Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft Neue Förderinitiative des BMBF
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- Christoph Walter
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1 Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft Neue Förderinitiative des BMBF RD Dr. Helmut Löwe Referat 724, Ressourcen und Nachhaltigkeit Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Berliner Recycling- und Rohstoffkonferenz, Berlin, März
2 Forschungspolitischer Rahmen Nachhaltigkeitsstrategie (Neuauflage 2016) Ø Gesamtrohstoffproduktivität: +1,5% pro Jahr (2030) Deutsches Ressourceneffizienzprogramm II (2016) Ø Steigerung der Gesamtrohstoffproduktivität bis 2030 gegenüber 2010 um 30 %, Stärkung Kreislaufwirtschaft Neue Hightech Strategie (2014) Ø Nachhaltiges Wirtschaften und Energie (Prioritäre Zukunftsaufgabe) Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA3, 2015) Ø 3 Leitinitiativen: Green Economy, Energiewende, Zukunftsstadt Ø 3 Hauptforschungsfelder, hier: Ressourcen intelligent und schonend nutzen 2
3 Rohstoffeffizienztechnologien und Recycling alleine nicht ausreichend Ø Jährlicher Rohstoffkonsum in Deutschland mit 15 Tonnen doppelt so hoch wie globaler pro Kopf-Verbrauch Ø Wirtschaftliches Aufholen der Schwellenund Entwicklungsländer Quelle: TSR Recycling GmbH & Co. KG Ø Überwiegend lineare Wirtschaftsweise Rohstoffentnahme Produzieren Nutzen Entsorgen Quelle: Prof. Woidasky, Hochschule Pforzheim 3
4 Ziel: Transformation zu einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft Ø Produkte und Rohstoffe länger im Wirtschaftskreislauf halten Ø Weniger Rohstoffentnahmen, höhere Wertschöpfung Ø Abfälle und Emissionen vermeiden Ø Mehr als nur Recycling, verlängerte Nutzung, neue Geschäftsmodelle Ø Systemperspektive: Lebenszyklus betrachten 4
5 BMBF-Konzept Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft Inhalte: Ø Design kreislauffähiger und ressourcenschonender Produkte Ø Digitale Technologien für die kreislauf- und ressourcenoptimierte Wirtschaft Ø Innovative Produktkreisläufe und Geschäftsmodelle Ø Optimierte Material- und Stoffkreisläufe (Kunststoffe, mineralische Rohstoffe, wirtschaftsstrategische Rohstoffe) Ø Flankierende Maßnahmen (Offener Ideenwettbewerb, Transnationale Kooperation im Rahmen des ERA-Net ERA-MIN 2) Umsetzung: Ø mehrere Förderbekanntmachungen geplant, ca. 150 Mio. EUR ( ) 5
6 Design kreislauffähiger und ressourcenschonender Produkte Produktdesign legt größten Teil der Umweltbelastungen und Kosten über den Lebensweg fest Neue Designkonzepte zur Berücksichtigung der Anforderungen der Kreislaufwirtschaft und von Geschäftsmodellen Beispiele FE-Bedarf: - Modularisierung, Reparatur- und Upgrade-Fähigkeit, Erhöhung Rezyklatanteil Quelle: U. Tischner, Sessel aus Druckbehältern - Schnittstellen für digitale Systeme zur Steuerung von Produktflüssen - Zusammenarbeit von Akteuren entlang des Produktlebensweges zur Umsetzung kreislauffähiger Designkonzepte 6
7 Digitale Technologien für die kreislauf- und ressourcenoptimierte Wirtschaft 2 Milliarden Euro zusätzliches Marktvolumen im Leitmarkt Kreislaufwirtschaft durch Digitalisierung im Jahr 2025 erwartet (Studie Die Digitalisierung der GreenTech-Branche, Roland Berger GmbH, 2016) Beispiele FE-Bedarf: - Umfassendes Ressourcenmanagement durch Digitalisierung der Wertschöpfungskette - Verifizierung des Einsatzes hochwertiger Reparaturverfahren, Vermeidung illegaler Exporte - Innovative Refabrikationstechnologien und -prozesse, Vor-Ort- Entscheidungsunterstützung zum Handling von Altprodukten in Echtzeit - IT-basierte Lösungen für die Umsetzung von Geschäftsmodellen 7
8 Innovative Produktkreisläufe und Geschäftsmodelle Zielt darauf, den Wert von Produkten und Baugruppen innerhalb der Wirtschaft möglichst lange zu erhalten Beispiele FE-Bedarf: - Verlängerung der Nutzungsdauer, Reparatur, Refabrikation - Nutzenintensivierung, Nutzen statt Besitzen, digitale Plattformen - Branchenübergreifende Wertschöpfungsnetze und Kaskadensysteme Quelle: Prof. Steinhilper, Universität Bayreuth/FhG-IPA, Refabrikation - Verbesserte Markttransparenz zum Zustand von Gebrauchtprodukten - Betriebswirtschaftliche Forschung zur Bewertung neuer Geschäftsmodelle 8
9 Optimierte Material- und Stoffkreisläufe: Kunststoffe Ø Verdopplung der globalen Kunststoffproduktion in 20 Jahren Ø China stoppt Import für Kunststoffabfälle Ø Kunststoffstrategie der EU 2018: ab 2030 alle Kunststoffverpackungen auf dem EU- Markt recyclingfähig Quelle: U. Tischner, Abfallbehälterkreislauf Beispiele FE-Bedarf: - Evaluierung und Optimierung werkstofflicher Verfahren zum Kunststoffrecycling - Praxiserprobung in industriellen Größenordnungen 9
10 Optimierte Material- und Stoffkreisläufe: Mineralische Rohstoffe Ø Recycling und Verwertung mineralischer Abfallstoffe (mengenmäßig) größte Herausforderung Ø Geplante Mantel- bzw. Ersatzbaustoffverordnung u. a. neue Grenzwerte für Verwertung von Recyclingbaustoffen Beispiele FE-Bedarf: Quelle: Prof. Woidasky, Hochschule Pforzheim, Gebäuderückbau - Strategien für Materiallager in Gebäuden und Infrastruktur - Aufbereitungsverfahren für multifunktionale Baustoffe - Beeinflussung von Schlackensystemen in der Schmelze zur Abreinigung der Mineralphase für bautechnische Zwecke 10
11 Optimierte Material- und Stoffkreisläufe: Wirtschaftsstrategische Rohstoffe Ø prognostizierte Nachfrageschübe bei wirtschaftsstrategischen Metallen wie Indium oder Gallium übersteigen derzeitige Weltjahresprimärproduktion um ein Vielfaches Beispiele FE-Bedarf: - zukünftige Stoffströme prognostizieren Quelle: A. Greif, PtJ, Elektronikschrott - Unterbindung von dissipativen Verlusten - Kreisläufe für wertvolle Legierungselemente 11
12 Bekanntmachung Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft Innovative Produktkreisläufe Erste Bekanntmachung zur Umsetzung des BMBF-Konzepts Gegenstand der Förderung: Ø Ø Ø Ø Design kreislauffähiger Produkte Digitale Technologien für die kreislaufoptimierte Wirtschaft Innovative Produktkreisläufe und Geschäftsmodelle Vernetzungs- und Transfervorhaben Ø Deadline Skizzen: Ø 12
13 Weitere Fördermöglichkeiten Offene Fördermaßnahmen Deadline Skizzen KMU-innovativ: Ressourceneffizienz und Klimaschutz r+impuls Impulse für industrielle Ressourceneffizienz RePhoR Regionales Phosphor-Recycling CLIENT II Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen Geplante Bekanntmachung Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft Mineralik/Baustoffe (Herbst 2018) 13
14 Diese Präsentation erfolgte im Rahmen der Veranstaltung: BERLINER RECYCLING- UND ROHSTOFFKONFERENZ 19. und 20. März 2018
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