Weiterbildungs-Curriculum für das Gebiet Anästhesiologie
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- Jan Flater
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1 Eine Einrichtung der Lubinus-Stiftung Steenbeker Weg Kiel Weiterbildungs-Curriculum für das Gebiet Anästhesiologie Abteilung für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Ltd. Arzt: Dr. med. Wolfgang Milkereit (MaHM) Erstellt im Juli 2012 (Revision Dezember 2012)
2 1. Einleitung: Das Weiterbildungs-Curriculum der Abteilung für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin im Lubinus Clinicum dient der Optimierung einer strukturierten klinischen Ausbildung zum Facharzt für Anästhesiologie. Es liegt diesem die Weiterbildungsordnung der Ärztekammer Schleswig Holstein vom 25.Mai 2011 zugrunde. Die Weiterbildungsinhalte werden für die sich in der Weiterbildung befindenden Assistentinnen/Assistenten gemäß Logbuch systematisch dokumentiert. Nach Abschluss eines Weiterbildungsabschnittes, mindestens jedoch einmal jährlich, beurteilen Weiterbildungsbefugter und Weiterzubildende/r im Rahmen eines Gespräches den Stand der Weiterbildung und dokumentieren diesen im Logbuch Weiterbildungsbefugnis: Gemäß Bescheid vom wurde dem Leitenden Arzt, Herrn Dr. med. Wolfgang Milkereit, eine Befugnis zur Weiterbildung von Assistentinnen / Assistenten für das Gebiet Anästhesiologie für einen Umfang von 48 Monaten widerruflich erteilt. Diese Weiterbildungsbefugnis beinhaltet die 12 monatige intensivmedizinische Ausbildungsphase für die Facharztkompetenz Anästhesiologie (Bescheid vom ) Weiterbildungsstätte: Das Lubinus Clinicum ist gemäß Bescheid vom als Weiterbildungsstätte für das Gebiet Anästhesiologie anerkannt. Anästhesiologisch werden Patienten folgender Fachgebiete stationär bzw. ambulant betreut: Unfallchirurgie/Orthopädie Plastische und Wiederherstellende Chirurgie Gefäßchirurgie Hausspezifisch ist die Aufteilung des Fachgebietes Unfallchirurgie/Orthopädie auf folgende Subabteilungen: Endoprothetik Unfall- und arthroskopische Chirurgie, Sporttraumatologie Wirbelsäulenchirurgie, Kinder-, Rheuma- und onkologische Orthopädie Hand- und Mikrochirurgie Fußchirurgie Das Lubinus Clinicum hält eine 12 Betten Intensivstation mit 3 Beatmungsplätzen vor. Die anästhesiologischen Leistungsdaten werden ab 2012 jährlich auf der Internetseite des Lubinus Clinicums ( veröffentlicht.
3 2. Mentoren: Durch den hohen Anteil an erfahrenen Fachärzten bietet die Abteilung dem Weiterzubildenden immer einen kompetenten Ansprechpartner und fachliche Unterstützung. In den Ausbildungsstufen I und II wird dem Weiterzubildenden ein fester Mentor zur unmittelbaren persönlichen Anleitung und Beaufsichtigung zur Seite gestellt. 3. Stufenplan: Der Stufenplan beschreibt die Chronologie der Weiterbildungsentwicklung. Die Übergänge sind dabei sicherlich fließend und von den individuellen Fähigkeiten des Weiterzubildenden abhängig Stufe I (Dauer 2 4 Wochen) Kennenlernen anästhesiologischer Arbeitsläufe während des täglichen OP-Programms durch reines Zuschauen mit der Gelegenheit zu wechselseitigen Fragestellung und Erklärung (z.b. Medikamente, Komplikationen usw.); Erlernen von Basisverrichtungen wie: Anlage eines Basismonitorings, Anlage eines venösen Zuganges, Maskenbeatmung 3.2. Stufe II (Dauer 5 6 Monate) Intensives Einüben definierter Verrichtungen bei Allgemein- und rückenmarksnahen Anästhesien (Intubation, Extubation, Platzierung einer Larynxmaske, Respiratoreinstellung, Narkoseführung, Volumenmanagement, Spinalanästhesie); Zusammenhängende Durchführung der Anästhesieverfahren 3.3. Stufe III (Dauer 5-6 Monate) Selbstständige Übernahme definierter Phasen einer Anästhesie bei unkomplizierten Fällen (z.b. Überwachung einer Allgemeinanästhesie in Phasen stabiler Kreislaufsituation und kontrollierter Beatmung, Überwachung einer Spinalanästhesie bei fixierter Ausbreitung) mit einem Facharzt in Rufweite; Kritische Phasen (z.b. Ein- und Ausleitung einer Allgemeinanästhesie, Anlage einer Spinalanästhesie) werden weiterhin unter unmittelbarer Aufsicht eines Facharztes durchgeführt 3.4. Stufe IV (Dauer 5 6 Monate) Selbstständige Durchführung unkomplizierter Anästhesien (ASA I II Patienten) mit der Möglichkeit des sofortigen Rückgriffes auf einen in Rufweite befindlichen Facharzt; Einführung in die sonographisch-gestützte Anlage peripherer Nervenblockaden (axilläre Plexusanästhesie, interscalenäre Plexusanästhesie, distaler Ischiadicus-Block); Einführung in die erweitere Hämotherapie (Nutzung des Cell-Savers); Durchführung von Prämedikationsgesprächen in der Prämedikationssprechstunde und auf den Stationen
4 3.5. Stufe V (Dauer 5 6 Monate) Selbstständige Durchführung von Anästhesieverfahren mit einem erhöhten Schwierigkeitsgrad (Eingriffe mit erhöhtem Blutverlust, ASA III Patienten) mit der Möglichkeit des sofortigen Rückgriffes auf einen in Rufweite befindlichen Facharzt; Teilnahme an Kinderanästhesien (< 5 Jahre); Einführung in ein erweitertes Monitoring (Zentraler Venenweg, Relaxometrie, invasive Blutdruckmessung); Einführung in die sonographisch-gestützte Anlage peripherer Schmerzkatheter (u.a. Nervus Femoralis Katheter); Teilnahme am Akutschmerzdienst 3.6. Stufe VI (Dauer 12 Monate) Selbstständige Durchführung von Anästhesieverfahren mit einem erhöhten Schwierigkeitsgrad (Hoher Blutverlust, ASA III Patienten, erschwerte Lagerung). Vermehrte Nutzung von Kombinationsanästhesien (Regional- + Allgemeinanästhesieverfahren) mit der Möglichkeit des sofortigen Rückgriffes auf einen in Rufweite befindlichen Facharzt; Durchführung von Kinderanästhesien (< 5 Jahre) in Anwesenheit eines Facharztes; Teilnahme an aufwendigen transthorakalen Wirbelsäuleneingriffen mit speziellem Atemwegsmanagement (Doppellumentubus, Bronchusblocker, fiberoptische Kontrolle); Teilnahme an fiberoptischen Intubationen; Einführung in die Intensivtherapie unter Anleitung des zuständigen Oberarztes; Einteilung in den anästhesiologischen Bereitschaftsdienst. Hier besteht die Zugriffsmöglichkeit auf den außerhalb des Clinicums in Rufbereitschaft befindlichen Oberarzt; 3.7. Stufe VII (Dauer 12 Monate) Vertiefung der erlernten Fähigkeiten; Übernahme auch komplexerer Fälle im Bereich der Anästhesie; Längerfristiger Einsatz auf der Intensivstation; Teilnahme (Durchführung) an diagnostischen/therapeutischen Bronchoskopien; Kennenlernen der Einsatzmöglichkeiten der Sonographie in der Intensivmedizin 4. Tabellarische Übersicht der vermittelbaren Weiterbildungsinhalte (siehe Anhang) Das Logbuch Anästhesiologie dient der Dokumentation der Weiterbildung gemäß Weiterbildungsordnung vom 25. Mai Die tabellarische Gegenüberstellung der im Logbuch geforderten Weiterbildungsinhalte und der im Lubinus Clinicum vermittelbaren Kenntnisse verschafft dem Interessierten einen schnellen Überblick über den Umfang der Weiterbildung auf dem Gebiet der Anästhesiologie und über deren chronologische Abfolge.
5 5. Geräteeinweisungen Gemäß Medizinproduktegesetz (MPG) wird jeder Mitarbeiter in den Gebrauch der vorhandenen Geräte durch den Gerätebeauftragten eingewiesen. Die Teilnahme wird in einem Gerätepass dokumentiert. 6. Fortbildung: Neben abteilungsinternen bietet das Lubinus Clinicum abteilungsübergreifende Fortbildungsveranstaltungen an. Im Haustarifvertrag der Lubinus-Stiftung mit dem Marburger Bund, Landesverband Schleswig- Holstein, wird unter 5 die Qualifizierung der angestellten Ärztinnen und Ärzte geregelt. Hiernach wird unter bestimmten Voraussetzungen die Teilnahme an bis zu vier externen medizinischen Fortbildungsveranstaltungen pro Jahr finanziell unterstützt. Der Weiterbildungsassistent beteiligt sich in Zeitform, d.h. durch Abzug von Mehrarbeitsstunden. Je nach wird die Teilnahme an folgenden Veranstaltungen bevorzugt unterstützt: 1. o Kurse für die Fachkunde Strahlenschutz (Theoretischer Teil, Grundkurs, Spezialkurs) o Sonographie Kurse (DGAI Module: AFS 1 Grundlagen der Sonographie, AFS 3 Neurosonographie) 2. o Erlangung der Fachkunde Strahlenschutz (Thoraxdiagnostik auf der Intensivstation) o Intensivmedizin (Theoretische und praktische Grundlagen der allgemeinen Intensivmedizin, Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung, Ärztekammer Schleswig-Holstein) o Sonographie Kurse (DGAI Module: AFS 2-Gefäßsonographie, AFS 5 Thorakoabdominelle Sonographie) 3. o 80-Stunden-Kurs zum Erwerb der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin o Sonographie Kurs (DGAI Module: AFS 4 Kardiosonographie) 4. o Erlangung der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin
6 (Logbuch Seite 2/6) Allgemeine Inhalte: Fertigkeiten in: ethischen, wissenschaftlichen und rechtlichen Grundlagen ärztlichen Handelns der ärztlichen Begutachtung den Maßnahmen der Qualitätssicherung und des Qualitätsmanagements einschließlich des Fehler- und Risikomanagements (Stand Juni 2012) Der Weiterbildungsassistent wird täglich im Rahmen seiner klinischen Weiterbildungszeit mit ethischen, wissenschaftlichen und rechtlichen Problemen seiner Profession konfrontiert; u.a.: Regelmäßige Auseinandersetzung mit neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen und deren Relevanz für die tägliche Arbeit (Umsetzung); Ärztliches Handeln im Rahmen der gesetzlichen Regelungen (Grundgesetz, Ärztliches Berufsrecht, Sozialrecht, Arzthaftungsrecht, Transplantationsrecht, Strafrecht, Betreuungsrecht, usw.); Mit Fortschreiten der Ausbildung wird der Weiterbildungsassistent mit folgenden Begutachtungen vertraut gemacht: Anfragen von Unfallversicherungen Anfragen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen Anfragen der ärztlichen Schlichtungsstelle Einleitung von Betreuungsverfahren Folgende Maßnahmen werden in der Abteilung bzw. im Lubinus Clinicum durchgeführt: Zur internen Qualitätssicherung werden die anästhesiologischen Leistungen gemäß Kerndatensatz Anästhesie Version 3.0/2010 der DGAI erfasst. Ab 2012 erfolgt mit den erhobenen Datensätzen eine vergleichende externe Qualitätssicherung mit Hamburger Kliniken durch die EQS Hamburg. Klinikintern wurde bereits 2007 im Rahmen des Risikomanagements ein CIRS- Meldesystem (= Critical Incident Reporting System) installiert. Insgesamt betreibt das Lubinus Clinicum ein umfassendes systematisches Qualitätsmanagement (=USQM) X Anhang: Tabellarische Übersicht der vermittelbaren Weiterbildungsinhalte
7 (Logbuch Seite 2/6) Allgemeine Inhalte: Fertigkeiten in: der ärztlichen Gesprächsführung einschließlich der Beratung von Angehörigen psychosomatischen Grundlagen (Stand Juni 2012) Anamneseerhebung Anästhesiologische Aufklärungsgespräche, inkl. Information von Eltern und Betreuern Information von Angehörigen im Rahmen der Intensivtherapie Zum Verständnis individueller perioperativer Stressbewältigung und Schmerzverarbeitung sind ebenfalls psychosomatische Aspekte zu berücksichtigen; der interdisziplinären Zusammenarbeit Gerade der Anästhesist ist während der täglichen Arbeit auf eine harmonische und respektvolle Zusammenarbeit mit seinen operativen Partnern und den Pflegeberufen angewiesen; Dem Weiterbildungsassistenten wird die Notwendigkeit zu integrativem Denken und Handeln vermittelt ; der Ätiologie, Pathophysiologie und Pathogenese von Krankheiten der Aufklärung und der Befunddokumentation Gemäß Stufenplan wird der Weiterbildungsassistent zunehmend mit der anästhesiologischen Betreuung von Patienten betraut, die ihm durch schwere Allgemeinerkrankungen oder durch komplexe chirurgische Eingriffe ein umfassendes Wissen um die Ätiologie, die Pathophysiologie und die Pathogenese der Krankheiten abverlangen. Regelmäßige interne und externe Fortbildung, sowie die fachärztliche Unterstützung garantieren den Lernerfolg; (siehe Fortbildungsprogramm) Erhebung und Dokumentation einer fachspezifisch fokussierten Anamnese Dokumentation körperlicher Untersuchungsbefunde Durchführung anästhesiologischer Aufklärungsgespräche mit Dokumentation der Aufklärungsinhalte Protokollierung anästhesiologischer Maßnahmen X X X
8 (Logbuch Seite 2/6) (Stand Juni 2012) Allgemeine Inhalte: Fertigkeiten in: der Aufklärung und der Befunddokumentation labortechnisch gestützten Nachweisverfahren mit visueller oder apparativer Auswertung Befunddokumentation nach: Larygoskopien Bronchoskopien Thoraxsonographien Abdomensonographien Röntgen-Thorax-Diagnostik Siehe unter Fachspezifische Weiterbildungsinhalte (Logbuch Seite 4/6) medizinischen Notfallsituationen Siehe unter Fachspezifische Weiterbildungsinhalte (Logbuch Seite 3/6 und Seite 4/6) den Grundlagen der Pharmakotherapie Siehe unter Fachspezifische Weiterbildungsinhalte (Logbuch einschließlich der Wechselwirkungen der Seite 3/6) Arzneimittel und des Arzneimittelmissbrauchs der allgemeinen Schmerztherapie Siehe unter Fachspezifische Weiterbildungsinhalte (Logbuch der interdisziplinären Indikationsstellung zur weiterführenden Diagnostik einschließlich der Differenzialindikation und Interpretation radiologischer Befunde im Zusammenhang mit gebietsbezogenen Fragestellungen der Betreuung von Schwerstkranken und Sterbenden Seite 3/6) Im Rahmen der intensivmedizinischen Weiterbildungsphase wird die differenzialdiagnostische Analyse von pathologischen Befunden und die sich daraus ergebende Indikationsstellung zu weiterführender Diagnostik oder Therapie (evtl. dringlicher chirurgischer Eingriff) vermittelt. Diagnostisch stehen folgende bildgebende Verfahren zur Verfügung: Sonographie, Echokardiographie, MRT, CT, Standard-Röntgen; Im Rahmen der notfallmedizinischen und intensivmedizinischen Weiterbildungsphase wird der Umgang mit Schwerstkranken und Sterbenden geschult; X X X
9 (Logbuch Seite 2/6) (Stand Juni 2012) Allgemeine Inhalte: Fertigkeiten in: Die Analyse der genannten Einflüsse sind für das Verständnis den psychosozialen, umweltbedingten und des Arzt-Patienten-Verhältnisses interkulturellen Einflüssen auf die der perioperativen Stressbewältigung und Gesundheit der Schmerzverarbeitung unerlässlich; Dem Weiterbildungsassistenten wird der zweckmäßige, wirtschaftliche gesundheitsökonomischen Auswirkungen und sparsame Umgang mit den zur Verfügung stehenden Mitteln ärztlichen Handelns vermittelt. Im Rahmen der intensivmedizinischen Weiterbildungsphase wird der X X X Weiterbildungsassistent mit der Systematik der DRG Kodierung vertraut gemacht; den Strukturen des Gesundheitswesens Der Weiterbildungsassistent lernt am Lubinus Clinicum die unterschiedlichen Versorgungsstrukturen des Gesundheitswesens kennen: Stationäre Versorgung Ambulantes Operationszentrum Medizinisches Versorgungszentrum Kooperation mit niedergelassen Ärzten im Rahmen der integrierten Versorgung Kooperation mit anderen Krankenhäusern zwecks gemeinsamer Patientenversorgung usw. der Durchführung von Impfungen Allgemeiner Ausbildungsinhalt
10 (Logbuch Seite 3/6) Fachspezifische Inhalte: Fertigkeiten in Untersuchungs- und Behandlungsmethoden den Anästhesieverfahren (Teil 1) Es werden theoretische und praktische Kenntnisse bezüglich der aufgeführten Anästhesieverfahren vermittelt: Monitoring: - Basismonitoring: EKG Nicht invasive Blutdruckmessung Periphere Sauerstoffsättigung - Erweitertes Monitoring: Blasendauerkatheter, Zentralvenöser Katheter, Invasive Blutdruckmessung, Relaxometrie, EEG Überwachung (Narcotrend), Blutgasanalysen, Kontinuierliche Messung der zentralvenösen Sättigung; Sedierung Analgosedierung Allgemeinanästhesien - Atemwegssicherung mittels: Maske, Larynxmaske, orotrachealem Tubus, nasotrachealem Tubus, Trachealkanüle; - Einlungenventilation mittels: Doppellumentubus, Bronchusblocker;
11 (Logbuch Seite 3/6) Fachspezifische Inhalte: Fertigkeiten in Untersuchungs- und Behandlungsmethoden den Anästhesieverfahren (Teil 2) - Management des schwierigen Atemweges : Videolaryngoskopie, Fiberoptische Intubation; - Narkoseführung: Reine Inhalationsanästhesie, Balancierte Anästhesie, Totale intravenöse Anästhesie; Rückenmarksnahe Regionalanästhesien: Spinalanästhesie, single shot, Lumbale epidurale Fortecortingabe, single shot, (zur Akutschmerztherapie) Lumbale Epiduralanästhesie, Katheter (zur perioperativen Schmerztherapie) Periphere Regionalanästhesien: Intravenöse Regionalanästhesie des Armes Nervus suprascapularis Blockaden, single shot Sonographisch gestützte periphere Nervenblockaden: Blockaden des Plexus brachialis: interscalenär, single shot supraclaviculär; single shot infraclaviculär, single shot axilläre, single shot (Kathetertechniken zur Schmerztherapie) Blockaden des Nervus ischiadicus: Proximal, single shot Distal, single shot (Kathetertechniken zur Schmerztherapie) Blockaden des Nervus femoralis: single shot (Kathetertechniken zur Schmerztherapie)
12 (Logbuch Seite 3/6) Fachspezifische Inhalte: Fertigkeiten in Untersuchungs- und Behandlungsmethoden der Beurteilung perioperativer Risiken Maßnahmen der perioperativen Intensivmedizin (Teil 1) Die Fähigkeit zur Beurteilung des individuellen perioperativen Risikos ist einer der wesentlichsten anästhesiologischen Weiterbildungsinhalte Ausgestattet mit dem Wissen um die Ätiologie, die Pathophysiologie und die Pathogenese von Krankheiten, die Grundlagen der Pharmakotherapie einschließlich der Wechselwirkungen der Arzneimittel, die Funktionsweise der unterschiedlichen Anästhesieverfahren und den jeweiligen Umfang und das dementsprechende Risikoprofil des chirurgischen Eingriffs wird der Weiterbildungsassistent unter Berücksichtigung von Anamnese Körperlichem Status Ergebnissen medizinisch technischer Untersuchungen im Laufe der Ausbildung in der Lage sein, für jeden Patienten ein perioperatives Risiko einzuschätzen. Auf der Intensivstation des Lubinus Clinicums werden 12 Überwachungsbetten vorgehalten; Es bestehen folgende diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten: - Erweitertes hämodynamischen Monitoring, u.a. mittels einer PICCO 2 Meßeinheit zur Steuerung von Katecholamin- und Volumentherapie - Blutgasanalytik - Invasive und nicht-invasive Respiratortherapie an 3 Bettplätzen X X X
13 (Logbuch Seite 3/6) Fachspezifische Inhalte: Fertigkeiten in Untersuchungs- und Behandlungsmethoden Maßnahmen der perioperativen Intensivmedizin (Teil 2) dem Ablauf organisatorischer Fragestellungen und perioperativer Abläufe des Gebiets der gebietsbezogenen Behandlung akuter Schmerzzustände, auch im Bereich der perioperativen Medizin der Behandlung akuter Störungen der Vitalfunktionen, einschließlich Beatmungsverfahren und notfallmäßiger Schrittmacheranwendung - Diagnostische und therapeutische Bronchoskopie - Sonographie - Echokardiographie - Maschinelle Autotransfusion mittels Cell-Saver Die Anästhesiologie ist ein fester Bestandteil der ambulanten und stationären Versorgungsstrukturen chirurgisch zu behandelnder Patienten. Als spezieller Dienstleistungsfachbereich hat sie entscheidenden Einfluss auf die perioperative Organisation. Der Weiterbildungsassistent wird sich speziell mit dem effektiven und reibungslosen Ineinandergreifen der Organisationseinheiten auseinandersetzen. Gemäß der Leitlinien der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für die Schmerztherapie werden im Rahmen der Behandlung akuter perioperativer und postoperativer Schmerzen folgende Therapien vermittelt: - Orale Schmerztherapie gemäß WHO Stufenschema - Stufe 4 Therapien: Intravenöse Analgetika-Gaben (PCA) Regionalanästhesieverfahren (Verfahren siehe oben) Der Weiterbildungsassistent wird im Rahmen seiner Teilnahme am Akutschmerzdienst im die Therapieverfahren eingeführt; Zur Behandlung akuter Störungen der Vitalfunktionen siehe unter Maßnahmen der perioperativen Intensivmedizin ; Mit den vorhandenen Respiratoren sind invasive und nichtinvasiven Beatmungsmethoden erlernbar; Es werden die internen und externen Techniken zur akuten Schrittmachertherapie vermittelt; X X X
14 (Logbuch Seite 3/6) Fachspezifische Inhalte: Fertigkeiten in Untersuchungs- und Behandlungsmethoden notfallmedizinischen Maßnahmen Teilnahme an der klinikinternen Notfallversorgung Regelmäßiges Training von Basic Life Support (BLS) und Advanced Life Support (ALS) im Team der Betreuung palliativmedizinisch zu versorgender Patienten Im Rahmen der intensivmedizinischen Betreuung werden vereinzelt auch Patienten mit einer progredienten, weit fortgeschrittenen, nicht kurativ behandelbaren Erkrankung, mit einer begrenzten Lebenserwartung behandelt; Das Lubinus Clinicum bietet keine spezielle stationäre palliativmedizinische Versorgung an; der Infusionstherapie Basis- und bedarfsadaptierte Infusionstherapie im Rahmen der: - perioperativen und - intensivmedizinischen Versorgung der Hämotherapie Gemäß: Querschnitts-Leitlinien zur Therapie mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten Richtlinien zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten Transfusionsordnung des Lubinus Clinicums Perioperatives Bloodmanagement Anwendung der maschinellen Autotransfusion (Cell-Saver) der parenteralen Ernährung Basis- und bedarfsadaptierte parenterale Ernährung im Rahmen der: - perioperativen und - intensivmedizinischen Versorgung Kenntnisse und Möglichkeiten der frühzeitigen enteralen Ernährung X X X X X X
15 (Logbuch Seite 3/6) Fachspezifische Inhalte: Fertigkeiten in Untersuchungs- und Behandlungsmethoden der gebietsbezogenen Arzneimitteltherapie einschließlich der perioperativen Medikation psychogenen Symptomen, somatopsychischen Reaktionen und psychosozialen Zusammenhängen u.a. korrekte Anwendung von Anästhetika auch unter Beachtung möglicher Interaktionen mit medikamentösen Dauertherapien u.a. Aspekte bei der perioperativen Stressbewältigung Aspekte bei der individuellen Schmerzverarbeitung
16 (Logbuch Seite 4/6) Fachspezifische Inhalte: Fertigkeiten in Untersuchungs- und Behandlungsmethoden der Indikationsstellung, sachgerechten Proben-Gewinnung und Behandlung für die Laboruntersuchungen und Einordnung der Ergebnisse in das Krankheitsbild Maßnahmen zur Behandlung akut gestörter Vitalfunktionen, davon intensivmedizinische Behandlung von 100 Patienten mit Funktionsstörungen von mindestens zwei vitalen Organsystemen Maßnahmen zur Behandlung akut gestörter Vitalfunktionen, davon 10 kardiopulmonale Reanimationen Beatmungstechniken einschließlich der Beatmungsentwöhnung 50 u.a. Abnahme und Analyse von Blutgasen, u.a. zur Steuerung der Respiratortherapie Sachgerechte Probengewinnung im Rahmen mikrobiologischer Untersuchungen, u.a. diagnostische Bronchoskopien mit Broncho-alveolärer Lavage zur Steuerung einer kalkulierten Antibiotikatherapie Die zur Verfügung stehenden Ressourcen ermöglichen die Behandlung von Patienten mit Funktionsstörungen der Hämodynamik und des pulmonalen Gasaustausches; Nierenersatzverfahren stehen nicht zur Verfügung; Teilnahme an der klinikinternen Notfallversorgung; X X X Prä-, intra- und postoperative Beatmung Intensivmedizinische Beatmungstechniken Punktions- und Katheterisierungstechniken: Legen von Drainagen Therapeutische Pleurapunktionen (sonographisch kontrolliert) Anlage von Bülau-Drainagen Anlage von suprapubischen Kathetern (sonographisch kontrolliert) X
17 (Logbuch Seite 4/6) Fachspezifische Inhalte: Fertigkeiten in Untersuchungs- und Behandlungsmethoden Punktions- und Katheterisierungstechniken: Legen von zentralvenösen Kathetern 50 Infusions-, Transfusions- und Blutersatztherapie, enterale und parenterale Ernährung 50 Die Anlage von Zentralvenösen Kathetern erfolgt sonographisch-gestützt in Lokalanästhesie oder unter laufender Allgemeinanästhesie Die Lagekontrolle erfolgt bei Anlage per EKG und/oder radiologisch; Anwendung der oben definierten Kenntnisse; Elektrokardiogramme Die EKG-Beurteilung wird im Rahmen - der Prämedikationsvisite - der perioperativen Überwachung - der Notfallversorgung und - der Intensivbehandlung vermittelt X X X
18 (Logbuch Seite 5/6) Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in.. bzw. Untersuchungs- und Behandlungsmethoden Selbstständig durchgeführte Anästhesieverfahren, davon bei abdominellen Eingriffen in der Geburtshilfe, davon bei Kaiserschnitten bei Eingriffen im Kopf-Hals-Bereich in den Gebieten: Augenheilkunde, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie oder Neurochirurgie bei Säuglingen und Kleinkindern bis zum vollendeten 5. Lebensjahr bei ambulanten Eingriffen rückenmarksnahe Regionalanästhesien Die mögliche Zahl der selbstständig durchzuführenden Anästhesieverfahren pro Jahr erschließt sich aus den veröffentlichten anästhesiologischen Leistungszahlen (siehe Abdominelle Eingriffe werden nicht durchgeführt Geburtshilfliche Eingriffe werden nicht durchgeführt. Im Einzelfall wird der Weiterbildungsassistent für eine externe (X) Hospitation zur Erlangung der geforderten Eingriffszahlen freigestellt. Im Rahmen der Plastischen Chirurgie werden Weichteileingriffe in diesem Bereich vorgenommen Im Rahmen der Wirbelsäulenchirurgie werden Eingriffe in dieser Region vorgenommen X X X Der Weiterbildungsassistent wird gemäß Stufenplan an die Anästhesien dieser Altersgruppe herangeführt; Im Einzelfall wird der Weiterbildungsassistent für eine externe Hospitation zur Erlangung der geforderten Eingriffszahlen freigestellt. Gemäß Stufenplan wird der Weiterbildungsassistent im Ambulanten Operationszentrum der Klinik eingesetzt X X X X 100 Verfahren siehe oben
19 (Logbuch Seite 5/6) Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in.. bzw. Untersuchungs- und Behandlungsmethoden Periphere Regionalanästhesien und Nervenblockade, davon dokumentierte perioperative regionale Schmerztherapie Mitwirkung bei Anästhesie für intrathorakale Eingriffe Mitwirkung bei Anästhesien für intrakranielle Eingriffe Fiberoptische Intubationsverfahren Verfahren siehe oben Gemäß Stufenplan versorgt der Weiterbildungsassistent im Rahmen seiner Teilnahme am Akutschmerzdienst Patienten mit perioperativen regionalen Schmerztherapien Verfahren siehe oben Im Rahmen der Wirbelsäulenchirurgie werden Eingriffe an der BWS via lateraler Thorakotomie durchgeführt; Einlungenventilation mittels Doppellumentubus (sehr selten) oder Bronchusblocker (häufig); Fiberoptische Lagekontrolle Intrakranielle Eingriffe werden nicht durchgeführt. Im Einzelfall wird der Weiterbildungsassistent für eine externe Hospitation zur Erlangung der geforderten Eingriffszahlen freigestellt. Die Abteilung hält eine fiberoptische Untersuchungseinheit mit der Möglichkeit einer externen Schulung vor; Der Weiterbildungsassistent wird gemäß Stufenplan mit den Fertigkeiten vertraut gemacht; X X X (X) X X
20 (Logbuch Seite 6/6) Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in.. bzw. Untersuchungs- und Behandlungsmethoden Jährliche Gespräche gemäß 8 WBO vom 25.Mai 2011; Weiterbildungsstand Defizite Probleme Geplante Fortbildungen/Hospitationen Wünsche, Anregungen Die Weiterbildungs -Gespräche werden gemäß WBO jährlich durchgeführt; Zusätzlich nutzt der Weiterbildungsbefugte die Möglichkeit zu klinikintern vereinbarten freiwilligen Mitarbeiterfördergesprächen, um auf die Bedürfnisse des Weiterbildungsassistenten einzugehen;
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