Klimaschutz / Klimawandel- Eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Ministerialrat Dr. Jörg Stumpp
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1 Klimaschutz / Klimawandel- Eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung Ministerialrat Dr. Jörg Stumpp München, den
2 Troposphäre: 8-18 km 2
3 Lachgas Methan Kohlendioxid Entwicklung der Konzentrationen von Treibhausgasen 3 (nach IPCC, 2007)
4 4
5 2 Grad Celsius -Ziel 5
6 6
7 Kipppunkte - Klimawandel Kippelement Grönlandeis El Nino Westafrikanischer Monsun Amazonischer Regenwald Kritische globale Erwärmung 1-2 C 3-6 C 3-5 C 3-4 C 7
8 Herausforderung Minderung von Treibhausgasemissionen Ziel: Die globale Erderwärmung ist auf 2 C gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Die Treibhausemissionen sind bis zum Jahr 2050 weltweit um 50 % gegenüber heute zu mindern. Für die Industriestaaten bedeutet dies eine Minderung um 80 % bis zum Jahr
9 Herausforderung: Entwicklung der Weltbevölkerung lkerung Jährlicher Bevölkerungszuwachs: weltweit etwa 80 Mio. Menschen 9
10 Herausforderung Energieversorgung der Zukunft 10
11 Beispiel Sonnenenergie 11
12 UN-Klimaschutzkonferenz 1997 in Kyoto Kyoto-Protokoll Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen bis zum Zeitraum (Bezugsjahr 1990): Weltweit: 5,2 % EU-weit: 8 % Emissionsminderung länderspezifisch im Rahmen der Lastenteilung (burden sharing) sehr stark differenziert: Deutschland: 21 % (entspricht 75 % der EU-Last) 12
13 EU-Klimaziele bis 2020 Verbindliches Ziel: Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 20 % bis zum Jahr 2020 (Basisjahr 1990) In Verbindung mit internationaler Vereinbarung Erweiterung der Reduktionsverpflichtung auf 30 % möglich Ehrgeiziges Ziel: Erhöhung der Energieeffizienz um 20 % bis zum Jahr 2020 Verbindliches Ziel: Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien am Verbrauch der EU auf 20% bis zum Jahr 2020 (Lastenverteilung innerhalb der EU noch zu verhandeln) Verbindliches Ziel: Erhöhung des Anteils von Biokraftstoffen am Kraftstoffmarkt auf 10 % bis zum Jahr
14 Klimaschutz in Bayern 14
15 BayFORKLIM 1990 Bayerisches Klimaschutzkonzept 2000 / 2003 Umweltpakt I, II und III 1995 / 2000 / 2005 Klimadialog Bayern 2001 Gesamtkonzept Energiepolitik 2004 Gesamtkonzept Nachwachsende Rohstoffe 2003 /2005 Klima-Allianz 2004 Klimaprogramm Bayern
16 16
17 Klausurtagungen Kabinettausschuss Klimaschutz Interministerielle Arbeitsgruppe Klimaschutz 17
18 Bayerische Klimaziele 1. Reduktion der energiebedingten CO 2 -Emissionen von 90 Mio. Tonnen Ende der 90er Jahre auf 80 Mio. Tonnen bis 2010 (Klimaschutzkonzept 2000) 18
19 ,1 88,4 86,5 89,7 Energiebedingte CO 2 -Emissionen in Bayern 92,0 91,9 Klimaschutzkonzept ,8 89,7 89,4 87,3 87,5 87,7 83,6 83,4 82,8 80,80 Ziel: 80, CO2-Emissionen in Mio. Tonnen/Jahr
20 Bayerische Klimaziele bis Reduktion der energiebedingten CO 2 -Emissionen auf deutlich unter 6 Tonnen je Einwohner. (Klima- und Energiekabinett am ) 20
21 ,73 10,63 Energiebedingte CO2-Emissionen Pro-Kopf-Ausstoß ,29 9,52 8,23 6,70 6,22 4,18 3,65 1,02 China Indien 21 Deutschland Japan EU-27 Bayern Frankreich global Russland USA Tonnen CO2 pro Kopf
22 Sektorspezifische CO 2 -Emissionen in Bayern 2003 Nachhaltige Verkehrspolitik Neue Verkehrstechnologien Verkehr 36% Verkehr 37 % Haushalte, Kleinverbraucher 35 % Haushalte 36% Topschwerpunkt Energetische Altbausanierung Industrie* Industrie 28 28% % Flexibler Klimaschutz durch Emissionshandel *Industrie: Umwandlungssektor (insbesondere fossile Kraftwerke) + verarbeitendes Gewerbe 22
23 Bayerische Klimaziele bis Verdoppelung des Anteils erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch auf 20 %. 4. Steigerung der Energieproduktivität um 30 %. 5. Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung auf 25 bis 30 %. 6. Erhöhung des Beitrags der Geothermie auf jeweils 1 bis 2 % an der Stromerzeugung und Wärmeversorgung. 7. Erhöhung des Anteils der Biomasse am Primärenergieverbrauch auf 8 %. 8. Nutzung des Potenzials zur Steigerung der Stromerzeugung aus Wasserkraft. 9. Verdoppelung Kraft-Wärmekopplung an der Stromerzeugung. 10.Verringerung fossiler Energieträger an Stromerzeugung 23
24 Herausforderung Anpassung an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels Weißbuch der Kommission der EU Anpassung an den Klimawandel Ein europäischer Aktionsrahmen (2009) Deutsche Anpassungsstrategie an die Folgen des Klimawandels (Dez. 2008) Bayerische Klima-Anpassungsstrategie (Mai 2009) 24
25 Herausforderung Anpassung Laufende Maßnahmen in Bayern Hochwasserschutz-Aktionsprogramm 2020 Maßnahmen zur Vorsorge gegen Dürre und Trockenheit Niedrigwasser und Hochwasser-Informationsdienste Waldumbauprogramm Schutzmaßnahmen im Bergwald Sonderprogramm zur Stabilisierung der biologischen Vielfalt Hitzewarmsystem zum Schutz der Bevölkerung Programm zur Eindämmung von Georisiken im Alpenraum 25
26 Klimaprogramm Bayern 2020 zusätzlich 350 Millionen für Maßnahmen des Klimaprogramm Bayern 2020 Nr. Maßnahmen/Programme 2008 bis 2011 [Millionen ] Minderung von Treibhausgasen Energetische Sanierung staatlicher Gebäude Investitionspakt Bund-Länder-Kommunen zur energetischen Sanierung sozialer Infrastruktur (Anteil Bayern) 30 3 Wärmenutzung bei Geothermie (Bayerisches Förderprogramm) 12 4 Programm BioEnergie für Bayern 16 5 Verstärkung der Klima-Allianz; Kommunale CO 2 -Minderung (kommunale Liegenschaften und Kirchen), European Energy Award ; 6 6 Förderprogramm: Minderung der CO 2 -Emissionen speziell bei KMU 9 Anpassung an den Klimawandel 84,7 7 Waldumbauprogramm 15 8 Schutzmaßnahmen im Bergwald 7,5 9 Anpassung des Hochwasserschutz-Aktionsprogramms Weitere Maßnahmen/Strategien zur Anpassung an den Klimawandel 12,2 Forschung und Entwicklung 42,3 11 Neuausrichtung Umweltforschungsstation Schneefernerhaus 6,1 12 Interdisziplinäre Forschungsverbünde 9 13 F+E-Projekte und Modellvorhaben 24,9 14 Bayerisches Programm zur Beteiligung an Forschungsprogrammen des Bundes und der EU 2,3 Gesamt
27 Bayerische Klimaallianz Unterzeichnung des Klimaschutzbündnisses mit dem Bund Naturschutz Klimadialog mit der bayerischen Wirtschaft Klimaschutz-Bündnisse der Bayerischen Staatsregierung mit Bund Naturschutz (1. Klimagipfel am ) Landeskirchen Bayerischer Landkreistag Bayerischer Bezirkstag Bayerische Architektenkammer, Ingenieurkammer - Bau Bayerischer Landessportbund Bayerischer Gemeindetag 27
28 Der Schneeferner Bayerns Gletscher ohne Zukunft 28
29 Strategisches Project ClimChAlp Climate Change, Impacts and Adaptation Strategies in the Alpine Space Klimawandel, Auswirkungen und Anpassungsstrategien im Alpenraum im Rahmen des INTERREG-IIIB-Alpenraumprogramms 29
30 Projekt ClimChAlp Lead-Partner Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Partner Beteiligung aller Alpenländer: A, CH, D, F, I, LIE, SLO Partnerschaft auf der Ebene Ministerien - staatliche Behörden, Regionen Finanzierung Gesamt-Budget: 3,54 Mio., davon aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE): 1,71 Mio Projektdauer März 2006 bis März
31 ClimChAlp-Projektstruktur (Work Packages) Thematische Arbeitspakete Erfassung des Klimawandels im Alpenraum und der korrespondierenden Naturgefahren Auswirkungen des Klimawandels auf Naturgefahren Auswirkungen des Klimawandels auf die Regionalentwicklung und Wirtschaft (z.b. Tourismus) Flexible Response Network : Abgleich und Anpassung von Adaptionsstrategien, Krisenmanagement und Risikovermeidung 31
32 Erfassung des Klimawandels im Alpenraum und der korrespondierenden Naturgefahren Historische Daten Auswertung bestehender Klimamodelle Katalog der korrespondierenden Naturgefahren Szenarien für die Zukunft 32
33 Evaluierung bestehender Klimamodelle Ausdehnung regionaler Modellellierungen 33
34 Evaluierung bestehender Klimamodelle Beispiel MM5 - RCM /ECHAM4-Szenarien 34
35 Auswirkungen des Klimawandels auf Naturgefahren (WP 6) - nähere Betrachtung von Naturgefahren (Hangbewegungen, Permafrost) - Monitoring-Methoden für Hangrutschungen GPS-Messungen 35
36 Modellregionen wirtschaftliche Folgen Amstetten (AUT) Davos, Scuol, Braunwald (CH) Berchtesgadener Land (D) Lavanttal (AUT) alpine regioni (ITA) Koper (SLO) La Grave, Vénosc (F) 36
37 Projekt ClimChAlp Ergebnisse Allgemeine Handlungsempfehlungen Die Heterogenität des Alpenraums erfordert eine auf die einzelnen Regionen und Kommunen abgestimmtes Konzept Monitoring von Naturgefahren als unerlässliches Element der Prävention Gefahrenhinweiskarten als entscheidendes Element der Raumplanung auf lokaler und regionaler Ebene 37
38 Projekt ClimChAlp Ergebnisse Allgemeine Handlungsempfehlungen Bedarf an: Hochauflösende und alpenweit harmonisierte Klimamodellierungen Forschungsbedarf an Methodik für die Kopplung von Daten aus Klimamodellen mit Naturgefahrenmodellen für z.b. Hochwassersimulationen Grenzüberschreitendes und interdisziplinäres Naturgefahren- und Risikomanagement Datengrundlage für Erstellung von Gefahrenhinweiskarten 38
39 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 39
Dr. Jörg Stumpp Bozen, den 23. September Folie: 1
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