Technische Lieferbedingungen. Dichtungen nach DIN / EN. Inhalt

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1 Technische Lieferbedingungen Dichtungen nach DIN / EN LINDE STANDARD LS 048-1XX Seite 1 von 6 Inhalt 1 Anwendungsbereich Mitgeltende Unterlagen Ergänzende Festlegungen Werkstoffe Härtebegrenzungen Besondere Anforderungen Kennzeichnung Ergänzende Kennzeichnung Farbkennzeichnung Inspektion Lieferscheinangaben...6 Bemerkungen zur aktuellen Ausgabe: Änderungen: Abschnitte 2, 3.3.7, 4.1,4.2.1, 4.2.2; Abschnitt ist entfallen. Redaktionell überarbeitet. Frühere Ausgaben: 12.82, 04.83, 07.84, 08.85, 01.87, 01.90, 02.91, 07.93, , , , Verantwortliche Funktionseinheit für den technischen Inhalt: TAW Vertraulichkeitsklasse 1 gemäß LS : Uneingeschränkte Weitergabe X TAW / Raßhofer TKR / Dörr TAW-N / Pertold Status Ausgabe Datum Erstellt Geprüft Genehmigt

2 Geschäftsbereich Linde Engineering Ausg. 06/ LS 048-1XX Seite 2 von 6 1 Anwendungsbereich Diese Technische Lieferbedingung (TLB) gilt für metallische und nichtmetallische Dichtungen von geschraubten Flanschverbindungen in Rohrleitungen und Druckbehälter nach deutschen und europäischen Vorschriften. Angaben in der Anfrage / Bestellung sind dieser TLB übergeordnet. 2 Mitgeltende Unterlagen Neben den in der Anfrage / Bestellung genannten Vorschriften und Normen sind die Folgen im Rahmen ihres Geltungsbereiches anzuwenden. Dabei sind die zum Bestellzeitpunkt gültigen Ausgaben zugrunde zu legen. ISO 1629 Kautschuk und Latizes Einteilung, Kurzzeichen EN 1514 Flansche und ihre Verbindungen Maße für Dichtungen für Flansche mit PN-Bezeichnung Teil 2 Spiraldichtungen für Stahlflansche Teil 6 Kammprofildichtungen für Stahlflansche EN Flansche und ihre Verbindungen Maße für Dichtungen für Flansche mit Class-Bezeichnung Teil 2 Spiraldichtungen für Stahlflansche Teil 5 Dichtungen aus Metall für Stahlflansche EN Flansche und ihre Verbindungen Qualitätssicherungsprüfung und Prüfungen von Dichtungen nach den Normen der Reihen EN 1514 und EN DIN 2696 Flanschverbindungen mit Dichtlinse DIN Technische Lieferbedingungen für Dichtungsplatten Teil 1 Dichtungswerkstoffe; Allgemeine Festlegungen Teil 2 Dichtungswerkstoffe auf Basis von Fasern (FA); Anforderungen und Prüfung Teil 3 Dichtungswerkstoffe auf Basis von PTFE (TF); Anforderungen und Prüfung Teil 4 Dichtungswerkstoffe auf Basis von expandiertem Graphit (GR); Anforderungen und Prüfung LS T1 Oberflächensauberkeit in Luftzerlegungsanlagen und Komponenten Grundlagen und Ausführungsvorgaben LS T2 Oberflächensauberkeit in Luftzerlegungsanlagen und Komponenten - Sauberkeitsbereiche S4 bis S1 3 Ergänzende Festlegungen Die nachfolgend aufgeführten Werkstoffbezeichnungen sind teilweise Linde-spezifische Angaben und finden in der jeweiligen Anfrage / Bestellung Anwendung. Die Erläuterungen zu den Werkstoffbezeichnungen sind bei der Lieferung zu beachten. Wenn für den angegebenen Dichtungswerkstoff keine Norm bezüglich der TLB existiert bzw. mehrere Werkstoffe möglich sind, ist der vom Hersteller gewählte Werkstoff bei der Auftragsbestätigung anzugeben und mit einem entsprechenden Produktdatenblatt zu belegen. 3.1 Werkstoffe Soweit im Bestelltext oder der zugrunde liegenden Maßnorm nicht näher bestimmt, bedeuten bei Angabe in der Bestellung: WEICHEISEN = Weicher Stahl oder reines Eisen CRNIST = X5CrNi18-10, X5CrNiMo , X6CrNiTi18-10 oder X2CrNi ,5MO = 16Mo3 CRMO = 10CrMo9-10W, 13CrMo4-5W, 12CrMo9-10W, 12CrMo19-5W AL = EN AW-1050A O Cu = Cu-DHP-R200 PTFE = Polytetrafluorethylen, Füllstoffe sind zu vereinbaren, kein Regenerat, (Anforderungen und Prüfung nach DIN ) GRAPHIT = Graphit mit Aschewert < 2%, Dichte 1,0 g/cm 3, Chloridgehalt < 50 ppm (Anforderungen und Prüfung nach DIN ) WAFO = Weichstoff, asbestfrei und ölbeständig (synthetische Faser, z. B. Aramidfaser, gebunden mit NBR 1) ) (Anforderungen und Prüfung nach DIN )

3 Geschäftsbereich Linde Engineering Ausg. 06/ LS 048-1XX Seite 3 von 6 NBR 1) = NBR-Vulkanisat, (z. B. Perbunan, BunaN ), ölbeständig, temperaturbeständig von - 30 C bis C, Shore-Härte (70 ± 5) A EPDM 1) = EPDM-Vulkanisat, ölbeständig, temperaturbeständig von - 40 bis C, Shore-Härte (70 ± 5) A FKM (FPM 1) ) = Fluor-Kautschuk Vulkanisate (z. B. Viton ), ölbeständig, temperaturbeständig von -20 C bis C, Shore-Härte (75 ± 5) A SONDERGUMMI (CR 1) ) = Chloropren-Kautschuk (z. B. C 160 dunkel SV der Firma Menzel & Seyfried) Eigenschaften: alterungs-, licht-, ozon-, witterungs-, öl-, lauge-, säure- und seewasserbeständig; Brandverhalten: selbstverlöschend, hohe Flammwidrigkeit; Temperatureinsatzbereich -30 C bis +120 C; Shore-Härte ca. 60 A 3.2 Härtebegrenzungen Für massive metallische Dichtungen (Dichtungslinsen nach DIN 2696 und Ring-Joint Dichtungen nach EN ) gelten für maximale Härtewerte am Vormaterial die Werte gemäß Tabelle 1. Tabelle 1: Maximale Härtewerte von metallischen Dichtungswerkstoffen Werkstoff maximale Härte Prüfverfahren Brinell (HBW) Rockwell (HRB) WEICHEISEN 90 HBW 2,5/187,5 56 CRNIST 160 HBW 2,5/187,5 83 Alle anderen Stähle 130 HBW 2,5/187,5 72 EN AW-1050A O 20 HBW 2,5/62,5-3.3 Besondere Anforderungen Verzinnte Kupferdichtungen Verzinnte Kupferdichtungen Cu-DHP-R200-SN können feuerverzinnt oder galvanisch verzinnt werden mit einer Schichtdicke von mindestens 12 Mikrometer Verwendung von asbesthaltigen Weichstoffen Weichstoff- und Metall-Weichstoffdichtungen (ummantelte Dichtungen, Spiraldichtungen, Graphitdichtungen mit Trägerblech (Spieß- bzw. Klettblecheinlage oder Metallfolien), gewellte Dichtungen und Kammprofildichtungen mit Auflagen) nach dieser TLB müssen in jedem Falle asbestfrei sein Weichstoff- bzw. Graphitdichtungen mit metallischer Innenfassung Die Inneneinfassung ist so vorzupressen, dass beim Einbau der Dichtung keine zusätzlichen Kräfte zum zusammendrücken der Einfassung notwendig sind. ANMERKUNG Die richtige Vorpressung kann mittels eines unter geringem Druck aufgelegten Lineals überprüft werden. Dabei darf sich kein sichtbarer Spalt zwischen Lineal und Weichstoff zeigen. 1) Kurzzeichen nach ISO 1629

4 Geschäftsbereich Linde Engineering Ausg. 06/ LS 048-1XX Seite 4 von Zentrierring und Innenring - Der Zentrierring kann in rostfreiem Stahl oder unlegiertem Stahl ausgeführt werden. Bei Verwendung von unlegiertem Stahl ist dieser mit einem geeigneten Korrosionsschutz zu versehen. - Der Innenring ist in rostfreiem Stahl auszuführen (Vorzugswerkstoffe siehe Tabelle 2) Graphitdichtungen mit Trägerblech (Spießblech- bzw. Klettblech- oder Metallfolieneinlage) - Graphit darf nur mit imprägnierter Oberfläche eingesetzt werden. - Spießblech- bzw. Klettblecheinlage Die Dicke der CrNi-Stahl-Einlage ist ca. 0,1 mm. Die Spieße bzw. Aufkantungen (Klette) dürfen die Graphitauflage nicht durchdringen. - Metallfolieneinlage Die Dicke einer Graphitlage ist max. 0,5 mm, die Dicke einer CrNi-St-Folieneinlage ist ca. 0,025 mm. Die Anzahl der Folien wird vom Hersteller festgelegt. - Graphitdichtung auf einem Metallträger Für Apparate können auch Dichtungen mit einer Graphitlagendicke von 0,5 mm und einem CrNi St Trägerblech mit 2 mm Dicke (Gesamtdicke 3 mm) verwendet werden Metallummantelte Dichtungen Der Weichstoffkern muss die Ummantelung komplett ausfüllen. Schäften mit Kleben ist zulässig. Die Stege von Stegdichtungen für Wärmeaustauscher sind, sofern nicht ausdrücklich anders bestellt, nur durch Heftschweißungen in allen Winkeln zu befestigen. Die Dicke der Heftschweißungen darf zwei Drittel der Dicke der fertigen Dichtung nicht überschreiten und nicht über diese hinausragen Spiraldichtungen Der Füllstoff muss beidseitig 0,3 ± 0,1 mm über die metallische Spirale des Dichtungselementes überstehen. Die erste und letzte Windung sind durch Punktschweißung geheftet. Anzahl der Schweißstellen am Innen- und Außendurchmesser des Dichtungselementes, d.h. auf den Leerwindungen: DN 300 min. 4 DN 350 bis 700 min. 6 DN 800 bis 1000 min. 8 Wenn nicht anders festgelegt, sind Spiraldichtungen mit Innen- und Zentrierring auszuführen. Im Falle von Spiraldichtungen ohne Zentrierring gilt abweichend, Anzahl der Schweißstellen am Außendurchmesser des Dichtungselementes, d.h. auf den Leerwindungen: DN 40 min. 4 DN 50 bis 80 min. 6 DN 100 bis 300 min. 8 DN 350 bis 500 min. 12 DN 600 bis 1000 min Kammprofildichtungen Kammprofildichtungen sind mit beidseitiger Auflage aus weichem Werkstoff (PTFE oder Graphit) auszuführen. Zentrierringe sind lose auszuführen Metallische Dichtungen Metallische Dichtungen sind in der Regel nahtlos auszuführen. Sofern fertigungstechnisch Schweißungen unumgänglich sind, ist das Schweißverfahren mit dem Besteller zu vereinbaren. Fertigungsbedingte Spannmarken (außerhalb der Dichtflächen) bei Runddichtungen, max. 1,5 mm breit, sind zulässig. Dichtungen aus Kupfer und Aluminium sind weichzuglühen und zu planieren Gewellte Dichtungen Gewellte Dichtungen sind, wenn nicht abweichend spezifiziert, mit beidseitiger Weichstoffauflage zu liefern. Der Wellring ist in rostfreiem Stahl auszuführen.

5 Geschäftsbereich Linde Engineering Ausg. 06/ LS 048-1XX Seite 5 von Flachdichtungen - Sonderausführung (GARLOCK Type Gylon Standard Style 3501E ) Diese Flachdichtungen bestehen aus modifiziertem PTFE ohne Kaltfluss und haben eine Dicke von (2 ± 0,15) mm. Diese Dichtungen wurden für Luftzerlegungsanlagen mittels Helium-Lecktest durch Linde qualifiziert Flachdichtungen aus WAFO Plattenmaterial Flachdichtungen aus WAFO Plattenmaterial sind in einem Stück herzustellen (d. h. keine geklebten Abschnitte bzw. Segmente) Elastomer-Dichtungen (NBR, EPDM, FKM) Elastomer-Dichtungen sind mit einvulkanisierter Stahleinlage zu liefern Klebungen Für alle Klebungen (z. B. Auflagen auf Metalldichtungen oder Einlagen in Graphitdichtungen) sind chloridarme Kleber ( 50 ppm) zu verwenden. 4 Kennzeichnung Es gelten die Kennzeichnungsvorschriften der in Bestelltexten genannten Normen mit folgenden Ergänzungen. 4.1 Ergänzende Kennzeichnung Dichtungen sind zusätzlich durch Anhänger am Bund oder Etikett auf der Verpackung mit folgenden Angaben zu kennzeichnen: - Name oder Zeichen des Herstellers; - LINDE Bestell-Nr - LINDE Ident-Nr. Die Markierung soll dauerhaft und gut lesbar sein. 4.2 Farbkennzeichnung Metall-Weichstoff-Dichtungen mit Zentrierring Metall-Weichstoff-Dichtungen mit Zentrierring sind mit einer Farbkennzeichnung auf dem Zentrierring zu versehen. Ist die Dicke des Zentrierringes ausreichend, muss ein durchgehender Farbstreifen auf dem Rand des Zentrierringes den metallischen Kern der Dichtung kennzeichnen. Ein unterbrochener Streifen auf dem Rand des Zentrierringes muss den Werkstoff des Füllstoffes bzw. der Weichstoffauflage kennzeichnen. Für Nennweiten unter DN 40 sind die Dichtungen mit mindestens zwei um ca. 180 versetzten Streifen zu versehen. Für Nennweiten ab DN 40 sind die Dichtungen mit mindestens vier um etwa 90 versetzten Streifen zu versehen. Die Farben müssen den Angaben in Tabelle 2 entsprechen. Für in Tabelle 2 nicht angegebene Werkstoffe ist die Farbkennzeichnung mit dem Besteller zu vereinbaren. Tabelle 2: Farbkennzeichnung und Abkürzungen für Werkstoffe EN-Werkstoffbezeichnung ASME-Werkstoffbezeichnung Farbkennzeichnung metallischer Werkstoff unlegierter Stahl (CS) CRS silber X4CrNi18-10 (1.4301) 304 gelb X2CrNi19-11 (1.4306) 304L farblos X15CrNiSi20-12 (1.4828) 309 farblos X2CrNiMo (1.4404) 316L grün X6CrNiNb18-10 (1.4550) 347 blau X6CrNiTi18-10 (1.4541) 321 türkis Weichstoffauflage / nichtmetallischer Füllstoff Graphit F.G. graue Streifen PTFE PTFE weiße Streifen Glimmer-Graphit Herstellerbezeichnung pinkfarbene Streifen

6 Geschäftsbereich Linde Engineering Ausg. 06/ LS 048-1XX Seite 6 von Spiraldichtungen Spiraldichtungen sind mit einer Farbkennzeichnung nach zutreffender Norm zu versehen Sonstige Dichtungsformen Für alle sonstigen Dichtungsformen ist eine Farbkennzeichnung nur dann erforderlich, wenn diese in den mitgeltenden Normen gefordert wird. 5 Inspektion Der Besteller behält sich das Recht vor, die bestellten Waren bevorzugt am Herstellort zu inspizieren. 6 Lieferscheinangaben Zusätzlich zu Liefermenge, Erzeugnisart, Abmessungen, Werkstoff, Härte sind auf dem Lieferschein Bestell-Nr., Bestell-Positions-Nr., Ident-Nr anzugeben.