Bericht. Exkursion Emscherkunst Juni 2010, Uhr

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Silke Eike Fromm
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Bericht Exkursion Emscherkunst.2010 14. Juni 2010, 13.30-18.

Florian Matzner, der als Kurator die Ausstellung konzipierte, erklärte zunächst, dass es nicht sinnvoll sei, die ursprünglich geplante Route zu fahren.

Oberhausen, war noch im Bau. So wurde auf Vorschlag von Prof. Matzner eine Route gewählt, die uns in der verfügbaren Zeit den Besuch von möglichst vielen Projekten erlaubte.

1 Bericht Exkursion Emscherkunst Juni 2010, Uhr Mit etwas Verspätung, wir hatten noch auf zwei Teilnehmer gewartet, starteten bei strahlendem Wetter 33 Teilnehmer zur Besichtigung von Projekten der Emscherkunst. Professor Dr. Florian Matzner, der als Kurator die Ausstellung konzipierte, erklärte zunächst, dass es nicht sinnvoll sei, die ursprünglich geplante Route zu fahren. Im Nordsternpark, der als erstes angefahren werden sollte, war das "Walking House" defekt und das Projekt "Slinky Springs to Fame", die Fußgänger- und Fahrradbrücke über den Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen, war noch im Bau. So wurde auf Vorschlag von Prof. Matzner eine Route gewählt, die uns in der verfügbaren Zeit den Besuch von möglichst vielen Projekten erlaubte. Als erstes Ziel steuerten wir das Projekt "Between the Waters: The Emscher Community Garden" in Essen-Altenessen an. Ansicht Anlage gesamt Wasserspeicher der Anlage Die Künstler Marjeta Potrc und Ooze Architects zeigen mit ihrem Projekt eine symbolische und zugleich funktionale Wasserreinigungslinie von der Emscher zum Rhein- Herne-Kanal. Links die gesamte Anlage; rechts bestaunen Teilnehmer die blauen Wasserbehälter, die von Einigen gleich als Ruhekissen genutzt wurden.

Seite 2 Das Projekt "Warten auf den Fluss", von der Künstlergruppe Observatorium gestaltet, ist an der Schwarzbachmündung, nordöstlich der Schurenbachhalde

Die Pavillons stehen für das "produktive Warten", weil an dieser Stelle später das neue Tal der renaturierten Emscher sein wird.

Ein Blick auf die Anlage und Teilnehmer, die die Möglichkeit zum Ausruhen nutzen.

An der Mole zwischen Schleuse und Yachthafen, am sogenannten "Herner Meer", haben Bogomir Ecker und Bülent Kullukcu mit "reemreneh (kaum Gesang) / Leben"

2 Seite 2 Das Projekt "Warten auf den Fluss", von der Künstlergruppe Observatorium gestaltet, ist an der Schwarzbachmündung, nordöstlich der Schurenbachhalde zu finden. Es handelt sich um eine 38 m lange, überdachte Brücke, die durch drei Pavillons gegliedert wird. Die Pavillons stehen für das "produktive Warten", weil an dieser Stelle später das neue Tal der renaturierten Emscher sein wird. Hier kann sogar übernachtet werden. Bei einigen Teilnehmern scheint es durchaus großes Interesse zu geben, dies einmal auszuprobieren. Ein Blick auf die Anlage und Teilnehmer, die die Möglichkeit zum Ausruhen nutzen. Innenansichten Nach diesem mit großem Interesse der Teilnehmer besichtigten Projekt, fuhren wir zur nächsten Station. An der Mole zwischen Schleuse und Yachthafen, am sogenannten "Herner Meer", haben Bogomir Ecker und Bülent Kullukcu mit "reemreneh (kaum Gesang) / Leben" einen weithin sichtbaren, dreiteiligen, leuchtend gelben Turm geschaffen, der von einer kleineren Skulptur, einer "Straßenlaterne" beleuchtet wird. Das wunderschöne Wetter, das blaue "Meer" und der Yachthafen mit kleineren und auch größeren Booten, brachte uns direkt in Urlaubsstimmung, die von in der Nähe lagernden Badegästen offensichtlich schon längere Zeit genossen wurde.

Seite 3 Nur einen Steinwurf weiter konnten wir die "Gesellschaft der Amateur-Ornithologen" von Mark Dion bewundern.

In starkem Kontrast zum technisch orientierten Äußeren steht die einladende Atmosphäre eines "Gentlemen-Club", ganz im Stil von Jules Vernes U-Boot Nautilus.

Ein Besuch, der sich gelohnt hat. Forschungsstation / Gesellschaft der Amateur-Ornithologen, J.

3 Seite 3 Nur einen Steinwurf weiter konnten wir die "Gesellschaft der Amateur-Ornithologen" von Mark Dion bewundern. Ein ausrangierter Tank wurde zu einer begehbaren Forschungsstation zur Beobachtung von Vögeln umgebaut. In starkem Kontrast zum technisch orientierten Äußeren steht die einladende Atmosphäre eines "Gentlemen-Club", ganz im Stil von Jules Vernes U-Boot Nautilus. Die liebevoll gestaltete Einrichtung und die vielen Bücher, Skulpturen u. v. a. m, begeisterten die Teilnehmer, von denen einige es sich auch nicht nehmen ließen, den Tank auch noch zu besteigen. Ein Besuch, der sich gelohnt hat. Forschungsstation / Gesellschaft der Amateur-Ornithologen, J. Vernes lässt grüßen Auch beim nächsten Projekt wurde ein Relikt aus der industriellen Vergangenheit "umgenutzt." Diesmal handelte es sich um einen ehemaligen Faulturm einer nicht mehr benötigten Kläranlage, dessen gesamte äußere Fläche mit aus kleinsten Mosaiksteinen bestehenden Bildern von Bergarbeiterprotesten im Ruhrgebiet geschmückt ist. "Glückauf", so nennt Silke Wagner ihr beeindruckendes Projekt. Eine für kleines Geld zu erwerbende Zeitung informiert über Details des Kampfes der Bergarbeiter um Arbeitnehmerrechte und gerechte Bezahlung.

Seite 4 Oben: Vor dem Faulturm, unten im Faulturm Der Faulturm mit dem großen Mosaik Dieses

"Schlagende Wetter" ist eine Filminstallation auf vier Leinwänden, eine Synchronerzählung, in

Alle waren sehr beeindruckt von dieser Idee und der filmischen Umsetzung.

dem Titel "Connecting Views" auf der Emscherinsel aufgestellt wurden.

um sich lachend, kopfschüttelnd, immer aber auch überrascht über die tolle Idee wieder

4 Seite 4 Oben: Vor dem Faulturm, unten im Faulturm Der Faulturm mit dem großen Mosaik Dieses Foto zeigt ein weiteres Projekt, das sich den Besuchern innerhalb des Faulturms präsentiert. "Schlagende Wetter" ist eine Filminstallation auf vier Leinwänden, eine Synchronerzählung, in deren Mittelpunkt eine mehrere Generationen umfassende Familie im Ruhrgebiet steht. Alle waren sehr beeindruckt von dieser Idee und der filmischen Umsetzung. Auf dem gleichen Gelände steht eines der insgesamt neun Fernrohre, die von Jeppe Hein unter dem Titel "Connecting Views" auf der Emscherinsel aufgestellt wurden. Erst schauten einige, dann, von diesen motiviert, viele andere Teilnehmer durch das Fernrohr, um sich lachend, kopfschüttelnd, immer aber auch überrascht über die tolle Idee wieder abzuwenden. Es wurde denen, die noch es noch nicht probiert hatten selbstverständlich nicht verraten, dass beim Blick durch das Fernrohr das eigene Auge zu sehen war.

Seite 5 Seite 5 Das "Goldene Dorf" ein Projekt der Kunstakademie Münster, fanden wir am Stadthafen Recklinghausen.

Einzelne Einheiten des Dorfes dienen für einige der Künstler als "Wohnung." Auch Besucher können, wenn sie möchten, in den Bauwagen übernachten. Die Wagen sind sehr unterschiedlich ausgestattet.

ist. Reizvolle bunte Vielfalt, die uns beeindruckte.

5 Seite 5 Seite 5 Das "Goldene Dorf" ein Projekt der Kunstakademie Münster, fanden wir am Stadthafen Recklinghausen. Ein breites Spektrum von Objekten zwischen Skulptur und Malerei, Fotografie und Performance bildet die Basis dieses Ausstellungsraumes. Einzelne Einheiten des Dorfes dienen für einige der Künstler als "Wohnung." Auch Besucher können, wenn sie möchten, in den Bauwagen übernachten. Die Wagen sind sehr unterschiedlich ausgestattet. Ein zentraler Bauwagen für wechselnde Ausstellung und Kunstobjekte in Bäumen und in einem "Wintergarten" vervollständigen das Dorf, das über 7 "Brücken" erreichbar und mit einer "Kirche" ausgestattet ist. Reizvolle bunte Vielfalt, die uns beeindruckte. Dorfmitte mit Besuchern Vor dem Dorf, Ausblick zum Hafen Bereits voll von Eindrücken vom Besuch der einzelnen Projekte fuhren wir - Pausen ließ das Besuchsprogramm zum Leidwesen einiger Teilnehmer nicht zu -, zur letzten Station unserer Rundreise, zur ehemaligen Kläranlage Bottrop-Ebel, heute Bernepark. Piet Oudolf, ein holländischer Gartengestalter hat hier in enger Abstimmung mit den Bewohnern der angrenzenden Siedlung, eines der beiden Klärbecken mit Erde verfüllen lassen und bepflanzt. Hier wurde, ergänzt durch ein "Gemeindezentrum", eine Begegnungsstätte in einer ganz besonderen Parkanlage geschaffen.

Seite 6 Das nicht verfüllte Klärbecken soll in der bisherigen Form, mit Wasser gefüllt, erhalten bleiben, damit der ursprüngliche Zweck der Anlage

Das verfüllte und bepflanzte Becken rechts die geplante Begegnungsstätte Nach dieser Besichtigung waren alle Teilnehmer durch die vielen

Trotzdem zufrieden, weil wir innerhalb weniger Stunden einen sehr guten Eindruck vom Konzept für die Emscherkunst.2010 bekommen haben.

Ich bin sicher, dass viele der Teilnehmer sich schon während der Exkursion vorgenommen haben, weitere Ausflüge zu Projekten der Emscherkunst zu

6 Seite 6 Das nicht verfüllte Klärbecken soll in der bisherigen Form, mit Wasser gefüllt, erhalten bleiben, damit der ursprüngliche Zweck der Anlage auch künftig sichtbar bleibt. Das verfüllte und bepflanzte Becken rechts die geplante Begegnungsstätte Nach dieser Besichtigung waren alle Teilnehmer durch die vielen unterschiedlichen Eindrücke und die fehlende Kaffeepause etwas erschöpft. Trotzdem zufrieden, weil wir innerhalb weniger Stunden einen sehr guten Eindruck vom Konzept für die Emscherkunst.2010 bekommen haben. Die ausführlichen und sehr informativen Erläuterungen von Prof. Matzner haben dazu nicht unwesentlich beigetragen. Ich bin sicher, dass viele der Teilnehmer sich schon während der Exkursion vorgenommen haben, weitere Ausflüge zu Projekten der Emscherkunst zu unternehmen, entweder durch die Teilnahme an den Wanderungen des Herrn Brandenburger zur Emscherkunst oder "auf eigene Faust." Fazit: Die Aussage auf dem T-Shirt eines Volontärs ist Programm, die Emscherinsel ist eine Insel für die Kunst geworden. Ein Volontär von hinten von links: Herr Brandenburger und im Vordergrund Prof. Matzner, der Kurator der Ausstellung Emscherkunst. Fritz Germann

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