Menschen, gebeugt unter der Last ihres Kreuzes, begegnen mir. Ihre Bitte an mich: Hilf mir tragen! Ich? Warum gerade ich?

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2 Menschen, gebeugt unter der Last ihres Kreuzes, begegnen mir. Ihre Bitte an mich: Hilf mir tragen! Ich? Warum gerade ich? Menschen fallen unter ihren Kreuzen. Sie rufen mich, ihnen aufzuhelfen. Ich zögere, will mich raushalten, suche Ausreden. Menschen zerbrechen an ihrem Kreuz. Ich war nicht da, schäme mich meiner Schwachheit, leide an meinem Versagen. Ich trage am Kreuz meiner Schwachheit, meiner Unentschlossenheit, meiner Feigheit, meines Versagens. DU hilfst mir tragen, richtest mich auf, wenn ich falle und heilst, was zerbrochen ist. Gisela Baltes

3 Pilatus ließ, um die Menge zufrieden zu stellen, Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen. Mk. 15,15 Wie ein Lamm, das man zur Schlachtbank führt, tat er den Mund nicht auf. Jer. 11,19 Wie oft werden Menschen beurteilt und ungerecht verurteilt. Auch durch mich? Inmitten seiner Freunde dem Tod ausgeliefert

4 Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur so genannten Schädelhöhe, die auf hebräisch Golgota heißt. Joh. 19,17 Menschen können oft ihre Lebenssituation nicht annehmen, stöhnen unter der täglichen Last und hadern mit Gott über ihr Schicksal. Lass sie auch die schönen Seiten des Lebens sehen. Mit Entschiedenheit die Konsequenz durchhalten

5 Als ich stürzte, lachten sie Sie verhöhnten und verspotteten mich, knirschten gegen mich mit den Zähnen. Ps. 35,16 Oft stoßen Menschen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Schenke ihnen Zuversicht zum Durchhalten. Mitten im Leben zusammenbrechen

6 Die Worte Simeons an Maria beginnen wahr zu werden: Er wird zum Zeichen, dem widersprochen wird. Dir selbst wird ein Schwert durch die Seele dringen. Lk. 2,34-35 Muttersein hört niemals auf. Gerade in der schwersten Stunde will eine Mutter ihrem Kind nahe sein. Schenke allen mütterlichen Menschen die nötige Kraft dazu. Mitten in der Verlassenheit ein liebender Blick

7 Einen Mann, der gerade vom Feld kam, Simon von Zyrene, zwangen sie, Jesus das Kreuz zu tragen. Mk. 15,21 Wir brauchen einander. Gegenseitige Hilfe ermutigt und richtet auf, gibt neuen Mut. Paulus Röm. 15,1: Wir müssen als die Starken die Schwäche derer tragen, die schwach sind und dürfen nicht nur für uns selber leben. Aus Liebe nicht aus Zwang. Zur eigenen Schwäche stehen und Hilfe annehmen

8 Selig, die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden. Selig die reinen Herzens sind, sie werden Gott schauen. Mt. 5,7-8 Unsere Welt braucht Frauen und Männer, die sich mutig und ohne Menschenfurcht trotz aller Widerstände für die Geschundenen und Entrechteten einsetzen. Lass Christi Antlitz unter uns Menschen aufleuchten. In der Erschöpfung durch einfache Geste Linderung erfahren

9 Ich bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet. Alle, die mich sehen, verlachen mich, verziehen die Lippen und schütteln den Kopf. Ps. 22, 7-8 Am Boden zerstört - trotzdem wieder aufstehen. Es gibt immer wieder eine Chance. Mitten auf dem Weg - fallen und wieder aufstehen

10 Es folgte ihm eine große Menschenmen-ge, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich ihnen zu und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich weint über euch und eure Kinder. Lk. 22,27-28 Gerade Frauen haben ein Herz, das mitfühlen kann. Doch oft stehen sie dem Leid machtlos gegenüber und müssen zusehen, wie Menschen, die ihnen nahe stehen, Not und Leid widerfahren. Lass uns erkennen, dass schon das Füreinander-da-Sein Leid lindern kann. Im Schmerz Trost erfahren

11 Zum Spott geworden bin ich all meinen Feinden, ein Hohn der Nachbarn, ein Schrecken der Freunde. Wer mich auf der Straße sieht, flieht vor mir. Ps. 31,12 Drei Mal fallen heißt: immer wieder fallen. Drei Mal aufstehen heißt: immer wieder aufstehen. Es geht aufwärts, dem Ziel entgegen. Das Kreuz ist ein Weg zur Auferstehung. Aus eigener Kraft bin ich schwach

12 Man kann all meine Knochen zählen; sie gaffen und weiden sich an mir. Ps. 31,21 Als sie die Kleider verteilten, warfen sie das Los. Lk. 23,34 Jeder Mensch - bis hin zum Ungeborenen - hat ein Recht auf Schutz und Menschenwürde. Lass uns nicht der Willkür anderer ausgeliefert sein. Vor aller Augen entblößt und nackt

13 Sie kamen zur Schädelhöhe; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den anderen links. Jesus aber betet: Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Lk. 23, 33 Mitmenschen werden von uns eingeordnet, eingestuft und festgenagelt. So wird ihnen das Leben oft unerträglich gemacht. Herr, vergib uns, denn wir wissen nicht was wir ihnen antun.. Festgenagelt der Willkür anderer ausgesetzt

14 Von der sechsten bis zur neunten Stunde kam eine Finsternis über das ganze Land. Der Vorhang des Tempels riss entzwei. Jesus rief mit lauter Stimme: Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist. Nach diesen Worten verschied er. Lk. 23, Durch seinen Tod hat er uns von aller Schuld erlöst und das Tor zum Leben geöffnet. Im Kreuz ist Heil. Im Kreuz ist Leben. Im Kreuz ist Hoffnung. Im Sterben sich ganz Gott ergeben

15 Josef von Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab. Joh. 19,38 Maria, die Mutter Jesu, umarmt ihren toten Sohn wie man einen Sieger umarmt. Sie weiß, es ist der einzige Sieg, der zählt. Der Sieg über den Tod. Der Sieg über das Böse. Schenke allen Hoffnung auf die Auferstehung. Im Tod - keimende Hoffnung

16 Josef kaufte ein Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz, wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in ein Grab, das in den Felsen gehauen war. Dann wälzte er einen Stein vor den Eingang des Grabes. Mk. 15,46 Täglich stehen Menschen klagend und weinend am Grab ihrer Lieben. Mit dem Tod eines lieben Menschen werden, wie damals für die Jünger Jesu, viele Pläne und Hoffnungen begraben. Lass Leben in Fülle entstehen, wo niemand mehr Leben erwartet. Das Weizenkorn muss sterben, um zu leben

17 Zwei Männer in leuchtendem Gewand sagten zu den Frauen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier. Er ist auferstanden und geht euch voraus nach Galiläa. Lk 24,5-6 Und am Brotbrechen erkannten sie ihn. Lk 24,31 Osterbotschaft: Der Tod hat nicht das letzte Wort. Der Tod hat keine Macht mehr über uns. HALLELUJA

18 Impressum: Herausgeber: Pfarre St. Franziskus Hall - Schönegg Gestaltung: Sr. M. Antoinette Feurstein, E. Spielmann Reliefs: Manuel Schmid Fotos: Hermann Gassler Druck: Ablinger& Garber