Wärmezähler PolluCom E Einbau- und Betriebsanleitung

Transkript

1 Wärmezähler PolluCom E Inhalt 1. Allgemeine Hinweise Einbau des Zählers Einbau des separaten Temperaturfühlers Einbau in Tauchhülse Einbau direkt ins Heiz- bzw. Kühlmedium Anzeigemöglichkeiten Benutzerebene Archivebene Serviceebene Parametrierebene Funktionskontrolle, Plombierung Technische Daten Eventuelle Fehlersituationen Anbindung von Optionsmodulen M-Bus-Option gem. EN Allgemeine Hinweise Geltende Norm: EN 1434, Teil 3 und 6 Wärmezähler sind Meßgeräte und sorgsam zu behandeln. Zum Schutz vor Beschädigung und Verschmutzung sollten sie erst unmittelbar vor dem Einbau aus der Verpackung genommen werden. Zur Reinigung nur ein mit Wasser befeuchtetes Tuch verwenden. Bei der Verwendung von mehreren Wärmezählern in einer Abrechnungseinheit sollten im Interesse einer möglichst gerechten WärmeverbrauchsAbrechnung gleiche Gerätearten und Einbaulagen gewählt werden. 2. Einbau des Zählers In sog. 6/12-Kälteanlagen, deren Energieverbrauch abgerechnet wird, muß PolluCom EX bzw. EX/S verwendet werden (d. h. Einbau im wärmeren Strang). Das Rechenwerk von PolluCom E ist um ca. 330 Grad bis zu einem fühlbaren Anschlag drehbar. Gewaltsames Überdrehen führt zur Beschädigung innerer Bauteile und zum Wegfall des Gewährleistungsanspruchs. Die Durchflußrichtung des Heizbzw. Kühlmediums ist durch einen Pfeil auf dem Volumenmeßteil gekennzeichnet. Das Volumenmeßteil und die beiden Temperaturfühler müssen im gleichen Kreis der Heiz- bzw. Kühlanlage eingebaut werden. PolluCom E kann horizontal, horizontal um max. 90 Grad gekippt oder vertikal eingebaut werden. Es wird empfohlen, vor dem Volumenmeßteil einen Schmutzfänger sowie vor und nach dem Volumenmeßteil ein Absperrorgan einzubauen, damit der Zähler nach Ablauf der Beglaubigungszeit ohne Entleerung der Rohrleitung ausgebaut werden kann. Vor Einbau des Zählers Rohrleitung gründlich spülen, Paßstück (in Standardeinbausatz enthalten) entfernen und anschließend den Zähler mit neuen Dichtungen montieren. Einbaubeispiel: PolluCom E in Heizungsanlage horizontal um 90 Grad gekippt eingebaut PolluCom E kann als Wärme- und Kältezähler eingesetzt werden. Deshalb werden im nachfolgenden Text folgende Begriffe verwendet: Vorlauf Rücklauf bei Heizungsanlagen: Kälterer Strang Vorlauf bei Heizungsanlagen: Wärmerer Strang Rücklauf bei Kälteanlagen: Vorlauf bei Kälteanlagen: Wärmerer Strang Kälterer Strang PolluCom E wird im kälteren Strang eingebaut. Für Einbaustellen im wärmeren Strang steht die Ausführung PolluCom EX zur Verfügung T-Stück mit Tauchhülse Absperrorgan Rücklauf Schmutzfänger Bei der Ausführung PolluCom E/S bzw. EX/S kann das Wärmezähler-Rechenwerk mittels eines Wandadapters separat montiert werden. BA C 22, Seite 1

2 3. Einbau des separaten Temperaturfühlers Die Standardkabellänge des separaten Temperaturfühlers beträgt ca. 1,5 m (Sonderausführung: ca. 5 m und ca. 10 m). Für die Verlegung des Kabels sollte nach Möglichkeit ein Kabelkanal oder ein Leerrohr verwendet werden. Zu Starkstromkabeln muß ein Mindestabstand von 0,3 m eingehalten werden. Um eine möglichst genaue Temperaturmessung zu erzielen, muß sich das Ende des Temperaturfühlers in der Mitte des Rohrleitungsquerschnitts befinden. 3.1 Einbau in Tauchhülse 3.2 Einbau direkt ins Heiz- bzw. Kühlmedium Für diese Einbauart können beispielsweise SPX- Kugelhähne (Bestellnummer: G ½ oder G ¾ ) verwendet werden. Der Kugelhahn dient gleichzeitig zur Absperrung der Leitung, damit der Temperaturfühler ohne Betriebsunterbrechung der Anlage ausgebaut werden kann. Die Montage des Kugelhahns ist in Einbauanleitung C 08 beschrieben. 4. Anzeigemöglichkeiten Die verschiedenen Anzeigemöglichkeiten von PolluCom E sind in vier Ebenen unterteilt: Der Temperaturfühler wird bis zum Anschlag in die Tauchhülse gesteckt und danach mit Hilfe der Arretierschraube gegen Herausfallen gesichert. Anschließend den beiliegenden Plombierdraht in die umlaufende Nut am Sechskantkopf einlegen, durch die Bohrung der Arretierschraube führen und mit beiliegender Selflock-Plombe plombieren. Benutzerebene Archivebene Serviceebene Parametrierebene Im Grundzustand ist die Anzeige ausgeschaltet. Durch einen Druck von ca. 2 Sekunden auf die Tastfläche (Gehäusevertiefung unterhalb des Displays, Auflegen des Fingers ist ausreichend) wird die erste Anzeigeposition in der Benutzerebene (kumulierte Wärmemenge) aktiviert. Die anderen drei Ebenen werden auf folgende Weise erreicht: Archivebene: Doppelklick auf Tastfläche innerhalb von 0,5 Sekunden Serviceebene: Schalten zur Position Segmenttest in der Benutzerebene und dann ca. 3 Sekunden Dauerdruck auf Tastfläche Einbaubeispiel in T-Stück Parametrierebene: Schalten zur Position Kumuliertes Volumen in der Benutzerebene und dann ca. 5 Sekunden Dauerdruck auf Tastfläche Erfolgt innerhalb von fünf Minuten keine Tastenbetätigung, kehrt die Anzeige automatisch in den Grundzustand zurück. Die durch einen Stern (*) gekennzeichneten Anzeigepositionen können über die optische Datenschnittstelle mit der Service- Software MiniCom ausgeblendet werden. BA C 22, Seite 2

3 4.1 Benutzerebene Die Anzeigepositionen sind nacheinander jeweils durch einen kurzen Tastendruck ereichbar. Kumulierte Wärmemenge 4.2 Archivebene Ausgehend vom aktuellen werden die Werte zum Wechsel der vergangenen 16 Monate angezeigt. Durch einen Dauerdruck auf die Tastfläche rollieren die Monate im Abstand von einer Sekunde. Bei Erreichen des gewünschten Monats die Taste loslassen: Kumuliertes Volumen Gewählter Monatswechsel Tariffunktion (falls aktiviert) Segmenttest Impulswertigkeit des Volumenmeßteils Kurzer Tastendruck Anzeigeschleife mit den monatlichen Werten (Weiterschaltung durch kurzen Tastendruck) Wärmemenge zu diesem Wechsel Volumen zu diesem Wechsel Aktueller Durchfluß * Maximaler Durchfluß im verg. Monat * Aktuelle Leistung * Maximale Leistung im verg. Monat * Aktuelle Temperatur im wärmeren Strang * Aktuelle Temperatur im kälteren Strang * Durch einen Dauerdruck (ca. 2 Sekunden) wird die Anzeigeschleife verlassen und es kann ein neuer Monat gewählt werden. Aktuelle Temperaturdifferenz * Nächster Monatswechsel usw. Liegenschaftsnummer Zum Verlassen der Archivebene Tastfläche doppelklicken oder 5 Minuten warten. BA C 22, Seite 3

4 4.3 Serviceebene Maximaler Durchfluß * Maximale Leistung * Maximale Temperatur im wärmeren Strang * Maximale Temperatur im kälteren Strang * Eingestellte Mittelungszeit für Leistungsmaximum * Leistung im aktuellen Aktuelles Mittelungszeitraum * * Primäre M-Bus- Adresse Betriebstage * Sekundäre M-Bus- Adresse Fehlstunden * (ID-Number) Hochaufge- löste Wärmemenge * Impulswertigkeit des Volumenmeßteils Version der Firmware Hochaufgelöstes Volumen * Zum Verlassen der Serviceebene Tastfläche für 3 Sekunden drücken oder 5 Minuten warten. BA C 22, Seite 4

5 4.4 Parametrierebene In dieser Ebene können ohne Peripheriegeräte nachfolgend genannte Positionen eingestellt werden. Hierzu den aktuellen Wert der einzustellenden Position anwählen und die Taste für ca. 2 Sekunden drücken. Daraufhin beginnt die linke Stelle der Anzeige zu blinken. Durch andauernden Tastendruck läßt sich der Wert der blinkenden Stelle verändern. Sobald der gewünschte Wert erreicht ist, Taste loslassen. Durch kurzen Tastendruck wird der eingestellte Wert bestätigt und zur nächsten Stelle der Anzeige weitergeschaltet. Hier wird wie bei der vorhergehenden Stelle verfahren. Nach Einstellung der letzten Stelle wird die Anzeige verlassen und die nächste Position erscheint. Zum Verlassen der Parametrierebene Tastfläche für 5 Sekunden drücken oder 5 Minuten warten. Liegenschaftsnummer * Sekundäre M-Bus- Adresse (ID-Number) * 5. Funktionskontrolle, Plombierung Nach Öffnen der Absperrorgane die Installation auf Dichtigkeit prüfen. Zu Kontrollzwecken können die aktuellen Werte von Durchfluß, Leistung sowie Vor- und Rücklauftemperatur im Display gemäß Kapitel 4 abgerufen werden. Um den Zähler vor Manipulation zu schützen, muß er an folgenden Stellen mit den beiliegenden Selflock-Plomben plombiert werden: Verschraubung des Volumenmeßteils Einbaustelle des separat eingebauten Temperaturfühlers (siehe auch Kapitel 3.1) 6. Technische Daten Größenbezeichnung QN 0,6 QN 1,5 QN 2,5 Nenndurchfluß Q n 0,6 1,5 2,5 in m³/h Minimaldurchfluß Q min 0,006 0,015 0,025 in m³/h Meßbereich (Q min/q n) 1:100 1:100 1:100 in m³/h Anlaufwert * in m³/h 0,0015 0,0025 0,003 Temperaturmeßbereich C Temperaturdifferenzbereich K Abschaltgrenze: 0,15 K Zulässige Temperatur im C Volumenmeßteil (kurzzeitig: 110 C) Unterer Einsatzbereich Q min in l/h und T in K 24 / 8 60 / / 3 oder Mittelungszeitraum für Wärmeleistungsmax. * Primäre M-Bus-Adresse * Q in l/h und T min in K 100 / / 3 s. o. Durchlaßwert bei 0,1 bar 0,5 1,2 1,7 Druckverlust in m³/h Druckverlust bei Q n in bar 0,15 0,17 0,21 k vs-wert 1,53 3,65 5,45 (Durchlaßwert bei 1 bar Druckverlust in m³/h) Zulässiger Betriebsdruck 16 in bar Baulänge in mm Nennweite R ½ R ½ R ¾ Anschlußgewinde G ¾ B G ¾ B G 1 B Länge des Verbindungskabels ca. 0,3 m bei Splitgerät Zulässige C Umgebungstemperatur Schutzart IP 54 * Durchschnittswert Liegenschaftsnummer BA C 22, Seite 5

6 7. Eventuelle Fehlersituationen PolluCom E ist mit einer automatischen Selbstüberwachungsfunktion ausgestattet. Im Fehlerfalle erscheint auf der Anzeige eine dreistellige Fehlercodierung der Form Err XYZ. Für die Decodierung gilt folgende Zuordnung: Das zweiadrige Optionskabel wird an geeigneter Stelle in die M-Bus-Installation eingebunden. Die Polarität der Adern muß hierbei nicht beachtet werden. X: Überwachung der Temperaturfühler Y: Überwachung des Rechenwerks Z: Fehlerstatistik Auszug: Codierung Err 101 Err 201 oder 301 Err 401 oder 501 Err 601 oder 701 Err 801 oder 901 Err A01 oder B01 Err C01 oder D01 Bedeutung Temperaturfühler vertauscht bzw. Rücklauftemperatur ist höher als Vorlauftemperatur Ein oder beide Temperaturfühler ist/sind kurzgeschlossen Kabelbruch bei Rücklauftemperaturfühler Vorlauftemperaturfühler ist kurzgeschlossen und Kabelbruch bei Rücklauftemperaturfühler Kabelbruch bei Vorlauftemperaturfühler Rücklauftemperaturfühler ist kurzgeschlossen und Kabelbruch bei Vorlauftemperaturfühler Kabelbruch bei Vor- und Rücklauftemperaturfühler Materialnummer: Die Fehlersituation Err 101 wird in den meisten Fällen durch temporäre Anlagenzustände verursacht, bei denen die Temperatur im wärmeren Strang um mindestens 3 K unter die Temperatur im kälteren Strang sinkt. Bei allen anderen Fehlersituationen benachrichtigen Sie bitte unseren Kundendienst. 8. Anbindung von Optionsmodulen Stand: April 2001 Änderungen vorbehalten Spanner-Pollux GmbH Industriestraße 16 D Ludwigshafen Telefon: + 49 (0) Fax: + 49 (0) info@pollux.de 8.1 M-Bus-Option gem. EN Mit dieser Option kann der Zähler über seine Primär- oder Sekundäradresse mit einem M-Bus- Pegelwandler ausgelesen werden (300 und 2400 Baud, automatische Erkennung). Die Einstellung beider Adressen kann in der Parametrierebene (s. Kap. 4.4) oder mit der Servicesoftware MiniCom vorgenommen werden (Hinweis: Die werkseitige Einstellung der Sekundäradresse entspricht der am Zählergehäuse vermerkten Gerätenummer). BA C 22, Seite 6