SANKT PETER KÖLN. Liebe Gemeinde,

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1 Gemeindebrief Nr. 7 / April 2013 SANKT PETER KÖLN Liebe Gemeinde, was ist Musik? Diese Frage haben sich immer wieder Musikwissenschaftler, Philosophen, Theologen und natürlich auch Komponisten, Musiker und Dirigenten gestellt. Zum Beispiel die französische Philosophin Simone Weil. Die Jüdin verbrachte 1938 zusammen mit ihrer Mutter die Karwoche in der Benediktinerabtei von Solesmes in Nordfrankreich. Vom Klang des Gregorianischen Chorals war sie so überwältigt, dass dieser Gesang der Mönche für sie zum Höhepunkt des Schönen und Guten wurde. Später schreibt sie: Dank dieser Erfahrung versuche ich die Möglichkeit besser zu verstehen, die göttliche Liebe quer durch das Unglück zu lieben. Oder Gabriel Marcel. In der Musik von Johann Sebastian Bach hörte der Philosoph die göttliche Gegenwart. Bachs Musik spricht so von der Erde und vom Menschen, sagt Marcel, wie Engel sie sehen. Fast alle aber sind wie verliebt in die Musik von W.A. Mozart. Karl Barth hörte in seiner Musik, was wir am Ende der Tage einmal sehen werden: Mozart hat wie von diesem Ende her den Einklang der Schöpfung gehört, zu der auch das Dunkel zählt, in welchem aber keine Finsternis herrscht. Und der sonst kritische Theologe Hans Küng bekennt beim Hören des Adagio-Satzes des Klarinettenkonzertes (KV 622) von W.A. Mozart reine Gegenwart, stille Freude, Glückseligkeit. Man spürt dass man gänzlich, mit Augen und Ohren, Leib und Geist nach innen gewendet, und alles Äußere, die Trennung zwischen Subjekt und Objekt, aufgehoben ist. Die Musik ist nicht mehr ein Gegenüber, sondern das Umfangende, Durchdringende und von innen her Beglückende, uns Erfüllende. Für den ungarischen Jesuiten und Kulturwissenschaftler Peter Nemeshegyi SJ ist die Musik Mozarts die harmonische Einheit der Verschiedenheiten. Eine Harmonie, die das Anderssein des anderen anerkennt und sich darüber freut. In allen Meinungen und Zitaten bisher ist von der Versöhnung der Gegensätze und Verschiedenheiten die Rede. Dies ist ebenso eine Grunderfahrung der Mystik. Enthält die Musik womöglich ein Zauberwort, das uns die Tür zu etwas Neuem und Ungeahnten öffnet? Für mich war die Musik von Gustav Mahler so ein Türöffner. In seiner Musik an der Schwelle zum 20. Jahrhundert erklingt alles wie zu einer Collage zusammengesetzt: Weltschmerz-Adagios neben dissonanten, aufgewühlten Sätzen wie aus der Gegenwart; anspruchsvoll komponierte Passagen, die übergehen in Gassenhauermusik. Musik, die das Leben schreibt. Da ist nichts zu banal, als dass es nicht doch beachtenswert wäre, um es hörbar werden zu lassen im Konzert menschlicher Erfahrungen. Die Einladung lautet: Lass Dich auf dieses Dein Leben ein, wähle Deinen Weg, der Dich erwählt hat, mit offenen Augen und weitem Herzen!

2 In Sankt Peter haben wir in den vergangenen Monaten großartige Konzerte mit zeitgenössischer Musik gehört und werden im Rahmen des Acht Brücken Musik Festivals weitere hören. Meine Frage: Lässt sich, was vom Choral über die Musik von J.S. Bach bis Gustav Mahler gesagt worden ist, auch für Kompositionen unserer Zeit sagen? Ich meine ja: Auch zeitgenössische Musik wird, wenn sie über die Gegenwart hinaus gehört werden will, die Synthese sein von unterschiedlichsten, scheinbar chaotisch wirkenden aufeinanderfolgenden Tönen und Klangfarben, die dennoch einer Struktur gehorchen. Wenn sich das Ohr öffnet, wenn wir ganz Ohr werden und uns auf Ungewohntes einlassen, werden wir nicht nur die Musik, sondern auch uns neu entdecken. Bisher nicht Angesprochenes und Schlummerndes wird in uns wachgerufen. Unser Bewusstsein wächst und überschreitet wie von selbst die Barrieren und Begrenzungen bisheriger Erfahrungsfelder ins Weite und Ungefähre. Aber dies ist die Situation des heutigen Menschen. Unsere Welt ist so komplex geworden, dass uns die Probleme zu überfordern scheinen. Einfache Lösungen hat es noch nie gegeben. Heute wissen wir es nicht nur, wir erleiden es. Wir müssen unser Denken und Handeln darauf vorbereiten, dass wir mit Unsicherheiten leben lernen und oftmals schneller flexibel reagieren müssen als uns lieb ist. Wir leben auf dieser einen Erde, dem blauen Planeten, dem Staubkorn in unendlichem Raum, der Zeit und Ewigkeit vereint. Was ist Musik? Wer ist diese kleine und doch so unentbehrliche Schwester Hoffnung? Wir dürfen uns ihr anvertrauen. Sie heilt Wunden, die wir fühlen. Kommen wir nach einem anstrengenden Arbeitstag voller Ärger und dem, was wir Stress nennen, nach Hause und zur Ruhe, und dann erklingt Mozarts Requiem, dann hören wir König Philips Arie aus dem 4. Akt von Verdis Don Carlos, das Adagio aus Mahlers 10.Sinfonie, wir hören Beethovens letztes Streichquartett oder die Altrhapsodie von Brahms oder die Callas singt Casta Diva, und wir wissen, dass es etwas gibt, das größer und schöner ist als wir und das uns überdauern wird. (Elke Heidenreich) Auch die zeitgenössische Musik im Gottesdienst am Sonntag gehört dazu. Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Zeit: Ihr Werner Holter SJ

3 KURZ NOTIERT: Beginnen müssen wir mit einer traurigen Nachricht: Hans Rudolf Schunck, seit Jahren treues Mitglied unserer Gemeinde und regelmäßig engagiert im Team der Aufsichten, ist am vergangenen Montag, den 22. April, während eines Krankenhausaufenthalts überraschend gestorben. Die Auferstehungsmesse feiern wir in Sankt Peter am Dienstag, den 30. April, um 11:30 Uhr. Anschließend findet die Beerdigung um 13:30 Uhr auf dem Südfriedhof statt. Wir danken Hans Rudolf Schunck für seine Dienste und werden am kommenden Wochenende in allen Gottesdiensten seiner gedenken. Ab dem ersten Maiwochenende ist das Tor zum Cäcilienhof wieder geöffnet. Außerdem werden an den nächsten Sonntagen die Stühle in Kreis- bzw. Halbkreisform um den Altar als Zentrum unserer gottesdienstlichen Feier gestellt. Tests in den Sonntagabendmessen fanden eine positive Resonanz. Ich glaube, dass diese Form besser zu Sankt Peter passt. Denn in Reih und Glied zu marschieren, war noch nie unser Anliegen. Am Freitag, den 3. Mai um 19:30 Uhr, laden wir Sie herzlich ein zur Eröffnung der Ausstellung later on they are in a garden. Der aus Wales stammende Künstler Cerith Wyn Evans entwickelt mittels Sprache Situationen, die dem Betrachter Zugang zu einer überwältigenden Vielfalt poetischer Szenarien ermöglichen. Seine Neugier auf die Werke Anderer kennen dabei keine Grenzen. Ob Film, Literatur, Musik oder bildende Kunst Wyn Evans begibt sich behutsam auf Spurensuche und schafft es, uns auf wunderbare Weise mitzunehmen. Der junge Kurator Clemens Ottenhausen wird Sie in seiner Eröffnungsrede und in den Werkgesprächen mit der großen Neoninstallation vertraut machen. Am Sonntag, den 12. Mai 2013 um 19:30 Uhr, sind Sie wieder zu einem Glaubensforum eingeladen. Das Thema an diesem Abend: Der neue Papst und die ignatianische Spiritualität. Pater Holter SJ gibt Impulse aus dem Buch El Jesuita von Papst Franziskus, das inzwischen in deutscher Sprache unter dem Titel Mein Leben, mein Weg erschienen ist. Der nächste Termin für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die Interesse am Ministrantendienst haben, ist am Pfingstmontag, 20. Mai um 10:30 Uhr in Sankt Peter. Der nächste Familienausflug findet am Samstag, den 22. Juni statt. Wolfgang Minder wird ihn organisieren. Ziel ist die wunderbare alte Kirche von Schwarzrheindorf mit ihren romanischen Fresken aus dem Buch Ezechiel. Die Kinder werden mit uns eintauchen in eine längst vergessene Bilderwelt. Unser Gemeindefest 2013 findet immer am letzten Sonntag vor den Sommerferien statt. Das ist in diesem Jahr der 14. Juli. Neben einem feierlichen Gottesdienst organisieren wir wieder Kunst für Kinder, hören Prof. Dr. Yvonne Gräfin zu Dohna in einem Vortrag und feiern einfach.

4 GOTTESDIENSTE UND TERMINE VOM Sonntag der Osterzeit Apg 14,21b- 27 / Offb 21,1-5a / Joh 13,31-33a Sa :00 Uhr Stille Stunde der Versöhnung mit Beichtgelegenheit 18:00 Uhr Sonntagvorabendmesse Pater Holger Adler SJ So :30 Uhr Kinder- und Familiengottesdienst Pater Heribert Graab SJ 12:00 Uhr Hochamt der Gemeinde Pater Holger Adler SJ 18:00 Uhr Heilige Messe Pater Holger Adler SJ 21:00 Uhr Meditative Heilige Messe Pater Heribert Graab SJ Do Geistlicher Abend 18:00 Uhr Heilige Messe 18:30 Uhr Zeit der Stille mit Anbetung Fr :30 Uhr Ausstellungseröffnung CERITH WYN EVANS later on they are in a garden Der Künstler ist anwesend Zur Eröffnung spricht Clemens Ottenhausen 6. Sonntag der Osterzeit Apg 15, / Offb 21, / Joh 14,23-29 Nun ist der lange Winter endlich vorbei. Die Kollekte in allen Gottesdiensten ist für Sankt Peter bestimmt und dafür gedacht, dass wir auch im nächsten Winter wieder heizen können Sa :00 Uhr Stille Stunde der Versöhnung mit Beichtgelegenheit 18:00 Uhr Sonntagvorabendmesse So :30 Uhr Kinder- und Familiengottesdienst, anschließend Frühstück im Gemeindesaal 12:00 Uhr Hochamt der Gemeinde Predigt: Dr. Andreas Bell 13:00 Uhr Werkgespräch zur Ausstellung von Cerith Wyn Evans mit Clemens Ottenhausen 18:00 Uhr Heilige Messe mit lateinischem Ordinarium Predigt: Dr. Andreas Bell 19:30 Uhr Mai-Improvisationen Orgelkonzert mit Dominik Susteck 21:00 Uhr Meditative Heilige Messe Di :00 Uhr Rosenkranzgebet im Mai Christi Himmelfahrt Apg1,1-11 / Eph 1,17-23 / Lk 24,46-53 Do :00 Uhr Hochamt der Gemeinde 18:00 Uhr Heilige Messe

5 ACHT BRÜCKEN MUSIKFESTIVAL Konzerte in der Kunst-Station Sankt Peter Do :30 Uhr Konzert mit Werken von Iannis Xenakis und J. S. Bach Mit Christiane Oelze, Dominik Susteck, weiteren Solisten und dem Bach-Verein Köln (Leitung von Thomas Neuhoff) Fr :30 Uhr ACHT BRÜCKEN Lunch 20:30 Uhr Konzert punchcard music (2013, UA) Gudrun Barenbrock / Udo Moll / Wolfgang Mitterer Mit den Komponisten, Künstlern und weiteren Solisten 7. Sonntag der Osterzeit Apg 7,55-60 / Offb 22, / Joh 17,20-26 Sa :00 Uhr Stille Stunde der Versöhnung mit Beichtgelegenheit 18:00 Uhr Sonntagvorabendmesse So :30 Uhr Kinder- und Familiengottesdienst 12:00 Uhr Hochamt der Gemeinde 13:00 Uhr Werkgespräch zur Ausstellung von Cerith Wyn Evans mit Clemens Ottenhausen 18:00 Uhr Heilige Messe mit lateinischem Ordinarium 19:30 Uhr Glaubensforum zum Thema: Der neue Papst und die ignatianische Spiritualität mit Pater Werner Holter SJ 21:00 Uhr Meditative Heilige Messe Di Kunstexkursion in den Gasometer nach Oberhausen zum Kunstprojekt Big Air Package von Christo Auskunft und Voranmeldung: Frau Sartor: 0221/ P. Holter SJ: 0221/ :00 Uhr Rosenkranzgebet im Mai Do :00 Uhr Hochamt der Gemeinde 18:00 Uhr Heilige Messe Der nächste Gemeindebrief erscheint am 11./12. Mai 2013

6 PFARREI JESUITENKIRCHE SANKT PETER KÖLN Jabachstraße Köln Bank im Bistum Essen Konto BLZ Pfarrer Pater Werner Holter SJ T pfarrer@sankt-peter-koeln.de Sekretariat Angelika Nettesheim Bu rozeiten Mo-Fr Uhr, T info@sankt-peter-koeln.de Küsterin Ursula Mussenbrock T Organist Dominik Susteck musik@sankt-peter-koeln.de Titularorganisten Peter Bares, Zsigmond Szathmáry Pfarrgemeinderat Prof. Dr. Remo Laschet pfarrgemeinderat@sankt-peter-koeln.de Kirchenvorstand Marianne Schwieren kirchenvorstand@sankt-peter-koeln.de Altardienst und Ministranten Gero Schlesinger, Oliver Waschke, Bernhard Althaus altardienst@sankt-peter-koeln.de Lektoren und Kommunionhelfer Dr. Heinz Greuling lektoren@sankt-peter-koeln.de Kunst-Station Sankt Peter Zentrum für zeitgenössische Kunst und Musik Dr. Guido Schlimbach kunst-station@sankt-peter-koeln.de Kölner Rubens-Gesellschaft (KRG) Verein der Freunde und Förderer von Sankt Peter e.v. Unterstützen Sie alle Aktivitäten in Sankt Peter. Werden Sie Mitglied in der KRG oder spenden Sie: Bank im Bistum Essen Konto BLZ rubensgesellschaft@sankt-peter-koeln.de Manresa Zentrum für ignatianische Spiritualität Adelheid Berger manresa@sankt-peter-koeln.de T F Pfarrbrief Herausgeber: Pfarrgemeinde Sankt Peter Köln presse@sankt-peter-koeln.de V.i.S.d.P. Pater Werner Holter SJ