Von nah und fern. Zuwanderer in die Reichsstadt Nürnberg

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1 Presseinformation Stadt Nürnberg Museen der Stadt Nürnberg Von nah und fern. Zuwanderer in die Reichsstadt Nürnberg Vom 29. März bis 10. August 2014 präsentiert das Stadtmuseum Fembohaus die Sonderausstellung Von nah und fern. Zuwanderer in die Reichsstadt Nürnberg. Anhand von 25 Biografien von Neu- Nürnbergern spürt die Ausstellung ihren individuellen Motiven für den Zuzug in die Noris sowie ihrer Bedeutung für die Stadtgesellschaft nach. Die Ausstellung zeigt, dass der gesellschaftliche Wandel Nürnbergs durch Zuwanderung kein Phänomen unserer Tage ist. Seit jeher sind die Hoffnung auf ein besseres Leben sowie Flucht vor Verfolgung oder Vertreibung entscheidende Motive, die Heimat zu verlassen und andernorts einen Neuanfang zu wagen. Nürnberg als jahrhundertelang europaweit anerkanntes Zentrum für Wirtschaftskraft, Innovation und kulturelle Offenheit bot vielen Menschen von nah und fern gute Aussichten auf bessere berufliche und private Lebenschancen. Kontakt: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Hirschelgasse 9-11 Telefon: / Fax: / presse-museen@stadt.nuernberg.de. Telefon: / stadtmuseum-fembohaus@ stadt.nuernberg.de Das ist der ideale Ort, um Migrationsgeschichte in reichsstädtischer Zeit beispielhaft zu zeigen. Das einzige in Nürnberg heute noch erhaltene Bürgerhaus der Renaissance wurde von einem Niederländer, dem calvinistischen Tuchhändler Phillip van Oyrl, um 1591 erbaut. Wie viele seiner Landsleute verließ er seine ursprüngliche Heimat wegen religiöser und wirtschaftlicher Repressalien. Durch die Heirat seiner Urenkelin mit dem angesehenen Patrizier Christoph Jakob Beheim wurde das exponierte Anwesen zwischen Rathaus und Kaiserburg zum glanzvollen patrizischen Stadtpalais. Im Inneren des Hauses hinterließen die welschen Stuckkatoren Donato Polli und Carlo Moretti Brentano, die wegen der schlechten Auftragslage von Oberitalien über die Alpen nach Norden gezogen waren, beeindruckende Zeugnisse ihrer Kunst. Auf den Spuren der Zuwanderer Anhand der historischen Biografien von Künstlern, Dichtern, Handwerkern und Handelsherren spürt die Ausstellung den verschiedenen Beweggründen für die Niederlassung in der fränkischen Metropole nach. Dokumente und Exponate machen dabei unter anderem deutlich, welch großer Gewinn die Zuwanderung für die reichsstädtische Gesellschaft war, vor allem durch den Transfer neuer Ideen und Techniken in Handwerk, Kunst und Wissenschaft.

2 Seite 2 von 5 Die offizielle Aufnahme als Bürger war die Eintrittskarte in ein besseres Leben, denn sie ermöglichte die Führung eines Betriebes, den Hauskauf und war Absicherung in Notzeiten. Mit der Verleihung des Bürgerrechts betrieb der reichsstädtische Rat selbst Arbeitsmarktpolitik: Hochqualifizierte Handwerker wie die schwäbischen Barchentweber und die Tuchfärber aus den spanischen Niederlanden, aber auch Spezialisten wie der aus Friesland stammende, akademisch gebildete Arzt Volcher Coiter und der oberfränkische Henker Franz Schmidt wurden bewusst angeworben. Wie ihre Migrations- und Integrationsgeschichte zeigt, waren in der aufstrebenden Kunst- und Wirtschaftsmetropole berühmte Künstler wie Albrecht Dürer der Ältere, Veit Stoß, Peter Flötner, Georg Pencz, Jost Amman, Johann Kupetzky oder Maria Sibylla Merian ebenfalls immer willkommen. Ihre kulturellen Leistungen prägen bis heute das Gesicht und die kulturelle Identität Nürnbergs. Die Ausstellung erinnert auch an einzelne Zwangsdeportierte der Türkenkriege oder an die meist vermögenslosen Glaubensflüchtlinge aus Österreich, die nach den Bevölkerungsverlusten des 30jährigen Krieges in und um Nürnberg neue Erwerbs- und Lebensperspektiven fanden. Zur Dynamik der Stadtentwicklung trugen weiterhin unzählige Zugewanderte aus der näheren Umgebung, ganz Franken und der Oberpfalz bei. Eine personalisierte Inszenierung lässt biografisch gut fassbare Zuwanderer für den Museumsbesucher wieder lebendig werden. Zur Ausstellung ist in der Schriftenreihe der Museen der Stadt Nürnberg ein Katalog erschienen. Er ist an der Museumskasse sowie im Buchhandel zum Preis von 19,95 Euro erhältlich. Ausstellung und Begleitpublikation sind eine Kooperation mit dem Stadtarchiv Nürnberg. Projektleitung und Konzeption: Brigitte Korn, Leiterin des Stadtmuseums Fembohaus Ausstellungsgestaltung und -grafik: Büro Müller-Rieger, München

3 Seite 3 von 5 BEGLEITPROGRAMM Öffentliche Führungen Vom 6. April bis 10. August 2014 jeden Sonntag, 15 Uhr Kuratorenführungen mit Brigitte Korn, Leiterin des Stadtmuseums Fembohaus So, , 15 Uhr Do, , 15 Uhr So, , 17 Uhr Vortragsreihe Zugewandert! Kaufleute und Handelsherren Dr. Michael Diefenbacher, Leiter des Stadtarchivs Nürnberg Do, , 19 Uhr Zugewandert! Die Stifterin Elisabeth Krauß wirtschaftlicher Erfolg und soziales Engagement Dr. Bernhard Ebneth, Bayerische Akademie der Wissenschaften, München Di, , 19 Uhr Zugewandert! Volcher Coiter, ein Nürnberger Stadtarzt PD Dr. Fritz Dross, Universität Magdeburg Do, , 19 Uhr Schaustück des Monats Mai Johann Kupetzky, Bildnis des Tobias Huth, vor 1735 Ludwig Sichelstiel, Dipl.-Mus., Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg Do, , 16 Uhr Do, , 16 Uhr Buchbare Führungen für Gruppen Zuwanderung in die Reichsstadt Nürnberg Überblicksführung für Erwachsene Informationen und Buchung: Tel.: / Fax: / erwachsene@kpz-nuernberg.de

4 Seite 4 von 5 Buchbare Angebote für Schulklassen Und da bin ich daheim und 5. Jahrgangsstufe Neue Heimat Nürnberg 6. und 7. Jahrgangsstufe Gesprächsführung Von nah und fern Ab der 8. Jahrgangsstufe Informationen und Buchung: Tel.: / Fax: / schulen@kpz-nuernberg.de Lehrerfortbildung zur Ausstellung Von nah und fern. Zuwanderer in die Reichsstadt Nürnberg Kooperation mit der Regionalen Lehrerfortbildung für die Gymnasien in Mittelfranken Mo, , Uhr Informationen und Anmeldung: Tel.: / stadtmuseum-fembohaus@stadt.nuernberg.de

5 Seite 5 von 5 INFORMATIONEN KOMPAKT Laufzeit 29. März bis 10. August 2014 Eintritt Der Eintritt in die Ausstellung ist im Museumseintritt von 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, bereits inbegriffen. Katalog Der Katalog kostet 19,95 Euro und ist an der Museumskasse sowie im Buchhandel erhältlich. Kontakt Telefon: / stadtmuseum-fembohaus@stadt.nuernberg.de Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag Samstag und Sonntag Uhr Uhr Anfahrt Buslinie 36: Haltestelle Burgstraße U1/U11: Haltestelle Lorenzkirche (Ausgang Hauptmarkt) Weitere Informationen erhalten Sie im unter Telefon / sowie bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Museen der Stadt Nürnberg unter Telefon /