»Dieser Vergleich ist unvergleichbar«

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4 »Dieser Vergleich ist unvergleichbar«zur Geschichte des Sports im 20. Jahrhundert herausgegeben von Anke Hilbrenner und Dittmar Dahlmann

5 Titelabbildung: Vysockij beim Hanteltraining. Der Fotograf ist unbekannt; evtl. handelt es sich um eine Fotomontage. Quelle: ( ) 1. Auflage Januar 2014 Satz und Gestaltung: Klartext Medienwerkstatt GmbH, Essen Umschlaggestaltung: Volker Pecher, Essen Druck und Bindung: Majuskel Medienproduktion GmbH, Wetzlar ISBN Alle Rechte vorbehalten Klartext Verlag, Essen

6 Inhalt Vorwort Joachim Scholtyseck Tendenzen der Sportgeschichte Peter Borscheid Am Tempolimit: Zur Geschichte der Autorennen Volker Kluge Vom»Prize Fighting«zum»politischen«Boxen. Die Entwicklung des Boxsports in Deutschland zwischen den Weltkriegen Anke Hilbrenner Die Wurzeln des jüdischen Sports in Polen: Die Gründung jüdischer Turnvereine in Galizien und im russischen Teilungsgebiet vor dem Ersten Weltkrieg Norbert Schloßmacher Stadt und Sport. Die Rolle des Sports im Rahmen der kommunalen Leistungsverwaltung bis ca am Beispiel der Stadt Bonn Dittmar Dahlmann»Körperliche Durchbildung und Entwicklung der sittlichen und geistigen Kräfte«. Bemerkungen zur Nationalisierung und Militarisierung des Sports in der Zwischenkriegszeit Gerd Krumeich Nach dem Krieg nur glatte Brüche? Gab es eine Brutalisierung des Fußballsports durch den Ersten Weltkrieg? Gregor Feindt Erfahrungen von Vermassung und Kameradschaft. Das»Wunder von Bern«im Spiegel früher Deutungen

7 Nikolaus Katzer Abgesang auf die Enthusiasten. Leistungssport, Körperkultur und sowjetischer Lebensstil im Spätsozialismus Johanna Dorer und Matthias Marschik Ambivalenzen der Sportberichterstattung Mediendiskurse und Subtexte zum Frauensport von 1900 bis Christian Koller»The highly organized sporting life of an ant heap«der sowjetische Sport in der britischen Presse, 1917 bis Uwe Baumann Die Inszenierung des Fußballer-Ichs. Autobiographien englischer und deutscher Protagonisten der Fußballszene Marcus Velke Der FC Bayern des schwulen Fußballs? Das Cream-Team-Cologne Abkürzungsverzeichnis Personenregister Ortsregister Vereinsregister Bildnachweise Autorinnen und Autoren

8 7 Vorwort Am 14. Juli 2009 fand im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn die Tagung»Dieser Vergleich ist unvergleichbar. Zur Geschichte von Sport und Fußball in Ost und West«statt. Anlass dieser Tagung war der 60. Geburtstag von Dittmar Dahlmann. Das Thema bezog sich in dreierlei Hinsicht auf den Jubilar. Erstens gehört Dittmar Dahlmann zu den Pionieren und Wegbereitern der Sportgeschichtsschreibung in Deutschland. Das gilt besonders für Fußball im östlichen Europa, wie es die Herausgabe der drei Bände»Überall ist der Ball rund Zur Geschichte und Gegenwart des Fußballs in Ost- und Südosteuropa«zeigt. Die Geschichte des Sports ist in den letzten Jahren, nicht zuletzt dank der Initiative von Dittmar Dahlmann, in den Fokus des allgemeinen Interesses gerückt. Sie beschäftigt die breite Öffentlichkeit ebenso wie die Historiker. Sport als Gegenstand historischer Forschung eröffnet und gewährt Einblicke in die Lebenswelten des Einzelnen in den unterschiedlichsten sozialen Gefügen, er ermöglicht Einblicke in Populärkultur und zeigt, wie Identitäten gestiftet und Feindbilder aufgebaut werden. Im Sport lassen sich darüber hinaus die Konstruktionen von Körperbildern und ihr Wandel in den Zeiten untersuchen. Darüber hinaus übt Sport einerseits internationale Einflüsse und Wechselwirkungen aus, auch im Breitensport beispielsweise über Regelwerk und Verbände, andererseits gibt er lokal oder ethnisch bedingten kulturellen Besonderheiten Raum. Vor diesem Hintergrund erscheint es schlüssig, dass die Geschichte des Sports in der modernen Geschichtswissenschaft immer wichtiger wird. Zweitens hat Dittmar Dahlmann sich aber auch immer um die Integration der osteuropäischen Vergangenheit in das westliche Geschichtsbild bemüht. Egal ob seine Forschungen ihn zu den Unternehmern in den russländischen Metropolen, zu den Konstitutionellen- Demokraten an die Peripherie des Zarenreiches oder in die Weiten Sibiriens geführt haben, seine Fragen haben stets dazu beigetragen, die Geschichte des östlichen Europas in einen allgemeinen historischen Kontext zu integrieren. Dabei war, und damit kommen wir zum dritten Punkt, der historische Vergleich häufig Dittmar Dahlmanns Mittel der Wahl. Die Zapatisten in Mexiko und die ukrainischen Anarchisten unter Nestor Machno sind da nur das prominenteste Beispiel kein Vergleich war, um mit dem englischen Fußballer Ron Greenwood zu sprechen,»unvergleichbar«genug, um nicht das historische Interesse des Jubilars zu wecken. Am 14. Juli 2009 haben zahlreiche Vortragende und ein großes Publikum angeregt über Fragen des Sportes aus den unterschiedlichen Bereichen der internationalen Kulturgeschichte verglichen und diskutiert. Viele der Beteiligten haben sich gewünscht, diese Diskussion in einen Sammelband zu überführen. Einige der Vortragenden konnten zu diesem

9 8 Vorwort Band leider nichts beitragen, dafür sind andere Autoren, Sportarten und Fragestellungen dazu gekommen. Das vorliegende Werk versammelt enge Freunde, Kollegen, Schülerinnen und Schüler von Dittmar Dahlmann. Für die redaktionelle Mitarbeit an diesem Band haben wir insbesondere Rebekka Möller, Marcus Velke und Matthias Schug zu danken. Für die Organisation der Tagung danken wir vor allem Ira Pehl, der Sekretärin der Abteilung Osteuropäische Geschichte, sowie Diana Ordubadi, Anna Fischer, Carina Haas, Felix Kamella, Matthias Winterschladen, Helena Pivovar und Vladislava Karmanova. Ganz herzlichen Dank möchten wir auch Prof. Dr. Hans Walter Hütter, dem Präsidenten der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn, für die gewährte Gastfreundschaft sagen. Der Deutschen Forschungsgemeinschaft danken wir für einen Zuschuß zu den Druckkosten. Erneut gilt unser ganz herzlicher Dank zudem Dr. Ludger Claßen, der auch diesen Band ins Verlagsprogramm aufgenommen hat. Bonn, im August 2013 Anke Hilbrenner