Arbeiten 4.0. Digitalisierung in Bremer Betrieben. Gerechtigkeit im Job Was Beschäftigte bei Diskriminierung tun können

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1 Informationen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Bremen und Bremerhaven Mai / Juni 2017 Arbeiten 4.0 Digitalisierung in Bremer Betrieben Gerechtigkeit im Job Was Beschäftigte bei Diskriminierung tun können Sonne und Hitze Tipps für die Arbeit drinnen und im Freien Religiöse Feiertage Was gilt zu Ramadan und Jom Kippur für Beschäftigte?

2 BAM Mai / Juni 2017 Inhalt Galerie der Arbeitswelt Seite 16 Sonne und Hitze bei der Arbeit Seite 10 Religiöse Feiertage Seite 11 Inhalt THEMEN Schwerpunkt 6 Arbeiten 4.0 Digitalisierung in Bremer Betrieben 14 Renten-Vorbild Österreich 18 Gerechtigkeit im Job 20 Wirtschaft und Beschäftigung in Bremen SERVICE & BERATUNG 10 Arbeit & Gesundheit Sonne und Hitze bei der Arbeit Tipps für Beschäftigte 11 Fragen & Antworten Religiöse Feiertage was Beschäftigte wissen sollten 22 Alles, was Recht ist Rechts- und Steuertipps / Rechtsirrtum: Mein Vermieter darf einen Ersatzschlüssel für die Wohnung be halten 23 Drei Fragen zu befristeten Arbeitsverhältnissen IN JEDEM HEFT BAM im Abo? bam@ arbeitnehmerkammer.de 3 Editorial 4 Die Bremer Arbeitswelt in Zahlen Arbeiten ja, Wohnen nein: Pendeln ins Land Bremen 5 Kurz gemeldet 12 Tipps & Termine 13 Veranstaltungskalender 16 Galerie der Arbeitswelt Der Streetworker Titelfoto: Jens Hünten vom Umweltbetrieb Bremen prüft den Zustand eines Baumes und trägt die Daten direkt in sein Tablet ein 23 Leserfoto / Impressum 24 Beratungsangebote & Öffnungszeiten 2

3 Editorial BAM Mai / Juni 2017 EDITORIAL Arbeit 4.0 gestalten #first7jobs Unter dem Twitter-Hashtag #first7jobs erfährt man endlich, wie Karrieren gestartet wurden. Kellner? Babysitter? Oder doch eher Marketing-Hase in der Fußgängerzone? Wir wollten wissen, wie prominente Menschen ihre Berufslaufbahn begonnen haben. Seit 2009 ist Hajo Müller im Vorstand der BSAG und damit Herr über die Busse und Bahnen der Stadt Bremen. Durch seine Jobs davor kann er Drähte biegen, er weiß, wie man ein Handballspiel fair pfeift, legt Beete genauso an wie Verbände und Erfahrung als Führungskraft hat er auch. Drahtbiegen für Fertigbauteile im Spannbetonwerk Garten- und Landschaftsbau Lastwagenfahrer Handballtrainer und Schiedsrichter in Amateurligen Jugendbetreuer beim Deutschen Roten Kreuz Zeitsoldat bei der Bundeswehr Management- und Führungsfunktionen in Touristik, Buchhandel und verschiedenen Tochtergesellschaften der Deutschen Bahn Foto: BSAG Peter Kruse Präsident der Arbeitnehmerkammer Bremen Liebe Leserin, lieber Leser, was für George Orwell in seinem Buch 1984 noch Zukunftsmusik war, scheint inzwischen Normalität zu sein: die Überwachung unseres Alltags. Nicht nur Kameras im öffentlichen Raum überwachen uns, auch wir selbst lassen durch Smartphone oder Smartwatch andere an unserem Leben teilhaben. Doch wie sieht es bei der Arbeit aus ist auch hier Big Brother allgegenwärtig? In einer Befragung von 180 Bremer und Bremerhavener Betriebs- und Personalräten haben wir herausgefunden, dass sich viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch im Job überwacht fühlen. Doch ständige Überwachung macht nicht nur ein ungutes Gefühl, sondern erhöht auch den Leistungsdruck. Eine weitere Erkenntnis der Befragung, über die wir im Schwerpunkt dieses Hefts berichten: In den meisten Betrieben ist die Digitalisierung der Arbeit weit fortgeschritten, viele Prozesse sind inzwischen automatisiert, viele Arbeitsabläufe werden digital unterstützt, der Arbeitsrhythmus teilweise vorgegeben und überwacht. Das ist zum einen ein Segen, weil neue Technologien Arbeitsbedingungen verbessern können, zum anderen birgt es die Gefahr der weiteren Arbeitsverdichtung. Betriebs- und Personalräte sind deshalb gefordert, die Digitalisierung im Betrieb mitzugestalten. Betroffen sind übrigens annährend alle Branchen. Eine Berufsgruppe nehmen wir nun genauer unter die Lupe: die ambulante Pflege. Viele Aufgaben werden hier mittlerweile mithilfe von Smartphones und Tablets erledigt, von der Erstellung der Tourenpläne oder Übergabeinformationen bis hin zu Leistungsnachweis und Dokumentation. Dabei kommen immer häufiger sogenannte digitale Tourenbegleiter zum Einsatz. Sie sollen die Arbeit in der ambulanten Pflege erleichtern und verbessern: für die Pflegedienstleitungen ebenso wie für die Pflege kräfte. Das Institut Arbeit und Wirtschaft Bremen (iaw) befragt in unserem Auftrag noch bis Ende Mai Pflegebeschäftigte und Pflegedienstleitungen zur Digitalisierung. Denn bislang wurde kaum untersucht, wie weit digitale Tourenbegleiter im Land Bremen unter den gut Menschen in den 112 Pflegediensten im Land Bremen verbreitet sind und wie zufrieden Pflegedienste und -kräfte mit ihnen sind. Wenn Sie also auch in der ambulanten Pflege arbeiten, dann nehmen Sie gern teil an der Befragung. Nur so können wir uns für Ihre Interessen, für die Verbesserung Ihrer Arbeitsbedingungen einsetzen. Die Infos dazu erhalten Sie unter Ihr Peter Kruse Kontakt: bam@arbeitnehmerkammer.de 3

4 BAM Mai / Juni 2017 DIE BREMER ARBEITSWELT IN ZAHLEN Arbeiten ja, wohnen nein: Pendeln ins Land Bremen Etwa Beschäftigte pendelten 2016 aus und nach Bremen und Bremerhaven. Die Einpendler machten dabei fast 74 Prozent aus, die Auspendler kamen auf über 26 Prozent. Das Auto ist dabei das meist genutzte Verkehrsmittel. Einpendler nach Bremerhaven: nach Bremen: Der typische Pendler ist männlich, hat Familie, ist gut qualifiziert, arbeitet im Großbetrieb und verdient gut. Auspendler Bremen 20,9 Prozent der Beschäftigten, die in Bremen wohnen, arbeiten außerhalb. Das sind 4,7 Prozent mehr als im Jahr 2000: An den Rändern der Stadt sind große Gewerbegebiete entstanden, etwa in Achim oder Brinkum. Arbeitnehmer sind heute oft fachlich spezialisiert. Entsprechende Arbeitsplätze sind schwer und eher in Ballungsräumen zu finden. Je nach persönlicher Wohnvorstellung bedeutet das lange Pendeldistanzen. Wurster Nordseeküste Geestland Schiffdorf Loxstedt Beverstedt Hambergen Bruchhausen- Vilsen 949 Schwanewede Osterholz Scharmbeck Worpswede Elsfleth Ritterhude Tarmstedt Grasberg Lilienthal Berne Hude Hatten 352 Dötlingen 248 Lemwerder Ganderkesee Bremerhaven Harpstedt Hagen im Bremischen Delmenhorst Ottersberg Oyten Sottrum 546 Achim Stuhr Langwedel Weyhe Bassum Bremen Syke Bremen Thedinghausen Pendeln zwischen den Städten ,2 Prozent der Arbeitsplätze im Land Bremen werden von Einpendlern besetzt. Bremerhaven Durch die Entwicklung der Hochschule und die wissenschaftlichen Einrichtungen in Bremerhaven sind das 70 Prozent mehr als im Jahr Verden Einpendler Land Bremen bis ab Quellen: Quelle: Statistisches Bundesagentur Landesamt für Bremen, Arbeit, Analytikreport Bundesagentur der für Statistik: Arbeit (Daten Analyse vom des ) Arbeitsmarktes für Alleinerziehende in Bremen

5 BAM Mai / Juni 2017 Foto: istock / freie-kreation Kurz gemeldet Wie wächst Bremen? Nicht mehr lange, dann werden die Ergebnisse des iaw-forschungsprojekts Bremen als wachsende Stadt vorgestellt. Rund anderthalb Jahre wurden Zahlen, Daten und Befragungen ausgewertet, um die Wachstums- und Zuwanderungsentwicklungen Bremens zu analysieren und Antworten zu geben. In der Veranstaltung Wachsende Stadt am 29. Mai 2017 wird es auch darum gehen, welche Folgen und Auswirkungen, Chancen, Risiken und Herausforderungen sich aus den Wachstumsprozessen für Arbeitsmarkt- und Beschäftigtenentwicklung, Wohnungsmarkt, Stadtentwicklung, Bildung und Soziales ergeben. Neu: Art After Work in der Kunsthalle Mit fünf Euro sind Sie dabei Kammer Card-Inhaber können vergünstigt an der Feierabend-Führung durch die Ausstellung Franz Radziwill und Bremen am 16. Mai um 18 Uhr teilnehmen. Der Besuch der Kunsthalle ist im Preis enthalten. Anmeldung bis zum 5. Mai unter: kammercard@arbeitnehmerkammer.de. Weitere Führungen finden zu den Ausstellungen Auto Vision. Medienkunst von Nam June Paik bis Pipilotti Rist (13. Juni), Der blinde Fleck. Bremen und die Kunst in der Kolonialzeit (5. September) und Max Beckmann. Bremen, 1932, Öl auf Holz, Franz Radziwill Der Wasserturm in Welt-Theater (24. Oktober) 80 x 99,5 cm, Radziwill Sammlung statt. Claus Hüppe, courtesy Kunsthalle Emden, VG Bild-Kunst, Bonn 2017 Aktuelle Veranstaltungen finden Sie in der Übersicht auf Seite 13 oder unter Neu gewählt Der Vorstand der Arbeitnehmerkammer hat seit Mitte März ein neues Mitglied: Doreen Arnold. Die Vollversammlung hat die Gewerkschaftssekre tärin der IG Metall einstimmig zu ihrer Vizepräsidentin gewählt. Die 36- jährige Bremerhavenerin ist mit der IG Metall schon seit ihrer Ausbildung zur Bürokauffrau vor 20 Jahren verbunden. Sie folgt auf den im November vergangenen Jahres überraschend ver storbenen Karsten Behrenwald. struktur Mehr Wissen für Mitbestimmer Am 23. August 2017 startet der nächste Ein- Jahres-Kurs des Zentrums für Arbeit und Politik (zap) der Universität Bremen in Kooperation mit der Arbeitnehmerkammer. Wer in einem Betriebs- oder Personalrat oder in einer Mitarbeitervertretung aktiv mitwirkt, ist in dem Kurs genau richtig. Themen wie Teambildung, Kommunikation und Konflikt stehen ebenso auf dem Stundenplan wie Arbeitsund Gesundheitsschutz, Betriebs politik und Recht und Öffentlichkeitsarbeit der Interessenvertretung. Anmeldung bis zum 1. August unter: , etietel@uni-bremen.de Sommer, Sonne, Ferienbetreuung Da kann der Bremer Sommer (hoffent lich) noch so schön werden: wer arbeitet und Kinder hat, kommt kaum ohne Ferienbetreuung aus. Der Impulsgeber Zukunft e. V. hat auch in diesem Jahr wieder den Sommer newsletter Kinderferienbetreuung zusammengestellt. Ab Ende Mai 2017 gibt es die Übersicht von rund 80 Anbietern aus dem Land Bremen und dem niedersächsischen Umland. Beim Graffitis sprühen und Tanzen, Skaten und Treckerführerschein machen sollte keine Langeweile aufkommen. Per über info@impulsgeber-zukunft.de erhältlich. Foto: Stefan Schmidbauer 5

6 BAM Mai / Juni 2017 SCHWERPUNKT Arbeiten 4.0 Digitalisierung in Bremer Betrieben Die Arbeitswelt wird sich künftig stark verändern. Dabei geht es um mehr als Roboter und Smartphones. Beschäftigte und Betriebsräte stellt das vor große Herausforderungen. Text: Janet Binder Fotos: Kathrin Doepner

7 Schwerpunkt BAM Mai / Juni 2017 Die Arbeitswelt von morgen wird eine andere sein als heute, da sind sich die Experten sicher. Denn die zunehmende Digitalisierung der Arbeit betrifft nicht nur Hightech-Industrieproduktionen, wo Roboter die Handgriffe von Menschen übernehmen. Im Prinzip kommt die Entwicklung auf fast alle Branchen zu, sagt Wolfgang Groß, Referent in der Abteilung Mitbestimmung und Technologieberatung der Arbeitnehmerkammer Bremen. Arbeitsprozesse werden weiter automatisiert und Daten, Computer sowie Maschinen immer mehr ortsunabhängig miteinander vernetzt. die Qualifizierungsmöglichkeiten, um mit den neuen Technologien umgehen zu können, nicht ausreichten. Auch Datenschutzbestimmungen werden von Arbeitgebern nicht immer beachtet. Welche Mitbestimmungsmöglichkeiten Interessenvertretungen haben, zeigt das Beispiel einer Dienstleistungsfirma in Bremen. Der Arbeitgeber hatte zwei Dienstwagen von Außendienstlern ohne Wissen des Betriebsrats mit GPS ausgestattet. Dadurch hatte das Unternehmen permanent die Möglichkeit, die Fahrten zu überwachen. Ein Kollege hat zufällig bei einer Re paratur am Wagen das Gerät entdeckt, sagt der Betriebsratsvorsitzende. Einen Verdacht hatte es schon gegeben, da Mitarbeiter darauf angesprochen worden waren, warum sie von ihrer Route abgewichen waren. Rainer Martens, Vorsitzen der des Fachbereichs Finanz dienst leistungen bei Verdi, Bezirk Bremen-Nordniedersachsen Begründet wurden die GPS-Geräte mit der Ortungs möglichkeit, wenn das Auto gestohlen werden sollte, sagt der Betriebsratschef. Da die Beschäftigten aus Datenschutzgründen nicht permanent überwacht werden dürfen, schritt der Betriebsrat ein. Es war ja nicht aus zuschließen, dass die Daten missbraucht werden. Mithilfe eines Schlichters erklärte sich der Arbeitgeber schließlich bereit, die Geräte ersatzlos auszubauen. Dass auch in anderen Betrieben im Land Bremen Daten dazu genutzt werden, um die Leistungs- und Verhaltenskontrolle der Beschäftigten auszuweiten, zeigt eine Befragung im Auftrag der Arbeitnehmerkammer Bremen. Über 180 Personal- und Betriebsräte verschiedenster Branchen, die ins gesamt über Beschäftigte Die Arbeitsbedingungen werden sich schleichend verändern. Darauf sollten Betriebs- und Personalräte vorbereitet sein. Wolfgang Groß Zwar können laut einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarktund Berufsforschung nur sehr wenige Berufe durch Computer komplett ersetzt werden. Auch ein massiver Beschäftigungsabbau im Zuge der Digitalisierung ist demnach nicht zu befürchten, da auch neue Tätigkeiten entstehen werden. Innerhalb der Berufe wird es aber große Umbrüche geben. Die Arbeitsbedingungen werden sich schleichend verändern, sagt auch Berater Wolfgang Groß. Darauf sollten Betriebs- und Personalräte vorbereitet sein, damit sie an der Gestaltung mitwirken können. Ein großes Problem in vielen Betrieben sei, dass Der mitar beitende Bankkunde Die Finanzbranche befindet sich im Um bruch: Immer mehr Bank - filialen schließen, zu gleich wird den Kunden zunehmend die Onlinenutzung schmackhaft gemacht. Das ist eine selbster füllende Prophe zeiung, betont Rainer Martens, bei der Gewerkschaft Verdi Vor sitzender des Fachbereichs Finanz dienstleistungen im Bezirk Bremen- Nordniedersachsen. Wenn immer mehr Filialen wegfallen, wird der Kunde quasi gezwungen, seine Bankgeschäfte am Computer oder Mobiltelefon zu erledigen. Und wenn eine wachsen de Zahl an Menschen Onlinebanking macht, sich im Internet über Bank- und Versicherungsprodukte in formiert und Verträge elektronisch abschließt, würden tatsächlich auch weniger Niederlassungen gebraucht. Der Kunde kommt eigentlich nur noch, wenn er einen komplexen Beratungsbedarf hat, sagt der Gewerkschafter und Betriebsratschef einer Großbank in Bremen. Der Kunde übernehme zu nehmend Aufgaben des Bank beraters. Wir nennen ihn den mitarbeitenden Kunden, sagt Martens. Die Folge: Personalabbau. Nach Ansicht von Martens hätte der nicht sein müssen. Die Finanz- und Versicherungsbranche hat lange den Trend zur Digitalisierung verschlafen, ist er überzeugt. Hätte sie frühzeitig eigene Leute qualifiziert und daran gesetzt, digitale Lösungen zu entwickeln, müssten die Produkte nicht extern eingekauft werden. Die Jobs wären im Haus ge blieben. Die Digitalisierung berge aber auch Vorteile für die Beschäftigten. Sie sind weniger an ihren Arbeitsplatz gebunden, so Martens. Kollegen könnten auch familien freundlich tage weise von zu Hause aus ar beiten. 7

8 BAM Mai / Juni 2017 Schwerpunkt Michael Flathmann, Geoinformatiker bei Geoinformation Bremen Statt zeichnen, Daten erheben und vernetzen Man sieht sie manchmal auf der Straße mit ihrem Drei bein und einem Tachy meter drauf auf der Straße stehen: Vermessungs in genieure. Absolute Ge nauigkeit ist bei ihrer Arbeit gefragt, im Auftrag eines Architekten, Raumplaners oder für Katasterpläne. Die früher typischen rot-weißen Fluchtstangen und Maßbänder findet man vor Ort nicht mehr. Heute nutzt man häufig Satellitendaten für die Vermessung von Gebäuden oder Grundstücken, sagt Michael Flathmann, Geoinformatiker bei Geoinformation Bremen. Die gesamte Branche der Geoinformation hat sich durch die Digitali sierung stark verändert. Neben den Vermessungsin genieuren und Vermessungstechniker sind neue Berufsfelder dazuge kommen wie Geoinformatiker und Geo matiker. Früher wurde Plan für Plan gezeichnet, heute werden Daten erhoben, verarbeitet, interpretiert und zusammengeführt, erklärt Flathmann. Und das geschieht so vielseitig, dass sich verschiedene Berufe die Aufgaben teilen. In Datenbanken werden In - for mationen miteinander vernetzt wie zum Beispiel: Wo liegen Versor gungs leitungen? Wo sind noch Flächen, die bebaut werden können? Geoinformatiker und Geomatiker haben noch mehr den Fokus auf der Interpretation der Daten als Vermessungs ingenieure und -techniker, so Flathmann. Ohne Digitalisierung gäbe es den Beruf so gar nicht. Die Geo information kommt aus der Nische heraus, sagt Flathmann. Räumliche Daten seien inzwischen für viele Bereiche interessant, etwa für Marketing zwecke oder für Verkehrsplaner. Das ist ein Riesenfeld. repräsentieren, gaben Einblicke in die digitale Arbeitswelt ihrer Betriebe. Selbst in den Unternehmen, in denen eine Datenerhebung nicht der Kontrolle dient, haben Beschäftigte das Gefühl, überwacht zu werden, sagt Autor Moritz Hanke. Dadurch fühlten sie sich einem allgemein gestiegenen Leistungsdruck ausgesetzt. Über die Hälfte der Be fragten gab an, dass die Digitalisierung in ihrem Betrieb zugenommen habe. Smart phones, Tablets, Laptops sind in - zwischen Standard. In zwei Dritteln aller Betriebe würden IT-Systeme eingesetzt, die zumindest teilweise vorgeben, welche Arbeitsschritte als nächstes zu erledigen sind. Das betreffe auch Dienstleister, das Handwerk und den öffentlichen Dienst. Hanke weist darauf hin, dass die neuen Technologien auch genutzt werden können, um Arbeitsbedingungen zu verbessern. So können flexible Arbeitszeiten oder die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, die Betreuung von Kindern erleichtern. Nicht selten führt solch eine Flexi bilisierung allerdings zu mehr Arbeit und Stress. Die Befragung zeigt deutlich, dass negative Folgen dort weniger stark ausgeprägt sind, wo Betriebs- oder Personalräte an der Gestaltung der Technik beteiligt sind, betont Hanke. Ralf Niemann, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei ArcelorMittal Bremen Computer gibt die Arbeit vor Früher war der Mensch der Taktgeber, heute ist es immer mehr der Computer, sagt Ralf Niemann, stellvertretender Betriebsrats vor - sitzen der beim Stahlpro duzenten ArcelorMittal Bremen. Das gelte sowohl für die Produktion als auch für die Verwaltung. Ein Beispiel: Die Maschinen wurden bisher zwar nach Plan gewartet. Man konnte davon aber abweichen und der Prozess ging trotzdem weiter, sagt Niemann. Der Computer diente als Hilfs mittel. Inzwischen werden die Arbeits prozesse weiter standardisiert. Zu nehmend bestimme deshalb das Softwaresystem einer Anlage, wann und in welcher Reihen folge Auf gaben er ledigt werden müssen. Wenn der Beschäftigte dann versucht innovativ zu sein, stoppt der Prozess, so Niemann. Ähnlich sieht es im Büro aus. Früher stand der Chef in der Tür und hat einem Mitarbeiter gesagt, worum er sich kümmern soll und der konnte dann wiederum erklären, warum er erst einmal eine andere Aufgabe erle digen muss, so Niemann. In Zukunft könnten elektro nische Taskplaner Auf gaben verwalten und vergeben, ohne dass ein Dialog möglich ist. Noch ist das bei uns nicht so, sagt Niemann. Doch die Entwicklung gehe in die Richtung. Das be reitet den Beschäftigten große Sorgen. Der individuelle Arbeits prozess gehe verloren. Dadurch könne die Motiva tion und die Leistungs fähigkeit sinken. Menschen haben Ideen, wie sie ihre Arbeit angehen wollen, betont der Betriebsrat. Haben sie keine Freiräume mehr zum Ausprobieren, können sie auch keine Verbesserungsprozesse in Gang setzen. 8

9 BAM Mai / Juni 2017 Götz Hesemann, Referatsleiter Grünflächeninformationssystem beim Umweltbetrieb Bremen KOMMENTAR Mit dem Tablet zur Baumkontrolle Pilze, Parasiten oder Risse gefährden die Standsicherheit von Bäumen. Wenn Äste abfallen oder Bäume umfallen, können Menschen und Sachen zu Schaden kommen. Deshalb prüfen Gärtner vom Umweltbetrieb Bremen regelmäßig alle Bäume auf öffentlichen Grundstücken. Früher hat jeder Bezirk seine eigenen Excel-Tabellen ausgefüllt. Die Daten waren deshalb nicht zentral auswertbar, erzählt Götz Hesemann, Referatsleiter Grünflächen informationssystem beim Um weltbetrieb Bremen. Um eine solche Auswertbarkeit der Daten zu schaffen, wurde vor zehn Jahren in Bremen ein digitales Baumkataster mit einer zentralen Datenbank eingeführt, zunächst für die Straßenbäume. Die Kontrolleure über prüfen den Zustand des Wurzelbereichs, des Stammes und der Krone und tragen vor Ort alle Daten in ihre Tablets ein. Demnächst sollen auch alle Bäume in Parkanlagen eingepflegt werden. Auf Knopfdruck kann jeder zum Beispiel sehen, wie viele Bäume gefällt wurden, wie das Schadensbild eines einzelnen Baumes aussieht oder ob noch Totholz beseitigt werden muss, so Hesemann. Dadurch wird die Arbeit der Baumkontrolleure transparent. Für die Be schäftigten bedeutet das, alle erhobenen Daten präzise und sofort ins System einzugeben. Sonst würden sich Lücken und Fragen ergeben, sagt Hesemann. Etwa, warum eine dringende Maßnahme noch nicht einge leitet wurde obwohl sie längst er ledigt ist. Dadurch kann der Druck auf die Mitarbeiter steigen, weiß Hesemann, denn jeder Einzel ne trägt eine große Verant wortung. Andererseits schützt die sofortige Eingabe in Rechtsfällen, etwa wenn Bäume auf Rad- oder Fußwege stürzen. Durch die zeitnahe Erfassung kann der Umwelt betrieb nachweisen, dass der Baum geprüft und als verkehrssicher eingestuft wurde. Denn die Daten stehen in zwischen auch anderen Institutionen wie Energieversorgern und Straßenbau be hörden zur Ver fügung. Veranstaltung: Digitalisierung der Arbeit. Durch Mitbestimmung ge stalten Donnerstag, 18. Mai 2017, Uhr, Arbeitnehmerkammer, Kultur saal, Bürgerstraße 1, Bremen Online-Befragung zur Digitalisierung in der ambulanten Pflege Tourenpläne, Übergabeinformationen, Leistungsnachweise und Dokumentationen: Wie zufrieden sind Pflegebeschäftigte und Pflegedienstleitungen mit digitalen Tourenbegleitern? Die Beantwortung der Fragen unter dauert etwa 10 bis 15 Minuten und ist noch bis Ende Mai möglich. Christian Nienstedt, Berater Mitbestimmung und Technologieberatung Foto: Stefan Schmidbauer Digitalisierung im Interesse der Beschäftigten gestalten! Im Rahmen der Digitalisierung werden neue Technologien über alle Branchen hinweg eingesetzt. Das verändert die Arbeit der Beschäftigten auf vielfältige Weise. Ob sich die Arbeitsbedingungen aber verschlechtern oder im Sinne Guter Arbeit verbessern, hängt wesentlich davon ab, wie der Einsatz der neuen Technologien im Betrieb konkret gestaltet wird. Hier haben Betriebs- und Personalräte starke Mitbestimmungsrechte. Um diese Rechte effektiv nutzen zu können, müssen Arbeitgeber die Interessenvertretungen über neue Technologien und ihre Einsatzmöglichkeiten informieren und sie frühzeitig an der Einführung beteiligen. Die Praxis zeigt: Auch wenn Arbeitgeber hierzu gesetzlich verpflichtet sind, müssen Betriebs- und Personalräte diese Beteiligung aktiv einfordern. Denn die Mitgestaltung der Digitalisierung bietet die Chance, negative Folgen zu vermeiden und die Arbeit stärker an den Interessen der Beschäftigten auszurichten. Betriebs- und Personalräte und Mitarbeitervertretungen können sich bei der Arbeit nehmer kammer beraten lassen. Weitere Infos auf der Rückseite dieses Magazins. 9

10 BAM Mai / Juni 2017 Arbeit & Gesundheit Sonne und Hitze bei der Arbeit Tipps für Beschäftigte Text: Hanna Mollenhauer Was am Baggersee angenehm ist, kann bei der Arbeit zur Qual werden: sommerliche Hitze. Scheint die Mittagssonne ungehindert durch große Fensterflächen ins Büro, wird der Wunsch nach Hitzefrei groß. Bei Berufen im Freien müssen bei Sonne ganz besondere Herausforderungen bewältigt werden. Fast jeder kennt es aus eigener Erfahrung: Bei Hitze sind wir weniger leistungsfähig, werden müde, können uns schlecht konzentrieren, das Herz-Kreislauf- System wird belastet. Einen gesetzlichen Anspruch auf Hitzefrei haben Beschäftigte trotzdem nicht. Der Arbeitgeber muss aber ab einer Raumtemperatur von 26 Grad Celsius für Abkühlung sorgen. Technische Schutzmaßnahmen haben Priorität etwa außenliegende Jalousien, die vor der Sonneneinstrahlung schützen oder Lüftungseinrichtungen. Spätestens ab einer Außentemperatur von 26 und innen 30 Grad ist der Arbeitgeber verpflichtet zu handeln, indem er etwa Getränke bereitstellt, lockere Kleidung erlaubt oder nachts lüftet. Ab 35 Grad Innentemperatur darf ohne Hitzeschutzmaßnahmen in einem Raum nicht mehr gearbeitet werden. Berufe im Freien Sonnenschein macht gute Laune und regt die Bildung von Vitamin D an, das wir für die Stabilität unserer Knochen brauchen zu viel Sonne auf der Haut kann die Gesundheit jedoch schon ab dem Frühjahr ernsthaft gefährden. Je nach Hauttyp reichen für einen Sonnenbrand manchmal schon 20 Minuten in der Sonne. Viele Schäden kann die Haut selbst reparieren, doch langfristig steigt mit jedem Sonnenbrand das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Die Arbeit im Freien gehört etwa in Bauberufen, als Müllwerker, Gebäude reiniger, im Gartenbau, als Erzieherin, in der Tourismus branche oder im Hafen und bei der Schifffahrt zum Alltag. Arbeitgeber in der Verantwortung Der Arbeitgeber ist zum Arbeitsschutz verpflichtet, das meint hier für Sonnen schutz zu sorgen. Dazu zählen Sonnensegel denn nach Möglichkeit sollte im Schatten gearbeitet werden und Kleidung aus eng gewobenen Textilien, die den Körper bedecken, aber schweißdurchlässig sind. Kopf und Nacken sollten bedeckt sein und der Bauarbeiterhelm Luft zirkulieren lassen. Sonnencreme schützt die noch un bedeckten Hautpartien sollte aber nur nach Beratung durch den Betriebsarzt verwendet werden. Denn sie verträgt sich möglicherweise mit manchen Arbeitsstoffen nicht. Außerdem enthält sie unter Umständen gesundheitsbedenkliche Stoffe. Was kann ich bei Hitze am Arbeitsplatz tun? In Räumen leichte, nicht eng anliegende Kleidung tragen. Genügend trinken: am besten Mineralwasser, ungesüßte Kräutertees und Fruchtsaftschorlen. Bei schwerer Arbeit in großer Hitze drei bis fünf Liter täglich trinken. Kaffee oder Tee in Maßen bringen den Kreislauf in Schwung. Bei Raumtemperaturen über 26 Grad den Arbeitgeber auf kühlende Maßnahmen ansprechen. Betriebs- oder Personalrat informieren. Bei Arbeiten unter freiem Himmel auf genügend Sonnenschutz achten durch Kopfbedeckung, Sonnenbrille, Sonnen creme und passende Kleidung (je dichter und dunkler ein Gewebe ist, desto besser ist der Sonnenschutz). Die Mittagspause im Schatten, am besten in Innenräumen verbringen und kurze Zusatzpausen einlegen. Das senkt die Strahlenbelastung deutlich (zwischen 11 und 15 Uhr ist sie am höchsten). 10

11 Fragen & Antworten BAM Mai / Juni 2017 Religiöse Feiertage was Beschäftigte wissen sollten Seit 2013 sind drei islamische Feiertage in Bremen den christlichen und jüdischen gleichgestellt. Was gilt an religiösen Feiertagen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer? Ramadan und Fastenbrechen: Feiertage für Muslime Text: Hanna Mollenhauer Foto: Kathrin Doepner 1. Was sind gesetzliche Feiertage? Bei gesetzlichen Feiertagen handelt es sich zwar meist um christliche Anlässe, die der Gesetzgeber aber in den Status eines für alle gültigen Feiertags ge - hoben hat. An diesen Tagen herrscht mit Ausnahmen ein allgemeines Beschäftigungsverbot, und zwar für alle Konfessionen. Bezahlt werden Beschäftigte trotzdem. Gesetzliche Feiertage in Bremen Neujahrstag Karfreitag Ostermontag Tag der Arbeit Christi Himmelfahrt Pfingstmontag Tag der Deutschen Einheit Reformationstag (einmalig am 31. Oktober 2017) 1. Weihnachtstag 2. Weihnachtstag Haben Beschäftigte an religiösen Feiertagen auch 2. frei? An religiösen Feiertagen wie Jom Kippur, Fronleichnam, Opferfest oder Buß- und Bettag muss grundsätzlich gearbeitet werden. Die Religionsfreiheit wird jedoch in besonderer Weise geschützt: Der Arbeitgeber muss Beschäftigte der jeweiligen Konfession auf Verlangen an religiösen Feiertagen für die Dauer des Gottesdienstbesuchs von der Arbeit freistellen. Wichtig: Auch wenn etwa das Ramadanfest mehrere Tage dauert, der Freistellungsanspruch der Beschäftigten beschränkt sich nur auf einen Tag. Und: Nur wenn betriebliche Notwendigkeiten entgegen stehen, darf der Arbeitgeber den Wunsch nach Frei stellung verwehren. Schüler der allgemeinbildenden Schulen sowie der Fach- und Berufsfachschulen haben an den oben genannten religiösen Feiertagen ihrer Religionsgesellschaften unterrichtsfrei. Religiöse Feiertage Evangelische Feiertage Reformationstag Buß- und Bettag Islamische Feiertage: Ramadanfest Opferfest Aschura Katholische Feiertage Allerheiligen Fronleichnam Jüdische Feiertage Jom Kippur Sukkoth Schemini Azereth Simchat Thora Pessach Schawuoth Rosch Haschana 3. Bekomme ich den freigestellten Tag bezahlt? Ein Anspruch auf Lohnfortzahlung wie bei gesetzlichen Feiertagen besteht nicht. Der Arbeitgeber muss den freigestellten Tag also nicht bezahlen. Übrigens: Ob der Gesetzgeber ganze Tage gemeint und die Freistellung vom Besuch einer formellen religiösen Veranstaltung etwa einem Gottesdienst abhängig gemacht hat oder ob die Freistellung etwa für die gemeinsame Feier mit der Familie zu Hause verbracht werden darf, ist nicht ab schließend geklärt. In der Praxis wird in der Regel der ganze Arbeitstag freigestellt. 4. Wird der Tag von meinem Jahresurlaub abgezogen? Freistellungstage darf der Arbeit geber grundsätzlich nicht vom Urlaub ab - ziehen. Sofern Beschäftigte an religiösen Feiertagen keine unbezahlte, sondern bezahlte Freistellung haben möchten, können sie natürlich mit Zustimmung des Arbeitgebers Urlaub nehmen. Juristische Beratung: Alireza Khostevan Mitglieder der Arbeitnehmerkammer können sich in Fragen des Arbeits- und Sozialversicherungsrechts kostenlos beraten lassen. Infos auf der Rückseite dieses Magazins. 11

12 BAM Mai / Juni 2017 Tipps & Termine Tipps & Termine Veranstaltungen TV-TIPP Flexibel oder prekär? Vom 2. bis 5. Mai geht es in der buten un binnen-serie um Uhr um Menschen, die nur kleine Jobs haben, die sich von Zeitvertrag zu Zeitvertrag hangeln: prekäre Beschäftigung nennt sich das. In welchem Umfang etwa federn Arbeitgeber damit Produktionsspitzen ab oder finden Arbeitslose zurück in Beschäftigung? In welchen Branchen sind Minijobs oder Zeitverträge besonders verbreitet? Rentenrechner Mit der jährlichen Renteninformation sehen Be schäftigte, was sie im Ruhestand voraussichtlich auf dem Konto haben werden. Wie viel davon etwa an Steuern, Pflege ver sicherung oder Kirchensteuer noch abgeht, zeigt der Geld-Check -Rentenrechner. Ausstellung: Ruhestand Die wollen nur spielen Fotografien von Karsten Klama 2. Mai 28. Juli, Galerie im Foyer, Arbeitnehmerkammer Bremen Diana Thater Delphine (Detail), 1999, Kunsthalle Bremen Der Kunst verein in Bremen, Foto: Roman Mensing BUCH-TIPP Tabu Thomas Saller, Sebastian Mauder, Simone Flesch Tabu Versteckte Regeln und ungeschriebene Gesetze in Organisationen Haufe Gruppe, 2016, 205 S. Feierabend-Führung: Auto Vision. Medienkunst von Nam June Paik bis Pipilotti Rist, 13. Juni Kunsthalle Bremen, Am Wall 207, Bremen In jedem Unternehmen gibt es Tabus und versteckte Spielregeln, die fast genauso wichtig sind wie die offiziellen Standards. Das Autorentrio Saller, Mauder und Flesch durchleuchtet deren innere Logik. Kurzweilig und nah am Joballtag hilft der Ratgeber, ungeschriebene Gesetze zu erkennen und zu ver stehen. Dieses Buch können Sie in der Stadtbibliothek ausleihen. KammerCard-Inhaber erhalten auf die BIBCARD der Stadtbibliothek zehn Prozent Ermäßigung! Ausstellung: Gerhard Scharnhorst sehen... weiter... gehen, 17. Juni 15. August Galerie der Arbeitnehmerkammer, Bremerhaven 12

13 Veranstaltungskalender BAM Mai / Juni 2017 BREMEN & BREMEN-NORD 2. Mai 28. Juli 9. Mai Uhr 16. Mai Uhr 16. Mai 18 Uhr 17. Mai Uhr 18. Mai Uhr 20. Mai Uhr 29. Mai 14 Uhr 7. Juni Uhr 13. Juni 18 Uhr 14. Juni Uhr bis 18. Juni 20. Juni Uhr Ausstellung: Ruhestand Die wollen nur spielen Fotografien über die Rentnerband NeverTooLate von Karsten Klama Arbeitnehmerkammer, Galerie im Foyer, Bürgerstraße 1, Bremen Aus der Reihe Ihr Recht einfach erklärt : Er hat sich stets bemüht Arbeitszeugnisse richtig lesen Lindenstraße 8, Bremen-Nord Minijob = Minirechte? Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Feierabend-Führung: Franz Radziwill und Bremen Kunsthalle Bremen, Am Wall 207, Bremen / Anmeldung: kammercard@arbeitnehmerkammer.de Problem Altersarmut!? Aus der Reihe Wie weiter mit der Rente? Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Digitalisierung der Arbeit. Durch Mitbestimmung gestalten Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Konzert des Schné-Ensembles mit Projektionen von Boris Eldagsen Fassade des Vegesacker Geschichtenhauses, Zum Alten Speicher 5 A, Bremen-Vegesack Wachsende Stadt: Vorstellung des iaw-projekts Vorträge und Diskussion mit Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, u.a. mit Bürgermeister Carsten Sieling Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Ist der Ruhestand noch zu retten? Aus der Reihe Wie weiter mit der Rente? Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Feierabend-Führung: Auto Vision. Medienkunst von Nam June Paik bis Pipilotti Rist Kunsthalle Bremen, Am Wall 207, Bremen / Anmeldung: kammercard@arbeitnehmerkammer.de Überzeugend argumentieren in wirtschaftlichen Themen Aus der Reihe Mehr Einblick auch ohne Zahlen Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Ausstellung: Boris Eldagsen The Marriage of Heaven & Hell Galerie im Vegesacker Geschichtenhaus, Zum Alten Speicher 5 A, Bremen-Vegesack Psychische Erkrankungen neue Herausforderungen für das Betriebliche Eingliederungsmanagement Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen BREMERHAVEN 6. Mai 18 Uhr 6. Mai 13. Mai je 20 Uhr 16. Mai Uhr 18. Mai 15 Uhr bis 31. Mai 17. Juni 15. August Wulsdorfer Heimatabend mit Musik und Gästen Aula der Paula Modersohn Schule, Dreibergen 21, Bremerhaven Kabarett im Capitol: Werner Momsen Schaum vorm Mund Kabarett im Capitol: Rainer Pause & Norbert Alich Früchte des Zorns Capitol, Hafenstraße 156, Bremerhaven Endlich frei! Oder doch nicht? Urlaub Aus der Reihe Ihr Recht einfach erklärt Forum der Geschäftsstelle Bremerhaven, Barkhausenstraße 16, Bremerhaven Herausforderung Demografie Vorträge und Diskussion mit Gästen aus Politik und Wissenschaft. Kooperationsveranstaltung mit der Handelskammer Bremen. Arbeitnehmerkammer, Forum, Barkhausenstraße 16, Bremerhaven Ausstellung: Christian Plep Die Geometrie der kleinen Dinge Galerie der Geschäftsstelle Bremerhaven, Barkhausenstraße 16, Bremerhaven Ausstellung: Gerhard Scharnhorst sehen...weiter...gehen Galerie der Geschäftsstelle Bremerhaven, Barkhausenstraße 16, Bremerhaven Weitere Werke sind bis zum 7. Juli in der Galerie 149 zu sehen. Weitere Veranstaltun gen und Informationen unter = für alle = für Politikinteressierte = für Betriebs- und Personalräte 13

14 BAM September Mai / Juni 2017 / Oktober 2016 Rubrik Thema Artikelname Renten-Vorbild Österreich Das Rentenniveau in Deutschland sinkt langfristig. Grund sind die Reformen der vergangenen 16 Jahre. Die Arbeitnehmerkammer Bremen fordert deshalb die Rückkehr zu einer starken gesetzlichen Rentenversicherung. Österreich zeigt, dass diese auch in Zeiten einer alternden Bevölkerung möglich ist Text: Janet Binder Foto: Kathrin Doepner Für deutsche Rentner muss es sich anhören wie ein Traum: Im Nachbarland Österreich bekamen im Jahr 2013 langjährig versicherte Neurentner im Durchschnitt Euro im Monat Rente. In Deutschland waren es Euro. Noch eklatanter war der Unterschied bei den Frauen: Hierzulande kamen sie auf eine monatliche Rente von 590 Euro, in Österreich waren es mit Euro mehr als das Doppelte. Auch wenn die Zahlen nicht eins zu eins vergleichbar sind: Sie zeigen, dass es in Deutschland deutlich schwieriger ist als in der Alpenrepublik, den gewohnten Lebensstandard im Alter zu sichern. Durch die grundlegenden Reformen seit 2001 ist die gesetzliche Rentenversicherung dazu immer weniger in der Lage, betont Magnus Brosig, Referent für Sozialversicherungs- und Steuerpolitik der Arbeitnehmerkammer Bremen. Früher sei es der Politik darum gegangen, ein angemessenes Rentenniveau zu erreichen. Jetzt wird häufig nur noch davon gesprochen, Altersarmut vermeiden zu wollen. Am Ende eines Erwerbslebens müsse aber wesentlich mehr als eine Grundsicherung von 800 Euro bezogen werden. Arbeitgeber werden zum Nachteil der Beschäftigten entlastet Das Dilemma: Die Bundesregierung will angeblich untragbare Beitragssätze für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vermeiden. Tatsächlich geht es ihr aber darum, die Kosten für die Arbeitgeber zu beschränken, stellt Referent Brosig klar. Derzeit liegt der Beitragssatz bei 18,7 Prozent; Arbeitgeber und Beschäftigte teilen sich die Kosten je zur Hälfte. Um das sinkende Leistungsniveau auszugleichen, sollen Beschäftigte mit staatlicher Förderung stärker als zuvor kapitalgedeckt vorsorgen. Allerdings werden die freiwilligen Eigenleistungen von den wenigsten Beschäftigten auch so umgesetzt, wie der Gesetzgeber es vorgibt. Das ist im Sinne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aber auch gar nicht wünschenswert, betont Magnus Brosig. Denn um den bisher bewährten Leistungsumfang der gesetzlichen Rentenversicherung zu er - zielen, würden Beschäftigte im Vergleich zu den Arbeitgebern überproportional belastet. Das kommt den Beschäftigten im Endeffekt deutlich teurer, als wenn der Gesetzgeber den Beitragssatz erhöhen würde, sagt Brosig. Nach Berechnungen der Arbeitnehmerkammer müssen Beschäftigte bis 2030 über 20 Prozent Eigenanteil zahlen, wenn alle Belastungen zusammengerechnet werden. Eine gesetzliche Rentenversicherung, die den Lebensstandard sichert, würde dagegen langfristig unter 15 Prozent liegen, so Magnus Brosig. Die Arbeitnehmer zahlten also drauf. Das Beispiel Österreich zeigt, dass eine starke gesetzliche Rentenversicherung möglich ist, ohne der Wirtschaft zu schaden. Josef Wöss Wir müssen jetzt die Notbremse ziehen Die Arbeitnehmerkammer fordert deshalb, die radikalen Rentenreformen seit 2001 zurückzunehmen. Wir brauchen wieder eine leistungsfähige gesetzliche Rentenversicherung, sagt Brosig. Das Rentenniveau wird nach Berechnungen des Bundessozialministeriums bis 2045 voraussichtlich auf 41,6 Prozent sinken, wenn der Gesetzgeber nicht gegensteuert. Gegenwärtig liegt es bei 48,2 Prozent. Wir müssen jetzt die Notbremse ziehen, betont Brosig. Eine öffent liche Renten versicherung, die den Lebensstandard sichert, ist auch heute und zukünftig möglich. Das zeige das Beispiel Österreich. 14

15 Rente BAM Mai / Juni 2017 Arbeiten auch nach der Rente? In Deutschland ist es deutlich schwieriger als in Österreich, den gewohnten Lebensstandard im Alter zu sichern. Auch im Nachbarland gab es Rentenreformen. Bei uns liegt der Schwerpunkt aber weiter ganz klar auf dem öffentlichen System, sagt Josef Wöss von der Kammer für Arbeiter und Angestellte Wien. Privat- und Betriebsrenten spielen nur eine untergeordnete Rolle. Anders als in Deutschland sei Österreich nicht davon abgerückt, den Lebensstandard der Menschen durch die gesetzliche Rente sichern zu wollen. Als Zielformel für die Jüngeren gilt: 80/45/65, so Wöss. Das bedeutet: Eine Bruttorente in Höhe von 80 Prozent des Lebensdurchschnittseinkommens bei 45 Beitragsjahren und einem Renteneintritt von 65 Jahren. Wie ist das möglich? Dafür gibt es mehrere Gründe, betont Josef Wöss. Der zentrale Unterschied ist, dass die Beitragszeiten in Österreich wesentlich besser bewertet werden als in Deutschland. Finanziert wird das mit einem deutlich höheren Beitragssatz als in Deutschland von 22,8 Prozent, der schon seit Jahrzehnten gleich geblieben ist. Der Arbeitgeber trägt dabei mit 12,55 Prozent den größeren Teil, erklärt Wöss. In Österreich zahlen auch Selbstständige ins Rentensystem ein Auch wurde der Kreis der Pflichtversicherten vergrößert: Selbstständige zahlen ins System mit ein. Menschen mit niedrigem Rentenanspruch haben unter bestimmten Umständen Anspruch auf eine Ausgleichszulage, die höher ist als die deutsche Grundsicherung. Sie wird aus Steuermitteln finanziert, nicht aus dem Rententopf. Frühverrentungen sind nur noch mit hohen Abschlägen möglich. Immer wieder werde dem österreichischen Rentensystem prophezeit, dass es wegen des demografischen Wandels und der damit vermeintlich verbundenen Kostenexplosion zusammenbrechen werde. Wöss kennt das schon: Derartige Einschätzungen haben wir im Grunde schon seit Jahr zehnten. Aber alle seriösen Vorausberechnungen zeigen ein anderes Bild. Auch die Wirtschaft komme mit den Kosten gut zurecht. Das Beispiel Österreich zeigt, dass eine starke gesetzliche Rentenversicherung möglich ist, ohne der Wirtschaft zu schaden. Magnus Brosig weiß, dass das System nicht eins zu eins in Deutschland übernommen werden kann. Wir sollten aber von Österreich lernen, regt er an. Denn wie das Rentensystem künftig aussehe, sei allein politischer Wille. Es wird zwar von der Politik suggeriert, dass eine alternde Be - völkerung Leistungskürzungen und private Vorsorge notwendig machen. Diesen Automatismus gibt es aber nicht wie das Beispiel Österreich zeigt. Veranstaltungen: Problem Altersarmut!? Aus der Reihe Wie weiter mit der Rente?, Vorträge und Diskussion mit Vertretern aus Wissenschaft und Praxis 17. Mai 2017, Uhr, Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Ist der Ruhestand noch zu retten? Aus der Reihe Wie weiter mit der Rente?, Vorträge und Diskussion mit Wissenschaftlern und Vertretern von Gewerkschaften und Betrieben 7. Juni 2017, Uhr, Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen 15

16 BAM Mai / Juni 2017 Galerie der Arbeitswelt Mitten in Lüssum: Pavel Federenko weiß, wo seine Jugendlichen sich treffen. 16

17 BAM Mai / Juni 2017 GALERIE DER ARBEITSWELT Die andere Seite des Lebens zeigen Als Pavel Fedorenko mit Anfang 20 aus Kasachstan nach Deutschland kommt, steht ihm sein Sport-Trainer zur Seite: In seinem Wohnzimmer lernt er Deutsch. Jetzt zeigt er als Streetworker der Caritas Jugendlichen in Bremen-Nord, wie sie sich zurechtfinden können Text: Anette Melerski Foto: Kathrin Doepner Wer sich als Jugendlicher vormittags im Dunstkreis der Lüssumer Schulen rumtreibt, sollte einen guten Grund dafür haben. Nach der freundlichen Begrüßung mit Schultercheck und Ghettofaust kommt Pavel Fedorenko sofort zum Punkt: Und? Keine Schule heute? Die Antwort ist eigentlich egal, denn den wahren Grund erfährt der 42-jährige Street worker sowieso. Alle zwei Wochen trifft er sich mit den Sozialpädagogen der Schulen: Dann tauschen wir uns aus: Wer kommt gut klar, wer nicht? Welche Gründe könnte das haben? Seit drei Jahren kümmert sich der ehemalige Ringer der kasachischen Nationalmannschaft um Jungs und junge Männer zwischen zwölf und 21 Jahren. Viele seiner Jungs haben ihre Wurzeln woanders, in Afghanistan, im Iran, in Syrien, der Türkei oder in Russland. Einige leben schon von klein auf in Lüssum, andere kamen unbegleitet über den Balkan oder das Mittelmeer: Oft müssen wir den Jugendlichen, gerade wenn sie geflüchtet sind, zeigen, dass es auch andere Seiten des Lebens gibt: entspannte, ohne ständige Angst. Mit seinen Co-Streetworkern Tanja Ulbrich und Celal Sarioglu arbeitet Fedorenko Hand in Hand. Während Ulbrich Kunstprojekte anbietet und sich eher den Mädchen zuwendet und Sarioglu Jugendliche an den Kochtopf bringt, trainiert Pavel Fedorenko zweimal wöchentlich Ringen gegen Gewalt. Oft wüssten die Jungs gar nicht, wohin mit sich, ihrer Energie, ihrem Frust und ihrer Langeweile. Im Training können sie sich auspowern: Viele öffnen sich, fangen an, von ihren Familien und ihrer Heimat zu erzählen. Sport spricht alle Sprachen, die Nationalität ist egal. Sie lernen Disziplin und wie man respektvoll miteinander umgeht. Allein und im Dreierpack ziehen die Streetworker los, um den Kontakt zu suchen, zu intensivieren und An gebote zu machen. Wo immer Jugendliche in Lüssum ab hängen, Pavel Fedorenko kennt die Treffpunkte und ist meistens auch willkommen: Manche haben schon von mir gehört, die sprechen mich sogar an. Bei uns geht alles freiwillig, ohne Zwang. Jeder der drei betreut feste Cliquen. Durch Ausflüge ins Kino, zu Sportturnieren oder Kurztrips nach Köln oder Hamburg versuchen sie aber, Jugendliche zusammenzu bringen, die sich sonst eher aus dem Weg gehen. Unterstützung gibt es auch bei der Suche nach einem Praktikumsoder Aus bildungsplatz oder wenn sie wegen zu vieler Drogen oder zu wenig Geld professionelle Beratung und Hilfe brauchen: Wir sind gut vernetzt: mit Schulen, Freizis, Sport vereinen, Beratungsstellen, dem Kontakt polizisten und Sozialarbeitern. Fedorenko weiß noch genau, wie schwer seine ersten eigenen Schritte in Deutschland waren: Er sprach kein Wort Deutsch und sein kasachisches Diplom war plötzlich nur noch so viel wert wie ein deutsches Abitur. Oft fragen mich die Jugendlichen, wie ich es denn geschafft habe. Ich setze meine Erfahrungen ein, um ihnen eine Perspektive zu geben. Zwar bezeichnet Pavel Fedorenko die Straße als seinen Arbeitsplatz, an den Schreibtisch muss er trotzdem: Projekt anträge schreiben, Gelder, etwa für die Ringer ausrüstung, be schaffen, die Entwicklung der Jugendlichen dokumentieren. Dort informiert er sich auch über ihren Hintergrund: Ich will ihren Aufenthaltsstatus wissen und auch, zu welchem Gott sie beten. Als Streetworker braucht man ein grundsätzliches Interesse an Menschen und ihrer Geschichte. Und viel Geduld unsere Arbeit funktioniert langfristig. Der Streetworker Wer als Streetworker arbeiten möchte, braucht einen Abschluss in einem sozialpädagogischen Fach. An der Hochschule Bremen etwa hat man den Bachelor of Arts im Fach Soziale Arbeit nach sieben Semestern in der Tasche. In Oldenburg dauert der weiterbildende Studiengang Interkulturelle Bildung und Beratung vier Semester. Dieses Angebot richtet sich an Migrantinnen und Migranten mit pädagogischer Grundausbildung. 17

18 BAM Mai / Juni 2017 Gerechtigkeit im Job Diskriminierendes Verhalten von Vorgesetzten oder Kollegen müssen Beschäftigte nicht tatenlos erdulden. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz gilt seit über zehn Jahren und schützt Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in solchen Situationen. Zwei Fälle aus der Rechtsberatung zeigen, welche Möglichkeiten Betroffene haben Text: Janina Weinhold Fotos: Kathrin Doepner Saskia Bayer* war im ersten Moment gar nicht klar, dass ihre Vorgesetzte sie diskriminierte. Bayer arbeitete befristet bei einer großen sozialen Einrichtung und wurde schwanger. Wenige Monate bevor ihr Arbeitsvertrag auslief, traf sie ihre Vorgesetzte auf dem Flur und sprach sie auf eine mögliche Verlängerung ihres Vertrages an. Ihre Vorgesetzte reagierte mit dem Spruch ach, du bist ja schwanger. Da geht eine Verlängerung sowieso nicht mehr. Bayer stufte diese Aussage zunächst als einleuchtend ein, erkundigte sich dann aber beim Betriebsrat. Er sah einen Verstoß und schickte Bayer in die Rechtsberatung der Arbeitnehmerkammer. Es handelt sich um eine geschlechtsbedingte Diskriminierung, da nur Frauen schwanger werden können. Sie deshalb von Vertragsverlängerungen oder Bewerbungsverfahren auszuschließen ist diskriminierend, stellt Rechts beraterin Barbara Sichting-Busch klar. Manchmal ist es nur eine Bemerkung zum Privatleben, die ein unangenehmes Bauchgefühl auslöst. Diskriminierung im Job kann viele Formen annehmen. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz schützt auch vor diskriminierend empfundenen Situatio nen, erklärt Sichting-Busch. Im Arbeits- und Alltagsleben gilt das Betroffene müssen schnell reagieren. Die Frist beträgt nur zwei Monate. Barbara Sichting-Busch Gleichbehandlungsprinzip. Nach Paragraph 1 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) darf niemand aufgrund seiner Hautfarbe/Abstammung (Rasse), seines Geschlechts, seiner ethnischen Herkunft, seiner Religion, seines Alters, seiner Behinderung, seiner Weltanschauung oder seiner sexuellen Identität diskriminiert oder benachteiligt werden. Erleben Beschäftigte eine herabwürdigende oder diskriminierende Situation, können sie beim Arbeitgeber eine mündliche oder schriftliche Beschwerde einlegen. Sie sollten die erlittene Diskriminierung genau beschreiben, denn der Arbeit geber muss die Situation prüfen und für Abhilfe sorgen. Bietet er keine Lösung an, können Betroffene ihren Anspruch zur Beendigung der Benachteiligung vor Gericht gehen. Häufig reagieren Betroffene jedoch verunsichert. Saskia Bayer beschwerte sich über das Verhalten ihrer Vorgesetzten. Doch ihre Vorgesetzte stritt alles ab und gab stattdessen an, ihre Arbeitsleistung sei nicht ausreichend gewesen. Damit stand für Saskia Bayer die Frage im Raum, wie sie die erlebte Diskriminierung beweisen könnte. Beschwerden nach dem AGG erfordern im Streitfall den Beweis von Indizien, die eine Diskriminierung überwiegend wahrscheinlich erscheinen lassen. Geht es etwa um Äußerungen, hilft ein Gedächtnisprotokoll der Gesprächssituationen mit Ort, Uhrzeit und beteiligten Personen. Die Beweislast dreht sich dann um, sodass der Arbeitgeber darlegen und be weisen muss, dass er für seine Handlungen sachliche, nicht diskriminierende Gründe hatte, erklärt Sichting-Busch. Nach Einschätzung der Rechtsberaterin hätte der Arbeitgeber die angeblich schlechte Arbeitsleistung vor Gericht nicht beweisen können. Diskriminierungsopfer können Schadenersatz und Entschädigung fordern. Auch Bayer hätten drei Bruttomonatsgehälter als Entschädigung zugestanden. Doch sie ging leer aus, weil sie diese Entschädigung nicht innerhalb der gesetzlich vorgesehenen Frist von zwei Monaten für Forderungen schriftlich von ihrem Arbeitgeber verlangt hatte. 18

19 Diskrminierung im Job BAM Mai / Juni 2017 Wenn Arbeitgeber Mitarbeiter für ihre Beschwerde abstrafen, sehen sich viele Beschäftigte gezwungen, nach einem neuen Job zu suchen. Wer sich unrechtmäßig behandelt fühlt, sollte sich be raten lassen. Dann steigen die Chancen, das Problem zu lösen und den Arbeitsplatz behalten zu können. für die neue Stelle ließ sich nachweisen, dass der Arbeitgeber die Raumpflegerin bei der Versetzung unter dem Vorwand mangelnder Sprachkenntnisse erneut dis kriminiert hatte aufgrund ihrer Herkunft und ohne sachliche Differenzierungsgründe, erzählt Rechtsberaterin Sichting-Busch. Sarah Lewos bekam ihre alte Position zurück und ihr entgangenes Gehalt nachgezahlt. Wer sich unrechtmäßig behandelt fühlt, sollte sich grundsätzlich beraten lassen. Wir prüfen in jedem einzelnen Fall, ob ein Verstoß vorliegt und wie er sich belegen lässt, verspricht Sichting- Busch. Mit einer rechtzeitig eingereichten, schriftlichen Beschwerde steigt die Chance auf Erfolg und eine Lösung des Problems. Leider erleben wir häufig, dass Betroffene zunächst verunsichert zögern und erst zu spät in die Beratung kommen. Ihnen ist nicht bewusst, dass ihnen nur zwei Monate Frist für Reaktionen bleibt. Deshalb wäre es notwendig, dass der Gesetzgeber die Frist für die Ansprüche auf Schadensersatz und Entschädigung auf sechs Monate verlängert. Bis dahin ist schnelles Reagieren nötig, sagt die Rechtsberaterin. Auch die Experten der Antidiskriminierungsstelle des Bundes em - pfehlen die Fristverlängerung auf sechs Monate. Sebastian Bickerich, Sprecher der Bundes stelle, rechnet für die neue Legis laturperiode mit Anpassungen. Erfolg hatte Sarah Lewos * Beschwerde. Die Raumpflegerin arbeitet bei einem großen Reinigungsunternehmen und wurde dort von einem Kollegen sexuell belästigt. Der ließ öfter abfällige Bemerkungen über ihr Single-Dasein fallen und betatschte sie sogar. Die selbstbewusste Frau ließ sich rechtlich beraten und suchte sich Zeuginnen. Sie sprach den Mann vor Kolleginnen auf seine erniedrigenden Sprüche an und legte Beschwerde gegen ihn ein. Ihr Arbeitgeber ergriff eine Maßnahme: Der übergriffige Kollege wurde jedoch befördert, Lewos dagegen auf eine niedrigere, schlechter bezahlte Position versetzt. Sie sollte stark frequentierte Kunden toiletten reini gen. Zum Glück kam Frau Lewos erneut in die Beratung. Ihre Ver setzung war eindeutig ein Versuch, sie für ihre Beschwerde abzustrafen. Mit der aktuellen Lohnabrechnung * Namen von der Redaktion geändert Mitglieder der Arbeitnehmerkammer können sich kostenlos rechtsberaten lassen. Mehr Infos finden Sie auf der Rückseite dieses Magazins. Der Schutz des AGG und das Beschwerderecht gilt unabhängig von der Betriebsgröße. Bei den Beratungsstellen in Bremen finden Betroffene Rat und Unterstützung: bremen.de/antidiskriminierung Mehr Informationen zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz bietet die Antidiskriminierungsstelle des Bundes: 19

20 BAM Mai / Juni 2017 Wirtschaft und Beschäftigung in Bremen 2016 gab es im Land Bremen zwar so viele Beschäftigte wie noch nie, prozentual ist die Zahl aber im Vergleich zum Jahr davor deutlich weniger gestiegen als im Länderdurchschnitt. Bei der wirtschaftlichen Entwicklung etwa in der Stahl- und der Wind energiebranche oder in der Industrie und bei den Werften wird deutlich: Licht und Schatten lagen im vergangenen Jahr nah beieinander Text: Hanna Mollenhauer Wie in den Vorjahren war die wirtschaftliche Entwicklung auch 2016 in Deutschland stabil: Die Wirtschaft ist mit 1,9 Prozent stärker als im Vorjahr und stärker als in der übrigen Eurozone gewachsen. Damit ist die Wirtschaft auf den ersten Blick auf einem guten Weg, so Jörg Muscheid, Referent für Wirtschaftspolitik bei der Arbeitnehmerkammer. Allerdings bergen internationale Entwicklungen für die nächsten Jahre erhebliche Risiken: die Unsicherheit über die amerikanische Wirtschafts- und Handels politik, der zunehmende Protektionismus in der Welt, der Höhenflug des Dollars und nicht zuletzt die nach wie vor ungelösten Probleme in der Eurozone, verstärkt durch den Brexit. Bremen als stark exportorientiertes Bundesland ist hier besonders betroffen. Bei der Arbeitsplatzentwicklung hat sich Bremen deutlich von Westdeutschland abgekoppelt. Die Zahl der Arbeitsplätze ist zwar seit 1990 um 6,6 Prozent gestiegen. Das ist auf den ersten Blick beachtlich, so Muscheid, doch im Vergleich zu den alten Bundesländern nicht viel: Dort sind im selben Zeitraum 17,7 Prozent mehr Arbeitsplätze entstanden. Stadt Bremen Für die positive Entwicklung im Land Bremen war 2016 im Wesentlichen die Zunahme der Beschäftigung in der Stadt Bremen verantwortlich: Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze stieg hier um 2,7 Prozent. Das ist deutlich mehr als der Arbeitsplatzzuwachs im Jahr davor. Während in Bremerhaven weiter Ar - beitsplätze in der Industrie abgebaut wurden, konnte die Stadt Bremen hier ein Plus von 5,3 Prozent er zielen. Im Bereich Energie- und Wasserversorgung, Energiewirtschaft (2014: -7,2 Prozent) zeigte sich ein leichtes Wachstum. Im Baugewerbe war die Entwicklung wie im Vorjahr deutlich positiv mit einem Plus von 2,2 Prozent. Im produzierenden Gewerbe der Stadt Bremen gab es insgesamt Arbeitsplätze. Die übrigen neuen Arbeitsplätze entstanden vor allem im Dienstleistungssektor. Hier ist allerdings leider der große Ge winner die Leiharbeit, so Muscheid, mit einem Plus von 806 Arbeits plätzen in In rund 49 Prozent aller Bremer Betriebe sind Leiharbeitnehmer im Einsatz. Die Zahl der geringfügig entlohnten Arbeitsplätze entwickelte sich ähnlich wie im Vorjahr. Nach dem leichten Rückgang 2015 um 266 Arbeitsplätze gab es 2016 einen deutlich stärkeren Rückgang um Arbeitsplätze. Dieser Trend zeigt sich auch bundesweit und ist im Wesentlichen auf die Einführung des bundesweiten Mindestlohns Anfang 2015 zurückzuführen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ,7 % -0,4 % ,7 Prozent Arbeitslosenquote Stadt Bremen Entwicklung neue Vollzeit- und neue Teilzeitstellen Menschen in Minijobs ,4 % 44,5 Prozent Langzeitarbeitslosenquote ,3 % Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarkt in Zahlen, Arbeitsmarkt kommunal, eigene Berechnungen In vielen Fällen wurden Minijobs in sozial versicherungspflichtige Teilzeitarbeitsplätze umgewandelt. Stadt Bremerhaven Wie schon in den vergangenen Jahren ist zwischen 2015 und 2016 die Beschäftigung in Bremerhaven ge stiegen, allerdings auf niedrigem Niveau. Während in den ersten Jahren des 20

21 Wirtschaft und Beschäftigung BAM Mai / Juni 2017 Wirtschaftswachstum in Prozent Stadt Bremerhaven Entwicklung ,6 4,1 3,7 2,4 2,7 1,6 1,7 2,1 1,9 2,2 0,5 0,5 0, , sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 554 neue Vollzeit- und 245 neue Teilzeitstellen Menschen in Minijobs -4 +1,5% -0,4 % -6-5, ,3 Bundesgebiet Bremen Quelle: Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder ; eigene Darstellung Stand: März ,6 Prozent Arbeitslosenquote ,5 % ,9 Prozent Langzeitarbeitslosenquote ,2 % ,0 1,5 1,0 0,5 0,0-0,5 Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Prozent 1,4 1,4 1,5 1,2 0,9 0,8 0,6 0,5 0,3 0,2 0,1 0,4 1,0 0, ,2-0,6 Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarkt in Zahlen, Arbeitsmarkt kommunal, eigene Berechnungen bestehe, so Salot. Die Themen Familienfreundlichkeit und Bildung sollten dabei im Mittelpunkt stehen. Obwohl es mehr Arbeitsplätze gibt und die Arbeitslosigkeit zurückge gangen ist, ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Bremerhaven angestiegen und weiterhin hoch. Hier sollte die Politik über die langfristige Etablierung eines öffentlich geförderten Beschäftigungssektors nachdenken, so Salot. -1,0 Bundesgebiet Bremen Quelle: Arbeitskreis Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder ; eigene Darstellung Stand: Januar 2017 Strukturwandels vor allem in der Offshore-Windenergiebranche und im Hafen zusätzliche Arbeitsplätze entstanden sind, haben sich die Rahmenbedingungen für die maritimen Wirt schaftsbereiche inzwischen verschlechtert. Im vergangenen Jahr sind die meisten zusätzlichen Stellen im Tiefbau, im Sozialwesen und in der Gastronomie entstanden. Da die Arbeitslosigkeit in Bremerhaven weiter hin hoch und der Strukturwandel kein Selbst läufer ist, besteht hier weiter ein erhöhter Investitionsbedarf, dem das Land Bremen nachkommen sollte, sagt Marion Salot, Referentin für regionale Struktur politik. Grundsätzlich sollte aber bei den zweifellos notwendigen Investitionen nicht nur auf die klassischen maritimen Branchen gesetzt werden, sondern zum Beispiel auch auf den expandierenden Wissenschafts sektor und die Hochschule. 47,4 Prozent aller Beschäftigten in der Seestadt pendeln zum Arbeiten in die Stadt, das heißt, sie wohnen außerhalb Bremerhavens. Dieser Anteil ist 2016 sogar gestiegen. Das sei ein deutliches Zeichen dafür, dass in puncto Lebensqualität in Bremerhaven Nachhol bedarf Beschäftigte im Fokus Bericht zur Lage 2017 Jedes Jahr wirft die Arbeitnehmerkammer im Bericht zur Lage der Ar - beitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land Bremen einen genauen Blick auf bremische Entwick lungen: Wie haben die Bremerinnen und Bremer im vergangenen Jahr verdient? Wohin ent wickelt sich die Beschäftigung? Branchen wie Pflege, Logistik und Raumfahrt werden ebenso be - trachtet wie die Digitalisierung in Bremer Betrieben, Arbeitslosigkeit, Länderfinanz ausgleich, Familien- und Rentenpolitik sowie Wohnen in Bremen. Erhältlich in allen Geschäftsstellen und auf unserer Website. publikationen 21

22 BAM Mai / Juni 2017 Arbeit & Recht Alles, was Recht ist RECHTSTIPP Urlaubsstaffelung nach Alter? Wenn ein Tarifvertrag älteren Beschäftigten ungerechtfertigterweise mehr Urlaubstage zugesteht als jüngeren, ist diese Regelung unwirksam. Das hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) im Fall einer 33-jährigen Arbeitnehmerin entschieden. Sie hatte 2012 und 2013 jeweils 30 Tage Urlaub bekommen. Der Arbeitgeber hatte die im Tarifvertrag festgeschriebene altersbezogene Urlaubsstaffelung ausgesetzt mit dem Vermerk, dass sich daraus für die Zukunft keine Rechte ab leiten lassen bekam die Arbeitnehmerin jetzt wieder laut Tarifvertrag aufgrund ihres Alters nur noch 28 Tage Urlaub. Laut Urteil des BAG* führen solche Regelungen zu einer unmittelbaren Benachteiligung der jüngeren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Der Arbeitgeber müsste ein legitimes Ziel einer solchen Regelung darlegen, um die Diskriminierung zu rechtfertigen. Eine tarifliche Urlaubsstafflung ist zum Beispiel nach verschiedenen Berufsgruppen, nicht jedoch nach Lebensalter möglich. In diesem Fall musste der Arbeitgeber die Diskriminierung der Arbeitnehmerin beseitigen, ihr also wieder 30 Urlaubstage einräumen. * Urteil vom AZR 534/15 STEUERTIPP Steuererklärung: Krankenkassenbeitrag und Bonusprogramm Krankenversicherungsbeiträge werden vom Finanzamt steuermindernd berücksichtigt. Wenn ein Mitglied Gesundheitskurse im Rahmen eines Bonusprogramms der Kasse besucht, diese selbst finanziert (und sie nicht Leistung der Krankenkasse sind) und die Krankenkasse sich an den Kosten beteiligt, darf dies nicht zu einer Kürzung des Beitrags führen, den das Finanzamt zugrunde legt. Da die Sozialträger dem Finanzamt bereits ihre Zahlungen gemeldet haben, gilt für die Steuererklärungen bis 2016: Die gesetzlichen Krankenversicherungen prüfen, ob bei ihren Mitgliedern die Voraussetzungen erfüllt sind. Betroffene Mitglieder bekommen eine Bescheinigung für das Finanzamt. Einspruch und Fristen müssen hier nicht beachtet werden. Gegebenenfalls gibt es einen neuen Einkommensteuerbescheid. * Bundesfinanzhof, Urteil vom X R 17/15 Walter Weihert, Berater Steuerrecht in Bremen-Nord RECHTSIRRTUM Mein Vermieter darf einen Ersatzschlüssel für die Wohnung behalten Nein, darf er nicht. Der Vermieter darf ohne ausdrückliche Zustimmung des Mieters keinen Schlüssel zur vermieteten Wohnung be - sitzen. Häufig macht es zwar Sinn, dass der Mieter dem Vermieter einen Schlüssel überlässt, damit in Notsituationen die Wohnung betreten werden kann (etwa wenn während eines Urlaubs des Mieters ein Wasserrohr bricht). Es reicht aber in solchen Fällen aus, wenn der Mieter einem Nachbarn oder einem in der Nähe wohnenden Freund einen Ersatzschlüssel überlässt, damit dieser im Notfall die Wohnung betreten kann. Betritt ein Vermieter unabhängig davon, ob der Mieter zugestimmt hat, dass er einen Schlüssel besitzt die Wohnung ohne Einverständnis des Mieters, liegt sogar ein strafbarer Hausfriedensbruch vor. Philipp Flunkert, Rechtsberater in Bremen-Nord Kammermitglieder können sich in Fragen des Arbeitsrechts kostenlos beraten lassen. Weitere Infos auf der Rückseite dieses Magazins. 22

23 Drei Fragen / Leserfoto / Impressum BAM Mai / Juni 2017 Drei Fragen zum Urlaub LESERFOTO Auf dem Weg zur Arbeit Habe ich als geringfügig Beschäftigte, in Teilzeit oder im Minijob einen Urlaubsanspruch? Geringfügig Beschäftigte haben genauso Anspruch auf Urlaub wie Vollzeitbeschäftigte. Ohne entsprechenden Tarifvertrag oder Angaben im Arbeitsvertrag gilt das Bundesurlaubsgesetz: maximal 24 Werktage pro Jahr. Bei Beschäftigten, die nicht an sechs Werktagen pro Woche arbeiten, werden die freien Tage herausgerechnet. Der Arbeitgeber muss dem Beschäftigten das Gehalt während der Urlaubs weiterzahlen und darf nicht von ihm verlangen, für Ersatz zu sorgen. Ich habe einen Haupt- und einen Minijob. Habe ich dann auch bei beiden Arbeitgebern einen Urlaubsanspruch? Selbstverständlich steht Ihnen bei beiden Arbeitgebern Urlaub zu. Wer tageweise bei unterschiedlichen Arbeitgebern ar beitet, darf während seines Urlaubs bei einem Arbeitgeber nicht bei dem anderen arbeiten. Sind beide Jobs Halbtagsstellen, sollten Sie den Urlaub mit den Arbeitgebern unbedingt absprechen, weil Sie sonst mitunter nur halbe Urlaubstage haben und das würde den Er holungszweck nicht erfüllen. Sandra Romberg: Der schönste Arbeitsweg der Welt. Beginnender Frühling in den Wallanlagen. Einfach schön! Darf der Arbeitgeber einen festgelegten Urlaub zurücknehmen? Ist der Urlaub erst einmal genehmigt, ist der Arbeitgeber grundsätzlich daran gebunden. Kommt es im Betrieb jedoch zu einem Engpass etwa durch Krankheit oder wegen unvorhergesehener Aufträge kann der Arbeitgeber den Urlaub widerrufen. Dem müssen Sie allerdings zustimmen. Bei einem bereits gebuchten Urlaub muss der Arbeitgeber die Stornokosten übernehmen. Liebe Leserinnen und Leser, was fällt Ihnen ins Auge auf dem Weg zur Arbeit was finden Sie besonders schön oder bemerkenswert, lustig oder absurd? Schicken Sie uns Ihre Fotos. bam@arbeitnehmerkammer.de Foto: Stefan Schmidbauer Susanna Köster arbeitet seit 1981 bei der Arbeitnehmerkammer Bremen. In der Geschäftsstelle in Bremerhaven ist sie als Rechtsberaterin tätig und berät Mitglieder zu allen Fragen des Arbeits- und Sozialversicherungsrechts. Infoveranstaltungen: Urlaub endlich frei! Oder doch nicht? 16. Mai 2017, 18 Uhr, Barkhausenstraße 16, Bremerhaven, um Anmeldung wird gebeten: Probleme mit dem Urlaub? Als Mitglied der Arbeit nehmerkammer können Sie sich arbeitsrechtlich beraten lassen. Weitere Infos auf der Rückseite dieses Magazins. IMPRESSUM Herausgeberin Arbeitnehmerkammer Bremen Bürgerstraße 1, Bremen Telefon Telefax bam@arbeitnehmerkammer.de Autoren und Autorinnen Janet Binder, Philipp Flunkert, Anette Melerski, Hanna Mollenhauer, Walter Weihert, Janina Weinhold Redaktion Nathalie Sander (V.i.S.d.P.), Hanna Mollenhauer Lektorat Martina Kedenburg Fotos Kathrin Doepner Layout GfG / Gruppe für Gestaltung, Bremen Konzeptionelle Beratung textpr +, Bremen Druck Müller Ditzen AG, Bremerhaven Erscheint alle zwei Monate. Einzelverkaufspreis 2,50 Euro, Jahresabonnement 14 Euro, für Kammerzugehörige im Mitgliedsbeitrag enthalten. ISSN Postvertriebs-Nummer H

24 Arbeitnehmerkammer Bremen / Bürgerstraße 1 / Bremen Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt BERATUNGSANGEBOTE & ÖFFNUNGSZEITEN Wir sind für Sie da! Rechtsberatung Bremen-Stadt Bremen-Nord Bremerhaven Bürgerstraße Bremen Lindenstraße Bremen Barkhausenstraße Bremerhaven Arbeits- und Sozialversicherungs rechtsberatung / Öffentliche Rechtsberatung * Persönliche Beratung (ohne Termine) Mo, Di, Do, Fr 9 12 Uhr Mo und Mi Uhr Telefonische Beratung Arbeitsund Sozialversicherungsrecht Mo Do 9 16 Uhr Fr Uhr Arbeits- und Sozialversicherungs rechtsberatung / Öffentliche Rechtsberatung * Persönliche Beratung (ohne Termine) Mo, Di, Do, Fr 9 12 Uhr Mo und Do Uhr Telefonische Beratung Arbeitsund Sozialversicherungsrecht Mo Do 9 16 Uhr Fr Uhr Arbeits- und Sozialversicherungsrechtsberatung / Öffentliche Rechtsberatung * Persönliche Beratung (ohne Termine) Mo, Di, Do, Fr 9 12 Uhr Mo und Mi Uhr Telefonische Beratung Arbeitsund Sozialversicherungsrecht Mo Do 9 16 Uhr Fr Uhr Steuerrechtsberatung Terminvereinbarung Telefonische Steuerrechtsberatung Mo Fr Uhr Steuerrechtsberatung Terminvereinbarung Telefonische Beratung Mo Fr Uhr Steuerrechtsberatung Terminvereinbarung Telefonische Beratung Mo Fr Uhr Arbeitslosenrechtsberatung Persönliche Beratung (ohne Termine) Mo, Di, Do 9 12 Uhr Mo Uhr Weitere Informationen KammerCard BAM im Abo Wollen Sie das BAM kostenlos nach Hause geschickt bekommen und weitere Vorteile genießen? Holen Sie sich die KammerCard! kammercard * Wenn Sie im Land Bremen wohnen und Ihr Einkommen eine bestimmte Grenze nicht über steigt, können Sie die öffentliche Rechtsberatung des Landes Bremen in der Arbeitnehmer kammer gegen zehn Euro Gebühr in Anspruch nehmen (z.b. zum Familien recht, Kaufvertragsrecht, Mietrecht, Verbraucher insolvenz). Auch Kammermitglieder informieren wir in diesen Rechtsgebieten gegen zehn Euro Gebühr. Beratung für Betriebs- und Personalräte Bremen Bremerhaven oder -31 mitbestimmung@arbeitnehmerkammer.de Telefonische Beratung , Mo Fr Uhr Beratung zur Aner kennung ausländischer Abschlüsse anerkennung@wah.bremen.de Beratung zu Berufskrankheiten bk-beratung@arbeitnehmerkammer.de Weiterbildungs beratung weitermitbildung@arbeit.bremen.de Beruflich weiter durch Bildung Die Wirtschafts- und Sozial akade mie der Arbeitnehmerkammer bietet Fort- und Weiterbildungen für Beschäftigte. Beratung bei der Verbraucherzentrale Mitglieder der Arbeitnehmerkammer zahlen für Beratungen etwa zur privaten Altersvorsorge, zu Riester-Verträgen oder zur Berufsunfähigkeitsversicherung nur die Hälfte für eine Beratung von bis zu 1,5 Stunden. Zusätzlich gibt es fast 30 Ratgeber zum halben Preis. Bremen Bremerhaven

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