Fachhochschule München, FB 05 Druck- und Medientechnik. Linhof M 679 mit Rückteil Anagramm Picture Gate 8000 Production

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1 Linhof M 679 mit Rückteil Anagramm Picture Gate 8000 Production Vollverstellbare Mittelformat-Kamera für Rollfilm und Digital Imaging Einleitung Am Arbeitsplatz Kamera befindet sich als Basiskomponente eine modulare Fachkamera des Herstellers Linhof. Mit Hilfe eines Adaptersystems wird diese mit einem digitalen Rückteil aus dem Hause Anagramm kombiniert. Die Kamera arbeitet im Gegensatz zu herkömmlichen Digitalkameras mit zeilenweiser Abtastung des Motivs, wodurch eine deutlich höhere Auflösung erreicht werden kann. Dies bringt allerdings mit sich, dass das aufzunehmende Objekt rein statischer Art zu sein hat. Portraitaufnahmen z.b. sind aus diesem Grund nicht möglich. Der Arbeitsplatz Kamera beinhaltet grundsätzlich folgende Komponenten: 1 Optik Linhof M 679cc mit Normalbalgen (in Systainer) und Basic-Lichtschacht 2 Linhof-Kamerastativ mit ausziehbarer Mittelsäule, auf Rollen 3 digitales Rückteil von Anagramm ( Anagramm Picture Pate 8000 production ) in Systainer 4 PowerMac G4 800 MHz, 1,25GB Arbeitsspeicher mit Software Anagramm Picture Gate 8000 v Anagramm Picture Gate Steuergerät als Schnittstelle zwischen digitalem Rückteil und Mac 6 Objektive: Apo-Sironar digital 1:5.6, f= 135mm, Apo-Sironar digital 1:5.6, f=180mm 7 Beleuchtungselemente: 3 Elinchrom 500 Studio-Blitzgeräte 1

2 mit Aufsätzen (Schirme: 1 x silbern, 1 x schwarz, 1 x weiß; 1 x Blitz-Diffusor) 8 Zwei hochfrequente, flickerfreie Tageslichtleuchten auf Rollen 9 Beleuchtungsmesser Gossen Variosix F2 10 Bilderständer 11 (Color Checker DC: Profilierungs-Chart) 12 Bedienungsanleitungen zu Anagramm Picture Gate und Linhof M 679 Quick Start 1. Arbeitsplatz aufbauen: Kamera mit Rückteil (Fresnelscheibe) auf Stativ Motiv vor Leinwand positionieren Beleuchtung auf Objekt ausrichten 2. Rechner starten 3. Anagramm Picture Gate Steuergerät anschalten 4. Software Anagramm Picture Gate auf Desktop starten 5. mit Fresnelscheibe Bildausschnitt festlegen und scharf stellen 6. digitales Rückteil aufsetzen 7. Beleuchtung mit Variosix-Beleuchtungsmesser messen, an Kamera Blende und in Software Belichtungszeit einstellen 8. in Software Prescan durchführen 9. in Software Bildausschnitt festlegen 10. Scannen 11. Foto speichern 2

3 Inbetriebnahme Hardware / Software Vor Inbetriebnahme muss die Hardware, die zur Funktionstüchtigkeit der Kamera erforderlich ist, aufgebaut werden. Die einzelnen Komponenten von Kameraoptik, Rückteil und den Blitzen befinden sich in zwei grauen Boxen (Systainer) in den Wandschränken des Raums G0.32 (Vorstufenlabor). Die Computerhardware, bestehend aus Mac und Picture Gate-Steuergerät, befindet sich separat auf einem Rolltisch. Aufbau Arbeitsplatz Kamera Die Digitalkamera tastet Bilder zeilenweise ab. Daher ist es unbedingt notwendig, sowohl die Kamera absolut stillzuhalten, als auch nur stillstehende Motive aufzunehmen. Zu diesem Zweck sind Kamerastativ und ggf. der Bilderständer zu verwenden. Der Hauptbestandteil der Optik M 679 kann direkt auf das Stativ aufgeschraubt werden. Das Objektiv mit 135mm Brennweite ist standardmäßig in der Halterung eingerastet und kann ggf. gegen eines mit der Brennweite 180mm ausgetauscht werden. Auf der gegenüberliegenden Seite ist in der Rückteilhalterung die sog. Fresnelscheibe (Milchglasscheibe) eingelegt. Diese dient lediglich der Fokussierung des Motivs. Um Bilder aufzunehmen und zu speichern muss nun das Rückteil mit der Fresnelscheibe gegen das Digitalrückteil Anagramm Picture Gate 8000 Production ausgetauscht werden. Der Anschluss an den Rechner erfolgt über das Steuergerät Anagramm Picture 3

4 Gate (Gerät neben dem Bildschirm). Die Verbindung zwischen Kamera und Steuergerät wird mittels des am Picture Gate befindlichen 44poligen Kabels hergestellt. Das Steuergerät hat einen eigenen Stromanschluss und muss separat, vor Starten der Kamerasoftware, eingeschaltet werden (Kippschalter an der Vorderseite). Die zugehörige Software Anagramm Picture Gate 8000 v2.68 wird über die Verknüpfung production auf dem Desktop gestartet. Beleuchtung Zur Beleuchtung stehen, wie oben beschrieben, folgende Geräte zur Verfügung: Beleuchtungselemente: 3 Elinchrom 500 Studio-Blitzgeräte mit Aufsätzen (Schirme: 1 x silbern, 1 x schwarz, 1 x weiß; 1 x Blitz-Diffusor) Zwei hochfrequente, flickerfreie Tageslichtleuchten auf Rollen Die Blitze stehen auf Stativen, im Normalfall stehen diese bei der Leinwand. Auf die Blitze können bei Bedarf Schirme aufgesteckt werden, die eine indirekte Beleuchtung ermöglichen. Des Weiteren kann man auch den Blitzdiffusor auf einen Blitz aufstecken, dieser zerstreut das Blitzlicht. Die Tageslichtleuchten sollten links und rechts von der Leinwand positioniert werden, so dass das Motiv mittig von beiden Seiten beleuchtet wird. Bedienung Optik Nachdem die Kamera soweit aufgebaut ist, werden der Bildausschnitt festgelegt und das Bild scharf gestellt. Dazu dient die Fresnelscheibe, die in ihrem Rahmen im Rückteil der M 679 eingesetzt ist. Der Bereich, der auf der Scheibe abgebildet wird, entspricht genau dem, der später vom digitalen Rückteil aufgenommen wird. Die Größe des Bildausschnitts kann nur über den Abstand Kamera Objekt beeinflusst werden, da die Kamera über keinen optischen Zoom verfügt. Die Fokussierung muss ebenfalls manuell erfolgen (s. Punkt Fokussierung). 4

5 Beleuchtung Um ein Motiv richtig abzubilden, muss als einer der ersten Punkte die Beleuchtung stimmen. Um diese richtig einzustellen, führt der einzig mögliche Weg über eine Belichtungsmessung mit dem vorhandenen Beleuchtungsmesser. Diese hält man an das Motiv und kann die Werte dann direkt an der Kamera übernehmen. Der Belichtungsmesser Gossen Variosix F2 befindet sich in einem kleinen schwarzen Täschchen im Wandschrank neben den Systainern. Das Gerät arbeitet standardmäßig mit einem Diffusor (kleine weiße Halbkugel vorn drauf). Damit wird das Licht aus Richtung der Kamera gemessen, es wird also die Spitze dieser Halbkugel vom Motiv weg in Richtung Kamera gehalten. Eingeschaltet wird das Gerät mittels eines beliebigen Tastendrucks. Die Pfeiltasten links/rechts verstellen zwischen Zeitvorwahl t und Blendenvorwahl f. Bei der Blendenvorwahl ist der Blendenwert vom Anwender vorgegeben und die Belichtungszeit wird gemessen. Umgekehrt wird bei der Zeitvorwahl eine Belichtungszeit vom Anwender vorgegeben, und daraus wird vom Gerät die Blendenöffnung gemessen. Mit den Pfeiltasten nach oben und unten (seitlich angebracht) legt man die Zeit bzw. die Blende fest. Diese Einstellung muss grundsätzlich durch Trial and Error erfolgen, wir haben in unserem Fall mit einer Blende von 5,6 angefangen. Die Belichtungszeit wird über die Software Anagramm Picture Gate eingestellt. Fokussierung Die Fokussierung des Bildes erfolgt (wie immer) über den Abstand der Linse zum digitalen Rückteil. Dieser Abstand kann mittels des rechts unten am Balgen befindlichen Rädchens verändert werden. Somit muss man einfach den Abstand solange verändern, bis das Bild scharf ist. In genau der Einstellung, in der das Bild auf der Fresnelscheibe scharf erscheint, wechselt man diese gegen das digitale Rückteil aus, ohne dabei den Abstand zu verändern. Software Nachdem die Bildschärfe und der Bildausschnitt über die Hardware voreingestellt wurden, erfolgen die weiteren Arbeitsschritte über die Software. 5

6 1. Software starten über Icon auf dem Desktop 2. Prescan erstellen Menüleiste Scannen Prescan oder Apfel+P Der Prescan stellt eine niedrig aufgelöste Variante des späteren Scans dar. Aufgrund des Prescans werden festgelegt: a. Bildausschnitt b. Belichtungseinstellungen c. Schärfe d. Farbkorrektur 3. Grundeinstellungen Im Fenster ISO-Empfindlichkeit Auflösung und Qualitätsstufe einstellen. Je nach Wahl werden verschiedene zugehörige ISO-Werte angezeigt. 4. Fenster Ausgabe : hier können die Auflösung des Feinscans und das zu verwendende Profil festgelegt werden. 5. Feineinstellungen bzgl. Schärfe werden mittels der Funktion Livebild/Schärfe vorgenommen. Menüleiste Funktionen Livebild/Schärfe Im Fenster, das sich daraufhin öffnet, wird ein Bildausschnitt dargestellt, der ständig aktualisiert wird. Dadurch lassen sich die Auswirkungen vorgenommener Änderungen direkt nachvollziehen. Um den vergrößerten Bildausschnitt zu verschieben, muss das Fadenkreuz im Hauptfenster verschoben werden 6. Gradation/Tonwert Picture Gate bietet im Fenster Gradation und Tonwert die Möglichkeit, die Kanäle Rot, Grün und Blau einzeln manuell zu verändern. Dazu ist das Fenster über die Schaltfläche zu erweitern. Mit der Funktion Angl+Spr (Angleichen und Spreizen) werden Weiß- und Schwarzpunkte gesetzt. Dazu mit der weißen Pipette einen neutral weißen Bildausschnitt und mit der schwarzen Pipette in eine schwarze Fläche klicken. 7. Bildausschnitt wählen In der Iconbar das Beschneidwerkzeug wählen und den Rahmen auf den gewünschten Bildbereich verschieben. 8. Scannen: Menüleiste Scannen Scannen 9. Bild speichern 6

7 Kalibrieren und Profilieren Grauabgleich durchführen: 1. Graukarte aus Systainer auf Motiv positionieren 2. Prescan-Bild machen 3. Unter Funktionen Beleucht. / Grauabgleich klicken 4. In diesem Fenster auf Pipette Feinabgleich klicken 5. Mit dieser Pipette in das graue Feld der Graukarte im Motiv klicken 6. Grauabgleich ist durchgeführt, Fenster Beleucht. / Grauabgleich kann geschlossen werden Technische Daten CCD-Sensor Auflösung Farbtiefe max. Datenrate der Aufnahme max. Dateigröße Empfindlichkeit Betriebssysteme Kameraanbindung Verwendbare Lichtarten Trilineare Zeile, One-Pass Color Scan 8000 x 9700 Pixel 12 Bit pro Farbe 12,5 MB/s in RGB, 750 MB pro Minute 410 MB in RGB, 16-Bit-Format wie ASA, je nach gewählter Auflösung und Qualitätsstufe Mac OS 8.1 oder höher An alle Fachkameras mit Internationalem Rückteil 9x12 cm / 4x5 ; Linhof M 679 mit speziellem Adapter alle, außer Blitzlicht 7