt, dass er mit dem Akteur in Verhandlungen treten will. In England muss der aktuelle Arbeitgeber auch zustimmen, dass entsprechende Gespräche mit dem Spieler und dessen Berater stattfinden dürfen. Darüber hinaus ist es in England unter Androhung hoher Strafen untersagt, dass ein Klub die Provisionen und Kosten des Beraters eines Spielers bezahlt. Das sieht in der Praxis so aus, dass die Provision des Beraters auf das Gehalt des Spielers aufgeschlagen wird. Da der Spieler über das auf diese Weise erhöhte Gehalt entsprechend mehr Steuern zahlen muss, wird von den Vereinen dadurch kompensiert, dass sie diesen Teil der Steuerlast erstatten. Damit werden die Kosten der Vereine noch höher. De facto verhält es sich in vielen Fällen aber anders. Weil der Spieler erst über diese Praxis von den oft schwindelerregenden Forderungen der Spielervermittler Kenntnis erhält, handelt er persönlich ein niedrigeres Honorar für die Vermittlung aus. RAINER FRANZKE ENDE DER SERIE Artikel 3/2: Einem Spielervermittler ist es gestattet, sich in Unternehmensform zu organisieren. Allerdings muss sich die Arbeit seiner Mitarbeiter im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit eines Spielervermittlers auf administrative Aufgaben beschränken. Jegliche Interessenwahrung für Spieler und/oder Vereine gegenüber Spielern und/oder Vereinen ist ausschließlich dem Spielerberater vorbehalten. Die Praxis: Permanent erfolgen Verstöße. Nicht lizenzierte Vermittler, die in der Regel einem Unternehmen mit einem Rechtsanwalt oder lizenzierten Vermittler angehören, bekennen sich öffentlich zu ihrem Engagement für einen Spieler. Kommt es zu Ermittlungen durch den DFB, behaupten alle Beteiligten an einem Transfer, dass der nicht lizenzierte Berater an den Verhandlungen nicht teilgenommen habe. Artikel 22/2: Spielervermittlern ist es untersagt, an einen Spieler, der bei einem Verein unter Vertrag steht, heranzutreten, um diesen dazu zu bewegen, seinen Vertrag vorzeitig aufzulösen oder um gegen jegliche in seinem Arbeitsvertrag niedergelegten Verpfl ichtungen zu verstoßen. Sofern nicht das Gegenteil bewiesen wird, besteht die Vermutung, dass jeder Spielervermittler, der an einer von einem Spieler ohne triftigen Grund begangenen Vertragsverletzung beteiligt ist, diesen zur Vertragsverletzung angestiftet hat. Die Praxis: Nach diesem Artikel müsste der DFB nahezu bei jedem Transfer eines Spielers aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis ein Ermittlungsverfahren einleiten. Der nicht lizenzierte Berater von Hoffenheims Star Demba Ba schickte im Namen des Spielers ein Schreiben an Hoffenheim, in dem steht: Ich bin entschlossen, die Farben des VfB Stuttgart zu tragen. Ba steht noch bis 2011 in Hoffenheim unter Vertrag. Kann ein Verstoß klarer ausfallen? Artikel 33: Die folgenden Sanktionen können... gegen Spielervermittler verhängt werden: Verweis oder Ermahnung; Geldstrafe von mindestens 5000 Schweizer Franken; Entzug der Lizenz; Verbot jeglicher im Zusammenhang mit dem Fußball stehenden Tätigkeit. Die Praxis: In Deutschland sind bislang keine Sanktionen erfolgt. R. F.

42 70 FORMEL 1 kicker, 6. Juli So sehen Sieger aus Schon einst bei Go-Kart-Meisterschaften hat Papa Norbert Vettel (50) seinem Sohn Sebastian stets eingetrichtert, nie zu weit nach vorne zu schauen. Du musst Rennen für Rennen fahren, alles andere funktioniert nicht. Und wenn am Sonntag der gelehrige Junior als frischgebackener Sieger von Silverstone beim Deutschland- Grand-Prix auf dem Nürburgring an den Start geht, dann ist vom in England erworbenen Glanz nicht mehr viel übrig. Alles wird zurückgestellt auf null. Eines freilich gilt immer: Ich will grundsätzlich jedes Rennen gewinnen. Und mit dieser Methode eines Tages Weltmeister werden. Vielleicht sogar schon in dieser Saison als jüngster Champion der Geschichte? Hauptsache, Weltmeister. Ob als Jüngster oder Ältester, ist mir wurscht. Unter die unzähligen Vettel-Fans, die dem Super-Youngster aus dem Schwerer Heim-Grand-Prix Der Auftritt vor den eigenen Fans ist oft der schwierigste. Graham Hill hat nie den englischen GP gewonnen, Jacky Ickx nie den belgischen. Niki Lauda brauchte für seinen ersten Heimsieg in Zeltweg dreizehn, Ayrton Senna in Brasilien sieben Jahre. Und Vettel? hessischen Heppenheim das unbedingt zutrauen, reiht sich nun auch der berühmteste Nichtweltmeister der Formel-1-Geschichte, Stirling Moss (79). Er war in den 50ern Gegner und Teamkollege von Juan Manuel Fangio im Mercedes-Silberpfeil. Moss gewann 16 Grand Prix, darunter heldenhaft das legendäre feuchte Nürburgringrennen 1961 auf Lotus gegen die PS-stärkeren Ferrari von Graf Berghe von Trips und Phil Hill. Gute 30 Jahre später begann die Serie der Schumacher-Heimsiege, die Vettel gerne fortsetzen will. Wird die nächste große Formel-1-Epoche die Ära von Sebastian Vettel? Die hat doch schon begonnen, sagt Moss, und ich sehe noch lange keine Grenzen. Für mich ist Vettel Favorit in jedem Rennen. Ich wette jedes Mal 20 Pfund auf ihn! Die Chance, dass Moss mit Vettel ein paar Pfund gewinnen wird, ist Beim großen Heimspiel auf dem Nürburgring will SEBASTIAN VETTEL (21) die in Silverstone begonnene Jagd auf WM-Leader Jenson Button fortsetzen. Helfen soll ihm dabei spezielles Mentaltraining. groß. Um Weltmeister zu werden, analysierte Vettel schon während der Wintertests, musst du unbedingt in einem der zwei, drei besten Autos sitzen. Und dazu will ich beitragen, was immer ich kann. Seit Silverstone sitzt der junge Deutsche vielleicht sogar schon im besten Auto. Unser RB5 geht sensationell, schwärmt Red-Bull- Berater Dr. Helmut Marko (66), der Le-Mans-Sieger von 1971, am besten in den schnellen und mittelschnellen Kurven. Das Auto ist ein weiteres Meisterstück von Konstrukteur Adrian Newey (50), dem Superhirn des österreichischenglischen Rennstalls. Macht ihm jemand das Kompliment, der RB5 sei das aktuell beste und schnellste Formel-1-Auto, reagiert Newey fast verlegen. Für den Nürburgring kommen zehn neue Teile ans Auto, kündigt der studierte Luftfahrtingenieur weitere Verbesserungen an. Gleich 50, die im Zusammenspiel auf Anhieb brillant funktionierten, waren es zuletzt in Silverstone. Dort, auf der nach Monza 2008 und Schanghai 2009 dritten Triumphstrecke von Vettel, sah Newey 1973 als 15-Jähriger sein erstes Autorennen mit Schrecken: Direkt vor mir, in der Woodcote- Zielkurve, hat Jody Scheckter eine Massenkollision ausgelöst. Aber ich war von diesem Sport trotzdem sofort fasziniert. So sehr, dass er auch selber Autorennen fuhr, unter anderem in Le Mans. Dort hat ihm Teamchef Christian Horner (35) diesmal den Start untersagt. Seine Begründung: Es ist viel wichtiger, dass du dich um unser neues Auto kümmerst. Gemanagt wird Newey, auch das ist eine Seltenheit im Macho-Sport Formel 1, von seiner Ehefrau Mary-Gold. Im Team nennt man sie die Gold-Marie. McLaren-Boss Ron Dennis (62) hat Ende der 80er seinem Hauptkonkurrenten Frank Williams (67) nicht nur die Honda-Motoren weggeschnappt, sondern zehn Jahre später auch Newey. Der Red-Bull- Technikdirektor ist tatsächlich so etwas wie die Rennsportversion des sagenhaften König Midas. Was er anpackt, wird zu Gold. Elf WM-Titel für Fahrer (5) und Konstrukteure (6) bei Williams und McLaren weist die Statistik aus, und dank Vettel sind es inzwischen 98 Grand-Prix-Siege für Autos aus seiner Feder. Keine Zeit für Ferien. Wir müssen arbeiten. SEBASTIAN VETTEL, WM-Dritter Das schönste seiner Autos ist für ihn der türkisfarbene March von 1990, mit dem Ivan Capelli fast den GP von Frankreich gewonnen hätte und dann schon der heutige Red Bull RB5. Der die Konkurrenz in England fast zermalmte. War Silverstone die große Trendwende oder wird Brawn zurückschlagen? Gefahr für Vettel könnte auch aus den eigenen Reihen drohen. Das Stallduell bei den Bullen wird angeheizt von Mark Webber (32). Der Australier, der bislang immer nur als superschneller Qualifyer gerühmt wurde, liegt in der WM- Wertung lediglich 3,5 Zähler hinter Vettel. In Istanbul war Vettel (3.) durch unglückliche Strategie hinter Webber (2.) zurückgefallen und alles andere als happy: Ich hätte erwartet, dass mich das Team von Im Duett mit Papa Norbert Ein Berater, zu dem Vettel viel Vertrauen hat. Mark Webber Vor dem Teamkollegen siegt Vettel in England. Adrian Newey Er baute Vettels Auto, den RB5. einer Drei- auf eine Zwei-Stopp- Strategie korrigiert. Aber ein echter Vorwurf kam nicht. Teamchef Horner: Bis nur noch einer von beiden die WM gewinnen kann, bekommen Sebastian und Mark in jedem Rennen die gleiche Chance, das gleiche Material. Am Nürburgring greift Vettel mit einem 25-Punkte-Rückstand auf WM-Leader Jenson Button an. Zu spät? Die WM ist lang, da kann noch alles passieren, sagt Vettel. Berater Marko hat ausgerechnet, dass Sebastian schon viel näher an Button dran wäre ohne die unglückliche Kollision mit Robert Kubica in Melbourne. Durch sie kam es zur Rückversetzung in der Startaufstellung für Malaysia, wo er im Tropenregen durchaus hätte gewinnen können. Auch Niki Lauda traut Vettel alles zu: Wie er in Silverstone in den ersten 22 Runden davongeflogen ist, eine Sekunde schneller als alle anderen, das war totale Überlegenheit. Adrian Newey ist ein großer Schritt gelungen. Deswegen glaube ich: Vettel kann in den Kampf um die WM noch eingreifen. Oder wie Marko sagt: Wir geben die WM noch lange nicht auf! Wenn sich Vettel auf der Ziellinie über Funk bei seinem französischen Renningenieur Rocky bedankt und vor allen Kameras auch beim ganzen Team für die viele Nachtarbeit, dann ist das absolut ehrlich gemeint. Vater Norbert: Ich habe ihm schon von klein auf gesagt: Wenn die Mechaniker bis fünf Uhr früh an deinem Kart oder Auto schuften, kannst du nicht schon mittags heimgehen. Auch darum ist er bei seinem Team so beliebt. Trotz einer diesmal dreiwöchigen Pause zwischen zwei Rennen gab es für Vettel keine Ferien. Dazu fehlt uns die Zeit, wir müssen arbeiten und trainieren. An Montagen vor einem Grand Prix verlangt er stets nach totaler Ruhe, ehe sein Countdown anläuft. Vettel trainiert körperlich und mental hart schon seit seiner Kindheit. Kognitives und propriozeptives Training heißen die wissenschaftlichen Begriffe Gedächtnis- und Konditionstraining klingen leichter verständlich. Und das geht zum Beispiel so: Vettel läuft auf eine Mauer zu, nimmt die Zeit und versucht die dann in einer Art Trockenübung möglichst haargenau wieder zu treffen. Solcherlei Übungen beherrschen viele Skirennläufer meisterhaft, wenn sie am Start mit geschlossenen Augen im Geist nochmals die Strecke abfahren. Die Differenz zur Echtzeit beträgt oft nur Zehntelsekunden. Oder man geht, als mentaler Flash, blitzschnell nur die Schlüsselpassagen durch. Noch spannender ist für Vettel das Jonglieren mit drei Bällen, während er gleichzeitig einen Slalom zwischen Torstangen läuft. Das hilft, mit den vielen Dimensionen eines Formel-1-Cockpits klarzukommen. Gas geben, bremsen, zwischen zwei Kurven die Bremsbalance verstellen und vieles mehr. Am Sonntag wird sich Vettel um die Mittagszeit in seinem kleinen Zimmer in der Red-Bull-Energy- Station wieder 30 Minuten lang total abschotten und konzentrieren, vielleicht sogar ein wenig schlafen. Wenn er dann rausgeht zur Startaufstellung, übernimmt Vater Norbert seinen Platz. Still und einsam, nur mit dem TV-Gerät und dem Rundenzeiten-Computer, aber ohne Kommentar. Dann fährt er im Geiste mit. HEINZ PRÜLLER Der WM-Stand Mit Flasche und Pokal: In seiner Kabine genießt Sebastian Vettel im April nach seinem Sieg in Schanghai einen kurzen Moment der Ruhe. Fahrer Punkte 1. Jenson Button (GBR) Rubens Barrichello (BRA) Sebastian Vettel (GER) Mark Webber (AUS) 35,5 5. Jarno Trulli (ITA) 21,5 6. Felipe Massa (BRA) Nico Rosberg (GER) 15,5 8. Timo Glock (GER) Fernando Alonso (ESP) Kimi Räikkönen (FIN) Lewis Hamilton (GBR) Nick Heidfeld (GER) Heikki Kovalainen (FIN) Sebastien Buemi (SUI) Robert Kubica (POL) Sebastien Bourdais (FRA) 2 Konstrukteure 1. Brawn Grand Prix Red Bull Renault 74,5 3. Toyota 34,5 4. Ferrari Williams Toyota 15,5 6. McLaren-Mercedes Renault BMW Sauber 8 9. Toro Rosso Ferrari 5 Fotos: Imago (3), Red Bull F1

43 72 REPORT kicker, 6. Juli Ein kicker-redakteur startet auf dem Norisring Mein Polo-Spiel Bei seinem Gaststart im POLO CUP von Volkswagen erlebte unser Kollege Martin Gruener (35) ein komplettes Wochenende als Rennfahrer. Die Ziele für sein allererstes Mal auf der Piste waren klar: Das Auto von den Leitplanken fernhalten und bitte schön nicht Letzter werden. Seine Skepsis wollte er gar nicht erst verbergen. Oh, auf dem Norisring bist du gleich dabei?, fragt der Mechaniker etwas irritiert. Na, der ist aber nix für Anfänger. Vor zwei Wochen schon beim Lehrgang für die Rennlizenz fiel dieser Satz. Seitdem hat er mich beschäftigt. Selbst jetzt noch, vor dem ersten Gang ins Fahrerlager. Vom Overall über den Helm bis zur feuerfesten Unterhose bekomme ich erst mal meine Ausrüstung. Dann soll mir Jimmy Johansson (25) alles erklären. Ende Mai erst war er Sieger seiner Klasse bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring, jetzt deutet der Schwede auf einen sandfarbenen Polo und sagt grinsend: Das ist der Wagen, den du dieses Wochenende zu Schrott fahren wirst. Weil meine 1,94 Meter eigentlich viel zu lang sind für einen Rennfahrer, wird der Sitz ins letzte Loch geschraubt. Als ich schließlich durch den Überroll-Käfig ins Auto geklettert bin, sitze ich gequetscht wie in einem Schraubstock. Die Armaturen vor mir sehen aus wie in einem Straßenfahrzeug. Tacho, Belüftungsregler, Schaltknüppel, alles da, sogar ein stinknormaler Zündschlüssel. Ansonsten aber ist der Wagen innen außer meinem Sitz doch ziemlich nackt. Johansson beugt sich ins Cockpit und erklärt das Display auf dem Lenkrad, dort kann ich später auf der Strecke unter anderem meine Rundenzeiten sehen. In der Mittelkonsole befindet sich ein dicker roter Knopf, er zeigt mit dem Finger darauf und meint: Sei bitte vorsichtig damit. Das ist der Feuerlöscher. Auf Kopfhöhe und im Fußraum sehe ich zwei Schläuche genau auf mich gerichtet. Alles halb so wild also. Am Abend steht die erste Fahrerbesprechung an. Wie in einem Klassenzimmer sitze ich vor Renndirektor Sven Stoppe. Um mich herum die anderen 26 Piloten des Polo Cup, allesamt in einheitlicher Volkswagen-Montur, alle träumen von der großen Rennfahrer-Karriere. Aus sieben Nationen stammen sie, zwei von ihnen fliegen extra aus Indien zu den Rennen ein. Nur wer zwischen 1983 und 1991 geboren ist, darf an der Nachwuchsserie teilnehmen, die von VW organisiert wird und als ideale Fahrschule gilt für Tourenwagen-Meisterschaften wie die DTM. Das Startgeld für eine Saison beträgt knapp Euro. Rennfahren ist kein Arme-Eltern-Sport. Auf Englisch erklärt uns Stoppe dann den Norisring. Zwei Spitzkehren, eine Schikane klingt zunächst ziemlich simpel. Doch dem Stadtkurs in Nürnberg rund um die Steintribüne, den viele so gern als fränkisches Monaco feiern, nimmt er galant den Charme: Kein Kiesbett, keine Wiese nur Mauern oder Leitplanken. Die Strecke nimmt sich ihre Opfer. Meine Nacht wird ziemlich unruhig. Samstagmorgen, kurz vor dem freien Training. Der Umkleideraum misst nur knappe zehn Quadratmeter, die beiden jungen Frauen im Fahrerfeld haben eine eigene Kabine. Eine Viertelstunde später sitze ich samt Helm schon festgezurrt im Auto. Der Motor donnert beim Starten nicht wie 150 PS, sondern eher wie 400, vom niedlichen Polo keine Spur. Beim Gasgeben wird das dunkle Gebrüll im Innenraum erschreckend lauter. Die Kupplung greift abrupt, mein Wagen hoppelt aus der Boxengasse Richtung Rennstrecke. Erst mal Reifen und Bremsen auf Temperatur bringen, hat man mir gesagt. Die anderen haben das Mauer oder Leitplanken : Auch für die 150 PS starke Rennversion des VW Polo ist der Norisring eine ganz besondere Herausforderung. wohl nicht gehört. Während ich mich vorsichtig über die ruckelige Piste taste, rasen die anderen schon hemmungslos. Lasse ich in der Grundig-Kehre zwei Autos innen durch, tauchen 400 Meter weiter im Schöller-S schon wieder drei andere im Rückspiegel auf. Einige schießen auf der Geraden mit Lichthupe heran, andere sind plötzlich in der Kurve so dicht hinter mir, dass ich jeden Moment mit dem Aufschlag rechne. Wie weiche ich bei Tempo 180 aus? Ist ja alles voller Polos! So richtig lustig ist diese halbe Stunde nicht. Später sitze ich mit Franz Posch am Laptop. Gut 1:07 Minuten habe ich für meine beste Das ist der Wagen, den du zu Schrott fahren wirst. Runde gebraucht, vier Sekunden langsamer als der Schnellste. Das Anbremsen war eine Katastrophe, sagt der Daten-Spezialist ernst und legt meine Kurven am Computer über die des besten Fahrers. Wo der junge Kollege vor der wichtigsten Kurve extrem spät in die Eisen steigt, bremse ich schon 48 Meter früher. Außerdem dauern meine Schaltvorgänge viel zu lang. Blamieren möchte ich mir hier eigentlich nicht. Drei Stunden vor unserem Qualifying schüttet es wie aus Kübeln. Zuvor schon hat sich beim Training der DTM ein Gully-Deckel gelöst und ein Auto heftig demoliert. Spätestens als ich den Overall wieder anziehe, werde ich immer nervöser. Jetzt auch noch auf nasser Strecke um eine gute Rundenzeit kämpfen, dabei nicht das Auto schrotten und auf keinen Fall den anderen, die ja um die Meisterschaft kämpfen, das Rennen vermasseln. Nicht gerade das, was man unter einem entspannten Samstagnachmittag versteht. Aus dem Polo-Spiel ist längst Ernst geworden. Dann sitze ich wieder allein im Wagen. Doch die Strecke ist diesmal einigermaßen frei, ich kann mich endlich mal auf mich konzentrieren. Rundenlang ist niemand hinter mir, langsam komme ich an mein Maximum heran, sogar die Bremspunkte werden klarer. Jetzt hat mich der Renn-Bazillus komplett infiziert. Unglaublich, wie der kleine Polo in der Kurve liegt, beim Beschleunigen aus der Schikane kratze ich ein paarmal mit dem Außenspiegel fast die Mauer. Zweieinhalb Sekunden bin ich nur noch hinter der Pole. Aber trotzdem Letzter. Bilder einer Dienstfahrt: Jimmy Johansson erklärt das Auto (oben links). Feuerfeste Unterwäsche ist Pflicht für jeden Rennfahrer. Beim Briefing wird den Piloten die Strecke erläutert. Am Laptop kritisiert Franz Posch die Telemetrie-Daten. Dann heißt es anschnallen für das erste Rennen. Mein Grid-Girl vor dem Rennen am Sonntagvormittag sehe ich nur von hinten. Sie hat lange dunkle Haare, trägt hautenge schwarze Jeans und ultrahohe Heels. Als sie aus der Startaufstellung davonstolziert, ist die Steintribüne sogar schon leicht gefüllt. Die Motoren röhren dumpf. Die rote Ampel ganz weit vorne zeigt fünf Lampen, dann vier, drei, zwei, eine und erlischt. Nicht abgewürgt, erstes Ziel erfüllt. Ich beschleunige voll auf die erste Haarnadelkurve zu, vor mir staut es sich schon mächtig. Weil ich mal wieder viel zu vorsichtig bremse, sind die anderen längst um die Kurve, als ich einbiege. Das Feld Einige Runden fahre ich forsch auf dann der große Moment. gewinnt an Vorsprung, ich kann nicht mithalten. Vier Runden geht das so, als plötzlich gelbe Fahnen geschwenkt werden. Unfall, sofort kommt das Safety-Car. Richtig langsamer werden die anderen deshalb nicht. Aber mit Vollgas kann ich ein wenig aufholen. Als das Rennen wieder freigegeben wird, zieht der Pulk erneut davon. Dann bald wieder Gelb, in der Grundig-Kehre winken mich die Streckenposten ganz nach innen. Beim Vorbeifahren sehe ich rechts ein völlig deformiertes Auto, das sich überschlagen hat und in die Leitplanken geprallt ist. Das Rennen wird auf der Start-und-Ziel-Geraden komplett angehalten. Motor aus, Minuten vergehen. Ein Gabelstapler fährt an mir vorbei, die Zuschauer feuern den Fahrer an: Go, go, go! Als das Rennen wieder gestartet wird, kann ich endlich dranbleiben. Einige Runden fahre ich forsch auf, dann der große Moment: Kurz vor der ersten Spitzkehre verbremst sich der Kollege vor mir und ich ziehe innen an seinem blauen Polo vorbei. Nicht Letzter! Drei Runden halte ich ihn hinter mir. Gerade als ich meine Kampflinie endgültig gefunden habe, kommt schon die karierte Flagge. Viel zu früh ist das Rennen vorbei. 21 Autos werden am Ende gewertet, ich lande auf Platz 17. Ziemlich stolz stelle ich meinen Polo im Fahrerlager ab. Vorne wird der Sieger von seinen Angehörigen aus Polen in die Luft geworfen. Ich gehe hin und gratuliere, er kontert: Great job! Dann tippt mir jemand auf die Schulter. Vor mir steht ein Teenie und bittet ernsthaft um ein Autogramm. Zum echten Rennfahrer fehlen jetzt nur noch ein, zwei Boxenluder. Doch die sind lieber drüben bei der DTM. Fotos: Dieter Fleischmann (6), Krelling

44 74 BOXEN kicker, 6. Juli 2009 & STURMANGRIFF Gegen Khoren Gevor holt Weltmeister FELIX STURM (30) das allseits ersehnte, aber endgültig geplatzte Duell mit Arthur Abraham ein. Die Sache hat sich erledigt. Keiner wird mehr Felix Sturm (30) mit der Frage nerven, wann es denn endlich zum Schlagabtausch mit Arthur Abraham (29) kommen werde. Denn selbst als Phantomkampf ist das allseits ersehnte, aber leider nur verbal ausgetragene Mega-Duell der beiden deutschen Weltmeister im Mittelgewicht seit dem 27. Juni kein Thema mehr. Abraham hat sich nach seinem Technischen K.-o.-Sieg in der zehnten Runde über Mahir Oral vor einer Woche wegen seiner Gewichtsquälerei aus der 72,574-kg-Klasse verabschiedet. Der in 30 Kämpfen unbesiegte IBF-Champion aus dem Sauerland- Boxstall sucht jetzt neuen Ruhm im Supermittelgewicht, in jener Klasse, in der einst Sven Ottke (IBF) und Markus Beyer (WBC) regierten. Für Sturms Management Universum Boxpromotion ist nun eingetreten, was dessen Chef Klaus-Peter Kohl einmal zynisch angedeutet hatte: Wir hoffen nicht, dass Arthurs Gewichtsprobleme dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung machen. Denn schließlich sollen die Fans wissen, dass Felix Sturm der beste Mittelgewichtler der Welt ist. Abraham ist weg. Aber Doppel-Weltmeister Kelly Pavlik (WBC/WBO) aus den USA ist noch da. Ehe wenigstens dieser Vereinigungskampf eines Tages vielleicht Wirklichkeit werden könnte, muss Felix Sturm seinen WBA-Titel gegen den Europameister Khoren Gevor (30) am kommenden Samstag verteidigen (live im ZDF, ab Uhr). Kampfstätte und -termin sind exotisch: Die neue Ring-Arena am Quervergleiche taugen im Boxen nichts. FELIX STURM, Weltmeister Nürburgring am Vorabend des Deutschland-Grand-Prix, des neunten WM-Laufes der Formel 1. Der ausgesuchte Herausforderer bringt Brisanz in den Boxring: Denn der in Hamburg lebende Armenier ist Sturms Stallkollege und kämpfte im August 2007 gegen Arthur Abraham um dessen IBF-Titel. In der elften Runde wurde Gevorgyan von Abrahamyan, so die richtigen Namen der beiden Armenier, mit einem linken Haken so fürchterlich k. o. geschlagen, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. Ein Quervergleich wird sich also nicht vermeiden lassen: Siegt Sturm früher als Abraham oder nur nach Punkten wenn überhaupt? Quervergleiche taugen im Boxen nichts, behauptet der Body-Beau aus Leverkusen, der seit neuestem für Unterwäsche von Calvin Klein wirbt. Meinen Kampf gegen Khoren mit dem von Abraham zu vergleichen, macht keinen Sinn. In der Tat: Zu unterschiedlich sind ihre Kampfstile, hier Abrahams vernichtende Schlagkraft, dort Sturms dominierende Filigrantechnik. Felix Sturm, der sich wegen der Auswahl schwacher Gegner wie zuletzt des völlig überforderten Japaners Koji Sato (Abbruch in der siebten Runde) herbe Kritik anhören musste, redet nun den Rechtsausleger Khoren Gevor (33 Kämpfe, 30 Siege, 3 Niederlagen, 2 durch K. o.) stark und kommt dabei nicht um Abraham herum: Khoren hat gegen Arthur bis zum K. o. einen tollen Kampf geliefert. Er ist einer der fünf besten Mittelgewichtler der Welt. Immerhin verdient Gevor Respekt für sein Comeback. In Helsinki besiegte er vor sieben Monaten den finnischen Lokalmatador Amin Asikainen und wurde Europameister. Stärker als Koji ist Khoren allemal. HARTMUT SCHERZER Fotos: Imago/Hoffmann, picture-alliance/dpa, Ulmer, Witters DIE KANDIDATEN IM JUNI Jeden Monat wählen die rund 3800 von der Sporthilfe geförderten Athletinnen und Athleten seit Jahren ihren SPORTLER DES MONATS. Der kicker stellt die drei Kandidaten für Juni vor. Das Wahlergebnis lesen Sie am kommenden Montag. U 21 Nationalmannschaft Fußball, Männer Die Junioren wurden in Malmö mit einem 4:0 über England erstmals Europameister. U 21 Nationalmannschaft Hockey, Männer Kapitän Martin Häner und Co. holten in Malaysia mit einem 3:1 über die Niederlande WM-Gold. Britta Steffen (25) Schwimmen Sie erzielte bei der DM in Berlin mit 52,85 und 52,56 sec. zwei Weltrekorde über 100 m Freistil.

45 kicker, 6. Juli 2009 LESERFORUM 75 Ist die Zeit von Hoeneß und Rummenigge abgelaufen? Betr.: Einwurf, kicker-nr. 55 Als treuer Fan frage ich mich schon seit längerem, ob die Führungsriege des FC Bayern einem klaren Konzept folgt. Der Trainerwechsel war in der letzten Saison lange überfällig, und es erscheint immer noch höchst fragwürdig, wie ein Jürgen Klinsmann die gesamte Führungsriege am Anfang überzeugen konnte. Wie erklärt man sich, dass man die besten Talente in der Innenverteidigung wie Hummels oder Niedermeyer für wenig Geld weiterreicht, dafür für zwölf Millionen einen Breno holt, der anscheinend nicht mal die Klasse für die zweite Mannschaft mitbringt? Allerdings ist es richtig, sich von den verhätschelten Nachwuchshoffnungen beziehungsweise satten Stars wie Ottl, Lell und Borowski zu trennen. Konsequent wäre es gewesen, den Anti-Fußballer van Bommel gehen zu lassen und Zé Roberto einen Zweijahresvertrag zu geben. Ich mag es nicht glauben, aber vielleicht ist die Zeit von Hoeneß und Rummenigge abgelaufen. André Tacke, Paderborn Der neue Trainer Louis van Gaal kann wohl auch nicht mit jungen Spielern umgehen, sonst würde der FC Bayern Ottl, Lell und Co. nicht wegschicken, sondern zusammen mit Kroos, Müller und anderen Talenten zu einer Elf formen. Der FC Bayern sollte auch sein Jugendinternat schließen, die Glaubwürdigkeit diesbezüglich ist weg. Louis Josef, Siersburg Goodbye, Bernd Schneider! Betr.: Ich bin dankbar, auch ohne Titel!, kicker-nr. 54 Danke, dass der kicker nochmals den großartigen Bernd Schneider Bitte schreiben Sie an: Redaktion kicker-sportmagazin Leserforum Badstraße Nürnberg Fax: 0911 / leserforum@kicker.de Erforderliche Angaben: Jeweils volle Vorund Nachnamen sowie Anschrift von Verfasser oder Verfasserin plus kicker- Ausgabe und -Artikel, auf die sich der Leserbrief bezieht (gilt auch für s). Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Kürzere Stellungnahmen haben größere Chancen auf Veröffentlichung. Meinungen der Leser entsprechen nicht unbedingt kicker-meinungen. Konzeptlos? Die Bayern-Bosse Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß stehen nach der vergangenen Saison weiter heftig in der Kritik. interviewt hat. Bernd wird nicht nur Bayer Leverkusen und der Nationalelf sehr fehlen, auch die ganze Liga wird den weißen Brasilianer vermissen. Ein sympathischer Spieler und feiner Mensch verlässt die Bühne Bundesliga zumindest als aktiver Spieler. Bemerkenswert finde ich allerdings, dass Schneider in dem Interview gegen Ex-Trainer Bruno Labbadia nachkartet. Und meiner Meinung nach auch völlig zu Recht. Goodbye, Bernd! Wolfgang Becker, Brilon Labbadia hat als Trainer noch nichts erreicht Betr.: Berichterstattung HSV, kicker-nr. 54 Es bleibt mir weiter unverständlich, wie Bruno Labbadia dermaßen unkritisch gesehen werden kann! Labbadia hat in seiner bisherigen Trainerlaufbahn noch überhaupt gar nichts erreicht, wird nun aber in Hamburg wie ein Heilsbringer gefeiert. Nicht zu glauben, dass dort allen Ernstes sämtliche Hoffnung in so einen Trainer gesetzt wird, der sich aus seinem laufenden (!) Vertrag bei Bayer Leverkusen herausinterviewt hat. Jan Filbrandt, Flensburg Der DFB sollte sich ein Beispiel an England nehmen Betr.: DFB-Pokal, kicker-nr. 54 Die Auslosung des DFB-Pokals ist ein Armutszeugnis! Der DFB sollte sich endlich ein Beispiel an England nehmen, wo zahlreiche Vereine am FA-Cup teilnehmen. Bei uns wird sogar den Drittligisten das automatische Startrecht verweigert! Mein Vorschlag: Alle Dritt- und Viertligisten teilnehmen lassen, hinzu noch Amateure aus den Verbandspokalwettbewerben. Bei 128 teilnehmenden Vereinen wäre nur eine Runde mehr zu spielen, und man hätte endlich auch einen richtigen Pokalwettbewerb. Ich verstehe nicht, dass sich bei den kleinen Vereinen niemand darüber beschwert, schließlich benötigen alle Vereine der 3. und 4. Liga eine Lizenz. Bernd Gutbrod, Reutlingen-Mittelstadt Zu wenige Profi s bleiben ihrem Verein treu Betr.: Serie: Ein Star, ein Klub, kicker-nr. 44, 46, 48, 50, 52, 54 Großes Lob für die Serie Ein Star, ein Klub. Leider gibt es nur noch wenige Profifußballer, die einem kicker-managerspiel Foto: imago/action pictures COACHING-ZONE Ribery, Derdiyok und andere Granaten Verein über mehrere Jahre die Treue halten und ihn prägen. Ein Spieler wurde allerdings vergessen: Alessandro del Piero stürmt schon seit 1993 für die alte Dame Juventus Turin. In meinen Augen gehört der Italiener zweifelsfrei auch in die Reihe der Klub-Legenden neben Gerrard, Giggs, Maldini, Puyol, Raul oder Totti. Thomas Niesmann, Düsseldorf Anmerkung der Redaktion: Alessandro del Piero wurde bewusst nicht berücksichtigt, weil er seine Profikarriere nicht ausschließlich bei Juventus Turin verbrachte, sondern auch bei Calcio Padua spielte. Marin und Baumjohann wechseln zu früh zu Topklubs Betr.: Gladbach-Berichterstattung, kicker-nr. 54 Wenn finanzkräftigere Bundesligavereine wie der FC Bayern München oder Werder Bremen alle Hebel in Bewegung setzen, um die talentierten Youngster Alexander Baumjohann und Marko Marin von Borussia Mönchengladbach im Wettbewerb um die besten deutschen Nachwuchskicker zu holen, wie sollen sich dann mittel- und langfristig junge, hoffnungsvolle deutsche Spieler bei der Borussia durchsetzen? Ich habe weder etwas gegen Multi-Kulti noch gegen die Verpflichtung günstigerer Spieler mit ausländischem Pass, die die gleiche Leistung bringen. Baumjohann und Marin sind meiner Meinung nach jedoch zu früh zu Top-Adressen des deutschen Fußballs gegangen. Dennis Özkan, Herbolzheim Ist es sinnvoll, Bayerns abwanderungswilligen Superstar Franck Ribery (Foto) zu kaufen? Sorgen Spieler wie Leverkusens Eren Derdiyok oder Bremens Marcelo Moreno gleich in ihrer Premieren-Saison ordentlich für Punkte? Wie viel kosten Wolfsburgs Edin Dzeko und Grafite, die Granaten von 2008/09? Im Managerspiel-Forum auf wird heftig über die spannendsten Fragen zur neuen Saison diskutiert, einige User rekrutieren bereits jetzt ihre Ligen- Mitglieder für 2009/10. Vor allem aber mit dem Tippen der Spielerpreise oder den möglichen Schnäppchen beschäftigen sich die Manager in diesen Tagen, vielen ist die Sommerpause deutlich zu lang. In Kürze haben all diese Spekulationen aber ein Ende, wenn Mitte Juli das Managerspiel wieder seine Pforten öffnet und die Erfahrungen und Tipps aus dem Forum umgesetzt werden können. Besonders interessant ist auch ein Kosten-Nutzen- Vergleich der einzelnen Mannschaftsteile, der überraschende Ergebnisse liefert schauen Sie doch mal ins Forum, vielleicht ist auch der ein oder andere Tipp für Sie dabei...

46 76 EXTRA AUTO kicker, 6. Juli 2009 Auch wenn es am vorvergangenen Wochenende auf dem Norisring nicht wirklich optimal gelaufen ist: In der DTM sorgt Paul di Resta seit zwei Jahren für Furore. Damals, 2007, verpflichtete ihn Mercedes, setzte ihn in einen sogenannten Zweijahreswagen ein Auto aus der letzten Rennsaison also und erlebte eine Überraschung: Zuerst erfuhr sich der damals 22-Jährige in Oschersleben einen Platz ganz vorn, und auf dem Lausitzring schaffte er gar Rang zwei. Grund genug für Mercedes, dem in Uphall gebürtigen Schotten für die Saison 2008 einen neuen Renner anzuvertrauen. Auch diesmal brachte der Euro Speedway in der Lausitz Glück; di Resta gelang der erste Sieg und gleichzeitig ein neuer Rundenrekord. Den Gesamtsieg der DTM-Saison holte sich letztlich zwar Timo Schneider in seinem Audi. Und doch hat sich Foto: Mercedes Fotos: Werk WER? F Ä H R T WAS? DTM-Star Paul di Resta fährt privat Mercedes C 320 CDI. Paul di Resta für größere Aufgaben empfohlen. Er will in die Formel 1 so bald wie möglich. Erste Testfahrten in einem Mercedes-F1 hat er schon absolviert. Und auch privat fährt er, wen wundert s, ein Auto mit Stern. Allerdings ein recht ziviles: Abseits der Renn-Circuits ist Paul di Resta mit einer Mercedes C-Klasse (320 CDI) unterwegs im dezenten Farbton iridium-silber. Linienführung: Das Design des neuen Toyota Prius ähnelt zwar dem des Vorgängers, fällt aber nun doch deutlich markanter aus. Die Formenfindung ist unter anderem Ergebnis der aerodynamischen Feinarbeit. NEUE MODELLE Prius der Dritte Toyotas Hybridfahrzeug zeigt sich nun stark verbessert. Wenn der Begriff Hybridauto fällt, dann denkt man in erster Linie an ein ganz bestimmtes Modell an den Toyota Prius. Bei uns schaffte es der Typ mit den zwei Herzen (Verbrennungsmotor, Elektromotor) aber trotz aller Fortschrittlichkeit nie in die Bestenliste der deutschen Auto- Verkaufshitparade. Und trotz aller Bemühungen dürfte das selbst dem soeben vorgestellten, brandneuen Modell kaum gelingen. BEIM VERBRAUCH IST EINE VIER VOR DEM KOMMA REALISIERBAR Schade eigentlich, denn nach einem ersten kurzen Kennenlernen muss man unumwunden zugeben, dass hier ein ausgesprochen gutes und vor allem sparsames Fahrzeug geschaffen wurde. Das fängt wie sollte es bei einem Hybridwagen anders sein schon beim Verbrauch an. Nur noch 3,9 Liter Superbenzin pro 100 km soll der Neuling nach Norm konsumieren und damit auch nur noch 89 g CO2 je km ausstoßen. Bei den ersten Testfahrten mit gezügeltem Temperament bestätigte sich dieser Trend in etwa: Um die 3 vor dem Komma zu schaffen, tut man sich im normalen Verkehr zwar sehr schwer, aber eine 4 scheint allemal drin. Mit etwas über fünf Liter Super je 100 km sollte man demnach auch bei etwas flotterer Fahrt auskommen können. Der neue, nunmehr auf 60 kw (82 PS) erstarkte und mittels NiMH- Batterien gespeiste Elektromotor lässt auch komplett elektrisches Fahren zu wenn auch nur bis zu einer maximalen Strecke von zwei Kilometern und einem Maximaltempo von 50 km/h. Ansonsten unterstützt dieses E- Aggregat den neuen, nunmehr hubraumgrößeren (1,8 l) und stärkeren (73 kw/99ps) Verbrennungsmotor, was letztlich ebenfalls zur Verbrauchsminderung beiträgt. Start- Stopp-System, automatische Kraftübertragung und Wahlmöglichkeiten der Fahr-Modi (Eco, Power) stellen den Prius-Piloten vor keine schweren Aufgaben. Alles funktioniert bestens und via Display hat man stets einen guten Überblick über das Antriebs-Geschehen. Cockpit: Die Bedienung des neuen Toyota Prius fällt nicht schwer. Heck: Leuchten Heckklappe mit Spoiler als auffällige Merkmale. NICHT NUR BEIM SPRITSPAREN IST EIN FORTSCHRITT ZU VERZEICHNEN Auch wenn bei diesem Modell die erzielte Kraftstoffeinsparung und Abgasverminderung im Vordergrund steht es gibt noch andere Eigenschaften, die als verbessert gemeldet werden können. Denn der Fortschritt wird auch beim Platzangebot spürbar. Weil der Toyota Prius etwas an Länge zugelegt hat (jetzt: 4,46 m) ergibt sich vor allem im Fond ein deutliches Plus beim Platzangebot. Auch der Kofferraum besitzt nun Normalmaß. 430 Liter sind es immerhin. Die Fahrleistungen sind auch nicht ohne: 180 km/h Höchstgeschwindigkeit schafft der Wagen und dank der Gesamt-Systemleistung von 136 PS auch einen guten Wert (10,4 Sekunden) für den Spurt von km/h. Im Fahrverhalten hat das Toyota- Hybridmodell ebenso zu normalen Autos aufgeschlossen wie beim Fahrkomfort. Die Bedienung fällt leicht, die Qualitätsanmutung wirkt gut. Fortschritte allenthalben also. Erfreulicherweise hat der Prius beim Preis aber nicht abgehoben Euro kostet das recht gut ausgestattete Basismodell, womit dieser Toyota ausstattungsbereinigt spürbar günstiger kommt als der Vorgänger. Somit bleibt, im Wortsinne passend, festzuhalten: Alles im grünen Bereich! GERHARD WINDPASSINGER

47 kicker, 6. Juli 2009 EXTRA AUTO 77 NEUE MODELLE Sparen nach schwedischer Art Volvo bringt gleich eine ganze Reihe neuer und sparsamer Modelle auf den Markt. Die technische Fitnesskur trägt dazu bei, den CO2-Verbrauch spürbar zu vermindern. Peter Ewerstrand, beim schwedischen Autohersteller Volvo so etwas wie der automobile Umweltbeauftragte, bedauert: Leider stehen uns weder Hexenkunst noch technische Zauberformeln zur Verfügung mit denen man den Kraftstoffverbrauch senken könnte. Aufgegeben hat man aber deshalb nicht im Bemühen um genügsamere Modelle: Wir haben untersucht, wie sich ein paar Tropfen hier und ein paar Tropfen dort einsparen lassen und dann Feintuning an unseren Autos betrieben. Das Ergebnis dieses Feintunings kann sich freilich sehen lassen. Denn es führte letztlich zu Fahrzeugen, die unterm Strich erstaunlich wenig Kraftstoff benötigen. NUR 3,9 LITER PRO 100 KM DAS KANN SICH SEHEN LASSEN Naturgemäß legt dabei der derzeit kleinste Wagen im Volvo-Programm, der kompakte C30 (22140 Euro), das beste Ergebnis vor: Nur 3,9 Liter Diesel je 100 km benötigt dieses 190 km/h schnelle Modell, das in 11,3 Sekunden von km/h beschleunigt. Fürs Sparen und Fahren sorgt dabei gleichermaßen ein 109 PS starker 1,6-l-Dieselmotor, der maximal 240 Nm Drehmoment entwickelt und seine Leistung über ein Fünfgang-Schaltgetriebe auf die Vorderräder bringt. 3,9 Liter das bedeutet einen Ausstoß von nur 104 g CO2 je km. Ein in dieser Klasse hervorragender Wert. Das schaffen erfreulicherweise auch die etwas größeren Modelle S40 (Stufenhecklimousine, Euro) und V50 (Kombi, Euro). Möglich wurde dies aber nicht nur mit dem erwähnten Feintuning an Motor, Getriebe, Aerodynamik, sondern auch der Montage einer Start-Stopp-Automatik. Sie könnte zwar beim Neustart (an der Ampel etwa oder im städtischen Stau) etwas geschmeidiger arbeiten, sie erfüllt aber offenbar ihren Zweck und drückt den Normverbrauchswert unter die Vier-Liter-Marke. Den erwähnten 1,6-l-Dieselmotor implantierten die Schweden auch in größere Modelle, so etwa in den geräumigen Kombi V70. Auch er legt mit dem 109-PS-Triebwerk Drive-Motor: Ein 1,6-l-Diesel als Basis für genügsame Modelle. Tempo 190 vor, braucht allerdings 12,8 Sekunden, um aus dem Stand die 100-km/h-Marke zu erreichen. Bei ersten Fahrten fühlte sich dieses Modell aber ganz und gar nicht wie eine lahme Ente an; vielmehr gelingt es gut, damit flott im Verkehr mitzuschwimmen was man heutzutage neudeutsch cruisen nennt. Auch wenn hier (wie bei den anderen größeren Volvo-Sparmodellen) die Start-Stopp-Automatik fehlt: 4,9 l Verbrauch pro 100 km (129 g CO2) sind eine klare Ansage. Volvo hat sich auch nicht gescheut, den 1,6-l-Spardiesel im Limousinen-Flaggschiff S80 zu montieren. Diese Oberklasse-Fahrzeug braucht nun man glaubt es kaum nur noch 4,9 l Diesel je 100 km, der CO2-Ausstoß liegt bei 129 g/km. NEUE SPARTECHNIKEN FÜR BENZINER MÜSSEN FOLGEN Volvo wird freilich auch noch Arbeit (und Geld) investieren müssen, um in absehbarer Zeit auch die Benziner auf sparsamer zu trimmen. Die Hybridtechnik bietet sich dazu beispielsweise an. Möglicherweise wird der Schritt aber auch übersprungen und gleich auf Elektro-Antrieb gesetzt zumindest bei den kleineren Modellen. Grundlegende Entscheidungen in dieser Sache dürften aber erst dann fallen, wenn die stärkere Abnabelung von Ford vollzogen ist und sich Volvo in den schützenden Händen eines neuen Partners befindet. Wer dies sein wird, ist derzeit unklar. Offenbar haben aber chinesische Autobauer großes Interesse an der nordischen Marke. Die jetzt getroffenen Maßnahmen aber die jeweiligen Modelle firmieren unter der Bezeichnung Drive sind schon ein erster, wichtiger Schritt. Und ein Zeichen dafür, dass es die Schweden ernst meinen mit den Sparbemühungen. GERHARD WINDPASSINGER Sparsam: Das Drive-System gibt es für die Volvo-Modelle V70, S80, XC60, C30, XC70, V40 und S40 (von links). Fotos: Werk Dunkel gekleidete Manager oder Politiker, nobel hinter abgetönten Scheiben in feinen Leder-Fauteuils lehnend: Das sind die Bilder, die einem gemeinhin beim Stichwort Mercedes S-Klasse in den Sinn kommen. Doch das Stuttgarter Topmodell kann auch anders. Sportlicher, ohne dabei seiner distinguierten Würde verlustig zu gehen. AMG, Haustuner von Merce- POWER-CAR DER WOCHE des-benz, ist dafür zuständig, die S-Klasse in eine Performance Limousine zu verwandeln. Mit einem 525 PS starken 6,3-l-V8 ist der S 63 AMG ausgestattet, einen gar 612 powernden 6,0-l-V12-Biturbo trägt der S 65 AMG unter der Motorhaube. Dessen maximales Drehmoment liegt bei schier unglaublichen 1000 Newtonmetern, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h ist nach 4,4 sec abgehakt, und das gilt für beide Limousinen der Vortrieb wird bei 250 Performance-Limousinen: S 63 AMG und S 65 AMG. km/h elektronisch eingebremst. Auch optisch zeigen die Leistungsträger der S-Klasse, dass sie was Besonderes sind: AMGspezifische Tagfahrlichter und seitliche Luftauslässe kennzeichnen die Frontschürze, neue Heckleuchten mit 52 LEDs in Form eines doppelten C die Heckschürze, dazu die zwei verchromten Doppelendrohre einer AMG-Sportabgasanlage. Die Preise liegen indes in Regionen, zu denen sich mancher ein Häuschen im Grünen leistet: Ab Euro für den S 63 AMG, bis zu Euro für den S 65 AMG mit langem Radstand. ULE

48 78 MIXED ZONE kicker, 6. Juli Olympia-Verlag GmbH Badstraße 4 6, Nürnberg Telefon (Pressehaus) Direktwahl für Redaktion: FAX: Abonnement: FAX: Vertrieb: FAX: Anzeigen: FAX: Gegründet 1920 durch Walther Bensemann ( ) Herausgeber: Karl-Heinz Heimann Chefredakteur: (verantwortlich für den Inhalt): Rainer Holzschuh Stellvertretender Chefredakteur: Klaus Smentek Chef vom Dienst: Jörg Jakob Art Director: Dieter Steinhauer Chefreporter und Leitung Südwest: Rainer Franzke Chefreporter: Karlheinz Wild Leitende Redakteure: Stefan Bomhard, Manfred Ewald, Manfred Münchrath, Günter Wiese, Gerhard Wind pas singer (kicker extra mit Automagazin) Redaktion: Christian Biechele, Thomas Böker, Ulla Ellmer, Martin Gruener, Hartwig Hasselbruch, Axel Heiber, Harald Kaiser, Frank Linkesch, Klaus Meßen zehl, Martin Messerer, Georgios Moissidis, Peter Nickel, Michael Pfeifer, Thomas Roth, Bernd Salamon, Johann Strotkötter, Sabine Vögele, Jana Wiske, Jörg Wolfrum, Mounir Zitouni Datenredaktion: Christoph Huber (Leitung), Gerd Heuser, Robert Hohensee, Ulrich Matheja, Georgios Vavritsas, Horst Wnuck Dokumentation: Peter Schütz (Leitung) Foto: Peter Dworschak, Michael Beims, Kenan Hakverdi, Herbert Liedel ISDN - Leonardo Pro /3 Layout: Matthias Bracke, Uwe Fuchs, Horst Goebel, Heinz Neubauer, Stefan Schmid, Christian Weber, Doris Zeidler Herstellung: Hermann Draser (Leitung), Siegfried Sandner (technische Produktion), Claus Cheng, Stefan Kemmether, Thomas Massler, Michael Zöllner Neue Medien: Werner Wittmann (Leitung), Manuel Kröppelt (Stv.) 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Verkaufspreis und Abonnementpreis enthalten 7 % Mehrwertsteuer. Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlags oder infolge höherer Gewalt, Unruhen, Arbeitskampfmaßnahmen besteht kein Anspruch auf Entschädigung. Eine Kündigung des direkt beim Verlag bestellten Abonnements ist sechs Wochen vor Ablauf des berechneten Zeitraums schriftlich mitzuteilen. Anzeigenleiter: Axel Nieber, Telefon Ekkehard Pfi ster, Telefon Verantwortlich für Anzeigen: Otto Hofbeck, Telefon Anzeigen-Disposition: Telefon / 5 Gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 40 vom Mitglied bei IVW / AG. MA Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Dias, Bücher usw. keine Haftung. Die gesamte Zeitschrift einschließlich aller ihrer Teile ist urheberrechtlich geschützt, soweit sich aus dem Urheberrechtsgesetz und sonstigen Vorschriften nichts anderes ergibt. Jede Verwertung ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags unzulässig. 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Fotos: imago/simon, Kunz Es wäre leicht gewesen, den Titel zu verteidigen 10. JULI :2 gegen Bulgarien im Viertelfinale der WM in den USA platzen die deutschen Hoffnungen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung. Der Stuttgarter Guido Buchwald erinnert sich. kicker: Herr Buchwald, in dieser Woche jährt sich die 1:2-Niederlage gegen Bulgarien zum 15. Mal... Guido Buchwald (48): Oje, keine schöne Erinnerung. kicker: Sie würden lieber über die WM 1990 sprechen, stimmt s? Buchwald: Stimmt. kicker: Dann vergleichen wir die beiden Turniere doch einfach mal. Wo lagen die entscheidenden Unterschiede? Buchwald: 1990 hat jeder Einzelne seine Persönlichkeit zu 100 Prozent ins Team eingebracht, da hat sich keiner in den Vordergrund gestellt. Es gab keinerlei Querelen, auch die Spieler aus der zweiten Reihe haben mit der ersten Elf mitgefiebert, weil jeder nur ein Ziel hatte Weltmeister zu werden. kicker: Und 1994? Buchwald: Da war alles etwas anders. kicker: Konkret? Buchwald: Es fing mit der Unterkunft an. Wir waren in einem Golfhotel untergebracht, dort war kein WM- Fieber zu spüren. So hat sich nie die NACH SPIEL ZEIT In dieser Woche vor 15 Jahren Die Entscheidung: Yordan Lechkov (am Boden neben Thomas Häßler) köpft an Bodo Illgner vorbei zum 2:1 für Bulgarien ein. totale Spannung und Konzentration auf den Fußball aufgebaut wie kicker: Dafür gab s mannschaftsinterne Spannungen. Buchwald: Ja. Wir erfahrenen Spieler und die, die neu hinzugekommen waren, wurden nie zu einer hundertprozentigen Einheit. kicker: Ein Versäumnis von Bundestrainer Berti Vogts? Buchwald: Das ist schwer zu sagen. Berti Vogts hat vermutlich gedacht, wir Weltmeister von 1990 würden die Probleme intern lösen; vielleicht hätte er früher erkennen müssen, dass die Hierarchie nicht gestimmt hat. Auf alle Fälle herrschte viel Unruhe im Team, was alles andere als leistungsfördernd war. kicker: Stefan Effenberg wurde nach dem 3:2 gegen Südkorea nach Hause geschickt, weil er deutschen Zuschauern den Mittelfinger zeigte. Buchwald: Ja. Es gab viele Störfelder, die die Konzentration beeinträchtigt haben. Dabei wäre es so leicht gewesen, den Titel zu verteidigen oder zumindest wieder ins Endspiel einzuziehen. kicker: Warum? Buchwald: Weil das Niveau des gesamten Turniers viel niedriger war als bei unserem Erfolg Das Finale zwischen Brasilien und Italien war eines der schlechtesten Endspiele aller Zeiten. kicker: Welche Erinnerungen haben Sie an die Partie gegen Bulgarien? Buchwald: Dieses Viertelfinale ist mir seither oft durch den Kopf gegangen; es ist neben dem ersten UEFA- Cup-Finale mit dem VfB 1989 in Neapel und dem EM-Finale 1992 gegen Dänemark eines der drei Spiele meiner Karriere, die ich am liebsten noch einmal spielen würde. kicker: Weil die Niederlage so unglücklich zustande kam? Buchwald: Genau. Wir hatten uns wie deutsche Mannschaften fast immer im Verlauf des Turniers kontinuierlich gesteigert und führten 1:0, als Rudi Völler nach einem Pfostenschuss von Möller ein Tor erzielte, das wegen Abseits nicht anerkannt wurde, nach heutiger Auslegung aber wohl gelten würde. Ein 2:0 wäre die Entscheidung gewesen. Stoichkovs Freistoß, Lechkovs Kopfball in diesem Spiel sind viele Dinge unglücklich für uns gelaufen. kicker: Wie Bodo Illgner, Rudi Völler und Andreas Brehme haben auch Sie Ihre Karriere in der Nationalelf nach jener WM beendet. Stand dieser Entschluss schon vorher fest? Buchwald: Ja. Ich war ja schon 33 und bin unmittelbar nach dem Turnier nach Japan gewechselt. kicker: Hätten Sie das Nationaltrikot früher ausziehen sollen? Buchwald: Nein, ich habe jedes meiner 76 Länderspiele genossen.natürlich ist ein Ausscheiden im Viertelfinale kein Ruhmesblatt, aber es gibt viele Nationen, die froh über ein solches Abschneiden wären. Es waren nur vier besser als wir aber wir hätten die Besten sein können, wenn bei uns alles gestimmt hätte. INTERVIEW: HARALD KAISER Gute Bekannte: Guido Buchwald (hinten) vom VfB im WM-Viertelfinale 1994 im Duell mit dem damaligen Hamburger Yordan Lechkov. Rückblick: Noch einige Jahrestage in dieser Juli-Woche 7. Juli 1974 Durch ein 2:1 gegen Holland in München wird Deutschland zum zweiten Mal Weltmeister. Paul Breitner (Foto) per Elfmeter und Gerd Müller erzielen die Tore, Johan Neeskens trifft für Holland. 8. Juli 1982 Der deutsche Sieg in einem dramatischen WM-Halbfi nale gegen Frankreich (3:3 nach Verlängerung, 5:4 im Elfmeterschießen) in Sevilla wird überschattet von einem brutalen Foul von Torhüter Toni Schumacher gegen Patrick Battiston Durch einen 1:0-Erfolg gegen Argentinien in Rom (Torschütze Andreas Brehme, Foto) holt sich die Nationalelf ihren dritten und bislang letzten WM-Titel. 12. Juli 1966 Mit zwei Toren führt ein überragender Franz Beckenbauer die Nationalelf zum Auftakt der WM in England zum 5:0-Sieg gegen die Schweiz. abpfiff. DJANGO ASÜL (37), hauptberuflich Fußballexperte, nebenberuflich Kabarettist, beschäftigt sich heute mit dem Kölner Lukas Podolski und der Aufbruchstimmung in der Liga. Drei Millionen Zuschauer beim Trainingsauftakt in Köln, schlappe 1500 in München. Das sagt schon mal alles. Oder aber gar nichts. Ist jetzt ein Spieler, der es bei den Bayern nicht geschafft hat, so interessant? Oder wollten die Kölner einfach mal nachschauen, ob nach der monetär bedingten Flucht von Daum überhaupt noch Fußball gespielt wird in ihrer Stadt? Köln ist ein sehr schönes Beispiel dafür, wie sehr die Liga boomt. Die Geißböcke werden wohl auch die Ersten sein, die für das Dienstagstraining Dauerkarten verkaufen. Im Rheinland herrscht Aufbruchstimmung pur. Die Mitspieler werden sich sowieso zerreißen für Podolski. Denn sie wissen: Poldi bekommt nicht nur viel mehr Geld, sondern auch noch die komplette Aufmerksamkeit der Medien und Fans. Daraus schöpft ja auch der Mitläufer seine ganze Motivation. Der gefühlte Meister der kommenden Saison ist jedenfalls der 1. FC Köln. Spätestens im nächsten Jahr dürften mit den Trainingseinnahmen größere Transfers wie Demba Ba kein Problem sein. Der zukünftige Ex-Stuttgarter hat nämlich schon verlautbaren lassen, dass er plant, beim VfB nicht zurechtzukommen. Sollte er woanders mehr Geld kriegen, wäre er schweren Herzens zu einem Wechsel bereit. Mindestens genauso wechselwütig ist derzeit Lucio. Weil Trainer van Gaal für ihn angeblich so große Sympathien hegt wie für Ottl und Lell. Wenn beim FC Bayern Aufräumarbeiten anstehen, gilt der Einzelne nichts und das Kollektiv hat einen umso höheren Stellenwert. Weil Uli Hoeneß seinen Stammplatz auf der Bank endgültig verlässt, verliert natürlich jeglicher Spieler jeden Anspruch auf überhaupt irgendwelche Ansprüche. Und Neu-Hoeneß Nerlinger verkündete auf seine unaufdringliche Art, dass mit 26 Spielern kein vernünftiges Training möglich sei, da ja seit Klinsmanns Rauswurf nicht mehr 26 Trainer auf dem Platz stehen. Die teuren Neuzugänge wollen allesamt spielen. Baumjohann Dann kommt Felix nach Köln und Görlitz dürften zunächst ein einjähriges Praktikum beim Zeugwart machen. Ein rauer Wind weht neuerdings an der Säbener Straße. Van Gaal lässt neue Wände einziehen und Fenster zubetonieren. Und nach Poldis Weggang wurde auch die Spielecke geschlossen. Das Bücherregal gehört auch der Vergangenheit an. Wenigstens standen keine Bücher drin. Zusammenfassend kann gesagt werden: Der 1. FC Köln schafft den Wandel wesentlich kompakter als der FC Bayern München. Die Ansprüche am Rhein sind aber definitiv höher. Jetzt muss nur noch Schalke Meister werden. Dann kommt nämlich Felix Magath nach Köln. Dessen Ziel ist klar: Mit jedem Bundesligisten mal Deutscher Meister werden. Oder zumindest vor den Bayern landen.

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50 18 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli 2009 SPORTMAGAZIN kicker, 6. Juli Der Transfermarkt Alle Wechsel in diesem Sommer auf einen Blick VFL WOLFSBURG Thomas Kahlenberg (AJ Auxerre) Daniel Baier (FC Augsburg)* Alexander Laas (Arminia Bielefeld)* Sergiu Radu (1. FC Köln)* Mahir Saglik (Karlsruher SC)* Jonathan Santana (San Lorenzo/ARG)* Vlad Munteanu (Arminia Bielefeld)* Cedrick Makiadi (MSV Duisburg)* Yoshito Okubo (Vissel Kobe) Cedrick Makiadi (SC Freiburg) Kamani Hill (Vitoria Guimaraes/POR) Alex (noch ohne Verein) Patrick Platins (noch ohne Verein) FC BAYERN MÜNCHEN Danijel Pranjic (SC Heerenveen) Edson Braafheid (Twente Enschede) Mario Gomez (VfB Stuttgart) Ivica Olic (Hamburger SV) Alexander Baumjohann (M gladbach) Anatoliy Tymoshchuk (St. Petersburg) Andreas Görlitz (Karlsruher SC)* Lukas Podolski (1. FC Köln) Massimo Oddo (AC Mailand) Zé Roberto (Hamburger SV) Willy Sagnol (Sportinvalide) VFB STUTTGART Stefano Celozzi (Karlsruher SC) Matthias Schwarz (FC Ingolstadt) Manuel Fischer (TuS Koblenz)* Mario Gomez (Bayern München) Danijel Ljuboja (noch ohne Verein) HERTHA BSC Artur Wichniarek (Arminia Bielefeld) Christoph Janker (1899 Hoffenheim) Josip Simunic (1899 Hoffenheim) Andrey Voronin (FC Liverpool) Marko Pantelic (noch ohne Verein) Sofi an Chahed (noch ohne Verein) Marko Babic (noch ohne Verein) Leandro Cufré (noch ohne Verein) Christian Fiedler (Karriereende) HAMBURGER SV Zé Roberto (Bayern München) Eljero Elia (Twente Enschede) Robert Tesche (Arminia Bielefeld) Sascha Kirschstein (Greuther Fürth)* Änis Ben-Hatira (MSV Duisburg)* Ivica Olic (Bayern München) Michael Gravgaard (FC Nantes) Macauley Chrisantus (Karlsruher SC) Marcel Ndjeng (Borussia M gladbach) Albert Streit (Schalke 04) Sascha Kirschstein (RW Ahlen) Thimothée Atouba (noch ohne Verein) Bastian Reinhardt (noch ohne Verein) Khalid Sinouh (noch ohne Verein) BORUSSIA DORTMUND Sven Bender (1860 München) Dimitar Rangelow (Energie Cottbus) Markus Feulner (Mainz 05) Kevin Großkreutz (RW Ahlen)* Giovanni Federico (Karlsruher SC)* Markus Brzenska (MSV Duisburg)* Marcel Höttecke (2. Mannschaft) Marc Hornschuh (eigene A-Junioren) Young-Pyo Lee (Al-Hilal/Saudi-Arabien) Markus Brzenska (Energie Cottbus) Kevin-Prince Boateng (Tottenham) 1899 HOFFENHEIM Josip Simunic (Hertha BSC) Franco Zuculini (RC Avellaneda/ARG) Christian Eichner (Karlsruher SC) Maicosuel (Botafogo/BRA) Prince Tagoe (Al-Ittifaq/Saudi-Arabien) Jens Grahl (SpVgg Greuther Fürth) Christoph Janker (Hertha BSC) Fabricio (Flamengo/BRA) Boubacar Sanogo (Werder Bremen) Selim Teber (Eintracht Frankfurt) FC SCHALKE 04 Vassilios Pliatsikas (AEK Athen) Jan Moravek (Bohemians 1905 Prag) Albert Streit (Hamburger SV)* Orlando Engelaar (PSV Eindhoven) Mladen Krstajic (Partizan Belgrad) Ralf Fährmann (Eintracht Frankfurt) BAYER LEVERKUSEN Sami Hyypiä (FC Liverpool) Daniel Schwaab (SC Freiburg) Eren Derdiyok (FC Basel/CH) Theofanis Gekas (FC Portsmouth)* Stefan Reinartz (1. FC Nürnberg)* Assimiou Touré (VfL Osnabrück)* Pierre de WIt (VfL Osnabrück)* Henrique (FC Barcelona) Angelos Charisteas (1. FC Nürnberg) Karim Haggui (Hannover 96) Constant Djakpa (Hannover 96) Gabor Kiraly (1860 München) Erik Domaschke (SV Wehen Wiesbaden) Vratislav Gresko (noch ohne Verein) Bernd Schneider (Karriereende) WERDER BREMEN Marko Marin (Borussia M gladbach) Marcelo Moreno (Schachtjor Donezk) Boubacar Sanogo (1899 Hoffenheim)* Kevin Schindler (Hansa Rostock)* Torsten Oehrl (2. Mannschaft) José Alex Ikeng (2. Mannschaft) Dominik Schmidt (2. Mannschaft) Diego (Juventus Turin) Caludia Pizarro (FC Chelsea) Nico Pellatz (Apollon Limassol/CYP) Kevin Schindler (FC Augsburg) Max Kruse (FC St. Pauli) Frank Baumann (Karriereende) HANNOVER 96 Karim Haggui (Bayer Leverkusen) Constant Djakpa (Bayer Leverkusen) Valdet Rama (FC Ingolstadt) Sofi en Chahed (2. Mannschaft) Salvatore Zizzo (Fortuna Düsseldorf) Bastian Schulz (1. FC Kaiserslautern) Frank Fahrenhorst (MSV Duisburg) Gaetan Krebs (Karlsruher SC) Chavdar Yankov (MSV Duisburg) Michael Tarnat (Karriereende) Valerien Ismael (Antrag auf Sportinvalidität) 1. FC KÖLN Lukas Podolski (Bayern München) Sebastian Freis (Karlsruher SC) Sergiu Radu (VfL Wolfsburg) Thomas Broich (1. FC Nürnberg) Miro Varvodic (Hajduk Split) Nemanja Vucicevic (noch ohne Verein) Matthias Scherz (Karriereende) EINTRACHT FRANKFURT Selim Teber (1899 Hoffenheim) Ralf Fährmann (Schalke 04) Maik Franz (Karlsruher SC) Marcel Heller (MSV Duisburg)* Michael Fink (Besiktas Istanbul) Leonhard Kweuke (Dunajska Streda, SLK) Kreso Ljubicic (Hajduk Split) Junichi Inamoto (Stade Rennes) BOR. MÖNCHENGLADBACH Raul Marcelo Bobadilla (Grassh. Zürich) Thorben Marx (Arminia Bielefeld) Neu in Mönchengladbach: Marcel Meeuwis, der aus Kerkrade kam. Foto: Pics United Marcel Meeuwis (Roda Kerkrade) Marco Reus (RW Ahlen) Roman Neustädter (Mainz 05) Marcel Ndjeng (Hamburger SV)* Sebastian Svärd (Hansa Rostock)* Marko Marin (Werder Bremen) Alexander Baumjohann (Bayern München) Marcel Ndjeng (FC Augsburg) Sebastian Schachten (SC Paderborn) Johannes van den Bergh (Fort. Düsseldorf) Sharbel Touma (Iraklis Saloniki) Soumaila Coulibaly (noch ohne Verein) Tomas Galasek (Karriereende) VFL BOCHUM Zlatko Dedic (Frosinone Calcio/ITA) Andreas Johansson (Halmstads BK) Andreas Luthe (2. Mannschaft) Ivo Ilicevic (Greuther Fürth)* Marcin Mieciel (Legia Warschau) Ivo Ilicevic (1. FC Kaiserslautern) Oliver Schröder (noch ohne Verein) Andreas Lengsfeld (noch ohne Verein) SC FREIBURG Mensur Mujdza (NK Zagreb) Cedrick Makiadi (VfL Wolfsburg) Stefan Reisinger (Greuther Fürth) Manuel Salz (Stuttgarter Kickers) DuRi Cha (TuS Koblenz) Daniel Schwaab (Bayer Leverkusen) Kevin Schlitte (Hansa Rostock) Michael Müller (1. FC Saarbrücken) Ali Günes (noch ohne Verein) Maximilian Mehring (noch ohne Verein) 1. FSV MAINZ 05 Gamal Hamza (Zamalek Kairo) Filip Trojan (FC St. Pauli) Heinz Müller (FC Barnsley) Eugen Polanski (FC Getafe) André Schürrle (eigene A-Junioren) Jan Kirchhoff (eigene A-Junioren) Markus Feulner (Borussia Dortmund) Roman Neustädter (Bor. M gladbach) Robert Fleßers (FC Ingolstadt) Nejmeddin Daghfous (SC Paderborn) Mario Vrancic (RW Ahlen) Christian Demirtas (noch ohne Verein) Delron Buckley (noch ohne Verein) Daniel Ischdonat (noch ohne Verein) 1. FC NÜRNBERG Thomas Broich (1. FC Köln) Angelos Charisteas (Bayer Leverkusen)* Mario Breska (EN Paralimni/CYP)* Jonathan Kotzke (eigene A-Junioren) Tomasz Welnicki (A-Junioren VfL Bochum) Güngör Kaya (A-Junioren VfL Bochum) Stefan Reinartz (Bayer Leverkusen) José Goncalves (Heart of Midlothian/SCO) Mario Breska (APOEL Nikosia/CYP) Aleksandar Mitreski (FC Sion/CH) * = war ausgeliehen WIMBLEDON: Serena Williams bezwingt Schwester Venus Papa Richard klopft flotte Sprüche Sie ist so gemein wie ein Kettenhund 1Die großen Centre-Court-Duelle seiner Töchter hält der schrullige Multimillionär nervlich einfach nicht durch. Und so musste Daddy Richard Williams den Spruch zum finalen Sister Act schon liefern, bevor er Wimbledon verließ und First Class zurück nach Amerika flog, um endlich den Rasen rund um unsere Villa zu mähen. In leiser Vorahnung der Kräfteverhältnisse im letzten Turniermatch beschrieb der Chef der Familiendynastie seine Tochter Serena als ungewöhnlich bissig in diesen Wimbledon-Tagen 2009: Sie ist so gemein wie ein Kettenhund auf dem Platz. Du möchtest ihr lieber nicht begegnen. Und so, wie der Oberhäuptling der Williamses es klammheimlich prophezeit hatte, geschah es denn auch: Nicht die souveräne Regentin der letzten Jahre im grünen Rasenreich, Venus Williams (29), sondern ihre zwei Jahre jüngere Schwester Serena hielt am Samstagnachmittag stolz und vergnügt die Silberschale in den sonnigen englischen Himmel. Ich wollte endlich auch mal wieder meinen Namen auf dem Ding sehen, befand sie nach dem recht einseitigen, schwunglosen 7:6 (7:3), 6:2-Endspielsieg. DOPING: Seltsame Angebote, heftige Dementis und klare Vorwürfe im aktuellsten Sportskandal Ist Claudia Pechstein nur die Auslöserin einer Riesenlawine? 1Die Internationale Eislauf-Union (ISU) hat die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein (37) wegen abnormaler Veränderungen ihres Blutbildes für zwei Jahre gesperrt. Eine verbotene Dopingsubstanz wurde nicht gefunden. Pechstein ist damit die erste Sportlerin, die aufgrund von Indizien (Regel 3.2. der Internationalen Antidoping-Agentur WADA) belangt wird. Ihr Berliner Anwalt Simon Bergmann wird beim Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne Einspruch erheben. Ein Fall voller Fragen: Betrügt der internationale Verband? Die ISU soll Pechstein am 6. Februar bei der WM in Hamar vorgeschlagen haben, eine Krankheit vorzutäuschen, anderenfalls werde man ihren Dopingfall veröffentlichen. Pechstein: Ich habe dann entsprechend gelogen. Im Juni soll das Angebot gefolgt sein, die Karriere Der Moment, in dem alle Spannung weicht: Serena Williams sinkt nach ihrem Endspielsieg über Schwester Venus auf den Wimbledon-Rasen. vorzeitig zu beenden, um keine Sperre verhängen zu müssen. Die ISU ging nach der Ablehnung in die Öffentlichkeit. Gemauschelt wird dort offenbar gern: Im Hochgebirge erlaubt sie höhere Blutwerte als alle anderen Verbände als Schubkraft für besondere Weltrekorde. Ohnehin weit entfernt von allen 126 Mitbewerberinnen um den Höchstpreis im ganzen Wanderzirkus, spielte Little Sister Serena an diesem 4. Juli, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, zum allgemeinen Erstaunen auch in einer anderen Leistungsliga als die abgesetzte Queen Venus (The Mirror). Wenn man eines Tages auf die Karriere von Serena Williams zurückschauen wird, dann bleibt als großes Vermächtnis diese ungeheure Willenskraft, diese Intensität, dieser Ist Claudia Pechstein unschuldig? Folgt man dem Nürnberger Pharmakologen und Doping-Experten Professor Fritz Sörgel, ist sie es auf keinen Fall. Er verwies im Aktuellen Sportstudio des ZDF darauf, dass der bei ihr festgestellte Wert so hoch gewesen sei, dass es dafür kein natürliches, Fragen: Pechstein und Moderator Steinbrecher im ZDF-Sportstudio. Foto: Witters Foto: imago/hoffmann unbedingte Ehrgeiz, sagte US-Tennislegende Billie Jean King, die mit ihren zwölf Grand-Slam-Titeln jetzt nur noch einen Major-Triumph vor der jüngeren Tennisbotschafterin aus dem Hause Williams liegt. Die stärkste und schillerndste Figur im Frauentennis der Gegenwart ist zweifellos diese Serena Williams, eine bullige Fighterin, die bei allem Hang zum Glamour und Glitzer auch ein Gegenentwurf ist ein lebendes Kontra zum schönen, schwachen Schein der Tour. Mag die Russin Dinara Safina dieser Tage auch als offizielle Nummer 1 der Weltrangliste grüßen, die Beste in der umherziehenden Karawane ist nur eine die neue Wimbledon- Championesse, die gleichzeitig auch im Besitz der Grand-Slam-Titel von New York und Melbourne ist. Ich bin lieber die Nummer 2 mit drei Pokalen im Schrank als die Nummer 1 ohne großen Titel, eröffnete die Siegerin der Rasenmeisterschaften am Samstag ihr Presseauditorium, dabei in der Rolle als fröhliche Provokateurin brillierend. Sie gratuliere Safina zum Gewinn der Turniere in Madrid und Rom sprach s und bog sich vor Lachen. JÖRG ALLMEROTH nicht einmal ein genetisches Argument geben könne. Solche Begründungen würden ohnehin im Sande verlaufen, eine Anomalie hätte schon früher auffallen müssen. Doch vom Internationalen Sportgerichtshof wurde jetzt der russische Radprofi Wladimir Gusew in einem ähnlichen Fall freigesprochen. Ihn hatte sein Team Astana im Juli 2008 entlassen. Was kommt noch auf uns zu? Auch der Internationale Radsport-Verband (UCI), der Internationale Ski-Verband (FIS) und die Internationale Biathlon-Union (IBU) wollen Sportler bei abnormaler Veränderung des Blutbildes sperren. Die IBU, aufgeschreckt durch die Wiener Blutbank-Affäre, verdoppelte am 22. Juni ihr Dopingbudget, um aufgrund von Informationen aus gesammelten Blutdaten ab sofort gezielt und unangekündigt zu testen. DANIEL HAUSER

51 20 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli 2009 REGIONALLIGA kicker, 6. Juli KICKER-KULISSE NOTIERT VON THIEMO MÜLLER Premiere heißt jetzt Sky und am Samstag punkt 0 Uhr feierte Sender- Chef Mark Williams (48) mit 700 geladenen Gästen die Geburtsstunde seines 60 Kanäle starken Pay-TV- Anbieters. Die Veranstaltung in der Münchner Schrannenhalle geriet zum Stelldichein der Prominenz: Hollywood-Star Samuel L. Jackson (60) stieß ebenso wie Franz Beckenbauer (63, Foto), DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach (58) und Ex- Nationalspieler Thomas Helmer (44) neben etlichen Stars und Sternchen aus dem Showbusiness aufs gute Gelingen der Unternehmung an. 2 Weniger harmonisch verlief am Sonntag für Frankfurts Nikola Petkovic (23) ein Gespräch mit seinen Vorgesetzten Michael Skibbe (43) und Heribert Bruchhagen (60) im schönen Zillertal. Nach seinem EM-Auftritt für Serbiens U 21 hatte der Linksverteidiger entgegen vorheriger Anweisung eigenmächtig Urlaub genommen, musste telefonisch aus Dubai ins Trainingslager beordert werden und schlug dort am Samstag mit viertägiger Verspätung auf. Dass sich Petkovic auf einen angeblich von der UEFA garantierten Urlaubsanspruch berief, beeindruckte wenig. Bruchhagen: Quatsch, so was gibt s nicht. Das Strafmaß wird nun intern festgelegt. Trennen, so Bruchhagen, will sich die Eintracht von Petkovic (Vertrag bis 2012) indes nicht. 2 Immer neue, bemerkenswerte Details sickern aus der Endphase von Bruno Labbadia (43) als Coach in Leverkusen durch. So erfuhr der kicker von einem dringenden Anruf des Co-Trainers Eddy Sözer (40) bei einem Scouting-Mitarbeiter am Vorabend des DFB- Pokalfinales: Sözer wollte wissen, wie eigentlich die über Gegner Werder angelegten Video-Dateien zu öffnen seien. Die freilich hatte Labbadia bereits vier Tage vorher angefordert und erhalten. Doch wie inzwischen bekannt ist, war der Fußballlehrer in der Endspiel- Woche ja auch schon anderweitig beschäftigt mit Verhandlungen über seine Zukunft beim HSV 2 In Hamburg setzt sich derweil nach dem Aus von Sportdirektor Didi Beiersdorfer (45) der Exodus seiner Getreuen fort: Wie Nachwuchschef Jens Todt (39) haben Scouting-Leiter Bernd Legien (38) und Beiersdorfer-Assistent Dieter Gudel ihre Verträge aufgelöst. Nicht auf Druck des Klubs, sondern aus Protest gegen den Kurs von HSV- Boss Bernd Hoffmann (46). Startschuss für die Kampagne zur Frauen-WM 2011: DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger (li.) und Vizepräsident Dr. Rainer Koch (4. v. re.) übergeben an Vertreter des SV Großwallstadt und der Kardinal-Döpfner- Schule die Welcome-Box für die erste Kooperation im Rahmen der DFB- Kampagne TEAM Ziel ist es, noch mehr Mädchen für den Fußball zu begeistern und die Zusammenarbeit von Schule und Verein zu fördern. Foto: DFB Wie beflügelt: Der Brasilianer Caio (links) hat seine Lektion wohl gelernt. Frankfurts Trainer Michael Skibbe jedenfalls lobt den 23-Jährigen. FRANKFURT: Trainingspause für Amanatidis Skibbe spürt Caios Wandel 1Ioannis Amanatidis verletzt? Eine Verhärtung in der rechten Wade brachte den Kapitän um einen Einsatz im ersten Test (1:2 gegen den österreichischen Drittligisten Wattens) und setzt ihn vorerst matt. Nach Martin Fenin (Leisten-OP) der nächste Stürmer im Krankenstand? Amanatidis, der nach einem Knorpelschaden im rechten Knie vorige Saison sechs Monate ausgefallen war, gibt Entwarnung: Die Sache ist nicht schlimm. Ich muss ein paar Tage langsamer tun. Bis Mittwoch, zur Rückfahrt aus dem Vorbereitungscamp im Zillertal, beschränkt sich der Tatendrang des Griechen auf Aquajogging, Behandlungen und Fahrradfahren. Während Amanatidis einen Dämpfer wegstecken muss, erlebt Caio augenblicklich ein völlig neues Gefühl. Das Sorgenkind früherer Tage wirkt wie befreit. Unterstützung vom Trainer, die gab es seit seinem Wechsel von Brasilien nach Frankfurt im Januar 2008 eher selten. Daran hatte der 23-Jährige nicht unwesentlichen Anteil, denn er präsentierte sich selbstverschuldet oft alles andere als in bester körperlicher Verfassung. Die neue, vielleicht letzte Chance bei der Eintracht ergreift der knapp vier Millionen Euro teure Einkauf nun. Übergewicht zu Beginn der Vorbereitung? Davon ist nichts zu sehen. Caio kam mit einem ordentlichen Leistungsstand zurück. Der neue Trainer Michael Skibbe ist zufrieden. Der Ballvirtuose hat seine Lektion wohl begriffen. Diesmal hielt er sich an die Vorgaben, die er vom Verein für die Erholungsphase beim Heimatbesuch in der Sommerpause mit auf den Weg bekommen hatte. Südamerikaner absolvieren im Urlaub nicht gerne Laufprogramm, weiß Skibbe aus Erfahrung mit Dede oder Evanilson einst in Dortmund. Caio hat aus seinen Fehlern offenbar gelernt. Skibbe spürt jedenfalls, dass sein Schützling alles daransetzt, um zukünftig erste Wahl zu sein: Er hat sich viel vorgenommen, war mit seiner Situation selbst nicht glücklich. Nun möchte er eine Menge besser machen. Dabei hilft ihm der Trainer entscheidend: Caio kriegt jede Unterstützung! Rückendeckung durch den Trainer soll ihm nun Rückenwind geben, um mit eineinhalb Jahren Verspätung doch noch den Durchbruch in der Bundesliga zu schaffen. Zeit wird s. Drei Tore in 27 von 51 möglichen Ligaspielen und in der Saison 2008/09 ein kicker-notenschnitt von 3,94 sind bei Weitem nicht das, was sich die Eintracht und Caio versprochen hatten. Zugesagt ist Skibbe noch eine Verstärkung für das defensive Mittelfeld. Vorstandschef Heribert Bruchhagen fordert jedoch Geduld ein: Ich muss 2,5 Millionen im Etat einsparen. Der nächste Transfer wird ein Spieler sein, der von uns weggeht. ULI GERKE Foto: Rhode GOSLAR: Der Aufsteiger muss seine Heimspiele in Braunschweig austragen Folkert Bruns baut auf schnelle Entscheidungen 1Vor wenigen Jahren noch am Rande der Bedeutungslosigkeit erlebt der Goslarer SC 1908 nun einen famosen Aufschwung. Als Oberliga-Aufsteiger schaffte er nicht nur den Durchmarsch zum Titel, sondern schubste den favorisierten VfB Oldenburg noch mit 2:1 im zweiten Relegationsspiel von der Aufstiegsleiter zur Regionalliga. Festzumachen ist diese Erfolgsgeschichte zum einen an Mäzen Folkert Bruns. Der Architekt, Inhaber eines Ingenieurbüros und Projektentwickler, hat sich vor den GSC-Karren spannen lassen. Allerdings ist Bruns nicht der Mann, der einfach nur Geld gibt, sondern er forderte ein Konzept, um auch langfristig Erfolg zu haben. Wir bauen auf Kontinuität, sagt Bruns. Es werden junge und hungrige Spieler geholt, mit denen wir dann Perspektivvereinbarungen von zwei bis drei Jahren aushandeln, so Bruns. Bauleiter des Ingenieurs ist Fußballlehrer Goran Barjaktarevic. Der Ex-Profi von Roter Stern Belgrad PERSONALIEN HANOVER 96 II Der Bundesliga-Nachwuchs präsentierte zum Trainingsauftakt am Freitag zwei Neuzugänge: Stürmer Benjamin Gaudian (23) kommt von der TSG Neustrelitz und war mit 19 Treffern Torschützenkönig der Oberliga NOFV Nord. Abwehrspieler Marvin Karow (19) schnupperte beim VfL Wolfsburg bereits Profiluft. GOSLARER SC Vom VfL Maschen wechselt Offensivspieler Kristian Markaj (24) zum Aufsteiger. 1. FC MAGDEBURG Der Ex-Hannoveraner Denis Wolf (26) wurde verpflichtet. Der Stürmer absolvierte in der vergangenen Saison für den Drittligisten Rot-Weiß Erfurt 28 Spiele und schoss drei Tore. FC ST. PAULI II Am Freitag bat Trainer Jörn Großkopf (42) zur ersten Trainingseinheit. Einen Tag später gab es bei einem Mini-Turnier einen 2:0-Erfolg gegen den Landesligisten TuS Hamburg sowie ein 0:0 gegen Bergedorf 85 (Oberliga Hamburg). 1Seit Freitag ist auch der VfB Lübeck wieder im Training. Aus dem 24-Mann-Kader sind bis auf Kapitän Timo Neumann (Reha nach Knie-Operation) alle Akteure voll belastbar. Es ist auch keiner mit Übergewicht erschienen, erklärte Lübecks Co-Trainer Ingo Popp. Die Jungs wissen, was auf sie zukommt. Kostproben gab es gleich an den ersten drei Tagen. Trainer Peter Schubert hatte zwar jeweils nur eine Trainingseinheit angesetzt doch die hatten es in sich. Da war es dann auch nicht verwunderlich, dass die VfB-Kicker am Samstag beim Abschiedsspiel für Dietmar Hirsch und Ibrahim Türkmen müde wirkten. Das ist normal, sagte Schubert. Trotzdem muss man sich anders präsentieren. Wir haben uns dämlich angestellt, schimpfte der Trainer nach der 1:3-Niederlage (Tore: Helmke Weber, Hirsch, Hirschlein) gegen eine Altstar- Mannschaft mit Ex-VfBern im Alter von 32 bis 44 Jahren. Zwar hatten die fast alle jahrelange Profi-Erfahrung vorzuweisen doch dass Ehrgeiz und Routine der von Michael Foto: Kluge setzt als Trainer und Sportlicher Leiter die Marschrichtung um. Nun ist das nächste Ziel, sich in der Regionalliga zu behaupten. Wir bauen auf den Kern der Mannschaft und schauen, was wir mit den Jungens noch erreichen können, so Barjaktarevic. Zusätzlich haben sich die Goslarer punktuell verstärkt. Torwart Nico Lauenstein (23/Eintracht Braunschweig), Mittelfeldspieler Steve Ridder (26), Linksfuß Benjamin Lipke (25/beide VfB Lübeck) sowie Benjamin Halstenberg (23/SV Bavenstedt) sind bislang gekommen. Vielleicht kommt noch ein Stürmer und einer fürs Mittelfeld, aber im Prinzip steht unsere Mannschaft, so Barjaktarevic. Was noch nicht steht, ist ein regionalligataugliches Stadion. Die Pläne sind fertig, der Bauantrag gestellt, die Genehmigung erwarten wir für Anfang August, baut Bruns auf schnelle Entscheidungen der zuständigen Stellen. Insgesamt liegt der Etat für die neue Heimat der Kaiserstadtkicker zwischen 2,5 und 3 Millionen Euro. Nach Fertigstellung sollen gut 5000 Zuschauer Platz finden. So lange werden die Goslarer nach Braunschweig ausweichen und ihre Spiele im Eintracht-Stadion austragen. Auf etwa Euro beziffert Bruns die Kosten für die Gastspiele in der Löwenstadt. Und wenn dann das eigene Stadion steht, wird in Ruhe geprüft, wie es weitergeht. LÜBECK: Blamage im Abschiedsspiel Schubert schimpft auf sein Team Lorkowski betreuten Oldies zum Sieg reichten, warf kein gutes Licht auf die neue Lübecker Truppe. So nahm Dietmar Hirsch, der sich nun wie eigentlich schon im Vorjahr geplant auf seinen Job als Sportdirektor beim VfB konzentriert, mit einem Sieg Abschied. Es war eine tolle Zeit. Aber der Körper sendet eindeutige Signale, dass es an der Zeit ist, Schluss zu machen, sagte der 37-Jährige, der nach 196 Bundesliga-, 57 Zweitliga-, 126 Regionalliga- und 15 internationalen Spielen in UI- und UEFA-Cup (Höhepunkte: ein DFB-Pokal- und ein UI-Cup-Finale mit dem MSV Duisburg) von 1286 Fans mit Standing Ovations verabschiedet wurde. Egal, was auch passieren wird ich werde ihn nicht fragen, ob er doch noch einmal zurückkommt, sagt Trainer Schubert. Er hat uns im vergangenen Jahr noch sehr geholfen. Aber jetzt müssen die Jungs das auch ohne ihn schaffen. Am Mittwoch gegen den Zweitligisten FC St. Pauli besteht die nächste Chance zu zeigen, dass das auch gelingen kann. CHRISTIAN JESSEN Man kann ja nicht nur eine Mannschaft in die 3. Liga puschen, dazu muss ja das ganze Umfeld passen, sonst macht so was doch keinen Sinn, sagt Bruns. Noch im alten Stadion am Osterfeld erwartet der GSC am morgigen Dienstagabend aus der schottischen Premier League Heart of Midlothian zum Testspiel. CAMILLO KLUGE Sie sorgten in Goslar für den Aufschwung: Mäzen Folkert Bruns (links) und Trainer Goran Barjaktarevic. TENNIS BORUSSIA Trainer Herbst sortiert Michael Fuß aus 1Mit dem 6:1 gegen den Landesligisten Club Italia hat für Aufsteiger Tennis Borussia Berlin eine Serie von Testspielen begonnen, die vor allem der Sichtung von Probespielern dient. Ich will genau hinschauen, wie sie sich präsentieren. Danach werde ich entscheiden, wen wir verpflichten, erklärt Thomas Herbst. Der Trainer hat beschlossen, auf die Dienste des langjährigen Kapitäns Michael Fuß zu verzichten. Deswegen sucht Herbst vornehmlich geeignete Kandidaten für den Angriff. Obwohl wir nach Verstärkungen in allen Mannschaftsteilen Ausschau halten, so Herbst. Nach Mario Seelisch (Falkensee/Finkenkrug), Christian Streit (RB Leipzig) und Serkan Birtane (Ziel unbekannt) ist Fuß der vierte Abgang, dem bisher nur der Zugang von Torhüter Mirko Langen (Bergedorf 85) gegenübersteht. Kein Problem für den Trainer, denn dafür haben wir ja sehr früh mit der Vorbereitung begonnen. Wir werden wir noch einige Probanden zum Vorspielen einladen. MARTIN EISEN

52 20 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli 2009 REGIONALLIGA kicker, 6. Juli KICKER-KULISSE NOTIERT VON THIEMO MÜLLER Premiere heißt jetzt Sky und am Samstag punkt 0 Uhr feierte Sender- Chef Mark Williams (48) mit 700 geladenen Gästen die Geburtsstunde seines 60 Kanäle starken Pay-TV- Anbieters. Die Veranstaltung in der Münchner Schrannenhalle geriet zum Stelldichein der Prominenz: Hollywood-Star Samuel L. Jackson (60) stieß ebenso wie Franz Beckenbauer (63, Foto), DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach (58) und Ex- Nationalspieler Thomas Helmer (44) neben etlichen Stars und Sternchen aus dem Showbusiness aufs gute Gelingen der Unternehmung an. 2 Weniger harmonisch verlief am Sonntag für Frankfurts Nikola Petkovic (23) ein Gespräch mit seinen Vorgesetzten Michael Skibbe (43) und Heribert Bruchhagen (60) im schönen Zillertal. Nach seinem EM-Auftritt für Serbiens U 21 hatte der Linksverteidiger entgegen vorheriger Anweisung eigenmächtig Urlaub genommen, musste telefonisch aus Dubai ins Trainingslager beordert werden und schlug dort am Samstag mit viertägiger Verspätung auf. Dass sich Petkovic auf einen angeblich von der UEFA garantierten Urlaubsanspruch berief, beeindruckte wenig. Bruchhagen: Quatsch, so was gibt s nicht. Das Strafmaß wird nun intern festgelegt. Trennen, so Bruchhagen, will sich die Eintracht von Petkovic (Vertrag bis 2012) indes nicht. 2 Immer neue, bemerkenswerte Details sickern aus der Endphase von Bruno Labbadia (43) als Coach in Leverkusen durch. So erfuhr der kicker von einem dringenden Anruf des Co-Trainers Eddy Sözer (40) bei einem Scouting-Mitarbeiter am Vorabend des DFB- Pokalfinales: Sözer wollte wissen, wie eigentlich die über Gegner Werder angelegten Video-Dateien zu öffnen seien. Die freilich hatte Labbadia bereits vier Tage vorher angefordert und erhalten. Doch wie inzwischen bekannt ist, war der Fußballlehrer in der Endspiel- Woche ja auch schon anderweitig beschäftigt mit Verhandlungen über seine Zukunft beim HSV 2 In Hamburg setzt sich derweil nach dem Aus von Sportdirektor Didi Beiersdorfer (45) der Exodus seiner Getreuen fort: Wie Nachwuchschef Jens Todt (39) haben Scouting-Leiter Bernd Legien (38) und Beiersdorfer-Assistent Dieter Gudel ihre Verträge aufgelöst. Nicht auf Druck des Klubs, sondern aus Protest gegen den Kurs von HSV- Boss Bernd Hoffmann (46). Startschuss für die Kampagne zur Frauen-WM 2011: DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger (li.) und Vizepräsident Dr. Rainer Koch (4. v. re.) übergeben an Vertreter des SV Großwallstadt und der Kardinal-Döpfner- Schule die Welcome-Box für die erste Kooperation im Rahmen der DFB- Kampagne TEAM Ziel ist es, noch mehr Mädchen für den Fußball zu begeistern und die Zusammenarbeit von Schule und Verein zu fördern. Foto: DFB Wie beflügelt: Der Brasilianer Caio (links) hat seine Lektion wohl gelernt. Frankfurts Trainer Michael Skibbe jedenfalls lobt den 23-Jährigen. FRANKFURT: Trainingspause für Amanatidis Skibbe spürt Caios Wandel 1Ioannis Amanatidis verletzt? Eine Verhärtung in der rechten Wade brachte den Kapitän um einen Einsatz im ersten Test (1:2 gegen den österreichischen Drittligisten Wattens) und setzt ihn vorerst matt. Nach Martin Fenin (Leisten-OP) der nächste Stürmer im Krankenstand? Amanatidis, der nach einem Knorpelschaden im rechten Knie vorige Saison sechs Monate ausgefallen war, gibt Entwarnung: Die Sache ist nicht schlimm. Ich muss ein paar Tage langsamer tun. Bis Mittwoch, zur Rückfahrt aus dem Vorbereitungscamp im Zillertal, beschränkt sich der Tatendrang des Griechen auf Aquajogging, Behandlungen und Fahrradfahren. Während Amanatidis einen Dämpfer wegstecken muss, erlebt Caio augenblicklich ein völlig neues Gefühl. Das Sorgenkind früherer Tage wirkt wie befreit. Unterstützung vom Trainer, die gab es seit seinem Wechsel von Brasilien nach Frankfurt im Januar 2008 eher selten. Daran hatte der 23-Jährige nicht unwesentlichen Anteil, denn er präsentierte sich selbstverschuldet oft alles andere als in bester körperlicher Verfassung. Die neue, vielleicht letzte Chance bei der Eintracht ergreift der knapp vier Millionen Euro teure Einkauf nun. Übergewicht zu Beginn der Vorbereitung? Davon ist nichts zu sehen. Caio kam mit einem ordentlichen Leistungsstand zurück. Der neue Trainer Michael Skibbe ist zufrieden. Der Ballvirtuose hat seine Lektion wohl begriffen. Diesmal hielt er sich an die Vorgaben, die er vom Verein für die Erholungsphase beim Heimatbesuch in der Sommerpause mit auf den Weg bekommen hatte. Südamerikaner absolvieren im Urlaub nicht gerne Laufprogramm, weiß Skibbe aus Erfahrung mit Dede oder Evanilson einst in Dortmund. Caio hat aus seinen Fehlern offenbar gelernt. Skibbe spürt jedenfalls, dass sein Schützling alles daransetzt, um zukünftig erste Wahl zu sein: Er hat sich viel vorgenommen, war mit seiner Situation selbst nicht glücklich. Nun möchte er eine Menge besser machen. Dabei hilft ihm der Trainer entscheidend: Caio kriegt jede Unterstützung! Rückendeckung durch den Trainer soll ihm nun Rückenwind geben, um mit eineinhalb Jahren Verspätung doch noch den Durchbruch in der Bundesliga zu schaffen. Zeit wird s. Drei Tore in 27 von 51 möglichen Ligaspielen und in der Saison 2008/09 ein kicker-notenschnitt von 3,94 sind bei Weitem nicht das, was sich die Eintracht und Caio versprochen hatten. Zugesagt ist Skibbe noch eine Verstärkung für das defensive Mittelfeld. Vorstandschef Heribert Bruchhagen fordert jedoch Geduld ein: Ich muss 2,5 Millionen im Etat einsparen. Der nächste Transfer wird ein Spieler sein, der von uns weggeht. ULI GERKE Foto: Rhode MAINZ II Kaldirim soll Abgang von Steil kompensieren 1Seit einer Woche befindet sich der 1. FSV Mainz 05 II im Trainingsbetrieb. Trainer Peter Neustädter kann zur Zeit aber nur mit einem eingeschränkten Kader arbeiten. Er muss vorerst auf die Spieler aus der A-Juniorenelf, die Deutscher Meister geworden ist, verzichten, da ihnen eine Erholungspause gegönnt wird. Aus der Meistermannschaft rücken Torwart Volkan Tekin, Verteidiger Tim Fliess, Mittelfeldspieler Konstantin Fring und Stürmer Robin Mertinitz, der Schütze des Siegtors im DM-Finale, ins Regionalliga-Aufgebot auf. Die beiden Juniorennationalspieler Jan Kirchhoff und André Schürrle überspringen dagegen die Regionalliga und gehören direkt dem Profikader an. Mit dem türkischen Juniorennationalspieler Hasan Ali Kaldirim (21, 1. FC Kaiserslautern II) unterschrieb als Ersatz für den abgewanderten Marco Steil eine Verstärkung für die Defensive am Bruchweg. Neustädter sagt über die weiteren Personalplanungen: Wir schauen uns intensiv nach einem geeigneten Stürmer um. HEINZ BENDER PERSONALIEN SPVGG GREUTHER FÜRTH II Yannick Kakoko (19) ist von der U 19 des FC Bayern München zur SpVgg Greuther Fürth gewechselt. Der Stürmer ist für die U 23 der Fürther eingeplant, traf aber bereits für die Profis beim 5:0 im Testspiel in Ansbach. SC PFULLENDORF Der Wechsel von Torjäger Adem Sari (24) zum türkischen Erstligisten Eskisehirspor geht wohl über die Bühne, es fehlt aber noch die Freigabe, da die finanzielle Transaktion noch nicht abgeschlossen ist Als zweiter Neuzugang wurde Defensiv-Allrounder Sandrino Braun (21) vom Ligakonkurrenten SC Freiburg II verpflichtet. Abwehrspieler Tobias Kunter (23) und Mittelfeldakteur Daniel Hörtkorn (21) rücken von der zweiten Mannschaft auf. SV WEHEN WIESBADEN II Keeper Nico Adami hat seinen Vertrag beim SVWW um ein Jahr verlängert. Der 20-Jährige kam in der abgelaufenen Regionalliga- Spielzeit auf zwei Einsätze im Wehener Tor. ELVERSBERG: Spekulationen um Diakité als Neuzugang für den Angriff Reiß strebt den Aufstiegskampf an 1Mit einem Saisonetat von Euro, einem kalkulierten Schnitt von 500 Zuschauern und einem Stadion, das bis zum zweiten Saisonspiel am 15. August noch umgebaut werden muss, startet Aufsteiger FC Bayern Alzenau in die neue Saison. Cheftrainer Klaus Reusing bat am Samstagnachmittag seinen 23 Mann starken Kader unter der Foto: Schlichter 1Als Elversbergs Trainer Djuradj Vasic am Samstag zum Trainingsauftakt bat, konnte er sechs Neuzugänge begrüßen. Darunter der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler Thorsten Reiß, der mit einem Jahr Verspätung über den Umweg Stuttgarter Kickers an der Kaiserlinde angekommen ist: Ich hatte schon vor der vergangenen Saison in Elversberg unterschrieben, der Vertrag war aber nur für die 3. Liga gültig. Dass sich der Mann für das rechte Mittelfeld nun um eine Klasse verschlechtert, stört ihn nicht: Ich hatte bei den Kickers keine Perspektive mehr. Manchmal bedeutet ein Schritt zurück auch zwei Schritte nach vorne. Reiß verfolgt mit seinem neuen Klub ambitionierte Ziele: Ich möchte um den Aufstieg spielen. Sein Trainer ist in Sachen Saisonziel allerdings deutlich bescheidener. Wir wollen auf jeden Fall 50 Punkte einfahren, sagt Vasic. Im Moment plagen den Serben aber andere Sorgen: Wir haben den Kader mit dem Ziel zusammengestellt, unser Spiel nach vorne zu verbessern. Dabei war nicht eingeplant, dass uns mit Herzig, Zimmermann und Birk drei unserer wichtigsten Spieler verlassen. Jetzt müssen wir sehen, ob unsere Neuzugänge die Abgänge kompensieren können. Unabhängig davon soll auf jeden Einlaufmusik des Kinoschlagers Fluch der Karibik auf das Vereinsgelände am Rothen Strauch. Wem es bei diesen Bedingungen mulmig wurde, den beruhigte Stadionsprecher Giovanni Fallacara: Für uns ist die Regionalliga ein großes Abenteuer. Fluch der Karibik passt dazu. Das wird auch unsere Einlaufmusik vor den Spielen. Fall noch ein Stürmer kommen. In diesem Zusammenhang wird immer wieder über Bakary Diakité (Wehen Wiesbaden) spekuliert. Der 28-jährige Offensivallrounder ist Vasics Wunschkandidat. CHRISTOF BECKER Starteten am Samstag in die Vorbereitung: Die SVE-Neuzugänge Thorsten Reiß, Sascha Herröder, Denis Omerbegovic und Marc Gross (v. links). ALZENAU: Testspiel gegen den FC Getafe ist als Höhepunkt in Planung Reusing ist von den spielerischen Qualitäten überzeugt Heiß auf diese Liga : Trainer Klaus Reusing gibt bei Aufsteiger Bayern Alzenau die Richtung vor. Foto: Schneider Punkte klauen wie die Piraten will Reusing indes nicht. Der Coach ist überzeugt, dass seine Elf auch spielerisch mithalten kann. Die Mannschaft ist heiß auf diese Liga und zieht voll mit, lobt der 42-Jährige. Unter den sechs Neuzugängen ist Stürmer Christoph Werner, der vom 1. FC Kaiserslautern II kam, die prominenteste Verpflichtung. Die anderen müssen ihre Sporen erst noch verdienen. Wie Dennis Fall, der zweite Torhüter von Lokomotive Leipzig, Christoph Zanetti (DJK Stadtprozelten), Kerim Kaya (KSV Klein-Karben), Sebastian Feyh (Viktoria Aschaffenburg) und Steffen Lenhardt (Australien). Der vorläufige Höhepunkt in der Vorbereitung des FCB soll ein Testspiel am 1. August sein. Manager Alois Sambeth verrät: Wir wollen an diesem Tag gegen den spanischen Erstligisten FC Getafe einen Test auf unserem Vereinsgelände absolvieren. Die Mannschaft befindet sich im Trainingslager in Bad Nauheim. Wir stehen mittlerweile kurz vor dem Vertragsabschluss. MICHAEL HEIL

53 BUNDESLIGA 20 kicker, 6. Juli 2009 REGIONALLIGA kicker, 6. Juli KICKER-KULISSE NOTIERT VON THIEMO MÜLLER Premiere heißt jetzt Sky und am Samstag punkt 0 Uhr feierte Sender- Chef Mark Williams (48) mit 700 geladenen Gästen die Geburtsstunde seines 60 Kanäle starken Pay-TV- Anbieters. Die Veranstaltung in der Münchner Schrannenhalle geriet zum Stelldichein der Prominenz: Hollywood-Star Samuel L. Jackson (60) stieß ebenso wie Franz Beckenbauer (63, Foto), DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach (58) und Ex- Nationalspieler Thomas Helmer (44) neben etlichen Stars und Sternchen aus dem Showbusiness aufs gute Gelingen der Unternehmung an. 2 Weniger harmonisch verlief am Sonntag für Frankfurts Nikola Petkovic (23) ein Gespräch mit seinen Vorgesetzten Michael Skibbe (43) und Heribert Bruchhagen (60) im schönen Zillertal. Nach seinem EM-Auftritt für Serbiens U 21 hatte der Linksverteidiger entgegen vorheriger Anweisung eigenmächtig Urlaub genommen, musste telefonisch aus Dubai ins Trainingslager beordert werden und schlug dort am Samstag mit viertägiger Verspätung auf. Dass sich Petkovic auf einen angeblich von der UEFA garantierten Urlaubsanspruch berief, beeindruckte wenig. Bruchhagen: Quatsch, so was gibt s nicht. Das Strafmaß wird nun intern festgelegt. Trennen, so Bruchhagen, will sich die Eintracht von Petkovic (Vertrag bis 2012) indes nicht. 2 Immer neue, bemerkenswerte Details sickern aus der Endphase von Bruno Labbadia (43) als Coach in Leverkusen durch. So erfuhr der kicker von einem dringenden Anruf des Co-Trainers Eddy Sözer (40) bei einem Scouting-Mitarbeiter am Vorabend des DFB- Pokalfinales: Sözer wollte wissen, wie eigentlich die über Gegner Werder angelegten Video-Dateien zu öffnen seien. Die freilich hatte Labbadia bereits vier Tage vorher angefordert und erhalten. Doch wie inzwischen bekannt ist, war der Fußballlehrer in der Endspiel- Woche ja auch schon anderweitig beschäftigt mit Verhandlungen über seine Zukunft beim HSV 2 In Hamburg setzt sich derweil nach dem Aus von Sportdirektor Didi Beiersdorfer (45) der Exodus seiner Getreuen fort: Wie Nachwuchschef Jens Todt (39) haben Scouting-Leiter Bernd Legien (38) und Beiersdorfer-Assistent Dieter Gudel ihre Verträge aufgelöst. Nicht auf Druck des Klubs, sondern aus Protest gegen den Kurs von HSV- Boss Bernd Hoffmann (46). Startschuss für die Kampagne zur Frauen-WM 2011: DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger (li.) und Vizepräsident Dr. Rainer Koch (4. v. re.) übergeben an Vertreter des SV Großwallstadt und der Kardinal-Döpfner- Schule die Welcome-Box für die erste Kooperation im Rahmen der DFB- Kampagne TEAM Ziel ist es, noch mehr Mädchen für den Fußball zu begeistern und die Zusammenarbeit von Schule und Verein zu fördern. Foto: DFB Wie beflügelt: Der Brasilianer Caio (links) hat seine Lektion wohl gelernt. Frankfurts Trainer Michael Skibbe jedenfalls lobt den 23-Jährigen. FRANKFURT: Trainingspause für Amanatidis Skibbe spürt Caios Wandel 1Ioannis Amanatidis verletzt? Eine Verhärtung in der rechten Wade brachte den Kapitän um einen Einsatz im ersten Test (1:2 gegen den österreichischen Drittligisten Wattens) und setzt ihn vorerst matt. Nach Martin Fenin (Leisten-OP) der nächste Stürmer im Krankenstand? Amanatidis, der nach einem Knorpelschaden im rechten Knie vorige Saison sechs Monate ausgefallen war, gibt Entwarnung: Die Sache ist nicht schlimm. Ich muss ein paar Tage langsamer tun. Bis Mittwoch, zur Rückfahrt aus dem Vorbereitungscamp im Zillertal, beschränkt sich der Tatendrang des Griechen auf Aquajogging, Behandlungen und Fahrradfahren. Während Amanatidis einen Dämpfer wegstecken muss, erlebt Caio augenblicklich ein völlig neues Gefühl. Das Sorgenkind früherer Tage wirkt wie befreit. Unterstützung vom Trainer, die gab es seit seinem Wechsel von Brasilien nach Frankfurt im Januar 2008 eher selten. Daran hatte der 23-Jährige nicht unwesentlichen Anteil, denn er präsentierte sich selbstverschuldet oft alles andere als in bester körperlicher Verfassung. Die neue, vielleicht letzte Chance bei der Eintracht ergreift der knapp vier Millionen Euro teure Einkauf nun. Übergewicht zu Beginn der Vorbereitung? Davon ist nichts zu sehen. Caio kam mit einem ordentlichen Leistungsstand zurück. Der neue Trainer Michael Skibbe ist zufrieden. Der Ballvirtuose hat seine Lektion wohl begriffen. Diesmal hielt er sich an die Vorgaben, die er vom Verein für die Erholungsphase beim Heimatbesuch in der Sommerpause mit auf den Weg bekommen hatte. Südamerikaner absolvieren im Urlaub nicht gerne Laufprogramm, weiß Skibbe aus Erfahrung mit Dede oder Evanilson einst in Dortmund. Caio hat aus seinen Fehlern offenbar gelernt. Skibbe spürt jedenfalls, dass sein Schützling alles daransetzt, um zukünftig erste Wahl zu sein: Er hat sich viel vorgenommen, war mit seiner Situation selbst nicht glücklich. Nun möchte er eine Menge besser machen. Dabei hilft ihm der Trainer entscheidend: Caio kriegt jede Unterstützung! Rückendeckung durch den Trainer soll ihm nun Rückenwind geben, um mit eineinhalb Jahren Verspätung doch noch den Durchbruch in der Bundesliga zu schaffen. Zeit wird s. Drei Tore in 27 von 51 möglichen Ligaspielen und in der Saison 2008/09 ein kicker-notenschnitt von 3,94 sind bei Weitem nicht das, was sich die Eintracht und Caio versprochen hatten. Zugesagt ist Skibbe noch eine Verstärkung für das defensive Mittelfeld. Vorstandschef Heribert Bruchhagen fordert jedoch Geduld ein: Ich muss 2,5 Millionen im Etat einsparen. Der nächste Transfer wird ein Spieler sein, der von uns weggeht. ULI GERKE Foto: Rhode PLAUEN: Der Trainer über das Projekt VFC und die Suche nach Verstärkungen Andree: Meine Arbeit hier ist noch nicht beendet 1Seit zwei Jahren schwingt Hermann Andreev (43) in Plauen das sportliche Zepter. Im ersten Jahr gelang ihm mit dem VFC der Aufstieg in die Regionalliga, und in der abgelaufenen Saison konnte er mit seiner Mannschaft die Klasse halten. kicker: Herr Andreev, Sie haben kürzlich ihren Vertrag um zwei Jahre verlängert. Was macht den Reiz aus, in Plauen arbeiten zu können? Hermann Andreev: Vor zwei Jahren habe ich angefangen in Plauen zu arbeiten. Zuerst mit dem Aufstieg und jetzt mit dem Klassenerhalt haben wir in dieser Zeit unsere Ziele erreicht. Die Zusammenarbeit mit der Vereinsführung und speziell mit dem Teammanager Jens Starke ist hervorragend. Als es in der vergangenen Saison kritisch wurde, haben alle an einem Strang gezogen und damit Erfolg gehabt. Das Umfeld stimmt in Plauen. Fußballerisch wollen wir uns in allen Belangen steigern. Das schnelle Spiel mit nur zwei Kontakten soll intensiviert werden. Die Arbeit, die ich PERSONALIEN 1. FC MAGDEBURG Denis Wolf (26) wurde verpflichtet. Der Stürmer absolvierte in der vergangenen Saison für den Drittligisten Rot-Weiß Erfurt 28 Spiele und schoss drei Tore. Abwehrspieler Marcel Probst (26) verlängerte seinen Vertrag um ein Jahr. Sollten die noch bis 2011 vertraglich gebundenen Daniel Rosin (29) und Najeh Braham (32) keinen neuen Verein finden, müssen sie mit der U 23 trainieren. HALLESCHER FC Innenverteidiger Steffen Schrod (22, Hansa Rostock II) und der offensive Mittelfeldspieler Faton Popova (Alemannia Aachen) absolvierten ein Probetraining. TÜRKIYEMSPOR Die bisherigen A-Jugendlichen Erkan Türkoglu (18), Cihan Selcuk (18) und Safa Sentürk (18) rücken in den Regionalligakader auf und erhalten Dreijahresverträge. ZFC MEUSELWITZ Die Mittelfeldspieler Philipp Riese (19) und Rene Weinert (23) verlängerten ihre Verträge um ein Jahr. Abwehrspieler Mirko Kotowski (28) bleibt zwei weitere Jahre. vor zwei Jahren begonnen habe, ist noch nicht beendet. kicker: Mit Sonnenberg, Bachmann und Schröter wurden drei neue Spieler, die allesamt vom Chemnitzer FC kommen, verpflichtet, Was erhoffen Sie sich von ihnen? Andreev: Mit Sonnenberg, den wir schon vor zwei Jahren nach Plauen holen wollten, soll unser Angriffsspiel variabler werden. Er ist ein ganz anderer Stürmertyp als die, die wir haben. Nun können wir verschiedene Formationen einstudieren. Bachmann soll im Mittelfeld die rechte Seite verstärken, und bei dem jungen Schröter hoffen wir, dass er den Sprung schafft. kicker: Wo sehen Sie noch Bedarf? Andreev: Da Sven Roggentin nach seiner Schulteroperation bis zur Winterpause ausfallen wird, brauchen wir noch einen Torhüter, zumal Jiri Hruby für die ersten Spiele der Saison noch gesperrt ist. Dieser Keeper muss uns also sofort weiterhelfen. Nach dem Weggang von Mirko Soltau halten wir zudem nach einem Linksfuß Ausschau. LÜBECK Schubert schimpft nach einer Blamage 1Seit Freitag ist auch der VfB Lübeck wieder im Training. Aus dem 24-Mann-Kader sind bis auf Kapitän Timo Neumann (Reha nach Knie-Operation) alle Akteure voll belastbar. Trainer Peter Schubert hatte an den ersten drei Tagen zwar jeweils nur eine Trainingseinheit angesetzt doch die hatte es in sich. Da war es dann auch nicht verwunderlich, dass die VfB-Kicker am Samstag beim Abschiedsspiel für Dietmar Hirsch und Ibrahim Türkmen müde wirkten. Das ist normal, sagte Schubert. Trotzdem muss man sich anders präsentieren. Wir haben uns dämlich angestellt, schimpfte der Coach nach der 1:3-Niederlage gegen eine Altstar-Mannschaft mit Ex-VfBern im Alter von 32 bis 44 Jahren (!). So nahm aber wenigstens Hirsch, der sich nun (wie eigentlich schon im Vorjahr geplant) auf seinen Job als Sportdirektor konzentriert, mit einem Sieg Abschied. Es war eine tolle Zeit. Aber der Körper sendet klare Signale, dass es an der Zeit ist, Schluss zu machen, so der 37- Jährige. CHRISTIAN JESSEN Foto: picture point kicker: Sie sprechen den Abgang von Soltau an. Wer kann ihn ersetzen? Andreev: Eine Option könnte Robert Böhme sein, aber wir schauen uns weiter um. Es sollte möglichst ein Spieler sein, der eine gewisse Erfahrung besitzt, denn nur mit jungen Spielern schaffen wir es nicht. TENNIS BORUSSIA Coach Herbst sortiert Torjäger Fuß aus 1Mit dem 6:1 gegen den Landesligisten Club Italia hat für den Aufsteiger eine Serie von Testspielen begonnen, die vor allem der Sichtung von Probespielern dient. Ich will genau hinschauen, wie sie sich präsentieren. Danach werde ich entscheiden, wen wir verpflichten, erklärt Thomas Herbst. Der Trainer hat beschlossen, auf die Dienste des langjährigen Kapitäns und Torjägers Michael Fuß in der Regionalliga zu verzichten. Deswegen sucht Herbst vornehmlich geeignete Kandidaten für den Angriff. Obwohl wir nach Verstärkungen in allen Mannschaftsteilen Ausschau halten, so Herbst. Nach Mario Seelisch (Falkensee/Finkenkrug), Christian Streit (RB Leipzig) und Serkan Birtane (Ziel unbekannt) ist Fuß der vierte Abgang, dem bisher nur der Zugang von Torhüter Mirko Langen von Bergedorf 85 gegenübersteht. Kein Problem für den Trainer, denn dafür haben wir ja sehr früh mit der Vorbereitung begonnen. Positionsbedingt werden wir noch einige Probanden zum Vorspielen einladen. MARTIN EISEN kicker: Was erwarten Sie von der kommenden Saison? Andreev: Für uns ist der Klassenerhalt weiterhin realistisch. Aber dieses Mal wollen wir etwas zeitiger die Punkte dafür gesammelt haben als zuletzt. INTERVIEW: MARTIN EISEN Start ins dritte Jahr: Trainer Hermann Andreev fordert eine spielerische Steigerung des Teams und dadurch einen frühzeitigen Klassenerhalt. GOSLAR Barjaktarevic baut aufs Aufstiegs-Team 1Mäzen Folkert Bruns ist nicht der Mann, der einfach nur Geld gibt, sondern er fordert ein Konzept, um auch langfristig erfolgreichen Fußball in Goslar zu haben. Wir bauen auf Kontinuität, sagt Bruns. Es werden junge und hungrige Spieler geholt, mit denen wir dann Perspektivvereinbarungen von zwei bis drei Jahren aushandeln, so Bruns. Trainer Goran Barjaktarevic, Ex- Profi bei Roter Stern Belgrad, setzt die Marschrichtung um. Nun ist das nächste Ziel, sich in der Regionalliga zu behaupten. Wir bauen auf den Kern der Mannschaft und schauen, was wir mit den Jungens noch erreichen können, so Barjaktarevic. Zusätzlich hat man sich punktuell verstärkt. Torwart Nico Lauenstein (23, Eintracht Braunschweig), Mittelfeldspieler Steve Ridder (26), Benjamin Lipke (25, beide VfB Lübeck) sowie Benjamin Halstenberg (23, SV Bavenstedt) sind bislang gekommen. Vielleicht folgen noch ein Stürmer und ein Mittelfeldspieler, aber im Prinzip steht unsere Mannschaft, so Goran Barjaktarevic. CAMILLO KLUGE

54 18 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli 2009 SPORTMAGAZIN kicker, 6. Juli Der Transfermarkt Alle Wechsel in diesem Sommer auf einen Blick VFL WOLFSBURG Thomas Kahlenberg (AJ Auxerre) Daniel Baier (FC Augsburg)* Alexander Laas (Arminia Bielefeld)* Sergiu Radu (1. FC Köln)* Mahir Saglik (Karlsruher SC)* Jonathan Santana (San Lorenzo/ARG)* Vlad Munteanu (Arminia Bielefeld)* Cedrick Makiadi (MSV Duisburg)* Yoshito Okubo (Vissel Kobe) Cedrick Makiadi (SC Freiburg) Kamani Hill (Vitoria Guimaraes/POR) Alex (noch ohne Verein) Patrick Platins (noch ohne Verein) FC BAYERN MÜNCHEN Danijel Pranjic (SC Heerenveen) Edson Braafheid (Twente Enschede) Mario Gomez (VfB Stuttgart) Ivica Olic (Hamburger SV) Alexander Baumjohann (M gladbach) Anatoliy Tymoshchuk (St. Petersburg) Andreas Görlitz (Karlsruher SC)* Lukas Podolski (1. FC Köln) Massimo Oddo (AC Mailand) Zé Roberto (Hamburger SV) Willy Sagnol (Sportinvalide) VFB STUTTGART Stefano Celozzi (Karlsruher SC) Matthias Schwarz (FC Ingolstadt) Manuel Fischer (TuS Koblenz)* Mario Gomez (Bayern München) Danijel Ljuboja (noch ohne Verein) HERTHA BSC Artur Wichniarek (Arminia Bielefeld) Christoph Janker (1899 Hoffenheim) Josip Simunic (1899 Hoffenheim) Andrey Voronin (FC Liverpool) Marko Pantelic (noch ohne Verein) Sofi an Chahed (noch ohne Verein) Marko Babic (noch ohne Verein) Leandro Cufré (noch ohne Verein) Christian Fiedler (Karriereende) HAMBURGER SV Zé Roberto (Bayern München) Eljero Elia (Twente Enschede) Robert Tesche (Arminia Bielefeld) Sascha Kirschstein (Greuther Fürth)* Änis Ben-Hatira (MSV Duisburg)* Ivica Olic (Bayern München) Michael Gravgaard (FC Nantes) Macauley Chrisantus (Karlsruher SC) Marcel Ndjeng (Borussia M gladbach) Albert Streit (Schalke 04) Sascha Kirschstein (RW Ahlen) Thimothée Atouba (noch ohne Verein) Bastian Reinhardt (noch ohne Verein) Khalid Sinouh (noch ohne Verein) BORUSSIA DORTMUND Sven Bender (1860 München) Dimitar Rangelow (Energie Cottbus) Markus Feulner (Mainz 05) Kevin Großkreutz (RW Ahlen)* Giovanni Federico (Karlsruher SC)* Markus Brzenska (MSV Duisburg)* Marcel Höttecke (2. Mannschaft) Marc Hornschuh (eigene A-Junioren) Young-Pyo Lee (Al-Hilal/Saudi-Arabien) Markus Brzenska (Energie Cottbus) Kevin-Prince Boateng (Tottenham) 1899 HOFFENHEIM Josip Simunic (Hertha BSC) Franco Zuculini (RC Avellaneda/ARG) Christian Eichner (Karlsruher SC) Maicosuel (Botafogo/BRA) Prince Tagoe (Al-Ittifaq/Saudi-Arabien) Jens Grahl (SpVgg Greuther Fürth) Christoph Janker (Hertha BSC) Fabricio (Flamengo/BRA) Boubacar Sanogo (Werder Bremen) Selim Teber (Eintracht Frankfurt) FC SCHALKE 04 Vassilios Pliatsikas (AEK Athen) Jan Moravek (Bohemians 1905 Prag) Albert Streit (Hamburger SV)* Orlando Engelaar (PSV Eindhoven) Mladen Krstajic (Partizan Belgrad) Ralf Fährmann (Eintracht Frankfurt) BAYER LEVERKUSEN Sami Hyypiä (FC Liverpool) Daniel Schwaab (SC Freiburg) Eren Derdiyok (FC Basel/CH) Theofanis Gekas (FC Portsmouth)* Stefan Reinartz (1. FC Nürnberg)* Assimiou Touré (VfL Osnabrück)* Pierre de WIt (VfL Osnabrück)* Henrique (FC Barcelona) Angelos Charisteas (1. FC Nürnberg) Karim Haggui (Hannover 96) Constant Djakpa (Hannover 96) Gabor Kiraly (1860 München) Erik Domaschke (SV Wehen Wiesbaden) Vratislav Gresko (noch ohne Verein) Bernd Schneider (Karriereende) WERDER BREMEN Marko Marin (Borussia M gladbach) Marcelo Moreno (Schachtjor Donezk) Boubacar Sanogo (1899 Hoffenheim)* Kevin Schindler (Hansa Rostock)* Torsten Oehrl (2. Mannschaft) José Alex Ikeng (2. Mannschaft) Dominik Schmidt (2. Mannschaft) Diego (Juventus Turin) Caludia Pizarro (FC Chelsea) Nico Pellatz (Apollon Limassol/CYP) Kevin Schindler (FC Augsburg) Max Kruse (FC St. Pauli) Frank Baumann (Karriereende) HANNOVER 96 Karim Haggui (Bayer Leverkusen) Constant Djakpa (Bayer Leverkusen) Valdet Rama (FC Ingolstadt) Sofi en Chahed (2. Mannschaft) Salvatore Zizzo (Fortuna Düsseldorf) Bastian Schulz (1. FC Kaiserslautern) Frank Fahrenhorst (MSV Duisburg) Gaetan Krebs (Karlsruher SC) Chavdar Yankov (MSV Duisburg) Michael Tarnat (Karriereende) Valerien Ismael (Antrag auf Sportinvalidität) 1. FC KÖLN Lukas Podolski (Bayern München) Sebastian Freis (Karlsruher SC) Sergiu Radu (VfL Wolfsburg) Thomas Broich (1. FC Nürnberg) Miro Varvodic (Hajduk Split) Nemanja Vucicevic (noch ohne Verein) Matthias Scherz (Karriereende) EINTRACHT FRANKFURT Selim Teber (1899 Hoffenheim) Ralf Fährmann (Schalke 04) Maik Franz (Karlsruher SC) Marcel Heller (MSV Duisburg)* Michael Fink (Besiktas Istanbul) Leonhard Kweuke (Dunajska Streda, SLK) Kreso Ljubicic (Hajduk Split) Junichi Inamoto (Stade Rennes) BOR. MÖNCHENGLADBACH Raul Marcelo Bobadilla (Grassh. Zürich) Thorben Marx (Arminia Bielefeld) Neu in Mönchengladbach: Marcel Meeuwis, der aus Kerkrade kam. Foto: Pics United Marcel Meeuwis (Roda Kerkrade) Marco Reus (RW Ahlen) Roman Neustädter (Mainz 05) Marcel Ndjeng (Hamburger SV)* Sebastian Svärd (Hansa Rostock)* Marko Marin (Werder Bremen) Alexander Baumjohann (Bayern München) Marcel Ndjeng (FC Augsburg) Sebastian Schachten (SC Paderborn) Johannes van den Bergh (Fort. Düsseldorf) Sharbel Touma (Iraklis Saloniki) Soumaila Coulibaly (noch ohne Verein) Tomas Galasek (Karriereende) VFL BOCHUM Zlatko Dedic (Frosinone Calcio/ITA) Andreas Johansson (Halmstads BK) Andreas Luthe (2. Mannschaft) Ivo Ilicevic (Greuther Fürth)* Marcin Mieciel (Legia Warschau) Ivo Ilicevic (1. FC Kaiserslautern) Oliver Schröder (noch ohne Verein) Andreas Lengsfeld (noch ohne Verein) SC FREIBURG Mensur Mujdza (NK Zagreb) Cedrick Makiadi (VfL Wolfsburg) Stefan Reisinger (Greuther Fürth) Manuel Salz (Stuttgarter Kickers) DuRi Cha (TuS Koblenz) Daniel Schwaab (Bayer Leverkusen) Kevin Schlitte (Hansa Rostock) Michael Müller (1. FC Saarbrücken) Ali Günes (noch ohne Verein) Maximilian Mehring (noch ohne Verein) 1. FSV MAINZ 05 Gamal Hamza (Zamalek Kairo) Filip Trojan (FC St. Pauli) Heinz Müller (FC Barnsley) Eugen Polanski (FC Getafe) André Schürrle (eigene A-Junioren) Jan Kirchhoff (eigene A-Junioren) Markus Feulner (Borussia Dortmund) Roman Neustädter (Bor. M gladbach) Robert Fleßers (FC Ingolstadt) Nejmeddin Daghfous (SC Paderborn) Mario Vrancic (RW Ahlen) Christian Demirtas (noch ohne Verein) Delron Buckley (noch ohne Verein) Daniel Ischdonat (noch ohne Verein) 1. FC NÜRNBERG Thomas Broich (1. FC Köln) Angelos Charisteas (Bayer Leverkusen)* Mario Breska (EN Paralimni/CYP)* Jonathan Kotzke (eigene A-Junioren) Tomasz Welnicki (A-Junioren VfL Bochum) Güngör Kaya (A-Junioren VfL Bochum) Stefan Reinartz (Bayer Leverkusen) José Goncalves (Heart of Midlothian/SCO) Mario Breska (APOEL Nikosia/CYP) Aleksandar Mitreski (FC Sion/CH) * = war ausgeliehen WIMBLEDON: Serena Williams bezwingt Schwester Venus Papa Richard klopft flotte Sprüche Sie ist so gemein wie ein Kettenhund 1Die großen Centre-Court-Duelle seiner Töchter hält der schrullige Multimillionär nervlich einfach nicht durch. Und so musste Daddy Richard Williams den Spruch zum finalen Sister Act schon liefern, bevor er Wimbledon verließ und First Class zurück nach Amerika flog, um endlich den Rasen rund um unsere Villa zu mähen. In leiser Vorahnung der Kräfteverhältnisse im letzten Turniermatch beschrieb der Chef der Familiendynastie seine Tochter Serena als ungewöhnlich bissig in diesen Wimbledon-Tagen 2009: Sie ist so gemein wie ein Kettenhund auf dem Platz. Du möchtest ihr lieber nicht begegnen. Und so, wie der Oberhäuptling der Williamses es klammheimlich prophezeit hatte, geschah es denn auch: Nicht die souveräne Regentin der letzten Jahre im grünen Rasenreich, Venus Williams (29), sondern ihre zwei Jahre jüngere Schwester Serena hielt am Samstagnachmittag stolz und vergnügt die Silberschale in den sonnigen englischen Himmel. Ich wollte endlich auch mal wieder meinen Namen auf dem Ding sehen, befand sie nach dem recht einseitigen, schwunglosen 7:6 (7:3), 6:2-Endspielsieg. DOPING: Seltsame Angebote, heftige Dementis und klare Vorwürfe im aktuellsten Sportskandal Ist Claudia Pechstein nur die Auslöserin einer Riesenlawine? 1Die Internationale Eislauf-Union (ISU) hat die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein (37) wegen abnormaler Veränderungen ihres Blutbildes für zwei Jahre gesperrt. Eine verbotene Dopingsubstanz wurde nicht gefunden. Pechstein ist damit die erste Sportlerin, die aufgrund von Indizien (Regel 3.2. der Internationalen Antidoping-Agentur WADA) belangt wird. Ihr Berliner Anwalt Simon Bergmann wird beim Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne Einspruch erheben. Ein Fall voller Fragen: Betrügt der internationale Verband? Die ISU soll Pechstein am 6. Februar bei der WM in Hamar vorgeschlagen haben, eine Krankheit vorzutäuschen, anderenfalls werde man ihren Dopingfall veröffentlichen. Pechstein: Ich habe dann entsprechend gelogen. Im Juni soll das Angebot gefolgt sein, die Karriere Der Moment, in dem alle Spannung weicht: Serena Williams sinkt nach ihrem Endspielsieg über Schwester Venus auf den Wimbledon-Rasen. vorzeitig zu beenden, um keine Sperre verhängen zu müssen. Die ISU ging nach der Ablehnung in die Öffentlichkeit. Gemauschelt wird dort offenbar gern: Im Hochgebirge erlaubt sie höhere Blutwerte als alle anderen Verbände als Schubkraft für besondere Weltrekorde. Ohnehin weit entfernt von allen 126 Mitbewerberinnen um den Höchstpreis im ganzen Wanderzirkus, spielte Little Sister Serena an diesem 4. Juli, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, zum allgemeinen Erstaunen auch in einer anderen Leistungsliga als die abgesetzte Queen Venus (The Mirror). Wenn man eines Tages auf die Karriere von Serena Williams zurückschauen wird, dann bleibt als großes Vermächtnis diese ungeheure Willenskraft, diese Intensität, dieser Ist Claudia Pechstein unschuldig? Folgt man dem Nürnberger Pharmakologen und Doping-Experten Professor Fritz Sörgel, ist sie es auf keinen Fall. Er verwies im Aktuellen Sportstudio des ZDF darauf, dass der bei ihr festgestellte Wert so hoch gewesen sei, dass es dafür kein natürliches, Fragen: Pechstein und Moderator Steinbrecher im ZDF-Sportstudio. Foto: Witters Foto: imago/hoffmann unbedingte Ehrgeiz, sagte US-Tennislegende Billie Jean King, die mit ihren zwölf Grand-Slam-Titeln jetzt nur noch einen Major-Triumph vor der jüngeren Tennisbotschafterin aus dem Hause Williams liegt. Die stärkste und schillerndste Figur im Frauentennis der Gegenwart ist zweifellos diese Serena Williams, eine bullige Fighterin, die bei allem Hang zum Glamour und Glitzer auch ein Gegenentwurf ist ein lebendes Kontra zum schönen, schwachen Schein der Tour. Mag die Russin Dinara Safina dieser Tage auch als offizielle Nummer 1 der Weltrangliste grüßen, die Beste in der umherziehenden Karawane ist nur eine die neue Wimbledon- Championesse, die gleichzeitig auch im Besitz der Grand-Slam-Titel von New York und Melbourne ist. Ich bin lieber die Nummer 2 mit drei Pokalen im Schrank als die Nummer 1 ohne großen Titel, eröffnete die Siegerin der Rasenmeisterschaften am Samstag ihr Presseauditorium, dabei in der Rolle als fröhliche Provokateurin brillierend. Sie gratuliere Safina zum Gewinn der Turniere in Madrid und Rom sprach s und bog sich vor Lachen. JÖRG ALLMEROTH nicht einmal ein genetisches Argument geben könne. Solche Begründungen würden ohnehin im Sande verlaufen, eine Anomalie hätte schon früher auffallen müssen. Doch vom Internationalen Sportgerichtshof wurde jetzt der russische Radprofi Wladimir Gusew in einem ähnlichen Fall freigesprochen. Ihn hatte sein Team Astana im Juli 2008 entlassen. Was kommt noch auf uns zu? Auch der Internationale Radsport-Verband (UCI), der Internationale Ski-Verband (FIS) und die Internationale Biathlon-Union (IBU) wollen Sportler bei abnormaler Veränderung des Blutbildes sperren. Die IBU, aufgeschreckt durch die Wiener Blutbank-Affäre, verdoppelte am 22. Juni ihr Dopingbudget, um aufgrund von Informationen aus gesammelten Blutdaten ab sofort gezielt und unangekündigt zu testen. DANIEL HAUSER

55 20 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli 2009 REGIONALLIGA kicker, 6. Juli KICKER-KULISSE NOTIERT VON THIEMO MÜLLER Premiere heißt jetzt Sky und am Samstag punkt 0 Uhr feierte Sender- Chef Mark Williams (48) mit 700 geladenen Gästen die Geburtsstunde seines 60 Kanäle starken Pay-TV- Anbieters. Die Veranstaltung in der Münchner Schrannenhalle geriet zum Stelldichein der Prominenz: Hollywood-Star Samuel L. Jackson (60) stieß ebenso wie Franz Beckenbauer (63, Foto), DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach (58) und Ex- Nationalspieler Thomas Helmer (44) neben etlichen Stars und Sternchen aus dem Showbusiness aufs gute Gelingen der Unternehmung an. 2 Weniger harmonisch verlief am Sonntag für Frankfurts Nikola Petkovic (23) ein Gespräch mit seinen Vorgesetzten Michael Skibbe (43) und Heribert Bruchhagen (60) im schönen Zillertal. Nach seinem EM-Auftritt für Serbiens U 21 hatte der Linksverteidiger entgegen vorheriger Anweisung eigenmächtig Urlaub genommen, musste telefonisch aus Dubai ins Trainingslager beordert werden und schlug dort am Samstag mit viertägiger Verspätung auf. Dass sich Petkovic auf einen angeblich von der UEFA garantierten Urlaubsanspruch berief, beeindruckte wenig. Bruchhagen: Quatsch, so was gibt s nicht. Das Strafmaß wird nun intern festgelegt. Trennen, so Bruchhagen, will sich die Eintracht von Petkovic (Vertrag bis 2012) indes nicht. 2 Immer neue, bemerkenswerte Details sickern aus der Endphase von Bruno Labbadia (43) als Coach in Leverkusen durch. So erfuhr der kicker von einem dringenden Anruf des Co-Trainers Eddy Sözer (40) bei einem Scouting-Mitarbeiter am Vorabend des DFB- Pokalfinales: Sözer wollte wissen, wie eigentlich die über Gegner Werder angelegten Video-Dateien zu öffnen seien. Die freilich hatte Labbadia bereits vier Tage vorher angefordert und erhalten. Doch wie inzwischen bekannt ist, war der Fußballlehrer in der Endspiel- Woche ja auch schon anderweitig beschäftigt mit Verhandlungen über seine Zukunft beim HSV 2 In Hamburg setzt sich derweil nach dem Aus von Sportdirektor Didi Beiersdorfer (45) der Exodus seiner Getreuen fort: Wie Nachwuchschef Jens Todt (39) haben Scouting-Leiter Bernd Legien (38) und Beiersdorfer-Assistent Dieter Gudel ihre Verträge aufgelöst. Nicht auf Druck des Klubs, sondern aus Protest gegen den Kurs von HSV- Boss Bernd Hoffmann (46). Startschuss für die Kampagne zur Frauen-WM 2011: DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger (li.) und Vizepräsident Dr. Rainer Koch (4. v. re.) übergeben an Vertreter des SV Großwallstadt und der Kardinal-Döpfner- Schule die Welcome-Box für die erste Kooperation im Rahmen der DFB- Kampagne TEAM Ziel ist es, noch mehr Mädchen für den Fußball zu begeistern und die Zusammenarbeit von Schule und Verein zu fördern. Foto: DFB Wie beflügelt: Der Brasilianer Caio (links) hat seine Lektion wohl gelernt. Frankfurts Trainer Michael Skibbe jedenfalls lobt den 23-Jährigen. FRANKFURT: Trainingspause für Amanatidis Skibbe spürt Caios Wandel 1Ioannis Amanatidis verletzt? Eine Verhärtung in der rechten Wade brachte den Kapitän um einen Einsatz im ersten Test (1:2 gegen den österreichischen Drittligisten Wattens) und setzt ihn vorerst matt. Nach Martin Fenin (Leisten-OP) der nächste Stürmer im Krankenstand? Amanatidis, der nach einem Knorpelschaden im rechten Knie vorige Saison sechs Monate ausgefallen war, gibt Entwarnung: Die Sache ist nicht schlimm. Ich muss ein paar Tage langsamer tun. Bis Mittwoch, zur Rückfahrt aus dem Vorbereitungscamp im Zillertal, beschränkt sich der Tatendrang des Griechen auf Aquajogging, Behandlungen und Fahrradfahren. Während Amanatidis einen Dämpfer wegstecken muss, erlebt Caio augenblicklich ein völlig neues Gefühl. Das Sorgenkind früherer Tage wirkt wie befreit. Unterstützung vom Trainer, die gab es seit seinem Wechsel von Brasilien nach Frankfurt im Januar 2008 eher selten. Daran hatte der 23-Jährige nicht unwesentlichen Anteil, denn er präsentierte sich selbstverschuldet oft alles andere als in bester körperlicher Verfassung. Die neue, vielleicht letzte Chance bei der Eintracht ergreift der knapp vier Millionen Euro teure Einkauf nun. Übergewicht zu Beginn der Vorbereitung? Davon ist nichts zu sehen. Caio kam mit einem ordentlichen Leistungsstand zurück. Der neue Trainer Michael Skibbe ist zufrieden. Der Ballvirtuose hat seine Lektion wohl begriffen. Diesmal hielt er sich an die Vorgaben, die er vom Verein für die Erholungsphase beim Heimatbesuch in der Sommerpause mit auf den Weg bekommen hatte. Südamerikaner absolvieren im Urlaub nicht gerne Laufprogramm, weiß Skibbe aus Erfahrung mit Dede oder Evanilson einst in Dortmund. Caio hat aus seinen Fehlern offenbar gelernt. Skibbe spürt jedenfalls, dass sein Schützling alles daransetzt, um zukünftig erste Wahl zu sein: Er hat sich viel vorgenommen, war mit seiner Situation selbst nicht glücklich. Nun möchte er eine Menge besser machen. Dabei hilft ihm der Trainer entscheidend: Caio kriegt jede Unterstützung! Rückendeckung durch den Trainer soll ihm nun Rückenwind geben, um mit eineinhalb Jahren Verspätung doch noch den Durchbruch in der Bundesliga zu schaffen. Zeit wird s. Drei Tore in 27 von 51 möglichen Ligaspielen und in der Saison 2008/09 ein kicker-notenschnitt von 3,94 sind bei Weitem nicht das, was sich die Eintracht und Caio versprochen hatten. Zugesagt ist Skibbe noch eine Verstärkung für das defensive Mittelfeld. Vorstandschef Heribert Bruchhagen fordert jedoch Geduld ein: Ich muss 2,5 Millionen im Etat einsparen. Der nächste Transfer wird ein Spieler sein, der von uns weggeht. ULI GERKE Foto: Rhode PERSONALIEN BONNER SC Von Bayer Leverkusens U 19 wurde Torhüter Andreas Hubert (18) verpflichtet Abwehrspieler Adama Niang (34) hat seinen Vertrag bis 2010 verlängert. PREUSSEN MÜNSTER Torhüter Michael Joswig (34) hat sich dem Westfalenligisten SV Lippstadt 08 angeschlossen. EINTRACHT TRIER Auch in zweiter Instanz gescheitert ist der SV Roßbach/Verscheid mit seinem Einspruch gegen die Wertung des mit 0:2 gegen die Eintracht verlorenen Rheinland- Pokalfinales. Der Oberligist hatte die Spielberechtigung von SVE- Stürmer Wilko Risser (26) bezweifelt, der Einspruch wurde jedoch wegen Nichteinhaltung der Fristen zurückgewiesen. SC VERL Angreifer Waldemar Jurez (23) wechselt zum Nord-Regionalligisten SV Wilhelmshaven. WORMATIA WORMS Gegen den Bezirksligisten TuS Hochheim (11:1) wurden Abwehrspieler Zvonimir Penava (23, Berliner AK), Mittelfeldmann Fatmir Pupalovic (24, zuletzt Wacker Burghausen) sowie die Angreifer Manuel Rasp (22, SV Elversberg) und Wojciech Lesniak (23, zuletzt BSV Rehden) getestet. SPORTFREUNDE LOTTE Vom Oberligisten Eintracht Nordhorn kommt Abwehrspieler Torben Rattelsdorfer (24) Marcel Langenstroer (27, Mittelfeld) spielt künftig für den Verbandsligisten Borussia Emsdetten. SV WALDHOF MANNHEIM Im Test beim Südwestligisten TuS Mechtersheim (4:0, Tore: Kyei/3, Eigentor) kam in der Abwehr Uwe Rebholz (20, Kaiserslautern II) als Gastspieler zum Einsatz. FC SCHALKE 04 II Gegen den Bezirksligisten Viktoria Resse (6:0, Tore: Erwig/3, Ramsey/2, Traufetter) fehlten Denis Lapaczinski (27, Teilruptur des Innenmeniskus) und Murat Turhan (22, Adduktorenprobleme) Am Dienstag bezieht die U 23 ihr Trainingslager in Greetsiel und trifft dort am Mittwoch (18 Uhr) auf den TuS Pewsum. Als Testspieler soll sich Linksverteidiger Sebastian Kmiec (19, zuletzt Werder Bremen U 19) vorstellen. LEVERKUSEN II: Acht Junioren rücken auf Drei externe Zugänge Kirsten freut sich auf Wunschspieler Rubink 1Im Vergleich zum Vorjahr, als er manchmal nur mit acht Spielern das Übungsprogramm in der Vorbereitung bestreiten konnte, ist das eine richtig komfortable Situation zum Einstieg. Beim Trainingsstart von Bayer Leverkusen II am heutigen Montag hat Ulf Kirsten seinen Kader vollständig an Bord. Da lässt sich natürlich ganz anders arbeiten, sagt der Coach, in dessen Truppe es wie meist wieder reichlich Fluktuation gab. Zehn Spieler verließen den Verein, wobei die Verluste von Kapitän Kevin Kratz (zu Alemannia Aachen) und Rechtsverteidiger Oliver Petersch (zu Rot-Weiß Oberhausen) sicherlich am stärksten ins Gewicht fallen. Bei den Zugängen rücken mit Dominick Drexler, Sascha Eichmeier, Gerrit Hermsen, Stefan Grummel, Kevin Kampl, Björn Kluft, Henning Sauerbier und ESSEN Heinzmann will sich im Angriff aufdrängen 1Dass er bei seiner Premiere im RWE-Trikot trotz des 9:0 gegen eine Essener Amateur-Auswahl leer ausgegangen war, wurmte Dirk Heinzmann (31) ein wenig. Schließlich will sich der Ex-Wuppertaler, der bei seinem früheren Verein auf zahlreichen Positionen zum Einsatz gekommen war und damit seine Vielseitigkeit bewiesen hatte, für einen Platz im Angriff aufdrängen. Ich sehe mich als Stürmer, möchte mich da bei RWE durchsetzen, auch wenn die Konkurrenz sehr stark ist, so Heinzmann. Seine ersten Eindrücke sind äußerst positiv: In der Truppe steckt sehr viel Potenzial. Mit dem Testauftakt, bei dem Marcel Stiepermann (23) als dreifacher Torschütze glänzte (Sebastian Stachnik fehlte wegen einer Rippenprellung), zeigte sich auch Teamchef Thomas Strunz zufrieden: Die Jungs haben sich gut bewegt. Das hat mir schon gefallen. Am Dienstag (19 Uhr) dürfte er freilich noch wesentlich mehr Aufschlüsse erhalten. Auf der Nordsee-Insel Norderney tritt RWE gegen DFB- Pokalsieger Werder Bremen an. Danach geht es bis Sonntag ins Trainingslager nach Goch. Positiv für Rot-Weiss: Jugend-Hauptsponsor RWE AG hat den Vertrag um drei Jahre verlängert. RALF DEBAT Rico Weiler gleich acht Talente von den eigenen A-Junioren auf. Da haben einige Jungs viel Potenzial, aber erfahrungsgemäß bringt die Kommt aus Mönchengladbach: Verteidiger Tim Rubink. MÜNSTER Gockel lobt Falls Siegermentalität 1Der SC Preußen Münster bläst mit sechs Neuverpflichtungen zum Kampf auf die Tabellenspitze. Nach Marc Lorenz (Schalke 04 II), Wojciech Pollok, Marc-André Nimptsch (beide SV Wilhelmshaven), Sami El Nounou (VfL Bochum II) und Daniel Riemer (Arminia Bielefeld II) sagte Mitte der vergangenen Woche auch David Fall (31) zu. Der zweitligaerfahrene Defensiv-Allrounder (RW Erfurt, SC Paderborn) spielte zuletzt beim Schweizer Zweitligisten FC Schaffhausen. Münsters Teammanager Carsten Gockel war hocherfreut, dass der Wechsel in trockene Tücher gebracht werden konnte, nachdem die Verhandlungen mit Rudi Zedi (Kickers Emden) erfolglos geblieben waren. David Fall hat die Siegermentalität. Er ist in der Defensive variabel einsetzbar, ist pfeilschnell und kann auf der rechten Bahn spielen oder vor der Abwehr, beschrieb Gockel den Neuen und ließ die endgültige Position, die der 1,78 m große Kicker bekleiden soll, noch offen. Die Personalplanungen für die neue Saison seien mit Falls Verpflichtung nunmehr zu einem guten Ende gebracht und abgeschlossen, betonte Gockel. JÜRGEN BECKGERD Foto: imago/wiechmann Umstellung von der Jugend in den Seniorenbereich im ersten halben Jahr immer ein paar Probleme mit sich. Da müssen wir auch geduldig sein, sagt Kirsten, für den in erster Linie wieder der Klassenerhalt im Vordergrund steht. Drei Spieler haben die Leverkusener von außerhalb verpflichtet. Als zweiter Torhüter hinter Fabian Giefer kehrt Dominik Poremba (22) vom 1. FC Köln II auf die andere Rheinseite zurück. Dazu kommt der vielseitig in der Verteidigung verwendbare Tim Rubink (21) von Borussia Mönchengladbach II. Ihn wollten wir unbedingt haben, betont Kirsten. Und im Angriff zählt der Bulgare Atanas Kurdov (20) nach einem halben Jahr in der Schweiz beim FC Winterthur wieder zu Bayers U 23, die ihre Spiele wie bisher im Kölner Südstadion austragen wird. RALPH ELSEN ELVERSBERG Diakité soll den Sturm verstärken 1Als Djuradj Vasic am Samstag zum Trainingsauftakt bat, konnte der Coach sechs Zugänge begrüßen, darunter auch Thorsten Reiß (24), der mit einem Jahr Verspätung über den Umweg Stuttgarter Kickers an der Kaiserlinde angekommen ist. Ich hatte schon vor der letzten Saison einen Vertrag in Elversberg unterschrieben. Der war aber nur gültig für die 3. Liga, und die hatte die SVE ja leider verpasst, sagt der Mittelfeldspieler, der für die Kickers 18 Spiele in der 3. Liga absolviert hat. Und dorthin will er auch zurück: Wenn s geht, möchte ich um den Aufstieg mitspielen. Sein neuer Trainer ist in Sachen Saisonziel deutlich bescheidener: Wir wollen auf jeden Fall 50 Punkte einfahren. Im Moment plagen Vasic andere Sorgen: Mit Herzig, Zimmermann und Birk sind drei unserer wichtigsten Spieler gegangen. Jetzt müssen wir sehen, ob unsere Neuen die Abgänge kompensieren können oder ob wir noch Lücken schließen müssen. Unabhängig davon soll auf jeden Fall noch ein Stürmer kommen. Gehandelt wird Wehens Bakary Diakité für Vasic ein Wunschkandidat: Wir werden alles dafür tun, dass es möglich wird. CHRISTOF BECKER

56 22 BUNDESLIGA kicker, 6. Juli 2009 kicker, 6. Juli LIGA 59 ARTUR WICHNIAREK (32) ist wieder in Berlin bei jenem Klub, den er 2006 fluchtartig verließ. Ein Transfer, der polarisiert und Fragen aufwirft. Ein Tor war ihm nicht vergönnt, nur ein Lattentreffer. Berlins erstes Testspiel, das 5:2 bei Achtligist Prenzlau am Samstag, war das Comeback von Artur Wichniarek. Der Pole unterschrieb am Freitag bis 2011 (plus Option), Hertha überwies gut Euro Ablöse an Bielefeld den Differenzbetrag von knapp Euro zur festgeschriebenen Ablöse (eine Mio.) zahlte Wichniarek selbst. Ist der Wechsel sinnvoll? Es gibt plausible Gründe für diesen Transfer, dennoch sind Zweifel angebracht. Weil Trainer Lucien Favre fest auf Raffael (24) als hängende Spitze setzt, ist im Sturmzentrum nur ein Platz frei: Die veranlagten Amine Chermiti (21) und Valeri Domovchiyski (22) sollen dort künftig mehr Einsatzzeiten erhalten und mit Routinier Hertha: Zurück in die Zukunft? Wichniarek konkurrieren. Hochpreis-Lösungen waren als Ersatz für Marko Pantelic (30, aussortiert) und Andrey Voronin (29, zu teuer) nicht drin. Zuletzt etwa musste Favre einem Berater absagen, der ihm den argentinischen Nationalspieler Gonzalo Ruben Bergessio (24, San Lorenzo) anbot. Mit Wichniarek kommt jetzt ein 32-Jähriger, der bei seinem ersten Gastspiel in Berlin (Juli 2003 bis Januar 2006; 44 Spiele/4 Tore) grandios scheiterte und der mit seinem unschönen Abgang (Klage auf Zahlung eines angeblich versprochenen Handgeldes) und dem Nachtreten ( Dieter Hoeneß hat mich meine Karriere gekostet ) den Hauptstadtklub zusätzlich verprellte. Bei den Fans ist er umstritten. Warum wollte Favre Wichniarek? Die Auswahl an bezahlbaren Stürmern, die verlässlich treffen und keine Zeit zur Akklimatisierung brauchen, ist begrenzt. Ich kenne Artur seit zwei Jahren, sagt Favre. Artur war immer extrem gefährlich. Und er ist schnell. Willkommen in Berlin: Nach dreieinhalb Jahren kehrte Artur Wichniarek zurück zu Hertha BSC. Da war er immer extrem gefährlich. Und er ist schnell. Wichniareks letzte Torquoten: 10 (2006/07), 10 (07/08), 13 (08/09). Der polnische Ex-Nationalspieler (17 Länderspiele/4 Tore) war der Alleinunterhalter in Bielefelds Offensive. Favre schätzt an ihm auch die Bereitschaft, weite Wege zu gehen für Herthas laufintensives System unabdingbar. Was reizt Wichniarek an Berlin? Auf die 2. Liga hatte er keine Lust, Anfragen von Genclerbirligi (Türkei) und Asteras Tripolis (Griechenland) reizten ihn nicht wirklich. Jetzt ist er nah an seiner Heimat und kann nochmal international spielen (Europa League). Er brennt auf Wiedergutmachung: Ich habe damals die Erwartungen nicht erfüllt, meine zweite Chance will ich nutzen. Woran scheiterte Wichniarek in seiner ersten Zeit bei Hertha? An sich selbst und den Umständen. Mit den ebenfalls neu verpflichteten Fredi Bobic und Niko Kovac sollte er LUCIEN FAVRE, Hertha-Trainer Hertha 2003/04 in die Champions League führen. Stattdessen ging es mit einem Team, dem es sportlich und hierarchisch an der Balance fehlte, in den Abstiegskampf. Unter Huub Stevens musste Wichniarek zeitweilig sogar als Rechtsaußen ran ( Das ist nicht meine Position ). 1Das Ausmaß der Verletzung schockte sogar Herthas medizinische Abteilung: Riss des vorderen Kreuzbandes und des Innenbandes, Riss des Innenmeniskus, Teilabriss der Patellasehne der im September 2007 auf Schalke erlittene Totalschaden im rechten Knie gefährdete die Fortsetzung von Lucios (30, Vertrag bis 2011) Karriere. Auf dem mühsamen Weg zurück setzte der in der Reha überaus emsige Brasilianer am Samstag den nächsten Meilenstein: Beim 5:2-Testspielsieg in Prenzlau bestritt Lucio erstmals wieder volle 90 Minuten die erste Halbzeit in Wen holt Hertha noch? Dass ein weiterer Angreifer kommt, ist keineswegs ausgeschlossen, auch wenn Favre sagt: Normalerweise bleibt es so, wie es ist. Vordringlich gesucht werden nun erstmal ein Mittelfeldspieler und ein Innenverteidiger. STEFFEN ROHR BERLIN: Der Brasilianer kämpft sich zurück Lucio happy: Die Angst ist weg seinem angestammten Revier auf der linken Außenbahn, die zweite Halbzeit als hängende Spitze hinter Raffael. Das war nur ein Experiment, er bleibt auch künftig links, sagt Trainer Lucien Favre, der den Brasilianer weiter testen wird: Er braucht Spielpraxis. Denn Training ist nicht das Gleiche wie Spiele. Lucio, der nach seiner Verpflichtung im Sommer 2007 fulminant losgelegt hatte (ein Tor und drei Assists in acht Bundesliga-Spielen), ist guter Dinge: In der letzten Saison war bei meinen Kurzeinsätzen noch etwas Angst da. Die ist jetzt weg, das Knie ist wieder perfekt. STR Foto:Conrast AUE: Semler soll kommen, wenn andere gehen Braham soll mehr zeigen 1Die Empfehlung für einen Vertrag in Aue ist gut: Mit drei Toren wusste Najeh Braham beim 6:0 im Test beim Sechstligisten Hohenstein- Ernstthal zu überzeugen. Doch Rico Schmitt stimmte in die Lobeshymnen über den Angreifer nicht mit ein. Najeh hatte rund 65 Minuten Einsatzzeit da ist es schwer, etwas Genaueres abzuleiten. Wir werden ihn mit ins Trainingslager nehmen und wollen uns ein Gesamtbild von ihm machen, erklärte der Trainer und ergänzte: Wenn er fit ist, kann er uns durchaus weiterhelfen. Aber Najeh ist auch schon 32 Jahre. Braham steht derzeit beim Regionalligisten 1. FC Magdeburg unter Vertrag, wurde aber aus sportlichwirtschaftlichen Gründen aus dem Kader gestrichen. Überzeugen konnte die Verantwortlichen bereits Nico Klotz (VfB Stuttgart II), der in Hohenstein-Ernstthal zweimal traf und 1Ein Platz ist noch zu haben im Kader des Zweitliga-Absteigers SV Wehen Wiesbaden. Denn mit der Verpflichtung des 26-Jährigen Paderborners Jovan Damjanovic erreicht die Mannschaft von Trainer Hans Werner Moser auch im Angriff allmählich Sollstärke. Einen Mann für die Offensive will Manager Bernhard Raab gerne noch in den Kader einfügen, dann wird unter die Personalplanung ein Strich gemacht. Doch diese letzte Verpflichtung ist knifflig. Denn noch immer ist einen Zweijahresvertrag erhalten soll. Allerdings gab es noch keinen Vollzug, so dass Klotz nicht mit ins Trainingslager ging. Der 22-Jährige wäre der vierte Neuzugang. Dem gegenüber stehen mit Arne Feick (Arminia Bielefeld) und Benjamin Baltes (aussortiert, noch ohne neuen Verein) zwei Abgänge. Der Kader soll weiter abgespeckt werden. Mohamed El Berkani durfte nicht mit ins Trainingslager, damit er die Chance bekommt, sich bei einem anderen Klub vorzustellen, betont Schmitt. Weitere Wackelkandidaten wie Mittelfeldspieler Daniyel Cimen oder Angreifer Sebastian Glasner dürfen sich noch einmal bewähren. Abgereist ist zunächst Borut Semler. Die Auer wollen mit dem Stürmer aus Slowenien in Kontakt bleiben. Eine Verpflichtung hängt aber nicht zuletzt davon ab, ob Spieler mit laufenden Verträgen das Feld räumen. OLAF MORGENSTERN die Zukunft von Marcel Ziemer nicht geklärt. Jenem Angreifer, der in der vergangenen Halbserie auf Leihbasis für den SVWW spielte, dann aber wieder zurück nach Kaiserslautern musste. Er will gerne erneut nach Wiesbaden kommen und Manager Raab und Coach Moser würden ihn liebend gerne wieder nehmen. Doch der Zweitligist 1. FC Kaiserslautern möchte den 23-Jährigen nicht gehen lassen. Zumindest nicht ohne finanzielle Vorteile. Doch Wehen-Wiesbaden- DRESDEN: Stürmer Njock wird weiter getestet Trehkopf schließt die Lücke 1Dynamo hat den Kader komplett. Drei Tage vor dem am heutigen Montag beginnenden Trainingslager am Bodensee verpflichteten die Dresdner noch Abwehrspieler René Trehkopf. Der 29-Jährige wechselte ablösefrei vom VfL Osnabrück an die Elbe und erhielt einen Vertrag bis René ist ein erfahrener Spieler, dessen Qualitäten uns definitiv helfen werden, sagt Cheftrainer Ruud Kaiser. Dynamo hat sich sehr um mich bemüht und war daher die erste Wahl, so Trehkopf, der bis 2003 schon mal in Dresden spielte damals aber für den DSC in der Regionalliga. Trehkopf bestritt 116 Zweitligapartien und spielte fünf Jahre für Erzgebirge Aue. Sein Wechsel nach Osnabrück stand unter keinem guten Stern. Ein Innenbandriss im linken Knie und später ein Muskelbündelriss im Oberschenkel zwangen ihn zu einer langen Pause. WEHEN WIESBADEN: Geschäftsführer Gräf lehnt Ablöse für Stürmer ab Weiteres Ringen um Wunschkandidat Ziemer Genauso konsequent wie Vorgänger Gerland? Mehmet Scholl. Foto: fi ro 1Die Personalplanungen der zweiten Mannschaft des FC Bayern sind abgeschlossen. Mit Torwart Ferdinand Oswald, David Alaba, Taygun Kuru, Mario Erb, Sene Saer und Nazif Hajdarovic haben die Münchner sechs Neuzugänge in ihren Reihen, dazu erhielt der im Winter auf dem Absprung stehende Stefan Rieß einen neuen Vertrag. Trainer Mehmet Scholl hatte sich ausdrücklich gewünscht, dass der Mittelfeldmann dem Klub erhalten bleibt. Geschäftsführer Wolfgang Gräf hat unmissverständlich erklärt, keine Ablöse zahlen zu wollen und auch nicht zu können. Eine vertrackte Situation also, die darin gipfeln könnte, dass nun doch ein ganz anderer Spieler den vierten echten Stürmerplatz im Kader des Neu- Drittligisten bekommen könnte. In diesem Fall wird wohl in der Winterpause der nächste Versuch unternommen, Wunschkandidat Ziemer zurück nach Wiesbaden zu holen. CARSTEN DIETEL Mehmet Scholl wird seine Linie finden, das hat er schon im Frühjahr als Interimslösung bewiesen, sagt Abteilungsleiter Werner Kern über den neuen Coach, der so gar nicht vergleichbar ist mit seinem Vorgänger Hermann Gerland. Die Mannschaft muss sich umstellen, das ist immer so, wenn ein neuer Trainer kommt Louis van Gaal ist auch anders als Jupp Heynckes oder Jürgen Klinsmann, sagt Kern, und Mehmet muss letztlich genauso konsequent wie Hermann sein. Kurzzeitig dachte ich schon ans Aufhören, gibt Trehkopf zu, jetzt aber will ich mich Schritt für Schritt in die neue Mannschaft kämpfen. Mit Freundin Antje und Söhnchen Ole (2) wird er nach Dresden ziehen und in Kürze sein Fernstudium in Sportmanagement beenden. Obwohl mit Trehkopf sowie Ibad Muhamadu, David Solga und Mirko Soltau die vier offenen Personalstellen besetzt wurden, nimmt Kaiser auch Probespieler Jeremie Njock mit ins Trainingslager nach Geisingen. Der 29-jährige Kameruner konnte im Test gegen die Reinickendorfer Füchse (5:0) zwar nicht voll überzeugen, aber der Trainer glaubt an die Stärken des Stürmers: Njock hat durch seinen Kreuzbandriss seit Monaten nicht mehr richtig trainiert. Deshalb fehlt ihm noch die Ausdauer. Eine Entscheidung will der Holländer erst nach der Vorbereitung treffen. JÜRGEN SCHWARZ Kommt er doch noch zum SVWW? Marcel Ziemer vom FCK. BAYERN II: Abteilungsleiter Werner Kern zuversichtlich Der Kader steht Mehmet Scholl wird seine Linie fi nden Foto: imago/harder Ihm zur Seite steht nun Rainer Ullrich, der einst schon beim Karlsruher SC sein Mentor gewesen ist. Im November wird Scholl den A-Schein machen, später die Fußballlehrerlizenz, der DFB ist informiert. Da wird es keine Probleme geben wir schummeln nicht, sagt Kern. Gerland wird als Sportlicher Leiter die Schnittstelle zum Profibereich sein. Diese Lösung ist traumhaft, sagt Kern, das ist sehr positiv für die Entwicklung unserer Spieler. MICHAEL GRUBER

57 3. LIGA 58 kicker, 6. Juli 2009 kicker, 6. Juli 2009 BUNDESLIGA 23 OFFENBACH: Manager Andreas Möller Spannungen? Das Thema langweilt mich 1 Offenbachs Manager Andreas Möller (41) erklärt das Saisonziel. kicker: Herr Möller, wie bewerten Sie das Auftaktprogramm der Kickers: Erfurt, Aue, im Pokal gegen Eintracht Frankfurt, dann Osnabrück. Andreas Möller: Schön, dass wir mit einem Heimspiel starten. Das Programm ist trotzdem nicht einfach. Wir wollen von Anfang oben mitspielen. Die Eintracht ist ein Bonusspiel und kann bei positivem Verlauf eine ganze Saison beeinflussen. kicker: Haben Sie Bedenken, dass Umfeld und Mannschaft sich nur auf das Main-Derby konzentrieren, und darunter der Alltag leidet? Möller: Das Derby ist sicher ein Highlight. Da besteht eine gewisse Gefahr. Aber ich bin sicher, dass unser Trainer dagegensteuern wird. kicker: Haben die Kickers eine Chance gegen die Eintracht? Möller: Die ist minimal. Aber ich sage auch, in solchen Spielen werden Helden geboren. Unsere Jungs können sich mit einem Spiel auf Jahre hinaus in die Herzen spielen. kicker: Sie haben bisher vier Neuzugänge verpflichtet. Was folgt? 1Das Jahn-Ziel bei der Suche nach Verstärkungen war klar: Wir müssen die Lücken schließen, die durch die Abgänge von Bambara, Brysch und Hiemer entstanden sind, sagte Markus Weinzierl. Knapp zwei Wochen nach dem Start in die Saisonvorbereitung ist der Trainer bereits zufrieden mit dem Stand der Kaderplanung. Zumal seit Donnerstag der fünfte Neuzugang feststeht: Marcel Hagmann (FC Ingolstadt) soll die Abwehr der Regensburger verstärken. Der 26-Jährige unterschrieb für ein Jahr. Er ist ein vielseitiger und guter Akteur, weiß Weinzierl. Mit Hagmann fasst das Jahn-Aufgebot nun 22 Mann. Davon fehlen derzeit die Rekonvaleszenten Binder, Schäffer und Selimbegovic, die allesamt Verletzungen aus der abgelaufenen Saison auskurieren. Auf der Ausfallliste steht ebenso Würll, der über Probleme mit der Patellasehne klagt. Das Quartett war auch nicht beim Möller: Wir wollen für Defensive und Offensive noch etwas tun. Wir haben einige Kandidaten im Auge. Jetzt müssen wir schauen, was machbar ist und wer zu uns passt. kicker: Boysen war enttäuscht, dass aus finanziellen Gründen kein Trainingslager möglich ist. Möller: Ich wäre auch gerne ins Trainingslager gefahren. Aber diese Entscheidung hat der Verein getroffen. Und daran haben wir uns zu halten. Aber dass es auch ohne Trainingslager geht, hat Union Berlin bewiesen. Die waren letzte Saison als einzige Mannschaft im Winter nicht weg und sind aufgestiegen. kicker: Wie ist Ihr Verhältnis zu Trainer Boysen, es war von Spannungen zu hören? Möller: Dieses Thema langweilt mich. Wir alle arbeiten für den Erfolg, jeder auf seine Weise. Es ist uninteressant, wer wie tickt oder wer mit wem besser kann. kicker: Was ist das gemeinsame Ziel? Möller: Ich bin es gewohnt, da zu sein, wo oben ist. Das ist sicher das Ziel aller OFC-Verantwortlichen. INTERVIEW: JOCHEN KOCH REGENSBURG: Eberls Nachfolge weiter unklar Marcel Hagmann verstärkt den Jahn Kurztrainingslager vergangene Woche dabei. Im Biathloncamp in Ruhpolding durfte die Mannschaft unter Anleitung von Olympiasieger Fritz Fischer ihre Treffsicherheit im Liegen und im Stehen erproben. Derweil ist die Ära von Präsident Franz Nerb zu Ende gegangen. Weil aber noch immenser Klärungsbedarf herrsche, hat der designierte Nachfolger Manfred Kraml das Amt noch nicht angetreten. Dem Vernehmen nach ist die finanzielle Abwicklung der letzten Saison noch offen, für die Nerb Sorge trägt. Ich fühle mich so lange noch in der Verantwortung, bis die geplante Kapitalgesellschaft und die Ausgliederung der Teams bis hinab zur U 19 von der Mitgliederversammlung bestätigt ist. Zudem ist weiter die Position des zurückgetretenen Sportchefs Horst Eberl vakant, dessen Amt erst mal Geschäftsführer Franz Gerber übernommen hat. HEINZ REICHENWALLNER Verfolgen ein gemeinsames Ziel: Offenbachs Manager Andreas Möller (vorne) und Trainer Hans-Jürgen Boysen wollen mit den Kickers nach oben. UNTERHACHING: Manager Hartmann kämpft Fink: Schmerzgrenze nicht erreicht 1In den Fällen der umworbenen Leistungsträger Anton Fink und Robert Lechleiter hat die SpVgg Unterhaching sich die Haltung des FC Bayern in Sachen Franck Ribery zum Vorbild genommen: Nur wenn jemand bereit ist, viel Geld in die Hand zu nehmen, erwägt man eine Trennung. Wir wollen die beiden nicht verkaufen, also sind andere Vereine am Zug die müssen uns sagen, was ihnen die Dienste unserer Spieler wert sind, sagt Manager Norbert Hartmann, der sich weigert, eine Schmerzgrenze offiziell zu taxieren. Bisher hat auch noch kein Klub diese Schmerzgrenze erreicht, sagt Hartmann, bei allen Angeboten haben wir bis jetzt noch keine Sekunde nachgedacht und sofort abgesagt. Fink soll sich allerdings selbst mit dem Karlsruher SC schon einig sein. Die Hachinger wollen in der nächsten Saison wieder oben mitspielen, sagt Präsident Engelbert Kupka, dafür brauchen wir unsere Besten. Zumal der Markt keinen adäquaten Ersatz hergibt. Hartmann äußert indessen auch Verständnis für die abwanderungswilligen Profis. Die würde eine neue Herausforderung reizen. Aber sie lassen sich nicht hängen, marschieren im Training vorbildlich mit. Dass die Hachinger hart bleiben können, haben sie vor zwei Jahren schon im Fall Robert Lechleiter bewiesen. Fink beendete die letzte Saison als Torschützenkönig, Zillner war zweitbester Torschütze des Klubs und bester Vorbereiter ihn ließ man damals nicht ziehen. Derweil hat Urgestein Ralf Bucher (37) seine Karriere nach 20 Jahren Vereinszugehörigkeit und 18 Jahren im Profifußball beendet und ein neues Betätigungsfeld bei der SpVgg gefunden. Der frühere Kapitän wird im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit arbeiten. MICHAEL GRUBER Foto: Hübner LEVERKUSEN: Kießling fordert Konzentration Genug geredet, jetzt müssen wir handeln! 1Das Inselleben fand am Sonntag endgültig ein Ende für die Bayer- Delegation, Borkum ist Vergangenheit, gestern Abend stand das erste ernstzunehmende Testspiel (bei Druckbeginn noch nicht beendet) auf dem Programm, in Wattenscheid gegen den marokkanischen Rekordmeister Wydad Athletic. Insgesamt drei Testspiele stehen in dieser Woche auf dem Plan, zur Freude der Spieler, die auch im 21. Jahrhundert lieber ein Spiel nach dem anderen absolvieren als eine Trainingseinheit nach der anderen. Obwohl: Borkum war okay, sagt Stefan Kießling (25). Die Intensität sei zwar hoch gewesen, doch wir bekamen immer wieder Phasen der Erholung zugestanden. Außerdem registriert der Nationalspieler entkrampfte Stimmung und einen Trainer, der eine lockere Art hat und bei dem man die große Erfahrung förmlich spürt. Heynckes ließ den Spielern Freiräume. Reglementierungen (etwa bei Essenszeiten) schaffte er ab, Vertrauen ist ihm momentan wichtiger als bedingungslose Kontrolle, er wird spüren, ob es zurückgezahlt oder aber ausgenutzt wird. Kießling: Danach sieht es ganz sicher nicht aus, hier zieht jeder mit. Jeder hat begriffen, auf was es ankommt! Auf eine gute Saison kommt es an, GLADBACH: Arango heute zum Medizincheck Offener Kampf um die rechte Abwehrseite Chance für Tobias Levels verdrängt er Paul Stalteri? 1Das lange Warten hat am heutigen Montag ein Ende. Für den Vormittag ist die Ankunft von Juan Arango (29) vorgesehen. Sollte er den Medizincheck bestehen, unterschreibt der Offensivspieler einen Vertrag bis 2012 und nimmt um 16 Uhr am Mannschaftstraining teil. Mit RCD Mallorca einigten sich die Borussen auf eine Ablösesumme in Höhe von 3,3 Millionen Euro. Mit dem Dienstbeginn des Kapitäns der Nationalmannschaft Venezuelas werden sicherlich wieder die Dolmetscherqualitäten von Tobias Levels (22) gefragt sein. Der Verteidiger spricht hervorragend spanisch, hilft des Öfteren gerne bei Übersetzungen für den Argentinier Raul Bobadilla oder Roberto Colautti, auf viele Siege und jede Menge Tore. Deshalb reagierte Kießling auch regelrecht schockiert, als er einen Tag vor seiner eigenen Hochzeit erfuhr, dass Patrick Helmes, sein sportlicher Partner sich das Kreuzband gerissen hatte: Mal so ganz locker 21 Tore in einer Saison, das schaffen nur ganz wenige in Deutschland. Deshalb sind wir alle gefordert, Patricks Ausfall zu kompensieren. Dass dem Schweizer Neuzugang Eren Derdiyok (21) aktuell die besten Chancen eingeräumt werden, den freien Platz im Angriff neben Kießling einzunehmen, ist kein Geheimnis. Dass beide mit 1,90 Meter Körpergröße zu statisch in der Angriffsmitte verharren, sieht Kießling nicht: Wir sind zwar beide sehr groß, aber trotzdem nicht die gleichen Typen. Ich bin sicher, wir werden uns gegenseitig ergänzen und nicht auf den Füßen herumstehen. Wichtig ist sowieso, dass jeder Spieler dem anderen hilft, dass jeder auch für die Fehler des anderen einsteht. Die vergangene Saison hat tiefe Wunden geschlagen. So etwas, das weiß jeder im Kader, darf nicht mehr passieren. Eitelkeiten und Egoismen sollen keinen Platz mehr haben. Stefan Kießling geht mit gutem Beispiel voran und fängt bei den Argentinier mit israelischem Pass. Für Levels kein Problem. Ich mache das gerne. So bleibe ich in Übung, schmunzelt er über seinen Nebenjob, außerdem lerne ich auf dieser Art unsere neuen Spieler schneller kennen. Levels ist gefragt bei der Borussia. Doch nicht nur wegen seiner Fremdsprachenkenntnisse (neben Stammplatz? Tobias Levels. Foto: Kraft Foto: Imago/Zimmermann Flammender Appell: Leverkusens Stefan Kießling will mit seinen Kollegen die schwache Saison vergessen machen. sich an, sieht keinen Grund, einen Platz im Sturm für sich zu reklamieren: Wenn es der Mannschaft hilft, bin ich für alles offen. Das kann auch im Mittelfeld sein. Eins Spanisch noch Englisch, Französisch, Niederländisch). Auch als Verteidiger spielt das Eigengewächs in den Planungen von Michael Frontzeck eine wichtige Rolle. Der Trainer macht Levels Hoffnungen auf einen Startplatz auf der rechten Abwehrseite. Da Paul Stalteri mit Kanada am Gold Cup teilnimmt und voraussichtlich bis Ende Juli die Vorbereitung im Klub verpasst, kann Levels in dieser Zeit Pluspunkte sammeln. Der Kampf ist absolut offen, betont Frontzeck. Paul besitzt viel Erfahrung und hat in seiner Laufbahn schon große Erfolge gefeiert. Aber Tobias hat jetzt den Vorteil, dass er sich in den nächsten Wochen zeigen und empfehlen kann. Außerdem hat ist klar: Geredet worden ist genug, wir müssen jetzt handeln. Es liegt an uns, Platz neun aus der letzten Saison vergessen zu machen! FRANK LUSSEM er seine Sache in der vergangenen Saison gut gemacht. Vor allem in der Rückrunde setzte Frontzeck-Vorgänger Hans Meyer auf die enormen kämpferischen und läuferischen Stärken von Levels. Die Perspektive auf einen Stammplatz veranlasste den früheren U-21-Nationalspieler zur Verlängerung seines Vertrags bis 2011, obwohl ihm auch andere Angebote vorlagen. Den Kopf über sein Duell mit Stalteri will er sich aber nicht zerbrechen. An den ersten Spieltag denke ich nicht, der ist noch weit weg. Ich bin gesund, fühle mich topfit und gebe jeden Tag Gas. Ich hoffe, ich kann den Trainer von meinen Qualitäten überzeugen, sagt Levels. JAN LUSTIG

58 ZU GAST BEIM KICKER 34 kicker, 6. Juli 2009 INTERNATIONAL kicker, 6. Juli Ballack ist schwierig Zidane war nie link Nach dem Ende seiner aktiven Karriere wird HERBERT FANDEL (45) bald im Lehrstab tätig werden. Der langjährige Top-Schiedsrichter über Spieler und Spiele, Zukunft und Vergangenheit, Ziele und Pläne. kicker: Herr Fandel, haben Sie eigentlich einmal selbst Fußball gespielt? Herbert Fandel: Ja. Ich war ein eher mittelmäßiger Fußballer, technisch gut, aber nicht sehr zweikampfstark. Mit 21 Jahren habe ich aufgehört. Das ist mir nicht leicht gefallen. kicker: Warum haben Sie so früh aufgehört? Fandel: Ich habe damals schon in der Rheinlandliga gepfiffen und hatte ein eigenes Gespann. Das war gigantisch. Der junge Mann pfeift, hieß es überall. Aber spielen und pfeifen ließ sich nicht mehr unter einen Hut bringen. kicker: Wann haben Sie Ihr erstes Spiel geleitet? Fandel: Offiziell mit 14. Aber als ich 12 war, hat mir mein Vater bei einem Jugendspiel unseres Vereins die Pfeife in die Hand gedrückt. Wir haben 0:1 verloren durch einen Handelfmeter, den ich gegeben hatte. kicker: Wird Ihr Sohn auch einmal Schiedsrichter werden? Fandel: Nein, für einen weiteren Fandel wäre es immer schwierig, eine Karriere als Schiedsrichter zu beginnen. Dafür habe ich zu viele Spuren hinterlassen. Wir waren vier pfeifende Brüder, zwei waren immerhin in der Amateuroberliga aktiv. Aber sie sind alle nicht weitergekommen, auch weil sie meinen Namen trugen. kicker: Können Sie sich noch an Ihr erstes Bundesligaspiel erinnern? Fandel: Stuttgart gegen Frankfurt, 3:2, Beobachter Tritschler, vier Gelbe Karten. Ich hatte unheimlich Fracksausen, das war Emotion pur. kicker: Sind Ihnen in diesem Spiel Fehler unterlaufen? Fandel: Ein völlig fehlerloses Spiel gibt es für einen Schiedsrichter eher selten. Manche Fehler sind leider unumgänglich. Mein Bestreben war immer, keine spielentscheidenden Fehler zu machen, sondern wenn schon, dann eher in einem unbedeutenden Bereich. kicker: Was war Ihr größter Fehler? Fandel: 2003 im Revierderby. Es war 50 Minuten lang überhaupt nichts los. Dann haben sich 40 Meter von mir entfernt und in meinem Rücken Victor Agali und Dede gefetzt. Ich habe Agali vom Platz gestellt, aber ich hätte beide rausschmeißen müssen, auch wenn ich nichts gesehen habe. Das hätte mir meine Erfahrung sagen müssen. Gebt mir alles, was Fehler minimiert. kicker: Ist Ihnen Ihr Job nach 20 Jahren Bundesliga leichter von der Hand gegangen als am Anfang? Fandel: Ich wollte immer Berechenbarkeit vermitteln, auch wenn einem das oft als Arroganz ausgelegt wird. Ich denke, ich habe eine hohe Akzeptanz genossen. Bloße Beliebtheit war nie ein Gradmesser für mein Handeln. Es war ein schönes Zeichen für mich, dass kein Verein oder Verband den Schiedsrichter Herbert Fandel jemals abgelehnt hat. Was sehen Sie in der Zeitlupe? Nichts! kicker: Warum haben Sie vorzeitig aufgehört? Fandel: Ich wollte über den Zeitpunkt selbst bestimmen und nicht gesagt bekommen: Du bist jetzt 47 Jahre alt und wirst entsorgt. kicker: Sie haben die größten Spiele bis hin zum Finale der Champions League geleitet. Sind Sie stolz darauf? Fandel: Ich habe mich immer als Dienstleister des Fußballs gesehen, der Sport musste im Mittelpunkt stehen. Ich kann nicht sagen: Wie toll, hier spielen ein Messi, Ronaldinho oder Zidane auf, aber ich bestimme, was los ist. Das war nicht mein Ding. Aber es hat mich erfreut, solche Leute Fußball spielen zu sehen. Das ist Kunst. kicker: Wie stehen Sie zum Videobeweis? Fandel: Gebt mir alles, was Fehler minimiert. Eine hundertprozentig verlässliche technische Einrichtung, die sagt, ob der Ball im Tor war oder nicht. Es ist doch schrecklich, wenn jeder im Stadion gesehen hat, dass der Ball hinter der Linie war, aber das Schiedsrichterteam hat es nicht erkannt. Aber den Videobeweis sonst? Was sehen Sie denn in der Zeitlupe? Nichts! Zumindest nicht die Realität. Der Schiedsrichter kann am besten in Realgeschwindigkeit eine Szene beurteilen. In der Zeitlupe sieht jeder Soft-Kontakt schwerwiegend aus. Aber nicht jeder Kontakt kann im Fußball zu einem Elfmeter führen. Wo kämen wir denn da hin? kicker: Ist das menschliche Auge überhaupt in der Lage, knappste Abseits-Entscheidungen aufzulösen und korrekt zu entscheiden? Fandel: Nein, aber ich habe auch einen anderen Anspruch, als zu entscheiden, ob einer die Zehenspitze gerade noch vor einem Gegenspieler gehabt hat oder nicht. Das wird im Fernsehen mit den Linien versucht, aber auch das führt zu keinem richtigen Ergebnis. Was die Assistenten leisten, ist sensationell. Klare Fehler sind sehr selten. kicker: Wären Sie gerne Profi- Schiedsrichter gewesen? Fandel: Nein. Ich wollte Geradlinigkeit vermitteln in einem speziellen Metier, das nicht jeder beherrscht. Dazu gehören Passion und Leidenschaft. Schiedsrichter werden in vielen Facetten ausgebildet. Aber es ist unerlässlich, dass man seinen Mann im Leben steht und einen Beruf ausübt. kicker: Sie haben Konzertpianist studiert. Wie waren die genauen Umstände und warum sind Sie nicht mehr hauptberuflich in diesem Bereich tätig? Fandel: Ich habe in Wien, Salzburg und Köln studiert und in Salzburg in einem Saal vor 1000 Leuten gespielt. Ein international sehr renommierter Professor erschien bei mir in der Garderobe und bot mir einen Unterrichtsplatz bei ihm an. Aber diesen Weg weiterzugehen, hätte bedeutet, dass ich weg vom ITALIEN: Ein Verkauf des Vereins lässt weiter auf sich warten Entlastung für Kapitän Totti gesucht 300 Millionen fehlen AS Rom in der Klemme 1Als erstes Team der Serie A startete der AS Rom am Wochenende die Vorbereitung und setzte dabei auf schillernde Erinnerungen. Man wählte das Hotel Royal Hinterhuber in Bruneck nahe Bozen, wo die Gelb- Roten bereits von 1976 bis 1983 Station machten damals unter anderem mit Falcao, Bruno Conti oder Carlo Ancelotti sowie dem legendären Coach Niels Liedholm. Nach 26 Jahren sind die Römer nun wieder im südtiroler Pustertal, wo sie wohl ein wenig dem Dilemma entfliehen, das den Klub seit Wochen nicht zur Ruhe kommen lässt. Zum einen wechseln beinahe täglich die Wasserstandsmeldungen über eine geplante ausländische Übernahme, nebenher ruhen sportliche Planungen still wie ein Bergsee. Um Transfers bemühen wir uns zur rechten Zeit, sagte Trainer Luciano Spalletti, dessen Abgang eigentlich bevorstand, der sich mit der Vereinsführung dann aber noch einmal zusammenraufte. Im Grunde wäre die Zeit aktuell sehr recht, denn Neuzugänge können im Trainingslager nicht schaden, außerdem tritt die zuletzt sechstplatzierte Roma bereits Ende Juli in der Europa League zum ersten Pflichtspiel an. Ohne die Champions-League- Millionen der vergangenen Jahre und mit einem nicht gerade prallen Konto muss der Verein vor dem NEWS Die UEFA hat beschlossen, dass Schiedsrichter auf rassistische Zwischenfälle reagieren sollen. Demnach kann ein Spiel zunächst unterbrochen werden, sollten dann auch Stadiondurchsagen nicht helfen, kann der Referee abbrechen. Die Regelung treten ab sofort in allen UEFA-Wettbewerben in Kraft. Ronaldo (32) hat mit dem Sieg von Corinthians im Pokalfinale gegen Internacional Porto Alegre (2:2 und 2:0) zum ersten Mal einen nationalen Titel in Brasilien gewonnen. Karel Jarolim (52) lehnte das Angebot ab, neuer Nationaltrainer Tschechiens zu werden. Der Vater des Hamburger David Jarolim (30) zieht es vor, weiter bei Slavia Prag zu bleiben, statt die Nachfolge von Frantisek Straka (51) anzutreten. Foto: picture-alliance/dpa Bange Blicke: Francesco Totti will zwar bis 2014 verlängern, doch seine Roma steht vor schweren Zeiten. Shopping aber zunächst Spieler loswerden. Christian Panucci (36) steht vor einem Wechsel zum FC Genua, bringt aber keine Ablöse ein. Im Gegensatz zu David Pizarro (29) und Julio Baptista (27), die man gern verkaufen würde. Insbesondere vom Brasilianer verspricht man sich einige Millionen, die Spalletti wieder investieren will. Ein kopfballstarker Angreifer, der für Totti Entlastung schafft, hat Priorität so Spalletti. Julio Cruz (Inter) ist mit 2,5 Millionen Euro Jahresgehalt noch zu teuer, ebenso Vincenzo Montella (35) hat seine Karriere beendet. Der ehemalige Nationalstürmer vom AS Rom, dessen Vertrag noch bis 2010 gelaufen wäre, wird als Jugendtrainer bei den Römern arbeiten. Beim FC Valencia kündigt sich ein erneuter Wechsel in der Führungsetage an. Ex-Präsident Vicente Soriano ist neuer Mehrheitsaktionär des Klubs und steht vor einer Ablösung des erst seit einem Monat amtierenden Valencia-Chefs Llorente. Josip Tadic (21) wechselt von Dinamo Zagreb zum französischen Erstligisten Grenoble Foot 38. Dort erhält der ehemalige Stürmer von Bayer Leverkusen einen Vierjahresvertrag. Die Ablösesumme beträgt Euro. 1 Anfang Dezember müssen wir eine Entscheidung treffen, weiß Michel Platini (54, Foto), wir haben mit der Zeit gespielt, doch irgendwann werden wir keine Zeit mehr haben. Wir rennen auf eine Wand zu, stellte der UEFA-Präsident nach dem Kongress des Exekutiv-Komitees in der vergangenen Woche im litauischen Vilnius fest. Die EURO 2012 wird langsam aber sicher zur unendlichen Geschichte, weil Co-Gastgeber Ukraine schon seit September 2007 die Ausrichtung der EM-Endrunde nur unter strengen Auflagen hält. Dagegen sind die Vorbereitungen in Polen, dem zweiten Austragungsland, weitgehend auf Stand. wie die geforderte Ablöse für Roman Pavlyuchenko (Tottenham). Nebenher suchen die Römer auch eine gestandene Nummer zwei hinter Stammkeeper Doni. Unterdessen hat Klub-Ikone Totti angekündigt, bald bis 2014 zu verlängern, auch über ein Comeback im Nationalteam denkt er nach. Die Tifosi des AS Rom träumen derweil weiter von frischen Millionen aus einer Vereinsübernahme. Momentan ist die Familie Sensi durch den Erdölkonzern Italpetroli mit 51 Prozent Hauptaktionär der Roma, steht aber mit rund 300 Millionen Euro bei der Bank Unicredit in der Kreide. Vor zwei Wochen scheiterte zunächst der Verkauf an eine Gruppe um FIFA- Spielervermittler Vinicio Fioranelli aus der Schweiz, der aber bald einen neuen Versuch starten will. Zwei weitere Interessenten soll es geben, einer davon stammt angeblich aus Libyen. Das Ende bleibt weiter offen. Denn in der Vergangenheit waren auch schon Käufer aus Russland und den USA ergebnislos in Rom gewesen. OLIVER BIRKNER UEFA: Druck auf die Ukraine wegen EURO 2012 Platini und die Option Deutschland In Anbetracht der misslichen Situation in der Ukraine hat der UEFA-Präsident in einem Interview den Druck auf die Ukraine noch einmal erhöht. Wenn wir nicht in der Ukraine spielen, dann müssen wir zwei andere Stadien finden, meinte Michel Platini unmissverständlich. Ob Leipzig und Berlin eine mögliche Alternative seien, beantwortete der sonst so vorsichtig zurückhaltende Präsident: Das ist eine Option! Seitens des DFB hält man bezüglich der Äußerung Platinis zum Thema einer möglichen Übernahme den Ball flach. Bis zum 30. November haben die Ukrainer jetzt Zeit, die bisher herrschenden Defizite bei den Stadien und der Infrastruktur zu beheben. N. N.

59 46 INTERNATIONAL kicker, 6. Juli 2009 ZU GAST BEIM KICKER kicker, 6. Juli GOLD CUP: Cherundolo feiert sein Comeback im US-Team Aguirre: Wir sind von niemand abhängig 1Fast direkt nach ihrem zweiten Platz beim Confederations Cup in der Vorwoche startete die US-Auswahl als Gastgeber am vergangenen Samstag mit einem lockeren 4:0- Erfolg über Grenada in den Gold Cup. Beim Versuch, den dritten Titel in Serie und den fünften insgesamt zu holen, setzt Coach Bob Bradley allerdings auf einen runderneuerten Kader. Für die Jungs ist das eine große Chance, so Bradley. Es war geplant, eine starke Auswahl nach Südafrika zu schicken und den Gold Cup dazu zu nutzen, uns bestimmte Spieler anzuschauen, die sich für den WM-Kader empfehlen können. Nebenbei feierte Für die Jungs ist das eine große Chance. Hannovers Rechtsverteidiger Steven Cherundolo gegen Grenada sein Comeback im US-Trikot. Beim großen Rivalen Mexiko setzt Trainer Javier Aguirre derweil nur auf wenige Legionäre wie Giovani Dos Santos (Tottenham) oder Carlos Vela (FC Arsenal) und viele Akteure aus der heimischen Liga. Auf Routiniers wie den Ex-Stuttgarter Pavel Pardo, Cuauhtemoc Blanco, Rafael Marquez, Ricardo Osorio (VfB Stuttgart), Oswaldo Sanchez oder Carlos Salcido verzichtete Aguirre gleich ganz. Unser Team ist von niemand abhängig, erklärt der Trainer seine Spielerwahl. Niemand ist gesetzt. Es gibt sicher Leute, die anderer Meinung sind und bestimmte Spieler vorziehen würden. Aber ich habe das Recht, die auszusuchen, die ich will. Aguirre hatte das Amt im April von Sven Göran Eriksson übernommen und versucht nun, die ins Straucheln geratene El Tri wieder auf Kurs zu bringen. In der WM- Qualifikation liegen die Mexikaner in ihrer Gruppe hinter Costa Rica, den USA und Honduras nur auf dem vierten Rang. Um das Ticket für Südafrika direkt zu lösen, müsste aber mindestens der dritte Platz her. Erfolgserlebnisse beim Gold Cup wären da ein willkommener Motivationsschub. Das Turnier selbst wird erstmals in 13 Stadien ausgetragen. Gespielt wird in Boston, Philadelphia, Dallas, San Francisco, Chicago, Washington, Miami, Seattle, Columbus, Houston, Phoenix, Los Angeles und New York. JERRY HAWKINS Wieder an Bord: Kapitän Steven Cherundolo (links, gegen Jason James) feierte gegen Grenada sein Comeback im Trikot der US-Auswahl. Spielplan CONCACAF Gold Cup 2009 in den USA GRUPPE A Samstag, 4. Juli: Kanada Jamaika 1:0 Costa Rica El Salvador 1:2 Mittwoch, 8. Juli: Jamaika Costa Rica El Salvador Kanada Samstag, 11. Juli: Costa Rica Kanada El Salvador Jamaika GRUPPE B Sonntag, 5. Juli: Honduras Haiti 1:0 Grenada USA 0:4 Donnnerstag, 9. Juli: Haiti Grenada USA Honduras Sonntag, 12. Juli: USA Haiti Honduras Grenada GRUPPE C Sonntag/Montag, 5./6. Juli: Panama Guadeloupe * Nicaragua Mexiko * Freitag, 10. Juli: Guadeloupe Nicaragua Mexiko Panama Sonntag/Montag, 12./13 Juli: Panama Nicaragua Mexiko Guadeloupe VIERTELFINALE Samstag/Sonntag, 18./19. Juli: (1) Sieger A Zweiter B (2) Sieger B Dritter A/C (3) Zweiter C Zweiter A (4) Sieger C Dritter A/B HALBFINALE Donnnerstag, 23. Juli: Sieger VF 1 Sieger VF 2 Sieger VF 3 Sieger VF 4 ENDSPIEL Sonntag, 26. Juli, New York: Sieger der Halbfinals *) = Bei Redaktionsschluss nicht beendet. Gruppenspieltage nach MESZ. Die K.-o.-Runde ist noch nicht genau terminiert. Foto: picture-alliance COPA LIBERTADORES Brujita Veron: Auf den Spuren der Hexe 1Man sieht sich ja bekanntlich immer zweimal. Doch die beiden Finalspiele der Copa Libertadores werden für Estudiantes La Plata und Cruzeiro Belo Horizonte bereits die Duelle Nummer drei und vier in der aktuellen südamerikanischen Champions League. Am Mittwoch haben zunächst die Argentinier Heimreicht, das Rückspiel findet eine Woche später in Brasilien statt. Bereits in der Gruppenphase hatten sich beide Teams gekreuzt, Cruzeiro 3:0 gewonnen, Estudiantes 4:0. Ein Favorit ist nicht auszumachen. Allerdings ist bei Estudiantes der Regisseur angeschlagen: Juan Sebastian Veron (34) genannt Brujita, die kleine Hexe. Sein Einsatz ist wegen einer Wadenverletzung unklar. Ansonsten steht das Gerüst: Im Tor der bereits vom italienischen Erstligisten Catania erworbene neue Nationalkeeper Andujar, die Abwehr organisiert Rolando Schiavi, 2003 bereits mit den Boca Juniors Libertadores-Sieger. Vorne soll es vor allem Mauro Boselli richten. Bei Cruzeiro überragen indes die Mittelfeldspieler Wagner und Ramires, der jüngst beim Confed-Cup für Brasilien auftrumpfte und nach den Finals zu Benfica wechseln wird. Der Ex-Hamburger Juan Pablo Sorin (33) ist nur Ersatz, der Ex-Leverkusener Athirson (32) ebenso. Beide Vereine könnten durch einen Erfolg an große alte Zeiten anknüpfen. Die Studenten aus La Plata gewannen von 1968 bis 1970 dreimal in Folge den Pott, 1968 auch den Weltpokal. Mit dabei damals als Abräumer der spätere Weltmeister- Trainer und heutige Nationalelf- Manager Carlos Bilardo. Und Juan Ramon Veron, die Hexe und Vater der aktuellen kleinen Brujita. Für Cruzeiro wäre es der dritte Copa-Titel, womit man zum brasilianischen Rekordsieger Sao Paulo aufschließen würde. Bereits 1976 und 1997 hatte man triumphiert. Danach jedoch gegen Bayern München und Borussia Dortmund jeweils den Weltpokal verpasst. P. GERALDES/C. FREITAS Wadenprobleme: Regisseur Veron. Foto: Imago/Latinpress Fußball muss. Deswegen habe ich nein gesagt. kicker: Was ist Ihr Lieblingsstück? Fandel: Die Ballade f-moll von Frederic Chopin. Die kann ich heute noch aus dem Stegreif spielen und man könnte sie auf CD brennen. kicker: Viele Schiedsrichter nehmen berufliche Einschränkungen in Kauf. Sind 3600 Euro Entlohnung für ein Bundesligaspiel korrekt? Fandel: Es geht ja nicht in erster Linie um das Geld. Ich habe auch noch für 72 Mark Tagesspesen gepfiffen Euro ist eine bestenfalls gerade adäquate Summe, um die beruflichen Nachteile auszugleichen, die auf jeden einzelnen Bundesliga- Schiedsrichter zukommen. Jede Karriere knickt ein wenig ein, weil man zeitlich immer verfügbar sein muss. Und das in einem Alter, in dem die Kollegen die Karriereleiter in ihrem Beruf hochklettern oder die Weichen dafür stellen. kicker: Hat man schon einmal versucht, Sie zu bestechen? Fandel: Ja, das war in meinem fünften Jahr als Schiedsrichter, in der Ich kann nicht sagen, wie toll, ich bestimme: Herbert Fandel über sein Selbstverständnis als Schiedsrichter. Bezirksliga. Ich hatte einen Spieler vom Platz gestellt, und sein Trainer hielt mir nach dem Abpfiff einen 50-Mark-Schein hin, damit ich den Pass wieder herausrücke. Ich habe das natürlich sofort gemeldet, der Trainer wurde lebenslang gesperrt. kicker: Gab es auf internationaler Ebene Bestechungsversuche? Fandel: Ganz ehrlich: Nein! Da ist nie etwas passiert, und ich habe auch nie davon gehört. Auch wenn ich seit Robert Hoyzer nicht mehr die Hand für alle ins Feuer legen würde. Das war sehr schlimm damals, als die ganze Sache öffentlich wurde. Man hat uns von einem Tag auf den anderen mit Kriminellen in einen Topf geworfen. kicker: Markus Merk hat nach dem Ende seiner Karriere gesagt, dass er die größten Kämpfe auf dem Platz mit Luis Figo ausgetragen hat. Gibt es bei Ihnen auch einen speziellen Patienten? Fandel: Figo war wirklich schwierig, und auch Michael Ballack ist kein einfacher Spieler. Vorbildlich Fotos: Dieter Fleischmann fand ich immer Zinedine Zidane. Sehr angenehm im Umgang war auch Gennaro Gattuso, der ja als beinhart gilt. Wir haben uns vor den Spielen freundschaftlich und respektvoll begrüßt und offen miteinander gesprochen. Manchmal musste ich ihn zeitnah verwarnen. Nach dem Abpfiff war er dennoch immer der Erste, der zu mir kam. kicker: Aber Zidane ist sehr häufig vom Platz geflogen, nicht nur im WM-Finale Fandel: Er war nie link. Zidane ist immer mal wieder ausgerastet, aber das war nicht versteckt, sondern gut zu erkennen. Das war Emotion pur bei ihm. kicker: Gibt es Trainer, die den Job schwer machen? Fandel: Ja, es gibt welche, die nur ihren Vorteil suchen. Aber das kann ich nicht mal vorwerfen, da bringe ich durchaus Verständnis für auf. Trainer sind zum Erfolg verdammt, noch mehr als Spieler, und stehen unter einem enormen Druck. kicker: Durfte man zu Ihnen sagen: Ihre Spielleitung ist unter aller Sau? Das hat Felix Magath einmal zum Schiedsrichter gesagt und damit eine Diskussion über die Umgangsformen losgetreten. Fandel: Im Fußball ist der Ton manchmal rau. Unter vier Augen kann man vieles sagen. Bekommen allerdings Dritte das mit, kann ein Schiedsrichter es nicht durchgehen lassen. Das würde zu einem Autoritätsverlust führen. kicker: Sind Sie selbst manchmal auf dem Platz ausfällig geworden? Fandel: Wenn ich ein Ventil gebraucht habe, habe ich mein Eifeler Platt ausgepackt. Da gibt es zwei Sätze, mit denen ich wunderbar fluchen kann, aber es versteht sie keiner. kicker: Gibt es auch Freundschaften auf dem Platz? Fandel: Es gab in der ganzen Zeit nur drei Spieler, mit denen ich mich geduzt habe. Ihre Namen möchte ich nicht nennen. Allgemein sind Ja, man hat versucht, mich zu bestechen. Freundschaften auf dem Platz gefährlich, Nähe blockiert. Es geht darum, klare Entscheidungen zu treffen. Allerdings habe ich am Ende meiner Karriere mehr mit den Spielern gesprochen als am Anfang. kicker: Reißt Ihr vorzeitiger Rücktritt eine große Lücke? Fandel: Nein, Deutschland hat gute junge Schiedsrichter wie Wolfgang Stark, Florian Meyer oder Felix Brych, der jetzt in die Top-Gruppe der FIFA aufgerückt ist. International sehe ich das ein wenig anders. In diesem Bereich haben mit Markus Merk, Anders Frisk, Urs Meier und Pierluigi Collina mehrere herausragende Leute in jüngerer Vergangenheit aufgehört. Vor der Europameisterschaft haben viele auf die Liste der eingesetzten Schiedsrichter geschaut und uns gefragt: Wie soll das gut gehen? kicker: Gibt es Verbesserungsmöglichkeiten im Ausbildungssystem? Fandel: Auch wenn das manche nicht hören wollen: Was Volker Roth, Eugen Strigel und Manfred Amerell in Deutschland in den vergangenen Jahren in dieser Beziehung auf die Beine gestellt haben, ist europa- und weltweit vorbildlich. Die Schiedsrichter werden in ihrer Persönlichkeitsstruktur geschult, es gibt Kurse in Sachen Rhetorik oder Körpersprache. All das gehört zu einem gut funktionierenden Ganzen dazu. kicker: Wie sieht Ihre persönliche Zukunft aus, treten Sie bald in die Fußstapfen des Ausschussvorsitzenden Volker Roth? Fandel: Ich habe gesagt, dass ich nach dem Ende meiner Karriere Verantwortung übernehmen will. Dafür sind die Signale von allen Seiten da. Und es ist doch klar: Wer wie ich jahrelang als aktiver Schiedsrichter mit an der Spitze stand, der will irgendwann eine Führungsaufgabe übernehmen. AUFGEZEICHNET VON THOMAS ROTH Denkanstöße: Herbert Fandel im Kreis der kicker-redaktion mit Klaus Smentek, Thomas Roth und Axel Heiber (von rechts).

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Ergebnis. Tipp. Punkte. Tipp. Ergebnis. Punkte. Tipp. Ergebnis. Punkte. Punkte 1. Spieltag 05.08.2011 Borussia Dortmund - Hamburger SV 06.08.2011 FC Bayern München - Bor. Mönchengladbach 06.08.2011 Hertha BSC - 1. FC Nürnberg 06.08.2011 FC Augsburg - SC Freiburg 06.08.2011 Hannover

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