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1 Gerber/in Aktuelles Modernisierung der Ausbildungsordnung Die Ausbildung im Beruf Gerber/in wurde modernisiert und u.a. an die technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre angepasst. So werden z.b. die gestiegenen Qualitätsund Umweltanforderungen sowie neue Aufgaben bei der Lederherstellung stärker berücksichtigt. Die Abschluss-/Gesellenprüfung wird nun in zwei zeitlich auseinanderfallenden Teilen durchgeführt. Im Zuge der Neuordnung wurde auch die Berufsbezeichnung geändert in Fachkraft für Lederherstellung und Gerbereitechnik. Die modernisierte Ausbildungsordnung trat zum 1. August 2015 in Kraft. Hauptaufgabe des Berufs Archivierungsgrund: Beruf, dessen Regelung außer Kraft getreten ist Gerber/innen verarbeiten Rohhäute und Felle mittels unterschiedlicher Gerbverfahren zu Leder, welches z.b. in der Schuh- und Bekleidungsindustrie weiterverarbeitet wird. Aufgaben und Tätigkeiten (Kurzform) Gerber/innen gerben Rohhäute und -felle, die zu Schuhen, Taschen, Sätteln, Polstermöbeln oder Kleidungsstücken weiterverarbeitet werden. Hierfür weichen sie Rohhäute in Wasser ein und reinigen sie. Mit chemischen Zusätzen, Werkzeugen und speziellen Maschinen befreien sie die Häute von Fleischresten und Haaren. Dicke Häute spalten sie mit der Spaltmaschine, d.h., sie teilen die Häute waagerecht in mehrere Schichten. Danach gerben sie die Haut in rotierenden Fässern und Gerbmaschinen zu Leder. Hierfür wenden sie verschiedene Verfahren an: die pflanzliche und synthetische Gerbung, die Mineralgerbung oder Kombinationsverfahren. Anschließend färben sie das Leder in Färbemaschinen. Zum Abschluss veredeln sie das Leder durch Schleifen, Bügeln, Prägen oder den Auftrag von Farbschichten. Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung) Worum geht es? Gerber/innen verarbeiten Rohhäute und Felle mittels unterschiedlicher Gerbverfahren zu Leder, welches z.b. in der Schuh- und Bekleidungsindustrie weiterverarbeitet wird. Mit Haut und Haar Mit prüfendem Blick beurteilen Gerber/innen die neueste Lieferung Tierhäute. Sie achten darauf, dass die Häute nicht verletzt sind, und prüfen, ob sie richtig konserviert wurden. Für erstklassiges Leder verarbeiten sie nur fehlerfreie Rohware. In der Wasserwerkstatt weichen sie die sortierten Häute einige Tage in einer Wassergrube ein. Dadurch wird die trockene Haut wieder geschmeidig. Anschließend bringen Gerber/innen die Rohhäute in den sogenannten Äscher, wo sie mehrere Wochen lang in einer Kalkbrühe quellen müssen. So lockern sich die Haare und sind weich genug, um entfernt zu werden. An einer speziellen Maschine enthaaren Gerber/innen die Häute - der Geruch von nassem Tierhaar gehört hierbei dazu. Dann bringen sie die Häute wieder in den Äscher. Je länger sie darin bleiben, desto weicher wird später das Leder. Nun schaben sie das Unterhautbindegewebe ab. Verarbeiten sie dicke Häute wie die von Rindern, zerteilen sie Seite 1 von 10

2 sie an Spaltmaschinen waagerecht in einzelne Schichten. Die verschiedenen Schichten dieses sogenannten Spaltleders werden später für unterschiedliche Produkte eingesetzt, z.b. für Schuhober- oder Bekleidungsleder. Aus den Rohhäuten sind nun die sogenannten Blößen geworden, die Gerber/innen anschließend nochmals wässern und auswringen. Erst dann können sie mit dem Gerben beginnen. Mit Geduld und Gerbstoff Um Leder haltbar, widerstandsfähig und wasserabweisend zu machen, verwenden Gerber/innen pflanzliche Gerbstoffe, wie etwa gemahlene Eichen- oder Fichtenrinden. Oder sie greifen auf die Mineralgerbung zurück. Bei Hirschleder geben sie Dorschtran als Gerbstoff bei, den sie zusammen mit den Häuten und Wasser in Gerbfässer füllen. Nun warten sie mehrere Tage, bis die Gerbstoffe in die Häute eingedrungen sind, waschen das Leder anschließend mehrmals durch und trocknen es. Dann bringen sie das Leder an Maschinen auf die gewünschte Stärke (Falzen) oder färben es in rotierenden Fässern. Zur Färbung verwenden sie ggf. auch pflanzliche Farbstoffe, die die Haut nicht irritieren. Da Gerber/innen bei ihrer Arbeit nicht nur mit hautverträglichen Stoffen, sondern insbesondere auch mit Chemikalien in Kontakt kommen, tragen sie Arbeitsschutzkleidung, insbesondere Handschuhe und Schutzbrille. Schließlich fetten sie das Leder ein, um es geschmeidig zu machen, und trocknen es. Abschließend veredeln sie das Leder (Zurichtung): Sie schleifen beispielsweise die Ober- und Unterseiten und bügeln es oder prägen die Oberseiten. So erhält Rindsleder etwa eine edle Schlangenlederoptik. Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen die konservierten Häute im Rohwarenlager nach Art, Beschaffenheit, Qualität, Gewicht sortieren und auf Fehlerhaftigkeit prüfen einzelne Rohwarenpartien zur Weiterverarbeitung in entsprechende Lederarten zusammenstellen Rohhäute in der Wasserwerkstatt zur so genannten Blöße verarbeiten Rohhäute weichen Häute z.b. mit Kalk äschern, um das Haarkleid zu lockern Häute maschinell enthaaren und entfleischen Häute mit Spaltmaschinen in dünne waagerechte Schichten zerteilen Blößen durch Gerben nach unterschiedlichen Verfahren zu Leder verarbeiten durch vegetabile/pflanzliche Gerbung in Gruben (traditionelle Methode) oder in rotierenden Gerbfässern/-maschinen durch mineralische Salze in rotierenden Gerbfässern oder -maschinen Zurichten, d.h. Leder durch unterschiedliche Verfahren veredeln Falzen: genaue Dicke des Leders einstellen, Unebenheiten entfernen Leder in wässriger Flotte mit löslichen Farbstoffen färben, mit emulgierten Fettstoffen fetten, abwelken und trocknen Leder nachgerben, um besondere Eigenschaften wie Fülle, Farbenfestigkeit oder Elastizität zu erhalten Lederoberfläche durch chemische und mechanische Verfahren bearbeiten, z.b. Grundierungen oder Farbschicht aufbringen, appretieren, bügeln, prägen Tätigkeitsbezeichnungen Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR Facharbeiter/Facharbeiterin für Lederherstellung Seite 2 von 10

3 (Ausbildungsberuf von 1968 bis 1990) Katgut- und Saitenfacharbeiter/Katgut- und Saitenfacharbeiter/in (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1985) Arbeitsbereiche/Branchen Gerber/innen finden Beschäftigung in Betrieben der Lederherstellung (z.b. Gerbereien, Leder- und Pelzveredlungsbetriebe, Lederfärbereien). Branchen im Einzelnen Leder, Schuhe Herstellung von Leder und Lederfaserstoff; Zurichtung und Färben von Fellen, z.b. Gerbereien, Lederveredlungsbetriebe, Lederfärbereien, Pelzveredlungsbetriebe Arbeitsorte Gerber/innen arbeiten in erster Linie im Rohwarenlager in Wasserwerkstätten in Fertigungshallen Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel Erzeugnisse, z.b.: Leder, Pelze Rohwaren, z.b.: rohe Felle, Häute Werk- und Hilfsstoffe, z.b.: Mineralsalze, Trane (Fischöle), pflanzliche Stoffe (Blätter, Rinden, Hölzer, Früchte), synthetische Stoffe (Polyphosphate, Harzgerbstoffe), Tenside, Farben, Lacke, Fettemulsionen, Imprägniermittel Maschinen, Einrichtungen und Zubehör, z.b.: Messerwalzen, Spaltmaschinen, Gerbmaschinen, Falzmaschinen, Walzenauftragsmaschinen, Bügel- und Narbenpressen, Wasserwerkstatt, Gerbergruben, Gerbfässer, Vakuumtrockner, Rahmen Arbeitsbedingungen Gerber/innen arbeiten hauptsächlich mit verschiedenen Maschinen, z.b. mit Spaltmaschinen, Gerbfässern, Vakuumtrocknern oder Bügel- und Narbenpressen. Dennoch erfolgen einige Arbeitsschritte wie etwa das Lösen der Tierhaare durch Kalkäscherung, noch von Hand. Bei ihrer Tätigkeit tragen Gerber/innen Schutzkleidung wie Schürze, Handschuhe, Schutzbrille und ggf. Atemschutzmaske oder Gehörschutz. Denn in den Fertigungshallen liegen die Dämpfe und Gerüche der verwendeten Säuren, Laugen, Öle und Fette in der Luft und können Haut und Atemwege reizen. In den Wasserwerkstätten und Rohwarenlagern sind sie ebenfalls unangenehmen Gerüchen durch nasse Tierhaare bzw. noch unbehandelte Tierhäute ausgesetzt. Zudem erzeugen die laufenden Maschinen Lärm. Seite 3 von 10

4 Um Leder herzustellen, das den Qualitätsanforderungen gerecht wird, sind Geschicklichkeit, eine gute Auge-Hand-Koordination und eine sorgfältige Arbeitsweise erforderlich. Technisches Verständnis wird zum Bedienen und Warten der Maschinen und Anlagen benötigt. Arbeitsbedingungen im Einzelnen Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.b. Spalt-, Falz-, Enthaarungsmaschinen, Pressen bedienen) Handarbeit (z.b. Häute mit Kalk äschern, um das Haarkleid zu lockern) Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.b. Handschuhe, Schutzbrille, Atemschutz) Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen Arbeit im/am Wasser (in der Wasserwerkstatt) Arbeit im Stehen Arbeit mit Schmierstoffen (Öl, Fett) (z.b. mit Fettemulsionen Leder bearbeiten) Arbeit unter Geruchseinfluss (z.b. Geruch der nassen Tierhaare) Umgang mit Chemikalien (z.b. Säuren, Laugen, Imprägniermittel) Arbeit unter Lärm (z.b. Maschinenlärm) Verdienst/Einkommen Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (in der Stunde): 11,81 Quelle: Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden. Zugang zur Tätigkeit In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Gerber/in. Zugangsberufe/Zugangstätigkeiten Gerber/in Unmittelbare Beschäftigungs- und Besetzungsalternativen Im Folgenden werden Berufe oder Tätigkeiten genannt, die Ähnlichkeiten zum Ausgangsberuf aufweisen. Diese Berufe stellen für Bewerber, die in ihrem erlernten Beruf keine freie Stelle finden, eine mögliche Alternative dar. Darüber hinaus können Arbeitgeber Fachkräfte dieser Berufe als Alternativen für die Besetzung einer Arbeitsstelle im Ausgangsberuf in Betracht ziehen. Manche Alternativberufe umfassen nur Teiltätigkeiten des Ausgangsberufs, andere erfordern eine Einarbeitungszeit, die im Einzelfall unterschiedlich lang sein kann. Folgende unmittelbare Beschäftigungs- und Besetzungsalternativen bieten sich für den Beruf Gerber/in an: Seite 4 von 10

5 Job- und Besetzungsalternativen für die Gesamttätigkeit (i.d.r. ohne Einarbeitung): Fachkraft für Lederherstellung und Gerbereitechnik in angrenzenden Berufen: Pelzveredler/Pelzveredlerin Eine Aufstellung aller möglichen Verwandtschaftsstufen findet man hier: Erläuterungen zu den einzelnen Verwandtschaftsstufen Weitere Beschäftigungsalternativen aus der Sicht eines Bewerbers Folgende weitere Beschäftigungsalternative bietet sich für den Beruf Gerber/in an: Tätigkeitsfeld Textilherstellung, -veredelung Produktveredler/Produktveredlerin - Textil Gemeinsamkeiten: Materialien veredeln Produkte imprägnieren oder färben, Oberflächen beschichten oder prägen chemische Behandlungslösungen ansetzen Trockeneinrichtungen bzw. -anlagen bedienen Hinweis: Die genannte Jobalternative erfordert ggf. eine längere Einarbeitung, eine Zusatzausbildung oder eine neue Ausbildung, die allerdings oft verkürzt absolviert werden kann. Weitere Besetzungsalternativen aus der Sicht eines Arbeitgebers Folgende weitere Besetzungsalternative bietet sich für den Beruf Gerber/in an: Tätigkeitsfeld Textilherstellung, -veredelung Produktveredler/Produktveredlerin - Textil Gemeinsamkeiten: Materialien veredeln Produkte imprägnieren oder färben, Oberflächen beschichten oder prägen chemische Behandlungslösungen ansetzen Trockeneinrichtungen bzw. -anlagen bedienen Hinweis: Die genannte Besetzungsalternative erfordert ggf. eine Einarbeitung, die im Einzelfall unterschiedlich lang sein kann. Funktions- und Aufgabenbereiche Als Gerber/in arbeitet man vorwiegend in folgendem betrieblichen Funktions- und Aufgabenbereich: Produktion, Fertigung Darüber hinaus kann sich die Tätigkeit auch auf folgenden Bereich erstrecken: Seite 5 von 10

6 Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung Weiterbildung im Überblick Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.b. in den Bereichen Lederherstellung und -verarbeitung, Maschinen- und Anlagenüberwachung, Gewässerschutz, Arbeitssicherheit, Qualitätsprüfung). Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen ((z.b. durch die Prüfung als Technische/r Fachwirt/in oder eine Weiterbildung als Fachkaufmann/-frau in der Handwerkswirtschaft). Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.b. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Textil-, Bekleidungstechnik). Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen: Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern Internet: Weiterbildung (berufliche Anpassung) Anpassungsweiterbildung Lehrgänge helfen, beruflich auf dem Laufenden zu bleiben. Hier eine Auswahl an Themen: Lederherstellung, -verarbeitung Maschinen-, Anlagenbetrieb, -überwachung Qualitätsprüfung, -technik Abwasser, Gewässerschutz, Wasserwirtschaft Planung und Steuerung Arbeitssicherheit, Arbeitsschutz, Unfallverhütung - allgemein KURSNET Internet: - Das Portal für berufliche Aus- und Weiterbildung Weiterbildung (beruflicher Aufstieg) Aufstiegsweiterbildungen (Auswahl) Fach- und Betriebswirte/-wirtinnen, Fachkaufleute Fachkaufmann/Fachkauffrau in der Handwerkswirtschaft Technischer Fachwirt/Technische Fachwirtin Sonstige Aufstiegsweiterbildungen Ausbilder/Ausbilderin für anerkannte Ausbildungsberufe Geprüfter Fachmann/Geprüfte Fachfrau für kaufmännische Betriebsführung nach der Handwerksordnung Aufstiegsweiterbildungen Seite 6 von 10

7 Internet: (KURSNET - Das Portal für berufliche Aus- und Weiterbildung) Studienfächer (Auswahl) Textil-, Bekleidungstechnik (grundständig) Chemieingenieurwesen (grundständig) Studiengänge Internet: grundstaendigestudienangebote.do (KURSNET - Das Portal für berufliche Aus- und Weiterbildung) Existenzgründung Gerber/innen können sich z.b. mit einer Gerberei selbstständig machen. Berufserfahrung oder eine Weiterbildung kann hierfür die Qualifikationsgrundlage bilden, ist aber nicht Bedingung: Das Gerberhandwerk ist ein zulassungsfreies Handwerk, in dem man sich auch ohne Weiterbildung und Berufserfahrung selbstständig machen kann. Informationen zur Existenzgründung z.b. durch Verein für Gerberei-Chemie und -Technik e.v. (VGCT) Meißner Ring Freiberg D Internet: info@vgct.de c/o Forschungsinstitut für Leder und Kunststoffbahnen GmbH Interessen Folgende Interessen sind wichtig und hilfreich, um diesen Beruf erlernen und ausüben zu können. Die Interessen sind in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit genannt. Zu jedem Interessenbereich werden zur Veranschaulichung Tätigkeiten genannt. Interesse an praktisch-konkreten Tätigkeiten z.b. Verarbeiten von Rohhäuten zu Leder z.b. Appretieren, Bügeln oder Prägen von Lederoberflächen z.b. Bedienen von Maschinen und Anlagen wie Spalt-, Gerb- und Farbspritzmaschinen Arbeits- und Sozialverhalten Einige Merkmale des Arbeits- und Sozialverhaltens sind gleichermaßen für alle Berufe relevant und werden deshalb nicht gesondert erwähnt. Hierzu gehören: Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, Kritikfähigkeit sowie angemessene Umgangsformen. Zusätzlich werden die nachfolgend genannten berufsspezifischen Merkmale benötigt, um diesen Beruf ausüben zu können. Leistungs- und Einsatzbereitschaft (z.b. Bereitschaft zum ausdauernden und tatkräftigen Einsatz bei der Arbeit an Spalt-, Gerb- und Farbspritzmaschinen, um das fertige Leder termingerecht und in der erforderlichen Menge bereitzuhalten) Sorgfalt (z.b. genaues Sortieren der konservierten Häute im Rohwarenlager nach Art, Beschaffenheit, Qualität und Gewicht sowie Prüfung auf Fehlerhaftigkeit) Seite 7 von 10

8 Selbstständige Arbeitsweise (z.b. eigenständiges Planen, Ausführen und Kontrollieren der Arbeiten beim Bearbeiten von Lederoberflächen durch chemische und mechanische Verfahren) Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten Folgende Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten werden benötigt, um den Beruf lernen und ausüben zu können. Bei einigen Fähigkeiten wird ein Ausprägungsgrad genannt. Dieser gilt für den mittleren oder typischen Vertreter dieses Berufes. Fähigkeiten Knapp durchschnittliches allgemeines intellektuelles Leistungsvermögen Beobachtungsgenauigkeit (z.b. Prüfen der Qualität von Rohhäuten) Handgeschick (z.b. Bearbeiten von Lederoberflächen) Auge-Hand-Koordination (z.b. Appretieren, Bügeln oder Prägen von Lederoberflächen) Handwerkliches Geschick (z.b. Einrichten der Maschinen und Anlagen zur Erzeugung von Leder) Technisches Verständnis (z.b. Durchführen von Wartungsarbeiten an den Arbeitsgeräten, Maschinen und Anlagen) Hinweis: Die Ausprägungsgrade beziehen sich auf Personen mit Hauptschulabschluss. Kenntnisse und Fertigkeiten Rechenfertigkeiten (z.b. Errechnen von Mischungsverhältnissen und Konzentrationen von Gerbstoffen) Verständnis für mündliche Äußerungen (z.b. Verstehen von Arbeitsanweisungen auch bei Maschinenlärm) Kompetenzen Kernkompetenzen, die man während der Ausbildung erwirbt: Gerben Lederfärben Leder spalten Ledervorbehandeln Lederzurichtung Maschineneinrichtung, Anlageneinrichtung Maschinenführung, Anlagenführung, -bedienung Vegetabilisch/Synthetisch Gerben Wasserwerkstattarbeiten Weitere Kompetenzen, die für die Ausübung dieses Berufs bedeutsam sein können: Appretur Arbeitsvorbereitung Farbstoffansetzen Laborarbeiten, Labortechnik Lagerwirtschaft Lederbearbeitung, Lederverarbeitung Seite 8 von 10

9 Leder - Materialkunde Mineralgerben Qualitätsprüfung, Qualitätssicherung Sortieren Informationsquellen LR Lederwaren Report Sternefeld Internet: Portal des Organs des Verbandes des Deutschen Lederwaren-Einzelhandels e.v. PRO-LEDER Profashional Media Internet: Portal mit gleichnamiger Fachzeitschrift STEPTECHNIK Sternefeld Internet: Portal mit gleichnamiger Zeitschrift für die leder- & kunststoffverarbeitende Industrie Adressen für weiterführende Informationen Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) Kurfürsten-Anlage Heidelberg D Internet: info@bgrci.de Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie e.v. (HDS) Berliner Straße Offenbach D Internet: bund@hdsl.eu IG BCE - Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie Königsworther Platz Hannover D Internet: info@igbce.de Verband der deutschen Lederindustrie e.v. (VDL) Fuchstanzstraße Frankfurt D Internet: info@vdl-web.de Rückblick - Geschichte des Berufs 1934 Erstmals Eintrag im Verzeichnis der Gewerbe, die als Handwerk betrieben werden können 1937 Anerkennung des Berufs in der Industrie 1981 Verordnung über die Berufsausbildung zum Gerber/zur Gerberin Bundesweit geltende Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die Ausbildungsbereiche Handwerk bzw. Industrie und Handel Seite 9 von 10

10 Stellen- und Bewerberbörsen aktuelle-jobs.de Internet: HandwerkerStellen.de Internet: Zuordnung Berufsfelder Der Beruf Gerber/in ist folgendem Berufsfeld zugeordnet: Berufe mit Leder Zuordnung Berufliche Merkmale Der Beruf Gerber/in ist folgenden beruflichen Merkmalen zugeordnet: Tätigkeiten herstellen/material bearbeiten Maschinen/Anlagen steuern/bedienen Arbeitsort Werkstatt/Produktionshalle Arbeitsgegenstände/-mittel chemische/synthetische Stoffe Maschinen/technische Anlagen Textilien/Bekleidung/Leder Werkzeuge/Geräte Seite 10 von 10