Arbeitsmittel & Material

Transkript

1 Arbeitsmittel & Material Zum Fingerweben benötigt man nicht viel an spezieller Ausrüstung. Wahrscheinlich haben Sie alles zu Hause, um anfangen zu können! Hier ein paar wenige Gegenstände, die Sie brauchen werden, um die Modelle in diesem Buch nacharbeiten zu können GARN: Für den voluminösen Look der Modelle in diesem Buch wird die Verwendung von dickem Garn empfohlen. Sie können auch mehrere Fäden von Garn mittlerer Stärke kombinieren, wie auf Seite 30 zu sehen. 2. LINEAL: Befestigen Sie das Garn an einem Lineal, um es während des Webens zu fixieren. Je nach Größe des jeweiligen Modells eignet sich dafür ein 30 cm oder 50 cm langes Lineal. 3. SCHNUR: Binden Sie ein 150 cm langes Stück Paketschnur an das Lineal wie auf Seite 32 zu sehen, um es zu fixieren, während Sie arbeiten. Verwenden Sie ein cm langes Stück Paketschnur oder einen anderen glatten, mitteldicken Faden als provisorischen Platzhalter, um zu verhindern, dass sich das Webstück auftrennt (siehe Seite 34). 26 Fingerweben: Schals und Tücher

2 4. WASSERFLASCHE: Legen Sie eine volle eckige 2-Liter-Plastikwasserflasche auf das obere Ende der Schnur (siehe Seite 32). Die Wasserflasche wirkt als Gewicht und hält das Lineal an Ort und Stelle, während Sie weben. 5. SCHERE: Reservieren Sie eine Schere nur zum Garnschneiden. 6. NADEL: Verwenden Sie eine große Nadel für die Fertigstellung der Fransen und das Zusammennähen der gewebten Teile. Anstelle eines Lineals können Sie auch eine dicke Stricknadel oder eine Spann stange verwenden, um das Garn zu fixieren. WEITERE HILFSMITTEL Vielleicht investieren Sie noch in ein paar zusätzliche Hilfs mittel zum Anfertigen der Fran sen. Mit einer Schneidmatte, einem Roll schneider und einem Schneidelineal für Schrägband lassen sich Fransen schneller und einfacher zuschneiden als mit der Schere. Die Klinge des Rollschneiders in der Nut des Schneidelineals für Schrägband ansetzen. So werden die Fransen wunderbar gleichmäßig abgeschnitten, da das Garn von dem Lineal gehalten wird. Anstatt das Garn zwischen den Fingern zu verdrehen, verwenden Sie einen Fransendreher für die Anfertigung professionell aussehender Fransen. Auf Seite 56 finden Sie die Anleitung für die Fransenherstellung mit diesem Werkzeug. Arbeitsmittel & Material 27

3 GARN SCHLAUCHGARN: Dieser Garntyp ist locker zu einem Schlauch gestrickt. Durch den großen Durchmesser und die weiche, leichte Struktur lässt sich dieses Garn leicht verarbeiten. SUPERDICKES GARN: Dies ist das dickste Garn und in vielen verschiedenen Farben erhältlich. BÄNDCHENGARN: Ein flaches, gewebtes Garn. Wählen Sie zum Fingerwe ben 3 5 cm breites Bändchengarn. 28 Fingerweben: Schals und Tücher

4 EFFEKTGARN: Man bekommt heute ein breites Sortiment an Effektgarnen wie Noppengarn und Pelzgarn. Pelzgarn hat zwar einen dün nen Kern, die flauschigen Spitzen vergrößern aber die Gesamtbreite, sodass es zum Fingerweben geeignet ist. STOFFGARN: Entwerfen Sie Ihr eigenes Garn, indem Sie Fleece oder Chiffon in 2 5 cm breite Streifen reißen oder schneiden. Stoffgarn herstellen Wenn Sie aus dem Fleece Streifen machen, schneiden Sie immer quer zum Fadenlauf, denn in dieser Richtung dehnt es sich am meisten. Nachdem die Streifen geschnitten sind, werden sie zu einem dicken runden Schlauch gezogen und gedreht. So lässt sich das Fleece beim Weben gut handhaben. Arbeitsmittel & Material 29

5 MEHRFÄDIGES GARN: Kombinieren Sie etwa 10 Garnfäden mittlerer Dicke zu einem etwa 2 cm dicken Webgarn. Das ist eine großartige Verwertungsmöglichkeit für Garnreste. Mehrfädiges Garn herstellen Wickeln Sie mehrere Garne zu einem Knäuel, sodass Sie ein dickeres Garn zum Fingerweben erhalten. Falls beim Weben das Garn ausgeht, knoten Sie einfach ein neues Garn ans Ende. Da dieser Garntyp einen bunt gemischten Effekt ergibt, können auch Garne in einer anderen Farbe angefügt werden. 30 Fingerweben: Schals und Tücher

6 Erste Schritte Bevor Sie sich in ein Projekt stürzen, nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um alles richtig zu planen. Letzten Endes sparen Sie sich Zeit und Frustration, wenn Sie vorab das Garn vorbereiten, die beste Methode für den Anfang Ihres Modell aussuchen und alles unternehmen, um zu verhindern, dass sich Ihre Arbeit auftrennt! SCHRITT 1: GARN VORBEREITEN Gelegentlich wird Garn in Strängen verkauft und muss vor Gebrauch erst zu einem Knäuel gewickelt werden, damit sich nichts verheddert. Bevor Sie mit dem Fingerweben Ihres Modells beginnen, wickeln Sie das Garn immer zu einem Knäuel und schneiden dann die benötigten Längen ab. 1. Den Strang zu einem Knäuel wickeln. 2. Die Garnlängen abmessen und auf die angegebene Länge schneiden. Anmerkung: Anstatt jede Garnlänge einzeln abzumessen, können Sie die erste zugeschnittene Länge als Maß für die weiteren Stücke nehmen. Erste Schritte 31

7 SCHRITT 2: ANFANGSMETHODE WÄHLEN ANFANGSMETHODE MIT SCHLAUFEN Für diese Methode schneiden Sie lange Fadenstücke ab, die in der Mitte gefaltet und um das Lineal gelegt werden. Verwenden Sie diese Methode immer dann, wenn für das Modell Abschlussfransen mit geflochtener Schlaufe vorgeschrieben sind (siehe Seite 52). 1. Eine 150 cm lange Schnur an beiden Enden des Lineals befestigen. 2. Die Schnur in der Mitte straff ziehen. Eine volle Plastikwasserflasche als Gewicht verwenden, um Schnur und Lineal zu fixieren. 3. Eine Fadenlänge in der Mitte falten und die Schlaufe hinter dem Lineal nach unten ziehen. 4. Beide Fadenenden durch die Schlaufe holen und so ziehen, dass der Knoten oben an der Kante des Lineals liegt. 32 Fingerweben: Schals und Tücher

8 Anmerkung: Wenn Sie mit mehreren Farben arbeiten, achten Sie auf die Reihenfolge, in der Sie die Fäden am Lineal befestigen, da diese sich auf das fertige Muster auswirkt. Halten Sie sich jeweils an die Angaben in der Anleitung zu Ihrem gewählten Modell. 5. Die Schritte 3 4 wiederholen, um die restlichen Fadenlängen am Lineal zu befestigen. 6. Fertige Ansicht, nachdem alle Fäden mittels Schlaufenmethode am Lineal befestigt wurden. ANFANGSMETHODE MIT EINZELKNOTEN Bei dieser Methode wird jede Fadenlänge einzeln zugeschnitten, anschließend befestigt man meh rerfäden zusammen am Lineal. Mit dieser Methode kann die Fransenlänge leicht angepasst werden. Sie eignet sich für Modelle, bei denen längere Webfäden verwendet werden. 1. Zwei Fadenlängen vor dem Lineal und zwei hinter dem Lineal anordnen. Anmerkung: In diesem Beispiel besteht ein Bündel aus 4 Fäden, die Fadenzahl kann jedoch je nach Modell oder Garndicke variieren. 2. Einen Knoten machen, dabei über dem Knoten genügend Faden lassen, wie für die Fransenlänge angegeben. Erste Schritte 33

9 Anmerkung: Beim Arbeiten mit meh reren Farben auf die Reihenfolge achten, in der das Garn am Lineal befestigt wird, denn sie beeinflusst das fertige Muster. Halten Sie sich jeweils an die Angaben in der Anleitung zu Ihrem gewählten Modell. 3. Nach derselben Methode die restlichen Fadenlängen bündelweise befestigen. SCHRITT 3: EIN AUFTRENNEN DER ARBEIT VERHINDERN Wenn es an der Zeit ist, das Lineal zu entfernen, kann das Gewebte locker werden und anfangen, sich aufzutrennen. Legen Sie anhand folgender Methode eine Schnur als provisorischen Platzhalter durch die ersten paar Reihen, um das Gewebte zu sichern. Haben Sie die Anfangsmethode mit Schlaufe gewählt, um ein Modell mit langen Fransen zu weben, legen Sie die Schnur in mehreren Reihen ein. So können Sie die Fransenlänge einfach anpassen. 1. Nehmen Sie den linken Faden jedes Fadenpaares, das am Lineal festgebunden ist. 2. Legen Sie eine cm lange Schnur zwischen die beiden Garnlagen. 34 Fingerweben: Schals und Tücher

10 3. Nehmen Sie den rechten Faden jedes Fadenpaares, das am Lineal festgebunden ist (diese Fäden bildeten in Schritt 2 die untere Lage). 4. Diese Fäden anheben, während die andere Hand die untere Garnlage nach unten festhält. 5. Die Schnur wieder zwischen beide Garnlagen legen. 6. Die Fäden nehmen, die unter der Schnur liegen (diese Fäden bildeten in Schritt 5 die untere Lage). Erste Schritte 35

11 7. Diese Fäden hochheben und mit der anderen Hand die neue untere Garnlage nach unten festhalten. 8. Die Schnur ein weiteres Mal zwischen die beiden Garnlagen legen. Nun können Sie mit dem Weben beginnen! Anmerkung: Beim Arbeiten mit meh re ren Farben auf die Reihenfolge des Garns achten, wenn Sie die Schnur einlegen, weil dadurch das fertige Muster beeinflusst wird. Wenn Sie als Anfangsmethode den Einzelknoten verwenden, gilt dasselbe Verfahren, um zu verhindern, dass sich die Arbeit auftrennt. 36 Fingerweben: Schals und Tücher

12 Webtechniken WEB-GRUNDTECHNIK Die Grundtechnik des Webens nimmt in jeder Reihe den Faden links außen als Webfaden (waagrecht). Diese Methode ergibt ein schräges Streifenmuster, wenn mit zwei oder mehr Garnfarben gearbeitet wird. MATERIAL 40 g superdickes Wollgarn (LL unter 100 m/100 g) in Orange 40 g superdickes Wollgarn (LL unter 100 mg/100 g) in Braun ERSTE SCHRITTE 1. In jeder Farbe 6 Fäden von jeweils 300 cm Länge abschneiden. Insgesamt haben Sie nun 12 Fäden. 2. Das Garn mit der Anfangsmethode mit Schlaufen am Lineal befestigen (siehe Seite 32). Darauf achten, die Farben so abzuwechseln wie in Schritt 1 auf dem Foto unten zu sehen. Wenn alles Garn am Lineal befestigt ist, hängen dort 24 Fäden, von denen jeder 150 cm lang ist. Legen Sie eine Schnur durch die ersten drei Reihen, damit sich die Arbeit nicht auftrennen kann (siehe Seite 34). ANLEITUNG 1. Den Faden links außen gesondert legen, er wird als Webfaden verwendet. 2. Die Fäden aufnehmen, die unter der dritten Schnur liegen (in diesem Beispiel sind es die rechten Fäden jeder Garnschlaufe). Webtechniken 37

13 3. Diese Fäden hochheben und dabei mit der anderen Hand die untere Garnlage nach unten festhalten. 4. Den Webfaden zwischen beide Lagen legen. 5. Die erste Reihe ist fertig. Den Webfaden vorerst am rechten Rand lassen er wird letztlich ein Kettfaden (senkrecht). 6. Den Faden links außen absondern, er wird der neue Webfaden. Die Fäden nehmen, die in der ersten Reihe die untere Lage gebildet haben. 38 Fingerweben: Schals und Tücher

14 1. Reihe Webfaden 2. Reihe Webfaden Beim Aufnehmen der unteren Garnlage die Fäden straff ziehen, um den Webfaden festzuziehen und das Gewebte zu stabilisieren. 7. Den Webfaden wie in Schritt 4 zwischen die beiden Garnlagen legen. 2. Reihe Webfaden 1. Reihe Webfaden 3. Reihe Webfaden 2. Reihe Webfaden 8. Den Webfaden der ersten Reihe nach unten legen, sodass er zum Kettfaden wird. Darauf achten, dass er dabei den Webfaden der zweiten Reihe kreuzt. 9. Die Schritte 6 7 wiederholen, um die dritte Reihe zu weben. Den Webfaden der zweiten Reihe nach unten legen, sodass er wieder Kettfaden wird. Darauf achten, dass er dabei den Webfaden der dritten Reihe kreuzt. Webtechniken 39

15 Kürzester Faden 10. Weiterweben und dabei jeweils den Faden links außen als Webfaden nutzen. Beim Weben holen Sie die Plastikwasserflasche immer wieder näher zu sich, um die Arbeit zu fixieren. 11. Durch das Weben werden die Fäden ungleich lang. Weben Sie solange, bis der kürzeste Faden die gewünschte Fransenlänge hat (in diesem Beispiel cm). 12. Nun entweder die Fransen fertigstellen (siehe Seite 51) oder mit den Schritten fortfahren, um das Ende der Webarbeit waagerecht auszugleichen, bevor die Fransen als Abschluss gearbeitet werden. 13. Die letzte Webreihe wird, wie im Foto von Schritt 11 oben zu sehen, schräg. Um diese Reihe waagerecht auszugleichen, teilen Sie den Faden links außen als Webfaden ab. Nun nehmen Sie etwa die Hälfte der Fäden, die in der vorherigen Reihe die untere Lage gebildet haben und legen den Webfaden zwischen beide Lagen. Der Webfaden liegt nun in der Mitte der Arbeit. 40 Fingerweben: Schals und Tücher

16 14. Schritt 13 wiederholen, den Webfaden dieses Mal jedoch nur durch ein Viertel der Arbeit legen. 15. Das Ende des Webstücks ist nun gerade. Tipps für das Arbeiten mit mehrfädigem Garn Beim Befestigen von mehrfädigen Fadenbündeln am Lineal halten Sie jedes Fadenbündel mit einem kleinen Gummiring zusammen. Beim Weben mit mehrfädigem Garn ist es am einfachsten, jedes Garnbündel an die sem Gummiring zu fassen. Webtechniken 41