Wasser vom Himmel Regenwasser nutzen & versickern

Transkript

1 Wasser vom Himmel Regenwasser nutzen & versickern Laab im Walde 23. Februar 2016 BMLFUW Alexander Haiden

2 Wasser als Lebensraum Wasser als Erholungsraum Wasser als Werkzeug Wasser als Lebensmittel

3 Wasserverbrauch Trinken & Kochen Körperpflege Baden & Duschen Wäsche waschen Geschirrspülen WC-Spülung Reinigung 3% 7% 5% 5% Garten 6% 17% 21% 36% Gesamtverbrauch in Liter/ Person/ Tag 120 bis 150 Liter

4 Wozu Regenwassernutzung? Wassereinsparung Waschmitteleinsparung Entlastung der Kanalisation Entlastung von Gewässern

5 Einsatzbereiche Regenwasser kann in Haus und Garten verwendet werden. WC-Spülung Waschmaschine Gartenbewässerung

6 Qualität von Regenwasser keine Trinkwasserqualität Entfernung von Schmutzstoffen durch Filter und Sedimentation im Speicher Einfluss des Dachmaterials Standzeiten im Speicher regelmäßige Wartung und Reinigung

7 Aufbau einer Anlage Sammlung Filterung Speicherung Verteilung Quelle: IG Regenwasser

8 Dachfläche Vorsicht bei asbesthaltigen Dachmaterialien Vorsicht bei Metalleindeckungen aus Kupfer und Zink Vorsicht bei starken Verunreinigungen mit Vogelkot Einfluss des Dachmaterials auf den Ablauf: Glasierte Tonziegel 0,9 Tonziegel, Schiefer, Betonsteine 0,8 Flachdach mit Kiesschüttung 0,6 Begrüntes Flachdach 0,4

9 Speicher aus Beton Schachtringe bis 5 m³ Gefahr von Undichtheiten und Setzungsrissen Vorsicht beim Versetzen Ortbeton Anlagen über 5 m³ Betonqualität B 300 WU

10 Speicher aus Beton Monolithische Speicher variable Größe garantiert dicht vormontierte Anschlüsse und Durchleitungen integrierter Filter und Überlauf

11 Speicher aus Kunststoff bis 10 m³ geringes Gewicht vormontierte Anschlüsse und Durchleitungen integrierter Filter und Überlauf Vorsicht beim Versetzen

12 Fallrohrfilter Einbau in jedem angeschlossenen Fallrohr Filtereinsatz mit 0,4 Millimeter Maschenweite für Dachflächen bis 200 m² Sammelleistung ca. 90 Prozent wartungsarm

13 Strudelfilter nur ein Filter notwendig Filtereinsatz mit 0,4 Millimeter Maschenweite für Dachflächen bis 400 m² Sammelleistung ca. 90 % wartungsarm

14 Wasserführung im Speicher schwimmende Entnahme entnimmt das sauberste Wasser beruhigter Zulauf verhindert das Aufwirbeln von Sediment im Speicher

15 Wasserführung im Speicher Überlauf Ablauf von Überschusswasser Abziehen der Schwimmschicht akustisches Warnsignal bei Rückstau tiersicher

16 Wasserführung im Speicher Leitungen Vorsicht bei metallischen Werkstoffen eindeutige Kennzeichnung des Leitungsnetzes für Regenwasser Trinkwassernachspeisung individuell einstellbar Trennung von Trinkwasser- und Regenwassersystem freier Auslauf nach Ö-Norm B 2572 und DIN 1988

17 Steuerung Regen-Manager Hauswasserwerk, Steuerung und Nachspeisung in einem Gerät trinkwassersparend, energiesparend und korrosionsfrei normgerecht

18 Verteilung Kreiselpumpen Pumpenleistung an die Anforderungen anpassen korrosionsbeständige Materialien Trockenlaufschutz druckfeste Gummischläuche Schalldämmung

19 Gartenanlagen Weniger Ansprüche an die Pumpe Weniger Installationsaufwand Nachspeisung nicht notwendig Kostengünstig Quelle: IG Regenwasser

20 Einsatzbereiche von Gartenanlagen Bewässerung mit Schlauch Bewässerung mit Beregner Befüllung von Schwimmteich Befüllung von Schwimmbecken Befüllung von Biotopen

21 Dimensionierung Abflussbeiwerte Glasierte Tonziegel 0,9 Ertrag Tonziegel, Schiefer 0,8 Gründach 0,4 Bedarf

22 Dimensionierung Berechnung der Speichergröße der kleinere Wert von Bedarf oder Ertrag dient als Berechnungsgrundlage Speichergrößenfaktor 21 Tage Reserve 0, Tage Reserve 0,076 Im Schnitt sollten pro Person rund 1,5 m³ Speicherraum zur Verfügung stehen.

23 Informationen Niederschlagsdaten erhalten Sie beim Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung WA / post.wa5@noel.gv.at

24 Kosten Komplettanlagen für den Garten bekommen sie bereits ab 1.000,- Euro. Komplettanlagen für Haus & Garten bekommen sie bereits ab ca 3.000,- Euro.

25 Recht EU-Richtlinie über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch 1998 Wasserrechtsgesetz 1959/ 2003 Trinkwasserverordnung 2001 NÖ Bauordnung 1996 und BTV NÖ Kanalgesetz 1977 NÖ Wasserleitungsanschlussgesetz 1978

26 Normen DIN 1986 DIN DIN DIN 1989 DIN 2403 ÖN B 2530 ÖN B 2531 ÖN B 2572 Regelungen zur Entwässerung Kennzeichnung von Entnahmestellen Freier Auslauf Technische Regeln zu Planung und Bau Kennzeichnung des Regenwassernetzes Wasserversorgung und verteilung Trinkwasserversorgungseinrichtungen Technische Regeln zu Planung und Bau

27 Sicherheit Einbau des Speichers Anschluss der Leitungen Verwendungszweck Übergabe der Anlage Kennzeichnung

28 Beispiele Einfamilienhaus Dachfläche 128 m² Speicher 6 m³ WC-Spülung, Waschmaschine, Garten WILO RainSystem AF 22

29 Beispiele Hauptbahnhof Gelsenkirchen Sammlung über die Dächer der Bahnsteige Mechanische Reinigungsstufe WC-Spülung, Wasserwand, Bewässerung

30 Beispiele Millenium Dome in London Dachfläche m² Jahresniederschlag 600 mm/ Jahr Bedarf von 500 m³/ Tag für WC-Spülung zu 20% durch Regenwasser gedeckt Reinigung in Pflanzenkläranlage

31 Regenwasser kann gesammelt, genutzt, versickert oder abgeleitet werden. Meist ist eine Kombination sinnvoll

32 Versickerung

33 Versickerungselemente Flächenversickerung Sickermulde Muldenrigol Sickerschacht Teiche/ Biotope Versickerungselemente können mit RW- Nutzungsanlagen kombiniert werden (Überlauf)

34 Flächenversickerung gute Reinigungsleistung geringer Aufwand hoher Flächenbedarf anzeigepflichtig

35 Flächenversickerung Flächenbedarf: % der befestigten Fläche kf- Wert: mindestens 10-5 m/s, besser höher Bewuchs: Rasen, Wiese

36 Muldenversickerung gute Reinigungsleistung durch belebten Oberboden geringer Aufwand Humusschicht (ca. 30 Zentimeter) für 5 jährige Ereignisse Notüberlauf (Kanal, Eigenfläche, Teich) anzeigepflichtig

37 Muldenversickerung Flächenbedarf: % der befestigten Fläche kf- Wert: im Bereich 10-4 bis 10-6 m/s Bewuchs: wechselfeuchte Wiesen, Hochstauden, röhrichtartige Gräser, Rasen

38 Rigolversickerung gut wasserdurchlässiger Speicherkörper Kies oder Kunststoff geringer Platzbedarf auch bei undurchlässigem Boden teurer in der Errichtung mehr Aushub bewilligungspflichtig

39 Rigolversickerung CUUBUUS architects

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41 Sickerschacht geringer Platzbedarf keine Nutzungseinschränkungen nicht bei hohem Grundwasser kaum Reinigungswirkung bewilligungspflichtig

42 Regenwassernutzung und Versickerung ist aktiver Grundwasserschutz und Hochwasserprävention

43 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit / 21919