Patrick Rösler I Manfred Schlatter. Of Weg im Muntafu. Reise- und Kulturlandschaftsführer Montafon

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1 Patrick Rösler I Manfred Schlatter Of Weg im Muntafu Reise- und Kulturlandschaftsführer Montafon

2 Patrick Rösler / Manfred Schlatter Silberberg GmbH Montafon ISBN: Silberberg GmbH Montafon Gurthweg 3, 6781 Bartholomäberg Of Weg im Muntafu Reise- und Kulturlandschaftsführer Montafon Verlag und Auslieferung für Deutschland und Schweiz: Finanz Colloquium Heidelberg GmbH Plöck 32a, Heidelberg info@fc-heidelberg.de Auslieferung für Österreich: Silberberg GmbH Montafon Gurthweg 3, 6781 Bartholomäberg info@silberbergmontafon.at Titelfoto: Manfred Schlatter Satz & Design: Michaela Liepert, Silberberg GmbH Montafon Druck: Best Response GmbH, Bruchsal Silberberg GmbH Montafon

3 Inhalt Vorwort und Autoren 4 Einführung und Überblick 8 Das Tal Montafon 9 Verkehr ins und im Montafon 15 Wirtschaft im Montafon: Stromtourismus und Touristenstrom 21 Die Montafoner: Sprache, Abstammung, Tradition 29 Essen und Trinken im Montafon 35 Mountainbike und E-Bike im Montafon 38 Kultur im Montafon 41 Montafoner Kulturlandschaft 42 Traditionelle Landwirtschaft 53 Maisäßlandschaft 75 Montafoner Haus und Montafoner Tisch 81 Trockensteinmauer und Schragazu 87 Holzen und Jagen 89 Einfluss von Naturkatastrophen auf die Kulturlandschaft 93 Stallehr und Lorüns 96 Diebschlössleweg 97 St. Anton und Vandans 98 Lünersee und Schesaplana 103 Rellstal 105 Bartholomäberg und Silbertal 106 Barockkirche Bartholomäberg. Barock und Kirchen im Montafon 117 Archäologische Ausgrabungen am Bartholomäberg 120 Bergbaugeschichte 121 Rellseck, Alpe Latons und Itonskopf 125 Rundwanderung Kristberg Wasserstubental Fellimännle Silbertal 127 Winter- und Schneeschuhwanderungen Bartholomäberg - Kristberg 129 Schruns und Tschagguns 132 Montafoner Museen 142 Aktivpark Montafon 144 Ernest Hemingway und Josef Battlogg 145 Hochjochgebiet 147 Latschau und Golm 149 Gauertal 153 Grabs und Bitschweil 160 St. Gallenkirch und Gargellen 162 Maisäßwanderung Montiel, Netza, Monigg, Sascharscha 165 Gargellen 169 Skifahren in der Silvretta Montafon 174 Via Valtellina 176 Spaziergang Sarottlamaisäß und Fideliskapelle 178 Gaschurn und Partenen 180 Silvretta-Hochalpenstraße und Silvrettasee 183 Aussichtsberge Versettla, 2372m und Madrisella, 2466m 188 Garneratal und Tübinger Hütte 191 Zur Saarbrücker Hütte, 2538m 192 Europatreppe Verwallquerung: Gaschurn Heilbronner Hütte Silbertal 194 Hinweise auf weiterführende Informationsquellen 196 Empfehlenswerte Bücher 196 Empfehlenswerte Links Inhalt Inhalt 3

4 und Überblick Einführung Das Tal Montafon Das Montafon ist der südlichste Teil Vorarlbergs, des westlichsten Bundeslandes in Österreich. Vorarlberg liegt an der Grenze zwischen den Ost- und Westalpen, was den komplexen geologischen Aufbau der Berge erklärt. Das Tal erstreckt sich über 39 km von der Bielerhöhe bis Bludenz und wird von der Ill durchflossen. Das Montafon wird von der Verwallgruppe (Norden: Klostertal), dem Rätikon (Südosten: Schweiz/Prättigau) und der Silvretta (Südwesten: Tirol/Paznaun, Schweiz/Engadin) begrenzt. Höchster Berg ist der Piz Buin in der Silvretta mit 3312 m. Das Montafon ist die alpinste Region Vorarlbergs und zeichnet sich durch einzigartige Aussichtsberge, hohe Gletschergipfel, abwechslungsreiche Skigebiete, idyllische Schluchten ( Tobel ) mit Bächen und Wasserfällen, kleine und große, natürlich und künstliche Seen, saftige Wiesen, riesige Wald- und Alpgebiete und eine einzigartige Kulturlandschaft aus. Auch der Name weist auf Wasser und Berge hin: Mont = Berg und tavon = Tobel/ Schlucht, wobei der Name auch als Grubenberg gedeutet wird wobei der Name sich ursprünglich nur auf den Bereich Bartholomäberg/Kristberg bezog und aufgrund der Bergbaugeschichte auch als Grubenberg gedeutet wird. 8 Einführung und Überblick Das Tal Montafon 9

5 Schönverwall mit Patteriol 10 Einführung und Überblick Das Tal Montafon 11

6 Vandans: Rodundwerk I Wirtschaft im Montafon Stromtourismus und Touristenstrom Die ursprünglichen Wirtschaftsformen Landwirtschaft (vgl. dazu im Kapitel Montafoner Kulturlandschaft) und Bergbau (vgl. dazu im Kapitel Bartholomäberg und Silbertal) nährte die Bevölkerung bis Anfang des 20. Jahrhunderts nur schlecht. Viele Montafoner mussten sich als Saisonarbeiter durchschlagen und z.b. als Bauhandwerker, als Hilfspersonal in der Landwirtschaft oder mit dem Krauthobel durch halb Europa wandern. Süddeutschland und Frankreich waren dabei die beliebtesten Ziele. Sogar Kinder wurden über den Sommer auf schwäbische Bauernhöfe geschickt, um als Hirtenbube oder Kindermädchen etwas dazuzuverdienen und am heimischen Tisch nicht als Esser zur Last zu fallen. Dabei erschöpfte sich der Lohn häufig in neuer Kleidung für die Kinder. Diesen Schwabenkindern ist ein eigenes Projekt der Montafoner Museen gewidmet, auch Literatur und einen Film ( Die Schwabenkinder ) gibt es zum Thema. 20 Einführung und Überblick Wirtschaft im Montafon: Stromtourismus und Touristenstrom 21

7 Funken Schruns Die Montafoner Sprache, Abstammung, Tradition Das Montafon war bereits vor 5000 Jahren, also am Ende der Steinzeit, besiedelt. Vermutet wird, dass in der Bronzezeit neben Landwirtschaft bereits Bergbau im Montafon betrieben wurde. Im späten Mittelalter wanderten Walser zu. Hauptziel der Walserzuwanderungen war das Silbertal. Der Montafoner Dialekt ist eine Form des Alemannischen, also verwandt mit der insbesondere im südlichen Baden- Württemberg und der Nordostschweiz gesprochenen Sprache. Dabei hat die montafonerische Ausprägung starke rätoromanische Einflüsse. Die vordeutschen Wurzeln der Sprache haben sich bis heute bei vielen Ortsnamen erhalten: Tafamunt, Madrisa, Vergalda, Vallüla, Valleu etc. Heute leben ca Menschen im gesamten Montafon, wobei Zuzügler (vor allem aus Deutschland) einen immer beachtlicheren Teil ausmachen. Wichtiges Kulturgut im Montafon sind die Geschichten und Sagen, die sich erzählt werden. Diese Erzähltradition ist von der Österreichischen UNESCO-Kommission für Immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet worden. 28 Einführung und Überblick Die Montafoner: Sprache, Abstammung, Das Tal Montafon Tradition 29

8 Montafoner Mädchentracht anlässlich Erstkommunion Typische Elemente der Montafoner Tracht sind das Kleid ( Juppa ), zweierlei Jacken ( Glögglitschopa und Schlutta ) sowie ein reich besticktes Brusttuch. Außerdem unterschiedliche Kopfbedeckungen, die älteste wohl das Mäßli aus schwarz gefärbtem Wollfilz. Auffallend ist der Formen- und Materialreichtum, dem die sparsame Wiederverwendung gebrauchter Materialien gegenübersteht. Eine Besonderheit der Montafoner Tracht stellt die Mädchentracht dar nur unverheiratete Mädchen dürfen die Tracht mit langen, weißen Ärmeln tragen. Die Montafoner Tracht hat spezielle Eigenheiten und unterscheidet sich deutlich von den Trachten anderer Talschaften. Sie wird heute insgesamt zu festlichen und insbesondere kirchlichen Anlässen wieder häufiger getragen. Im Montafoner Heimatmuseum in Schruns findet sich eine eindrucksvolle Ausstellung über die Entwicklung und Veränderung der Montafoner Tracht. Montafoner Frauentracht 30 Einführung und Überblick Die Montafoner: Sprache, Abstammung, Das Tal Montafon Tradition 31

9 Kulturlandschaft Ein unglaublich wichtiges Kapital für das Montafon ist die Montafoner Kulturlandschaft, welche die Talschaft einzigartig macht und ein wichtiges identitätsstiftendes Element des Montafon Montafoner darstellt. Zentrale Bestandteile sind der durch die Landwirtschaft geprägte Wechsel von Wiesen und Wäldern bis in die Höhenlagen und das nur im Montafon existierende Montafoner Haus. Bartholomäberg: Schulers Legi Gauertal: Maisäß Plazadels 42 Montafoner Kulturlandschaft Montafoner Kulturlandschaft 43

10 Tschagguns: Plazadels St. Gallenkirch: Gweil Im Projekt Kulturlandschaftsinventar Montafon, das im Stand Montafon angesiedelt ist, wurden alle Gebäude außerhalb des Dauersiedlungsraumes in einer Datenbank und damit über 50% der Fläche des Montafon erfasst. Damit sollen das Alter der Gebäude, die architektonische Details und nicht zuletzt die Lebensformen in der Maisäßlandschaft erforscht werden. 78 Montafoner Kulturlandschaft Maisäßlandschaft 79

11 Bartholomäberg: Rellseck Winter- und Schneeschuhwanderungen Bartholomäberg - Kristberg Die gesamte Itonskopfgruppe, vom Rellseck ( Relles ) über den Kristberg bis zum Muttjöchle eignet sich hervorragend für Winter- und Schneeschuhwanderungen. Außer dem kleinen Skigebiet am Kristbergsattel und dem vom Klostertal erschlossenen Skigebiet Sonnenkopf ist das gesamte in Südhanglage befindliche Gebiet frei von Bahnen und Liften und von zahlreichen auch oder gerade für den Winter markierten Wegen präpariert und markiert. Schneeschuhe können z.b. am Panoramagasthof Kristberg, Gasthaus Mühle oder im Hotel Bergerhof ausgeliehen werden. So kann man von Bartholomäberg Kirche, dem Ferienhotel Fernblick, dem Gasthaus Mühle oder dem Kristberg dieses weitläufige Gebiet erschließen. Je nach Schneehöhe sind die Touren mit Bergschuhen oder nur mit Schneeschuhen bewältigbar. 128 Bartholomäberg und silbertal Winter- und Schneeschuhwanderungen: Bartholomäberg - Kristberg 129

12 Gauertal mit 3 Türme und Sulzfluh Gauertal Rasafeibach Gauertal Das Gauertal mit einem der schönsten Talschlüsse der Alpen ist im Winter wie im Sommer für eine Wanderung mit Berg- oder Schneeschuhen dringend zu empfehlen. Der Blick auf Drusenfluh, Sulzfluh und die allgegenwärtigen Drei Türme ist immer wieder atemberaubend. Sulzfluh 152 Schruns und Tschagguns Gauertal 153