Peter Höh Handbuch für individuelles Entdecken

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1 Peter Höh Handbuch für individuelles Entdecken REISE KNOW-HOWVerlag Peter Rump Bielefeld

2 6 Inhalt Inhalt Vorwort 4 Exkurse und Karten 7 Die Regionen im Überblick 8 } Vom Festland nach Usedom Wolgast 12 } Nord-Usedom Zwischen Peenestrom und Zinnowitz Wolgaster Ort 25 Peenemünder Haken 32 Halbinsel Gnitz mit Zinnowitz 52 Seebad Zempin 62 Lüttenort 67 } Die Außenküste Von Koserow bis Ahlbeck Seebad Koserow 73 Loddin/Kölpinsee 82 Seebad Ückeritz 86 Forstamt Neu Pudagla/ Usedomer Gesteinsgarten 91 Die Kaiserbäder: 91 Seebad Bansin 93 Seebad Heringsdorf 98 Seebad Ahlbeck 107 } Insel Wolin Das polnische Spiegelbild von Usedom Swinemünde/Świnoujście 118 Insel Wolin 122 } Süd-Usedom Boddenküste und Inland Zwischen Ostsee und Stettiner Haff 131 Usedomer Schweiz 137 Lieper Winkel 151 Usedomer Winkel 157 Hinweis Die Internet- und -Adressen in diesem Buch können bedingt durch den Zei len um - bruch so ge trennt werden, dass ein Trennstrich erscheint, der nicht zur Adresse gehören muss! } Praktische Reisetipps A Z Anreise 172 Informationsstellen 178 Kleidung und Reisegepäck 181 Klima und Reisezeit 181

3 Inhalt, Exkurse, Karten 7 Kurtaxe 183 Sport und Erholung 184 Tipps für Kinder 195 Unterkunft 197 Unterwegs auf Usedom 202 } Land und Leute Geografie 212 Verwaltung 214 Wirtschaft 214 Tourismus 215 Natur- und Küstenschutz 219 Geschichte 231 Die Inselbewohner 240 Essen und Trinken 244 } Anhang Literatur- und Kartentipps 250 Register 259 Der Autor 264 Exkurse Vom Festland nach Usedom Phillip Otto Runge 16 Nord-Usedom Ein nostalgisches Vergnügen mit dem Trabant durch Usedom 29 Die Heeresversuchsanstalt 46 Auszug aus der Badeordnung von Zinnowitz vom Otto Niemeyer-Holstein und Lüttenort 66 Die Außenküste Lag Vineta einst bei Koserow? 80 Süd-Usedom Der Seeadler 143 Wie entstand der Name Usedom? 160 Land und Leute Der Usedomer Gesteinsgarten eine Reise zurück in die Eiszeit 218 Ein Usedomer Menü 245 Karten Regionen im Überblick 8 Außenküste 74 Insel Wolin 118 Kaiserbäder Umschlag hinten Nord-Usedom 26 Süd-Usedom 130 Usedom Umschlag vorn Ortspläne Ahlbeck 108 Bansin 96 Heringsdorf 104 Karlshagen 37 Koserow 77 Loddin/Kölpinsee 83 Peenemünde 45 Świnoujście (Swinemünde) 120 Trassenheide 33 Ückeritz 88 Usedom, Stadt 161 Wolgast 19 Zempin 63 Zinnowitz 53

4 Überblick 8 Übersichtskarte 0 10 km REISE KNOW-HOW 2013 Peenemünde Karlshagen Trassenheide Wolgast Zinnowitz Koserow Zempin Kölpinsee Loddin Ückeritz USEDOM D E U T S C H L A N D Anklam Lassan Nord-Usedom Warthe Usedom Mellenthin Stolpe Benz Dargen Süd-Usedom OSTSEE POMMERSCHE BUCHT Die Außenküste Bansin Heringsdorf Œwinoujœcie Ahlbeck (Swinemünde) Kamminke Miêdzydroje Lubin WOLIN Insel Wolin Miêdzywodzie Ko³czewo Dziwnów POLEN Wolin Unin Gmina Kamieñ Pomorski Ostromice Die Regionen im Überblick } Nord-Usedom 23 Unberührt und ruhig sind die Strände im Norden Usedoms, der 50 Jahre militärisches Sperrgebiet war. Die große Attraktion ist Peenemünde, die Wiege der Weltraumfahrt, aber auch Trassenheide ist mit seinem Umgekehrten Haus, dem Kinderland und weiteren Sehenswürdigkeiten ein beliebtes Ziel. Highlights P Ostalgie auf Rädern : Mit dem Trabant durch Usedom 29 P Verrückte Architektur: Das Umgekehrte Haus im Seebad Trassenheide 33 P Die erste Rakete der Welt: Zu Besuch in Peenemünde 41 P Der bedeutendste Badeort: Mondäne Bäderarchitektur im Seebad Zinnowitz 52 P Landschaftliche Idylle: Die Halbinsel Gnitz, eine der reizvollsten Gegenden Usedoms 59 P Kunst in Lüttenort: Das Otto-Niemeyer-Holstein-Gedenkatelier 67 } Außenküste bzw. Ost-Usedom 71 Usedoms sommerliches Epizentrum mit den drei mondänen und traditionsreichen Kaiserbädern Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin. Sie garantieren Badespaß pur, dazu gibt es vielzählige Vergnügungen wie Spielbank, Seebrücken, Shops und viel Kultur. Das alles verbindet die längste Seepromenade Europas, eine Flaniermeile der Extraklasse.

5 Die Regionen im Überblick 9 Highlights P Atlantis der Ostsee : Lag das rätselhafte Vineta bei Koserow? 80 P Eine Oase der Ruhe: Urlaub am Kölpinsee 82 P Trubel am Strand: Das Seebad Ückeritz 86 P Die längste Strandpromenade Europas: Beachlife, Sehenswürdigkeiten und Historisches in den drei Kaiserbädern : Bansin 93 Heringsdorf 98 Ahlbeck 107 } Insel Wolin 115 Ein Blick über die Grenze nach Polen führt in die im alten Glanz wieder auferstandenen Seebäder Swinemünde und Misdroy, deren Bilderbuch-Strände denen auf deutscher Seite in nichts nachstehen. Die Attraktion ist die herrliche Ostseenatur im Nationalpark Wolin mit lockenden Ausflugszielen wie dem Aussichtspunkt auf dem Gosanberg (Góra Gosań) und dem Wisent-Reservat. } Süd- und West-Usedom 127 Das stille Bauernland am verträumten Achterwasser ist für ausgiebige Wanderungen und Radtouren ideal. Sie führen zu Herrenhäusern und Landschlössern wie der Wasserburg in Mellenthin oder zum Schloß Stolpe, aber auch zu Windmühlen wie der in Benz und abgeschiedenen Winkeln mit winzigen Weilern wie Warthe, wo die Welt zu Ende scheint. Highlights P Wandern und Radfahren: Korswandt und Umgebung 131 P Idylle in herrlicher Lage: Besuch im Fischerdorf Kamminke 133 P Der Sieben-Seen-Blick: Tolles Panorama vom Aussichtsturm bei Sallenthin 138 P Bei Storchenvater Eggebrecht : Ein schönes Ausflugsziel in Gothen 140 P Ein König der Lüfte: Der Seeadler 143 P Usedoms ältestes Gotteshaus: Die St.-Johannes-Kirche in Liepe 155 Highlights P Swinemünde: Das älteste Seebad auf Usedom 118 P Misdroy: Urlaubsziel Nr P Nationalpark Wolin: Wanderwege und Lehrpfade 124 P Die Stadt Wolin: Geschichte und Archäologie 125

6 Übersichtskarte S. 74 Forstamt Neu Pudagla/ Usedomer Gesteinsgarten Etwa 2 Kilometer östlich von Ückeritz liegt im Wald nahe der B 111 das Forstamt Neu Pudagla. Bei dem Forstamt entstand in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geologische Wissenschaften der Universität Greifswald der Usedomer Gesteinsgarten, auch Geschiebegarten genannt (s. Exkurs Usedomer Gesteinsgarten ). Durch den Steingarten führt ein lehrreicher Rundweg. Auf ihm spaziert man quasi von Bornholm über Südschweden bis nach Finnland und zu Gesteinen, die Entfernungen von bis zu 1000 km mit dem Eis zurückgelegt haben. Beim Forstamt beginnt ein interessanter Waldwanderweg mit zahlreichen Schautafeln und traumhaften Landschaftsausblicken (geführte Wanderungen von Mai bis September jeden letzten Freitag im Monat). jverträumtes Idyll am Achterwasser der Hafen Stagnieß südöstlich von Ückeritz Neu Pudagla/Usedomer Gesteinsgarten, Kaiserbäder Ein Freizeitspaß für den großen und kleinen Tarzan ab 5 Jahren ist der direkt neben dem Gesteinsgarten eingerichtete Kletterwald, in dem sich Schwindelfreie je nach Können und Geschicklichkeit auf verschiedenen Parcours mit insgesamt 98 Elementen durch die Baumwipfel schwingen können. Die professionellen Klettergurte sind doppelt gesichert, Stürze sind also ausgeschlossen. ±Forstamt Neu Pudagla, Neu Pudagla, Tel /29110, Fax , (Führungen, Wanderungen, thematische Exkursionen) ±Kletterwald Usedom, Tel /22677, Fax 22689, (April/Mai/ Okt. Di bis So Uhr, Juni/Sept. tägl Uhr, Juli/Aug. tägl Uhr) Die Kaiserbäder: Bansin, Herings - dorf und Ahlbeck Der unangefochtene Mittelpunkt des Usedomer Seebäderlebens und mit Betten und Gästen (= über zwei Millionen Übernachtungen, 2009) das Epizentrum der Insel sind die drei traditionsreichen Seebäder Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck, die sich 2006 zu der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf zusammengeschlossen haben und im Osten Usedoms den Abschluss der Badeorte bilden. Nachdem in Swinemünde (heute Świnoujście) 1824 der erste Badebetrieb eröffnete, setzte er in den benachbarten 91 Die Außenküste

7 92 Die Kaiserbäder: Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck kleinen Fischerdörfchen ebenfalls ein. Besonders die eigens gegründeten Ak - tien gesellschaften forcierten den Bauboom und stampften Villen, Pensionen, Grand-Hotels, Spielcasinos, Pferderennplätze, Promenaden und andere Annehmlichkeiten aus dem Boden, auf die die hier verkehrenden feinen Kreise aus Adel, Politik, Wirtschaft und Kultur nicht verzichten konnten. Bis heute prägt die prächtige Bäderarchitektur aus dieser Zeit das Gesicht der drei attraktiven Schwestern. Bald 25 Jahre nach der Wiedervereinigung sind sie allesamt durchgehend res - tauriert, saniert und mit allerlei neuen Annehmlichkeiten und Vergnügungsstätten versehen, die im Arbeiter- und Bauernstaat DDR verpönt waren. Nun strahlen sie wieder im alten Glanz und über ihnen liegt wieder ein bisschen der mondäne Hauch der Belle Epoqu e, der sie damals wie heute so anziehend machte bzw. macht. Das illustre Dreigestirn ist praktisch zu einem großen Badeort zusammengewachsen, der sich über Kilometer pa - rallel der Ostseeküste hinzieht und zusammen das größte Urlauberzentrum auf Usedom bildet. Auf der durchgehenden Strandpromenade, die mit über acht Kilometern die längste Europas ist, kann man von Bansin bis nach Ahlbeck promenieren. Um den Charme und das Flair der drei Schönen nicht in Abgasen und Blechlawinen zu ersticken, sollte man unbedingt die großen Parkplätze vor den Seebädern benutzen. In den engen und schmalen und deshalb häufig einbahnig geführten Straßen innerhalb der Ortschaften wird man eh kaum eine Parkgelegenheit finden. Die wenigen dafür zur Verfügung stehenden Flächen sind den Anwohnern vorbehalten. Doch nicht nur das Ortsbild der drei Kaiserbäder ist anziehend, sondern auch ihre landschaftlich außergewöhnlich schöne und abwechslungsreiche Lage. Unmittelbar hinter den Seebädern beginnt ein wald- und seereiches Gebiet mit mehreren Naturschutzgebieten, das vielfältige Möglichkeiten bietet, bei einer Wanderung oder einer Radtour durch die stille Natur einmal dem quirligen Treiben an der Badeküste zu entfliehen. Informationen ±Kaiserbäder Usedom, Waldstr. 1, Seebad Bansin, Tel /47710, Fax , www. drei-kaiserbaeder.de (Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck haben sich unter dem Namen Die 3 Kaiserbäder zu einem Zweckverband zusammengeschlossen, über den man Informationen und das gemeinsame Gastgeberverzeichnis beziehen kann. Für Infos und Auskünfte vor Ort stehen in allen drei Seebädern eigene Infostellen zur Verfügung) Verkehrsverbindung Die drei großen Seebäder verbindet fahrplanmäßig der Kaiserbäder-Express, ein kleiner Straßen- Bimmelzug, der in der Saison im Pendelverkehr im 40-Min.-Takt zwischen 9 und ca. 18 Uhr (Winter bis ca. 17 Uhr) verkehrt. Die Haltestellen findet man in Ahlbeck und Bansin jeweils an der Seebrücke, in Heringsdorf vor dem zentral gelegenen Hotel Maritim und in Bansin in der Seestraße. Fahrkarten gibt es direkt im Züglein. ±Info/Fahrplan/Vorbestellung: Cyrus & Dittberner GmbH, Korswandt, Dorfstraße 20, Tel /28467,

8 Übersichtskarte S. 74, Ortsplan S. 96 Die Kaiserbäder: Seebad Bansin 93 Seebad Bansin Das erste der drei berühmten Seebäder, das man von Ückeritz kommend erreicht, ist das Seebad Bansin. Mit nur 2500 Einwohnern ist es das kleins te und jüngste der drei Kaiserlichen. Geschichte Das Seebad hat kein altes Fischerdorf als Kern, sondern wurde von Anfang an als reines Seebad erbaut. Als die Nachbarorte Ahlbeck und Heringsdorf sich bereits als mondäne Badeorte etabliert hatten, war dort, wo heute Bansin zu finden ist, nichts als unfruchtbares Land, das sein Besitzer, das am Gothensee gelegene Dorf Bansin, als Schafweide nutzte. Die Gemeinde Bansin war dumm genug, dieses Land zum Spottpreis von nur 10 Pfennigen pro Quadratmeter an die Aktiengesellschaft Seebad Heringsdorf zu verkaufen, deren Hauptaktionär der Berliner Bankier Delbrück war. Der Käufer begann sofort, in dem Dünengelände planmäßig ein neues Seebad zu errichten. Als die Gemeide Bansin bemerkte, welchen verheerenden Fehler sie gemacht hatte, musste sie für viel Geld Land von der AG zurückkaufen. Für 3000 Taler erhielt sie einige Parzellen zurück, auf denen die von ihr gegründete Badegenossenschaft Hotels und Pensionen errichten ließ eröffnete das aus ganzen zehn Häusern bestehende Seebad Bansin mit 318 Gästen offiziell die erste Saison. Schon 1913 tummelten sich rund 9000 herrschaftliche Stammgäste während der Saison in Bansin, 1937 wurden bereits Übernachtungen pro Saison gezählt. Von Anfang an legte das Seebad Bansin großen Wert darauf, feines Publikum nach dem Ort zu ziehen und ihn auch frei von Juden zu halten. Um das erwünschte feine deutsch-christliche Publikum warb man als deutsches Seebad mit christlichen Häusern in bester Lage. Damit versuchte sich Bansin gegen den Nachbarn Ahlbeck abzugrenzen, in dem eher zu Wohlstand gekommene Bürgerliche abstiegen und das verächtlich als die Kinder badewanne tituliert wurde. Und das erwünschte Publikum aus Aris tokratie und Hochfinanz kam. Und zwar mit Leibdienern und Leibkoch, mit Zofen und Kammerzofe, mit Leibkutscher und Kammerdiener, mit riesigen schloss beschwerten Reisekörben, mit Reitpferden und Stalljungen, wie der 1908 in Bansin geborene Schriftsteller Hans Werner Richter in seinen Bansiner Geschichten berichtet. Sie nannten sich Hoheit, Graf, Herzog, Durchlaucht, Excellenz, Baron und kamen gemeinhin mit dem D-Zug. Sie trugen Schnurr-, Backen-, Voll- und Spitzbärte, rauchten Zigarren, gingen in Gala uniform Unter den ebenso blaublütigen wie betuchten Gästen war auch seine Majes - tät, Kaiser Wilhelm II. Wo sich so viel Geld, Macht und Einfluss ballen, gelten gemeinhin andere Gesetze als anderswo. So war es das Seebad Bansin, das 1923 als erster Ort die sogenannte Freibadeerlaubnis erhielt. Die feinen Besucher der exklusiven Oase mussten sich damit nicht mehr in unbequemen Badeanstalten drängen, sondern konnten sich nun offen im Badeanzug am Strand und im Meer tummeln. Die Außenküste

9 94 Die Kaiserbäder: Seebad Bansin Mit Hitler und den Nazis strömte eine neue Klien tel in das deutschnationale Edelbad, die sich nun, so H. W. Richter, Major, General, Hauptmann oder Hauptsturmführer oder Staatsrat, -sekretär, -intendant oder Staatsschauspieler nannten. Nach dem Tausendjährigen Reich, das 1933 begann und zwölf Jahre später zu Ende war, wurde Bansin zum Bad der Werktätigen. In Wirklichkeit waren es jedoch mehrheitlich Mitarbeiter der Staatssicherheit und andere verdiente Spitze(l)n-Genossen der DDR-Nomenklatura, die sich nun in den feudalen Villen entspannten. Sehenswertes Das Seebad zeigt sich heute mit seinen zahlreichen restaurierten und renovierten prächtigen Villen tatsächlich wieder von seiner mondänen Schokoladenseite, ist aber durchaus auch für den Normalsterblichen zugänglich.

10 Übersichtskarte S. 74 Die Kaiserbäder: Seebad Bansin ud Die Hauptsehenswürdigkeit Bansins ist denn auch der Ort mit seiner historischen Bäderarchitektur selbst. Besonders viele und imposante Villen, von denen die meisten heute als Hotel dienen oder exklusive Ferienwohnungen offerieren, säumen die Bergstraße. Neben der über dem Strand verlaufenden schicken Meile ist natürlich die Seebrücke mit einer Länge von 285 Metern ein Anziehungspunkt. Diese Brücke ist jedoch nur ein schlichter Steg. Die Brücken der benachbarten Seebäder Heringsdorf und Ahlbeck sind in ihrer Architektur wesentlich attraktiver. Ein Bummel durch die Straßen führt zum Tropenhaus, Bansins schönster und interessantester Sehenswürdigkeit. Die 1968 gegründete und nach der Wende komplett umgebaute und erweiterte Anlage ist ein Mix aus Herberge, Gas - tro nomie und Tropenzoo, in dem sich über 100 exotische Tiere zwischen exotischen Pflanzen tummeln. Im kleinsten Zoo der Welt kann man also zwischen Palmen, Äffchen, Schlangen, Kaimanen, Papageien, Chamäleons und anderen bunten Vögeln aus fernen Ländern Kaffee trinken. Im oberen Stockwerk bietet das ebenfalls tropisch gestaltete Restaurant Schlangennest Gelegenheit, gemütlich und gut zu speisen. Kunstsinnigen Besuchern sei das ehemalige Haus des Bansiner Malers und Grafikers Rolf Werner empfohlen. Das von der Witwe des 1989 verstorbenen Künstlers eingerichtete Gedenkatelier Rolf Werner zeigt eine Reihe von Werken des Künstlers, der 1953 von Leipzig nach Bansin übergesiedelt war. Werner schuf stille Landschaftsbilder und figürliche Kompositionen mit verhalten lyrischer Grundstimmung, die dem Sammelbegriff poetischer Realismus zugeordnet werden. An den Schriftsteller Hans Werner Richter erinnert die Ausstellung in der historischen Feuerwache Bansins. Das Hans-Werner-Richter-Haus zeigt einen Teil vom Nachlass des 1908 als Sohn eines Fischers in Sallenthin auf Usedom j Strahlend weiß zeigen sich die herrschaftlichen Villen in der Bergstraße Die Außenküste