Die in Frankfurt geborene und aufgewachsene Maria Sibylla Merian ( ) zählt zu den berühmtesten Töchtern der Stadt jährt sich ihr

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1 Die in Frankfurt geborene und aufgewachsene Maria Sibylla Merian ( ) zählt zu den berühmtesten Töchtern der Stadt jährt sich ihr Todestag zum 300. Mal. Aus diesem Anlass zeigt das Städel Museum in Zusammenarbeit mit dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin eine Ausstellung, die sich der Blumendarstellung in Zeichnungen und Druckgrafiken vom 15. bis zum 18. Jahrhundert widmet. Maria Sibylla Merian Kupferstecherin, Blumen- und Insektenmalerin, Naturforscherin und Forschungsreisende steht im Zentrum dieser Präsentation. Als Malerin in der Tradition von Florilegien (Blumenbüchern) und Tulpenbüchern ausgebildet, entwickelte sie sich zu einer Forscherin, die zunächst der Metamorphose von Raupen und Schmetterlingen, dann der Symbiose von Insekten und Pflanzen nachging. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen publizierte Merian in illustrierten Büchern mit Kupferstichen und Radierungen sowie in Deckfarbenzeichnungen von höchster künstlerischer Qualität. Präsentiert werden diese zentralen Arbeiten der außergewöhnlichen Künstlerin im Kontext von Blumendarstellungen ihrer Vorläufer, Zeitgenossen und Nachfolger. Gärten und wertvolle Pflanzen, darunter speziell Tulpen, waren insbesondere im 17. Jahrhundert ein kostbares Gut. Florilegien aus dieser Zeit mit prachtvollen Deckfarbenzeichnungen auf Pergament oder als exklusive, gedruckte Bücher in kleinen Auflagen mit kolorierten Kupferstichen im Riesenformat vermitteln einen Eindruck dieses besonderen Stellenwerts. Daneben umfasst die Ausstellung florale Ornamentstiche etwa von Martin Schongauer, Apothekerbücher aus dem 15. und 16. Jahrhundert, Pflanzenstudien aus dem Umkreis von Albrecht Dürer sowie Naturstudien von Georg Flegel und Georg Hoefnagel aus der Zeit um Außerdem werden eine Gruppe von Blumenzeichnungen von Bartholomäus Braun, der ebenso wie Maria Sibylla Merian in Nürnberg tätig war, sowie Blumenkompositionen von Barbara Regina Dietzsch und ihrem Umkreis aus dem 18. Jahrhundert gezeigt.

2 FÜHRUNGEN UND WORKSHOPS Wir freuen uns auf den Besuch Ihrer Schulklasse, Kita- oder Hort-Gruppe in der Ausstellung Maria Sibylla Merian. Gerne organisieren wir eine Führung zu einem Thema aus unserem Angebot oder stimmen den Museumsbesuch individuell auf Ihren Unterricht ab. Nutzen Sie Ihren Besuch auch für die fächerübergreifende Vermittlung und verbinden Sie Themen der Kunst mit Inhalten aus dem Unterricht in Biologie, Geschichte, Kunst oder Deutsch. Johann Walter der Ältere Ansicht eines Gartens von Idstein; Allegorie des Frühlings (aus dem Florilegium des Grafen von Nassau-Idstein) Idstein und Straßburg, 1663 FÜHRUNG Kosten pro Schüler: 3 Euro Eintritt zzgl. 2 Euro Führungsgebühr (Der Eintritt ist für Schüler bis einschließlich der 6. Klasse frei.) Dauer: 60 Minuten FÜHRUNG UND WORKSHOP Ein besonderes Erlebnis ist eine Führung in Kombination mit einem Workshop. So werden die Inhalte der Ausstellung auch praktisch erlebbar. Kosten pro Schüler: 3 Euro Eintritt zzgl. 4 Euro Führungs- und Workshop-Gebühr (Der Eintritt ist für Schüler bis einschließlich der 6. Klasse frei.) Dauer: 120 Minuten (wenn nicht anders angegeben)

3 THEMENAUSWAHL WURZELN, STÄNGEL, BLÜTENBLÄTTER (Kita und Grundschule) Wie heißen die einzelnen Teile einer Pflanze und wie sehen eigentlich die Wurzeln aus? An welchen Merkmalen unterscheidet man, ob es sich um eine Tulpe oder eine Rose handelt? Welche Tiere leben auf ihr? In der Ausstellung sind zahlreiche, erstaunlich detaillierte Pflanzen-, Blumen- und Insektendarstellungen zu sehen. An anschaulichen Beispielen stellt die Führung deren Rolle in der Kunst und Forschung vor. Workshop (optional): Arbeiten mit Farben und Moosgummi Mit jeder Blüte und jedem Blatt eröffnen sich faszinierende Einblicke in die Natur. Die während der Führung gemachten Beobachtungen werden in den Städel Ateliers in ein eigenes Blumen- oder Pflanzenbild mit Farben und Moosgummistempeln umgesetzt. Johann Walter der Ältere Drei Tulpen, Deckfarben auf Pergament, 1661 Florilegium, des Grafen von Nassau-Idstein, Bd.1, fol. 101 EINE KLEINE RAUPE (Kita und Grundschule) Zahlreiche Insekten tummeln sich auf den Bildern. Die Künstlerin Maria Sibylla Merian sammelte, beobachtete und zeichnete die kleinen Krabbeltiere. Aufmerksam verfolgte sie ihre Entwicklung von

4 der Larve oder Raupe zum Käfer, zur Fliege oder zum Schmetterling. In der Führung entdecken die Schüler die Formen- und Farbenvielfalt der Insekten und lernen ihren Lebensraum kennen. Workshop (optional) Variante 1: Arbeiten mit Farben und Buntstiften Im Anschluss an die Führung entstehen mit dem Abklatschverfahren und Farben fantasievolle Wesen mit breiten Flügeln, langen Fühlern oder gekringelten Rüsseln. Die Bilder werden mit Buntstiften weitergestaltet. Variante 2: Arbeiten mit Papier und Farben Mit Papiercollage und Farben entwerfen die Teilnehmer fantasievolle Insekten. Wie es sich für Forscher gehört, erhält jedes Tier eine Karteikarte mit seinem Namen und einer Kurzbeschreibung, die Aussehen, Verhalten und Lebensweise des Tiers festhält. NATUR IN KUNST UND FORSCHUNG (Sekundarstufe I) Die Erforschung der Natur spielt für viele wissenschaftliche Entdeckungen eine wichtige Rolle. Auch für die Kunst ist die Natur eine wichtige Inspirationsquelle. In den grafischen Künsten ist die Entwicklung der Blumen- und Pflanzendarstellung eng mit derjenigen des Buchdrucks und der Buchdekoration verknüpft. Die Illustrationen sollten helfen, das damals noch junge Medium Buchdruck gesellschafts- und marktfähig zu machen. Florale Ornamente wurden auch als Kupferstiche produziert und ebenso in der Architektur und der Goldschmiedekunst verwendet. Diese Führung stellt die Bedeutung der Blumen- und Pflanzenmalerei für Kunst und Forschung vor. Workshop (optional): Die bei der Führung gewonnenen Eindrücke werden in einem Skizzenblock mit Bleistift festgehalten. In den Städel Ateliers werden daraus Muster und Ornamente gestaltet. Variante 1: Arbeiten mit Deckfarben In Anlehnung an die farbenprächtigen Buchillustrationen werden die Ornamente mit Deckfarben gestaltet. Variante 2: Arbeiten mit Zeichenfeder Wer grafisch arbeiten möchte, kann alternativ Zeichenfeder und schwarze Tusche nutzen. Variante 3: Arbeiten mit Kaltnadelradierung (Dauer: 150 Minuten) In Schwarz-Weiß kommen Strukturen besonders gut zur Geltung. Mit der Technik der Kaltnadelradierung auf Rhenalonplatten und schwarzer Linoldruckfarbe werden die Muster und Ornamente grafisch umgesetzt.

5 Maria Sibylla Merian Wegerich mit Eulenfalter, Raupe und Puppe (entsprechend Raupenbuch, Bd. 1, Taf. 36), Nürnberg, Frankfurt oder Amsterdam, nach 1679 VON DER KRÄUTER- BIS ZUR INSEKTENKUNDE (Sekundarstufe II) Die Ausstellung zeigt ein besonderes Blumenbuch, den Hortus Eystettensis aus dem 17. Jahrhundert, der in Auftrag gegeben wurde, um die teuren und seltenen Blumen eines prachtvollen Gartens festzuhalten. In Apotheker- und Kräuterbüchern hingegen kam es nicht auf die Schönheit, sondern darauf an, die Heilpflanzen mit ihren typischen Merkmalen darzustellen, um Verwechslungen mit einer Giftpflanze zu vermeiden. Künstler und Naturforscher hielten ihre Naturbeobachtungen in Bildern fest. Unter anderem zeigen sie das Leben von Insekten, die sich auf den Pflanzen tummeln. Diese Führung stellt die unterschiedlichen Funktionen der ausgestellten Blumen- und Pflanzenbilder vor. Workshop (optional) In einigen der Blätter werden die Phasen der Metamorphose von der Raupe zum Falter und von der Larve zur Fliege dargestellt. Die Entwicklungsstadien sind in Einzelbildern oder in Kombination mit der Pflanze, von der sich die Insekten ernähren, zu sehen. Blüten, Tiere und Insekten werden häufig von mehreren Seiten abgebildet. Wer sich die Illustrationen ansieht, kann damit das Tier eindeutig

6 identifizieren. Die Bilder stellen daher für die Erforschung der Pflanzen und Insekten einen wertvollen Wissensschatz dar. Variante 1: Arbeiten mit Kaltnadelradierung (Dauer: 150 Minuten) Die Entwicklungsstadien einer Pflanze oder eines Insekts werden zunächst mit Bleistift skizziert und mit beschreibenden Notizen versehen. Mit der Technik der Kaltnadelradierung werden die Skizzen grafisch umgesetzt. Variante 2: Arbeiten mit Bleistift und Zeichenfeder Falter, Blume, Vogel oder Kröte eine Pflanze, ein Tier oder ein Insekt wird ausgewählt und mit Bleistift und Zeichenfeder umgesetzt. Dabei achten die Teilnehmer darauf, wie sie ihr Motiv darstellen, sodass alle charakteristischen Erkennungsmerkmale wie Blattform, Anzahl der Blütenstempel, Flügelstruktur oder Farbe des Panzers erkennbar sind. Maria Sibylla Merian Kupferglucke mit Raupen und Kokon (entsprechend Raupenbuch, Bd. 1, Taf. 17), Nürnberg, Frankfurt oder Amsterdam, nach 1679 BITTE MELDEN SIE IHREN MUSEUMSBESUCH AN! Aus organisatorischen Gründen bitten wir alle Gruppen, ihren Besuch im Städel Museum bei uns anzumelden. Die Anmeldung ist für Schulklassen natürlich kostenlos. Die Anzahl der Gruppen mit eigener Führung ist aus konservatorischen Gründen begrenzt. Bitte reservieren Sie daher frühzeitig einen Termin. Sie erreichen uns unter Telefon oder