Informationsveranstaltung am

Größe: px

Ab Seite anzeigen:

Download "Informationsveranstaltung am"

Tomas Koch
vor 6 Jahren
Abrufe

Bayerisches Landesamt für Umwelt Fischökologisches Monitoring an Wasserkraftanlagen Informationsveranstaltung am 31.01.2017 1 Rückblick auf die Projektjahre 2014-2016 1.

Ablauf Modul A, anlagenbedingte Wirkung: Für die Untersuchungen im Modul A werden Fangeinrichtungen unterhalb der Turbineneinheiten eingehoben.

1 Bayerisches Landesamt für Umwelt Fischökologisches Monitoring an Wasserkraftanlagen Informationsveranstaltung am Rückblick auf die Projektjahre Allgemeine Grundlagen zum Forschungsprojekt Die allgemeinen Informationen zu den Inhalten des Forschungsvorhabens finden Sie hier. Ablauf Modul A, anlagenbedingte Wirkung: Für die Untersuchungen im Modul A werden Fangeinrichtungen unterhalb der Turbineneinheiten eingehoben. Die Fangeinrichtungen wurden in Vorversuchen optimiert (siehe Punkt 1.3.1). Neben natürlich abwandernden Fischen werden zur besseren Vergleichbarkeit der anlagenbedingten Schäden auch definiert Versuchsfische an verschiedenen Punkten zugegeben. Die TU München (TUM) erhebt vor dem Einsetzen die Vorschädigung dieser Versuchsfische. Geleert werden die Fangeinrichtungen meist mithilfe eines Bootes. Anschließend werden die Schäden an Kopf, Rumpf, Schwanz und Flossen differenziert bewertet und in ein eigens entwickeltes Protokoll eingetragen. Die Fische werden anschließend in Langstromrinnen gehältert, um die verzögerte Mortalität zu bewerten. Zu-

ldung 1 ist der Ablauf der Untersuchungen im Modul A dargestellt. Abb.

2 sätzlich werden die inneren Schäden durch Röntgenanalysen ermittelt und anhand von Sektionen und Mikroskopie verifiziert. In Abbildung 1 ist der Ablauf der Untersuchungen im Modul A dargestellt. Abb. 1: Schema Untersuchungen Modul A Ablauf Modul B, Habitatparameter: Im Modul B werden das Fischartenspektrum, am Gewässergrund lebende Kleintiere, Wasserpflanzen, Aufwuchsalgen und abiotische Parameter im Ober- und Unterwasser der Kraftwerksanlage unter Berücksichtigung saisonaler Aspekte erhoben. Abbildung 2 zeigt das Untersuchungsschema für Modul B. Abb. 2: Schema Untersuchungen Modul B 2 Bayerisches Landesamt für Umwelt 2017

3 1.2 Projektverlauf Das Projekt hat im April 2014 begonnen, der Verlauf bis Ende 2016 ist in Abbildung 3 dargestellt. Nach der Vorplanung und Projektentwicklung wurden die Beteiligten der Untersuchungsstandorte am über die Inhalte des Forschungsprojektes informiert. Am fand der offizielle Projektstart an der Wasserkraftanlage Baiersdorf-Wellerstadt statt. Die methodischen Vorversuche an der Moosach wurden in 2015 abgeschlossen, parallel dazu fanden Untersuchungen an anderen Standorten statt. Seit Frühjahr 2015 findet ein regelmäßiger fachlicher Austausch zu diesem Projekt mit dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.v., Landesfischereiverband Bayern e.v., Bund Naturschutz in Bayern e.v. und der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Flussallianzen statt. Abb. 3: Projektverlauf 2014 bis Bisherige Untersuchungen Die Untersuchungsstandorte werden im Kartenteil des Energie-Atlas Bayern dargestellt. Tabelle 1 zeigt die Zeiträume der bisher durchgeführten Untersuchungen. Tab. 1: bisherige Untersuchungen an den Standorten Bayerisches Landesamt für Umwelt

Standort Modul B vorher Modul B nachher Modul A Baiersdorf-Wellerstadt - 05 und 08 in 2016 09/10 in 2014, 04/05 und 09/10 in 2015 Lindesmühle - 05 und 08 in 2016 10 in 2014, 04/05 und 09/10 in 2015

- Volkmannsdorf 04 und 08 in 2015 - - Großweil 10 in 2014 und 06/07 in 2015 - - Pielmühle - - - 1.3.

4 Standort Modul B vorher Modul B nachher Modul A Baiersdorf-Wellerstadt - 05 und 08 in /10 in 2014, 04/05 und 09/10 in 2015 Lindesmühle - 05 und 08 in in 2014, 04/05 und 09/10 in 2015 Au 09/10 in in /04 und 09 in 2016 Heckerwehr 07/08 in 2014 und 03/04 in und 07 in /05 und 09/10 in 2016 Eixendorf 05 und 08 in Baierbrunn 04 und 07 in Volkmannsdorf 04 und 08 in Großweil 10 in 2014 und 06/07 in Pielmühle Methodenversuche am Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie (Moosach) Der Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie der TU München bietet optimale Standortvoraussetzungen für methodische Versuche, da sich auf dem Gelände ein stillgelegter Wasserkraftstandort ohne Turbineneinheit befindet. Hier wurden Versuche zur Optimierung der Fangmethodik mit Steertreuse und im Vergleich dazu mit einem Fangkasten durchgeführt (siehe Abbildung 4 und 5). Hierbei wurden unterschiedliche Versuchsaufbauten getestet, um den Einfluss verschiedener Treibgutmengen und - mischungen, des Leerungsintervalls und der Verwendbarkeit von Teilhamen, die nur einen bestimmten Querschnitt des Fließgewässers abdecken, zu testen. Abb. 4: Leerung Steertreuse am Standort Moosach Abb. 5: Leerung Fangkasten am Standort Moosach Verwendet wurden folgende Fischarten: Nase, Barbe, Äsche, Huchen, Rotauge, Flussbarsch und Bachforelle. Mit den Teilhamen ließen sich für die getesteten Fische die erwartete Anzahl wiederfangen (bei 50 % Hamen Wiederfang von 50 % der eingesetzten Fische). Es zeigen sich starke Unterschiede des 4 Bayerisches Landesamt für Umwelt 2017

5 Schädigungsmusters je nach Fischart beim Fang mit der Steertreuse im Vergleich zum Fangkasten. Bei einigen Fischarten, wie der Äsche, waren die Mortalitätsraten stark von der Länge der Leerungsintervalle beeinflusst. Aus den Vorversuchen konnten die für die Standorte optimalen Beprobungstechniken und Leerungsintervalle identifiziert werden, die für die weiteren Untersuchungen Anwendung finden ARIS Sonar Untersuchungen Am Standort Lindesmühle hat die TUM das Verhalten abwandernder Aale untersucht und geprüft, ob bereits bestehende Strukturen an der Wasserkraftanlage effektiv genutzt werden können, um die Passierbarkeit der Aale ins Unterwasser zu erhöhen. Es hat sich gezeigt, dass Aale vor allem nachts wandern und das Leerschütz der Anlage als Durchgang flussabwärts nutzen. Die Aale finden den Weg leichter bei weiter geöffnetem Leerschütz. Daher wird die Öffnung eines turbinennahen Leerschützes während auflaufendem Wasser bei Nacht im Herbst empfohlen, um den Aalen die Wanderung zu ermöglichen. Die Akzeptanz einer Zick-Zack-Wanderhilfe an diesem Standort durch die Aale war nicht nachweisbar Datenauswertung Die im Projekt erhobenen Daten werden mit univariaten und multivariaten statistischen Methoden ausgewertet, um eine objektive Bewertung der verschiedenen Wasserkrafttechnologien zu ermöglichen. Die statistische Auswertung der erhobenen Datensätze erfolgt mit verschiedenen Methoden. 2 Ausblick Projektjahre Das Projekt wurde bis Ende 2020 verlängert, die verbleibenden Standorten können nach derzeitigem Stand bis zum Projektende untersucht werden. Die bereits erhobenen Daten werden parallel zu den Untersuchungen weiter verarbeitet, nach der Dateneingabe erfolgt die Qualitätskontrolle der Datenbanken. Anschließend die Datenauswertung und Plausibilisierung der Daten. In 2017 und 2018 sind folgende Untersuchungen vorgesehen, die Durchführung ist witterungsabhängig: Standort Baierbrunn Planung: Modul A: Herbst 2017 und Frühjahr 2018 Modul B nachher: Frühjahr und Sommer 2018 Standort Eixendorf Planung: Modul A: Frühjahr und Herbst 2017 Modul B nachher: Frühjahr und Sommer 2017 Standort Heckerwehr Planung: Fischaufstiegsschnecke: Frühjahr 2017 Bayerisches Landesamt für Umwelt

6 Impressum: Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU) Bürgermeister-Ulrich-Straße Augsburg Telefon: Telefax: Internet: Bearbeitung: Ökoenergie-Institut Bayern/Diana Genius Bildnachweis: Titelbild, Abb. 1, 2, 4, 5 : Melanie Müller, TU München Stand: Postanschrift: Bayerisches Landesamt für Umwelt Augsburg Diese Publikation wird kostenlos im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Bayerischen Staatsregierung herausgegeben. Sie darf weder von den Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern im Zeitraum von fünf Monaten vor einer Wahl zum Zweck der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags-, Kommunal- und Europawahlen. Missbräuchlich ist während dieser Zeit insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zweck der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Publikation nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Staatsregierung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist es gestattet, die Publikation zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden. Bei publizistischer Verwertung auch von Teilen wird um Angabe der Quelle und Übersendung eines Belegexemplars gebeten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind vorbehalten. Die Broschüre wird kostenlos abgegeben, jede entgeltliche Weitergabe ist untersagt. Diese Broschüre wurde mit großer Sorgfalt zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann dennoch nicht übernommen werden. Für die Inhalte fremder Internetangebote sind wir nicht verantwortlich. BAYERN DIREKT ist Ihr direkter Draht zur Bayerischen Staatsregierung. Unter Tel oder per unter direkt@bayern.de erhalten Sie Informationsmaterial und Broschüren, Auskunft zu aktuellen Themen und Internetquellen sowie Hinweise zu Behörden, zuständigen Stellen und Ansprechpartnern bei der Bayerischen Staatsregierung. 6 Bayerisches Landesamt für Umwelt 2017

Ähnliche Dokumente

Bestimmungsfächer: Tiere in Bach und Fluss

Bayerisches Landesamt für Umwelt UmweltWissen Bestimmungsfächer: Tiere in Bach und Fluss Der fertige Fächer macht es einfach, die Tierformen nebeneinander zu vergleichen. Wie geht es dem Bach oder Fluss