Sachstand BVB für AG Verbundsysteme

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1 Sachstand BVB für AG Verbundsysteme April Allgemeines Im Januar 2012 hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft eine Ausschreibung zur Neuausrichtung überregionaler Informationsservices veröffentlicht, die darauf abzielte, einen umfassenden Umstrukturierungsprozess anzustoßen. Die derzeit vorrangig regional orientierten Informationsangebote sollen zu nachhaltigen, funktional definierten, nationalen Services, die auch international vernetzt sein müssen, weiterentwickelt werden. Der drängende Bedarf einer solchen Neuorientierung wurde zuvor sowohl im DFG-Positionspapier zur Weiterentwicklung der Bibliotheksverbünde als Teil einer überregionalen Informationsinfrastruktur als auch in den Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Zukunft des bibliothekarischen Verbundsystems in Deutschland mit Nachdruck formuliert. Im Themenfeld Bibliotheksdateninfrastruktur und Lokale Systeme überzeugte als einziger Antrag das vom Hessischen Bibliotheksinformationssystems (He- BIS), dem Bibliotheksverbund Bayern (BVB) und dem Kooperativen Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (KOBV) getragene Projekt CIB - Cloudbasierte Inf- rastruktur für Bibliotheksdaten. Vorgesehen ist die Entwicklung einer cloudbasierten Infrastruktur für Bibliotheksdaten mit der verstärkten Anpassung und Einbindung bestehender Dienste (Normdaten, Zeitschriftendatenbank, Fernleihe) in internationale Nachweissysteme. Die Perspektive liegt auf der Integration von Verbund- und Lokalsystemen in internationale, webbasierte Bibliothekssystemplattformen. Für dieses Vorhaben hat der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft in seiner Sitzung am 15. März 2013 die Bewilligung ausgesprochen; sie umfasst zunächst drei Jahre. 2. Organisatorisches Zum ist der Stellvertretende Leiter der Verbundzentrale des BVB und langjährige Leiter des Referats Verbundnahe Dienste, Herr Eginhardt Scholz, in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Zum wurde Herrn Robert Scheuerl die Stellvertretende Leitung der Verbundzentrale und Herrn Dr. Mathias Kratzer die kommissarische Leitung des Referats Verbundnahe Dienste übertragen. AG Verbund Bericht BVB

2 3.. Verbundnahe Dienste 3.1 GND / Originalschriftliche Erfassung, Match&Merge-Läufe Nur zwei Wochen nach der offiziellen Freigabe durch die DNB wurde am für B3Kat-Bibliotheken auch clientseitig die Erfassung originalschriftlicher Felder in GND-Neuaufnahmen freigegeben. CJK- und linksläufige Schriften wurden dabei wie mit der DNB vereinbart - vorläufig noch ausgenommen. Das Verbundsystem Aleph 500 wurde am auf den aktuell verfügbaren Versionsstand (3817) gehoben. Damit konnte insbesondere das durch die Match&Merge-Aktionen im Bereich Geografika verursachte Gesamtversorgungsaufkommen gegenüber den SISIS-Lokalsystemen annähernd halbiert werden. Das GND-Änderungs-Kontingent pro Aktion könnte folglich aus Sicht des BVB künftig auf Sätze angehoben werden. 3.2 Open Data Die Anzahl der Open-Data-Interessenten des B3Kat wuchs im letzten halben Jahr konstant weiter. Unter anderem konnten im Rahmen der EU-weiten Ausschreibung zur Lizenzierung eines Discovery Service im BVB alle Bieter für ihre Datenanalysen jederzeit beliebig umfangreiche Testsamples aus dem OpenData- Pool beziehen. Ein neuer Gesamtabzug der B3Kat-Daten steht unmittelbar bevor. Er wird voraussichtlich den Start eines laufenden Imports in den Primo Central Index markieren, zugleich aber auch geänderte Formatanforderungen seitens des CultureGraph-Projekts berücksichtigen. 3.3 SRU-Schnittstelle Schnittstelle zur DNB Seit dem haben die B3Kat-Bibliotheken wieder die Möglichkeit, im Aleph-Client direkt Fremddaten aus der DNB zu übernehmen. Der Zugriff erfolgt über eine SRU-Schnittstelle, die den im Mai 2012 von der DNB geschlossenen Z39.50-Zugang abgelöst hat. Die Daten werden dabei von der DNB im Format MARCXML bereitgestellt und im Aleph-Client automatisch im MAB- Internformat angezeigt. Integration und Tests der Schnittstelle im Aleph-Client erfolgten in enger Zusammenarbeit mit der BSB. Für ein reibungsloses Zusammenspiel der neuen Datenquelle mit anderen (nach wie vor ausnahmslos Z39.50-) Quellen in der Multipool-Suche muss Ex Libris allerdings noch eine Software-Korrektur liefern. 3.4 WorldCat Für die tagesaktuelle Übernahme der B3Kat-Daten in den WorldCat hat der BVB ein eigenes Repository aufgebaut. Daraus werden künftig unter Verwendung des ILS Sync Gateway von OCLC Neuaufnahmen und Änderungen abge- AG Verbund Bericht BVB

3 holt. OCLC hat nach Vorgaben des BVB eine Funktionserweiterung entwickelt, die das OAI-PMH-Harvesting von Titeldaten mit Verarbeitung mehrerer Besitznachweise eines Verbundes ermöglicht. Die Software befindet sich derzeit in der Endphase des Pilotbetriebs und soll zeitnah für die bislang mittels fortlaufendem Batch-Ladeverfahren an den WorldCat liefernden BVB-Bibliotheken in Produktion gehen. 4.. Virtuelle Bibliothek Bayern 4.1 Digitale Langzeitarchivierung Nach der Produktionsaufnahme von Rosetta für die drei Pilotworkflows der Bayerischen Staatsbibliothek Ende September 2012 wurde eine Mehrserver- Testumgebung eingerichtet, auf der nun Tests zur Langzeitarchivierung von Objekten aus exemplarischen Workflows der Universitätsbibliotheken Augsburg, Regensburg und Würzburg durchgeführt werden. Darunter befinden sich Audiodaten sowie Retrodigitalisate in verschiedenen Formaten. 4.2 Bayerischer Multimediaserver Zur Umsetzung zahlreicher funktionaler Anforderungen und für eine komfortablere Benutzerführung wurde ein neuer METS-Viewer implementiert, der nach einer internen Testphase nun sukzessive für die Anwenderbibliotheken freigegeben wird. 4.3 Online-Fernleihe Ende 2012 nahmen 84 wissenschaftliche (+2) und 522 öffentliche Bibliotheken (+8) an der Online-Fernleihe teil. Die Zahl der Online-Fernleihbestellungen bei Monographien betrug im Berichtsjahr (2011: ), bei den Bestellungen nicht rückgabepflichtiger Medien (2011: ). Am erfolgte die Reintegration der Kopien-Fernleihe in den Zentralen Fernleihserver. Bei der ersten Kopien-Bestellung, die im Zentralen Fernleihserver verbucht worden ist, handelt es sich um eine Bestellung der UB Bayreuth bei der UB Augsburg. Die Medea-Serverkomponente wird in der Folge außer Betrieb genommen werden, die Client-Komponenten bleiben weiterhin im Einsatz. 4.4 Einführung von Primo als Discovery Service im BVB Nach einer Marktsichtung Ende 2011 wurde in enger Zusammenarbeit mit der Kommission Virtuelle Bibliothek sowie hinsichtlich der Abdeckung lizenzierter Inhalte der Kommission Elektronische Ressourcen eine EU-weite Ausschreibung zur Lizenzierung eines Discovery-Service im Bibliotheksverbund Bayern vorbereitet und durchgeführt. Das Vergabeverfahren konnte erst Anfang 2013 plangemäß abgeschlossen werden, der Zuschlag ging an die Firma Ex Libris mit dem Produkt Primo (Primo Central als Index mit gehostetem Primo-Frontend oder Einbindung via API in eigene Portalumgebungen). Die flächendeckende Ein- AG Verbund Bericht BVB

4 führung ist zum Beginn des Wintersemesters 2013/14 geplant. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe der Kommission Virtuelle Bibliothek und der Kommission für Service und Information erarbeitet Empfehlungen für die Standardkonfiguration und für mögliche Einsatzszenarien, die Umsetzung erfolgt durch das Projektteam der Verbundzentrale und die Firma Ex Libris. 5. Anwendungsbetreuung Lokalsysteme 5.1 Aktueller Überblick Im BVB sind aktuell 37 lokale SISIS-Systeme in Betrieb, die an das Verbundsystem B3Kat angeschlossen sind. Durch den Einsatz dieser lokalen SISIS-Systeme steht für über 90 Bibliotheken ein Online-Benutzerkatalog zur Verfügung, in 48 Bibliotheken ist die Ausleihe automatisiert, in 34 Bibliotheken zusätzlich die Erwerbung. Für 29 SISIS-Systeme ist InfoGuide als Portallösung realisiert. Alle Bibliotheken werden von der Verbundzentrale durch die First- Level-Hotline betreut. Neben den SISIS-Systemen sind im BVB drei Bibliotheca-, zwei ALEPH500-, ein Alephino- und ein Libero-System angeschlossen. Aus dem KOBV sind 14 SISIS- und vier ALEPH500-Systeme angeschlossen. 5.2 Weiterentwicklungen des SISIS-We WebOPAC/InfoGuide zu TouchPoint Die Tests mit TouchPoint V1.8 laufen erfolgreich. Eine Verwendung als neue Benutzeroberfläche für die SISIS-Lokalsysteme ist mit der Bereitstellung der NCIP-Schnittstelle in SISIS SunRise V4.1 nun möglich. Die Bayerische Staatsbibliothek plant Ende April/Anfang Mai auf TouchPoint als neues Endnutzerinterface umzusteigen. Wesentliche Neuerung von TouchPoint ist die ausschließliche Nutzung der Daten aus einem Suchmaschinenindex nicht nur für die Recherche, sondern auch für die Anzeige der Katalogdaten. Nur für Benutzerfunktionen und den Zugriff auf Exemplardaten muss noch über NCIP auf das SISIS-System zugegriffen werden. Gleichzeitig mit dem Umstieg auf TouchPoint wird auch der Umstieg in der Suchmaschinentechnologie von FAST auf SOLR/Lucene erfolgen. Weitere Echteinsätze auf Basis von TouchPoint V1.8 mit SISIS SunRise V4.1pl2 werden vorbereitet, insbesondere auch hinsichtlich des Primo-Central-Index als Discovery-Lösung. 5.3 Weiterentwicklung von SISIS AG Verbund Bericht BVB

5 Die aktuell freigegebene Version ist SISIS SunRise V4.1pl2. Die Umstellung aller Systeme wird im Mai abgeschlossen. Damit wäre dann eine Umstellung auf UniCode/UTF8 vom Verbundsystem über den lokalen Katalog bis hin zur Benutzeroberfläche durchgängig realisiert. Bei der Übertragung der Daten zwischen den Systemen sollten sich somit keine Zeichenverluste mehr ergeben. Eine Testversion SISIS V4.2 ist für April angekündigt und soll Mitte 2013 freigegeben werden, parallel dazu auch TouchPoint V1.9. Die Erweiterung der Edifact-Schnittstelle zur Übernahme von Rechnungsdaten von Lieferanten steht nun mit der aktuellen SISIS-Version zur Verfügung, die Freigabe steht kurz bevor. 5.4 Ausweitung des ASP-Dienstes für SISIS-Systeme Systeme Von den 37 SISIS-Systemen im BVB werden mittlerweile 35, davon 10 Systeme von Universitätsbibliotheken, bei der Verbundzentrale des BVB gehostet. Einzig die Lokalsysteme der Bayerischen Staatsbibliothek und der UB Bayreuth werden von den Bibliotheken noch in eigener Verantwortung betrieben. Im Rahmen der Strategischen Allianz mit dem KOBV wird der ASP-Dienst mittlerweile von 9 Bibliotheken im KOBV genutzt, ein weiterer Ausbau ist geplant. Eine letzte Bibliothek im BVB, die bisher Bibliotheca eingesetzt hat, wird demnächst auf SISIS umgestellt. Hinzu kommen 2 Bibliotheken aus Nordrhein-Westfalen. Insgesamt hostet der BVB derzeit 47 SISIS-Systeme. Der ASP-Dienst des BVB für SISIS-Systeme ist kostenpflichtig, sein Preis hängt im Wesentlichen von der Anzahl der Titelaufnahmen und der eingesetzten Module ab. Verbundzentrale BVB, AG Verbund Bericht BVB