Susanne Buddenberg / Thomas Henseler. avant-verlag
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- Gitta Fromm
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1 Susanne Buddenberg / Thomas Henseler zeitgeschichten avant-verlag
2 Der Comic Berlin Geteilte Stadt beruht auf wahren Begebenheiten. Gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Szenario und Kolorierung: Susanne Buddenberg Szenario und Zeichnungen: Thomas Henseler Zoom und Tinte Buddenberg und Henseler GbR Redaktion: Markus Pieper Historische Texte: Dr. Christian Halbrock Historische Beratung: Dr. Maria Nooke Gedenkstätte Berliner Mauer Satz und Grafik: Andreas Rupprecht Fotos 1986/1987: Detlef Matthes Fotos 2012: Anna Schmelz Herausgeber: Johann Ulrich avant-verlag / Rodenbergstraße 9 / Berlin info@avant-verlag.de ISBN Originalausgabe Alle Rechte vorbehalten Mehr Informationen und die Möglichkeit, unsere Bücher zu bestellen, finden Sie online unter
3 Inhalt Regina Zywietz: Wie der Mauerbau fast mein Abitur verhindert hätte 7 Ursula Malchow: Das Krankenhaus an der Mauer 25 Familie Holzapfel: Mit der Seilbahn über die Mauer 41 Detlef Matthes: Die andere Seite 59 Jan Hildebrandt: Mein 18. Geburtstag 79
4 S-Bahn-Fahrkarte nach West-Berlin vom 16. August 1961
5 Regina Zywietz: Wie der Mauerbau fast mein Abitur verhindert hätte ost-berlin, bahnhof friedrichstrasse, 16. august 1961 Doch seit 4 Tagen sind die Grenzen dicht. regina Zywietz (19). Die Ost-Berlinerin geht eigentlich im Westen zur Schule und steht kurz vor ihrem Abitur. Treffen mit meinen Lehrern, die mir zur Flucht nach West- Berlin verhelfen wollen. frau dr. wellmer herr münzel herr dr. rintelen 7
6 patrone kaliber 7,62 x 39 mm
7 Ursula Malchow: Das Krankenhaus an der Mauer west-berlin, spätsommer 1961: das lazarus-krankenhaus an der bernauer strasse Seit 1958 leben und arbeiten wir hier. Mein Mann Günter ist Krankenpfleger. Ich versorge die Patienten mit Essen. 25
8 Wir wohnen mit unseren Kindern direkt neben der Rettungsstelle im Hochparterre. Auf der anderen Straßenseite beginnt Ost-Berlin, ein anderes Land, die DDR. lazarus-krankenhaus bernauer strasse sophienfriedhof ddr Die Häuser dort gehören schon zum Osten. Sämtliche Ausgänge zum Westen werden nach und nach versperrt. Wenn wir bemerken, dass Leute fliehen wollen, versuchen wir uns möglichst unauffällig zu verhalten, um die Grenzer nicht aufmerksam zu machen. 26
9 Immer wieder versuchen Menschen verzweifelt, auf die andere Seite in den Westen zu gelangen: Einige flüchten über die Dächer, wobei sie von Grenztruppen verfolgt werden. Die West-Berliner Polizei versucht, Fliehende zu schützen. Notfalls auch mit der Waffe. Manche werden von Grenzposten nach oben in den Osten gezerrt, während unten West-Berliner versuchen, sie in den Westen zu ziehen. Einige Flüchtlinge seilen sich an zusammengeknoteten Bettlaken ab. Andere springen in die aufgespannten Sprungtücher der alarmierten Feuerwehr. Es kommt aber auch öfters vor, dass ein Laken reißt 27
10 handgefertigte seilbahnrolle mit tragegurt
11 Familie Holzapfel: Mit der Seilbahn über die Mauer leipziger strasse berliner mauer otto-grotewohl-strasse ost-berlin, haus der ministerien: Hier wurde 1949 die DDR gegründet. 28. juli 1965, leipziger Strasse, eingang für mitarbeiter heinz holzapfel aus Leipzig Der 34-jährige Industrieökonom und Produktionsplaner, der zweimal im Monat Besprechungen im Haus der Ministerien hat, glaubt nicht mehr an den Erfolg des Sozialismus. 41
12 modell exa 1b aus dem veb certo kamerawerk dresden
13 Detlef Matthes: Die andere Seite ost-berlin, sommer 1976 Mein Vater macht für unseren Besuch aus dem Westen den Stadtführer. Hier seht ihr Repräsentationsarchitektur aus zwei Jahrhunderten: den Berliner Dom, der jetzt wiederaufgebaut wird, und hier das neue Wahrzeichen Ost-Berlins, den gerade eröffneten Palast der Republik. 59
14 Die Familien spazieren Unter den Linden entlang. Hier ist die prunkvolle diplomatische Vertretung der Sowjetunion. Papa was ist das weiße Ding da hinten? Das ist die Mauer. Hm? 60
15 Was ist West-Berlin? Die Mauer? Ja, und hinter der Mauer liegt West-Berlin. Na, der andere Teil von Berlin. Der andere Teil von Berlin ist unbekanntes Land für mich, das in unseren Stadtplänen als unbebautes Terrain verzeichnet ist. 61
16 betonstück aus der berliner mauer
17 Jan Hildebrandt: Mein 18. Geburtstag ost-berlin, rosa-luxemburg-strasse 3, 9. november 1989 Meine Schwester ELSKE Mein bester Freund frank Meine Mutter regine Es ist noch nicht mal 20 Uhr und mein 18. Geburtstag ist schon gelaufen. Ich bin in meinem Zimmer. Stellt mal da hin. Ich mach das schon. 79
18
19 Die Autoren Susanne Buddenberg und Thomas Henseler studierten Design an der Fachhochschule Aachen und Film an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg. Nach dem Studium gründeten sie die Zoom und Tinte Buddenberg und Henseler GbR, die sich auf Film und Illustration spezialisiert hat. Gemeinsam arbeiten sie in den Bereichen Comic, Illustration und Storyboard. Auftraggeber sind Filmproduktionen, Fernsehsender, Werbe- und Eventagenturen. Parallel dazu unterrichten sie im Bereich Game-Design. 97
20 BERLIN Geteilte Stadt Zeitgeschichten 28 Jahre teilte die Mauer Berlin, riss Freunde und Familien auseinander. Die beiden Comic-Autoren Susanne Buddenberg und Thomas Henseler haben Zeitzeugen befragt und deren Erlebnisse aufgezeichnet. Fünf wahre Geschichten erzählen von einer Zeit, die noch nicht lange zurückliegt, aber heute kaum noch vorstellbar ist: Eine junge Frau versucht, mit einem falschen Ausweis die DDR zu verlassen. Ein Flüchtling wird an der Grenze erschossen, ohne dass Rettungskräfte ihm helfen können. Eine ganze Familie versteckt sich in einem DDR-Regierungsgebäude in Mauernähe und hofft, von hier aus in den Westen zu entkommen. Ein junger Mann fotografiert heimlich die Grenzanlagen und gerät in die Fänge der Staatssicherheit. Ein Ost-Berliner Schüler erkundet nachts West- Berlin und feiert die Party seines Lebens. BERLIN Geteilte Stadt führt auch an die Original-Schauplätze der Geschichten: Am Bahnhof Friedrichstraße, in der Bernauer Straße, in der Wilhelmstraße, am Brandenburger Tor und am ehemaligen Grenzübergang Bornholmer Straße kann man sich auf die Spuren der dramatischen Ereignisse begeben.
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