Departement Bildung, Kultur und Sport
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- Ursula Kaufman
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1 Departement Bildung, Kultur und Sport Vorsteher Es gilt das gesprochene Wort swiss export tag 2011 bei der Franke AG "Export Performance" Mittwoch, 11. Mai 2011, Uhr, Franke AG, Franke-Strasse 2, 4663 Aarburg Grusswort von Regierungsrat Alex Hürzeler Geschätzte Damen und Herren Gerne hätte ich Sie heute Morgen zu Ihrer Fachtagung in unserem Kanton begrüsst und willkommen geheissen. Leider war dies wegen der Regierungsratssitzung, die jeweils am Mittwochvormittag stattfindet, nicht möglich. Also bleibt mir anstelle des Willkommens- das Schlusswort zur heutigen Tagung. Sehr gerne nehme ich dies wahr, um Ihnen auch im Namen des Aargauer Regierungsrats die besten Grüsse zu überbringen und Ihnen für Ihren täglichen Einsatz für die Schweizer Wirtschaft zu danken. Es freut mich, dass die Franke AG für den diesjährigen "swiss export tag" die Gastgeberrolle übernommen und damit den Kanton Aargau zum Veranstaltungsort gemacht hat. Es gibt sicher einigen Grund, die Firma Franke mit einem Besuch zu beehren: das Unternehmen feiert dieses Jahr sein 100-jähriges Jubiläum und kann auf eine äusserst erfolgreiche Firmengeschichte und Geschäftstätigkeit zurückblicken. Was 1911 in Rorschach als Spenglerei ins Leben gerufen wurde, ist heute eine international vernetzte Gesellschaft. Franke ist damit eine der zahlreichen, namhaften Firmen aus dem Kanton Aargau, die mit Erfolg auf dem internationalen Markt tätig sind. Ich möchte es deshalb an dieser Stelle nicht versäumen, Franke zu Ihrem Jubiläum zu gratulieren und für die nächsten 100 Jahre viel Innovation und Erfolg zu wünschen! Und wenn ich an die heutige herausfordernde Situation der Exportindustrie denke, dann lässt sich der Wunsch auch so formulieren: (auf Schweizerdeutsch sagen, damit es stimmig ist) Wir wünschen uns eine noch stärkere Franke, aber keinen noch stärkeren Franken Sie waren heute den ganzen Tag im Kanton Aargau, in einem vergleichsweise jungen Kanton. Erst vor rund 200 Jahren hat Napoleon Bonaparte die Schweiz neu zusammengesetzt. Dabei hat er dem Aargau das Gebiet zwischen den Kantonen Zürich, den beiden Basel, Lu-
2 2/5 zern und Bern zugeteilt. Aus verschiedenen Regionen, die vorher wenig gemeinsam hatten, entstand 1803 ein neuer Kanton der Kanton Aargau. Die vier unterschiedlichen Regionen (der Berner Aargau hier im Westen, die Grafschaft Baden, das oft eigenwillige Freiamt im Süden und dem ehemals vorderösterreichischen Fricktal ennet der Jurahöhen entlang dem Rhein) konnten die gemeinsamen Herausforderungen nur durch pragmatische und lösungsorientierte Zusammenarbeit meistern. Und so ist es dieses föderalistische Denken der Regionen und die Wahrnehmung der Brückenfunktion, die auch heute massgeblich die Politik des Kantons prägen, auch wenn er in den vergangenen Jahren seine Bedeutung als viertgrösster Kanton selbstbewusst zur Geltung gebracht hat. Der Kanton Aargau ist der viertgrösste Kanton, was die Einwohnerzahl anbelangt. Über 600'000 Einwohnerinnen und Einwohner zählen wir. Und es kommen täglich mehr dazu; in den nächsten 25 Jahren werden, so die Prognosen, weitere 140'000 zu uns stossen. Das verdanken wir unserer hohen Lebens- und Wohnqualität zu fairen Preisen sowohl in städtischer als auch in ländlicher Umgebung. Wer im Kanton Aargau wohnt, weiss und schätzt das vielfältige Angebot. Als Kulturminister denke ich dabei insbesondere an die Kultur. Wenn man national vom Aargau spricht, spricht man gerne auch vom Kulturkanton. Wir verfügen über eine reiche Kultur und Geschichte insbesondere aus dem Mittelalter und der Habsburger-Zeit. Unzählige kleinere und grössere Schlösser sind Zeugen dieser Zeit. Doch auch die zeitgenössische Kunst hat ihren festen Platz. Gerne nenne ich das weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannte Naturama in Aarau oder das Aargauer Kunsthaus, ebenfalls in Aarau, welches anerkanntermassen über die umfassendste öffentliche Sammlung für Schweizer Kunst verfügt. Als viertgrösster Kanton der Schweiz spielen wir in der Super-League mit leider nicht mehr, was den Fussball angeht doch bezüglich anderer, auch wichtigerer Faktoren: Als nur einer von drei Kantonen weist der Kanton Aargau bereits seit mehreren Jahren ein Triple A der Rating Agentur Standard & Poor s aus. Das Rating bringt die solide Haushaltsentwicklung in den letzten Jahren zum Ausdruck und unterstreicht die Standortattraktivität des Kantons für ansiedlungsinteressierte ausländische und ausserkantonale Unternehmungen und Privatpersonen. Ebenfalls auf dem Podest stehen wir als Industriekanton. Im Kanton Aargau bieten 30'000 Betriebe für 270'000 Personen Arbeitsplätze an. Rund 34% der Beschäftigten arbeiten in der
3 3/5 Industrie. Diese wiederum ist stark auslandorientiert, wobei die Elektrotechnik und der Maschinenbau als Exportleader und Zugpferde der Aargauer Wirtschaft fungieren. Der wichtigste Handelspartner ist die EU. Sie ist Abnehmerin von mehr als der Hälfte der Aargauer Exporte. Nach Deutschland werden jährlich Güter im Wert von 2,5 Mia. Franken exportiert. Darunter am stärksten vertreten sind Exporte von Maschinen und Apparaten. Im Gegenzug importiert der Aargau deutsche Güter im Wert von rund 9 Mia. Franken. Herausragen tun dabei Chemikalien gefolgt von Maschinen, Apparaten sowie Fahrzeugen. Und schliesslich sind wir auch beim jährlich von der Credit Suisse publizierten Standortqualitätsindikator aufs Podest vorgerückt, hinter Zürich und Zug. Dies dank unseren attraktiven Steuern für natürliche und juristische Personen, die kontinuierlich den aktuellen Anforderungen angepasst werden. Eine vom Aargauer Volk im November 2006 angenommene Steuerrevision führte dazu, dass die Steuern bis ins Jahr 2010 schrittweise gesenkt werden konnten. Heute können wir mit Stolz sagen, dass die Steuerbelastung im Aargau klar unter dem Schweizer Durchschnitt liegt und mit der soeben vom Regierungsrat lancierten weiteren Reform noch weiter sinken wird. Die Standortqualität zeichnet sich nebst den Steuern auch durch die hervorragende Verkehrsanbindung aus, die Ihnen vermutlich am besten bekannt ist. Nicht nur die drei Autobahnen zeichnen diese Anbindung aus, sondern auch die kurze Reisedistanz mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Zentren Bern, Basel und Zürich, die beispielsweise von Aarau aus alle in 25 bis 35 Minuten erreichbar sind. Und schliesslich attestiert uns das CS Rating ein grosses Angebot an qualifizierten Arbeitskräften. Es ist dem Regierungsrat deshalb auch wichtig, weiterhin ein hochstehendes Bildungsangebot zu bieten. Denn das Bildungssystem bildet das Fundament für jede Berufsbildung und für die universitäre Ausbildung, um schliesslich ein grosses Angebot an qualifizierten Arbeitskräften für den Arbeitsmarkt fit zu machen. Gute Bildung und stete Weiterbildung erhöht den Wohlstand der Gesellschaft, die Arbeitschancen, die Zufriedenheit und die Lebensqualität jedes einzelnen. Dieser Errungenschaft, unser wichtigster Rohstoff, wollen und müssen wir weiter hochhalten. Dass mehrere Jungforscherinnen und -forscher aus dem Aargau an der feierlichen Preisverleihung von "Schweizer Jugend forscht" am vorderen Wochenende zu den verdienten Preisträgern zählten 18 von 64 Preisen und Prädikaten gingen an Schülerinnen und Schüler aus Aargauer Mittelschulen ist für mich ein Zeichen, dass wir uns mit unserer Aargauer Bil-
4 4/5 dungspolitik auf einem guten Weg befinden. Wir werden uns in den nächsten Jahren speziell darum bemühen, dass auch Schülerinnen und -schüler der Berufsbildung vermehrt Gelegenheit haben, sich in derartigen Wettbewerben zu profilieren und dabei wichtige Erfahrungen zu sammeln, und dass sie auf diesem Weg die nötige Unterstützung erhalten. Ich gehe davon aus, dass es auch im Interesse der hier ansässigen Unternehmungen ist, dass sich der Kanton Aargau unter anderen gezielt und verstärkt für die naturwissenschaftlichtechnische Ausbildung unserer jungen Menschen engagiert. Wussten Sie übrigens, dass der Aargau schweizweit am meisten Arbeitsplätze in der Forschung aufweist? Mit einem Anteil von 0,86 Prozent Arbeitnehmenden im Bereich Forschung und Entwicklung liegen wir weit über dem Schweizer Mittel von knapp 0,5 Prozent. Denn mit dem Paul Scherrer Institut in Villigen/Würenlingen, den Forschungszentren der ABB in Baden-Dättwil oder von Syngenta in Stein sowie der Fachhochschule Nordwestschweiz verfügen wir im Aargau über zahlreiche renommierte Technologie- und Forschungszentren. Der Aargauer Regierungsrat hat in den vergangenen Jahren grosse Anstrengungen unternommen, die Standortattraktivität des Kantons weiter zu stärken, gerade auch im Bereich von Wissenschaft und Forschung sowie dem Wissenstransfer in die hier ansässigen kleinen und mittleren Unternehmen. Die Bemühungen beschränken sich nicht auf Bürokratieabbau und Steuerentlastung, sondern erstrecken sich auf das ganze Spektrum der Politikfelder. Ein wichtiger Baustein war die Gründung der Fachhochschule Nordwestschweiz im Jahr 2006 zusammen mit den Kantonen Basel-Stadt und Baselland sowie Solothurn. Dann gelang es, das Zentrum für Demokratie der Universität Zürich nach Aarau zu holen, den Technopark Aargau in Windisch erfolgreich aufzubauen und das Swiss Nano Institut der Universität Basel wird vom Kanton Aargau jährlich mit fünf Millionen Franken unterstützt. Die Absicht dabei ist, einerseits die Grundlagenforschung in einem nationalen Forschungsschwerpunkt zu stärken und andererseits den Anwendungsbezug und die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft des Kantons Aargau, um schliesslich zu marktfähigen Produkten zu gelangen. Nach etwas mehr als vier Jahren können wir feststellen, dass das Swiss Nano Institut für den Aargau tatsächlich als Motor in der Entwicklung des Wissenstransfers und des Netzwerks zwischen Hochschulen und Industrie wirkt. Es ist gut denkbar dass sich der Regierungsrat aufgrund der positiven Erfahrungen dazu entschliessen wird, das Engagement des Kantons im High-Tech- Bereich noch weiter auszubauen.
5 5/5 Sie sehen, der Aargau ist nicht nur ein junger sondern auch ein dynamischer Kanton, der erfolgreich in der Super-League mitspielt. Dank seiner hervorragenden Standortqualitäten ist er sowohl für Arbeitnehmende und ihre Familien wie auch für Unternehmungen attraktiv. Er verfügt über eine hohe Wirtschaftsleistung und ist aufgrund seiner Wirtschaftsstruktur wenig anfällig für Konjunkturschwankungen. Ich freue mich, dass Sie heute Gast in unserem landschaftlich reizvollen und wirtschaftlich prosperierenden Kanton Aargau waren und hoffe, dass Sie bald wieder hier sein werden - sei es geschäftlich oder privat. Es bleibt mir, Ihnen und der Schweizer Exportwirtschaft alles Gute und eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit zu wünschen. Kommen Sie gut nach Hause und allseits einen schönen Abend.
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